DE2147617A1 - Verfahren und vorrichtung zur entgasung und waermebehandlung von empfindlichen fluessigkeiten, insbesondere von milchprodukten - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur entgasung und waermebehandlung von empfindlichen fluessigkeiten, insbesondere von milchprodukten

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DE2147617A1 DE19712147617 DE2147617A DE2147617A1 DE 2147617 A1 DE2147617 A1 DE 2147617A1 DE 19712147617 DE19712147617 DE 19712147617 DE 2147617 A DE2147617 A DE 2147617A DE 2147617 A1 DE2147617 A1 DE 2147617A1
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Description

DirL.~ii\G. F. Weickmanh, 1^
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Piiys. Dr. K. Fincke / DiPL.-InG. F. A.WeICKMANN, DiPL.-ChEM. B. HUBIiR
P2H 8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 48 3921/22
<983921/22>
Wiegond Karlsruhe GmbH, 7505 Ettlingen, Einsteinstr. 9 - 15
Verfahren und Vorrichtung zur Entgasung und Wärmebehandlung von empfindlichen Flüs'sigkeiten, insbesondere von Milchprodukten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entgasung und Wärmebehandlung von empfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Milchprodukten, mit Hocherhitzung, vorzugsweise durch Einführung von gespanntem Dampf in die Flüssigkeit, bei welchem eine rcsche Abkühlung durch Entspannen auf geringerem Druck bewirkt wird und bei welchem die Entspannungsbrüden zur Vorwärmung und Entgasung vor der Hocherhitzung in direktem Kontakt mit der Flüssigkeit gebracht werden, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Er ist bereits bekannt $H^X9B%3QD^Xerapfindliche flüssige Medien zum Zwecke der Pasteurisation oder Sterilisation durch direkten Kontakt mit Dampf zu erhitzen, um die Zeitdauer der Erhitzung zum Zwecke einer schonenden Behandlung und wegen der Vermeidung von Kochgeschmack abzukürzen. Es ist ferner be-
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kannt, die erhitzte Flüssigkeit durch Druckabsenkung teilweise zum Verdampfen zu bringen, um eine besonders rasche Abkühlung zu bewirken und um die beim Erwärmen in direktem Kontakt mit Dampf herabgesetzte Konzentration wieder herzusteilen. Es ist auch bekannt, aea bei solcher Entspannung frei werdenden Brüden zur Vorwärmung in direktem Kontakt auszunutzen, um gle ichzeitig auf diese Weise eine Entgasung der Flüssigkeit zu bewirken, bevor höhere, gegebenenfalls qualitätsmindernde Temperaturen erreicht werden. (DT-PS 964 116)
Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Verbesserung der bereits bekannten Verfahren im Hinblick auf eine wirksamere Entgasung, schonendere und kurzzeitigere Wärmebehandlung und größere Anpassungsfähigkeit der Temperaturstufen an die je nach Art des zu behandelnden Produktes wechselnden Erfordernisse, bei zu-gleich besserer WcJrmewirtschaftlichkeit, zugrunde.
Das erfindungs-gemäße Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens soll vorzugsweise zur Entgasung und Hocht erhitzung flüssiger Milchprodukte dienen. Die Hocherhitzung dieser' Produkte kann sowohl Pasteurisation, als auch Sterilisation bezwecken. Es kann sich dabei beispielsweise um Vollmilch oder Magermilch, Rahm, Kakao, Eiskremmix und dergleichen, handeln. .Alle diese Produkte müssen im Falle der Hocherhitzung durch direktem Kontakt mit dem Heizdampf nach der Hocherhitzung homogenisiert werden, und zwar bei unterschiedlichen Temperatüren, um jeweils unter Berücksichtigung der verschiedenen Produkteigen-
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schuften die gewünschte Fettverteilung zu erzielen und um eine Sediicsntiorung von Eiweiß auszuschließen. Es ist daher im Rahmen der gewünschten größeren Anpassungsfähigkeit der Temperaturstufen Aufgabe der Erfindung, das Verfahren und die Vorrichtung so auszugestalten, daß unabhängig von der in erster Linie aus bakteriologischen Gründen zu wählenden höchsten Temperatur mit unterschiedlichen Homogcnisierrungstemperaturen gearbeitet werden kann.
Ausgehend von dem eingangs erläuterten Verfahren besteht die Erfindung darin, daß die zu behandelnde Flüssigkeit in einem unteren Temperaturbereich mittels indirekter Wärmezufuhr vorgewärmt wird und dann ausschließlich durch direkten Kontakt mit Brüden bzw. Heizdampf erhitzt wird und daß nach Erreichen der gewünschten Haximaltemperatur ausschließlich durch Entspannung auf geringeren L*ruck bis auf eine Temperatur im unteren Temperaturbereich gekühlt wird. Im Falle von Milchprodukten endet dabei vorzugsweise der untere Temperaturbereich bei etwa 40 C. Durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise wird die Dauer der Wärmebehandlung im oberen Temperaturbereich, in den die zu behandelnde Flüssigkeit direkt beheizt wird, aufs äußerste verkürzt und dabei das Produkt in besonderer Weise geschont.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Flüssigkeit nach der Hocherhitzung in wenigstens drei Stufen durch Entspa nnung gekühlt und vor der dritten auf etwa 40 C führenden Temperatursenkung homogenisiert. Diese Verfahrensweise führt in Verbindung mit einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die darin besteht, daß din der Hocherhitzung durch Heizdampf unmittelbar vorhergehe do iiischvors/ürmung in wenigstens zwei
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aufeinanderfolgenden Stufen mittels Brüden, aus den der Hoch~ erhitzung unmittelbar folgenden Stufen der Entspannungskühlung bewirkt wird, dazu, daß eine wirksamere Entgasung des vorzugsweise auf etwa 40 C vorgewärmten Produkts erreicht wird. Außerdem wird hierdurch die Voraussetzung für eine besonders gute Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf den V/ärmehaushalt geschafft .
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in der ersten, der indirekten Vorwärmung folgenden Stufe verwendete Brüden im wählbaren Mengenverhältnis zum Teil an der Flüssigkeit kondensiert und zum Teil der unmittelbar vorausgehenden Vorwärmungsstufe zugeführt. Die an sich bekannte Entgasung vor der Hocherhitzung im Zuge einer Mischvorwärmung, bei welcher der heizende Dampf bzw. Brüden in direktem Kontakt an der vorzuwärmenden Flüssigkeit kondensiert, wird durch die Erfindung dadurch verbessert, daß nur ein Teil des BrUdens an der bereits auf vorzugsweise 40 C vorgewärmten Flüssigkeit kondensiert, während der Rest des BrUdens den Mischvorwärmer nur durchströmt und nach Aufnahme der aus der Flüssigkeit freiwerdenden Gase dem flüssigkeitsseitig vorgeschalteten Oberflächenvorwärmer zugeleitet wird, um dort zu kondensieren. Die Verbesserung der Entgasung beruht auf der stärkeren Durchströmung des Mischvorwärmers und einer weitergehenden Herabsetzung des Gaspartialdruckes. Außerdem ermöglicht diese Maßnahme die Homogenisierungstemperatur unabhängig von der Hocherhitzung in denjenigen Temperaturbereich beliebig einzustellen, der etwa dem Temperaturbereich entspricht, innerhalb dem die Flüssigkeit in der ersten Stufe der Mischvorwärmung erwärmt wird. Dieser Temperaturbereich beträgt bei Milch··
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produkten vorzugsweise 60 C bis etwa 80 C.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Entspannungsbrüden der der Homogensierung folgenden Entspannungsstufe in wählbarem Mengenverhältnis teilweise einem vorzugsweise wassergekühltem Oberflächenkondensator und teilweise einem Oberflächenvorwärmer für die zu behandelnde Flüssigkeit zugeleitet. Diese Maßnahme trägt einerseits dazu bei, die Homogenisierungstemperatur unabhängig von der Temperatur der Hocherhitzung wählen zu können, bzw. die Temperaturverteilung in den Vorwärtstufen den besonderen Verhältnissen anzupassen und andererseits dazu, den Wärmehaushalt zu verbessern*
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die indirekte Vorwärmung der Flüssigkeit mittels Entspannungsbrüden durch eine weitere indirekte Vorwärmung mittels von außen zugeführter Wärme, vorzugsweise mittels Heizdampf, ergänzt wird.
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Hierdurch wird die Vorwärratempratur von vorzugsweise etwa 40 C vor der Entgasung unabhängig von der gewählten Hocherhitzungstenperatur und von der gewählten Homogenisierungstemperatur aufrecht erhalten·
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe hintereinander zumindest ein Oberflächenvorwärmer, ein Mischvorwärmer, ein Hocherhitzer, eine Entspannungskammer und eine Homogenisiermaschine angeordnet und Jlüssigkeitsseitig miteinander verbunden sind und daß die Ent-Spannungskammer mit dem Mischvorwärmer über eine Brüdenleitung verbunden ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Hocherhitzer zwei hintereinander geschaltete Mischvorwärmer unmittelbar vorgeschaltet und zwei hintereinander geschaltete Entspannungskammern nachgeschaltet sind und daß der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vorne liegende Hischvorwärmer mit der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit hinten liegenden Entspannungskammer durch eine Brüdenleitung und der andere Mischvorwärmer mit der verbleibenden Ent- »pannungskammer eine Brüdenleitung verbunden ist. Mit einer so m ausgestatteten Vorrichtung ist es möglich, die Mischvorwärmung in zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchzuführen.
Vorteilhafterweise folgen dem Hocherhitzer mindenstens drei nachgeschaltete Entspannungskammern und die Homogenisiermaschine ist dabei zweckmäßigerweise in die Flüssigkeitszuleitung zur letzten Entspannungskammer eingeschaltet, wodurch die Voraussetzung für die weiter oben erläuterte weitgehend unabhängige Temperaturwahl geschaffen ist:
Un die weiter oben erläuterte günstige Entgasung der Flüssigkeit erziolen zu können und auch um den Wärmehaushalt in bestimmten Behandlungsstufen beeinflußen zu können, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der in Strömungsrichtung der zu behandelnden Flüssigkeit vornliegende Mischvorwärmer mit einem vorgeschalteten Oberflächenvorwärmer über eine Brüdenleitung verbunden, die ein Regelventil aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemüßen Vor-
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richtung ist die der Homogonisiermaschine folgende Entspannungskammer einerseits durch exne Brüdenleitung mit einem Oberflächenkondensator und andererseits durch eine mittels Regelventil überwachte Brüdenleitunci mit einem Oberflächenvorwärnier verbunden, welcher von der Flüssigkeit zuerst durchströmt wird. Hierdurch kann im wählbaren Mengenverhältnis der Entspannungsbrüden der letzten Entspannungskar,nner je nach der gewählten Homogenisierungstemperatur entweder zum Kondensator geleitet werden, wodurch die anfallende Wärmemenge aus dem System herausgewschafft wird oder der Entspannungsbrüden wird zur Vorwärmung der Flüssigkeit benutzt, wobei diese beiden Endeinstellungen und jede beliebige Zwischeneinstellung durch das Regelventil in der Brüdenleitung zum Oberflächenvorwärmer einstellbar ist.
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Falls bei einer bestimmten Behandlungsweise der Wärmeinhalt der Entspannungsbrüden nicht ausreicht, um die gewünschteVorwärmung zu ermöglichen, so kann gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen die brüden-beheizten Oberflächenvorwärnier ein vorzugsweise dampfbeheizter Oberflächenvorwärmer geschaltet sein, in dessen Dampfzuführungsleitung ein Regelventil vorgesehen ist.
Die Erfindung ist anhand der beigefügten Schemadarstellung erläutert. Dieses Schema enthält nur die wesentlichen Elemente, Neben einrichtungen, wie z.B. solche zur Entlüftung und Vakuumhaltung, sind weggelassen.
Die zu behandelnde Flüssigkeit wird mittels einer Pumpe 1 durch drei hintereinander geschaltete Oberflächenvorwärnier 2, 3 und 4
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gedrückt. Die Oberflächenvorwärmer 2 und 4 werden mit BaJ den beheizt, der OberflUchenvorwärmer 3 mit Heizdampf. In den Zuführungsleitungen für die Heizmedien der Oberflächenvorwärmer sind · Regelventile 5, 6 und 7 vorgesehen, mit welchen es möglich ist, die Temperatur der zu behandelnden Flüssigkeit beim Austritt aus dem letzten Oberflächenvorwärmer 4 bei ca. 40 C konstant zu halten und dabei die Verteilung der Vorwärmleistung auf die einzelnen Oberflächenvorwärmer zu verändern.
Hit ca. 40 C gelangt die zu behandelnde Flüssigkeit in einen ersten Mischvorwärraer 8 und mittels einer Pumpe 9 in einen weiteren Mischvorwärmer 10. Die Mischvorwärmer werden mit Brüden beheizt, wobei der Brüden in direktem Kontakt mit der feinverteilten Flüssigkeit kondensiert. In dem zunächst durchströmten, unter Vakuum stehenden Mischvorwärmer 8 findet gleichzeitig mit der Temperaturerhöhung eine Entgasung der Flüssigkeit statt, und zwar aufgrund des Partialdruckgefälles der Gase zwischen der flüssigen Phase und der Dampfphase.
" Ih Mischvorwärraer 8 wird eine Temperatur von etwa 60 bis 80 C erreicht, die im nachfolgenden Mischvorwärmer 10 auf etwa 95 bis 115 C erhöht wird. Eine Pumpe 11 fördert die zu behandelnde Flüssigkeit anschließend durch einen Hocherhitzer 12. Mittels direkter Einführung von Heizdampf in den Flüssigkeitsstrom wird praktis ch momentan die höchste^gewUnschte Temperatur erreicht, die als Sterilisationstemperatur beispielsweise 150 C beträgt. Die zugeführte Heizdampfmenge und damit die Hocherhitzungstem-
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peratur wird Mittels eines Ventiles 13 in der Dampfzuführungsleitung geregelt.
Die zu behandelnde Flüssigkeit gelangt vom Hocherhitzer 12 in eine erste Entspannungskaamer 14, welche durch eine Brüdenleitung 15 «it dem zweiten HiechvorwärmerlO verbunden ist. Infolge der Entspannung bis annähernd auf den Druck im zweiten Mischvorgang 10 dampft die Flüssigkeit aus und kühlt sich nahezu auf die im Mischvorwärraer 10 erreichte Vorwärmtemperatur von etwa 95 bis 115 C ab Mit dieser Temperatur gelangt die zu behandelnde Flüssigkeit in eine weitere Entspannungskammer 16, welche durch eine Brüdenleitung 17 mit den ersten Mischvorwärmer 8 verbunden ist. In dieser Entspannungskammer erfolgt in analoger V/eise eine weitere Abkühlung, wobei sich die Temperatur auf die Temperatur im ersten Mischvorwärmer einstellt.
Der erste Mischvorwärmer 8 steht Über eine BrUdenleitung 18 mit dem letzten Oberflächenvorwärmer 4 in Verbindung. Auch der diesem Oberflächenvorwärmer zuströmende und dort unter Wärmeabgabe kondensierende Brüden wird zunächst dem Mischvorwärmer 8 zugeführt und trägt somit zur Entgasung der zu behandelnden Flüssigkeit bei. Zweckmäßig werden die im Mischvorwärmer 8 freiwerdenden Gase durch eine an dem Obefflächenvorwärmer 4 angeordnete Entlüftung abge führt. In der Brüdenleitung 18 befindet sich das Regelventil 7. Es ist infolgedessen möglich, einen variablen Brüdenstrom in den
Oberflächen-vorwärmer 4 zu leiten und auf diese Weise das Ausmaß dor Entspannung und Abkühlung dor zu behandelnden Flüssigkeit in der Entspannungskammer Io zu beeinflußen. Unterschiedliche Temperaturen müssen sich nämlich in der Entspannungskammer deshalb
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erreichen lassen, weil die zu behandelnde Flüssigkeit anschließend mittels einer Pumpe 19 einer Homogenisiermaschine 20 zugeführt wird. Wie bereits erläutert, ist es notwendig, je nach Art der zu behandelnden Flüssigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen zu homogenisieren. Die Hofllogenisierungstemperatur läßt sich also dadurch zwischen etwa 60 und etwa 80 C beliebig einstellen, daß der Entspannungsbrüden der der Homogenisierung vorhergeheden Entspannungsstufe 16 in wechselndem bzv/. wählbarem Mengenverhältnis teilweise durch direkten Kontakt im Mischvorwärmer 8, P teilweise durch indirekte Wärmeübertragung auf die zu erwärmende Flüssigkeit im Oberflächenvorwärmer 4 kondensiert wird.
Ura trotz wechselnder Brüdenzufuhr zum Oberflächenvorwärmer 4 die Flüssigkeitstemperatur vor ihrem Eintritt in den Mischvorwärmer 8 konstant bei ca. 40 C zu halten, ist es notwendig, die vorhergehende Vorwärmung im Oberflächenvorwärmer 2 und gegebenenfalls auch im Oberflächenvorwärmer 3 entsprechend zu variieren. Dies wird folgendermaßen ermöglicht:
Die zu behandelnde Flüssigkeit gelangt von der Homogenisiermaschine 20 zu einer dritten Entspannungskammer 21, in der sich die Flüssigkeit auf 40 C abkühlt und aus der sie mittels einer Pumpe 22 ausgetragen wird. Der Brüden dieser, der Homogenisierung foleenden Etnspannungsstufe, wird in weichselndem bzw. wählbarem Mengenverhältnis teilweise dem vorzugsweise wassergekühlten Kondensator 23 und teilweise mittels einer Brüdenleitung 24 dem Oberflächenvorwärmer 2 zugeführt. In der Brüdenleitung 24
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befindet sich das Regelventil 5. Somit kann z.B. durch vermehrtes Öffnen dieses Regelvetils die Temperaturerhöhung im Oberflächenvorwärmer 2 vergrößert werden, wenn zwecks Erhöhung der Homogenisierungstemperatur die Entspannung vor der Homogenisierung verringert werden euß und aus diesem Grunde die Brüdenaufnahme des Oberflächenvorwärraers 4 durch Drosseln des Regelventils 7 zu verringern ist. Umgekehrt muß das Regelventil 5 gedrosselt werden, wenn zur Senkung der Homogenisierungstemperatur Brüden in erhöhtem Maße aus der Entspannungskammer 16 durch stärkeres Öffnen des Regelventiles 7 in den Oberflächenvorwärmer 4 abgeleitet wird.
Der Kondensator 23 hat dabei die Aufgabe, immer demjenigen Teil des bei der Kühlung der Flüssigkeit in der Entspannungskammer 21 auf die gewünschte Temperatur von z.B. 40 C freiwerdenden Brüden zu kondensieren, der vom Oberflächenvorwärmer 2 nicht aufgenommen werden kann.
Im Falle einer niedrigeren Sterilisationstemperatur von z.B. 130 C und einer hohen Homogenisierungstemperatur von z.B. 70 bis 80 C, genügen besonders bei kalt zufließender Flüssigkeit die Entspannungsbrüden nicht, um die erforderliche Vorwärmung zu erreichen. Die Vorwärmung wird daher, sov/eit erforderlich, mittels von außen zugeführter Wärme, vorzugsweise mittels Heizdampf, ergänzt, indem ein weiterer Oberflächenvorwärmer 3 zwischen den Oberflächenvorwärmer 2 und 4 in den Weg der zu behandelnden Flüssigkeit eingeschaltet wird, dessenHeizmittelzufuhr durch das Regelventil 6 eingestellt werden kann. Eine automatisehe Rcf,ölung, welche die Zu- und Ablauftemperatur der zu behandelnden Flüssigkeit erfaßt und welche die Sterilisations- und
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Homogenisierungstemperaturen mit vorgegebenen Sollwerten vergleicht, hat nur die Regelventile 5, 6, 7 und 13, sowie die Kühlwirkung des Kondensators 23 zu beeinflußen, um die gewünschte Behandlung der flüssigkeit zu gewährleisten .
- Patentansprüche -
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Claims (12)

~ 13 - PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Entgasung und Wärmebehandlung von empfindlichen Flüssigkeiten, insbesondere von Milchprodukten, mit Hocherhitzung vorzugsweise «iurch Einführen von gespanntem Dampf in die Flüssigkeit, bei welchen eine rasche Abkühlung durch Entspannen auf geringeren Druck bewirkt wird und bei welchem die Entspannungsbrüden zur Vorwärmung und Entgasung vor der Hocherhitzung in direktem Kontakt mit der zu behandelnden Flüssigkeit gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde Flüssigkeit in einem unteren Temperaturbereich mittels indirekter Wärmezufuhr vorgewärmt wird und dann ausschließlich durch direktem Kontakt mit BrUden bzw. Heizdampf erhitzt wird, und daß nach Erreichen der gewünschten Maximaltemperatur ausschließlich durch Entspannung auf geringeren Druck bis auf eine Temperatur im unteren Temperaturbereich gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Temperaturbereich bei ca. 40 C endet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadur.ch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit nach der Hocherhitzung in weni.gste.ns drei Stufen durch Entspannung gekühlt und vor der dritten 'auf etwa 40 C führenden Temperatursenkung homogenisiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansxüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich-
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net, daß die der Hocherhitzung durch Heizdampf unmittelbar vorhergehende Hischvorwürmung in wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Stufen mittels Brüden aus den der Hocherhitzung unmittelbar folgenden Stufen der Entspannungskühlung bewirkt vird.
5. Verfahren noch einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der ersten, der indirekten Vorwärmung
folgenden Stufe verwendete Druden im wählbaren Mengenverhältnis zum Teil an der Flüssigkeit kondensiert und zum Teil der unmittelbar vorausgehenden indirekten Vorwännungsstufe zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Entspannungsbrüden der der Homogenisierung folgenden Entspannungsstufe in wählbarem Mengenverhältnis teilweise einem wassergekühlten Oberflächenkondensator und teilweise einem Oberflächenvorwärmer für die zu behandelnde Flüssigkeit zugeleitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennt zeichnet, daß die indirekte Vorwärmung der Flüssigkeit mittels Entspannungsbrüden durch eine weitere indirekte Vorwärmung mittels von außen zugeführter Wärme vorzugsweise mittels Heizdampf, ergänzt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe hintereinander zumindest ein* Oberflächenvorwärmer (z.B. 2), ein Mischvorwärmer (u), ein Hocherhitzer (12), eine Entr-pannungskaiTiUer (lo) und sine
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Homogenisiermaschine (20) angeordnet und flUssigkeitsseitig miteinander verbunden sind und daß die Enispannungskammer (lo) mit dera Hischvorwärmer (8) über eine Brüdenleitung (17) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hocherhitzer (12) zwei hintereinander geschaltete Hischvorwärmer (8, 10) unmittelbar vorgeschaltet und zwei hintereinander geschaltete Entspannungskammern (14, Ιό) nachgeschaltet sind, und daß der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vorn liegende Hischvorvfärmer (8) mit der in Strümungsrichtung der Flüssigkeit hinten liegenden Entspannungskammer (16) durch eine Brüdenleitung (l7) und der andere Mischvorwärmer (lO) mit der verbleibenden Entspannungskammer (14) durch eine Brüdenleitung (15) verbunden ist.
LO. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hocherhitzer (12) zumindest drei nachgeschaltete Entspannungskammern (14, 16, 21) folgen und daß in die Flüssigkeitszuleitung zur letzten Entspannungskammer (21) die Homogenisiermaschine (20) eingeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 0 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der in Strömungsrichtung der zu behandelnden Flüssigkeit vorn liegende ilischvorwärmer (8) mit einem vorgeschalteten Oberflüchenvorwürmer (4) über eine Brüden]ciiung (B) verbunden ist, die ein Regelventil (7) aufweisi.
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12. Vorrichtungnach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Homogenisiermaschine (20) folgende Entspannungskammer (21) durch eine Brüdenleitung mit einem Oberflächenkondensator (23) und andererseits durch eine mittels Regelventil (5) überwachte Brüdenleitung mit einem OoerflU-chenvorwärmer (2) verbunden ist, welcher von der Flüssigkeit zuerst durchströmt wird.
13, Vorrichtung nach Anspruch 10 und .11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die brüdenbeheizten Oberfläehenvorwärmer (2,4) ein vorzugsweise dampfbeheizter Oberflöchenvorwärmer (3) eingeschaltet ist, in dessen Dampfzuführungsleitung ein Regelventil (6) vorgesehen ist.
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SAD
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