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"Wiegeeinrichtung an fahrbaren Hubstaplern" Die Erfindung betrifft
eine Wiegeeinrichtung an fahrbaren Hubstaplern mit einer am Hubstaplerrahmen etwa
lotrecht angeordneten Tragplatte und einer die Last aufnehmenden, parallel dazu
im Abstand angeordneten Frontplatte, die an der Tragplatte gegenüber dieser in begrenztem
Ausmaße zwischen einer Wiegestellung, in der wenigstens ein Meßglied von der Frontplatte
in lotrechter Richtung belastbar ist, und einer Fahrstellung, in der das Meßglied
von jeder Belastung frei ist, geführt und durch wenigstens einen Hydraulikzylinder
bewegbar ist.
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Derartige Einrichtungen sind bereits in zahlreichen; häufig sehr aufwendigen
AusfUhrungsformen bekannt. Als Meßglied können dabei Druckmeßdosen dienen, die auf
hydraulischen, pneumatischem, elektrischem oder mechanischem Wege arbeiten und die
als solche bekannt Sind. Das Meßglied kann dabei mit einer Anzeigeeinrichtung im
Blickfeld des Fahrers deg Hubstaplers verbunden sein.
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Da Hubstapler für gewöhnlich im rauhen Betrieb eingesetzt werden,
die Meßglieder jedoch um so empfindlicher sind, je genauer die Messung durchgeführt
werden soll, ist es bekannt, das Meßglied nur bei der eigentlichen Messung mit der
an der Frontplatte angreifenden Last zu belasten, in den Zwischenzeiten jedoch von
jeder Belastung freizuhalten. Zu diesem Zweck ist in der französischen Patentschrift
1 410 658 zwischen Frontplatte und Tragplatte eine mechanische oder einehydraulische
Entlastungaeinrich tung entweder in Form eines mechanisch verschwenkbaren Entlastungsnockens
oder eines hydraulischen Rubzylinders eingeschalte der normalerweise die Last der
Frontplatte aufnimmt und direkt auf die Tragplatte absetzt, während der Messung
aber die Prontplatte auf das Meßglied absetzt.
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Bei diesen Wiegeeinrichtungen müssen Tragplatte und Frontplatte in
Grenzen in lotrechter Richtung zueinander bewegbar sein, damit die Last voll auf
das an der Tragplatte abgestützte Meßglied einwirken kann. Für die Genauigkeit der
Messung ist es dabei wesentlich, daß die Last nur in Form von genau lotrecht wirkenden
Kräften auf das Meßglied zur Einwirkung kommt, während das Einwirken von Querkräften
ausgeschlossen sein sollte.
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Bei der Anordnung nach der französischen Patentschrift 1 410 658 ist
zu diesem Zweck die Frontplatte mittels horizontal angeordneter, in lotrechter Richtung
nahezu kräftefrei ausbiegbarer Pederelemente an der Tragplatte abgestützt, wobei
die Federelemente oben und unten paarweise so angeordnet sind, daß sie
praktisch
ein Parallelogrammgestänge zur Führung der Frontplatte bilden. Dadurch daß die Sederelemente-in
einer zur lotrechten Ausbiegeebene senkrechten Ebene eine große Ausdehnung aufweisen,
soll eine Querverschiebung und damit das Auftreten von Querkräften zwischen Srontplatte
und Tragplatte vermieden werden.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, zwischen Frontplatte und Tragplatte
mehrere Meßglieder mit zugehörigen Einrichtungen in entsprechend symmetrischer Anordnung
vorzusehen, was allgemein bekannt ist und daher nicht mehr erläutert zu werden braucht.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Wiegeeinrichtung
der eingangs näher bezeichneten Art so weiterzubilden, daß bei sehr einfachem robustem
Aufbau eine sehr hohe Meßgenauigkeit erreicht werden kann, während gleichzeitig
für den Fahrbetrieb, d.h. außerhalb der Meßperioden eine sichere, direkte Absetzung
der Last von der Frontplatte auf die Tragplatte te ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Frontplatte
in ihrer tiefsten Stellung an der Tragplatte durch formschlüssig wirksame Verriegelungselemente
festgelegt ist und daß das Meßglied mittels eines Hydraulikzylinders über die tiefste
Stellung der Frontplatte hinaus absenkbar ist. Durch die formschlüssige Verriegelung
von Frontplatte und Tragplatte werden beide Elemente für den Pahrbetrieb zu einer
starren robusten Einheit verbunden, welche auch größten Beanspruchungen standhält,
während
gleichzeitig das Meßglied in dieser Stellung vollständig von allen Belastungen freigehalten
wird, wobei jedoch das Meßglied selber dazu verwendet wird, um die Verriegelung
zur Einleitung des Meßvorganges aufzuheben, so daß in aller Regel mit einem einzigen,
dem Meßglied zugeordneten Hubzylinder sowohl die Verriegelung zur Wirkung gebracht
bzw. aufgehoben und andererseits das Meßglied in die Wiegestellung überführt werden
kann, in der automatisch die Last auf das Meßglied zur Einwirkung gelangt.
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Von ganz besonderer Bedeutung ist die Weiterbildung der Wiegeeinrichtung
in der Weise, daß das Meßglied oder die Gegenfläche der Frontplatte eine zur Übertragung
der Last dienende, in lotrechter Richtung an der Frontplatte bzw. dem Meßglied angreifende,
ballige, insbesondere kugelförmige Stützfläche aufweist.
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Hierdurch wird gewährleistet, daß selbst bei Verkantungen oder Kippbewegungen
der Frontplatte die Last nur in Form von streng lotrechten Kräften auf das Meßglied
zur Einwirkung kommt. Vorteilhafterweise kann dabei als kugelförmige Stützfläche
eine am Meßglied oder an der Gegenfläche der Frontplatte allseitig frei drehbar
gelagerte Stützkugel vorgesehen sein.
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Alternativ oder zusätzlich dazu kann zweckmäßigerweise zur Vermeidung
von Querkräften das der Gegenstützfläche abgewandte Ende des dem Meßglied zugeordneten
Hydraulikzylinders allseitig schwenkbar gelagert sein.
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Ebenfalls zur sicheren Ausschaltung von Querkräften ohne Beeinfl-ussung
des Meßergebnisses dient eine weitere Maßnahme in Weiterbildung der Erfindung nach
der in der angehobenen Stellung der Prontplatte die horizontale Kraft über Rollen
oder dgl. Elemente an der Frontplatte auf Auflaufflächen der Tragplatte übertragbar
ist. Die Auflaufflächen können an entsprechenden Aufnahmeplatten der Tragplatte
vorgesehen -sein.
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Die Wirkung der Verriegelungselemente zur Verbindung von Frontplatte
und Tragplatte zu einer starren Einheit, kann noch dadurch verbessert werden, daß
im abgesenkten Zustand der Front;-platte diese durch eine Halterung des Meßgliedes
mit der'Tragplatte verriegelbar ist, welche Halterung im abgesenkten Zustand zwischen
entsprechende Stege der Frontplatte einfährt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Die Fig.1 und 2 zeigen jeweils in der gleichen lotrechten Schnittbedarfsstellung
die neue Wiegeeinrichtung und zwar in Fig.1 in der unbelasteten und in Fig.2 in
der belasteten Stellung des Meßgliedes.
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Im dargestellten Falle ist angenommen, daß es sich um-einen Gabelstapler
handelt, dessen Gabel 3 mittels eines hakenförmigen Ansatzes 3a über eine Frontplatte
15, 21 hängbar ist, so daß die Frontplatte die auf den Gabeln 3 ruhende Last aufnehmen
kann.
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In entsprechender Weise ist eine Tragplatte 5 über Stegelemente 4
oder dgl. mit einem Kupplungselement 1 verbunden, das oben ebenfalls einen hakenförmigen
Kupplungsabschnitt 1a aufweist, mit dem die Tragplatte an dem Hubelement des Gabelstaplers
angekuppelt werden kann.
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Die Tragplatte 5 weist im dargestellten Beispiel in einer Ausnehmung
eine Halterung 6 für einen Hydraulikzylinder 24 auf, Am unteren Ende der Tragplatte
5 ragen Stege oder ein Flansch 7 nach vorne, in Richtung auf die Gabeln 3, auf denen
im abgesenkten Zustand das untere Ende der Frontplatte 15, 21 aufsitzt.
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Die Tragplatte weist an ihrem oberen Ende ebenfalls einen Steg oder
hakenförmigen Flansch 16 auf, der das obere Ende der Tragplatte 5 übergreift und
auf der Oberseite der Tragplatte 5 im abgesenkten Zustand der Frontplatte aufliegt.
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An dem unteren Flansch 7 der Tragplatte 5 sind Verriegelungselemente
8 befestigt, die im dargestellten Beispiel einen zylindrischen Verriegelungsabschnitt
und einen sich verjüngenden Einlaufabschnitt 10 aufweisen. Entsprechende Verriegelungselemente
sind nach unten ragend an dem oberen Flansch 16 der Frontplatte 15, 21 befestigt.
Diese weisen ebenfalls einen zylindrischen Abschnitt 17 und einen verjüngten Endabschnitt
18 auf.
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In der unteren Stirnseite der Frontplatte 15, 21 sowie in der oberen
Stirnseite der Tragplatte 5 sind entsprechende Verriegelungsausnehmungen oder Bohrungen
10 bzw. 12 vorgesehen, welche
im in Fig.1 dargestellten abgesenkten
Zustand der Frontplatte die Verriegelungselemente vollständig aufnehmen. Die Verriegelungselemente
und Ausnehmungen können auch keilförmig oder kegelförmig ausgebildet sein. Es ist
ersichtlich, daß durch die Verriegelungselemente im abgesenkten Zustand die Tragplatte
und die Frontplatte zu einer starren Einheit spielfrei mitei@@ander verbunden sind.
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Am unteren Ende der Frontplatte 15, 21 sind auf der der Tragplatte
zugewandten Seite Rollen 22 oder Kugeln frei drehbar gelagert.
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Entsprechende Rollen oder Kugeln 20 sind auf der der Rückseite der
Tragplatte' 5 zugewandten Innenseite des hakenförmigen Flansches 16 am oberen-Ende
der Frontplatte., 15, 21 gelagert. Mit den Rollen oder Kugeln können im angehobenen
Zustand der Frontplatte nach Fig.2 entsprechende Auflaufflächen an der Tragplatte
5 zusammenwirken, welche im dargestellten Beispiel durch aufgeschweiß te Aufnahmeplatten
11, 13 dargeboten werden. Durch diese Anordnung wird gewährleistet, daß im angehobenen
Zustand der Frontplatte nach Fig.2 alle Kippkräfte unmittelbar von der Frontplatte
auf die Tragplatte zuverlässig und spielfrei abgesetzt werden können, ohne den Einfluß
der allein von der Last in senkrechter Richtung ausgeübten Kräfte auf den MeBvorgang
zu verandern oder zu verfälschen. Die Rollkörper können auch an der Tragplatte 5
und die Auflaufflächen an der Frontplatte 15, 21 vorgesehen sein.
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Der Hydraulikzylinder 24 wird starr durch die Aufnahme 6 an der
Tragplatte
5 unterstützt. Seine Kolbenstange 25 dient zur unmittelbaren Abstützung der Halterung
de-s Meßgliedes 26, wobei Halterung und Meßglied in den Figuren als Einheit wiedergegeben
sind. Die Beschreibung und die Darstellung näherer Einzelheiten von Meßglied und
Halterung dürfte sich im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik erübrigen.
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Die Frontplatte 15, 21 weist in der die Meßanordnung und den Hydraulikzylinder
aufnehmenden Ausnehmung 15a Stege oder Rippen 28, 29 auf, welche ao angeordnet sind,
daß die Halterung des Meßgliedes 26 in dem in Fig.1 dargestellten abgesenkten Zustand
der Frontplatte mit engem Spiel zwischen den Stegen oder Leisten aufgenommen wird,
so daß über das Meßglied und den Hydraulikzylinder 24 eine weitere starre Verbindung
zwischen- Frontplatte und Tragplatte im abgesenkten Zustand der Frontplatte hergestellt
wird.
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Die Abstützung des Hydraulikzylinders 24 an der Tragplatte 5 kann
statt durch eine Halterung 6 auch durch eine Konsole erfolgen, auf der das untere
Ende des Hydraulikzylinders 24 nach allen Seiten schwenkbar gelenkig abgestützt
ist.
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Im dargestellten Beispiel weist die Lastaufnahmefläche des Meßgliedes
26 eine ballige oder teilkugelförmige Oberfläche 27 auf, die mit einer nach unten
weisenden, etwa planen Gegenfläche 23 der Yrontplatte zusammenwirkt, welche Gegenfläche
die obere Begrenzung der Ausnehmung 15a bildet. Durch diese Ausbildung
wird
gewährleistet, daß auch bei geringfügigen Kippbewegungen oder ungleichmäßiger Belastung
der Frontplatte 15 die von -der Last herrührenden Kräfte nur streng in lotrechter
Richtung auf das Meßglied 26 einwirken können. Statt der gezeigten Ausführung kann
die ballige oder kugelförmige Fläche auch an der Gegienfläche 23 vorgesehen sein,
um mit einer entsprechend ebenen Laetaufnahmefläche des Meßgliedes zusammenwirken
zu können. Die dargestellte Ausführungsform wird jedoch bevorzagt.
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Die kugelförmige Lastaufnahmefläche kann auch durch eine frei drehbar
gelagerte Kugel gebildet werden, die dem Meßglied oder der Gegenfläche zugeordnet
ist.
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Der Hydraulikzylinder 24 dient i-m dargestellten Reispiel sowohl dazu,
um das Meßglied in Meßkontakt mit der Frontplatte zu bringen, als auch dazu, die
Frontplatte aus der Verriegelung mit der Tragplatte 5 zu lösen. Statt dessen können
diese beiden Funktionen auch auf zwei in Reihe geschaltete Hydraulikzylinder verteilt
sein, wobei ein erster Hydraulikzylinder zur Verriegelung und Entriegelung der beiden
Platten dient, während ein damit kraftmäßig in Reihe geschalteter Hydraulikzylinder
in gleicher Weise auch dem Meßglied zugeordnet ist, wie der Hydraulikzylinder -24
in den Figuren.
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In Fig.2 ist der Meßzustand veranschaulicht, bei dem jede mechanische
Verriegelung zwischen der Frontplatte und der Tragplatte aufgehoben ist, die Kippkräfte
zuverlässig über die Rollelemente
und die Auflaufflächen direkt
von Platte zu Platte übertragen werden, so daß allein die von der Last herrührenden
lotrechten Kräfte auf das Meßglied 26 zur Einwirkung kommen, wobei der Einfluß jeglicher
Querkräfte durch die ballige Ausbildung der Lastaufnahmefläche des Meßgliedes ausgeschaltet
ist.
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Ansprüche