DE2160784B2 - Verfahren zur herstellung von schutzschichten auf gegenstaenden aus metallen durch aufbringen von polyphosphaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schutzschichten auf gegenstaenden aus metallen durch aufbringen von polyphosphatenInfo
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Description
in der bis zu n/2 Na+ K auch mehrwertige Metalle
sein können, die jeweils eine ihrer Wertigkeit entsprechende Anzahl Na+ K ersetzen, χ und y
ganze Zahlen bedeuten, a, b und ι NuIi oder ganze
Zahlen bedeuten, x+y=n ist, a + b=z\st und η eine
ganze Zahl von 4 oder darüber, insbesondere 4 bis 100, bedeutet, auf das blanke bzw. oberflächlich
oxidierte Metall aufträgt und auf Temperaturen über 4000C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyphosphate aufträgt, in denen
das Molverhältnis K : Na = 7 :1 bis 1 :1 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyphosphate der angegebenen
Formel aufträgt, in der ζ mindestens den Wert 1 hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyphosphate
der angegebenen Formel aufträgt, in der η einen Wert von 4 bis 15 hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Polyphosphate mit
einem P2O5-Gehalt über 83 Gew.-°/o, vorzugsweise
über 84 Gew.-%, aufgetragen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgetragenen
Polyphosphatschichten auf Temperaturen über 6000C erhitzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyphosphate als
wäßrige Lösung aufgetragen werden, die auf einen pH-Wert von 2,5 oder darüber eingestellt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyphosphate
auf das kalte Metall aufträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyphosphate
unmittelbar auf die erhitzten Metallgegenstände aufträgt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schutzschichten auf Gegenständen aus
Metallen, insbesondere aus Eisen und Eisenlegierungen, durch Aufbringen einer polymerisationsfähigen Natrium
enthaltenden Phosphatschicht und Erhitzen derselben.
Beim Warmverformen von Metallen, insbesondere Eisen und Eisenlegierungen, z. B. durch Schmieden oder
Walzen, bildet sich auf den noch glühenden Gegenständen eine Oxidschicht. Diese Oxid- oder Zunderschicht
stört bei der Weiterverarbeitung, und sie wird daher üblicherweise entfernt, wobei sich Art und Zeitpunkt
der Entfernung nach den Gegenständen richten Bei Halbzeug, Profilen und Trägern beispielsweise stört der
Zunder bei der Prüfung auf Risse. Er wird daher durch Sandstrahlen entfernt. Damit das blanke Metall nicht
wieder oxidiert, werden dann Korrosionsschutzschichten bzw. Anstriche aufgebracht. Um die hohen Kosten
durch Verluste an Eisen infolge der Warmverzunderung und die für die notwendige Entzunderung zu vermindern,
ist bereits vorgeschlagen, die Werkstücke beim
ίο Warmverformen durch Aufbringen von Bor-, Phosphoroder
Aluminiumverbindungen zu desoxidieren und vor dem Abkühlen eine Schulzschicht aufzubringen. Die
hierfür bekannten Schutzschichten genügen den Anforderungen nicht, weil sie bei den Temperaturen des
Warmverformens von 900 bis 12500C nur eine unzureichende Temperaturbeständigkeit besitzen oder
weil die mit ihrer Hilfe ausgebildeten Schichten keinen ausreichenden Rostschutz bieten, sich nur schlecht als
Grundierung für Lackierungen eignen oder beispielsweise keine elektroisolierenden Eigenschaften haben.
isolier- und Korrosionsschutzschichten auf Phosphatbasis sind bekannt. Es handelt sich dabei vorzugsweise
um Schichten, die aus Orthophosphaten der Metalle Calcium, Barium, Magnesium, Aluminium, Zink oder
Mangan bestehen. Teilweise werden die Schutzschichten auch durch eine Reaktion, z. B. der Phosphorsäure,
mit dem zu behandelnden Material, insbesondere Stahl, gebildet und bestehen dann beispielsweise aus Orthophosphaten
des Eisens.
Diese Schichten sind jedoch in der Regel noch porös, d. h., sie bedürfen einer Nachverdichtung, /.. B. mit
Isolierlacken, und sie sind für viele Zwecke nicht widerstandsfähig genug. Ferner sind zu ihrer Aufbringung
weitere Verfahrensschritte erforderlich, die sich nur schlecht in den Fertigungsprozeß von Blechen oder
Drähten einfügen lassen. Stahlband wird üblicherweise nach dem Warmauswalzen aus den Platinen zur
Entzunderung gebeizt, sodann auf die Endabmessungen kaltgewalzt und zur Erzielung der erforderlichen
mechanischen oder elektrischen und magnetischen Eigenschaften oberhalb 7500C geglüht. Daran schließt
werkseitig oder bei den Verbrauchern die Aufbringung der bekannten Rostschutzschichten durch Spülen,
Phosphatieren, Spülen, Nachpassivieren und Trocknen an.
Ferner ist es aus der US-PS 32 78 328 bekannt, Überzüge aus wäßrigen Lösungen eines Gemisches
primärer und sekundärer Phosphate herzustellen und den aufgetragenen Film zum Polymerisieren zu
erhitzen. Hierbei werden bevorzugt Natriumphosphate eingesetzt. Diese Überzüge sind jedoch nicht hydrolysebeständig
und wirken nicht elektrisch isolierend. Entsprechendes gilt für das in der DT-OS 14 46 424
beschriebene Verfahren, bei dem von glasigem Natriumphosphat ausgegangen wird, das anschließend
ausgehärtet wird.
Außerdem ist es aus der DT-PS 9 74 196 bekannt, zur Erzeugung von geschmeidigen Phosphatüberzügen auf
Metallgegenständen sehr verdünnte Lösungen anhydrischer Phosphate und Ionen von Deckmetallen zu
verwenden. Diese Phosphatüberzüge sollen jedoch nicht erhitzt werden, und ferner soll eine Umwandlung
des anhydrischen Phosphats vermieden werden. Diese Überzüge sind nicht wärmebeständig, sondern zerfallen
bei Temperaturen über 400° C zu einem Pulver.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das
die Herstellung von Schutzschichten ermöglicht, mit
denen die Verzunderung beim Warmverformen von Metallen erheblich reduziert werden kann und die
hochwertige, elektrisch isolierende und gegen Korrosion schützende Überzüge darstellen, die selbst bei
hohen Temperaturen beständig sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man saure, Kalium und Natrium enthaltende Polyphosphate der
allgemeinen Formel
IO
in der bis zu n/2 Na + K auch mehrwertige Metalle sein
können, die jeweils eine ihrer Wertigkeit entsprechende Anzahl Na + K ersetzen, χ und y ganze Zahlen bedeuten,
a, b und ζ O oder ganze Zahlen bedeuten, x+y=n ist,
a+b=ζ ist und η eine ganze Zahl von 4 oder darüber, )5
insbesondere 4 bis 100, bedeutet, auf das blanke bzw. oberflächlich oxidierte Metall aufträgt und auf Temperaturen
über 400° C erhitzt.
Diese sauren Polyphosphate bzw. partiell neutralisierten Polyphosphorsäuren leiten sich von handelsüblichen
Polyphosphorsäuren der allgemeinen Formel
O O O O O
HO—Ρ—Ο—Ρ —Ο—Ρ—0—P- Ο—Ρ—OH
OH OH OH OH OH
ab. Der P2O5-Gehalt dieser Polyphosphorsäuren sieigt
mit der mittleren Kettenlänge. Für die Zwecke der Erfindung wird von Polyphosphorsäuren ausgegangen,
deren P2Os-GeIIaIt über 83, vorzugsweise über 84
Gew.-%, liegt. An diesen Polyphosphorsäuren liegt der Gehalt an Tetraphosphorsäure (n=4) und höheren
Polyphosphorsäuren über 60%. Bei einer Polyphosphorsäure mit 84,2 Gew.-% IP2O5 beträgt er bereits
74,2%. Nach Messungen von Rudy und S c h I ο e s 'se
r, Ber. d. Dt. Chem. Ges., 73, 484 (1940), ist nur ein Wasserstoffatom pro Phosphoratom stark azid. Die
mittleren Gruppen der Kette enthalten demnach nur ein, und zwar stark saures Wasserstoffatom, während
die Endgruppen zwar zwei Wasserstoffatome tragen, von denen aber nur eines stark azid ist.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden sauren Polyphosphate kann von solchen handelsübliehen
Polyphosphorsäuren ausgegangen werden, die überwiegend Tetraphosphorsäure und höhere
Polyphosphorsäuren bis /7=100 enthalten (Candian Journal of Chemistry, Bd. 34, 1956, S. 790). Die
gleichzeitig noch vorhandenen geringen Anteile an Ortho-, Pyro- und Tri-Phosphorsäure bzw. Polyphosphorsäure
mit n> 100 stören nicht.
Die genannten Polyphosphorsäuren werden durch Zugabe der nach dem gewünschten Neutralisationsgrad
berechneten Menge von Alkalihydroxid partiell neutralisiert. Ebenso können die erfindungsgemäß zu verwendenden
sauren Polyphosphate durch doppelte Umsetzung der Polyphosphorsäuren mit Salzen flüchtiger
Säuren, z. B. Carbonaten oder Acetaten der einzuführenden Metalle, erhalten werden. Wesentlich für die
angestrebte Wirkung ist es, daß die sauren Polyphosphate noch mindestens 2, vorzugsweise 3 oder mehr,
saure ΡΟΗ-Gruppen enthalten, die für die Weiterkondensation bzw. die Reaktion mit Metalloxiden zur
Verfügung stehen sollen. Zweckmäßig beträgt das Molverhältnis von Kalium zu Natrium in den sauren
Polyphor.phaten 7 :1 bis 1 :1.
Die Eigenschaften der aus den sauren Polyphosphaten
erzeugten Schutzschichten lassen sich durch Einführung mehrwertiger Metallionen in der gewünschten
Weise modifizieren. Bis zu n/2 Na + K können durch solche mehrwertigen Ionen abgesättigt sein, wobei
selbstverständlich die mehrwertigen Kationen über eine ihrer Wertigkeit entsprechende Anzahl von Sauerstoffatomen
an das Polyphosphorsäure-Molekül gebunden sind. Mehrwertige Ionen, die auf diese Weise in einem
gewissen Umfang neben Alkaliionen zur partiellen Neutralisation der Polyphosphorsäuren dienen können,
sind z. B. Mg, Zn und Al.
Der pH-Wert der sauren Polyphosphate richtet sich nach dem Neutralisationsgrad. Um einen zu heftigen
Angriff der sauren Polyphosphate auf das Metall zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Polyphosphorsäuren
mit den genannten Metallen, d. h. insbesondere den Alkalimetallen, bis auf einen pH-Wert von 2,5 oder mehr
einzustellen, wobei jedoch dafür gesorgt werden muß, daß im Mittel mindestens zwei saure ΡΟΗ-Gruppen im
Molekül verbleiben. Diese sauren Gruppen sind notwendig, damit die sauren Polyphosphate beim
Erhitzen noch weiter kondensieren können, so daß gegebenenfalls unter Vernetzung im wesentlichen
neutrale hochpolymere Phosphate entstehen. Diese bilden einen dichten glasigen Film bzw. ein sogenanntes
Phosphatglas. Man kann die erfindungsgemäß verwendeten sauren Polyphosphate somit auch als genau
eingestellte Vorkondensate zur Herstellung hochpolymerer Phosphatglasschichten ansehen. Der direkte
Angriff auf das Metall würde die weitere Kondensation verhindern, so daß die mittlere Kettenlänge der
eingesetzten Polyphosphate etwa erhalten bliebe, oder er würde bei weiterer Kondensation einen Kettenabbruch
zur Folge haben, der gleichfalls der Ausbildung des hochpolymeren Phosphatglases entgegenwirken
würde. Die Reaktion der sauren Polyphosphate mit Metalloxiden, z. B. Eisen oder Titanoxid, trägt hingegen
bei einer ausreichenden Anzahl saurer Gruppen in den Polyphosphatmolekülen zur Vernetzung und damit zur
Bildung von Phosphatglas bei. Die Glasbildung kann durch Zusatz von B2O) bzw. N 84B2O- und Oxiden der IV.
Haupt- und Nebengruppe des Periodischen Systems, wie z. B. SiO2, PbO und TiO2, gefördert werden, da
derartige Verbindungen mit dem Phosphatglas gut verträglich sind. Die Menge dieser zur Modifizierung
des Phosphatglases zugesetzten Oxide sollte jedoch 20 Gew.-% der sauren Polyphosphate nicht überschreiten.
Zur Verwendung von sehr empfindlichen Metallegierungen, bei denen eine vorzeitige Reaktion in der Kälte
zu befürchten ist, können die erfindungsgemäß zu verwendenden sauren Polyphosphate mit Ammoniak
vollständig, d. h. bis zu einem pH-Wert von 8 bis 9, neutralisiert werden. Ammoniumpolyphosphate spalten
ab etwa 8O0C Ammoniak ab und bilden dann wieder saure Polyphosphate, die weiter kondensieren können.
Die Dauer der erforderlichen Erhitzung hängt von der Temperatur ab. Während bei 400° C zur Ausbildung
einer glasigen Schutzschicht der erforderlichen Qualität etwa 1 Minute erforderlich ist, genügen bei den
bevorzugten Temperaturen über 600°C hierfür wenige Sekunden. Die Reaktionstemperatur hängt auch davon
ab, ob nur ein Phosphatglas als solches auf der Metalloberfläche ausgebildet werden soll oder ob
Oxide, wie z.B. AI2Oi, FdO4, B2O3 oder SiO3, mit
aufgenommen werden sollen.
Die Art des Aufbringens hängt im einzelnen von den Bearbeitungsverfahren der Metalle ab, bei denen sie
y.um Einsatz kommen. Sie können beispielsweise schon s
während oder gegen Ende der Waimverformung, u, B.
durch Walzen oder Schmieden, auf die Oberfläche der glühenden Werkstücke aufgetragen werden, um schon
in diesem Stadium die Sauerstoffkorrosion (Zunderbildung) zu verhindern. In vielen Fällen kann es ι ο
ausreichend sein, das fertiggeformte, aber noch glühende Metallwerkstück erfindungsgemäß mit einer
Schutzschicht zu versehen. Bei dieser Hochtemperaturbeschichtung werden die sauren Polyphosphate zweckmäßig
als trockenes Pulver aufgetragen, das auf der Metalloberfläche schmilzt, in der erwähnten Weise mit
sich selbst und gegebenenfalls mit den an der Metalloberfläche vorhandenen Oxiden reagiert und die
gewünschte Schutzschicht als dichten glasigen Film ausbildet.
Die sauren Polyphosphate können also auf das blanke
bzw. oberflächlich oxidierte Metall aufgebracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf alle Metalle
anwendbar, deren Sauerstoffkorrosion verhindert werden soll oder die für die Weiterverarbeitung mit einer
chemisch resistenten und/oder isolierenden Schutzschicht versehen werden sollen. Es ist vorzugsweise für
Elisen und Eisenmetalle und deren Legierungen, z. B. auch Nickel- und Chromlegierungen, sowie für Titan,
Kupfer und deren Legierungen bestimmt.
Wenn die Abkühlung durch die Verdampfungswärme in Kauf genommen werden kann oder wenn vor einem
erneuten Arbeitsgang die im wesentlichen kalten Metallgegenstände mit dem erfindungsgemäßen Mittel
versehen werden sollen, dann werden diese zweckmäßig
in Form einer wäßrigen, insbesondere 20- bis 60%igen Lösung aufgetragen. Das geschieht dann auf
irgendeine bekannte Weise, z. B. durch Tauch- oder Spritzverfahren oder durch Auftragen mit Gummiwalzen.
Die mit dem flüssigen Überzug versehenen Gegenstände werden dann nach einer Trocknung oder
gegebenenfalls auch direkt in den Glühofen eingefahren, wenn die auftretende Wasserdampfbelastung
vertretbar ist. So erfolgt die notwendige Temperaturbehandlung vorzugsweise bei dem insbesondere für
Bleche und Drähte üblichen Glühen. Da die hochmolekularen Polyphosphate aus der Schmelze auf der
Metalloberfläche gebildet werden, sind sie innig mit der Metalloberfläche verbunden und fest haftend. Die
gewünschte Wirkung wird voll bei Schichtdicken bis zu 25 μπι, in der Regel schon bei 0,1 -10 μπι, erreicht. Die
gewünschte Schichtdicke kann durch entsprechend gewählte Mengen und Konzentrationen des Überzugsmittels leicht eingestellt werden.
Der elektrische Widerstand der erfindungsgemäßen Schutzschichten beträgt je nach Schichtdicke zwischen
5 und lOOOOhm-cm-2 und entspricht damit den
Werten vergleichbarer organischer Lackierungen. Die erfindungsgemäßen Schutzschichten sind zugleich eine
sehr brauchbare Grundierung für Lackierungen, das Kälken oder Bondern, und gute Schmiermittelträger bei
anschließender Verformung. Sie bieten insbesondere die Möglichkeit, Draht ohne besondere Oberflächenbehandlung
direkt zu ziehen. Auf Grund ihrer Bildungsreaktion lassen die Alkalimetaphosphatschichten auch
weitere Glühungen zu und vermeiden die Bildung von blättrigem Zunder. Die in der Schlußglühe erfolgte
Entkohlung wird nicht behindert.
Durch Zusätze von Chromoxiden oder auch gepulverter Kohle in Mischung mit Calciumcarbonat lassen
sich bestimmte Effekte der Entkohlung der Ränder bei Halbzeug auskompensieren bzw. die Entkohlung z. B.
bei Elektroblech günstig beeinflussen.
Die erfindungsgemäß erzeugten Schutzschichten sind fast undurchlässig für Gase. Sie verhindern daher beim
Glühen von Titan unter Wasserstoff die hier sonst zu beobachtende Wasserstoffaufnahme durch das Metall.
Es hat sich gezeigt, daß sie überschweißbar sind, d. h. insbesondere beim Schweißen der Gegenstände aus
Eisen und Eisenlegierungen nicht stören.
Die wäßrige Lösung einer Polyphosphorsäure mit einem PiOs-Gehalt von 84,5% wurde mit KOH-
-NaOH-Lösung, in der das Molverhältnis KOH : NaOH 7 :1 betrug, auf einen pH-Wert von 2,5
gebracht und die wäßrige Lösung dieses sauren Polyphosphate auf einen Feststoffgehalt von 30 Gew.-%
eingestelli. Durch Tauchen wurde die Lösung kontinuierlich
auf Elektroband und auf Stahlband aufgetragen und im Glühofen an der Luft bis auf 4500C erhitzt. Dabei
bildet sich ein glasiger Film von 0,1 bis 1,5 μιη aus, der
gute Biege-, Stanz-, Schneid- sowie Tiefziehfestigkeit zeigt. Er ersetzt ohne weiteres die beispielsweise vor
der Lackierung von Karosserieblechen übliche Phosphatierung. Der gemessene elektrische Widerstand
nach DIN 50 464 ist im Durchschnitt nichl. niedriger als 25 0hm ■ cnr2 und erreichte Werte bis
100 Ohm · cm 2.
Die wäßrige Lösung einer Polyphosphorsäure mit einem P2O5-Gehalt von 84% wurde mit Mg(OH)2 und
dann mit KOH und NaOH auf einen pH-Wert von 4,5 gebracht. Die saure Polyphosphate'ing, in der
K: Na: Mg im Atomverhältnis 2,5:1,0:0,25 stehen, wurde auf einen Feststoffgehalt von 40 Gew.-%
eingestellt und auf etwa 600° heißen, warmgewalzten Draht aufgedüst und mit der Eigenwärme des Drahtes
getrocknet bzw. weiter kondensiert. Der so mit einem Phosphatglasfilm überzogene Draht kann ohne weitere
Behandlung, wie Beizen oder Kälken, kalt gezogen werden.
Die wäßrige Lösung einer Polyphosphorsäure mit einem P2O5-Gehalt von 84% wurde mit KOH - NaOH-Lösung,
in der das Molverhältnis KOH : NaOH 1 :1 betrug, auf einen pH-Wert von 2,5 gebracht und die so
erhaltene wäßrige Lösung eines sauren Polyphosphats auf einen Feststoffgehalt von 50 Gew.-% eingestellt.
Diese Lösung wurde auf 900 bis 115O0C heiße Brammen
oder Träger nach dem Auswalzen kontinuierlich mit Ringdüsen aufgesprüht. Der auskondensierte Phosphatglasfilm
erlaubt nach dem Abkühlen eine einwandfreie Erkennung von Rissen. Er dient ohne weitere
Vorbehandlung als Grundierung für spätere Lackanstriche und macht damit das Sandstrahlen überflüssig.
Die nach Beispiel 3 hergestellte wäßrige saure Natrium-Kalium-Polyphosphatlösung wurde auf einer
beheizten Trockenwalze zur Trockne eingedampft und anschließend zu einem Pulver vermählen. Das Pulver
wurde auf glühende Halbzeugteile aufgetragen. Dabei
7 8
bildet sich aus der Schmelze heraus der gewünschte überzogen und nach kurzem Antrocknen der üblichen
Phosphatglasfilm auf der Metalloberfläche. Glühe unter wasserstoffhaltigem Schutzgas unterwor-.
ic fen· '"folge des sich erfindungsgemäß ausbildenden
ti e ι s ρ ι e I 5 Phosphatglasfilms bleibt die Wasserstoffaufnahme un-Die
Lösung nach Beispiel 3 wurde auf einen s ter 100 mg/kg, so daß die sonst üblichen Nachbearbei-Feststoffgehalt
von 40 Gew.-% eingestellt. Damit tungen zur Entfernung des aufgenommenen Wasserwurden
Guß- und Walzstücke aus Titan durch Tauchen Stoffs entfallen.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Schutzschichten auf Gegenständen aus Metallen, insbesondere aus
Eisen und Eisenlegierungen, durch Aufbringen einer polymerisationsfähigen Natrium enthaltenden Phosphatschicht
und Erhitzen derselben, dadurch gekennzeichnet, daß man saure, Kalium und
Natrium enthaltende Polyphosphate der allgemeinen Formel
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DE2160784A DE2160784C3 (de) | 1971-12-08 | 1971-12-08 | Verfahren zur Herstellung von Schutzschichten auf Gegenständen aus Metallen durch Aufbringen von PoIyphosphaten |
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DE2160784A DE2160784C3 (de) | 1971-12-08 | 1971-12-08 | Verfahren zur Herstellung von Schutzschichten auf Gegenständen aus Metallen durch Aufbringen von PoIyphosphaten |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |