DE218402C - - Google Patents
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- DE218402C DE218402C DENDAT218402D DE218402DA DE218402C DE 218402 C DE218402 C DE 218402C DE NDAT218402 D DENDAT218402 D DE NDAT218402D DE 218402D A DE218402D A DE 218402DA DE 218402 C DE218402 C DE 218402C
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/04—Influencing the temperature of the metal, e.g. by heating or cooling the mould
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 218402 KLASSE 31 c. GRUPPE
gekühltem Metall bestehenden Form.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. März 1908 ab.
Das übliche Verfahren des Stahlgießens in Metallschalen oder Lehmformen kann als ein
solches gekennzeichnet werden, bei welchem das Abkühlen und Erstarren in natürlicher
Weise vom Umfange aus durch Wärmeausstrahlung oder durch Berührung mit den kalten
Formwandungen erfolgt, und infolgedessen das Metall nach kurzer Zeit eine harte Außenrinde
bekommt, während es im Innern noch in
ίο flüssigem Zustande verbleibt. Bei der weiteren
Abkühlung des Gußstückes wird die äußere Rinde immer dicker, die Metallteilchen setzen
sich auf der letzteren ab, und es entsteht infolge der Volumenverminderung des abgekühlten
Metalls eine Schwindung an derjenigen Stelle des Gußstückes, wo das Metall am
spätesten erstarrt. Es hat den Anschein, als ob die erstarrte Rinde das flüssige Metall an
sich ziehe, und da sie das Gußstück von allen
ao Seiten umgibt, so wirken bei der weiteren
Abkühlung die das flüssige Metall an die Rinde ziehenden Kräfte auf das letztere in entgegengesetzten
Richtungen ein, wodurch unbedingt die einheitliche Metallmasse zerreißt und sogenannte
Schwindmuscheln entstehen.
Auf der Zeichnung veranschaulicht
Fig. ι schematisch die Temperaturbedingungen bei einem frei und zentripetal sich abkühlenden Gußstück. Die Isothermen (Kurven gleicher Temperatur) verlaufen hier konzentrisch, wodurch die höchste Temperatur in der Mitte und die niedrigste am Umfange herrscht. Die Abkühlung erfolgt, wie die Pfeile angeben, vom Umfange aus nach der Mitte hin, während die Bewegung der sich auf die harte Kruste absetzenden Teilchen in einer den Pfeilen entgegengesetzten Richtung erfolgt.
Auf der Zeichnung veranschaulicht
Fig. ι schematisch die Temperaturbedingungen bei einem frei und zentripetal sich abkühlenden Gußstück. Die Isothermen (Kurven gleicher Temperatur) verlaufen hier konzentrisch, wodurch die höchste Temperatur in der Mitte und die niedrigste am Umfange herrscht. Die Abkühlung erfolgt, wie die Pfeile angeben, vom Umfange aus nach der Mitte hin, während die Bewegung der sich auf die harte Kruste absetzenden Teilchen in einer den Pfeilen entgegengesetzten Richtung erfolgt.
Bei der Verwendung des verlorenen Kopfes und bei der Verdichtung durch Pressen ist der
Vorgang der frei und zentripetal erfolgenden Abkühlung des Gußstückes unbeeinträchtigt
geblieben.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann als ein solches gekennzeichnet werden, bei dem
das Erstarren des Metalls nicht frei vom Umfange aus nach der Mitte hin, also zentripetal,
sondern zwangsweise in einer bestimmten Richtung erfolgt, welche so gewählt wird, daß die
Teilchen des flüssigen erstarrenden Metalls nach einer bestimmten Stelle und nicht nach vielen
Umfangspunkten, wie üblich, zusammengezogen werden. Auf diese Weise werden die sonst
entstehenden, entgegengesetzt gerichteten und das Metall zerreißenden oder Lunker erzeugenden
Spannungen beseitigt. Somit beseitigt das Verfahren die Ursache der Lunkerbildung
selber; es wird die Schwindung sozusagen nach außen versetzt.
Das neue Verfahren kann auf zweierlei Arten ausgeführt werden:
i. Es findet eine zentrifugale Abkühlung des Metalls statt, bei der die Mitte kälter als
der Umfang ist und rascher erstarrt, wobei die ganze Metallmasse nach der Mitte hin
zusammengezogen wird.
Zu diesem Zwecke bedient sich die Erfindung einer in bekannter Weise aus einer
feuerfesten und schlechtleitenden Masse bestehenden Form (Schale oder Lehmform), in
welche ein metallischer (vorher abgekühlter) voller oder hohler Kern mit einem in seinem
Inneren strömenden oder in Ruhe befindlichen Kühlmittel (Wasser, Kühlmischungen,
abgekühlte Gase) eingesetzt wird. Die Wände
ίο der Form, welche ebenso wie die Masse des
Kernes der Form des Gußstückes entsprechen muß, werden erwärmt. Hierzu wird bemerkt,
daß es an und für sich in der Metallgießerei bekannt ist, durch Einwirkung von Formwärme
auf das Gußstück selbst die Abkühlung der Gußstücke zu verzögern. Ist der Kern voll, so wird er später herausgenommen, während
dünnwandige Kerne im Gußstück gelassen (falls es ihm nicht schadet) und somit geopfert
werden müssen. Auf diese Weise werden Gußstücke mit Hohlraum hergestellt.
2. Die Abkühlung des Metalls erfolgt einseitig. Bei vollen Gußstücken, in welche man
Kerne nicht einsetzen kann, wird die zentrifugale Abkühlung durch eine einseitige ersetzt,
indem man die eine Wand der Form in an sich bekannter Weise abkühlt und die anderen
erwärmt. Die abzukühlende Wand wird entweder aus Metall voll oder hohl mit künstlicher
Kühlung ausgeführt, während die übrigen Wände von der inneren Seite mit einem an
sich bekannten feuerfesten Mantel versehen und angewärmt werden.
Die kalte Wand wird entsprechend der Form des Gußstückes gewählt. Man wählt
eine solche, deren Abstand bis zu der am weitesten entfernten »heißen« Wandfläche nicht
zu groß ist, da in diesem Falle das Metall durch die Berührung mit dieser Wand rascher
erstarren könnte, als die sich von der kalten Wand her fortpflanzende Abkühlung sie erreichen
würde. In den meisten Fällen wird es bequem sein, den Boden abzukühlen, jedoch die Seiten und den Deckel »heiß« auszuführen.
In Fig. 2 und 3 sind schematisch die bei dem Verfahren stattfindenden Vorgänge veranschaulicht.
Fig. 2 bezieht sich auf den Fall der zentrifugalen Abkühlung des Gußstückes. Mit B
sind die Wände des hohlen metallischen Kernes bezeichnet, A ist das Kühlmittel, C bedeutet
die feuerfeste heiße Wand der Metallform.
Die Isothermen verlaufen hier ebenfalls konzentrisch,
doch gegenüber dem üblichen Verfahren befindet sich das heißeste Metall am Umfange, nach der Mitte hin wird es stets
kälter. Die Pfeile geben die Richtung an, in welcher die Abkühlung erfolgt: die Bewegung
der Metallteilchen wird von außen her nach der Mitte hin, entgegengesetzt der Pfeilrichtung,
erfolgen.
Fig. 3 erläutert den zweiten Fall, das einseitige Abkühlen des Metalls. Die Isothermen
verlaufen hier gerade parallel der gekühlten Wand der Form. Die Richtung der Abkühlung
ist durch Pfeile angezeigt. Die Bewegung der Metallteilchen erfolgt in einer Richtung,
die der Pfeilrichtung entgegengesetzt ist. Mit DG, GH und HE sind die »heißen« Wände
bezeichnet.
Das Verfahren hat eine scheinbare Ähnlichkeit mit dem Eingießen in Schalen behufs
Härtens der betreffenden Oberfläche. Nach diesem Verfahren sind die Wände der Form
teils aus Metall — da wo die Oberfläche gehärtet werden muß — und teils aus Formmasse
an den übrigen Stellen. In Wirklichkeit sind aber die beiden Verfahren verschieden,
denn beim Hartguß wird eine Metallwand nur dazu angewandt, um die betreffende Oberfläche des Gußstückes rascher
abzukühlen, wobei man sich gar nicht darum kümmert, daß die Abkühlung an dieser Stelle
nicht in der einen Richtung rascher als an anderen Stellen erfolgt; der Gedanke der zentripetalen
Abkühlung selber bleibt aber unbeeinträchtigt. So wird z. B. beim Gießen von Walzen mit gehärteter Oberfläche der Metallwandung
eben der äußere Teil des Gußstückes abgekühlt, was bei der Erfindung ganz unzulässig
ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Gießen von dichten Stahlgußblöcken mittels einer zum Teil aus
einer feuerfesten und schlechtleitenden Masse und zum Teil aus gegebenenfalls gekühltem
Metall bestehenden Form, dadurch gekennzeichnet, daß das eingegossene
Metall in einer bestimmten Richtung, insbesondere zentrifugal oder einseitig abgekühlt
wird.
2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus feuerfester und schlechtleitender Masse bestehenden Wandungen erhitzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE218402C true DE218402C (de) |
Family
ID=479629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE218402C (de) |
-
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