DE2146794A1 - Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen polieren von niobteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen polieren von niobteilenInfo
- Publication number
- DE2146794A1 DE2146794A1 DE2146794A DE2146794A DE2146794A1 DE 2146794 A1 DE2146794 A1 DE 2146794A1 DE 2146794 A DE2146794 A DE 2146794A DE 2146794 A DE2146794 A DE 2146794A DE 2146794 A1 DE2146794 A1 DE 2146794A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- niobium
- electrolyte
- hollow
- cathode
- rotation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F7/00—Constructional parts, or assemblies thereof, of cells for electrolytic removal of material from objects; Servicing or operating
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D3/00—Electroplating: Baths therefor
- C25D3/02—Electroplating: Baths therefor from solutions
- C25D3/26—Electroplating: Baths therefor from solutions of cadmium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F3/00—Electrolytic etching or polishing
- C25F3/16—Polishing
- C25F3/22—Polishing of heavy metals
- C25F3/26—Polishing of heavy metals of refractory metals
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Electrical Discharge Machining, Electrochemical Machining, And Combined Machining (AREA)
Description
Verfahren und Vorrichtung zum elektrolytischen Polieren von Niobteilen
Zusatz zu Patent P 20 27 156.1)
(Patentanmeldung Akt.Z.
Das Hauptpatent (Patentanmeldung Akt.Z.
P 20 27 156.1) betrifft ein Verfahren zum elektrolytischen
Polieren von Niobteilen, bei welchem das zu polierende Niobteil
als Anode in einen H2SO., HP und HpO enthaltenden Elektrolyten
eingebracht und zwischen dem Niobteil und einer ebenfalls im Elektrolyten angeordneten Kathode eine konstante
elektrische Spannung angelegt wird. Die konstante elektrische Spannung wird dabei derart eingestellt, daß dem Elektrolytstrom
überlagerte gedämpfte Stromschwingungen auftreten. Spätestens nach vollständigem Abklingen der Stromschwingungen
wird die Spannung solange abgeschaltet, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht aufgelöst ist. Anschließend
wird erneut eine konstante Spannung so eingestellt, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten. Die Folge von Zuständen
mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung wird dann noch mehrfach durchlaufen.
Im einzelnen wird bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent das zu polierende Niobteil in einen Elektrolyten aus 86 bis 93
Gew.-
H2SO4,
1,5 bis 4,0 Gew.-# HP und 5f5 bis 10,0 Gew.-HpO
mit einer Temperatur zwischen 15 und 500G eingebracht
und eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V so eingestellt, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten.
Während der Stromschwingungen, die dem Elektrolytstrom überlagert sind und nach einiger Zeit abklingen, tritt an der
Nioboberfläche eine hervorragende Polierwirkung auf. Gleichzeitig wird eine Oxidschicht aufgebaut, die zum Abklingen der
Schwingungen führt. Von der jeweils eingestellten konstanten
309812/1068
INSPECTED - 2
VPA 71/7576
Spannung sind Abweichungen von etwa +0,1 V zulässig. Bei
stärkeren Abweichungen treten keine Schwingungen mit ausreichender Amplitude mehr auf. Durch das Abschalten der
Spannung wird erreicht, daß die Oxidschicht aufgelöst wird, so daß beim erneuten Einschalten der Spannung wiederum Stromschwingungen
ermöglicht werden. Die Spannung muß spätestens nach dem vollständigen Abklingen der Schwingungen abgeschaltet
werden, da anderenfalls die zu polierende Nioboberflache
angeätzt wird, so daß neue Oberflächenrauhigkeiten entstehen. Durch die mehrfache Wiederholung der Perioden mit eingeschalteter
und abgeschalteter Spannung werden in kurzer Zeit spie-.gelblanke Oberflächen erzielt. Durch zahlreiche Wiederholungen·
dieser Perioden können ferner auch verhältnismäßig dicke
Schichten ohne störendes Ätzen der Oberfläche abgetragen werden, so daß ein Endprodukt mit spiegelblanker Oberfläche
entsteht.
Die günstigste Spannung zur Herbeiführung der Stromschwingungen hängt etwas von der Zusammensetzung und der Temperatur
des Elektrolyten ab und kann in einfacher Weise durch Hochfahren der Spannung bis zum Einsetzen der gewünschten Schwingungen
experimentell ermittelt werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent erwiesen,
mit einem Elektrolyten aus 89,0 bis 90,5 Gew.-# H2SO., 2,2 bis 3,0 Gew.-^ HF und den restlichen Gewichtsanteilen
HpO mit einer Temperatur von 20 bis 350O und mit
konstanten Spannungen zwischen 11 und 13 V zu arbeiten. Unter diesen Bedingungen treten besonders schnelle Stromschwingungen
auf, die eine besonders gute Polierwirkung ergeben.
Mit dem Abschalten der Spannung braucht nicht gewartet zu werden, bis die Stromschwingungen vollständig abgeklungen sind.
Um die während der Stromschwingungen auftretende Polierwirkung nicht zu schlecht auszunutzen, sollte die Spannung jedoch
frühestens jeweils erst dann abgeschaltet werden, wenn die Maximalamplitude der Stromschwingungen überschritten ist'. Der
früheste Zeitpunkt zum Wiedereinschalten der Spannung kann im
Einzelfall ebenfalls leicht experimentell ermittelt werden. Solange nämlich noch eine Oxidschicht vorhanden ist, können
309812/1068 ^
VPA 71/7576 - 3 -
"beim Einschalten der Spannung keine erneuten Stromschwingungen
auftreten. TJm eine vollständige Auflösung der während der Stromschwingungen aufgebauten Oxidschicht zu gewährleisten,
sollte die Spannung bei ruhendem Elektrolyten vorzugsweise jeweils wenigstens etwa vier Minuten abgeschaltet bleiben.
Die Auflösung der Oxidschicht kann beschleunigt werden, wenn man den Elektrolyten wenigstens an· der zu polierenden Oberfläche
des Niobteils in Bewegung hält. In diesem Fall sollte die Spannung vorzugsweise jeweils wenigstens etwa 1,5 Minuten
lang abgeschaltet bleiben.
Das Verfahren nach dem Hauptpatent hat gegenüber bekannten Verfahren zum elektrolytischen Polieren von Niob unter anderem
den Vorteil, daß sonst schwer kontrollierbare Änderungen der Parameter des Polierverfahrens, insbesondere Konzentrationsänderungen des Elektrolyten, an der Änderung der Form der gedämpften
Schwingungen, beispielsweise an der Änderung der Schwingungsfrequenz, der Stärke der Dämpfung und der Höhe der
Maximalamplitude während des Zustandes mit eingeschalteter Spannung erkannt werden können. Die Änderungen der Parameter
können daher schon beim nächsten Verfahrensschritt durch Änderung des Konzentrationsverhältnisses der Elektrolytbestandteile
oder noch günstiger durch eine Erhöhung der einzustellenden konstanten Spannung im Bereich von 9 bis 15 V korrigiert
werden. Die wesentlichste Änderung der Parameter besteht in der Regel in einer leichten Abnahme des HF-Anteils im Elektrolyten,
da die Flußsäure zur Auflösung der auf dem Niobteil vorhandenen bzw. gebildeten Oxidschicht verbraucht wird. Diese
Abnahme des HF-Anteiles führt zu einer Verkleinerung der Maximalamplitude der Schwingungen und kann durch eine geringfügige
Spannungserhöhung beim nächsten Einschalten einer konstanten
Spannung kompensiert werden. Beispielsweise beträgt die zur Kompensation erforderliche Spannungserhöhung bei einer
Abnahme des HF-Anteiles um 0,25 i° etwa 0,5 bis 1 V. Bei einem
Elektrolytvolumen, das groß im Vergleich zum zu polierenden Niobteil ist, sind die Änderungen der Konzentration der Elektrolytbeetandteile
bei nicht übermäßig langer Dauer des Verfahrens so geringfügig, daß Korrekturen nicht erforderlich
sind. Beim wiederholten Einschalten der Spannung kann daher
309812/1068 - 4 -
in diesem Falle jeweils die gleiche konstante Spannung eingestellt
werden. Das Verfahren wird dadurch wesentlich vereinfacht
.
Dae Verfahren" nach dem Hauptpatent eignet sich hervorragend
zur Herstellung von spiegelglatten Njioboberf lachen mit
hoher Oberflächengüte und zur Abtragung ganzer Oberflächenschichten mit gleichzeitiger Poiierwirkung. Eine hohe Oberflächengüte
ist beispielsweise bei supraleitenden Hohlraumresonatoren aus Niob erforderlich, bei denen die Supraleitfähigkeit
des Niobs ausgenutzt wird. Solche Hohlraumresonatoren können insbesondere für Teilchenbeschleuniger verwendet
werden. In der supraleitenden Oberflächenschicht der Hohlraumresonatoren findet beim Betrieb der Resonatoren Hochfrequenz
abs ο rp ti on statt. Um diese Hochfrequenzabsorption und damit die Verluste klein zu halten, soll die Oberflächenschicht
möglichst homogen zusammengesetzt, möglichst glatt und möglichst frei von Störungen eller Art sein. Die bei der
maschinellen Bearbeitung der Nioboberflächen unvermeidlichen Oberflächenrauhigkeiten müssen daher durch Folieren beseitigt
werden. Ferner let es in der Regel erforderlich, eine Oberflächenschicht
des NiobteilB von mehreren 100 /um abzutragen, soweit diese durch die vorhergehende Bearbeitung hervorgerufene
Störungen im Kristallgitter aufweist, die zu Verlusten führen können. Allgemein sind spiegelglatte Nioboberflächen
immer dann von Vorteil, wenn Hochfrequenz- bzw. Wechselstromverluste in den supraleitenden Niobteilen vermieden werden
sollen. Dies gilt insbesondere auch für supraleitende Niobeeparatoren
für Teilchenbeschleuniger und für beispielsweise rohrförmige Niobleiter für supraleitende Wechselstromkabel.
Während kleinere Niobteile insbesondere geometrisch einfacher
Form mit Hilfe des Verfahrens nach dem Hauptpatent ohne besondere zusätzliche Vorkehrungen in einfacher Weise
elektrolytisch poliert werden können, hat es sich jedoch gezeig-fc,
daß beim Polieren der Innenflächen von Niobhohlkörpern erhebliche Schwierigkeiten auftreten können. Um die Innenfläche
eines Fiobhohlkörpers elektrolytisch polieren zu können, muß man die Kathode durch eine Öffnung im Fiobhohl-
309812/1061 -5-
2H6794
VPA 71/7576
körper ins Innere des Niobhohlkörpers, der selbst als Anode geschaltet wird, einführen. Während des Zustandes mit eingeschalteter
Spannung, d.h. beim Stromdurchgang durch den Elektrolyten zwischen Kathode und Anode, findet nun an der
Kathode eine starke Entwicklung von gasförmigem Wasserstoff
statt, der von der Kathode aus im Elektrolyten aufsteigt. Diese Gasentwicklung wirkt sich sehr störend aus. Zunächst
besteht insbesondere bei Niobhohlkörpern mit komplizierter geometrischer Struktur, also beispielsweise bei Niobhohlkörpern,
die als Separatoren in Teilchenbeschleunigern Verwendung finden sollen, die Gefahr, daß sich im Inneren des Niobhohlkörpers
Gaspolster bilden, so daß Teile der zu polierenden Innenfläche des Niobhohlkörpers überhaupt nicht mehr vom
Elektrolyten benetzt und somit auch nicht poliert werden. Man kann nun zwar unter gewissen Umständen bei hinreichend einfacher
geometrischer Form des Niobhohlkörpers durch entsprechende Anordnung des Niobhohlkörpers und der Kathode im Elektrolyten
dafür sorgen, daß die an der Kathode gebildeten Gasblasen ohne Bildung von Gaspolstern zur Elektrolytoberfläche
aufsteigen können. Beispielsweise kann man bei einem rohrförmigen, ein- oder beidseitig offenen Niobhohlkörper eine
stabförmige Kathode in der Rohrachse anordnen und den Niobhohlkörper mit einer öffnung nach oben derart in den Elektrolyten
eintauchen, daß Rohrachse und Kathode senkrecht zur Elektrolytoberfläche stehen. Auch durch eine solche Anordnung
können jedoch die durch die Gasentwicklung auftretenden Schwierigkeiten nicht mit Sicherheit vermieden werden. Insbesondere
bei Niobhohlkörpern, deren Länge groß im Vergleich zur kleinsten lichten Weite ihres Innenraumes ist, wird bei entsprechender
Länge der Kathode praktisch der gesamte Raum zwischen der Innenfläche des Niobhohlkörpers und der Kathode von
den im Elektrolyten aufsteigenden Gasblasen durchsetzt. Die Gasblasen strömen dabei auch unmittelbar an der Innenfläche
des Hohlkörpers entlang und geraten mit dieser in Berührung. Dabei wird offenbar die Ausbildung einer anodischen Grenzschicht,
in welcher vorwiegend der Spannungsabfall zwischen Anode und Kathode erfolgen soll, so stark gestört, daß die
für eine gute Polierwirkung erforderlichen Stromschwingungen weitgehend unterdrückt werden bzw. überhaupt nicht auftreten.
309812/106· - 6 -
VPA 71/7576 - 6 - . ·
Oberflächen hoher Güte sind dann nicht mehr zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach
dem Hauptpatent so auszugestalten, daß. beim elektrolytischen Polieren der Innenfläche von NiobhohlkÖrpern 'die erwähnten
Schwierigkeiten vermieden werden und insbesondere auch bei NiobhohlkÖrpern komplizierter geometrischer Struktur oder
großer Länge spiegelglatte Innenflächen mit hoher Oberflächengüte erzielt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
mit wenigstens einer Öffnung versehener Niobhohlkörper zum Polieren seiner Innenfläche nur teilweise in den Elektrolyten
derart eingetaucht und um eine durch die öffnung verlaufende Drehachse derart drehbar angeordnet wird, daß zwischen dem
Elektrolytspiegel und allen oberhalb des Elektrolytspiegels befindlichen Teilen der Innenfläche des NiobhohlkÖrpers in
jeder Stellung des Niobhohlkör.pers ein zusammenhängender,
durch die öffnung mit der äußeren Umgebung in Verbindung stehender
freier Raum vorhanden ist und beim Drehen des Niobhohlkörpers
die einzelnen Teile seiner Innenfläche nacheinander in den Elektrolyten eintauchen, jedoch kein Teil der Innenfläche
ständig im Elektrolyten verbleibt, daß ferner die Kathode durch die öffnung in den Niobhohlkörper eingeführt und im Elektrolyten
derart gegenüber dem Niobhohlkörper angeordnet wird, daß der Bereich des Elektrolyten, in welchem die an der Kathode
bei Stromdurchgang gebildeten Gase zum Elektrolytspiegel aufsteigen,
frei von Teilen der Innenfläche des Niobhohlkörpers iat und daß der Niobhohlkörper während des Anliegens der
konstanten Spannung und der anschließenden Auflösung der Oxidschicht in Ruht gehalten und nach Auflösung der Oxidschicht
vor einem erneuten Anlegen einer konstanten Spannung um die Drehachse weitergedreht wird.
Durch die.erfindungagemäßen Maßnahmen werden alle infolge der
starken Gasentwicklung an der Kathode auftretenden Schwierigkeiten vermieden. Da der Bereich des Elektrolyten, in welchem
die bei Stromdurchgang gebildeten Gase zum Elektrolytspiegel aufsteigen, frei von Teilen der Innenfläche des Niobhohlkörpers
-7-
'*·
2U6794
VPA 71/7576 — 7 —
• ■ ist, können die Gasblasen diejenigen Teile der Innenfläche,
* die sich jeweils im Elektrolyten befinden und poliert werden,
nicht erreichen. Die anodische Grenzschicht bleibt daher ungestört. Da zwischen dem Elektrolytspiegel und allen oberhalb
desselben befindlichen Teilen der Innenfläche des Niobhohlkörpers stets ein freier Raum vorhanden ist, der durch ·
die öffnung mit der äußeren Umgebung in Verbindung steht, kann das aus dem Elektrolyten in'den freien Raum aufsteigende
Gas ungehindert aus dem Niobhohlkörper austreten. Beim Drehen des Niobhohlkörpers um 360° tauchen alle Teile seiner
Innenfläche nacheinander in den Etektrolyten ein und können poliert werden. Da kein Teil der Innenfläche ständig im
Elektrolyten verbleibt, wird vermieden, daß an bestimmten Stellen der Innenfläche unabhängig von der Stellung des
Hohlkörpers fortwährend poliert wird und sich infolge der dadurch verstärkten Materialabtragung störende Stufen zu benachbarten,
nur bei einer bestimmten Stellung des Niobhohlkörpers
in den Elektrolyten eintauchenden Oberflächenteilen bilden.
Indem der Niobhohlkörper während des Anliegens der konstanten Spannung und der anschließenden Auflösung der Oxidschicht
in Ruhe gehalten und erst nach der Auflösung der Oxidschicht weitergedreht wird, wird einmal erreicht, daß während des
Poliervorgangeβ keine frischen blanken Niobflachen in den
Elektrolyten eintauchen, was zu erheblichen Störungen der für den Poliervorgang wichtigen Stromschwingungen führen würde.
Zum anderen wird dadurch gesichert, daß keine Oberflächenteile aus de& Elektrolyten austauchen, die noch mit einer Oxidschicht
bedeckt sind. Beim erneiten Eintauchen in den Elektrolyten würde eine solche Oxidschicht die Stromschwingungen
verhindern.
Man kann an sich den Niobhohlkörper erst nach mehrfachem Anlegen einer konstanten Spannung und anschließender Auflösung
der Oxidschicht weiterdrehen. Jedoch ist es zur Vermeidung von Stufenbildungen an der zu polierenden Innenfläche vorteilhaft,
den Niobhohlkörper nach jedem Auflösen der Oxid-,schicht um die Drehachse weiterzudrehen. Zur Klarstellung sei
angemerkt, daß unter Drehachse kein materieller Körper zu verstehen lot, sondern die Gerade, um welche der Niobhohl-
309812/1068
VPA 71/7576
körper drehbar ist. Um eine abglichet gleichmäßige Polier»
wirkung zu erreichen, sollten die Drehwinkel beim teiierdrehen dee Niobhohlkörpers so gewählt werden, daß möglichet
alle feile der Innenfläche während des gesamten Poliervorgangs etwa gleich lange Zeit in den Elektrolyten eintauchen.
Die Grenzfläche zwischen Elektrolyt und Luft sollte möglichst
- nach jedem Weiterdrehen an eine andere Stelle der Innenfläche -des Niobhohlkörpers zu liegen kommen· Wenn die Grenzfläche
rwisehen Elektrolyt und Luft ständig oder sehr oft an der
gleichen Stelle der Innenfläche liegt, besteht nämlich infolge der erhöhten Leitfähigkeit des Elektrolyten an seiner Oberfläqhe die Gefahr, daß lh die Innenfläche des «lobhohlkörpere
ein Graben eingeätfct wird. Ita Sinne einer gleichmäßigen
Feuerwirkung an der gesamten Innenfläche ist te ferner vorteilhaft, wenn die Drehaohee in der durch den Elektrolytepiegel gebildeten Eben· liegt. Der Drehwinkel kann dann Jeweile vorteilhaft um wenige Grad von 180° abweichen und beispielsweise 175 oder 185° betragen. Beim Folieren von rotationsaymaetriBchen Kiobhohlkörpern gestalten eich die Verhältnisse besonders einfach, wenn die Drehachse mit der
. Symmetrieachse des Körpers Übereinstimmt.
Während des Auflösens der Oxidschicht kann der innerhalb dta
Hiobhohlkörpers befindliche Elektrolyt vateilhaft durch Umpumpen, ausgetauscht werden. Insbesondere bei Hiobhohlkörpern
alt kompilierter geoattrieoher Form wird durch die dabei
entstehende Elektrolytströmung die Auflösung der Oxidsohlchi
beschleunigt. Außerdem werden Koneentrationeänderungen.ausgeglichen, die in dem im Vergleich iur gesamten Elektrolytmenge
verhältnismäßig kleinen Elektrolytvolumen innerhalb des Niobhohlkörpers auftreten können. Die Innenflächen von Hiobhohlkörpern, deren Außenseite mit einem vom Elektrolyten angreifbaren anderen Metall überzogen let, können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einfacher Weise elektrolytisch poliert
werden, wenn man das andere Metall durch eine gegenüber dem Elektrolyten resistente Hülle abdeckt. Dies ist insbesondere
bei Hiobrohren für supraleitende Kabel wichtig, die an ihrer Außenseite mit einer Kupfersehicht versehen sind.
309812/1068
2U6794
VPA 71/7576
Bine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist zur Halterung des zu polierenden Niobhohlkörpers wenigstens einen rohrförmigen, mit dem Niobhohlkörper
verbindbaren flansch auf, der in der Wand eines Elektrolytbehälters drehbar gelagert ist. Der flansch kann
gleichzeitig als Stromzuführung für den als Anode zu schaltenden Niobhohlkörper ausgenutzt werden. Er wird dazu vorzugsweise
außerhalb des Slektrolytbehälters mit Schleifkontakten
zur Stromzuführung versehen* In der Nähe des an den Niobhohlkörper
anschließenden flanschendes ist die Wandung des flansches vorteilhaft mit Bohrungen versehen. Diese Bohrungen
stellen eine einfache Verbindung des freien Oasraumes innerhalb des Niobhohlkörpers mit der äußeren Umgebung dar. Die in
den Niobhohlkörper einführbare Kathode ist vorzugsweise rohrförmig ausgebildet und weist in der Wandung ihres innerhalb
des Niobhohlkörper β liegenden !Teiles Bohrungen auf. Sine derartige rohrförmige Elektrode erlaubt ein einfaches Umpumpen
des Elektrolyten, indem man dem Innenraum des Niobhohlkörpers
durch die rohrförmige Elektrode Elektrolyten zuführt. Zum elektrolytischen Polieren von Niobhohlkörpern mit stark ausgebuchteten
Innenflächen eignet sich insbesondere eine Kathode, die in die Ausbuchtungen hineinragende, fortsätze aufweist.
Durch solche fortsätze kann trotz der starken Ausbuchtungen
entlang der Innenfläche des Niobhohlkörpers eine etwa gleichmäßige Stromdichte erzielt werden. Es ist jedoch darauf zu
achten, daß die fortsätze nicht soweit in die Ausbuchtungen des Niobhohlkörpers hineinragen, daß von den Fortsätzen aufsteigende
Gasblasen Teile der in den Elektrolyten eingetauchten InnenfläctöB des Niobhohlkörpers erreichen können.
Anhand einiger figuren und Ausführungsbeispiele soll die Erfindung noch näher erJäitert werden.
fig. 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Längsschnitt,
fig. 2 zeigt die bei der Vorrichtung nach Fig. 1 verwendete
Kathode im Querschnitt,
Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform einer
Fig. 3 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform einer
309812/1068
ΛΓ\
YPA 71/7576 - 10 -
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Längsschnitt.
Zunächst soll anhand von I1Ig. 1 das Folieren der Innenfläche
eines Niobhohlkörpers mit verhältnismäßig komplizierter geometrischer Gestalt erläutert werden. Der Niobhohlkörper 1,
•ine Separatorstruktur vom Typ HEM«.... für Teilchenbeschleuniger,
der an beiden Seiten mit Niobdeckeln 2 und 3 und Niobrohransätaen
4 und 5 versehen iat,, is-fc in einem Elektrolyttrog 6
angeordnet. Zur Halterung αι»ε Kiobhohlkörpers 1 dient ein
rohrförmiger Flansch 7, der mit dem Rohransatz 4 verbunden» beispielsweise verschraubt," ist. Der Plansch 7 ist elektrisch
isoliert und elektrolytdicht durch die eine Wand des Elektrolyttroges 6 hindurchgeführt und in dieser Wand um die Drehachse
8 drehbar gelagert. Diese Drehachse 8 stimmt in dem in fig. 1 dargestellten Pail mit der Symmetrieachse des rotations-8ymmetrischen
Niobhohlkörpers 1 überein. Mit Hilfe des am Elektrolyttrog befestigten Moto-rs 9 und eines Treibriemens 10
kann der rohrförmige Plansch 7 und damit auch der mit dem flansch verbundene Niobhohlkörper 1 um die Drehachse 8 gedreht
werden. Zur weiteren Stützung des Niobhohlkörpers V dienen'die Kunststoffrollen 11 und 12. Natürlich können diese
Kunststoff rollen auch entfallen, wenn man auch zur Halterung dee Rohransatzes 5 einen dem rohrförmigen Plansch 7 entsprechenden
Plansch vorsieht. Die Kathode 13 besteht aus mehreren
Teilen. Der im Innenraum des Niobhohlkörpers 1 befindliche Teil 14, der gegenüber der Drehachse 8 nach unten versetet
idt, ist über Verbindungsstücke 15 und 16 mit den Teilen 17 und 18 verbunden, die gegenüber dem Plansch 7 und dem Elektrolyttrog
elektrisch isoliert und elektrolytdicht durch die Wände des Elektrolyttroges 6 hindurchgeführt sind. Die Kathode 13
ist ortsfest angeordnet und wird also beim Drehen des Flansches 7 nicht mitgedreht. Die Teile 14, 15 und 17 der
Kathode sind rohrförmig ausgebildet. Der Teil 14 der Kathode, der in Pig. 2 vergrößert im Querschnitt dargestellt ist, ist
an seiner Unterseite mit Bohrungen 19 versehen. Ferner sind an ihm scheibenförmige Portsätze 20 befestigt, die in die Ausbuchtungen
in der Wand des Niobhohlkörpers 1 hineinragen. Auch die Wandung des Flansches 7 ist an dem an den Niobhohlkörper
anschließenden Flanschende auf ihrem ganzen Umfang mit
309812/10St
2U6794
VPA 71/7576
Bohrungen 21 versehen. Zum umpumpen des Elektrolyten dient
eine Pumpe 22, die durch eine Sohlauchleitung 23 mit eines
Ende des feiles 17 der Kathode verbunden ist. Eine weitere Schlauchleitung 24 dient zum Ansaugen dee Elektrolyten aus
dem Elektrolyttrog 6. Beim Umpumpen wird der Elektrolyt aue ·
dem Elektrolyttrog 6 angesaugt und in die Kathode 15 hineingepumpt. Durch die Öffnungen 19 im*Seil 14 der Elektrode
strömt der Elektrolyt dann in den Innenraum dee Niobhohlkörpers 1. Überschüssiger Elektrolyt kann durch die Öffnungen 21 und in dem in I1Ig* 1 dargestellten Fall auoh durch das
offene Ende des Rohransatzes 5 aus dem Innenraum des Hohlkörper β 1 wieder austreten* Beim Betrieb der Vorrichtung ist
der Elektrolyttrog 6 etwa bis «ur Drehachse θ mit Elektrolyt gefüllt* Wie aus Pig. 1 deutlich EU ersehen ist, können die
an der Kathode gebildeten Gase in den freien Raum 25 oberhalb des Elektrolytspiegels aufsteigen, ohne daß sie in den
Elektrolyten einhauchte Teile der Innenfläche des Niobhohlkörpere 1 berühren. Die gebildeten Oase können duroh die
oberhalb des Elektrolytspiegele liegenden Öffnungen 21 in der Wandung des Flansches 7 und natürlich auoh durch den
offenen Rohransatz 5 ungehindert nach außen treten. Der Flansch 7 dient gleichseitig als Stromanechluß für den als
Anode zu schaltenden NiobhohlkÖrper 1. Zu diesem Zwecke ist
der Flansch 7 über Schleifringe 26 mit dem positiven Pol einer Konstantspannungsquelle 27 verbunden. Die Kathode 14
wird am freien Ende ihres Seiles 17 mit dem negativen Pol der Konstantspannungsquelle 27 verbunden. In die Verbindungeleitung ist zusätzlich ein Blattschreiber 28 eingeschaltetf der
zur Aufzeichnung und gleichzeitigen Überwachung der beim
Polieren entstehenden Stromschwingungen dient. Der Elektrolyttrog steht in einem weiteren !trog 29» der mit Kühlwasser zur
Aufrechterhaltung der Elektrolyttemperatur bespült wird· Der
Trog 6, der rohrförmige Plansch 71 die Kathode 14 sowie alle
anderen sit dem Elektrolyten in Berührung kommenden Metallteile der Vorrichtung bestehen vorzugsweise aus hochreinem
Aluminium. Als Kunststoff für die Rollen 11 und 12 und die isolierenden Kunststoffteile an den Durchführungen der Kathode
13 und des Flansches 7 durch die Wände des Troges 6 eignet sich beispielsweise Polyäthylen. Als Dichtungen können vor-
309812/1061
VPA 71/7576
zugsweise Simmerringe, z.B. aus Viton, eingesetzt werden. Diese sind in Fig. 1 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
Durch ein spezielles Ausführungsbeispiel-soll das erfindungsgemäße
Verfahren noch weiter verdeutlicht werden. Der Niob-• separator 1 mit den Deckeln 2 und 3 und den Rohransätzen 4
und 5, dessen Innenseite poliert werden soll, hat beispielsweise einen größten lichten Durchmesser von 130 mm und an den
engsten Stellen jeweils einen kleinsten lichten Durchmesser von etwa 40 mm. Die Länge, des Niobeeparators einschließlich
der Rohransätze 4 und 5"beträgt etwa 300 mm. Zum Polieren
: wird der Niobseparator 1 zunächst in den !Trog 6 eingesetzt,
wie dies in Fig. 1 im einzelnen dargestellt ist. Der Trog 6 wird dann mit dem Elektrolyten gefüllt, bis der Elektrolytspiegel die Drehachse 8 erreicht. Als Elektrolyt wird beispielsweise
eine Mischung von 90 VoI,-$ 96 %-iger Schwefelsäure und
10 Vol.-# 40 ?C-iger Fluß säure verwendet. Diese Mischung entspricht
einer Zusammensetzung von etwa 89,6 Gew.-% H2SO^,
2,6 Gew.-?6 HF und 7,6 Gew.-^ H2O. Die Bad tempera tür wird bei-'
spielsweise auf 28°C konstant gehalten. Das Gesamtvolumen des in der Vorrichtung befindlichen Elektrolyten beträgt etwa 5
Zum Polieren wird mit Hilfe der Konstantspannungsquelle 27 •zwischen Anode und Kathode eine Spannung von 12,5 V angelegt
•und zunächst konstant (hh 0,05 V) gehalten. Unmittelbar nach
dem Anlegen der Spannung treten dem Elektrolytstrom überlagerte, gedämpfte Stromschwingungen auf. Die Amplitude der Stromschwingungen
steigt nach einem Einschwingvorgang rasch auf einen Maximalwert an und wird dann langsam kleiner. Der mittlere
Strom beträgt beim vorliegenden AusführungsbeiBpiel etwa 50 A, die Maximalamplitude der dem Strom überlagerten Schwingungen
etwa 10 A. Pro Minute treten etwa 20 Schwingungen auf. Beispielsweise
nach 1,5 Minuten, nachdem die Maximalamplitude der Stromschwingungen überschritten ist, wird die Spannung
etwa θ Minuten' lang abgeschaltet, um die Auflösung der während der Schwingungen gebildeten Oxidschicht, die mit größter Wahrscheinlichkeit
aus NbpOc besteht, zu ermöglichen. Während
dieser Pause von 8 Minuten wird der Elektrolyt mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 l/min umgepumpt. Anschließend wird
309812/1068
2H6794
VPA 71/7576
der Niobhohlkörper 1 beispielsweise um einen Drehwinkel von
185° um die Drehachse 8 gedreht. Anschließend wird wiederum 1,5 Minuten lang eine Spannung von 12,5 V zwischen Anode und
Kathode angelegt. Dabei werden die beim ersten Polierschritt außerhalb des Elektrolyten befindlichen Teile der Innenfläche
des Niobhohlkörpers 1 poliert. Nach weiterem 8 Minuten langem Abschalten der Spannung wird der Niobhohlkörper 1 erneut um
185° weitergedreht und erneut poliert. Bei jedem Polierschritt wird von der Innenfläche des Niobhohlkörpers 1 eine etwa
1,5 /um starke Niobschicht abgetragen. Wird daher beispielsweise die Abtragung einer 150 /um starken Schicht angestrebt,
so muß unter den Bedingungen des Ausführungsbeispieles jede Hälfte der Innenfläche des Niobhohlkörpers 1 etwa 100 mal
poliert werden, so daß bei einem Drehwinkel von etwas über 180° nach jedem Polierschritt im ganzen etwa 200 Polierschritte
erforderlich sind.
Natürlich können die Polierbedingungen gegenüber den als Beispiel angegebenen Werten auch variiert werden. Beispielsweise
können die Perioden mit eingeschalteter Spannung auch nur 1 Minute oder etwa bis zu 3 Minuten lang sein und die Pausen
mit abgeschalteter Spannung können auch kürzer als 8 Minuten, beispielsweise nur 6 Minuten, oder auch länger gewählt werden.
Ebenso sind, wie bei dem·Verfahren nach dem Hauptpatent, auch andere Elektrolytzusammensetzungen, Badtemperaturen und
Spannungen möglich.
Auch sehr lange Niobhohlkörper, beispielsweise mehrere Meter
lange Nicbrohie3 für supraleitende Kabel, können mit Hilfe des
erfindungsgen&lftn" ^Verfahrens an ihrer Innenseite in einfacher
Weise elektrolytisch poliert werden. Eine Vorrichtung zum Polieren eines solchen langen Niobhohlkörpers ist schematisch
in Fig. 5 dargestellt. Der zu polierende Niobhohlkörper ist
ein Niobrohr 51, das an seiner Außenseite mit einer Kupferochicht
32 überzogen ist. Der Niobhohlkörper kann aber beispie LiWeiae" auch eine Niobschicht sein, die auf die Innenwand
eineu Kupferrohreü angebracht ist. Damit der Elektrolyt
nicht mit dem Kupfer 32 in Berührung kommen kann, sind auf beide Enden des Rohres 31 ringförmige Aluminiumkappen 33 und
34, trforderIichenfallij unter Zwijjohenlage von entsprechenden
309812/1068
VPA 71/7576
Dichtungen, elektrolytdicht aufgesetzt. Die Außenseite 32 des
Rohres 31 wird dann durch einen Schlauch 35 aus einem elektrolytbeständigen
Kunststoff oder Gummi abgedeckt, der dicht auf den Aluminiumkappen 33 und 34 aufsitzt. Der so vorbereitete
Niobhohlkörper 31 wird dann in den Elektrolyttrog 36- eingesetzt und über die Aluminiumkappen 33 und 34 mit rohrförmigen
Flanschen 37 und 38 verbunden, die elektrolytdicht und elektrisch isoliert durch die Wände des Elektrolyttroges 36
hindurchgeführt und um eine Drehachse 39 drehbar sind. Die Drehachse 39 ist gleichzeitig die Rohrachse des Niobkörpers
31. Etwas unterhalb der Drehachse 39 ist ortsfest eine rohr- -förmig ausgebildete Kathode 40 angeordnet, die an ihrer Unterseite
mit öffnungen 41 versehen ist. Die Kathode 40 kann vorteilhaft aus mehreren zusammensetzbaren Teilen bestehen, um
die Montage zu erleichtern. Wenn sehr lange Niobhohlkörper poliert werden sollen, werden vorzugsweise an beiden rohrförmigen
Flanschen 37 und 38 Schleifringe 42 und 43 als Stromzuführungen zu dem die Anode bildenden Niobhohlkörper 31
vorgesehen. Ebenso werden vorzugsweise beide Enden der Kathode 40 mit dem Minuspol der Konstantspannungsquelle 44 verbunden.
Als zusätzliche Stütze für den Niobhohlkörper 31 dient eine Kunststoffrolle 45. Wegen der großen länge der Kathode 40 wird
der Elektrolyt beim Umpumpen, wie durch die Pfeile 46 angedeutet ist, vorzugsweise an beiden Enden der Kathode 40 zugeführt.
Er kann dann durch die Öffnungen 41 ins Innere des Niobhohlkörpers eintreten. Überschüssiger Elektrolyt sowie
die sich oberhalb des mit der Drehachse 39 zusammenfallenden Elektrolytspiegels sammelnden Gase können durch die in der
Wandung der Flansche 37 und 38 vorgesehenen Öffnungen 47 nach außen austreten. Der Elektrolyttrog 36 steht wiederum in einem
Kühlbehälter 48. Zum Polieren des Niobhohlkörpers 31 kann entsprechend dem bereits erläuterten Ausführungsbeispiels verfahren
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einfacher Weise automatisiert
werden. Im einfachsten Fall kann beispielsweise das Einschalten und Abschalten der Spannung, das Weiterdrehen des
zu polierenden Iliobhohlkörpers und das Umpumpen der Elektrolyten
nach einem fest vorgegebenen Zeitprogramm "erfolgen.
1 5 Pritentanaprüi hö
3 Figuren
309812/106$
Claims (13)
- - 15 PatentansprücheVPA 71/7576Verfahren zum elektrolytischen Polieren von Niobteilen, bei welchem das zu polierende Niobteil als Anode in einen HoSO., HP und HpO enthaltenden Elektrolyten eingebracht und zwischen dem Niobteil und einer ebenfalls im Elektrolyten angeordneten Kathode eine konstante elektrische- Spannung derart eingestellt wird, daß dem Elektrolytstrom überlagerte gedämpfte Stromschwingungen auftreten, wobei ferner spätestens nach vollständigem Abklingen der Stromschwingungen die Spannung solange abgeschaltet wird, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht aufgelöst ist» anschließend erneut eine konstante Spannung so eingestellt wird, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten, und wobei die Folge von Zuständen mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch mehrfachdurchlaufen wird, nach Patent (Patentanmeldung Akt.Z. P 20 27 156*1), dadurch gekennzeichnet, daß ein mit wenigstens einer Öffnung vasehener Niobhohlkörper (1 bis 5) zum Polieren seiner Innenfläche nur teilweise in den Elektrolyten derart eingetaucht und um eine durch die Öffnung verlaufende Drehachse (8) derart drehbar angeadnet wird, daß zwischen dem Elektrolytspiegel und allen oberhalb des Elektrolytspiegels befindlichen Teilen der Innenfläche des Niobhohlkörpers in jeder Stellung des Niobhohlkörpers ein zusammenhängender, durch die Öffnung mit der äußeren Umgebung in Verbindung stehender freier Raum (25) vorhanden ist und beim Drehen des Niobhohlkörpers.die einzelnen Teile seiner Innenfläche nacheinander in den Elektrolyten eintauchen, jedoch kein Teil der Innenfläche ständig im Elektrolyten verbleibt, daß ferner die Kathode (13) durch die Öffnung In den Niobhohlkörper eingeführt und im Elektrolyten derart gegenüber dem Niobhohlkörper angeordnet wird, daß der Bereich des Elektrolyten, in welchem die an der Kathode bei Stromdurchgang gebildeten Gase zum Elektrolytspiegel aufsteigen, frei von Teilen der Innenfläche des Niobhohlkörpers ist, und daß der Niobhohlkörper während des Anliegens der konstanten Spannung und der anschließenden Auflösung der Oxidschicht in Ruhe gehalten und nach Auflösung der Oxidschicht vor einem erneuten Anlegen einer konstanten Spannung im die Drehachse weitergedreht wird.309612/YPA 71/7576 - 16 -
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Niobhohlkörper nach jedem Auflösen der Oxidschicht vor dem erneuten Anlegen einer konstanten Spannung um die Drehachse weitergedreht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet," daß der Drehwinkel beim Weiterdrehen .des Niobhohlkörpers so gewählt wird, daß während des gesamten Poliervorgangs alle Teile der Innenfläche etwa gleich lange Zeit in den Elektrolyten eintauchen.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (8) in der durch den Elektrolytspiegel gebildeten Ebene liegt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel jeweils um wenige Grad von 180° abweicht.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem rotationssymmetrischen Niobhohlkörper (1 bis 5) die Drehachse (8) mit der Symmetrieachse übereinstimmt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß während des Auflösens der Oxidschicht der innerhalb des Niobhohlkörpers befindliche Elektrolyt durch Umpumpen ausgetauscht wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum elektrolytischen Polieren eines Niobhohlkörpers (31) mit einer von einem anderen, durch den Elektrolyten angreifbaren Metall (32) überzogenen Außenseite das andere Metall durch eine gegenüber dem Elektrolyten resistente Hülle (35) abgedeckt wird.
- 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein fohrflrmiger mit dem zu polierenden Niobhohlkörper (1 bis 5) verbindbarer, in der Wand eines Elektrolytbehälters (6) dreh-309812/10882U6794VPA 71/7576■. Λ 'bar gelagerter Flansch (7) vorgesehen ist.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (7) außerhalb des Elektrolytbehälters (6) mit Schleifkontakten (26) zur Stromzuführung versehen ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des an den Niobhohlkörper (1 bis 5) anschließenden Flanschendes die Wandung des Flansches (7) mit Bohrungen (21) versehen ist.
- 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Niobhohlkörper (1 bis 5) einführbare Kathode (13) rohrförmig ausgebildet ist und in der Wandung ihres innerhalb des Niobhohlkörpers liegenden Teiles Bohrungen (19) aufweist.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum elektrolytischen Polieren eines Niobhohlkörpers mit stark ausgebuchteter Innenfläche die Kathode (13) in die Ausbuchtungen hineinragende Fortsätze (20) aufweist.309812/1068
Priority Applications (12)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146794 DE2146794C3 (de) | 1971-09-18 | Verfahre" und Vorrichtung zum anodischen polieren von Niobteilen | |
CH1174872A CH567581A5 (de) | 1971-09-18 | 1972-08-09 | |
NLAANVRAGE7211873,A NL171603C (nl) | 1971-09-18 | 1972-08-31 | Verbetering van een werkwijze voor het elektrolytisch polijsten van niobiumonderdelen. |
AT757172A AT313015B (de) | 1971-09-18 | 1972-09-04 | Verfahren und Vorrichtung zum elektrolytischen Polieren von Niobteilen |
SE7211942A SE392298B (sv) | 1971-09-18 | 1972-09-15 | Sett och anordning for elektrolytisk polering av niobdelar |
US00289543A US3850769A (en) | 1971-09-18 | 1972-09-15 | Method for the electrolytic polishing of niobium structures |
CA151,800A CA1011282A (en) | 1971-09-18 | 1972-09-15 | Method and apparatus for the electrolytic polishing of niobium structures |
FR7233036A FR2153101B2 (de) | 1971-09-18 | 1972-09-18 | |
GB4318872A GB1411392A (en) | 1971-09-18 | 1972-09-18 | Electrolytic polishing of a niobium surface |
JP9352272A JPS5539640B2 (de) | 1971-09-18 | 1972-09-18 | |
GB5368474A GB1411393A (en) | 1971-09-18 | 1972-09-18 | Apparatus for use in the electrolytic treatment of a niobium surface |
AT203874A AT325370B (de) | 1971-09-18 | 1974-03-12 | Verfahren zum elektrolytischen polieren der innenfläche eines niobhohlkorpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146794 DE2146794C3 (de) | 1971-09-18 | Verfahre" und Vorrichtung zum anodischen polieren von Niobteilen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2146794A1 true DE2146794A1 (de) | 1973-03-22 |
DE2146794B2 DE2146794B2 (de) | 1976-08-05 |
DE2146794C3 DE2146794C3 (de) | 1977-03-31 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5539640B2 (de) | 1980-10-13 |
NL7211873A (de) | 1973-03-20 |
FR2153101A2 (de) | 1973-04-27 |
NL171603C (nl) | 1983-04-18 |
AT313015B (de) | 1974-01-25 |
GB1411392A (en) | 1975-10-22 |
CA1011282A (en) | 1977-05-31 |
DE2146794B2 (de) | 1976-08-05 |
SE392298B (sv) | 1977-03-21 |
FR2153101B2 (de) | 1978-03-03 |
JPS4861334A (de) | 1973-08-28 |
US3850769A (en) | 1974-11-26 |
GB1411393A (en) | 1975-10-22 |
CH567581A5 (de) | 1975-10-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3226621A1 (de) | Fuer hohe stromdichten geeignete galvanisiervorrichtung | |
DE2838022A1 (de) | Verfahren zum elektropolieren sowie vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE2239425C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Nioboberflächen für Wechselstromanwendungen | |
DE2126820B2 (de) | Elektrolytische ZeUe mit Kohleanoden zur Herstellung von Fluor | |
DE2045787C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen anodischen Oxidation von band- oder drahtförmigem Aluminium | |
DE811974C (de) | Magnetron der Hohlraumresonatortype und Verfahren zur Herstellung eines solchen Magnetrons | |
EP0084521A2 (de) | Elektrolytische Metallrückgewinnungszelle und deren Betrieb | |
DE2146794A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum elektrolytischen polieren von niobteilen | |
EP0112439B1 (de) | Verfahren zur anodischen Oxydation von Aluminiumlegierungen | |
DE2146794C3 (de) | Verfahre" und Vorrichtung zum anodischen polieren von Niobteilen | |
DE2609549C3 (de) | Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen | |
DE2313026C3 (de) | Verfahren zum anodischen Polieren der Innenfläche eines Niobhohlkörpers | |
DE1294793B (de) | Verfahren zur elektrolytischen Bearbeitung eines Werkstueckes mittels eines Mehrphasenstromes und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens | |
DE2146785C3 (de) | Verfahren zur anodischen Oxidation der Innenfläche eines mit wenigstens einer Öffnung versehenen supraleitfähigen Niobhohlkörpers | |
DE2409180C3 (de) | Verfahren zum anodischen Polieren von Niobteilen | |
DE2313026B2 (de) | Verfahren zum anodischen polieren der innenflaeche eines niobhohlkoerpers | |
DE2164529C2 (de) | Supraleitender Hohlraumresonator | |
DE2146785B2 (de) | Verfahren zur anodischen oxidation der innenflaeche eines mit wenigstens einer oeffnung versehenen supraleitfaehigen niobhohlkoerpers | |
DE2522926A1 (de) | Verfahren zur herstellung metallplattierten langgestreckten aluminiummaterials | |
AT325370B (de) | Verfahren zum elektrolytischen polieren der innenfläche eines niobhohlkorpers | |
DE10100297A1 (de) | Vorrichtung und Verahren zur elektrochemischen Beschichtung | |
DE2409405C3 (de) | Verfahren zum anodischen Oxidieren der Innenfläche eines mit wenigstens einer Öffnung versehenen Niobhohlkörpers | |
DE2250366A1 (de) | Elektrolytisches loetgeraet | |
DE1196163B (de) | Verfahren zur Reinigung von dielektrischen Fluessigkeiten | |
AT340735B (de) | Vorrichtung zum elektroplattieren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |