-
Vorrichtung zum Changieren der Teileinrichtung einer Wickelvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Changieren der Teileinrichtung einer
Wickelvorrichtung für faden- oder bandförmiges Gut mit einem die Teileinrichtung
mit vorbestimmter Geschwindigkeit um ein vorbestimmtes Maß hin- und herbewegenden
Antrieb.
-
Bei der Herstellung von Kett- oder Teilkettbäumen auf Zettel-, Schär-,
Teilbaumschärmaschinen oder dergleichen werden die dem Baum zulaufenden Fäden. Folienbändchen
oder ähnliches Gut vor dem Auflaufen auf den Wickel durch eine Teileinrichtung geführt.
Eine Teileinrichtung kann aus einem Kamm, Riet oder einer Trennvorrichtung bestehen,
wobei die letztere das bandförmige Gut häufig erst unmittelbar vor dem Auflaufen
auf den Wickel in einzelne Flachfäden zerschneidet.
-
Während des Aufwickelvorganges wird zur Verbesserung der für die Weiterverarbeitung
wünschenswerten Ablaufeigenschaften des Wickels dem auflaufenden Gut eine Changierbewegung
erteilt. Zu diesem Zweck ist es bekannt, die Teileinrichtung
hin-
und herzubewegen. Eine der vielen Vorrichtungen zum Hin- und Herbewegen einer Teil
einrichtung ist in der deutschen Patentschrift 604 624 beschrieben worden.
-
Vorrichtungen dieser Art haben jedoch den Nachteil, die Geschwindigkeit
der Changierbewegung, bedingt durch die Verwendung von Kurvenscheiben, umlaufenden
Schubkurbeln oder ähnlichen, mit vorbestimmter Drehzahl umlaufenden Elementen in
regelmäßiger periodischer Folge zu verändern. Eine derart periodisch erzeugte Veränderung
der Geschwindigkeit mit den bekannten Geschwindigkeitsverzögerungen und ausgeprägten
Stillstandszeiten an den-Totpunkten eines Changierhubes hat zur Folge, daß im Bereich
dieser Totpunkte unzulässige Anhäufungen des aurzuwickelnden Gutes entstehen und
die Wickeloberfläche ein gerilltes Aussehen erhält. Die Anhäufungen sind um so ausgeprägter
und ihr störender Einfluß auf die nachfolgende Weiterverarbeitung ist um so größer,
je geringer die Fadendichte bzw. -je größer der Abstand von Faden zu Faden im Wickelgut
ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Teileinrichtung
ein weiterer, dieselbe fortwährend um ein geringeres Maß und mit abweichender Geschwindigkeit
zusätzlich
hin- und herbewegender Antrieb zugeordnet ist. Es soll
also der Changierbewegung, deren Hublänge beispielsweise gleich oder annähernd gleich
der Fadenteilung sein kann und als sogenannte Grundchangierung anzusehen ist, eine
zweite Hin- und Herbewegung, der sogenannte Störhub, überlagert werden. Der diesen
Störhub erzeugende Antrieb kann sowohl aus einem separaten Motor mit zugehörigem
Getriebe als auch lediglich aus einem Getriebe bestehen, welches beispielsweise
von dem Maschinenhauptantrieb aus oder von dem die Grundchangierung erzeugenden
Antrieb in Umdrehung versetzt wird und eine von dieser Grundchangierung abgeleitete
Bewegung ausübt.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung der die Changierbewegung erzeugende Antrieb eine Kurvenscheibe besitzt,
deren linear bewegbare Rotationsachse mittels des zusätzlichen Antriebes verschiebbar
oder verschwenkbar ist. Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, die auf das
Maß der Fadenteilung abgestimmte Grundchangierung durch Auswechseln der Kurvenscheibe
in kürzester Zeit jedem vorkommenden Teilungsabstand anzupassen und unabhängig davon,
die zusätzliche Störchangierung sowohl bezüglich der Hublänge als auch der Hubgeschwindigkeit
der Wickelcharakteristik beim Verarbeiten verschiedenster Gutarten anzupassen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen: Figur 1 die schematische Darstellung einer Teileinrichtung,
Figur 2 das Schema einer Changierbewegung bekannter Art und Figur 3 das Schema einer
Changierbewegung mit zusätzlichem Störhub.
-
Die in Figur 1 dargestellte Teileinrichtung 1 besteht aus einer Kammleiste
6 mit den Kammzähnen 7. In die Lücken der Kammzähne 7 sind Kettfäden 8 mit verhältnismäßig
großem Teilungsabstand 9 eingelesen, wie es insbesondere bei der Herstellung von
Teilkettbäumen für die Kettenwirkerei häufig verlangt wird In dem hier gezeichneten
Ausführungsbeispiel ist auf eine Darstellung der an sich bekannten Aufnahme- und
Antriebselemente für den Teilkettbaum 10 der besseren Übersicht wegen verzichtet
worden. Die Kammleiste 6 der Teileinrichtung 1 ist auf einem Rahmen 11 befestigt,
dessen Gleitstangen 12 in den Bohrungen der feststehenden Lagerböcke 13 verschiebbar
geführt sind. Der Antrieb 3 für die Changierbewegung der Teileinrichtung 1 besteht
aus dem Motor 14, der über eine biegsame Welle 15, die Schnecke 16, das Schneckenrad
17 und damit die auf der Rotationsachse 5 befestigte Kurvenscheibe 4 in Pfeilrichtung
lo antreibt. Unter der Kraft einer Zugfeder 19 wird der Rahmen 11
mittels
des Auslegers 20 an den Umfang der Kurvenscheibe 4 gedrückt und um das von der Kurvenscheibe
bestimmte Maß in Richtung des DoppetSeiles 21 hin- und herbewegt.
-
Der zusätzliche Antrieb 2 für die Störchangierung der Teileinricntung
1 besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem zweiten Motor 22 mit
stufenloser Drehzahlregelung; wobei der Motor eine Gewindespindel 24 antreibt, deren
Drehrichtung von den beiden Endschaltern 25 umgesteuert wird. Die Gewindespindel
24 verschiebt während ihrer Umdrehung eine Transportmutter 25, die mit einem Gestänge
26 fest verbunden list, welches mit seinen Achsen 29 und 50 in den Lagerböcken 27
in Richtung des Doppelpfeiles 28 hin- und hergleiten kann. Da die Rotationsachse
5 mit ihrer Kurvenscheibe 4 auf dem Gestänge 26 drehbar gelagert ist, kann also
die Teileinrichtung 1 während der von der Kurvenscheibe 4 erteilten Changierbewegung-von
dem Antrieb 2 zusätzlich hin- und herverschoben werden.
-
Die Länge des von dem Antrieb 2 erzeugten Changierweges ist mittels
der bereits erwähnten Endschalter 23 einstellbar. Zu diesem Zweck sind die Endschalter
auf -der Spannschiene 51 verstell- und festklemmbar angeordnet. Die Betätigung der
Endschalter 25 und die dadurch ausgelöste Umsteuerung der Drehrichtung des Motors
22 erfolgt über eine fest mit der Achse 50 und dem Gestänge 26 verbundene Anschlaglasche
32.
-
In Figur 2 ist in schematischer Form die bisher bekannte Changierung
von Kettfäden 8, die den Teilungsabstand 9 aufweisen, dargestellt, wobei der Changierhub
dem Teilungsabstand 9 entspricht. Es ist ohne weiteres verständlich, daX an den
Umkehrstellen des Changierhubes, also im unmittelbaren Bereich der von den Kettfäden
d gebildeten Linien Fadenanhäufungen entstehen, die sich auf den ,lblaufvorgang
eines derart aufgebauten Wickelkörpers störend auswirken.
-
Demgegenüber ist in Figur 5 zu erkennen, wie sich die zusätzliche
Changierung, beispielsweise mit einem Störhub 33J auswirkt. Mittels der in Figur
3 gezeigten Changierbewegungen wird die Bildung ausgeprägter Fadenrillen während
des Wickelaufbaues vermieden,und die Oberfläche des Wickelkörpers bleibt glatt.
Mit den Abständen 34 und 35 in beiden Darstellungen ist die für beide Changierwege
unterschiedlich eingestellte Hubgeschwindigkeit gekennzeichnet, die wie die Hublängen
variiert werden kann.