DE2150362A1 - Treibstoff - Google Patents
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Description
DIPL.-ING. HANS W. GROENING
DIPL.-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN
S/G 17-99 zb
The Goodyear Tire & Rubber Company, 1144 E. Market Street,
Akron, Ohio UU316/ -USA
Treibstoff
Die Erfindung betrifft einen keine Verschmutzung erzeugenden Treibstoff und bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung
eines klopffesten hochoktanigen Benzins, in dem keine -Bleiverbindungen
enthalten sind. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit Mischungen.aus typischen Benzinkohlenwasserstoffen,
spezifischen Alkoholen und Wasser.
Die Umgebungsverschmutzung hat bereits ein ernstzunehmendes
Ausmaß erreicht. Insbesondere stellt die Luftverschmutzung in den Städten sowie in der Nähe von Städten bereits eine Bedrohung
für die Bevölkerung d.ar.
209822/0532 BAD ORIGINAL
Line der Hauptquellen für die Luftverschmutzung sind die
Kraftfahrzeugmotoren. Die Probleme, denen man sich bei dem
Versuch gegenübersieht, diese Verschmutzung herabzudrücken, sind zahlreich und kompliziert.
Eine Klasse von Schmutzstoffen, die man in den Abgasen von
Ottomotoren findet, sind Bleisalze. Diese Bleisalze sind das Ergebnis der Verwendung von Bleiverbindungen, wie beispielsweise
Tetraäthylblei (TAB) und Tetramethylblei (TMB) im Benzin, die sich als notwendig erwiesen haben, um die Oktanzahl
und/oder die Antiklopfeigenschaften des Benzins zu erhöhen, damit das Benzin den Anforderungen gerecht wird, welche
von hochkomprimierten Ottomotoren gestellt werden. Hochverdichtete Ottomotoren verbessern den Wärmewirkungsgrad, so daß sie
stärker sind.
Diese Bleisalzverschmutzung ist nunmehr auf das Interesse der Öffentlichkeit gestoßen, wobei die öffentliche Meinung fordert,
daß derartige Bleizusätze zu Benzinen entfallen sollen.
Derzeitig gibt es jedoch noch keine Antiklopfmittel, die mit diesen Bleiverbindungen vergleichbar sind, und zwar weder im
Hinblick auf die Wirkungsweise noch auf wirtschaftliche Erwägungen.
Eine Entfernung dieser Mittel aus den Benzinen wirft daher neue Probleme auf. Derzeit überlegen sich die Automobilhersteller
sowie die Ölindustrie zwei Lösungen.
Von der Autoindustrie wird vorgeschlagen, die Motoren von neuen Autos derart auszulegen, daß das Kompressionsverhältnis gesenkt
wird, so daß die Anforderungen an die Oktanzahl der Benzine nicht mehr so hoch sind.
209822/0532
BAD ORIGINAL
Diesem Vorschlag haftet jedoch der Nachteil an, daß die Benzine energetisch weniger ausgenützt werden, was insbesondere zu einem
Zeitpunkt ungünstig ist, an dem die Energievorräte knapp zu werden drohen. Ferner laufen Millionen älterer Automobile, in die
hochverdichtete Motoren eingebaut sind.
hochverdichtete Motoren eingebaut sind.
Der Vorschlag der Benzinerzeuger geht dahin, den Anteil an
hochoktanigen Kohlenwasserstoff-Benzinkomponenten zu erhöhen,
um die Entfernung von Tetraäthylblei und Tetramethylblei zu
kompensieren. Der Aromatengehalt des Benzins wurde bereits von
einigen Herstellern erhöht, um zu einem Benzin zu gelangen, das auch noch in den Motoren mit hoher Verdichtung verwendet werden kann.
hochoktanigen Kohlenwasserstoff-Benzinkomponenten zu erhöhen,
um die Entfernung von Tetraäthylblei und Tetramethylblei zu
kompensieren. Der Aromatengehalt des Benzins wurde bereits von
einigen Herstellern erhöht, um zu einem Benzin zu gelangen, das auch noch in den Motoren mit hoher Verdichtung verwendet werden kann.
Die Erhöhung des Aromatengehaltes des Benzins wirft jedoch
neue Probleme auf. Um den Aromatengehalt von Benzin zu erhöhen sind weitere kostspielige katalytisch arbeitende Reformierungsanlagen zu erstellen. Die Kosten dieser Anlagen müssen zweifelsohne auf den Verbraucher abgewälzt werden.
neue Probleme auf. Um den Aromatengehalt von Benzin zu erhöhen sind weitere kostspielige katalytisch arbeitende Reformierungsanlagen zu erstellen. Die Kosten dieser Anlagen müssen zweifelsohne auf den Verbraucher abgewälzt werden.
Die Verwendung größerer Aromatenanteile in Benzin führt zu einem rauhen und geräuschvollen Motorenbetrieb, wobei außerdem die
Motorenleistung herabgesetzt wird. Ferner beschleunigt die Verwendung größerer Aromatenmengen in Benzin die Geschwindigkeit
der Schlammbilüung, welche ihrerseits wieder zu einem schlechteren Laufen der Motoren beiträgt. Ferner besitzen Aromaten,
insbesondere bei einem Einsatz in größeren Mengen, eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Oberflächenzündung und erhöhen somit die Menge an Ablagerungen, die während der Verbrennung gebildet werden. Werden Ottomotoren verschmutzt, dann stellen sie eine weitere Luftverschmutzungsquelle dar. Diese Verschmutzung
Motorenleistung herabgesetzt wird. Ferner beschleunigt die Verwendung größerer Aromatenmengen in Benzin die Geschwindigkeit
der Schlammbilüung, welche ihrerseits wieder zu einem schlechteren Laufen der Motoren beiträgt. Ferner besitzen Aromaten,
insbesondere bei einem Einsatz in größeren Mengen, eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Oberflächenzündung und erhöhen somit die Menge an Ablagerungen, die während der Verbrennung gebildet werden. Werden Ottomotoren verschmutzt, dann stellen sie eine weitere Luftverschmutzungsquelle dar. Diese Verschmutzung
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OBlQINAL
I I
t
t
■ ι
ist hauptsächlich auf Kohlenmonoxyd, nicht verbrannte Kohlenwasserstoffe
und partiell oxydierte Kohlenwasserstoffe zurückzuführen.
Die gefährlichsten Schmutzstoffe, die aus Motoren ausgestoßen werden, welche Benzin verbrennen, die einen hohen Prozentsatz
an Aromaten enthalten, sind die nichtverbrannten Aromaten selbst. Ferner besteht die Gefahr, daß krebserzeugende Mittel, wie beispielsweise
Benzpyren sowie andere kondensierte Aromaten, gebildet werden, wenn der Aromatengehalt des Benzins erhöht wird.
Eine andere Klasse von Schmutzstoffen, die derzeit in größeren Mengen in den Abgasen zu finden sind, sind die Oxyde von Stickstoff.
Daher ist festzustellen, daß diese Lösungen unzureichend sind,
da die eine zu einer schlechten Energieausnützung führt und die andere evtl. noch eine^ größere Umweltverschmutzung zur Folge hat,
als sie bisher aufgrund von Bleiverbindungen im Benzin zu ertragen ist.
Die Verwendung von Bleiverbindungen in Benzin hat in zunehmendem Maße den Zusatz von Additiven nach sich gezogen, welche derzeit
dem Benzin zugesetzt werden, um den Problemen zu begegnen, die mit der Verwendung dieser Bleiverbindungen aufgeworfen werden.
Das Weglassen von Bleiverbindungen sollte auch zur Folge haben, daß diese Additive1* nicht mehr zugesetzt oder zumindest in einem
reduzierten Ausmaß zugesetzt werden müssen. Beispielsweise werden zusätzlich zu Blei bestimmte phosphorenthaltende Verbindungen
dem Benzin zugemischt. Die Funktion der Phosphorverbindungen besteht darin, das zurückbleibende Blei in Bleiphosphat umzuwandeln.
Ein anderer Grund für die Zugabe von Phosphorverbindungen besteht in einer Verhinderung einer vorzeitigen Zündung. Ferner werden
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dem Benzin bestimmte Borverbindungen zugemischt, die als Bleifänger
wirken und die Entfernung von Bleiablagerungen aus den Motoren begünstigen oder erleichtern. Derzeit enthalten die
meisten Benzine Antioxydationsmittel. Diese Antioxydationsmittel sind aromatische Amine oder Phenole, die eine Oxydation
verhindern. Die Aminverbindungen wirken ferner als Süßungsmittel, d.h. sie bewirken die Umwandlung von Schwefelverbindungen,
wie beispielsweise Mercaptanen in Disulfide. Eine andere Funktion dieser Antioxydationsmittel besteht in der
Verhinderung der Bildung von Peroxyden, welche mit den Bleizusätzen und/oder den Rückständen unter Bildung von Bleisalzen
reagieren.
Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Erzeugung eines klopffesten Benzins mit einer hohen Oktanzahl. Durch die Erfindung wird die Ausstoßung von Schmutzstoffen
bei Verwendung eines ^n typischer Weise gebleiten oder sogar
nichtgebleiten Benzins auf ein bisher nicht erreichbares Ausmaß reduziert, ohne daß dabei die Antiklopfeigenschaften verloren
gehen. Ferner ist es möglich, die Menge an Stickoxyden, Kohlenmonoxyd,
Bleisalzen sowie anderen Rückständen, die auf die derzeit verwendeten Additive zurückgehen, zu reduzieren. Die Erfindung
schafft die Möglichkeit, weiterhin hochverdichtete Motoren zu verwenden, so daß der hohe Wärmewirkungsgrad' dieser
Motoren ausgenützt werden kann, was mehr gefahrene Kilometer pro Benzineinheit bedeutet, sodaß wiederum die in begrenztem Ausmaße
vorkommenden natürlichen Energiequellen besser ausgenützt werden können. Ferner wird durch die Erfindung die Ablagerungsbildung
vermindert, so daß die Treibstoffe in wirtschaftlicher Weise ausgenützt werden und die Motorenlebensdauer erhöht wird und
das Blei in wirksamer Weise entfernt wird, ohne daß dabei der Wert des Treibstoffs gemindert wird. Selbstentzündung, vorzeitige
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Entzündung, Oberflächenzündung, Motorenklingeln, Motorenrattern,
ein Weiterlaufen der Motoren sowie ähnliche Erscheinungen, die zu einer schlechten Treibstoffausnützung führen, die Ausstoßung von
mehr Schmutzstoffen bewirken und eine Herabsetzung der Motorenlebensdauer zur Folge haben, unterbleiben. Ferner erübrigt sich
bei Anwendung der Erfindung der Zusatz gesteigerter Mengen an aromatischen Bestandteilen zu dem Benzin, so daß eine zusätzliche
Umweltverschmutzung, die noch ernster zu nehmen ist, unterbleibt.
Durch die Erfindung wird eine Mischung aus Benzinkohlenwasserstoffen,
Alkoholen mit U bis 8 Kohlenstoffatomen und Wasser als Treibstoff zur Verfügung gestellt, durch welche die Eigenschaften von
typischen Ottomotoren verbessert werden, wobei gleichzeitig die Mengen an ausgestoßenen Stickstoffoxyden, Kohlenmonoxyd und
nicht verbrannten Kohlenwasserstoffen reduziert werden.
Die Verwendung einer Kombination aus'beispielsweise tert.-Butylalkohol
und Wasser in einem typischen Benzingrundmaterial stellt eine praktische und wirtschaftliche Methode zur Lösung der Probleme
dar, die bei der Verwendung von Ottomotoren heute besonders aktuell sind. Tert.-Butylalkohol kann in einfacher Weise derartig
hergestellt werden, daß Isobutylen mit Wasser in Gegenwart eines geeigneten Katalysators bei mäßigen Temperaturen und Drukken
kontaktiert wird. Ein geeigneter Katalysator für?; diese Umwandlung ist ein organisches Ionenaustauscherharz, wie beispielsweise
sulfoniertes Polystyrol/Divinylbenzol in der sauren Wasserstofform. Geeignete Reaktionstemperaturen für die Umwandlung
von Isobutylen und Wasser zu tertiärem Butylalkohol liegen zwischen 66 und 177°C (150 bis 3500F), während sich die Drucke
in dem Bereich von 3,5 bis I1V,! atü (50 bis 200 psig) bewegen.
In der Raffinationsindustrie stehen große Mengen an Isobutylen
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-rv5M ...
zur Verfügung. Ein derartiges chemisches Verfahren läßt sich in vorteilhafter Weise mit irgendeinem anderen Raffinerieverfahren
koppeln,, wie es derzeit zur Gewinnung von hochoktanigen Benzinen
verwendet wird, beispielsweise mit einem katalytischen Cracken, einem katalytischen Reformieren, einer katalytischen
Alkylierung und Isomerisierung.
Die Verwendung von Isopropylalkohol plus Wasser in Kombination mit typischen Benzinkohlenwasserstoffgrundmaterialien scheint sowohl
im Hinblick auf die Wirkungsweise als auch auf wirtschaftliche Gesichtspunkte attraktiv zu sein. Der Vorläufer von Isopropylalkohol,
und zwar Propylen, steht in großer Menge zur Verfügung, ist jedoch etwas schwieriger als Isobutylen umzuwandeln.
Die Verwendung von normalem Propylalkohol und Wasser in typischen Benzinkohlenwasserstoffen scheint ebenfalls im Hinblick
auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit diskutiertbar zu sein.
Unter den entsprechenden Umständen können auch zwei oder mehrere Alkohole plus Wasser dem Benzin zugesetzt werden. Dies kann in
bestimmten Fällen wirksamer sein als die Verwendung eines einzigen Alkoholes plus Wasser.
Es kann ferner vorteilhaft sein, wohlfeilere Alkohole, wie beispielsweise
Methanoi oder Äthanol, zusammen mit den vorstehend erwähnten Alkoholen als Benzinadditive zu verwenden.
Der Vorläufer von Isobutylen, und zwar das Isobutan, steht in großen Mengen zur Verfügung. Die in zunehmendem Maße ausgeübte
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Zylinder eingespritzt werden.
Bevor auf die eine Verschmutzung hemmende Wirkung eingegangen wird, welche durch die Einmengung dieser Alkohole und Wasser
in Benzin bewirkt wird, wird das Antiklopfverhalten dieser Verbindungen
gezeigt, und zwar anhand von Oktanbewertungen. Mischungen aus verschiedenen Alkoholen und/oder Wasser werden mit
einem bleifreien Benzingrundmaterial vermischt, worauf die Research-Oktanzahl ermittelt wird.
Versuch I
15 1 eines typischen, kein Blei enthaltenden Superbenzins mit einer Research-Oktanzahl von 101 werden mit U 1 n-Heptan zur
Gewinnung eines Benzins mit einer Research-Oktanzahl von 86 vermischt. Zu diesem Benzin mit einer Octanzahl von 8 6 werden
die verschiedenen Mengen an Alkoholen und Wasser (vgl. Tabelle 1) zugemischt. Die Research-Oktanzahlen·, welche in der Tabelle 1
angegeben sind, werden in der üblichen Weise erhalten.
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Tabelle 1
Oktanbewertungen
; Research-
Nr. Treibstoff Oktanzahl
(ROZ)
1 Grundbenzin (insgesamt aus Kohlenwasserstoffen) 86,0
2 Grundmischung (90 Vol%)-i-Propylalkohol (10 Vol%) 90,1
3 Grundmischung (80 Vol%)-i-Propylalkohol (20 Vol%) 94,0
4 Grundmischung (70 VoU)-i-Propylalkohol (30 Vol%) 97,6
5 Grundmischung (60 Vol%)-i-Propylalkohol (40 Vol%) 101,2
6 Grundmischung (90 Vol%)-tert.-Butylalkohol
(10 VoU) 88,8
7 Grundmischung (80 Vol%)-tert.-Butylalkohol
(20 Vol%) 91,3
8 Grundmischung (70 Vol%)-tert.-Butylalkohol
(30 Vol%) 95,6
9 Grundmischung (60 VoU)-tert,-Butylalkohol
(40 Vol%) 97,8
10 (Grundmischung ($0 VoU)-IPA UO VoU))-H90
(z0,3 Vol%) 90,0
11 (Grundmischung (80 Vol%)-IPA-(20 VoU))-H.,0
ri,3 Vol%) 94,2
12 (Grundmischung (70 VoIl)-IPA (30 VoU) )rH0
(^3,2 Vol%) 98,3
13 (Grundmischung (60 VoU)-IPA (40 VoU)-H-O
(^6,0 VoU) 102,5
14 (Grundmischung (90 VoU)-TBA (10 VoU))-H„0
15 (Grundmischung (80 VoU)-TBA (20 VoU))-H90
(0,8 VoU) 91,8
16 (Grundmischung (70 VoU)-TBA (30 VoU)KH0O
(2;0 VoU) 95,9
17 (Grundmischung (80 VoU)-TBA (40 VoU))-Ho0
<3t2 VoU) 98,0
18 Benzin mit einer Oktanzahl von 86 plus 3 ml Tetra-
äthylblei 95,0
IPA = Isopropylalkohol
TBA = tert.-Buty!alkohol
TBA = tert.-Buty!alkohol
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Aus diesen Werten ist zu ersehen, daß die Verwendung von Alkoholen,
wie beispielsweise Isopropylalkohol, tert.-Butylalkohol
und tert.-Amylalkohol, falls diese Alkohole mit einer typischen
Benzinmischung vermischt werden, eine Erhöhung der Oktanzahl bewirkt. Ferner ist zu bemerken, daß keine Abnahme der Oktanzahl
auftritt, wenn Wasser dieser Mischung zugesetzt wird.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der zur Durchführung dieser Versuche
eingesetzte Grundtreibstoff eine Research-Oktanzahl besitzt, die einige Einheiten unterhalb der Research-Oktanzahl
liegt, welche normalerweise in einer moderenen Raffinerie erhalten wird. Daher kann man zu den in der Tabelle angegebenen
Research-Oktanzahlen noch 3 oder 4 Research-Oktanzahlen hinzuaddieren.
Durch die Erfindung wird es daher ermöglicht, ältere Automobile, welche Ottomotoren mit einer hohen Kompression besitzen,
mit einem klopffreien nichtgebleiten Benzin zu fahren.
Ferner führt die Verwendung von Wasser in diesen Benzin/Alkohol-Mischungen
zu einer kühlen Flammenverbrennung, so daß geringere
Stickoxydausstöße, weniger Motorablagerungen und dergleichen die Folge sind.
Wie vorstehend erwähnt, können verschiedene Alkohole, die 4 bis
8 Kohlenstoffatome enthalten, zusammen mit Wasser zur Durchführung
der Erfindung eingesetzt werden. Repräsentative Beispiele für derartige Alkohole sind tert.-Butanol, 2-Methyl-2-pentanol,
2,3-Dimethyl-2-butanol, 2-Butanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, 3-Methyl-2-pentanol,
4-Methyl-2-pentanol, 4-Methyl-3-pentanol, tert.-Pentanol, 2,5-Dimethylhexanol, Cyclohexanol, Cumylalkohol,
die Oxoalkohole sowie verschiedene Isoalkohole. Von diesen Alkoholen werden vorzugsweise tert.-Butylalkohol und tert.-Amylalkohol
eingesetzt. Bestimmte dieser Alkohole, die 4 bis 8 Kohlen-
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stoffatome enthalten, sind etwas unlöslich in Wasser. Sollen
derartige Alkohole verwendet werden, dann können bis zu 40 % an einfachen Alkoholen, wie beispielsweise Methylalkohol, Äthylalkohol
oder n-Propylalkohol oder Isopropylalkohol, als Löslichkeitsvermittler
verwendet werden.
Die in den erfindungsgemäßen Treibstoffen verwendeten Alkoholmengen
können zwischen ungefähr 2 und ungefähr 70 Vol% schwanken, wobei ein bevorzugterer Bereich zwischen ungefähr 5 und ungefähr 40 %
liegt. Alle angegebenen Volumina beziehen sich auf das Gesamtvolumen an Treibstoffmischung, d.h. an der Mischung aus Wasser,
dem Alkohol, dem Kohlenwasserstoffgrundmaterial sowie anderen
Additiven, falls derartige Additive zugesetzt werden.
Die in den Rahmen der Erfindung fallenden Alkohole vermögen Wasser nicht zu sehr zu solubilisieren. Werden daher die anderen
erfindungsgemäß spezifizierten AlkoKole verwendet, dann sollte
der Wassergehalt auf ungefähr 10 % eingestellt werden, damit man ein Einphasensystem erhält. Jedoch vermögen bestimmte Alkohole,
wie beispielsweise Methylalkohol, Äthylalkohol und Isopropylalkohol, falls sie den erfindungsgemäßen Alkoholen in einer
Menge von bis zu ungefähr UO % zugesetzt werden, das Wasser
in der Treibstoff mischung zu solubilisieren.
Werden normaler Propylalkohol oder Isopropylalkohol verwendet, dann ist es gewöhnlich zweckmäßig, ungefähr 5 bis ungefähr 40
Vol% Alkohol mit ungefähr Öj3 bis 25 Vol% Wasser zu verwenden.
Will man ein Einphasensystem verwenden, wie beispielsweise einen vermischten Benzintreibstoff, dann kann der Gesamtalkoholgehalt
ungefähr 2 bis ungefähr 70 Vol% betragen, während der Wassergehalt zwischen ungefähr 0*1 und ungefähr 10 % liegt.
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Erfindungsgemäß ist es jedoch nicht notwendig, den Treibstoff
als Einphasensystem zu verwenden. Die einzelnen Komponenten können getrennt eingespritzt werden, man kann auch zwei oder mehrere
Komponenten vermischen und als Zweikomponentensystem einspritzen. Der bevorzugte Alkoholbereich kann daher mit ungefähr 2 bis ungefähr
70 Vol% angegeben werden, wobei' ungefähr 5 bis ungefähr Vol% vorzuziehen sind und der bevorzugteste Bereich zwischen
ungefähr 10 und ungefähr 30 Vol% liegt. Der bevorzugte Wasserbereich
kann mit ungefähr 0rl bis ungefähr 2 5 Vol% angegeben werden, wobei ein bevorzugter Bereich zwischen ungefähr 1 und
15 Vol% liegt und der bevorzugteste Bereich zwischen ungefähr 2 und ungefähr 10 Vol% schwankt.
Die Verwendung der angegebenen Wassermengen (bis zu 2 5 %) hat trotz des Alkoholzusatzes die Bildung eines Zweiphasensystems
zur Folge, und zwar deshalb, da das Wasser nicht in der Kohlenwasserstoff/Alkohol-Mischung
löslich ist. Werden erfindungsgemäß größere Volumina an Wasser eingesetzt, die oberhalb der Mischbarkeits-
und LÖslichkeitsgrenze in der Alkohol/Kohlenwasserstoff-Mischung liegen, dann kann man auf eine direkte Einspritzung
des Wassers in den Ottomotor oder auf die Einspritzung einer Wasser/Alkohol-Mischung in jeden Zylinder oder in den Vergaser
zurückgreifen. Man kann auch Mittel verwenden, welche alle diese Komponenten innerhalb der in Frage kommenden ZüsammensetZungsbereiche
solubilisieren.
Bestimmte Additive können in den erfindungsgemäßen Benzin/Alkohol/Wasser-Mischungen
oder -Treibstoffen verwendet werden. Beispielsweise kann man grenzflächenaktive Mittel verwenden, die
eine Korrosion des Treibstoffsystems verhindern und die Entfernung
von Vergaserablagerungen begünstigen und auch keine
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Ablagerungen an den Verteilerrohren oder den Zylindern selbst zulassen.
Außerdem können Rost-verhindernde Additive verwendet werden.
Derartige Rost-verhindernde Additive könnten grenzflächenaktive
Mittel sein, die in der Weise wirken, daß sie einen Film auf der Oberfläche des Metalls bilden, das der Korrosion ausgesetzt
ist. Bevorzugte Typen sind aus Alkoholen bestehende grenzflächenaktive Mittel sowie aus Carbonsäuren bestehende grenzflächenaktive
Mittel.
Gegebenenfalls können bestimmte Antioxydationsmittel dem erfindungsgemäßen
Treibstoff oder Benzin zugesetzt werden.
Versuch II
Zur experimentellen Bestätigung der Tatsache, daß die erfindungsgemäßen
Treibstoffe nicht nur gute Antiklopfeigenschaften besitzen, wie sie in der vorstehenden Tabelle 1 zusammengefaßt
worden sind, sondern auch eine Umweltverschmutzung hemmende Eigenschaften aufweisen, wurden die folgenden Tests durchgeführt.
Einem im Handel erhältlichen Benzin mit einer Research-Oktanzahl von 101 wurde eine solche Menge n-Heptan zugesetzt, die dazu
ausreicht, die Research-Oktanzahl auf 90 zu reduzieren. Diesem Benzin mit einer Research-Oktanzahl von 90 wurden Wasser und
Alkohol gemäß Tabelle 2 zugesetzt. Diese Treibstoffe wurden zum Betrieb üblicher Ottomotoren verwendet. Bei dem verwendeten
Automobil handelt es sich um einen 1969 V-8 Dodge, der mit einer 5 l-Maschirir! ausgerüstet war, die zuvor ungefähr 40 000 Meilen
gelaufen war. Die Treibstoffe wurden in spezielle Tanks eingefüllt,
W'u':-iuf tlas Automobil während einer Zeitspanne von 17 Minuten
:iai ίwi. .!Dynamometer gesetzt und einem üblichen Fahrzyklus
unterzogen wurde, d.h. einem Stillstand, einer Beschleunigung, einer Verzögerung etc.
Abgasproben wurden gesammelt und mit Stickstoff in einem Volumen von 5/1 verdünnt. Die Menge an Stickstoffoxyden, Kohlenmonoxyd
und nichtverbrannten Kohlenwasserstoffen wurde nach üblichen Methoden bestimmt. In der Tabelle 2 sind diese Verschmutzungsmittel
in ppm angegeben. Die Oktan-Research-Zahlen wurden durch Berechnungen und nicht durch tatsächliche Bestimmungen ermittelt. Es ist darauf hinzuweisen, daß ein im Handel erhältlicher
Standard-Treibstoff mit einer Oktanzahl von 95 bis 9 7 zum Vergleich
verwendet wurde.
Alkohol, % |
AS
y |
I I | CO | nichtverbrann te Kohlenwas serstoffe |
IDUJb | |
Isopropyl 10 |
Tabelle 2 | 1020 | 440 | |||
tert.-Bu tyl 10 |
Verschmutzungsmittel im Autoabgas | 1100 | 450 | |||
Mischung | Isopropyl 20 |
Vol% NO Wasser. x |
820 | 405 | Oktan zahl (ROZ) |
|
1 | tert.-Bu tyl 20 |
0,3 500 | 895 | 410 | 95 | |
2 | Isopropyl 20 |
0,2 500 | 880 | 396 | 95 | |
3 | tert.-Bu tyl 20 |
480 | 880 | 402 | 98 | |
4 | Isopropyl 30 |
500 | 400 | 330 | 98 | |
5 | tert.-Bu tyl 30 |
13,0 460 | 380 | 337 | 98 | |
6 | Isopropyl 40 |
0,7 460 | 410 | 295 | 98 | |
7 | tert.-Bu tyl 40 |
3,0 380 | 365 | 302 | 100+ | |
8 | 1,8 400 | 1900 | 575 | 100+ | ||
9 | 5,7 292 | 100+ | ||||
10 | 3,0 3,48 | 100+ | ||||
Ver gleich |
Standard benzin mit 500 einer Oktan zahl von 95 - 97 |
95-97 | ||||
Um deutlicher zu zeigen, daß die erfindungsgemäßen Treibstoffe, falls sie als Treibstoffe für übliche Ottomotoren verwendet
werden, eine Abgasverbesserung bewirken, wurden folgende Berechnungen angestellt: In der Tabelle 3 wird der Prozentsatz
der Verbesserung angegeben, und zwar in bezug auf einen Standard-
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treibstoff, wie er derzeit in den USA verwendet wird. Die Zahlenwerte geben die Verbesserung hinsichtlich des Gehaltes an NO ,
CO und nichtverbrannten Kohlenwasserstoffen an, und zwar angegeben
als % Verminderung gegenüber der entsprechenden Menge, die bei Verwendung eines Vergleichsstandardtreibstoffs, wie
er im Handel erhältlich ist, anfällt.
Mischung | Alkohol Vol% |
H0O Vol% |
1 | IP-IO | 0,3 |
2 | TB-IO | 0,2 |
3 | IP-20 | —. |
4 | TB-20 | |
5 | IP-20 | 1,3 |
6 | TB-20 | 0,7 |
7 | IP-30 | 3,0 |
8 | TB-30 | 1,8 |
9 | IP-40 | 5,7 |
10 | TB-40 | 3,0 |
ROZ
Verminderung: % bezüglich des Standards κ
NOx | CO | nichtverbrannte Kohlenwasserstoffe |
—- | 46,3 | 14,6 |
— | 42,1 | 12,6 |
57,0 | 21,4 | |
— | 52,9 | 20,4 |
8,0 | 53,7 | 23,0 |
8,0 | 53,7 | 22,0 |
24,1 | 79,1 | 35,9 |
20,0 | 80,0 | 34,6 |
41,7 | 78,5 | 42,8 |
30,4 | 80,8 | 41,5 |
* Standardtreibstoff = Oktanzahl von 95 - 97: 500 + ppm NO ,
1900ppm CO und 515 ppm nichtverbrannte Kohlenwasserstoffe.
** IP ist Isopropylalkohol
TB ist tert.-Butylalkohol.
TB ist tert.-Butylalkohol.
Wie man aus dieser Tabelle ersehen kann, beträgt die Verminderung des Ausstoßes an Stickoxyd mehr als 40 %, die Verminderung
209822/0532
-χ-
des Ausstoßes an Kohlenmonoxyd mehr als 80 % und die Verminderung
des Ausstoßes an nichtverbrannten Kohlenwasserstoffen mehr als HO %.
Die Erfindung kann unter Verwendung von Benzinen angewendet werden,
die derzeit im Handel erhältlich sind oder in Zukunft erhältlich sein werden. Diese Benzine können das Ergebnis von Reformierungen
sein, welche den Benzinen einen beträchtlich hohen Aromatengehalt
verleihen. Diese Benzine können ferner das Ergebnis von Alkylierungen sein, die einen höheren Prozentsatz an verzweigtkettigen
Paraffinen bewirken. Ferner können diese Benzine auf Isomerisationsreaktionen
zurückzuführen sein, bei deren Durchführung die Paraffine zu stark verzweigten Materialien isomerisiert werden.
Ferner können die Benzine die Folge von Hydrocrackungsverfahren sein, welche ebenfalls zur Folge haben, daß größere Mengen an
verzweigtkettigen Paraffinen vorliegen. Schließlich können sie auf katalytische Cracßungen zurückzuführen sein, die eine Erhöhung
sowohl der Gehalte an verzweigten Paraffinen als auch an verzweigten Olefinen bewirken.
209822/0532
Claims (1)
- P at entansprüche(q/. Treibstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er 1) aus einem typischen Benzxnkohlenwässerstoffgrundmaterial, 2) wenigstens einem Alkohol, der ^ bis 8 Kohlenstoffatome enthält, und 3) Wasser besteht, wobei die Alkoholmenge zwischen ungefähr 2 und ungefähr 70 Vol% schwankt und die Wassermenge zwischen ungefähr 0,1 und ungefähr 25 Vol% liegt.2, Treibstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol in fengesn von ungefähr S bis ungefähr 5^O Voll» und. das Wasser in Mengen von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 Vol% vorliegt.3. Treibstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol aus tert.-Butylalkohol oder *tert.-Amylalkohol besteht.t. Treibstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol aus tert.-Butylalkohol oder aus tert.-Amylalkohol besteht.5. Treibstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er außerdem Methylalkohol, Äthylalkohol oder Isopropylalkohol enthält.6. Verfahren zur Herstellung eines Treibstoffs gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 1) ein typisches Benzingrundmaterial, 2) wenigstens ungefähr 2 bis ca. 70 Vol% eines Alkohols, der U bis 8 Kohlenstoffatome enthält, und 3) ungefähr 0,1 bis ungefähr 25 Vol% Wasser vermischt werden.209822/05327. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung außerdem Methylalkohol, Äthylalkohol oder Isopropy!alkohol zugesetzt werden.209 8 22/0532
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