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Schwiinmstoffang Die Erfindung betrifft einen Schwimmstoffang für
Kläranlagen, bestehend aus einem Klärbecken zum Auffangen und Sammeln dieser Schwimmstoffe.
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In Abwässern werden auch Schmutzstoffe mitgeführt, die spezifisch
leichter als Wasser sind und daher auf der Wasseroberfläche schwimmen. Diese Stoffe
messen selbstverständlich ebenso wie die sich absetzenden Schmutzstoffe aus dem
Abwasser entfernt beziehung weise einem Faulraum zur Unschädlichmachung zugeleitet
werden.
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Zu diesem Zweck sind in den herkömmlichen Kläranlagen die in aller
Regel aus einem Vorklärbeoken, einem Belebtschlammbecken und einme Nachklärbecken
bestehen, Schwimmstof£ang-Anlagen vorgesehen.
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Derartige Schwimmstoffang-Anlagen müssen nicht nur grobes schwimmfähiges
festes Gut wie beispielsweise Korken etc. erfassen, was durch entsprechende Rechenbauwerke
möglich wäre, sondern auch feine schwimmfähige Schmutzstoffe die als Schlammfladen
auf der Abwasier-Oberfläce schwimmen wie auch Öi und Fett. Um auch diese schlammigen
Schwimmstoffe beziehungsweise öl oder Fett zu erfassen, bestehen derartige Anlagen
im allgemeinen aus einem Trog der durch eine Tauchwand unterteilt ist, so daß sich
die Stoffe auf-der Wasseroberfläche zwischem dem Zulauf und der Tauchnd ansammeln,
während das befreite Abwasser aus dem folgenden Raum, die Tauchwand durchströmend,
abgezogen wird.
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Allerdings ist bei solchen Anlagen darauf zu achten, daß stets eine
genügend große Durchflussgeschwindigkeit vorhanden ist, damit sich am Boden des
Beckens keine faulfähigen schweren Schlammstoffe absetzen. Bei dieser geforderten
großen Durchflussgeschwindigkeit können jedoch auch, insbesondere bei stoßartigem
großem Wasseranfall (Regenwasser), die Schwimmstoffe mit die Tauchwand unterwandern
und zu Schwirigkeiten bei der späteren Abwasserbehandlung führen; Bei größeren Anlagen
kann diese Schwierigkeit dadurch behoben werden, daß die lurchflussgeschwindigkeit
niedrig gehalten und der schwimmstoffang regelmäßig von absetzendem Schlamm gereinigt
beziehungsweise der Schlamm abgezogen wird, oder dadurch, daß vom Boden des Beckens
her Luft eingeblasen wird die die Absetzbewegung der Schlammteilohen verhindert
und gleichzeitig die schwimmfähigen, leichteren Bestandteile auf die Oberfläche
spült. -Beide Maßnahmen sind jedoch bei Klein-Kläranlagen nicht möglich, da sie
einmal möglichst wartungsfrei arbeiten sollen und zum anderen auch der Aufwand für
eine Belüftung der geschilderten Art äus Wirtschaftlichkeitsgründen abgelehnt werden
muß.
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Es wurde auch schon vorgeschlagen derartige Einrichtungen zum Auffangen
von Schwimmstoffen nach dem Nachklärbecken derartiger Anlagen anzuordnen. Dies hat
den Vorteil, daß, da ja keine absetzbaren Stoffe mehr in den gereinigten, das Nachklärbecken
verlassenden Wasser vorhanden sind, daß die Strömungsgeschwinigkeitunbedenklich
so verlangsamt werden kann, daß die Schwimmstoffe auch tatsächlich Zeit haben aufzuschwimmen
und sich vor einer Tauchwand dis von dem weiterfliesseÄden Abwasser ünterflossen
wird, sammeln können. Der Nachteil einer derartigen Anordnung ist darin zu sehen,
daß die Schwimmstoffe äls Ballast die gesamte Anlage durchwandern müssen und hierbei
durchaus zu Bunktionzstörungen führen können.
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Optimal wäre ein Schwimmstoffang, der mit Sicherheit die Schwimmstoffe,
also
Fett, Cel, Kotteilchen, Gemüsereste, Korken usw.
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von dem übrigen Abwasser separiert und so zu sammeln beziehungsweise
zu speichern vermag, daß ihre Abfuhr nur ab undzu notwendig wird und bei dem des
von diese Schwimmstoffen befreite Abwasser ohne daß sich die darin enthaltenen schwereren
Schlammstoffe absetzen, der weiteren Behandclung zugeführt wird. Es soll sich also
trotz der zum Aufschwimmen der Schwimmstoffe notwendigen geringen Strömungsgeschwindigkeit
kein Schlamm am Boden eines solchen Schwimmstoffanges absetzen nicht nur weil dieser
Schlamm entfernt werden müßte, sondern auch, weil er der nachfolgenden Behandlung
beziehungsweise Stabilisierung entzogen wird.
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Ausgehend von einem Schwimmstoffang, bestehend aus einem Klärbecken
zum Auffangen und Sammeln von Schwimmstoffen wird dies in erfindungsgemäßer Weise
erreicht durch ein Trichterbecken mit etwa in Höhe des Abwasserepiegels angeordnetem
Zulauf und tiefer liegendem Ablauf, mit einem im tiefsten Punkt des Beckens beginnenden
Ablaufrohr, einem Überlaufgefäß dessen Oberkante etwa unterhalb des höchsten Wasserspiegels
liegt in des das Ablaufrohr einerseits mündet und das andererseits mit dem Ablauf
verbunden ist, sowie einem das Überlaufgefäß umgebenden oberhalb des höchsten Wasserspiegels
beginnenden, stets in das Abwasser eintauchanden Tauchrohr.
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Bei einem derartigen Schwimmstoffang wird durch das große Volumen
des Beckens wie gefordert die Strömungsgeschwindigkeit stark herabgesetzt, so daß
die spezifisch leichten Stoffe auch tatsächlich aufschwimmen können. Abfliessen
kann das Abwasser jadoch im Normalfalle nur durch das in der Spitze des Trichterbeckens
beginnende Ablaufrchr, so daß die sich einstellende Strömung die schwereren absinkenden
Schmutzstoffe mitreisst und dem Becken-Ablauf zuführt. Hierbei sammeln sich die
Schwimmstoffe an der großen oberfläche zwischen dem Tauchrchr und der Innenwandung
des Kl)rbeckens wo der Sog des in der Trichterspitze angeordneten Ablaufrchres nicht
wirksam ist und von wo sie von Zeit zu Zeit entfernt werden könsen.
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Da das Ablaufrchr in seinem Durchmesser so bemessen ist, daß sich
bei kleinstem Abwasseranfall immer noch eine Strömmungsgeschwindigkeit von mindestens
30 cm pro Sekunde einstellt, steigt bei stärkere Abwasseranfall der Wasserspiegel
im Klärbecken so lange, bis er die Oberkante des Überlaufgefäßes erreicht ünd das
Abwasser sich dann über dieses Überlaufgefäß ebenfalls in den Ablauf ergiesst. Da
das Ablaufrohr wie auch das Überlaufgefäß von einem Tauchrohr ungeben sind das stets
in das Abwasser eintaucht, können auch in diesem Fall Schwimmstoffe nicht mit in
den Ablauf gelangen, da dfes durch dieses Tauchrohr verhindert: wird. Stets jedoch,
ob nun kleinster oder größter Abwasserzulauf, wird sich in dem Ablaufrohr eine solche
Strömung einstellen, daß' der sich åbsetzende Schlamm mitgerissen wiSdj daß sich
also tatsächlich in dem Becken nur die Schwimmstoffe sammeln, während das restliche
Abwa"sser mit den schwereren Schmutzstoffen stets der weiteren Behandlung zugeführt
werden.
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Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, daß die Stirnfläche des
Ablaujfrohres bei seiner Mündung am Boden des Trichterbeckens in einem Winkel von
etwa 45° zur Vertikalachse des Trichterbeckens verläuft. Wird die Fläche, wie dies
beispielsweise bei Schlammentnahmerchren von Nachklärbecken etc. üblich ist parallel
zur Bodenfläche angeordnet, so bleibt im allgemeinen nur ein verhältnismäßig geringer
kreisringförmiger Spalt zwischen der Stirnfläche und dem Boden der sich sehr leicht
zusetzen kann. Ist diese Gefahr bei Nachklärbecken nicht sehr groß, da Grobstoffe
dort bereits ausgeschieden oder dezimiert sind, so muß bei dem erfindungsgemäßen
Klärbecken doch mit dem Anschwemmen von verhältnismäßig groben Stoffen gerechnet
werden. Setzen sich diese groben Schmutzstoffe zwischen Stirnfläche des Ablaufrohrs
und dem Beckenboden fest, so reicht in aller Regel auch die sich einstellende höhere
Strömungsgeschwindigkeit nicht mehr, um diese Grobstoffe weiterzutransportieren.
Wird hingegen die Mündung des Ablaufrohrs in erfindungsgemäßer Weise ausgeführt,
so verbleibty stets ein solcher freier Querschnitt, daß gleichzeitig mit der vergrößerten
Geschwindigkeit durch die Einengung des Rohrquerschnittes
auch
ein entsprechend großes Volumen angesaugt wird, das die angelagerten Stoffe wieder
wegschwemmt.
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Vorteilhafterweise wird die Zulaufleitung etwa tangential in das Trichterbecken
einmündend angeordnet, damit sich eine etwakreisförmige Bewegung des Abwassers und
damit ein maximal großer Weg auf dem sich die Schwimmstoffe absetzen können, ergibt.
Um die-se kreisförmige Bewegung des Abwassers nicht zu behindern, wird zweckmäßigerweise
das Ablaufrohr mit Überlaufgefäß und Tauchrohr zentrisch im Beeken angeordnet.
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Um auch bei sehr starkem Wasseranfall mit -Sicherheit ein Unterwandern
des Tauchrohrs durch die angeschwemmten Schwimmstoffe zu verhindern empfiehlt es
sich, das Tauchrohr bis etwa zur halben Tiefe des Beckens herabzuziehen. Schliesslich
kann auch noch, um die Fertigung zu vereinfachen beziehungsweise die Konstruktion
zu verbilligen, das Uberlaufgefäß durch einen an die Innenwandung des Tauchrohres
angefügten Trog gebildet sein.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindung gegenstandes
schematisch dargestellt und zwar zeigen: Fig. 1 ein trichterförmiges Xlärbecken-im
Querschnitt und Fig. 2 eine Draufsicht auf das Klärbecken nach Fig. 1.
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In ein trichterförmiges Klärbecken 1 mündet etwa tangential-eine Zulaufleitung
6 ein. Zentrisch ist in dem Klärbecken 1 ein zylinderförmiges Tauchrohr 2 angeordnet
das ein Ablaufrohr 3, sowie ein Überlaufgefäß 4 umgibt. In' das Uberla'üfgefäß 4
mündet, das Tauchrohr 2 durchbrechend, eine Áblaufleitung 5.
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Das über die Zulaufleitung 6 zulaufende Abwassergerät in dem Klärbecken
1 in eine kreisförmige Bewegung (11), wodurch die mitge führten Schwimmstoffe Zeit
haben aufzuschwimmen und sich auf derZ' Abwass-er-Oberfläche zwischen dem Rand des
Klärbeckens 1 und dem Tauchrohr 2 anzusammeln. Die schwereren Schmutzstoffe hingegen
sinken,
wie durch die Pfeile 9 angedeutet, nach unten ab und:' werden zusammen mit dem Abwasser,
-wie durch den Pfeil 10 verdeutlicht über das Ablaufrohr 3 angesaugt und- der Ablaufleitung
5 zugeführt. Erhöht sich die zugeführte Abwassermenge, so kann der Wasserspiegel
in dem ,-Klärbeeken 1 bis auf die strichpunktiert dargestellte Linie- 7 steigen,
Hat das Abwasser diese Höhe erreicht, kann es wie durch den pfeil 12 angedeutet,
zusätzlich noch durch das Tauchrohr 2 hindurchströmen und sich in das tberlautgefäß
4 ergiessen. Auch hierbei ist jedoch stets die Mindestströmungsgeschwindigkeit in
dem Ablaufrohr 3 gewährleistet, ebenso wie bei dem niedrigsten Abwasserspiegel der
durch die strichpunktierte Linie 8 angedeutet ist.