DE2150581C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen der Lymphozyten aus einer Blutprobe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen der Lymphozyten aus einer BlutprobeInfo
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Description
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit in ein Transportleitungssystem
eingeschalteten Einrichtungen zum fortlaufenden Verarbeiten aufeinanderfolgender Blutproben, gekennzeichnet
durch
a) eine Mischeinrichtung (50), welche die ihr zugeführte Blutprobe mit den ihr zugeführten
Trennungsmitteln mischt,
b) eine sich daran anschließende Inkubationseinrichtung (52) für das Blutproben-Trennungsmittel-Gemisch,
c) eine nachgeschaltete Erythrozytensedimentierungseinrichtung
(56) danach
d) eine Erythrozytenabführeinrichtung(59,63)und schließlich
e) eine magnetische Trennungseinrichtung (62; 90), welche die magnetisch gekennzeichneten
Leukozyten abtrennt, wobei die magnetische Trennungseinrichtung eine horizontal angeordnete
Leitung (64) und einen Magneten (80, 82) enthält, der ein praktisch senkrecht ausgerichtetes,
die Leitung durchsetzendes ungleichförmiges Magnetfeld erzeugt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen der Lymphozyten aus einer
Blutprobe, insbesondere einer Gesamtblutprobe.
Die Abtrennung der Lymphozyten aus einer Gesamtblutprobe mit sehr hoher Reinheit, Ausbeute und
Lebensfähigkeit ist bei der Diagnose und Behandlang von zahlreichen Krankheiten des Menschen von großer
Bedeutung.
Da Lymphozyten Zellen mit einem Kern sind, der,
ίο sofern er richtig angeregt wird, der Mitose bzw.
Zellteilung unterliegt, ermöglicht die Zugabe eines geeigneten Stoffs in Form von beispielsweise Phythämagglutinin
zu den abgetrennten Lymphozyten die Durchführung einer Chromosomenanalyse. Da ferner
die Lymphozytenzellwand Antigene enthält, kann man die abgetrennten Lymphozyten zur Herstellung von
hochwertigen antilymphozytischen Seren zur therapeutischen Verwendung, zum Prüfen von immunosuppressiven
Arzneimitteln und zur In-vitro-Untersuchung der Histokompatibilität bei der Gewebeuntersuchung und
wechselseitigen Gewebebestimmung für Transplantationen verwenden, wobei man sowohl vom Spender als
auch Empfänger Lymphozyten benötigt.
Weiterhin, ermöglicht die Antikörperbildungsfunktion
dsr abgetrennten Lymphozyten ihre Verwendung bei der labormäßigen Untersuchung von unmittelbaren
und verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen, beispielsweise von Heuschnupfen, und von Tuberkulose.
Allgemein kann man sagen, daß die abgetrennten Lymphozyten bei der Diagnose von zahlreichen
besonderen Krankheiten verwendet werden können, wobei die Lymphozyten mit dem Krankheitserreger
gemischt werden und die besondere Reaktion der Lymphozyten beobachtet wird.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen zum Abtrennen der Lymphozyten aus Blutproben
bekannt. So ist es beispielsweise aus der Literaturstelle »Blood« 7, 891 (1952) bekannt, Eisenteilchen durch
Phagozytose in bestimmte Blutzellen einzubringen und die gesamte Blutprobe der Einwirkung eines magnetischen
Feldes auszusetzen. Keine dieser bekannten Anordnungen ist jedoch dazu geeignet, die Lymphozytenabtrennung
mit einem sehr hohen kombinierten Grad an Reinheit, Ausbeute und Lebensfähigkeit
vorzunehmen, was zur erfolgreichen Verwendung der abgetrennten Lymphozyten für die meisten wichtigen
diagnostischen und therapeutischen Zwecke erforderlich ist. (Unter der Reinheit wird die Anzahl der in dem
Verarbeitungsausgang vorhandenen Lymphozyten geteilt durch die Gesamtanzahl der darin enthaltenen
Leukozyten verstanden. Unter der prozentualen Ausbeute wird die Anzahl der Lymphozyten/mm3 der
Ausgangsprobe geteilt durch die Anzahl der Lymphozyten/mm3 der ursprünglichen Gesamtblutprobe verstanden.
Dabei werden etwaige Verdünnungen in Betracht gezogen. Unter der Lebensfähigkeit wird die Anzahl der
lebenden Lymphozyten im Ausgang geteilt durch die Gesamtanzahl der Lymphozyten in diesem Ausgang
verstanden.) Wenn beispielsweise die Lebensfähigkeit der Lymphozyten gering ist, also das Verhältnis der
lebenden Lympho/yten /u der Gesamtanzahl der abgetrennten Lymphozyten klein ist, kann man mit
diesen abgetrennten Lymphozyten praktisch keine wirksamen antilymphozytischen Seren herstellen.
Weiterhin ist es bei vielen bekannten Verfahren und Vorrichtungen notwendig, die Gesamtblutprobe zur
Erhaltung und Aufbewahrung abzukühlen, und zwar von dem Zeitpunkt an, zu dem die Probe dem Patienten
entnommen wird, bis zu demjenigen Zeitpunkt, zu dem die Lymphozyten aus der Probe abgetrennt werden.
Durch diese Maßnahme ist die Speicherung und Verschickung der Blutproben teuer und mühsam. Ferner
ist bei den meisten bekannten Verfahren und Vorrichtungen eine verhältnismäßig aufwendige Vorbehandlung
der Gesamtblutprobe notwendig So wird beispielsweise die Gesamtblutprobe zentrifugiert od. dgl., um vor
der Lymphozytenabtrennung einen Leukozytenfilm zu bilden. Dadurch erhöht sich auch der zeilüche
Gesamtaufwand zum Abtrennen der Lymphozyten.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Abtrennen der Lymphozyten sind somit außerordentlich
kompliziert und *n jeder Hinsicht aufwendig. Ferner benötigt man besonders geschultes und ausgewähltes
Laborpersonal. Darüber hinaus ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit gering. Ferner müssen die bekannten
Vorrichtungen laufend überwacht und überprüft werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Fehler
durch das Laborpersonal hervorgerufen werden können. Alles dies führt zu einer unzureichenden und
unzulänglichen Lymphozytenabtrennung.
Weiter können nach den bekannten Verfahren und Vorrichtungen lediglich von Hand größere Mengen
verarbeitet werden. Es ist weder ein Verfahren noch eine Vorrichtung bekannt, mit denen vollkommen
automatisch aus einem Strom von Gesamtblutproben von mehreren verschiedenen Patienten die Lymphozyten
kontinuierlich abgetrennt werden können. Es ist daher mit den bekannten Mitteln unmöglich, aus sehr
vielen Gesamtblutproben verschiedener Patienter die Lymphozyten in einer schnellen und wenig aufwendigen
Weise abzutrennen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen
die Lymphozyten aus Gesamtblutproben mit einem bisher nicht erreichten kombinierten Grad an Reinheit,
Ausbeute und Lebensfähigkeit abgetrennt werden können. Nur auf diese Weise ist es möglich, Lymphozyten
bereitzustellen, die mit großem Erfolg für sehr viele verschiedenartige diagnostische und therapeutische
Zwecke verwendet werden können.
Weiterhin soll die Vorbehandlung der Gesamtblutproben
äußerst einfach und wirkungsvoll sein.
Ferner soll die Möglichkeit bestehen, die Trennung der Lymphozyten vollautomatisch mit einem minimalen
Aufwand an Überwachung durch geschultes Personal vorzunehmen.
Dabei soll noch berücksichtigt werden, daß die
Vorrichtung aus einfachen und zuverlässig arbeitenden Teilen mit einer hohen Lebensdauer besteht.
Zudem soll die Trennung schnell und mit geringen Kosten durchgeführt werden können.
Weiterhin sollen das Verfahren und die Vorrichtung geeignet sein, aufeinanderfolgend auf der Crundlage
des kontinuierlichen Strömungsprinzips die Lymphozyten aus Gesimtblutproben vieler verschiedener Patienten
vollautomatisch abzutrennen.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren und die in Anspruch 2
gekennzeichnete Vorrichtung.
Gemäß der Erfindung wird die Gesamtblutprobe praktisch gleichzeitig mit der Entnahme beim Patienten
mit einem physiologischen Stabilisierungs- und Antikoagulationsmittel
vermischt, das ein Natrium- oder Kaliumsalz, vorzugsweise das Dinatrium- oder Trikaliumsalz
der Äthylendiamintetraessigsäure sein kann, für die im folgenden die Kurzbezeichnung EDTA verwendet
wird. Bei dem physiologischen Stabilisierungs- und Antikoagulationsmittel kann es sich auch um die
Natriumsalze der CHEL-DPTA- und CHEL-DM-Säure (Diäthylentriaminpenta- und Hydroxyäthylethylendiamintriessigsäure)
handeln. Durch die Zugabe dieses Mittels werden die Leukozyten der Gesamtblutprobe
stabilisiert, so daß eine Koagulation vermieden wird. Das dabei entstehende Blut wird im folgenden
»EDTA«-Blut genannt Die leukoadhäsiven phagozytischen
und zusammenballenden Funktionen der phagozytischen Leukozyten, die zu deren Kennzeichnung
durch die sensibilisierten magnetischen Teilchen führen, benötigen die Gegenwart von freien positiven Ionen in
der Form von Calcium- und Magnesiumionen. Zusätzlich zur Verhinderung der Koagulation des Bluts hat die
unmittelbare Bildung des EDTA-Bluts zur Folge, daß die freien positiven Ionen durch das EDTA sequestriert
werden, so daß die Ionen in freier Form nicht mehr verfügbar sind, weshalb die leukoadhäsiven, phagozytischen
und zusammenballenden Funktionen mit diesem Zeitpunkt unterbunden werden. Dies bedeutet, daß bei
Nichtzugabe des Chelatbildner in Form von Äthylendiamintetraessigsäure
EDTA zur Gesamtblutprobe oder, als Alternative, bei Nichtvornahme einer aufwendigen
und unbequemen Abkühlung der Gesamtblutprobe auf eine tiefe Temperatur von demjenigen Zeitpunkt
an, bei dem die Blutprobe dem Patienten entnommen wird, bis zu demjenigen Zeitpunkt, bei dem die
Lymphozyten von der Gesamtblutprobe entfernt werden sollen, die leukoadhäsiven, phagozytischen und
zusammenballenden Funktionen der phagozytischen Leukozyten unkontrolliert auftreten, mit dem Ergebnis,
daß weiße Blutzellen zerstört werden und die Zellenlebensfähigkeit erheblich vermindert wird. Dadurch
tritt eine erhebliche Verunreinigung der Lymphozyten durch tote Zellen auf, die dann die nachfolgende
Leukoadhäsion und Phagozytose sperren, die notwendigerweise vorgenommen werden müssen, um gemäß
der Erfindung die Lymphozytenabtrennung mit einem hohen Grad an Reinheit, Ausbeute und Lebensfähigkeit
durchzuführen. Die Abtrennung der Lymphozyten aus der in obiger Weise stabilisierten Gesamtblutprobe wird
durch die Zugabe eines Trennungsmittels eingeleitet, das die folgenden Substanzen enthält:
(a) Magnetische Teilchen, beispielsweise Carbonyleisenteilchen, Ferritteilchen oder Magnetitteilchen
mit einer Korngröße von 1 bis 4 μηι. Nach ihrer
Aktivierung bzw. Sensibilisierung bewirken diese Teilchen die Kennzeichnung der phagozytischen
Leukozyten mit einer Korngröße von 1 bis 4 μηι, also der neutrophilen, eosinophilen und basophilen
Granulozyten, Monozyten und Thrombozyten. Die Kennzeichnung durch die magnetischen Teilchen
geschieht durch Leukoadhäsion, Phagozytose und Zellenzusammenballung. Die Lymphozyten bleiben
von diesen Vorgängen verschont.
(b) Freie Magnesium- und Calciumionen, beispielsweise in Form von aufgelösten Salzen an Calciumchlorid
und Magnesiumchlorid, die den Ionengehalt des EDTA-Bluts auf seinen ursprünglichen Wert
zurückbringen, indem sie die positiven freien Ionen, die in der oben beschriebenen Weise durch die
Äthylendiamintetraessigsäure EDTA gebunden werden, ersetzen, um somit für die Leukoadhäsion
und Phagozytose eine optimale Ionenkonzentration vorzusehen.
(c) Eine geringe Menge eines geeigneten Antikoagula-
tionsmittels in Form von Heparin, um während der für die Lymphozytentrennung erforderlichen Zeit
die Blutprobenzusammenballung bzw. -gerinnung zu verhindern.
(d) Eine sensibilisierende Verbindung mit positiv geladenen Molekülen in Form einer basischen
Polyaminosalze oder von Polypeptiden in Form der D-, DL- oder L-Formen von Polylysin,
Polyarginin, Polyornithin, Polycitrullin od. dgl., um die Leukoadhäsion und Phagozytose durch Sensibilisierung
oder Erhöhen der positiven Oberflächenladung an den magnetischen Teilchen durch Adsorption zu erhöhen.
(e) Eine Dextroselösung zum Liefern von Energie für die Phagozytose.
(f) Eine mit dem Blutplasma isotonische Salzlösung, beispielsweise in Form von Hanks BSS (balanced
salt solution), um für den Trennungsprozeß ein physiologisches Lösungsmedium bereitzustellen.
(g) Einen sedimentierenden Stoff für die roten Blutkörperchen aus einem Senkungsmittel von
hohem Molekulargewicht, beispielsweise in Form von Dextran, synthetischem Polysaccharid, Phytämagglutinin
od. dgl. in Kombination mit, beispielsweise, einer geringen Menge des Mononatrium-
oder Dinatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure EDTA, um die Erythrozentensenkung zu
fördern, und zwar dadurch, daß die Erythrozyten zur Zusammenbailung veranlaßt werden und
dadurch leichter zum Boden des Gemischstroms absinken.
Nach der Zugabe des Trennungsmittels wird das Gesamtblutproben-Trennungsmittel-Gemisch zur Unterstützung
und Intensivierung der Kennzeichnung der phagozytischen Leukozyten einem Inkubationsvorgang
unterzogen. Im Anschluß an die Inkubation wird der Gemischstrom durch eine Absetzeinrichtung geleitet,
wobei sich der größte Teil der Erythrozyten am Boden absetzt und dadurch sehr leicht, beispielsweise durch
Dekantierung abgeführt werden kann.
Danach wird der Gemischstrom durch eine magnetische Abtrennungseinrichtung geleitet, die ein ungleichförmiges
Magnetfeld aufweist, das dazu dient die mit den magnetischen Teilchen gekennzeichneten phagozytischen
Leukozyten zusammen mit dem Hauptanteil der Thrombozyten, die an den phagozytischen Leukozyten
anhaften, in einer solchen Weise aus dem Gemisch abzutrennen, daß die Anzahl der mitgerissenen
Lymphozyten äußerst gering ist (Leukozyten bestehen bei den meisten gesunden Erwachsenen aus einem
Zellengemisch, beispielsweise aus etwa 63% bis 72% neutrophiien Granuiozyten, erwa 2% bis 5% eosinophilen
Granuiozyten. etwa 0% bis 1% basophilen Granuiozyten, etwa 4% bis 8% Monozyten und etwa
20% bis 30% Lymphozyten.) Die nicht gekennzeichneten Lymphozyten werden dann mit einem Teil der
Resterythrozyten und Blutplasma sowie einer geringen Menge nichtlymphozytischer Leukozyten, die eine
Verunreinigung darstellen, abgezogen. Danach kann man durch Hämolyse die restlichen Erythrozyten
abtrennen und die Lymphozyten in üblicher Weise auswaschen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Es stellt dar:
F i g. 1 die Leukoadhäsion zwischen den phagozytischen Leukozyten einer Gesamtblutprobe und sensibilisierten
magnetischen Teilchen,
Fig.2 die Phagozytose von sensibilisicrten magnetischen
Teilchen durch lebende phagozytische Zellen,
Fig.3 eine Form von Leukozytenzusammenballung,
einschließlich von Blutplättchen,
F i g. 4 eine andere Art von Leukozytenzusammenballung, einschließlich von Blutplättchen,
Fig.5 ein schematisches Strömungsdiagramm einer
nach der Erfindung aufgebauten und arbeitenden Vorrichtung mit einer ersten Ausführungsform einer
Einrichtung zur magnetischen Lymphozytenabtrennung,
F1 g. 6 einen senkrechten Querschnitt durch die in der
Fig. 5 dargestellte magnetische Abtrennungseinrichtung,
F i g. 7 ein schematisches Strömungsdiagramm einer zweiten Ausführungsform einer magnetischen Lymphozytenabtrennungseinrichtung,
die in der in der Fig.5 dargestellten Vorrichtung Verwendung findet.
In Fig. 1 ist die Leukoadhäsion im einzelnen dargestellt. Dabei sind die magnetischen Teilchen mit
10, die phagozytischen Leukozyten in Form von neutrophiien Granuiozyten, Monozyten, eosionophilen
Granuiozyten oder basophilen Granuiozyten mit 12 und die Thrombozyten oder Blutplättchen mit 14 bezeichnet
Bei Anwesenheit der sensibilisierten magnetischen Teilchen 10 und der freien positiven Ionen, die durch
Zugabe von Calciumchlorid- und Magnesiumchloridlösungen erzeugt werden, werden die äußeren Zellwände
der phagozytischen Leukozyten klebrig und adhäsiv, so daß die magnetischen Teilchen 10 an ihnen haften
bleiben. In ähnlicher Weise verkleben die Thrombozyten 14 sowohl mit den Leukozyten 12 als auch mit den
magnetischen Teilchen 10.
Die sich daran anschließende Phagozytose ist in Fig.2 dargestellt. Dabei werden eines oder mehrere
der sensibilisierten magnetischen Teilchen 10 durch die phagozytischen Leukozyten 12 aufgenommen.
Die Kennzeichnung der phagozytischen Leukozyten wird durch die Leukozytenzusammenballung beendet
wie es in der F i g. 3 dargestellt ist Die Kennzeichnung umfaßt noch das Verkleben der äußeren Zellwand einer
phagozytischen Leukozyte mit der äußeren Zellwand einer anderen phagozytischen Leukozyte, die ein
magnetisches Teilchen 10 aufgenommen hat. Wie in F i g. 4 dargestellt kann aber auch die äußere Zellwand
einer phagozytischen Leukozyte in Form einer neutrophiien Granulozyte oder Monozyte, die ein magnetisches
Teilchen 10 aufgenommen hat und an der durch Leukoadhäsion noch ein anderes magnetisches Teilchen
10 klebt mit der äußeren Zellwand einer eosinophilen oder basophilen Granulozyte verklebt sein, an der
wiederum eine neutrophile Granulozyte oder eine
Monozyte haftet mit der durch Leukoadhäsion ein weiteres magnetisches Teilchen 10 verklebt ist.
In Fig.5 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt Diese Vorrichtung dient der schnellen und vollkommen
automatischen Abtrennung der Lymphozyten aus aufeinanderfolgenden Gesamtblutproben verschiedener
Patienten, wobei die Vorrichtung nach dem kontinuierlichen Strömungsprinzip arbeitet Die dargestellte
Vorrichtung enthält eine Zufuhreinrichtung 20 zum Zuführen der Gesamtblutproben. Die Zufuhreinrichtung
20 kann in der gleichen Weise aufgebaut sein, wie aus der US-PS 31 34 263 bekannt
Die Zufuhreinrichtung 20 enthält einen Drehteller 22,
auf dem eine kreisförmige Reihe von Gesamtblutpro-
benbehältern 24 angeordnet ist. Eine Probenentnahmeeinrichtung 26 enthält ein Probenentnahmerohr 28 und
eine mit dem Probenentnahmerohr verbundene Betätigungseinrichtung 30. Ein Waschflüssigkeitsbehälter 32'
ist neben dem Drehteller 22 angeordnet. Eine Antriebseinrichtung 34' dient, wie durch gestrichelte
Linien angedeutet, zum Antrieb des Drehtellers 22 und der Probenentnahmerohrbetätigungseinrichtung 30. Jeder
der Gesamtblutprobenbehälter ist mit einer Gesamtblutprobe eines anderen Patienten gefüllt. Diese ι ο
Gesamtblutproben sind, wie oben beschrieben, mit Äthylendiamintetraessigsäure EDTA behandelt, so daß
die Probenbehälter EDTA-Blut enthalten.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird der Drehteller 22 schrittweise weitergedreht, um die Blutprobenbehälter
24 nacheinander dem Probenentnshmerchr 28 darzubieten.
Das Probenentnahmerohr wird dabei derart betätigt, daß sein Einlaßende zunächst für eine
vorgegebene Zeitspanne in den dargebotenen Gesamtblutprobenbehälter eintaucht, um ein vorgegebenes
Blutprobenvolumen anzusaugen. Im Anschluß daran wird das Einlaßende des Probenentnahmerohrs durch
die Umgebungsluft zu dem Waschflüssigkeitsbehälter 32' geschwenkt, um für eine vorgegebene Zeitspanne
ein Umgebungsluftvolumen und im Anschluß daran ein vorgegebenes Volumen der Waschflüssigkeit anzusaugen.
Die Umgebungsluft und die Waschflüssigkeit dienen als Trennungs- und Reinigungsschübe. Danach
wird das Einlaßende des Probenentnahmerohrs wiederum durch die Umgebungsluft zu dem nächsten
Blutprobenbehälter 24 geschwenkt, um während einer vorgegebenen Zeitspanne ein weiteres Umgebungsluftvolumen
anzusaugen. Diesem Umgebungsluftvolumen folgt dann die aus dem nächsten Probenbehälter
angesaugte Blutprobe.
Auf diese Weise entsteht ein Fluidstrom aus aufeinanderfolgenden Gesamtblutproben mit vorgegebenem
Volumen, die jeweils durch einen Luftschub, einen Waschflüssigkeitsschub und einen weiteren
Luftschub voneinander getrennt sind.
Eine Dosierpumpe 32, die beispielsweise den gleichen Aufbau haben kann, wie aus der US-PS 32 27 0Oi
bekannt, enthält zusammendrückbare Pumpenschläuche 34, 35, 36 und 38, die von mehreren nicht
dargestellten Pumpenwalzen bei der Darstellung nach der F i g. 5 von links nach rechts fortschreitend
gleichzeitig zusammengedrückt werden, um in dieser Richtung Fluide durch die Pumpenschläuche zu pumpen.
Die Beziehung der Durchflüsse durch die einzelnen Pumpenschläuche hängt von dem Innendurchmesser
der Pumpenschläuche ab.
Das Einlaßende des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs
34 ist an das Auslaßende des Entnahmerohrs 28 angeschlossen. Der Gesamtblutprobenstrom wird
daher von der Pumpe durch den Pumpenschlauch 34 gepumpt.
Der Auslaß des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs 34 ist mit dem Einlaß 41 eines Verzweigungsstücks 39 verbunden. Das Einlaßende des zusammendrückbaren
Pumpenschlauchs 35 ist auf der linken Seite gegenüber der Atmosphäre offen, so daß über diesen
Schlauch Umgebungsluft angesaugt wird. Das Auslaßende des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs 35 ist
an den anderen Einlaß 37 des Verzweigungsstücks 39 angeschlossen, um in dem Verzweigungsstück den
Gesamtblutprobenstrom mit der angesaugten Umgebungsluft zusammenzuführen. Dadurch werden Luftzwischenschübe
gebildet, die die einzelnen Gesamtblutproben und in ähnlicher Weise die einzelnen Waschflüssigkeitsschübe
unterteilen.
Ein Behälter 40 enthält das bereits beschriebene Trennungsmittel mit den oben erwähnten Substanzen.
Der Behälter 40 enthält also ein Gemisch aus magnetischen Teilchen, die durch die positiv geladene
basische Polyaminosäure oder das Polypeptid in einer Lösung aus Dextrose sensibilisiert sind, die in der
folgenden Weise hergestellt werden kann. Eine Lösung mit etwa 5% Dextrose in destilliertem Wasser wird mit
der basischen Polyaminosäure oder dem Polypeptid in einem Verhältnis von etwa 1 Gewichtsteil des letzten
Stoffs zu etwa 10 000 Gewichtsteilen des ersten Stoffs gemischt, um etwa eine 0,01 %ige Lösung der basischen
Polyaminosäure in der Dextroselösung zu bilden. Dazu werden dann etwa iOO Gewichtsteile der magnetischen
Teilchen zugegeben. Das sich ergebende Gemisch wird beispielsweise bei etwa 4CC für etwa 30 Minuten
inkubiert und anschließend zentrifugiert, um die magnetischen Teilchen zu konzentrieren. Die überschüssige
Flüssigkeit wird weggegossen, und die magnetischen Teilchen in etwa 10 000 Gewichtsteilen
der Dextroselösung erneut suspendiert, um schließlich eine Suspension zu erhalten, die sich in dem Behälter 40
befindet. Die beschriebene Inkubation bewirkt die Adsorption der basischen Polyaminosäure oder des
Polypeptids auf der Oberfläche der magnetischen Teilchen, um diese durch Erhöhen der positiven
Oberflächenladung zu sensibilisieren, um dadurch die oben beschriebene Leukoadhäsion und Phagozytose zu
verstärken, wozu die Dextrose die Energie liefert.
Weiterhin ist in dem Trennungsmittel in dem Behälter 40 eine isotonische Salzlösung aus einer Calciumchlorid-
und Magnesiumchloridlösung enthalten, die die zur Leukoadhäsion und Phagozytose notwendigen positiven
freien Ionen liefern. Weiterhin enthält der Behälter 40 Hanks BSS, um ein physiologisches Lösungsmittel
bereitzustellen. Der Behälter 40 enthält eine weitere Menge der Dextroselösung, die geringe Menge
Heparin, das während der Lymphozytenabtrennung die Zusammenballung verhindert, und das Sedimentierungsmittei,
das eine Kombination aus dem Erythrozytensenkungsmittel und den Mononatrium- oder Dinatriumsalzen
der Äthylendiamintetraessigsäure EDTA enthält, die den Abtrennungsprozeß nicht behindert.
Das Einlaßende des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs 36 ist in den Behälter 40 eingetaucht. Das
Trennungsmittel wird in Richtung des eingezeichneten Pfeils durch diesen Pumpenschlauch gefördert
Die Einlaßenden 52' und 54 eines Verzweigungsstücks 50 sind in der gezeigten Weise an den Auslaß 53
des Verzweigungsstücks 39 bzw. den Auslaß des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs 36 angeschlossen.
Auf diese Weise werden in dem Verzweigungsstück 50 das aus dem Behälter 40 stammende Trennungsmittel
und die luftunterteilten Gesamtblutproben des Probenstroms aus den Probenbehältern 24 zusammengeführt
Ein Dreiwegventil 47 befindet sich im Einlaßende 54 des Verzweigungsstücks 50. Eine Rückleitung 49 verbindet
das Ventil 47 mit dem das Trennungsmittel enthaltenden Behälters 40. In einer ersten Stellung des Ventils 47
verläuft der Strömungsweg durch das Einlaßende des Verzweigungsstücks. In einer zweiten Stellung des
Ventils 47 verläuft der Strömungsweg von dem zusammendrückbaren Pumpenschlauch 36 über die
Rückleitung 49 zurück zum Behälter 40. Durch geeignete Wahl der Innendurchmesser der zusammendrückbaren
Pumpenschläuche 34, 36 und 38 kommen
etwa 4 Volumenteile des Trennungsmittels auf 1 Volumenteil des Gesamtblutprobenstroms in dem
Verzweigungsstück 50.
Der Auslaß 55 des Verzweigungsstücks 50 ist an einen Inkubatormischer 52 angeschlossen. In dem Inkubatormischer
52 wird der Blutproben-Trennungsmittel-Gemischstrom vollkommen durchmischt und inkubiert.
Vorzugsweise wird der Inkubatormischer auf einer Inkubationstemperatur von etwa 37° C gehalten. Der
Durchfluß des endgültigen Gemischs ist derart gewählt, daß die Verweilzeit des Gemischs in dem Inkubatormischer
etwa 30 Minuten beträgt. Während dieser Inkubationszeit erfolgt der Hauptanteil der Kennzeichnung
der phagozytischen Leukozyten durch Leukoadhäsion der sensibilisierten magnetischen Teilchen an
den neutrophilen Granulozyten, Monozyten, eosinophilen
Granulozyien und basophtlen Granuiozyten, sowie
der Hauptanteil der Phagozytose der sensibilisierten magnetischen Teilchen durch die phagozytischen
Leukozyten und der Zusammenballung der phagozytischen Leukozyten.
Eine Sedimentierungseinrichtung 56 enthält eine Reihe von praktisch horizontal angeordneten Windungen
einer Absetzschlange 58. Das Einlaßende 60 der Sedimentierungseinrichtung 56 ist an das Auslaßende
des Inkubatormischeis 52 angeschlossen, so daß der gemischte und inkubierte Blutproben-Trennungsmittel-Gemischstrom
durch die Sedimentierungseinrichtung strömt. Dadurch setzen sich die infolge des Sedimentierungsmittels
zusammengeballten Erythrozyten im unteren Teil des Gemischstroms ab. Weiterhin setzen sich in
dem unteren Teil des Stroms die gekennzeichneten phagozytischen Leukozyten ab, die infolge des Anhaftens
der sensibilisierten magnetischen Teilchen etwas schwerer und darüber hinaus mit einigen Thrombozyten
zusammengeballt sind.
Wie gezeigt, befindet sich in der Auslaßleitung 61 der Sedimentierungseinrichtung 56 ein quer zur Strömungsrichtung verlaufendes Dekantierstück 59. Das Einlaßende
des zusammendrückbaren Pumpenschlauchs 38 ist an den Auslaß 63 des Dekantierstücks 59 angeschlossen,
um daraus Fluide abzupumpen. Wenn daher das einem Absetzvorgang unterworfene Blutproben-Trennungsmittel-Gemisch
durch die Auslaßleitung 61 der Sedimentierungseinrichtung 56 strömt, wird der Hauptanteil
der abgesetzten Erythrozyten zusammen mit einem Anteil der größeren gekennzeichneten Leukozytenklumpen
und der Thrombozyten über das Dekantierstück 59 und den angeschlossenen zusammendrückbaren
Pumpenschlauch 38 aus dem Strom entfernt Der über das Dekantierstück 59 entfernte Anteil des
Blutproben-Trennungsmittel-Gemischstroms kann beispielsweise et-va 25 Vol.-% des Gernischsirörnvolurnens
betragen.
Eine magnetische Lymphozytenabtrennungseinrichtung 62 enthält eine praktisch horizontal verlaufende
Leitung 64 mit einem Einlaß 66 und einem Auslaßnippel 68, der sich in der gezeigten Weise erstreckt Das
Auslaßende 70 der Auslaßleitung 61 der Sedimentierungseinrichtung ist an den Einlaß 66 der Leitung 64
angeschlossen, so daß durch die magnetische Abtrennungseinrichtung 62 ein abgesetzter Strom aus einem
Gemisch strömt, das gekennzeichnete phagozytische Leukozyten und Thrombozyten, nicht gekennzeichnete
Lymphozyten, Rest-Erythrozyten und Blutplasma enthält
Die magnetische Abtrennungseinrichtung 62 enthält weiterhin eine Magneteinrichtung 76, beispielsweise in
Form eines Stern-Gurlach-Magneten mit Magnetteilen 80 und 82, die in der gezeigten Weise oberhalb und
unterhalb der praktisch horizontal verlaufenden Leitung 64 angeordnet sind. Die Magenteinrichtung 76 erzeugt
ein praktisch senkrecht gerichtetes Magnetfeld, das die Leitung 64 durchsetzt, wie es in Fig.6 durch
gestrichelte Linien angedeutet ist. Das Magnetfeld hat einen hohen Feldgradienten, ist also nicht gleichförmig.
Wenn die Gemischstromschübe durch die Leitung 64 strömen, werden infolge des höheren Magnetfeldgradienten
im unteren Leitungsteil die gekennzeichneten phagozytischen Leukozyten nach unten gezogen, so daß
eine solche Gesamtleukozytenverteilung entsteht, daß im oberen Abschnitt jedes Schubs ein wesentlich
höherer Prozentsatz an Lymphozyten als im unteren Abschnitt jedes Schubs enthalten ist. Jedes Gemischsiromsegmeni
wird demzufolge in einen unteren Schubanteil 84 mit gekennzeichneten phagozytischen
Leukozyten und Thrombozyten sowie vielen Resterythrozyten und in einen oberen Schubanteil 86 geteilt, der
übermäßig viele nicht gekennzeichnete lebende Lymphozyten und sehr wenig Resterythrozyten enthält.
Demzufolge, und weil der unterteilte Strom immer noch unter dem Einfluß der Magneteinrichtung 76 steht,
wird praktisch der gesamte obere Schubanteil 86 jedes Stromsegments über den Auslaßnippel 68 mittels einer
Pumpe 87' abgesaugt, während der Rest des unterteilten Stroms, wie es gezeigt ist, durch das Auslaßende der
Leitung 64 strömt.
Das ungleichförmige Magnetfeld mit dem hohen Feldgradienten verhindert eine Brückenbildung der
magnetischen Teilchen od. dgl., so daß die magnetischen Teilchen oder Blutzellen in der Leitung 64 nicht
eingefangen werden, wodurch die Abtrennungsausbeute erhöht wird.
Derjenige Anteil jedes Schubs, der über den Auslaßnippel 68 abgesaugt wird, enthält in Suspension
in dem Blutplasma einen sehr hohen Prozentsatz der lebenden Lymphozyten der betreffenden Gesamtblutprobe,
und zwar infolge der erzwungenen Wanderung der gekennzeichneten phagozytischen Leukozyten zum
Boden der Leitung 64, was, wie beschrieben, auf die Wirkung des praktisch vertikal ausgerichteten ungleichförmigen
Magnetfelds mit dem hohen Feldgradienten der Magneteinrichtung 76 zurückzuführen ist Weiterhin
enthält der über den Ablaßnippel 68 abgesaugte Anteil eine äußerst geringe Restmenge an Erythrozyten von
der Gesamtblutprobe, was darauf zurückzuführen ist daß ein Großteil der Erythrozyten bereits über das
Dekantierstück 59 abgeführt worden ist und viele der Resterythrozyten von den gekennzeichneten phagozytischen
Leukozyten mitgerissen sind. Die verbleibenden
irozyten sinu ϊπ ucTn
iütpiasrna susp£n«jiert
Das Aufsammeln der Lymphozyten-Erythrozyten-Plasmasuspension
wird für jede Gesamtblutprobe eines Probenbehälters 24 des Drehtellers 22 unabhängig
vorgenommen, und zwar beispielsweise durch Anordnung und Betätigung eines zweiten Drehtellers 87 mit
einer kreisförmigen Reihe von Suspensionssammelbehältern 88. Der Drehteller 87 ist wie gezeigt am
Auslaßende des Auslaßnippels 68 angeordnet. Für jede
Gesamtblutprobe ist ein getrennter Sammelbehälter vorgesehen. Der Drehteller 87 wird in Abhängigkeit
von der Strömung der Lymphozyten-Erythrozyten-Plasmasuspension von einer Antriebseinrichtung 89
schrittweise weitergeschaltet Dieses Weiterschalten erfolgt bezüglich des Auslaßendes des Auslaßnippels
derart, daß die einzelnen Suspensionen unabhängig und
1-2
getrennt voneinander aufgesammelt werden. Zum unabhängigen Aufsammeln der interessierenden Lymphozyten-Erythrozyten-Plasmasuspensionen
kann man auch andere verschiedenartige Sammeleinrichtungen vorsehen.
Die Abtrennung der Lymphozyten von jeder der in obiger Weise aufgesammelten Lymphozyten-Erythrozyten-Piasmasuspensionen,
die eine geringe Menge von Verunreinigungszellen in Form von Thrombozyten, eosinophilen Granulozyten und bzw. oder basophilen
Granulozyten enthalten können, kann in jedem Fall mit
Einern hohen Wirkungsgrad durch einfache Hämolyse und anschließender Lymphozytenauswaschung sowie
durch Wiedersuspension in an sich bekannter Weise vorgenommen werden.
Dem durch die magnetische Abtrennungseinrichtung 62 strömenden iuftsegmentierten Gemisch aus dem
Trennungsmittel und jeder Gesamtblutprobe eines Behälters 24 folgt ein luftunterteilter Waschflüssigkeitsschub
vom Behälter 32, der irgendwelche Rückstände der vorangegangenen Probe in dem Leitungssystem der
Vorrichtung entfernt und dadurch eine Verseuchung der nachfolgenden Blutprobe durch die vorangegangene
verhindert Wenn die Waschflüssigkeit durch die Vorrichtung strömt, wird das Ventil 47 in seine zweite
Stellung gebracht, um das aus dem Behälter 40 angesaugte Trennungsmittel in den Behälter zurückzuführen.
Dadurch wird zum einen die Wirksamkeit des Auswaschens erhöht, und zum anderen der Trennungsmittelverbrauch
so gering wie möglich gehalten. Weiterhin wird, wenn der luftunterteilte Waschflüssigkeitsschub
durch die magnetische Abtrennungseinrichtung 62 strömt, das die Leitung 64 durchsetzende
magnetische Feld der magnetischen Abtrennungseinriehlung 62 abgeschaltet. Dies kann dadurch geschehen,
daß die Erregung von den Magneten abgeschaltet oder die Leitung 64 zwischen den Magneten herausbewegt
wird. Auf diese Weise wird eine höhere Wirksamkeit des Auswaschvorganges erzielt und zwar dadurch, daß
die restlichen magnetischen Teilchen sowie roten Blutkörperchen und weißen Blutzellen, die gekennzeichnet
sein können, leichter von dem luftunterteilten Waschflüssigkeitsschub mitgenommen werden können.
Eine weitere Ausführungsform der magnetischen Abtrennungseinrichtung, die in Verbindung mit der
Probenzufuhreinrichtung 20, der Pumpe 32, dem Inkubatormischer 52 und der Sedimentierungseinrichtung
56, die alle in F i g. 5 dargestellt sind, verwendet werden kann, ist in F i g. 7 gezeigt. Diese magnetische
Abtrennungseinrichtung 90 enthält eine Leitung 92, deren Einlaß in der gezeigten Weise an die Auslaßleitung
61 der Sedimentierungseinrichtung angeschlossen ist Arn Ende der Leitung 92 ist eine Enigasungseinrichtung
94 angebracht, die aus dem unterteilten Gesamtblutprobensuspensionsstrom
die Gase bzw. Luftschübe entfernt
Ein Abtrennungskammergehäuse 96 bildet eine Abtrennungskammer 98, die praktisch senkrecht unter
dem Ende der Leitung 92 angeordnet ist Eine Lymphozytenauslaßieitung 102 und eine Abflußleitung
100 sind in der gezeigten Weise am oberen und unteren Ende der Abtrennungskammer 98 angeordnet
Ein zentrisches Rohr 103 erstreckt sich vom Ende der Leitung 92 mittig in die Abtrennungskammer 98. Das
zentrische Rohr 103 endet wie gezeigt in einer begrenzten Öffnung 104, deren Umgebung durch ein
ungleichmäßiges magnetisches Feld mit einem hohen Feldgradienten eines Magneten 106 magnetisiert ist der
in der gezeigten Weise unmittelbar unter der öffnung 104 in dem Abtrennungskammergehäuse 96 angeordnet
ist
Beim Betrieb ist zunächst zur Abtrennung der Lymphozyten eines segmentierten Gesamtblutprobengemischs
des Blutprobenstroms die Abflußleitung 100 durch ein Ventil 108 abgesperrt Wenn der segmentierte
bzw. unterteilte Probenstrom von der Sedimentierungseinrichtung 56 (Fig.5) über die Leitung 61 zu der
Abtrennungseinrichtung 90 gepumpt wird, werden zunächst von der Entgasungseinrichtung 94 die
trennenden Lufteinschübe entfernt. Der sich dabei ergebende kontinuierliche Gemischstrom der interessierenden
Gesamtblutprobe fließt dann durch das zentrische Rohr 103 nach unten und durch die
magnetische öffnung 104 hindurch in die Abtrennungskammer 98, um diese zu füllen. Dabei werden die
gekennzeichneten phagozytischen Leukozyten, Thrombozyten und viele der restlichen Erythrozyten im
unteren Teil 84 der Abtrennungskammer 98 zurückbehalten, und zwar infolge des darin herrschenden
ungleichförmigen Magnetfelds, das in geeigneter Weise polarisiert ist, um die suspendierten magnetischen
Teilchen anzuziehen. Die nicht gekennzeichneten Lymphozyten sowie ein Teil der Erythrozyten und das
Blutplasma steigen in den oberen Teil 86 der Abtrennungskammer auf und strömen von dort zum
Aufsammeln über die Lymphozytenauslaßieitung 102 ab.
Wenn der interessierende Gesamtblutprobengemischstrom
durch die magnetische Abtrennungseinrichitung 90 beendet ist und jetzt der erste zwischen zwei
!Proben befindliche Luftschub, der Waschflüssigkeitsschub und der zweite Luftschub auftreten, bleibt das
Ventil 1Ö8 zunächst geschlossen, um den oberen Teil der
Abtrennungskammer 98 und die Lymphozytenauslaßleitung 102 vollständig auszuwaschen. Im Anschluß daran
wird das Ventil 108 geöffnet, so daß jetzt der Zugang zur Abflußleitung 100 frei ist Ferner wird das Magnetfeld
abgeschaltet Die im unteren Teil der Abtrennungskammer 98 eingefangenen gekennzeichneten phagozytischen
Leukozyten sowie ein großer Teil der Thrombozyten und Erythrozyten werden nun ausgewaschen und
über die Abflußleitung 100 abgeführt Dadurch wird die Abtrennungskammer für die nächste Lymphozytentrennung
vorbereitet.
Das Sammeln der resultierenden Lymphozyten-Erythrozyten-PIasmasuspension
und die nochwirksame Abtrennung der Lymphozyten aus dieser Suspension
können in der gleichen Weise vorgenommen werden, wie im Zusammenhang mit der in F i g. 5 dargestellten
magnetischen Abtrennungseinrichtung 62 beschrieben.
Die tatsächliche Anwendung des Verfahrens der Erfindung zum Abtrennen der Lymphozyten aus
Gesamtblutproben erweist sich als äußerst wirkungsvoll, wobei eine bisher unerreichte Kombination von
etwa 97% Reinheit etwa 80% Ausbeute und etwa 99% Lebensfähigkeit erzielt wird.
Obwohl nur die äußerst wirksame Abtrennung der Lymphozyten aus einer Reihe von Gesamtblutproben
geringen Volumens von verschiedenen Patienten beschrieben ist kann man das Verfahren und die
Vorrichtung nach der Erfindung gleichermaßen zur Abtrennung der Lymphozyten aus einer verhältnismäßig
großvolumigen Kombination von Gesamtblutproben verschiedener Patienten verwenden, was von der
Art der Verwendung der abgetrennten Lymphozyten abhängt
Weiterhin können die verschiedenen Trennungsmittelsubstanzen in mehreren getrennten Behältern untergebracht
sein. Die Substanzen können automatisch unter Verwendung von weiteren zusammendrückbaren
Pumpenschläuchen und entsprechenden Verzweigungsstücken in vorgegebenen Verhältnissen gemischt
werden. Ferner kann man das interessierende Lymphozyten-Erythrozyten-Plasma
noch einmal durch die Vorrichtung strömen lassen, um eine noch größere
Reinheit zu erzielen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Abtrennen der Lymphozyten aus einer Blutprobe, bei dem die Blutprobe mit
einem magnetische Teilchen enthaltenden Trennmittel vermischt und das Blutproben/Trennungsmittel-Gemisch
einem magnetischen Feld ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
A. die Blutprobe mit einem physiologischen Stabilisierungs- und Antikoagulationsmittel aus
der Reihe der Gelatbildner EDTA bzw. einem Natriumsalz der CHEL-DPTA oder CHEL-DM-Säure
vermischt,
B. die Abtrennung der Lymphozyten aus dem stabilisierten Blut durch die Zugabe eines
Trennungsmittels eingeleitet wird, das die folgenden Substanzen enthält:
a) magnetische Teilchen mit einer Korngröße von 1 bis 4 μιτι,
b) freie Magnesium- und Calciumionen,
c) Heparin,
d) eine sensibilisierende Verbindung mit positiv geladenen Molekülen in Form einer
basischen Polyaminosalze oder von Polypeptiden in Form der D-, DL- oder L-Arten
von Polylysin, Polyarginin, Polyornithin oder Polycitrullin,
e) eine Dextroselösung,
f) eine mit dem Blutplasma isotonische Salzlösung,
g) einen sedimentierenden Stoff für die roten Blutkörperchen aus einem Senkungsmittel
von hohem Molekulargewicht, wie synthetisches Polysaccharid oder Phythämagglutinin,
in Kombination mit dem Mononatrium- oder Dinatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure,und
C. vor der Einwirkung des magnetischen Felds das Blutproben/Trennungsmittel-Gemisch zur Unterstützung
der Phagozytose inkubiert wird und die Erythrozyten durch Sedimentieren aus dem
Gemisch entfernt werden.
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