DE2161109A1 - Verfahren zur Beschichtung von Schaumstoffmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Beschichtung von Schaumstoffmaterialien

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DE2161109A1 DE19712161109 DE2161109A DE2161109A1 DE 2161109 A1 DE2161109 A1 DE 2161109A1 DE 19712161109 DE19712161109 DE 19712161109 DE 2161109 A DE2161109 A DE 2161109A DE 2161109 A1 DE2161109 A1 DE 2161109A1
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Description

  • Verfahren zur Beschichtung von Schaumstoffmaterialien Priorität: v.lO.Dez.1970 in Schweden Anm.No.: 16 772/70 und 21.Juni 1971 für die Nachreichung eines zusätzlichen Beispiels in Schweden Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten geschäumter Materialien, wie von geschäumtem Gummi oder Kunststoff, um die Verwendbarkeit solcher Schaumstoffmaterialien auf unterschiedlichen Gebieten zu verbessern.
  • Schaumstoffmaterialien unterschiedlicher Typen besitzen eine zunehmend große Brauchbarkeit, besonders in Verbindung mit der Entwicklung verschiedener Typen von geschäumten Kunststoffen. Die Verwendung eines geschäumten Materials ergibt jedoch eine Reihe von Nachteilen, wie niedrige Abriebbeständigkeit der unbeschichteten Oberfläche eines geschäumten Materials, Eindringung von Staub und Schmutz in das Material u.dergl.
  • Wenn man beispielsweise geschäumte Kunststoffe in Matratzen oder Polsterungen bei Möbeln, Automobilsitzen u.dergl.
  • verwendet, ist es oftmals absolut notwendig, irgendeine Art von Oberflächenstiicht herzustellen, die wenigstens das Eindringen fester Teilchen und, wenn erforderlich, auch der umgebenden Luft verhindert.
  • Es wurde bereits eine Reihe von Methoden zur Herstellung solcher Beschichtungen oder Oberflä-chenschichten vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang wird auf die USA-Patentanmeldung Serial No.: 3 207 646 hingewiesen, gemäß der die Oberfläche des geschäumten Materials mit Heißluft erhitzt und dann auf das plastifizierte Material Druck ausgeübt wird, was bei dem geschäumten Material zu einer komprimierten Oberflächenschicht führt.
  • Andere Methoden bedienen sich der Aufbringunjeiner vorgeformten Oberflächenschicht, die auf das geschäumte Material auf unterschiedliche Weise aufgebracht wird, wie beispielsweise mit Hilfe eines Klebstoffes oder durch Erhitzen der Oberfläche des geschäumten Materials, wobei man ein Anhaften erzielt. In Verbindung mit der letzteren Methode war es jedoch nicht möglich, das Problem, eine ausrethende Haftung in annehmbarer Weise zu erhalten, zu lösen.
  • Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Ausbildung einer Oberflächenschicht auf geschäumten Materialien zu erhalten, das die Nachteile des Standes der Technik überwindet. Hierzu besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, daß man auf der Oberfläche des geschäumten Materials eine schnell trocknende Kunststoffzusammensetzung niedriger Viskosität aufsprüht und so eine Oberflächenschicht bildet, die an dem geschäumten Material anhaftet. Gegebenenfalls kann dann noch eine Oberschicht auf Kunststoffgrundlage aufgebracht werden, um einen gasdichten Bogen zu bilden.
  • überraschenderweise zeigte sich, daß es durch Aufsprühen einer schnell trocknenden Kunststoffzusammensetzung niedriger Viskosität auf der Oberfläche des geschäumten Materials möglich ist, auf sehr leichte Weise eine homogene Oberflächenschicht zu bilden, die die erforderliche Haftung an dem geschäumten Material zeigt.
  • Besonders wenn man ein Produkt wünscht, das in der Lage ist, sich schnell zu dehnen und zusammenzuziehen, und das eine hohe Zerreißfestigkeit und einen hohen }modul besitzt, wenn es voll gedehnt ist, während gleichzeitig die hervorragende Anhaftung, die oben erwähnt wurde, beibehalten wird, sollte wenigstens eine der aufgesprühten Schichten aus einer Zusammensetzung auf der Grundlage eines Elastomers bestehen.
  • Die Auswahl des Elastomers ist von der im Endprodukt erforderlichen Festigkeit und Elastizität abhängig. Bevorzugte Elastomere sind Polyurethane, Xthylen-Vinylacetatmischoolymere, Äthylen-Propylenmischpolymere, Neoprenkautschuk, llaturkautschuk, Styrol-Butadienkautschuk, Nitrilkautschuk, Butylkautschuk und Polybutadienkautschuk, wobei Polyurethanelastomere am meisten bevorzugt sind. Außerdem hängt die Auswahl des Elastomers von der Temperatur ab, bei der das Endprodukt verwendet werden soll, d.h das Elastomer wird so ausgewählt, daß die Glasumwandlungstemperatur (Tg) unter der Temperatur der Verwendung liegt.
  • Die nichtelastomere Schicht ist vorzugsweise auf der Grundlage eines Vinylpolymers, wie Polyvinylchlorid allein der in Kombination mit Polyvinylacetat, doch kann auch irgendein anderes bekanntes bogenbildendes oder filmbildendes Polymer verwendet werden.
  • Nach der Methode der vorliegenden Erfindung kann man gasdurchlässige oder gasdichte Überzugsschichten auf geschäumten Materialien erhalten. Wenn man eine gasdichte Uberzugsschicht herstellt, wird der Überzug vorzugsweise in zwei Stufen gewonnen. Zunächst wird eine sogenannte Grundierschiht aufgebracht, deren Funktion darin besteht, die Poren des geschäumten Materials zu bedecken, um die Absorption der die Oberschicht bildenden Zusammensetzung zu verhindern.
  • Nach einer geeigneten Trockenzeit wird auf diese Grundierschicht durch Aufsprühen eine Obershicht aufgebracht. Die die Grundierschicht bildende Zusammensetzung kann ein geeignetes Polyurethanelastomer, gegebenenfalls zusammen mit irgendeiner Art von Isocyanat, gelöst in einem Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, umfassen. Die die Oberschicht bildende Zusammensetzung kann ein Polyurethanlack sein, wobei das Lösungsmittel beispielsweise Trichloräthylen ist.
  • In den Fällen, in denen man die Uberzugsschicht gasdurchlässig sein läßt - so kann in einigen Verbindungen Buftdurchlässigkeit erwünscht sein - kann die Überzugsschicht durch Aufsprühen in einer Stufe aufgebracht werden. Unter den Produkten, die für diesen Zweck getestet wurden, erwiesen sich lineare Polyurethanelastomere als am brauchbarsten.
  • So sind sie allen anderen getesteten Produkten hinsichtlich der Festigkeit, Anhaftung und Elastizität überlegen. Die Verwendung von Polyurethanelastomer dieses Typs in reiner Form kann jedoch zu einer etwas zu flexiblen und gummiartigen Oberfläche mit hoher Reibung führen. Daher wird das Produkt vorzugsweise durch Zusatz anderen Komponenten modifiziert. In dieser Verbindung zeigte sich, daß verschiedene Typen starrer Polyurethane oder Epoxyharze die besten Ergebnisse liefern.
  • Die verwendeten linearen Polyurethanelastomere sind in Mehylenchlorid löslich, was auch für die verwendeten Epoxyharze der Fall ist. Das Gemisch dieser Produkte ist jedoch in Methylenchlorid allein nicht löslich, und um eine vollständige Löslichkeit zu erhalten, müssen zu dem Methylenchlorid Methyläthylketon, Diphenylformamid, Aceton 0. dergl.
  • zugesetzt werden. Lösungsmittelkombinationen dieses Typs können alle derart zusammengesetzt werden, daß sie einen Flammpunkt oberhalb etwa 300C besitzen, wenn die Verwendung nichtbrennbarer Lösungsmittel angestrebt wird.
  • Um eine gute Versprühbarkeit zu bekommen, muß das verwendete Lösungsmittelgemisch eine passende VerdaSfungsgeschwindigkeit haben, so daß man eine glatte und nicht übermäßige Faserbildung erhält. So ergibt allgemein gesprochen reines Methylenchlorid eine zu sarke Faserbildung infolge zu schneller Verdampfung, was zur Bildung von Strukturen trockener Fasern führt, die wie Spinngewebe aussehen und geringe Anhaftung besitzen. Die Viskosität der Lösung muß relativ niedrig sein, weniger als 300 cps, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wenn die Viskosität zu hoch ist, bilden sich Hohlräume in dem Überzug infolge der Tatsache, daß sich beim Aufsprühen zu große Tropfen bilden, die den Faserbogen auflösen.
  • Um die Sprüheigenschaften zu modifizieren, können variierende Mengen von Lösungsmitteln mit höheren Siedepunkten zu dem Nthylenchlorid zugesetzt werden, vie beispielsweise Trichloräthylen, Aceton, Methyläthylketon oder Tetrahydrofuran.
  • Wegen der Gefahr einer Flammpunkterniedrigung soll die zuletzt wrwähnten Lösungsmittel nicht in größeren Mengen als etwa 5 bis 10 % enthalten sein. Lösungsmittel mit noch höheren Siedepunkten (Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Äthylglycolacetat usw) können nur in sehr kleinen Konzentrationen verwendet werden, da sie die Faserbildung verhindern können, die gebildeten Faserbögen wieder auflösen und dem Überzug während langer Zeit wegen einer sehr langen Verflüchtigung eine hohe Klebrigkeit verleihen.
  • Außer der Zusammensetzung des Elastomers sind die Viskosität der Lösung, die Zusammensetzung des Lösungsmittels und die Sprühbedingungen bestimmend fur das Anhaken der Uberzugsschicht. Das Lösungsmittel wird an das zu verwendende Elastomer angepaßt und muß so einoestellt werden, daß eine ausreichende Menge Lösungsmittel in der Faser nach dem Aufsprühen gehalten wird, so daß die Faser noch klebend ist und zum Anhaften an der Oberfläche des geschäumten Materials gebracht werden kann. Dies ist eine sehr enge Einstellung, da keine Faserbildung oder aber eine Auf lösewirkung auf den Faserbogen erhalten wird, wenn die Lösungsmittelmenqe zu groß ist.
  • Das beste Anhaften erhält man, wenn die Viskosität der Lösung etwa 250 cps beträgt. Bei dieser Viskosität ist die verwendete Spruheinrichtung nicht in der Lage, die Lösung in Fasern zu brechen, und ein großer Teil derselben wird auf das geschäumte Material in der Form feiner Tröpfchen aufgesprüht, die in den geschäumten Kunststoff tiefer eindringen, was eine bessere Haftung ergibt. Wenn man eine solche Methode anwendet, ist die Oberfläche etwas ungleichmäßiger als wenn die Lösung mit niedrigerer Viskosität verwendet wird, und zwar infolge der Tatsache, daß der Überzug enger an der Oberflächenstruktur des geschäumten Materials anhaftet.
  • Die Zusammensetzung, die eine Überzugsschicht auf dem geschäumten Material bilden soll, wird vorzugsweise mit irgendeiner Art einer Sprüheinrichtung herkömmlicher Bauweise, wie beispielsweise mit einer Spritzpistole, aufgebracht. Die Einstellung und Ausrichtung der Sprühpistole sowie ihrAbstand von dem geschäumten Material beeinflußt weitgehend das Ergebnis. Eine so starke Ausbreitung des Mundstückes erhöht die Faserbildung und trennt die Fasern voneinander, wobei die Fasern schnell trocknen und über einer großen Oberfläche herabfallen, so daß die Haftung sehr schlecht ist.
  • Wenn jedoch die Ausbreitung gering ist, hat nur ein kleiner Teil des Lösungsmittels Zeit zu trocknen, so daß die gebildete Faserschicht aufgelöst und von dem geschäumten Material absorbiert wird. Der Abstand der Sprühpistole zu dem geschäumten Material hat die entsprechende Bedeutung, so daß ein zu großer Abstand zu einer zu starken Verflüchtigung und ein zu kleiner Abstand zu einer zu kleinen Verflüchtigung führt. Offenbar hat der Winkel der Sprühpistole zudem geschäumten Material ebenfalls einen Einfluß, und dies in solcher Weise, daß ein kleiner Winkel zu dem Ausbreiten einer dünnen Schicht trockener Fasern führt, die nicht besprühte Teile des geschäumten Materials bedecken, so daß dann, wenn diese Teile besprüht werden, die frisch aufgebrachten Fasern nicht in der Lage sind, das geschäumte Material zu benetzen, was zu einem schlechten Anhaften führt.
  • Die Verwendung eines linearen Polyurethanelastomers als eine größere Komponente in der Zusammensetzung für die Bildung der Überzugsschicht ergibt einen Überzug, der sich gummiartig anfühlt, doch dieser Überzug klebt nach einer Lagerung von etwa 24 Stunden nicht an sich selbst. Das Anfühlen der Oberflächenschicht kann modifiziert werden, indem man ein Epoxyharz in einer Menge von bis zu etwa 50 % der Gesamtmenge des Elastomers zusetzt. Der Nachteil einer Zugabe eines solchen Epoxyharzes ist der, daß die Elastizität des Überzuges derart abnimmt, daß während einer längeren Zeit nach dem Berühren Falten zurückbleiben. Außerdem wird das Anhaften des Überzuges an sich selbst erhöht, so daß das Produkt bis nach einer Lagerung von einigen Tagen nicht gestapelt werden kann, wenn ein Anhaften vermieden werden soll.
  • Nach dem Besprühen ist die erhaltene Überzugsschicht allgemein sofort kontakttrocken, es sei denn, daß höher siedende Lösungsmittel vom Typ Dimethylformamid in der Lösungsmittelzusammensetzung enthalten sind. Das Produkt besitzt jedoch eine starke Neigung zu einer Haftungsumkehr während wenigstens 24 Stunden nach dem Besprühen, hauptsächlich infolge verbleibender Lösungsmittelreste, die schwierig zu entfernen sind. Überzugsschichten auf der Grundlage linearer Polyurethanelastomere können unmittelbar nach dem Besprühen bei Temperaturen von bis zu 600C behandelt werden. Die Zugabe von Phenoxyharzen erhöht die Temperaturbeständigkeit. Eine Zugabe von Phenoxyharz in einer Menge von 50 % führt zu einem Produkt, das einer Temperatur von bis zu etwa 800C widersteht.
  • Dies paßt zu der Behandlung innerhalb einer kurzen Zeit nach dem Besprühen. Nach einer Lagerung von etwa 24 Stunden hat sich die Temperaturbeständigkeit des Produktes merklich erhöht,und Überzugsschichten auf der Grundlage linearer Polyurethanelastomere können dann einer Temperatur bis zu 13OOC widerstehen.
  • Die Festigkeit der Überzugsschicht hängt natürlich von dem Oberflächengewicht ab, das vorzugsweise 20 bis 40 g/m2 beträgt. Unter den getesteten Elastomeren erhält man die besten Festigkeitseigenschaften mit linearen Polyurethanelastomeren bei laufenden Elastizitätsanforderungen.
  • Zusammenfassend läßt sich sagen, daß man die besten Ergebnisse mit Zusammensetzungen erhielt, die im wesentlichen auf linearen, flexiblen Polyurethanelastomeren im Gemisch mit O bis 100 phr starren Polyurethans oder 0 bis 50 phr Epoxyharzes (Phenoxy PHJ, Union Carbid Corp.) basierten. 0 bis 20 °s SiO2 können zugesetzt werden, um den Griff der uberzugsschicht zu modifizieren und die Neigung des gegenseitigen Anhaftens zwischen zwei Überzugsschichten zu vermindern. Geeignete Lösungsmittelzusammensetzungen sind Methylenchlorid und Plethyläthylketon oder Tetrahydrofuran, beides in I-iengenanteilen von 90:10. Diese ergeben Lösungen mit einer Viskosität von etwa 250 cps bei Peststoffgehalten uon 15 bis 16 t.
  • An Hand der Beispiele wird die Erfindung weiter erläutert.
  • Nach diesen Beispielen werden gasdichte Überzugsschichten durch zweistufiges Überziehen sowie luftdurchlässige Überzugsschichten durch einstufiges Überziehen gewonnen.
  • Beispiel 1 Das vorliegende Beispiel betrifft die Bildung einer glänzenden gasdichten Überzugsschicht für Polyäther-Schaumkunststoff mit Hilfe eines zweistufigen Sprühbeschichtens. Zuerst wird eine sogenannte Grundierschicht aufgebracht, deren Funktion darin besteht, die Poren des Schaumkunststoffes zu bedecken, um die Absorption der die Oberschicht bildenden Zusammensetzung zu verhindern. über der Grundierschicht wird eine Oberschicht aufgebracht, die die Überzugsdichte, den Glanz und die Festigkeit liefert.
  • Die Grundierschicht wird durch Auf sprühen einer Grundierzusawmensetzung gewonnen, die man auf folgende Weise erhält: 70 Teile flexibles Polyurethanelastomer (Estane 5702) und 30 Teile starres Polyurethan (Esane 5715) werden unter Rühren zu einem Lösungsmittelgemisch in einem Mischkessel zugesetzt, der mit einem Propellerrührer ausgestattet ist. Das Lösungsmittelgemisch umfaßt 67 Teile Methyläthylketon und 600 Teile Methylenchlorid. Wenn das Elastomer und das Epoxyharz vollständig gelöst sind, werden 94 Teile TiO2-Dispersion zugesetzt, und das Gemisch wird mit dem Rührer während etwa 30 Minuten bearbeitet. Diese TiO2-Dispersion enthält auf 100 Teile Titandioxyd (Rutil) 100 Teile Äthylglycolacetat und 0,25 Teile Alkyd M 359 (Dispergiermittel). 10 Teile Isocyanat (Diphenylmethan-4-4'-diisocyanat) werden zugesetzt, und das Gemisch wird einige Minuten gerührt, bis es homogen ist. Vor der Verwendung sollte die erhaltene Zusammensetzung gesiebt und in einem geschlossenen Kessel gehaltn werden, da sie sonst beschränkte Lagerfähigkeit besitzt.
  • Die Grundierschicht wird mit einer herkömmlichen Sprihpistole aufgesprüht, wobei die Ausbreitung und der Abstand so eingestellt werden, daß die gebildete Faserschicht sich weder infolge zu viel restlichen Lösungsmittels wieder auflöst, noch zu schlechte Anhaftung besitzt, wenn die Fasern bei der Aufbringung auf dem Polyätherschaumkunststoff zu trocken sind Etwa 20 g/m² der Grundierung werden aufgebracht, und der überzug muß ziemlich glatt und frei von Hohlräumen sln, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Die Grundierschicht sollte etwa 30 Minuten bei Raumtemperatur trocknen, bevor die Oberschicht aufgesprüht wird. Die Oberschicht erhält man, indem man von einer Zusammensetzung ausgeht, die folgendermaßen hergestellt wird.
  • 100 Teile Polyole (60 Teile Niax Polyol PPG 1025 und 40 Teile Niax Polyol PPG 2025, Union Carbide Corp.) werden in 500 Teilen Trichloräthylen aufgelöst. Dann werden 185 Teile Celluloseacetat-butyratlösung unter Rühren zugesetzt. Diese Lösung wird aus 100 Teilen Celluloseacetatbutyrat (EAB-381-20, Eastman Kodak Company), 90 Teilen Dimethylformamid und 810 Teilen Trichloräthylen hergestellt. Das Celluloseacetatbutyratpulver wird langsam zu den Lösungsmitteln unter Rühren zugesetzt, um die Bildung von Klumpen zu vermeiden.
  • Sodann wird das Gemisch aufgearbeitet, wobei man eine klare Lösung erhält.
  • Zu dem so erhaltenen Gemisch werden dann 3,5 Teile Farbpigmentpaste (Geigy AB) und 0,175 Teile Katalysator (Catalyst D-22, Union Carbid Corp.) zugesetzt, und die gesamte Masse wird mit einem Rührer behandelt, bis sie homogen ist. Während des Vermischens wird das Gemisch, falls erforderlich, gekühlt, so daß seine Temperatur 25OC nicht übersteigt. Sodann werden 55,5 Teile Isocyanataddukt von Trimethylolpropan und Toluoldiisocyanat unter Rühren zugesetzt, worauf das Gemisch fertig für die Verwendung ist. Vor der Zugabe von Isocyanat besitzt dieses Gemisch unbegrenzte Lagerfähigkeit, doch nach der Zugabe von Isocyanat hat es nur begrenzte Lagerfähigkeit.
  • Die Oberschicht wird mit einer herkömmlichen Sprühpistole aufgebracht, so daß man eine ylatte, glänzende Schicht erhält.
  • Für die meisten Zwecke ergibt eine Menge von 100 bis 150 g/m2 zufreidenstellende Ergebnisse.
  • Die aufyebrachte Schicht wird durch die Behandlung in der Hitze bei 90 bis 1000C ausgezeichnet gehärtet. Idiesem Fall beträgt die Härtungszeit etwa 10 Minuten. Die Schicht kann auch bei Raumtemperatur gehärtet werden, doch in einem solchen Fall erforderte die Härtung eine Zeit von etwa 12 Stunden, um einen solchen Härtungsgrad zu erreichen, daß das Produkt beim Stapeln nicht aneinanderklebt . Die Sprühpistole sollte unmittelbar nach der Verwendung gereinigt werden, um die Aushärtung des Gemisches in der Pistole zu verhindern.
  • Beispiel 2 Das Drliegende Beispiel betrifft die Herstellung einer luftdurchlässigen Ubezugsschicht auf Polyätherschaumkuststoff für Matratzen o.dergl. Diese Überzugsschicht wird durch einstufiges Aufsprühen hergestellt, wobei man von einer Zusammensetzung ausgeht, die auf folgende Weisergestelit wird: 1200 g Methylenchlorid und 140 g Methyläthylketon werden in einen Kessel überführt, der mit einem Rührer ausgestattet ist, welcher dann angestellt wird. Sodann werden 100 g lineares Polyurethanelastomer (Estane 5702) und 100 g starre Polyurethane (Estane 5715) unter Rühren zugesetzt, und das Gemisch wird gerührt, bis diese Komponenten aufgelöst sind.
  • Zu diesem Gemisch werden 8 g Farbpigmentpaste und 20 g Isocyanat (Diphenylmethan-4,4'-iisocpanat) zugesetzt. Nach dem Rühren dieses Gemisches bis zur Homogenität wird die Viskosität des Gemisches in einem Brookfzld-Viskosimeter mit einer Spindel von 3,30 U/min kontrolliert. Die Viskosität sollte 200 bis 250 cps betragen. Im Falle, daß die Viskosität zu hoch ist, wird etwas mehr Methylenchlorid zugesetzt; bis die erwünschte Viskosität erreicht ist.
  • Die auf die oben awähnte Weise hergestellte Zusammensetzung wird dann auf den Polyäther-Schaumkuststoff in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 aufgebracht, wobei die ;Oberzugsschicht jedoch in einer einzigen Stufe hergestellt wird.
  • Beispiel 3 Das vorliegende Beispiel betrifft die Herstellung einer glänzenden gasdichten Überzugsschicht für Polyätherschaumkunststoff nach dem zweistufigen Überzugsverfahren gemäß Beispiel 1. Die Grundiermasse für die Herstellung der Grundierschicht hatte folgende Zusammensetzung: Vinylmis chpolamer (14ischpolymer von äthylen und Vinylacetat in einem Verhältnis von 60:40) 100 Teile TiO2-Dispersion 94 Teile Trichloräthylen 900 Teile Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat 10 Teile Die Oberschicht wird aus einer Masse folgender Zusammensetzung hergestellt: Vinylmischpolymer (wie oben) 100 Teile Terpentinersatz 100 Teile Trichloräthylen 800 Teile Die oben erwähnte Grundiermasse wird analog derjenigen in Beispiel 1 hergestellt und aufgebracht, während die Masse für die Oberschicht in ähnlicher Weise wie die Grundiermasse hergestellt wird und in gleicher Weise wie in Beispiel 1 aufgebracht wird.
  • Beispiel 4 Dieses Beispiel betrifft die Herstellung einer glänzenden gasdichten überzugsschicht für Polyurethanschaumkunststoff nach einem zweistufigen überzugsverfahren. Auf den betreffenden Polyurethanschaumstoff (Polyätherkunststoff) wurde zunächst eine Lösung auf der Grundlage von Neopren aufgesprüht. Die so erhaltene Sehicht ließ man 5 bis 10 Minuten trocknen Dann wurde eine Lösung unter Bildung einer Oberschicht aufgebracht, die aus einem Gemisch von Polyvinylchlorid und Polyvinylacetat (Molekulargewicht K 67-70), gelöst in Methyläthylketon in einer Menge von etwa 25 % (Gewicht/Volumen) bestand.
  • Die Lösung enthielt Diectylphthalat als Weichmacher in einer Menge von etwa 2 % (Gewicht/Volumen). Die Lösung ließ man trocknen, wobei man eine flexible und feste Oberschicht erhielt.
  • Die Weichmachermenge kann variiert werden, vorzugsweise zwischen 1 und 3 %, je nach der £Urßie Oberschicht erwünschten Flexibilität.
  • Beispiel 5 Dieses Beispiel betrifft die Herstellung einer glänzenden gasdichten Überzugsschicht für Polyurethanschaumkunststoff nach einem zweistufigen Uherzugsverfahren.
  • Auf den angegebenen Polyurethanschaumstoff (auf der Grundlage von Polyäther) wurde zunächst eine Lösung augesprüht, die man durch Auflösen von 25 Gew.-t Polyvinylchlorid (Molekulargewicht K 60-70) in Methyläthylketon erhielt.
  • Der hevorzugte Bereich liegt bei etwa 20 bis 40 Cew.-% Polyvinylchlorid in dem Lösungsmittel. Außerdem enthielt die Lösung Dioctylphthalat als Weichmacher in einer Menge von etwa 2 % (Gewicht/Volumen). Dibutylphthalat kann auch für diesen Zweck verwendet werden.
  • Unmittelbar nach dem Ansprühen der ersten Oberflächenschicht wurde eine Lösung auf Polyurethangrundlage ähnlich der des Beispiels 2 aufgebracht. Die erhaltene Uberzugsschicht war etwa 0,3 mm dick und zeigte gute Flexibilität und Festigkeit.
  • In den obigen Beispielen wurde Rffyurethanschaumkunststoff (Polyäther) als Träger für die überzugsschichten verwendet.
  • Die beispielshalber aufgeführten Überzugsmassen können jedoch auch zum Überziehen von beispielsweise geschäumtem Kautschuk auf der Grundlage von Naturkautschuk oder synthetischem Kautschuk oder auf porösen Faserbögen von Polyesterfasern aufgebracht werden. Wenn man das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung anwendet, ist man ziemlich unabhängig von der Art des Trägermaterials, und es kann jedes geschäumte Material mit Erfolg beschichtet werden.

Claims (11)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zum Beschichten von Schaumstoffmaterialien, wie beispielsweise geschäumtem Gummi oder Kuststoff, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Oberfläche des Schaumstoffmaterials eine schnell trocknende Kunststoffzusammensetzung mit niedriger Viskosität aufsprüht und so eine auf dem Schaumstoffmaterial haftende Oberflächenschicht bildet, die beispielsweise eine textilartige oder lederartige Struktur besitzt, worüber man ggf. eine Oberschicht auf Kunststoffgrunllage aufbringt, die eine gasdichte Deckschicht bildet.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Bildung wenigstens einer der Schichten eine Zusammen setzung auf Elastomergrundlage aufsprüht.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die erste Oberflächenschblt eine Masse auf Elastomergrundlage verwendet.
  4. 4.) Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen PPlyurethanlack auf Polyurethanelastomergrundlage aufsprüht, beispielsweise ein lineares Polyurethanelastomer des Polyestertyps, ggf. zusammen mit Isocyanaten oder Epoxyharzen, in einem Lösungsmittel, wie Methylenchlorid.
  5. 5.) Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Kunststoffmasse auf der Grundlage eines Mischpolymers von Äthylen und Vinylacetat, ggf. zusammen mit Isocyanaten, in einem Lösungsmittel,wie Trichloräthylen, aufsprüht.
  6. 6.) Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man für dire erste Oberflächenschicht eine Masse auf Neoprengrundlage und für die Oberschicht ein Gemisch von Polyvinylchlorid und Polyvinylacetat in einem Lösungsmittel, wie Methyläthylketon, verwendet.
  7. 7.) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Oberschicht eine Masse auf Elastomergrundlage verwendet.
  8. 8.) Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man für die erste Oberflächenschicht eine Masse aus Polyvinylchlorid, Weichmacher und Lösungsmittel, wie beispielsweise Methyläthylketon, und für die Oberschicht eine Masse auf Polyurethanarundlage verwendet.
  9. 9.) Vahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine lvunststo fmasse verwendet, die eine Viskosität von 100 bis 400 cps, vorzugsweise von 180 bis 300 cps besitzt.
  10. 10.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mn den Abstand zwischen den beim Besprühen verwendeten Sprühmundstücken und der Oberfläche des Schaumstoffmaterials derart einstellt, daß die schnell trocknende Kunststoffmasse niedriger Viskosität nicht in der Lage ist, die Oberfläche des SchatmstofEmaterials merklich zu lösen, jedoch in eine derart klebrigen Zustand sich befindet, wenn sie die Oberfläche des Schaumstoffmaterials erreicht, daß sie an dieser anhaftet und mit dem Schaumstoffmaterial eine kontinuierliche Oberflächenschicht bildet.
  11. 11.) Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man den Abstand zwischen den Sprühmundstücken oder Sprühdusen an der Oberfläche des Schaumstoffmaterials auf 100 bis 400 mm, vorzugsweise 200 bis 300 mm, einstellt.
    12'.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die unststoffmasse auf das Schaumstoffmaterial in einer Richtung im wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche des Materials aufsprüht.
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