DE19523113C2 - Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Flüssigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus FlüssigkeitenInfo
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Description
Es ist aus einem Prospekt BORMET/SPIRAC vom
Dez 1994 ein Flotatabscheider BORMET/SPIRAC Se
rie SPIROVER bekannt. Dieser Flotatabscheider besteht
aus einem nach oben konisch verlaufendem Auftriebs
behälter und einer oben waagerecht angeordneten
Schnecke.
Das Schwimmstoff-Wasser-Gemisch wird in den un
teren Bereich des Auftriebsbehälters in bekannter Wei
se aus einem Druckentspannungsbehälter eingeleitet.
Die flotierbaren Bestandteile dieses Gemisches treiben
zur Wasseroberfläche, werden von der Schnecke erfaßt
und aus dem Behälter herausgefördert. Nahe am Behäl
terboden ist eine Wasserabflußführung vorgesehen, in
der das Wasser zu einem Wasserüberlauf geleitet wird.
Mit steigendem Wasserspiegel im Auftriebsbehälter
steigt das auszuleitende Wasser in der Wasserabfluß
führung und fließt aus dem Wasserüberlauf ab. Im Be
reich des Behälterbodens sind Belüftungsdüsen vorge
sehen, die auf dem Boden abgesetzte Stoffe mit auftrei
ben. Die waagerecht eingebaute Schnecke ist oberhalb
des Wasserspiegels gelagert, so daß nur der untere
Schneckenbereich die flotierbaren Bestandteile erfas
sen und aus dem Auftriebsbehälter transportieren kann.
Bei diesem Flotatabscheider ist es besonders nachteil
ig, daß durch den Eingriff nur des etwa unteren Drittels
der Schnecke in den Behälterinhalt relativ wenig Flotat
austragsmengen transportiert werden können. Es ist
weiterhin nachteilig, daß der Flotationsaustrag eine re
lativ große Feuchtigkeit behält. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß durch die Belüftung die abgesetzten
Feststoffe aufgewirbelt werden und über die Wasserab
flußführung ein erheblicher Anteil an Sedimenten mit
dem abfließenden Wasser ausgetragen wird. Besonders
nachteilig ist es, daß die Druckbegrenzung einen hohen
technischen und ökonomischen Aufwand erfordert.
Darüberhinaus ist es auch von Nachteil, daß bei der
Verarbeitung von hochkonzentrierten Schlämmen es in
den Druckbehältern und Leitungen zu Ablagerungen
kommt, die zu gegebener Zeit abplatzen, wodurch diese
Absplitterungen den Verfahrensablauf erheblich stören
können.
Zum weiteren Stand der Technik gehören noch die Druckschriften DE 40
27 880 C2, DE 39 42 561 C1, DE 42 00 802 A1 und DE 41 35 999 A1.
Die DE 40 27 880 C2 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung von Bauschutt und geht
ebenso wie DE 39 42 561 C1 und DE 41 35 999 A1 von sedimentierbaren Schlämmen
oder Feststoffgemischen aus. Die erfinderische Lösung betrachtet jedoch schwimmende
Schlämme. Für das Entwässern von Schwimmschlämmen bieten diese Druckschriften
keine Ansätze.
Die DE 42 00 802 A1 beschreibt eine Vorrichtung für die Flockungsmittelmischung und
Flotation, die davon ausgeht, daß Schlammgemisch, Luft und Flockungsmittel in einem
Wendelgang mit Schikanen gemischt wird (analog Statikmischer). Diese Vorrichtung
funktioniert bei dünnen Abwässern. Flotatschlamm wie z. B. von Dünngülle von ca. 2% TS
führen aber auf Grund des hohen Feststoffanteiles zur schnellen Verstopfung der
Wendelgänge. Eine gründliche Spülung bei Arbeitsende ist erforderlich.
Die erfinderische Lösung im Patent geht jedoch davon aus, daß Flockungsmittel,
Abwasser und Luft in einer Pumpe gemischt werden. Gleichzeitig erfolgt durch die Pumpe
der notwendige Eintrag der Mischenergie. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Rohrschlange dient lediglich der Ausbildung der Flocke und des Einschlusses der
Luftbläschen in die Flocke, damit sie sofort Auftrieb besitzt, wenn sie in den
Flotationsbehälter gelangt. Eine glatte Rohrwandung beugt der Verstopfung vor.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vor
richtung zur Abtrennung von Feststoffen aus Flüssig
keiten zu schaffen, mit der bei relativ kleiner Schnec
kendimensionierung ein großer Flotataustrag erfolgt,
der relativ feuchtigkeitsarm die Vorrichtung verläßt.
Außerdem soll das Ablaufwasser äußerst sedimentarm
entweichen und das Schwimmstoff-Wassergemisch mit
relativ geringem technischen und ökonomischen Auf
wand zugeführt werden können.
Erfindungsgemäß wird in einer in einem Gestell gela
gerten Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus
Flüssigkeiten im oberen Bereich des Flotationsraumes
eine schräg nach oben gerichtete Schnecke vorgesehen,
deren Steigung nach oben steiler werdend ausgebildet
ist und die auch zweigeteilt ausgeführt werden kann. Im
Falle der Zweiteilung sind die Teilschnecken durch ein
Gelenk miteinander verbunden. Das Gelenk muß in der
Lage sein, Neigungsänderungen der oberen Teilschnec
ke gewährleisten zu können. In den Gängen der Schnec
ke, zumindest in der oberen Teilschnecke, sind Mitneh
mer vorgesehen. Im Bereich des Flotationsraumes sind
Leitbleche angeordnet, die der schrägen Lage der
Schnecke entsprechend so angeordnet sind, daß durch
sie der aufsteigende Flotatschaum in die Schneckengän
ge gepreßt wird, wobei schon eine gewisse Teilentwäs
serung erfolgt.
Der obere Bereich der Schnecke, im Falle der geteil
ten Schnecke die obere Teilschnecke, die aus dem Flota
tionsraum herausragt, ist von einer Kompressionszone
umschlossen. In der Kompressionszone ist im Bereich
unmittelbar unter der Schnecke ein siebähnliches Ele
ment vorgesehen. Auf dieses wird durch die Mitnehmer
der Schnecke bei jeder Umdrehung der herangeführte
Flotatschaum mit den in ihm gebundenen festen Be
standteilen abgelegt. Von den Mitnehmern des nächsten
Ganges wird er wieder aufgenommen und wiederum
auf das siebähnliche Element abgelegt. Dadurch erfolgt
eine weitgehende Entwässerung des Flotatschaumes,
dessen Rest durch die Schnecke außerhalb des Flota
tionsraumes ausgestoßen wird. Bei Einsatz einer zwei
geteilten Schnecke ist es vorteilhaft, die obere Teil
schnecke gemeinsam mit der Kompressionszone
schwenkbar zu gestalten um eine noch intensivere Ent
wässerung zu erleichtern.
Im Flotationsraum ist der Boden schräg nach unten
gerichtet ausgebildet, damit der Sinkschlamm zum tief
gelegenen Sinkschlammstutzen gleiten kann. Weiterhin
ist eine Trennwand vom Flotationsraum zur Abflußöff
nung vorgesehen, die bis nahe an den Boden reicht und
das feststoffangereicherte Wasser zurückhält. Damit
kann weitgehend die gereinigte wäßrige Phase aus dem
Flotationsraum über die in Höhe des Flüssigkeitsspie
gels liegende Abflußöffnung abfließen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 die Vorderansicht der Vorrichtung
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Zuführbe
reiches zur Vorrichtung
Fig. 3 einen Schnitt durch Schnecke und Kompres
sionszone
Fig. 4 einen Schnitt durch Schnecke und Leitbleche.
Einem Mischbehälter 1 werden über eine Zuführlei
tung 2 verunreinigte Wässer und über die Flockungslei
tung 3 Flockungsmittel zugeführt. Beim Durchlaufen
des Mischbehälters 1 erfolgt die Vermischung und durch
eine Pumpe 4 wird die Suspension abgezogen. Aus der
Luftleitung 5 wird dabei noch Luft mit zugeführt und die
so mit Luft durchsetzte Suspension wird über die Lei
tung 6 abgepumpt und fließt in die als schlaufenförmiges
Rohrsystem 7 gestaltete Flockenausbildungszone 8.
Über den Eintragstutzen 9 wird die Suspension in den
Flotationsraum 10 gedrückt. Zu diesem Zeitpunkt ist sie
mit stabiler Flockung, die mit Lufteinschlüssen versehen
ist, durchsetzt.
Die Mischung mit Flockungsmitteln, die Begasung
und das Verweilen kann auch in nur einem unterteilten
Behälter durchgeführt werden. Nach dem Eintrag er
folgt in dem Flotationsraum 10 eine Trennung. Die ge
reinigte wäßrige Phase, das Flotat, kann über die Ab
flußöffnung 11 aus dem Flotationsraum 10 ablaufen.
Deshalb ist sie in Höhe des Flüssigkeitsspiegels ange
ordnet. Der Flotatschaum wird nach oben gedrückt. Die
obere Begrenzung des Flotationsraumes 10 besteht aus
schräg angeordneten Leitblechen 12, an denen praktisch
eine Kompression des Flotatschaumes und damit eine
Teilentwässerung desselben erfolgt. Die Leitbleche 12
werden an ihrem oberen Ende durch eine schräg ange
ordnete Schnecke 13 begrenzt. Die Schnecke 13 ist
zweigeteilt und durch ein Gelenk 44 sind die Teile mit
einander verbunden. Damit kann die Neigung des obe
ren Schneckenteiles zum Austrag des Flotatrückstandes
variiert werden. Die Steigung 15 der Schnecke 13 wird
nach oben kontinuierlich steiler. Damit durchläuft der
Flotatschaum während des Transportes durch die
Schnecke 13 zwei Zonen. In der ersten Zone, in der die
Schnecke 13 eine geringe Steigung 15 aufweist, erfolgt
nur der Transport des Flotatschaumes an der Flüssig
keitsoberfläche und eine erste Entwässerung. In der
zweiten Zone, im Bereich der steileren Steigung, erfolgt
eine weitere Entwässerung des Flotatschaumes. Zu die
sem Zweck ist diese Zone als Kompressionszone 16
ausgebildet und mit einem Abfluß 17 für die abfließende
Flüssigkeit versehen. In der Kompressionszone 16 ist
unterhalb der Schnecke 13 ein siebähnliches Element 18
vorgesehen, in dem sich der verbleibende Flotatschaum
mit den gebundenen Feststoffen sammelt und von den
Mitnehmern 19 der Schnecke 13 immer wieder aufge
griffen und auf das Sieb 18 abgelegt wird und dabei
weitgehend entwässert wird. Der verbleibende Flotat
schaumrest wird außerhalb des Flotationsraumes 10
von der Schnecke 13 über den Ausgabestutzen 20 abge
legt und kann entsorgt oder weiter verwendet werden.
Eventuell auftretende Sinkstoffe setzen sich auf dem
Boden 21 ab und durch die schräg nach unten verlaufen
de Neigung des Bodens 21 gleiten sie zum Sinkschaum
stutzen 22 hinab. Von dort werden sie bei Bedarf nach
außen geleitet.
Im Flotationsraum 10 gewährleistet eine bis nahe zum
Boden 21 reichende Trennwand 23, daß das zur Abfluß
öffnung 11 gelangende gereinigte Wasser weitgehend
von der frisch in den Flotationsraum gedrückten Sus
pension freigehalten wird. Die Vorrichtung gem. Fig. 1
ist in einem nicht dargestellten Gestell gelagert. Eben
falls nicht dargestellt ist eine an sich bekannte zusätzli
che Luftzufuhr in den Flotationsraum 10, die unterhalb
des Eintragstutzens 9 angeordnet werden kann und un
ter bestimmten Bedingungen erforderlich wird um eine
bessere Durchwirbelung und Luftanreicherung zu errei
chen.
1
Mischbehälter
2
Zuführleitung
3
Flockungsleitung
4
Pumpe
5
Luftleitung
6
Leitung
7
schlaufenförmiges Rohrsystem
8
Flockenausbildungszone
9
Eintragsstutzen
10
Flotationsraum
11
Abflußöffnung
12
Leitbleche
13
Schnecke
14
Gelenk
15
Steigung
16
Kompressionszone
17
Abfluß
18
siebähnliches Element
19
Mitnehmer
20
Ausgabestutzen
21
Boden
22
Sinkschlammstutzen
23
Trennwand
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Flüssigkeiten mit einer im oberen
Bereich der Vorrichtung liegenden Schnecke, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Flotationsraum (10) die Schnecke (13) schräg nach oben gerichtet angeordnet ist und
das auf dieser Schnecke (13) Mitnehmer (19) vorgesehen sind, die den Flotatschaum
ausheben, brechen und entwässern und die flüssige Phase in den Flotationsraum
zurückgeleitet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (13) aus
zwei Teilschnecken mit unterschiedlicher Steigung besteht und die beiden
Teilschnecken durch ein Gelenk (14) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Gängen der
oberen Teilschnecke (13.1) Mitnehmer (19) vorgesehen sind und die obere
Teilschnecke (13.1) von einer Kompressionszone (16) umschlossen ist, wobei in der
Kompressionszone (16) unterhalb der Teilschnecke (13.1) ein siebähnliches Element
(18) angeordnet ist und aus der Kompressionszone (16) ein Abfluß (17) zum
Flotationsraum (10) führt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Teilschnecke (13.1) zusammen mit der Kompressionszone (16) schwenkbar
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Flotationsraum
(10) zur Vorkompression schräg nach oben gerichtete Leitbleche (12) und zum
Sinkschlammabfluß ein schräg nach unten gerichteter Boden (11) vorgesehen wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem
Mischvorgang von Flockungsmittel und Abwasser durch eine ansaugende Pumpe (4)
dieses Gemisch mit Luft (5) versetzt wird und das Flockungsmittel-Abwasser-Luft-
Gemisch zur Ausbildung von mit fein verteilter Luft behafteten Flocken einer
Flockenausbildungszone (8) zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Suspensionszuführung in den Flotationsraum (10) aus einer als schlaufenförmiges
Rohrsystem (7) ausgebildeten Flockenausbildungszone (8) erfolgt.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19523113A1 DE19523113A1 (de) | 1997-01-02 |
DE19523113C2 true DE19523113C2 (de) | 2001-04-19 |
Family
ID=7765246
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995123113 Expired - Fee Related DE19523113C2 (de) | 1995-06-26 | 1995-06-26 | Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoffen aus Flüssigkeiten |
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Country | Link |
---|---|
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- 1995-06-26 DE DE1995123113 patent/DE19523113C2/de not_active Expired - Fee Related
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Firmenschrift der Fa. BORMET Maschinenbau GmbH & Co KG, D64331 Weiterstadt "Flotatabscheider Bormet/Spirac Serie Spirover" Dez.1994 * |
Also Published As
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---|---|
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