DE2149737A1 - Waschmittel - Google Patents
WaschmittelInfo
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Description
DR. ING. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER
21 HAMBURG 90 β MÜNCHEN 80
"München, 1. Oktober 1971
L/My
Anmelder: Diamalt Aktiengesellschaft, München 13>
Friedrichstr. 18
Waschmittel
Die vorliegende Erfindung betrifft Waschmittel, insbesondere Textilwaschmittel, und befaßt sich mit neuartigen Zusatzstoffen
für solche Waschmittel, die geeignet sind, die üblicherweise in Waschmittelkompositionen verwendeten Buildersubstanzen vollständig
oder teilweise zu ersetzen.
Waschmittel enthalten neben waschaktiven Substanzen, wie Anionics,
z.B. Alkylbenzolsulfonate, oder Nonionics, Schmutzträgern, wie Carboxymethylcellulose und sonstigen Zusatzstoffen, wie optischen
Aufhellern, vor allem größere Mengen an Buildersubstanzen, die üblicherweise in Mengen von etwa 40 Gew.-^ der Waschmittelkomposition
vorliegen.
Die Funktion eines Waschmittelbuilders besteht nach Lindner: "Tenside Textilhilfsmittel Waschrohstoffe11, Band II, Wissenschaftliche
Verlagegesellschaft m.b.H. Stuttgart, 19^4, S. 1299 *".» in
309816/0953 " 2 "
der Verstärkung der Waschwirkung von waschaktiven Substanzen. Bekannte anorganische Builder sind Alkalimetallcarbonate,
-borate, -phosphate, -polyphosphate, -bicarbonate und -silikate. Als organische Substanzen mit Buildereigenschaft sind
vorwiegend Derivate der Äthylendiamintetraessigsäure, der
NitriJadiessigsäure und der Nitrilotriessigsäure bekannt, sowie
polymere Derivate von Acrylsäure, Maleinsäure und Itaconsäure.
Ihre Buildereigenschaften sind in der USP 3 308 O67
beschrieben.
Die herkömmlichen Buildersubstanzen, insbesondere die für diesen Zweck verwendeten Phosphate, bedingen schwerwiegende
k Abwasserprobleme. So hat zum Beispiel maßlose Phosphatanwendung,
speziell im nordamerikanischen und skandinavischen Raum zur Eutrophierung von Binnengewässarn geführt (J.Kandier,
Nachrichten aus Chemie und Technik, 22.* O971) 5·)· Die Verwendung
von Nitrilotriessigsäure als Phosphatersatz in Waschmitteln
erwies sich ebenfalls als tückisch, da die Substanz bzw. ihre Folgeprodukte in Organismen akkumuliert werden und
dort u.U. schädliche Nebenwirkungen entfalten können.
Auch die als Buildersubstanzen vorgeschlagenen synthetischen
Hochpolymeren, sind keinesfalls als umweltneutral zu betrachten, da sie aufgrund ihres chemischen Charakters nur
sehr geringe Abbaubarkeit besitzen und demzufolge u.U. in Gewässern noch nicht absehbare Schäden bewirken können.
Man hat daher versucht, Buildersubstanzen zu finden, die biologisch abbaubar sind und bereits in den modernen Kläranlagen
vernichtet werden können. So beschreibt die DOS 2 040 9Λ8 ein Derivat von Stärke oder Cellulose, das
infolge oxydativer Einwirkung Carboxylgruppen- und Aldehydfunktionen trägt. Diese Produkte zeichnen sich jeweils durch
mehr oder minder gute biologische Abbaubarkeit aus. Nachteilig für die Verwendung derartiger hochmolekularer Produkte als
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2U9737
Builder in ¥aschmitteln ist jedoch ihre relativ hohe
Viskosität, insbesondere wenn man die hohe Einsatzmenge für Builder in den Waschmittelformulierungen bedenkt.
Es wurde nun gefunden, daß carboxymethylierte Mono-,Di-
und Oligosaccharide, insbesondere die Umsetzungsprodukte von Chloressigsäure mit Mono-, Di- und/oder Oligosacchariden
hervorragende Buildereigenschaften besitzen, dennoch
eine äußerst geringe Viskosität aufweisen und vollständig biologisch abbaubar sind. '
Gegenstand der Erfindung sind somit Waschmittel, die einen Gehalt an carboxymethylierten Mono-, Di- und/oder Oligoeacchariden
aufweisen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Kohlenhydratderivate werden vorzugsweise erhalten durch Umsetzung von Chloressigsäure
oder deren Salzen mit Mono-, Di- und Oligosacchariden in Gegenwart
von Alkali. Die Umsetzung kann sowohl im wässrigen Medium, als auch im nichtwässrigen Medium durchgeführt werden.
Als bevorzugte Reaktionsmedien haben sich Wasser und mit Wasser mischbare Alkohole bewährt. Derartige Alkohole
sind Methanol, Äthanol, Isopropanol, Propanol.
Als alkalische Komponenten können Hydroxyde oder Carbonate von Alkalimetallen oder Ammonium verwendet werden.
Die Chloressigsäure oder ihre Salze werden dabei zweckmäßig in einem solchen Mengenverhältnis eingesetzt, daß
die Menge zur Verätherung aller freien OH-Gruppen des Saccharide ausreicht. Abweichend davon können auch höhere
oder niedrigere Chloressigsäuremengen eingesetzt werden, jedoch ist es nicht zweckmäßig, weniger als 1 Mol Chloressigsäure
pro Monosaccharid-Einheit einzusetzen. Die notwendige
Menge an Alkali errechnet sich stöchiometrisch aus der eingesetzten Chloressigsäuremenge, wobei zweckmäßigerweise mit
einem geringen Überschuß gearbeitet wird.
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2U9737
Als Saccharidkomponente sind alle Mono-, Di- und Oligosaccharide
geeignet. Sorbit, Glucose und insbesondere Saccharose werden bevorzugt, wobei auch die gegebenenfalls
hydrierten technischen Vorprodukte der Herstellung dieser Zucker, wie beispielsweise Abbauprodukte der
Stärke z.B. ein Stärkehydrolysat, oder der Cellulose bzw. Zuckersirup mit Vorteil eingesetzt werden können.
Die Viskosität einer 10 $-igen wässrigen Lösung der Ausgangs
saccharide sollte unter 250 cp, vorzugsweise unter
50 cp und insbesondere unter 25 cp liegen. (Native Stärke-
* arten zeigen unter diesen Bedingungen Viskositäten von
ca. 50.000 - 15O.OOO cp.)
Die erfindungsgemäß als ¥aschmittelzusatz verwendeten
Kohlenhydratderivate zeichnen sich durch äußerst geringe Viskosität, entsprechend gute und einfache Verarbeitbarkeit
und völlige Wasserlöslichkeit aus. Sie sind von Mikroorganismen gut angreifbar, fördern ihrerseits aber
das Algenwachstum und damit die Eutrophierung nicht. Sie besitzen nur mäßiges Komplexbildungsvermögen, dadurch
wird vermieden, daß Spurenelemente durch irreversible Komplexierung dem ökologischem Gleichgewicht entzogen
werden. Aufgrund des reichen Zuckervorkommens und ihrer einfachen Herstellungsweise, sind derartige Produkte äußerst
f leicht zugänglich und kommen in ihren Gestehungskosten üblichen
Phosphatbuildern nahe.
Die erfindungsgemäß verwendeten Kohlenhydratderivate können
die üblicherweise in Waschmitteln eingesetzten Builder vollständig
oder teilweise ersetzen. Ihre Einsatzmenjju in Waschmitteln
liegt demnach bei 5-70, vorzugsweise 25-^5 Gew.-^,
bezogen auf die Waschmittelkomposition. Ein erfindungsgemäßes
Waschmittel kann als waschaktive Substanz z.B. AlkylbenzolsuJfbnate
und/oder nichtionische Waschaktivsubstanzen und andere übliche Zusatzstoffe enthalten.
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214973?
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert. Die Mengenangaben beziehen sich auf das Gewicht.
68,5 Teile Saccharose wurden in
^50 Teilen Wasser gelöst. Zu diosor Lösung wurden
IS5 Teile Na-Chloracetat und die wässrige Lösung von
6h Teilen Ätznatron gegeben.
i\is Gemisch wurde 5 Stunden bei ca. 95° gehalten. Das
Kt>aVvtionsprodukt wurde sprühgetrocknet und als Builder
eingesetzt.
68,5 Teile Sorbit und
185 Teile Na-Chloracetat wurden in
185 Teile Na-Chloracetat wurden in
450 Teilen Wasser gelöst. Zu dieser Lösung wurde die.
wässrige Lösung von
Gh Teilen Ätznatron in
100 Teile Wasser gegeben.
100 Teile Wasser gegeben.
Das Gemisch würde 5 Stunden am Rückfluß gekocht. Anschließend
wurde das Reaktionsprodukt sprühgetrocknet und als Builder eingesetzt.
Native Maisstärke wurde durch hydrolytischen Abbau auf eine Viskosität von 20,3 cp/iO$ige Lösung gebracht.
80 Teile dieser abgebauten Stärke wurden mit
180 Teilen Na-Chloracetat in
400 Teilen heißem Wasser gelöst und mit
120 Teilen 50 $iger Natronlauge alkalisiert. Das Gemisch
wurde h Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wurde das Reaktionsprodukt sprühgetrocknet und als
Builder eingesetzt.
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Die Umsetzung gemäß Beispiel 3 wurde wiederholt, jedoch
mit dem Unterschied, daß nur die halben Mengen an Na-Chloracetat und Ätznatron eingesetzt wurden.
Das Reaktionsprodukt wurde nach analogem Trocknungsverfahren
als Builder eingesetzt.
In gleicher Weise wie in Beispiel 2 wurde Mannit mit Na-Chloracetat umgesetzt und das Reaktionsprodukt als
Builder verwendet.
170 Teile eines hydrierten, 4o$igen Glucosesirups wurden mit
200 Teilen Wasser verdünnt und mit
185,6 Teilen Na-Chloracetat versetzt. Dann wurden 215 Teile 30 $iger Natronlauge zugefügt und unter Rückfluß
gekocht. Das Reaktionsprodukt wurde auf erhitzten Zylindern zur Trockne gebracht und als Zusatzstoff in
Waschmitteln verwendet.
103 Teile Mannit,
278,4 Teile Natriumchloracetat und 96 Teile Ätznatron wurden in ein Gemisch aus
Teilen Isopropanol und
15O Teilen Wasser eingetragen und 3 Stunden unter Rückfluß
gekocht. Das Reaktionsprodukt wurde filtriert, mit Isopropanol gewaschen und unter Vakuum bei 60
getrocknet. Das farblose Umsetzungsprodukt wurde in Waschmittelformulierungen als Builder eingesetzt.
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Analog Beispiel 7 wurde Saccharose mit Na-Chloracetat
in Isopropanol/Vasser umgesetzt und das Reaktionsprodukt
als Builder· eingesetzt.
Boispiel 9
Aus den Reaktionsprodukten der Beispiele 1-8 wurden durch Abtnischen mit jeweils der halben Gewichtsmenge
Alkylbenzolsulfonat Testformulierungen bereitet. Mit
den jeweiligen Testformulierungen wurden Baumwollläppchen
unter Zugabe von Standard-Schmutz (Depositions
verfahr en) in üblicher Weise vergleichend gewaschen. Parallel hierzu wurden Baumwolläppchen mit Vergleichsfomnulierungen
gewaschen, die ABS/Tripolyphosphat bzw. nur ABS und nur Tripolyphosphat sowie Saccharose bzw.
Sorbit neben ABS enthielten. Die Beurteilung erfolgte nach 5 Väschen anhand des optischen Weißgrades. Die Ergebnisse
der Vaschtests zeigen die völlige Gleichwertigkeit der meisten erfindungsgemäßen Builder mit dem üblicherweise
verwendeten Tripolyphosphat. Sie zeigen ferner, daß Saccharose und Sorbit keinerlei Buildereigenschaft besitzen.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
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Wasdmittelfonnulierung | ABS | Vergraixuiig |
Builder | mit | |
... | ohne | + + + |
Tripolypho sphat | mit | + + |
Tripolyphosphat | mit | O |
Saccharose' | mit | + + + |
Sorbit | mit | + + + |
Beispiel 1 | mit | + - |
Beispiel 2 | .mit | O |
Beispiel 3 | mit | O |
Beispiel M- | mit | + + |
Beispiel 5 | mit | O |
Beispiel 6 | mit | O |
Beispiel 7 | mit | + |
Beispiel 8 | O |
ο ■ keine
+ « kaum
+ + » venig
+ + + ■ stark
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Claims (7)
1. Waschmittel gekennzeichnet durch einen Gehalt an carboxymethylierten Mono-, Di- und/oder Oligosacchariden.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Umsetzungsprodukte von Chloressigsäure mit
Mono-, Di- und/oder Oligosacchariden enthält.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es carboxymethyliertβ Saccharose enthält,
k. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es carboxymethyliertes Stärkehydrolysat enthält.
5. Waschmittel nach Ansprüchen 2 und k, dadurch gekennzeichnet,
daß es Umsetzungsprodukte von Chloressigsäure mit einem Saccharid enthält, dessen Viskosität
in 10 $iger wässriger Lösung unter 250 cp, vorzugsweise
unter'50 cp und insbesondere unter 25 cp liegt.
6. Waschmittel nach einem der Ansprüche J-5> dadurch gekennzeichnet,
daß es 5-70, vorzugsweise 25-^5 G-ew.-%
an carboxymefchyliertem Saccharid enthält.
7. Waschmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das carboxymefchylierte Saccharid den üblicherweise
in Waschmitteln verwendeten Builder vollständig
oder teilweise ersetzt.
ii\öF EGTEO
309816/09S3
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