DE2151600C2 - Verwendung eines heißverarbeiteten Leimes beim Einhängen von Buchblocks in Buchdecken - Google Patents
Verwendung eines heißverarbeiteten Leimes beim Einhängen von Buchblocks in BuchdeckenInfo
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- DE2151600C2 DE2151600C2 DE19712151600 DE2151600A DE2151600C2 DE 2151600 C2 DE2151600 C2 DE 2151600C2 DE 19712151600 DE19712151600 DE 19712151600 DE 2151600 A DE2151600 A DE 2151600A DE 2151600 C2 DE2151600 C2 DE 2151600C2
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- B42C11/04—Machines or equipment for casing-in or applying covers to books
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- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Leimes beim maschinellen Einhängen von Buchblocks in
Buchdecken, bei welchem die Buchblocks an ihren Vorsatzblättern mit Leim versehen und mit den
Buchdecken vereinigt werden.
In Bucheinhängemascliinen kommen ausschließlich K-unstharz-Dispersionsleime zur Anwendung, die bekanntlich
eine relativ lange Trocknungszeit benötigen, was sich besonders nachteilig in vollautomatisch
arbeitenden Buchfertigungsstraßen auswirkt. Die hierbei auftretenden Probleme entstehen jedoch nicht allein
beim Einhängevorgang selbst, wie beispielsweise das Verschieben der Decke auf den Vorsatzblättern,
sondern beeinträchtigen wesentlich die nachgeordneten Arbeitsgänge.
Da der Abbindevorgang des Kunstharz-Dispersionsleimes durch Verdunsten des Wassers und somit die
Vereinigung der dispergierten Teilchen zu einem Klebstoffilm erfolgt, wird Feuchtigkeit vom Buchblock
und seiner Decke aufgenommen. Die infolge dieser Feuchtigkeitsaufnahme auftretenden Mängel am Buch,
wie Verziehen der Decken, Wellen der Vorsatzblätter und deren benachbarten Seiten, lassen sich nur durch
teure und zeitaufwendige Nachbehandlungen in einer Vielzahl von Preßvorgängen beseitigen.
Zur Verkürzung der Abbindezeit des Leimes beim Einhängevorgang wurden Heizvorrichtungen für Einhängemaschinen
in Vorschlag gebracht, durch die sowohl Decke als auch Block intensiv durch Infrarot-Strahlen
oder auch durch Hochfrequenz erwärmt werden, mit dem Ergebnis, daß die Trocknungszeit für
den Leim nach der Vereinigung von Decke und Block beträchtlich verkürzt werden konnte. Die gewünschte
und besonders in der vollautomatischen Fertigung notwendige Verkürzung der Abbindezeit konnte jedoch
auch hiermit nicht erreicht werden; schließlich bedeuten die Heizvorrichtungen eine nicht unerhebliche Kostensteigerung.
Aus der Fachzeitschrift »Archiv für Drucktechnik«, März/April 1966, Seite 81 ist die Verwendung eines
Heißschmelzklebers für Klebebindeverfahren bekannt, und zwar das Klebebinden von Broschüren im
Einschicht-Heißschmelzverfahren mit gleichzeitigem Anbringen des Umschlags. Hierbei wird auf den
geschnittenen bzw. gefrästen Rücken des Blocks mittels einer Auftragswalze eine relativ dicke Schmelzkleberschicht
aufgetragen sowie unmittelbar folgend der Umschlag angebracht, worauf dann die Verklebung
innerhalb weniger Sekunden vor sich geht.
Ausgehend vom maschinellen Einhängen von Buchblocks in Buchdecken, bei welchem die Buchblocks an
ihren Vorsatzblättern mit Leim versehen und mit den Buchdecken vereinigt werden, hat sich die Erfindung
zum Ziel gesetzt, einen Leim zu verwenden, der eine feste Verbindung zwischen Buchblock und Decke
unmittelbar nach ihrem Zusammenfügen sicherstellt und der die oben erwähnten Nachteile bei der
Verwendung von Kunstharz-Dispersionsleimen nicht in sich birgt
Gemäß der Erfindung ist die Verwendung eines heißverarbeiteten, beim Abkühlen sofort oder leicht
ίο verzögert abbindenden Leimes vorgesehen. In einer
vorteilhaften Verwendung wird auf die Vorsatzblätter ein Heißschmelzkleber (Hot-Melt-Klebstoff) aufgetragen.
is galt es, zahlreiche Vorurteile und Widerstände zu
überwinden, die der Verwendung dieses in der Erfindung eingesetzten Leimes entgegenstanden. Es
mußte ein Leim gefunden werden mit einer ganz speziellen offenen Zeit, abgestimmt auf die Papierbeschaffenheit
sowie auf die Durchlaufgeschwindigkeit der Buchblocks durch die Leimauftrags- und Andrückstation
der Bucheinhängemaschine, um einerseits eine feste Verklebung zwischen Block und Decke, andererseits
aber ein sofortiges Abbinden nach dem Einhängen und damit ein registerhaltiges Verbleiben des Blocks in
der Decke zu gewährleisten.
Obwohl Heißschmelzkleber bereits in der Klebebindung Eingang gefunden hatten und das Bedürfnis nach
Leistungssteigerung auch beim Einhängen ohne Zuhilfenähme von teuren Trocknungseinrichtungen seit langem
bestand, war offensichtlich niemand früher auf die dann schließlich vom Anmelder gefundene Lösung
gekommen.
Anders als bei der Rückenbeleimung in der Klebebindung wird beim Einhängevorgang ein exakt kontrollierbarer, extrem dünner Film dieses speziellen Leimes ganzflächig auf die dünnen Vorsatzblätter aufgetragen, bevor das Zusammenfügen von Block und Decke erfolgt. Die Forderung nach diesem dünnen Leimauftrag in Verbindung mit einer extrem kurzen offenen Zeit des Leimes soll das sogenannte »Durchschlagen« des Leimes durch das Vorsatzblattpapier aufgrund gewisser im Leim vorhandener fetthaltiger Substanzen eliminieren. Dieser dünne Leimauftrag sowie das sofortige Erstarren der aufgetragenen Schmelze nach dem Zusammenfügen von Buchblock und Decke läßt die bisherige durch Feuchtigkeitsaufnahme notwendige Nachbehandlung der Bücher in einem Glatt- und Trocknungsprozeß auf Buchpressen, in denen man ein glattes Antrocknen der Vorsatzblätter erzielte und in denen gewellte Vorsatzblätter sowie benachbarte Seiten wieder geglättet wurden, fortfallen.
Anders als bei der Rückenbeleimung in der Klebebindung wird beim Einhängevorgang ein exakt kontrollierbarer, extrem dünner Film dieses speziellen Leimes ganzflächig auf die dünnen Vorsatzblätter aufgetragen, bevor das Zusammenfügen von Block und Decke erfolgt. Die Forderung nach diesem dünnen Leimauftrag in Verbindung mit einer extrem kurzen offenen Zeit des Leimes soll das sogenannte »Durchschlagen« des Leimes durch das Vorsatzblattpapier aufgrund gewisser im Leim vorhandener fetthaltiger Substanzen eliminieren. Dieser dünne Leimauftrag sowie das sofortige Erstarren der aufgetragenen Schmelze nach dem Zusammenfügen von Buchblock und Decke läßt die bisherige durch Feuchtigkeitsaufnahme notwendige Nachbehandlung der Bücher in einem Glatt- und Trocknungsprozeß auf Buchpressen, in denen man ein glattes Antrocknen der Vorsatzblätter erzielte und in denen gewellte Vorsatzblätter sowie benachbarte Seiten wieder geglättet wurden, fortfallen.
verwendeten Hot-Melt-Klebstoff, ein Verdunstungsprozeß von Lösungsmitteln (Wasser) findet hierbei nicht
statt.
Ein weiterer Vorteil liegt im registerhaltigen Verbleiben des Blocks in seiner Decke; bisher notwendige
manuelle, kostenaufwendige Korrekturen der von der Einhängemaschine abgelegten, noch nicht abgebundenen
Bücher, bedingt durch Verschieben des Blocks in der Decke sowohl während des Andrückens in der
Andrückstation als auch beim Auslegen aus der
Zum Auftragen des erfindungsgemäßen heißverarbeiteten Leimes kommen bekannte Schmelzkleber-Auftragsgeräte
in Einhängemaschinen, abgestimmt auf das
Einsatzgebiet, zur Anwendung.
Vorzugsweise wird ein Schmelztank mit Pumpe eingesetzt, um die Auftragswalze mit einem Schmelzkleber
beschicken zu können, wobei es ebenso möglich ist, den Kleber direkt im Walzenbecken zu schmelzen.
Besondere Überlegungen waren erforderlich, um das beim Langsamlauf der Maschine und ebenso beim
Verbleiben der Blocks zwischen den beheizten Auftragswalzen der Einhängestation beim Stillstand der
Maschine auftretende »Durchschlagen« des in der Erfindung eingesetzten Leimes durch das Vorsatzblattpapier
zu verhindern. Abhilfe brachte hier eine entsprechende Maschinensteuerung, derart daß eine
Mindestdurchlaufgeschwindigkeit der Blocks durch die Maschine eingehalten sowie ein Verbleiben der Blocks
zwischen den Auftragswalzen ausgeschlossen wird.
Claims (2)
1. Verwendung eines heißverarbeiteten, beim Abkühlen sofort oder leicht verzögert abbindenden
Leimes beim maschinellen Einhängen von Buchblocks in Buchdecken, bei welchem die Buchblocks
an ihren Vorsatzblättern mit Leim versehen und mit den Buchdecken vereinigt werden.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Vorsatzblätter ein Heißschmelzkleber
(Hot-Melt-Klebstoff) aufgetragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151600 DE2151600C2 (de) | 1971-10-16 | 1971-10-16 | Verwendung eines heißverarbeiteten Leimes beim Einhängen von Buchblocks in Buchdecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151600 DE2151600C2 (de) | 1971-10-16 | 1971-10-16 | Verwendung eines heißverarbeiteten Leimes beim Einhängen von Buchblocks in Buchdecken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2151600A1 DE2151600A1 (de) | 1973-04-19 |
DE2151600C2 true DE2151600C2 (de) | 1982-08-19 |
Family
ID=5822525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712151600 Expired DE2151600C2 (de) | 1971-10-16 | 1971-10-16 | Verwendung eines heißverarbeiteten Leimes beim Einhängen von Buchblocks in Buchdecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2151600C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2716575C3 (de) * | 1977-04-14 | 1982-07-15 | Dr. Rudolf Schieber Chemische Fabrik GmbH & Co KG, 7085 Bopfingen | Verfahren zum Verkleben von Buchblöcken und Mittel zur Durchführung des Verfahrens |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2824541A (en) * | 1954-08-04 | 1958-02-25 | United Shoe Machinery Corp | Gluing-off machines for books using heat-softenable cement in rod form |
DE1594224A1 (de) * | 1965-05-20 | 1969-08-21 | Hesselmann Planatolwerk H | Verfahren zur Klebebindung,Block- und Buchrueckenverleimung mittels Schmelzkleber,bei welchem der Klebstoff als vorgefertigter Film auf einem Traegermaterial aufgetragen oder traegerlos zur Anwendung kommt |
-
1971
- 1971-10-16 DE DE19712151600 patent/DE2151600C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2151600A1 (de) | 1973-04-19 |
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