DE2151361B2 - Scheibenmühle - Google Patents
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenmühle, insbesondere zur Bearbeitung lignozellulosehaltigen
Gutes, mit zwei Mahlscheiben, von denen zumindest eine auf einer umlaufend angetriebenen Welle sitzt, die
von wenigstens einem kombinierten Axial-Radial-Lager getragen ist, das in einem im Grundrahmen der
Scheibenmühle axial verschiebbar, aber drehfest geführten inneren Lagergehäuse sitzt, welches Lagergehäuse
mit einem Servomotor zur Erzeugung eines variablen Axialschubs auf die Welle und damit eines
variablen Mahldrucks zwischen den Mahlscheibe" ge koppelt ist, wobei das Axial-Radial-Lager zwei benachbart
angeordnete Wälzlaeer sowie eine da/wischen befindliche
Verspanneinrichtung aufweist, welche zur Beseitigung des Lagerspiels der Wälzlager deren äußere
Lagerringe gegenseitig in axialer Richtung verspannt.
Es ist bekannt (DT-AS !2 21 545), in einem kombinierten Axial- und Radial-Lager die Verspanneinrichtung
als Federn auszubilden, die so vorgespannt sind, daß sie ständig einen axialen Druck ausüben, der
die beiden Wälzlager unter Ausübung einer radialen Druckkomponente auseinander drückt, wodurch das
Lagerspiel zwischen den umlaufenden und den stillstehenden Teilen der Wälzlager ausgeschaltet wird;
anderenfalls würde die Welle und damit die umlaufende Mahlscheibe schädlichen Schwingungen ausgesetzt
werden, sobald während des Umlaufs der Welle der axial wirkende Mahldruck unter einen bestimmten
Wert abfällt oder ganz aufhört. Kürzere oder längere Betriebsunterbrechungen dieser Art kommen ständig
bei einer Mahlvorrichtung vor, und die dabei auftretenden Erschütterungen wirken sich schädlich auf die
Mahlvorrichtung aus. Wird dagegen der Mahldruck während der Zuführung von Mahlgut von dem Servomotor
erzeugt, so verschwindet das Lagerspiel. Es hat sich aber nun herausgestellt, daß der von den Federn
ausgeübte Axialdruck eine zusätzliche Belastung des Lagers darstellt, die zur Folge hat, daß der Mahldruck
und damit die Mahlleistung erheblich herabgesetzt werden müssen, wenn nicht die Lebensdauer des Lagers
ganz erheblich verkürzt werden soll. Der andere zu Gebote stehende Ausweg, der darin besieht, die Abmessungen
des Lagers zu vergrößern, um die spezifische Belastung des Lagers zu verringern, ist im Hinblick
auf den Platzbedai f und die Kosten nachteilig.
Bei Wälzlagern ist es auch bekannt (CSSR-PS 1 10 804), jeweils den einen Lagerring mehrerer Lager
mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit am Gehäuse abzustützen, wobei über einen wegabhängigen Schalter
Druckmittel der Kolben-Zylinder-Einheit zugeführt wird, wenn der Lagerring durch den Lagerdruck verschoben
wird. Damit läßt sich der auf die einzelnen Lager wirkende Axialdruck gleichmäßig verteilen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht dagegen darin, die Verspanneinrichtung so auszubilden,
daß das Lagerspiel auch bei einem zu geringen Axialdruck beseitigt wird, während die Verspanneinrichtung
entlastet wird, wenn der von ihr erzeugte Axialdruck auf die Wälzlager zur Beseitigung des
Lagerspiels nicht langer benötigt wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Verspanneinrichtung eine Kolben-Zylindcr-Einheit
dient, deren Druckkammer mit einem Druckmittel beaufschlagt ist, dessen Druck mit zunehmenden Axialschub
des Servomotors abnimmt und umgekehrt.
Die hydraulische Verspanneinrichtung ist wirkungsmäßig mit dem Servomotor so verbunden, daß die Verspanneinrichtung
für die Wälzlager in zunehmendem Maße druckentlastet wird, wenn der Anpreßdruck de;
Servomotors ansteigt. Damit ist in einfacher Weise dafür gesorgt, daß das Lager nicht überlastet wird, wenn
der Anpreßdruck und damit der Mahldruck ansteigen.
Andererseits wird bei einer Veringerung de; Anpreßdrucks der Druck in der Verspanneinrichtung
für das Lager erhöht, so daß bei nachlassendem Mahl druck niemals ein Lagerspiel entstehen kann, das die
Lebensdauer der Lager sehr verringern würde.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nächste
hend an Hand der Zeichnung näher beschrieben wer den. Es /eigt
F i g. 1 einen Achsenschnitt einer Scheibenmühle und η größerem Maßstab ein Steuerventil zur Betätigung
ies Servomotors und der Verspanneinrichtung,
F i g. 2 einen Achsenschnitt des mit der Verspanneinrichtung versehenen Axial-Radial-l.agers.
F i g. 3 einen Teil dieses Lagers in vergrößertem Maßstab,
F i g. 4 einen Schnitt durch aas dem Servomotor abgekehrte Axial-Radial-Lager, und
F i g. 5 ein Kräftediagramm.
Gemäß F i g. 1 ist in dem mit 10 bezeichneten
Grundrahmen der Scheibenmühle eine Welle 12 in zwei doppeltwirkenden Axial-Radial-Lagern 14, 16 gelagert.
Die Welle 12 ist an ihrem rechten Ende angetrieben. Die Welle trägt eine mit ihr umlaufende Mahlscheibe
18 und ist mit dieser zusammen gegenüber einer Feststehenden Mahlscheibe 20 axial einstellbar.
Die Mahlscheiben 18, 20 sind von einem Mahlgehäuse 22 umgeben, und das Mahlgut tritt durch einen gleichmittig
zur Welle angeordneten Kanal 24 ein. der mit einer Fördereinrichtung 26 ausgerüstet sein kann.
Neben dem vorderen Lager 14 ist gleichachsig mit der Welle 12 ein Servomotor 28 angebracht. Dieser
Servomotor besteht aus einem Kolben 30. der axial verschiebbar, aber dichtfest in einem ortsfesten Gehäuse
32 angeordnet ist. Beidseitig eines zentralen Flanschen 34 des Kolbens sind in dem Gehäuse 32 für ein
Druckmittel bestimmte Kammern vorgesehen, die mit B und A bezeichnet sind und mit einer Druckmittelquelle
in Verbindung stehen, wie weiter unten näher beschrieben wird. Der Kolben 30 ist mit einem inneren,
dichtfesten Lagergehäuse 36 für das Lager 14 verbunden und zusammen mit diesem Gehäuse axial gegenüber
dem ortsfesten Gehäuse 32 und einem eine Fortsetzung davon bildenden äußeren Lagergehäuse 33
verschiebbar.
Das Lager 14 (s. insbesondere F i g. 2 und 3) ist aus zwei Wälzlagern zusammengesetzt, die jeweils einen
auf der Welle 12 befestigten inneren Lagerring 38, einen auf einem im Querschnitt T-förmigen, ortsfesten
Lagergehäusering 42 sitzenden äußeren Lagerring 40 und kegelige. Wälzkörper 44 umfassen. In derselben
Weise besteht das andere Wälzlager aus einem auf der Welle befestigten inneren Lagerring 46, einem äußeren
Lagerring 48 und Wälzkörpern 50, Die beiden Wälzlager können gemeinsam eine radiale Belastung von
der We'le 12 auf den Grundrahmen übertragen. Dadurch,
daß die beiden Wälzlager spiegelbildlich angeordnet sind, können sie außerdem axialen Druck von
dem Servomotor 28 in einander entgegengesetzten Richtungen auf die Mahlscheibe 18 übertragen.
In der F i g. 4 haben die einzelnen Teile des hinteren
Axial- und Radiallagers 16 dieselben Bezeichnungen wie in F i g. 2. jedoch mit einer vorgestellten 1. Der
T-förmige ortsfeste Lagergehäusering 142 ist in einen, mit einem Flansch 55 versehenen Kolben 54 so eingesetzt,
daß der Kolben in einem ortsfesten Gehäuse 56 drehfest, aber axial beweglich ist. Dieser Servomotor
braucht nur einfachwirkend zu sein, d. h. nur auf der einen Seite eine Druckkammer B 1 aufzuweisen, der
Druckmittel gemäß der nachfolgenden Beschreibung zugeführt wird.
Das vordere Lager 14 ist mit einem ringförmigen Kolben 58 verschen, der in einer sich ebenso wie der
Kolben um den Umkreis des Lagers herum erstreckenden Ausnehmung 60 in der einen Seitenfläche des
Lagergehäuseringes 42 angebracht ist (F i g. 3). Der Kolben 58 hat eine ebene Fläche 62, die auf den Lagerring
40 in der linken Hälfte des Lagers 14 einwirkt. Hinter dem Kolben 58 ist eine Druckkammer AS vorgesehen,
die durch eine oder menrere Leitungen 64 in einer weiter unten näher zu beschreibenden Weise mit
der Druckmittelquelle in Verbindung steht. Wenn der Kammer .4S Druckmittel zugeführt wird, übt der Kolben
58 einen Druck auf den Lagerring 40 aus. und gleichzeitig entsteht ein ebenso großer, auf den Lagerring
48 der rechten Lagerhälfte wirkender Gegendruck. Dies hat insgesamt zum Ergebnis, daß das Spiel zwischen
den verschiedenen Lagerelementen verschwindet, derart, daß die Welle 12 in radialer Richtung genau
geführt wird. Wie in den F i g. 2 und 3 angedeutet, ist der Lagerring 40 mit einem verhältnismäßig großen radialen
Spiel 66 gegenüber dem äußeren Flansch des Lagergehäuserings 42 ausgebildet, während der Lagerring
48 dicht an den Flansch auf der anderen Seite der Miuelschulter 43 angepaßt ist.
Der Kolben 58 kann mit einer Anzahl axialer Bohrungen 68 versehen sein, in die Federn 70 eingelegt
sind, die nur eine solche Stärke haben, daß sie beim Zusammenbau des Lagers die Lage der verschiedenen
Lagcrelemcnte zueinander sicherstellen. Der Kolben 58 ist nämlich gegen die äußeren und inneren Flächen
der zylindrischen Ausnehmung 60 mittels O-Ringen 72. 74 abgedichtet.
Das Lager 16 kann ebenfalls mit einem von einem Druckmittel betätigten Kolben ausgerüstet sein, jedoch
besteht keine Notwendigkeit hierfür, wenn, wie im vorliegenden Fall, der Servomotor 52 ständig einen axialen
Druck in ein und derselben Richtung auf das Lager ausübt. Zwischen den äußeren Lagerringen 140 und 148
sind daher bei dem Ausführungsbeispiel in den T-förmigen Lagergehäusering nur vorgespannte, verhältnismäßig
schwache Schraubenfedern 70 in einer gewissen Anzahl um den Umkreis herum mit der oben angegebenen
Zweckbestimmung eingelegt.
Wie aus der F i g. 1 ersichtlich, ist ein Steuerventil 78 mit einer Bohrung versehen, in der ein Schieber 80
sitzt. Der Schieber 80 hat drei Bunde 82, 84, 86. die in Gleitsitz mit Stegen 88, 90 der Bohrung zusammenarbeiten.
Zwischen diesen Stegen sind Kammern 92, 94 und 96 vorgesehen. In die zentrale Kammer 94 mündet
eine Leitung 98, die mit einer von einem Motor 99 angetriebenen Pumpe 100 in Verbindung steht, der ein
Druckmittel, wie öl, aus einem Vorratsbehälter 102 zugeführt wird und die mittels eines Überlaufventils 104
einen konstanten Druck von z. B. 30 kp/cm2 aufrechterhält. In den Steg 88 des Steuerventils mündet eine Leitung
106, die über Zweigleitungen 108, HO mit der Druckkammern A und AS in dem Servomotor 28 bzw
dem Lager 14 in Verbindung steht. Eine andere Leitung 112 geht von dem Steg 90 des Steuerventils aus um
mündet durch Zweigleitungen 114, 116 in die Druck kammer ödes Servomotors 28 bzw. die Druckkamme
B 1 des Servomotors 52. Die beiden Seitenkammern 92 96 des Steuerventils sind miteinander durch eine Lei
tung 118 und mit einer Auslaßleitung 120 verbunder die in den Druckmittelvorratbehälter 102 zurückführt.
Ein Betätigungsglied (Fig. 1) hat ein Gehäuse 12; das mit dem Kolben 30 des Servomotors 28 fest vci
bunden ist und somit diesem bei dessen axialen Bewc gungen folgt. In dem Gehäuse 122 ist ein Zylinder 12
von Hand mittels eine Schraube 126 axial verstellbar. I dem Zylinder 124 ist ein Kolben 128 untergebracht, de
von dem Druck in den Druckkammern C und D beau schlagt wird. Der Schieber 80 des Steuerventils 78 wir
durch eine Feder 130 stets gegen den Kolben 128 angi
drückt gehalten, wenn die für letzteren vorgeseh .-nc
Kammer Cunter Druck steht, nimmt der Kolben 128 in
dem Zylinder 124 eine linke Findlage gemäß der F i g. I ein, die der Betriebslage der Mahlscheiben 18, 20 entspricht.
Durch Zufuhr von Druckmittel in die Kammer D wird der Schieber 80 so umgeschaltet, daß die Mahlscheiben
von einander weggeführt werden. Die Zufuhr von Druckmittel zu den Kammern C und D erfolgt
über ein Vierwegeventil nach Maßgabe der Betätigung von hier nicht gezeigten Schaltknöpfen.
Wenn sich das Steuerventil 78 in seiner Ausgangslage befindet, wird das durch die Leitung 98 zugeführte
Druckmittel zweckmäßig so verteilt, daß der volle
spezifische Druck, z. B. 30 kp/cm2, in den Leitungen 108 und 110 und damit in den Druckkammern A und AS
herrscht, während der spezifische Druck in den Leitungen 114. 116 und damit in den Druckkammern B und
ß 1 nur halb so groß, d. h. 15 kp/cm2, ist. Dieser Unterschied in den spezifischen Drücken ist dadurch bedingi,
daß der Schieber 80 eine axiale Lage einnimmt, in der der Bund 84 ungehinderten Zufluß von der Kammer 94
zu der Leitung 106 gestattet, während er den Übergang zu dem mit der Leitung 112 in Verbindung stehenden
Steg 90 drosselt. Die Grundeinstellung des Schiebers 80 wird mit Hilfe der Schraube 126 vorgenommen, und
der Kolben 128 nimmt seine obengenannte linke Endlage gemäß der F i g. 1 ein Die wirksame. Druckfläche
in der Kammer A des Servomotors 28 ist vorzugsweise halb so groß wie die wirksame Gesamtfläche in den
Kammern Bund SI, und da die Drücke in den beiden
letztgenannten Fällen, im Gegensatz zu dem erstgenannten Fall, in zueinander entgegengesetzter Richtung
wirken, wird der hieraus sich ergebende axiale Druck auf die Welle 12 Null oder wenigstens ungefähr
Null. Die beiden Mahlscheiben befinden sich also in einer Ausgangslage, wo ihnen kein Mahlgut zugeführt
wird, so daß zwischen ihnen kein Mahldruck entstehen kann. Dies würde zur Folge haben, daß das vordere
Lager 14 keinen axialen Schub erhält und keine Kraft zur Beseitigung des Lagerspiels vorhanden ist. Durch
unvermeidbare Abgleichfehler in der Scheibenmühle, insbesondere bei den Mahlsegmenten der umlaufenden
Mahlscheibe, würde dies bei verminderter Belastung der Welle starke schlagartige Vibrationen mit schädlichen
Wirkungen für das Lager verursachen. Es kommt aber in dieser Lage der volle Öldruck in der Druckkammer
AS des Lagers 14 zur Auswirkung, was zur Folge hat, daß die äußeren Lagerringe 40. 48 gegen die
zugehörigen Wälzkörper 44. 50 und diese ihrerseits gegen die inneren Lagerringe 38 bzw. 46 gedrückt werden,
bis das Lagerspiel gänzlich beseitigt ist.
In der F i g. 5 ist ein Diagramm dargestellt, dessen
Ordinate die Druckkräfte in den verschiedenen Kammern in t angibt, während die Abszisse ebenfalls in t
angibt, wie sich diese Drückkräfte verändern, wenn der
zwischen den Mahlscheiben wirksame Mahldruck von Null bis zu seinem vollen Wert wächst, der bei dem
Beispiel mit 35 t angenommen ist. In der Richtung von links nach rechts in der Fig.! wirkende Kräfte (»positive
Kräfte«) sind oberhalb und nach links wirkende Kräfte (»negative Kräfte«) unterhalb der Abszisse eingezeichnet.
Die zwischen den Mahlscheiben wirkende Druckkraft folgt der Linie 160. die von Null /u 35 t
führt. Diese resultierende Linie gibt somit an. wie der Druck in dem Spalt zwischen den Mahlscheibe^
wächst, wenn mehr und mehr Mahlgut in den Spalt eingespeist
wird, bis die volle vorgesehene Leistungsfähigkeit erreicht ist. Dadurch, daß da". Botätigungsgiied 122.
126, 128 dem Servomoiorkolben 30 und damit der Welle
12 folgt, wird der Schieber 80 des Steuerventils 78 bei .steigender Mahlleistung nach links verschoben, wodurch
die Druckmittelzufuhr zu den Kammern B. BX von z.B. 15kp/cm2 bis zu dem höchsten Wert von
30 kp/cm: wächst. Dagegen fällt der Druck in den
Kammern Λ und AS von 30 kp/cm' auf Null. Diese Druckiindcrungen sind ebenfalls in der F i g. 5 wiedergegeben.
ίο Somit folgt die durch den Druck in der Kammer B
hervorgerufene Kraft der Linie 162, die der Kammer A folgt der Linie 164 und die der Kammer B 1 entspricht
der Linie 166. In der Ausgangslage, wenn die Abszisse 0
(Null) ist, wirkt in der Kammer öder Druck 1621 und in
der Kammer Sl der Druck 1661. welche Drücke beide
»positiv« sind und somit die Mahlscheiben einander zu nähern streben. Diese beiden Drücke werden von dem
Druck 1641 in der Kammer A aufgewogen und die Resultierende
wird 0 gemäß der Linie 160.
Bei voller Mahlleistung der Mahlscheiben hat die Linie 162 den Wert 168, z. B. 22 t, die Linie 164 den Wert
170 auf der Abszisse, also 0 t, erreicht, während die Linie 166 zu dem Punkt 172 angestiegen ist. der bei dem
Beispiel 13 t angibt. Der gesamte zwischen den Mahlscheiben wirkende Druck wird also
22 + 0 -f 13 = 35 t gemäß dem Punkt 174 auf der
Kurve 160.
Die resultierende Kraft aus den gegeneinander wirkenden Drücken in den Kammern A und B des Servomotors
28 gemäß den Linien 164 und 162 folgt der Kurve 176. In der vorgenannten Ausgangslage überwiegt
der in Richtung von der Mahlscheibe 18 wirkende Druck in der Kammer A, derart, daß das Ergebnis ein
»negativer« Druck gemäß dem Punkt 176' wird. Wenn dann die Mahlscheiben belastet werden bzw. der Schieber
80 des Steuerventils sich nach links in der F i g. 1 bewegt, nimmt der spezifische Druck in der Kammer B
zu, während er in der Kammer .4 abnimmt. Die Kurve 176 schneidet die Abszisse in dem Punkt 176: und crreicht
den endgültigen Druck gemäß dem Punkt 168.
Die von dem- Druck in der Kammer AS hervorgerufene Kraft folgt der Linie 178 in der F i g. 5. d. h. sie hut
den höchsten Wert 178', wenn die Mahlscheiben unbelastet sind, um dann bei steigendem Mahldruck zwisehen
diesen Scheiben in Richtung auf 0 zu fallen. Der axiale innere Druck im Lager 14 nimmt also in demselben
Ausmaß ab, wie der Mahldruck steigt, und dadurch wird sichergestellt, daß das Lagerspiel durch den Druck
in der Druckkammer AS beseitigt wird, bis der Mahldruck genügend groß geworden ist, um seinerseits das
Lagerspiels zu beseitigen. Gleichzeitig braucht das Lager niemals über den axialen Mahldruck hinaus belastet
zu werden und erhält dadurch eine entsprechend lange Lebensdauer.
Schließlich ist in der F i g. 5 eine Linie 180 eingezeichnet,
die die Belastung des rechten Wälzlagers 46. 48. 50 im Lager 14 anzeigt und somit der Resultierenden
der Linie 176 des Servomotors und der Linie 178 der Lagerbelastung entspricht. In der Ausgangslage, in
der die Mahlscheiben leer laufen, wirkt, wie ersichtlich,
eine »positive« Belastung gemäß dem Punkt 180' auf den rechten Lagerteil und diese Belastung stellt den
Unterschied zwischen dem Druck in der Kammer AS gemäß dem Punkt 178' und dem resultierenden »negativen«
Druck aus den Kammern A und B gemäß dem Punkt 1761 dar. Wenn der Druck auf den Kolben 30. 34
im Servomotor auf Null gemäß dem Punkt 1762 gcfal-'en
isi. ist der gesamtaxialschub in dem L.igcrtcil auf
Ir
einen Wert gemäß dem Punkt 1802 angestiegen, so daß
das Lagerspiel auch weiterhin beseitigt ist. Die Kurve 180 endet selbstverständlich bei voller Mahlleistung
auch in dem Punkt 168 Ware dagegen der innere
Axialdruck in dem Lager 14 vom Leerlauf bis /um vollen
Retrieb konstant, würde die Belastung des Lagers 14 gemäß dem Punkt 168 um soviel großer werden, wie
dem gemäß dem Punkt 178' ausgeübten Avialdruck in
der Kammer AS entspricht, was notwendig machen
würde, den Mahlscheibcndruck und damit die Mahl-
leistung herabzusetzen, soweit nicht die Lebensdauer
des Lagers sehr erheblich verkürzt werden soll.
Der ringförmige Kolben 58 kann durch mehrere becherförmige Kolben ersetzt werden, die in gleichen Ab-
s standen voneinander am Umfang des Lagergehäuserings 42, angebracht werden, wobei die Mittelschulter
43 mit entsprechenden axialen Zylinderbohrungen versehen ist. Diese Bohrungen bilden Druckkammern, die
mit der zweckmäßig für alle gemeinsamen Leitung 110
ίο verbunden sind.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Scheibenmühle, insbesondere zur Bearbeitung lignozellulosehahigen Gutes, mit zwei Mahlscheiben,
von denen zumindest eine auf einer umlaufend angetriebenen Welle sitzt, die von wenigstens
einem kombinierten Axial-Radial-Lager getragen ist, das in einem im Grundrahmen der
Scheibenmühle axial verschiebbar, aber drehfest ge- ίο führten inneren Lagergehäuse sitzt, welches Lagergehäuse
mit einem Servomotor zur Erzeugung eines variablen Axialschubs auf die Welie und damit
eines variablen Mahldrucks zwischen den Mahlscheiben gekoppelt ist, wobei das Axial-Radial-Lager
zwei benachbart angeordnete Wälzlager sowie eine dazwischen befindliche Vorspanneinrichtung
aufweist, welche zur Beseitigung des Lagerspiels der Wälzlager deren äußere Lagerringe gegenseitig
in axialer Richtung verspannt, dadurch gekennzeichnet, daß als Verspanneinrichtung
eine Kolben-Zylinder-Einheit (58, 60) dient, deren Druckkammer (AS) mit einem Druckmittel beaufschlagt
ist, dessen Druck mit zunehmenden Axialschub des Servomotors (28) abnimmt und umgekehrt.
2. Scheibenmühle nach Anspruch 1, die mit einem doppeltwirkenden Servomotor ausgestattet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Axialschub mindernde Kammer (A) des Servomotors mit der
Druckkammer (AS) der Kolben-Z>linder-Einheit (58,60) in Verbindung steht.
3. Scheibenmühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Drücke in den
Kammern (A. B) des doppeltwirkenden Servomotors (28) und in der Druckkammer (AS) der Kolben-Zylinder-Einheit
(58, 60) ein vom Axialhub der Welle (12) beeinflußtes Steuerventil (78) vorgesehen
ist, welches den Druck in der den Axialschub mindernden Kammer (A) des Servomotors (28) sowie in
der Druckkammer (AS) der Kolben-Zylinder-Einheit (58, 60) im gleichen Maße senkt wie sie den
Druck in der den Axialschub erhöhenden Kammer (B) des Servomotors (28) anhebt und umgekehrt.
4. Scheibenmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolben-Zylinder-Einheit (58,60) einen ringförmigen Kolben (58) aufweist, der in einer ringförmigen Ausnehmung
(60) eines die äußeren Wälzlagerringe (40, 48) abstützenden Lagergehäuseringes (42) angeord- 5c
net ist.
Applications Claiming Priority (2)
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