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Saugfthise Produkte und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung
betrifft saugfKhige Produkte, die Körperflüssigkeiten, Blut und andere Körperexsudate
auf saugen und zurückhalten. Die Erfindung ist insbesondere auf saugfUhige Produkte
wie chirurgische Schwämme und Tücher, speziell auf Tupfer und Tücher für die Laparotomie
gerichtet, die ausgezeichnete Weichheit und ausgezeichnete Festigkeit, Ftilligkeit,
Elastizität und Beständigkeit gegen Oberfl#henabrieb und Fusseln, insbesondere im
nassen Zustand, aufweisen. Die Erfindung umfasst ferner Verfahren zur Herstellung
dieser saugfähigen Produkte.
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Die Erfindung wird insbesondere im Zusammenhang mit saugfähigen Produkten
wie chirurgischen Tupfern und Tücher, speziell Schwämmen und Büchern für die Laparotomie,
beschrieben, jedoch sind die weiteren Aspekte und Grundsätze der Erfindung in gleichem
Maße auf andere saugfähige Produkte anwendbar, bei denen die Eigenschaften der Weichheit,
Festigkeit, Fülligkeit, Elastizität und Beständigkeit gegen Oberflächenabrieb und
Fusseln, insbesondere im nassen Zustand, erwünscht sind. Beispiele solcher anderen
saugfähigen Produkte sind Allzwecktupfer und -tücher, Windeln, Wundverbände, postoperative
Verbände, Polster,
Kissen für Wundverbände und Eompressen.
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Eine Iaparotomie ist eine Operation, bei der ein Schnitt durch einen
Teil der Bauchdecke zur Eröffnung der 3auchhöhle gemacht wird. Während dieser Operation
und bei-vielen anderen Operationen, z.B. Bru3tkorterdffaungen für den Zugang zum
Herzen, thorakalen Operationen, gynäkologischen Operationen usw. werden Laparotomy-Schwämme
und -tUcher verwendet, um verhältnismäßig große Mengen an Xörperfliissigkeiten,
Blut und anderen Körperexsudaten aufzusaugen.
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Diese laporotomietÜcher werden auch verwendet, um Organe abzuschirmen,
die Außenränder des Einschnitts zu bedecken, Organe zu handhaben, Bereiche in der
Einscbittöffnung so zu unterlegen, daß der Zugang zu#anderen Organen in der eröffneten
Höhle erleichtert wird.
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Zur Zeit werden gewöhnlich Tücher aus Baunwollmull für die oben genannten
Zwecke verwendet. Diese Tücher werden gewöhnlich aus vier lagen Baumwollmull (U.S.P.
28 x 24 Maschen) in Größen von 30,5 x 30,5 cm, 49 x 49 cm, 49 x 10,2 cm, 91 x 20,3
cm usw. hergestellt.
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Diese Tücher aus Baumwollmull haben jedoch zahlreiche Naohteile.
Beispielsweise haben sie einen verhältnismäßig hohen Anschaffungspreis und erfordern
verhältnismäßig hohe anschließende Personalkosten, weil sie wiederverwendbar sind,
so daß nach Jedem Gebrauch Waschen und Sterilisieren, Entfernung von "Pillent' oder
Noppen von Hand, um zu verhindern, daß sie während einer Operation herabfallen,
Ausbessern, erneutes Nähen, Falten von Hand usw. erforderlich sind. Ferner ist die
Gefahr einer Infektion und einer Verunreinigung durch andere Tücher ein sehr ernater
Faktor.
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Außerdem sind die gebrauchten TUcher auch nach sorgfältigem Waschen
und Sterilisation im allgemeinen mit Blut oder anderen Flecken von vorherigen Operationen
verschmutzt, so daß sie sehr unansehnlich und etwas abstoßend aussehen.
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Die ästhetische und psychologische Wirkung eines in dieser Weise
befleckten Tuches: ist sehr unangenehm.
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Es ist daher sehr erwünscht, daß ein wirtschaftliches, für den einmaligen
Gebrauch vorgesehenes, wegwerfbares Tuch entwickelt und verwendet wird, um die vorstehend
genannten Na#hteile auszuschalten. Es ist ferner unerläßlich, daß ein solches Tuch
weich ist und ausgezeichnete Festigkeit, PU gkeitf Elastizität und 3eständigkeit
gegen Oberflächenabrieb und Fusseln, insbesondere im nassen Zustand, aufwen8.
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Es wurde nun gefunden, daß ein solchen wegwerfbares Tuch für den einmaligen
Gebrauch hergestellt werden kann, indem man ein verstärkendes Gitter oder Netz,
das ein Muster von offenen Bereichen bildet, aus einem thermoplastischen Kunststoff
herstellt, wenigstens eine Lage eines saugfähigen Fasermaterials auf Jede Seite
des Gitters oder Netzes legt, die Lage des Basermaterials mit dem Netz verklebt,
dann ein Laminat aus mehreren Lagen aus Netz und damit verklebtem Fasermaterial
bildet und die verschiedenen Schichten von ihrem Umfang und gegebenenfalls von ihren
Rändern einwärts miteinander verbindet.
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Die Erfindung wird nachstehend ausführlich in Verbindung mit den Abbildungen
beschrieben. Ferner werden bevorzugte Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung
der neuen Produkte gemäß der Erfindung beschriebene Fig.1 zeigt vereinfacht, schematisch,
perspektivisch und auseinandergezogen ein verstärktes textiles Vlies, das aus mehreren
Faserstofflagen und einem in der Mitte angeordneten verstärkenden Gitternetz besteht,
vor dem Zusammenlegen und vor der Verarbeitung gemäß der Erfindung.
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Fig.2 zeigt perspektivisch als Teilansicht eine bevorzugte Ausführungsform
des in Fig.1 dargestellten verstärkenden Gitternetzes.
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Fig.3 zeigt in vereinfachter, schematischer Form eine bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung und eines Verfahren. gemäß der Erfindung für die Herstellung des
verstärkten
textilen Faservlieses, das in Fig.1 dargestellt ist.
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Fig.4 zeigt vereinfacht undschematisch eine bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung und eines Verfahrens, -um gemäß der Erfindung mehrere verstärkte
textile Faservlieslagen, wie sie in Fig0I dargestellt sind, zu vereinigen.
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Fig.5 zeigt in vereinfachter, schematischer Form eine weitere bevorzugte
Ausfvhrungsform einer Vorrichtung und eines Verfahrens, mit deren Hilfe gemäß der
Erfindung mehrere verstärkte textile Faservlieslagen, wie sie in sie.1 dargestellt
sind, vereinigt werden.
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Fig.6 ist eine vereinfachte Draufsicht auf ein erfindungsgemäß hergestelltes
Laparotomie-Tuch/ Fig.7 zeigt teilweise auseinandergezogen und vergrößert einen
Querschnitt des in Fig06 dargestellten Laparotomie-Tuches längs der Linie 7-7 von
Fig07 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung.
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Fig.8 ist eine vereinfachte Draufsicht auf eine andere Ausführungsform
eines gemäß der Erfindung hergestellten Laparotomie-Tuches#.
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Fig.9 zeigt teilweise auseinandergezogen und vergrößert einen Querschnitt
des in Fig08 dargestellten Laparotomie-Tuches längs der Linie 9-9 in der durch die
Pfeile angedeuteten Richtung, Die Abbildungen, insbesondere Fig0i, zeigen ein verstärktes
textiles Faservlies 10, das aus einer Außenlage 12 eines Fasermaterials, einem in
der Mitte oder innen angeordneten verstärkenden, aus Kunststoff bestehenden Gitternetz
14 und einer weiteren äußeren Lage 18 aus Fasermaterial besteht.
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Jede Außenlage 12 und 18 kann aus einer einzelnen Faserschicht oder
aus mehreren laminierten Faserschichten bastehen,
die gewöhnlich
miteinander verbunden werden, um eine schwerere Lage zu bilden.
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Die zur Herstellung der Lagen 12 und 18 verwendeten Fasern sind in
hohem Maße saugfähig 7vnd bestehen vorzugsweise aus Cellulose, z.B. Baumwolle oder
Reyon. Für besondere Zwecke oder besondere Wirkungen können jedoch auch andere synthetische
oder natürliche Fasern in verschiedenen Mengenverhältnissen verwendet werden. Als
andere Fasern kommen beispielsweise solche aus Polyamiden (Nylon 6,6, Nylon 6, Nylon
610, Nylon 11 usw.), Acrylfasern (Acrilan, Creslan, Orlon usw.), Modacrylfasern
(Dynel, Verel usw.), Polyesterfasern (Dacron, Model usw.), Polyolefinfasern (Polyäthylen,
Polypropylen usw.) und Fasern aus Oelluloseestern (Celluloseacetat, Cellulosetriacetat
usw.) in Frage.
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Es ist nicht wesentlich, daß die beiderseits des Kunststoffgitternetzes
14 angeordneten Faserlagen 12 und 18 aus Fasern der gleichen Art oder des gleichen
Titers bestehen oder daß jede Lage aus nur einer Faserlage besteht oder beide lagen
das gleiche Gewicht haben. Gemische der vorstehend genannten Fasern in praktisch
allen Mengen- und Gewichtsverhältnissen sind natürlich nach Belieben oder Bedarf
~möglich.
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Vorzugsweise haben die Fasern textile Stapellänge oder eine äquivalente
Länge oder sind wenigstens kardierbar, d.h. sie sollten eine Länge von durchschnittlich
etwa 13 bis 76 mm oder mehr haben. Kürzere Fasern mit einer durchschnittlichen Länge
bis hinab zu 5 mm oder weniger können in verschiedenen Anteilen bis zu etwa 50 Gew.-%
der Faserlage zugesetzt/oder die gesamte Faserlage bilden, besonders in Fällen,
bei denen die Faserschicht durch Ablage von Fasern aus einem Gas oder einer Flüssigkeit,
z.B. nach einem üblichen oder modifizierten, mit Wasser arbeitenden Papierherstellungaverfahren
oder durch Ablage aus der Luft gebildet wird. Bei diesen Herstellungsverfahren durch
Ablage aus Flüssigkeiten oder Luft werden
durchschnittliche Faserlängen
von etwa 4,8 oder 3,2-mm den extrem kurzen Fasern bis hinab zu etwa 1,6 oder 0N8
mm oder sogar weniger, wie sie für die Papierherstellung nach üblichen Verfahren
verwendet werden, vorgezogen. Diese sehr kurzen Fasern, wie sie bei der üblichen
Papierherstellung verwendet werden, sind jedoch insbesondere aus wirtschaftlichen
Gründen oder für solche Zwecke und Anwendungen brauchbar, bei denen die Ausbildung
von Eigenschaften und Merkmalen von Papier und Papierprodukten nicht nachteilig
oder unerwünscht ist, Der Titer der synthetischen Fasern oder Chemiefasern, die
zur Herstellung der Faserlagen verwendet werden, liegt vorzugsweise im Bereich der
ungefähren Dicke der oben genannten Naturfasern, doh. ein Titer im Bereich von etwa
1 bis 3 den wird bevorzugt. Wenn jedoch eine stärkere Undurchsichtigkeit oder Deckkraft
gewünscht wird, können Fasern mit Titern bis hinab zu etwa 3/4 oder sogar etwa 1/2
verwendet werden. Gegebenenfalls können Fasern mit intern bis zu 10, 15 oder noch
höher gebraucht werden. Die Mindesttiter und maximalen Titer hängen natürlich von
dem Wunsch oder der Notwendigkeit zur Herstellung einer bestimmten Faserschicht
oder eines bestimmten Faservlieses und von den Maschinen und Verfahren zu ihrer
Herstellung ab.
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Das Gewicht der einzelnen Faserlage, die an jeder Seite des verstärkenden
Netzes angeordnet wird, kann in Abhängigkeit von den Anforderungen an das Endprodukt
innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen liegen. Eine einzelne dünne Faserlage,
wie sie durch eine Karde gebildet wird, kann ein Gewicht von etwa 3,1 bis 15,5 g/m2
haben. Das Mindestgewicht einer einzelnen Vlieslage, das für die Zwecke der Erfindung
in Frage kommt, beträgt jedoch etwa 7,8 g/m2, wie es gewöhnlich von einer Karde
oder durch Fachen von zwei Kardenvliesen erhalten wird. Das maximale Gewicht für
eine einzelne Fauervlieslage kann in Abhängigkeit vom
vorgesehenen
Verwendungszweck des Endprodukts bis zu etwa 46,5 g/m2 oder mehr betragen. Im Rahmen
der allgemeineren Anwendungen der Erfindung kommt jedoch ein Gewicht der einzelnen
Faserlagen von etwa 9,3 bis 23,2 g/m2 in Frage.
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Diese Gewichte werden vor einer etwaigen Schrumpfung des Vlieses während
der anschließenden Verarbeitung ermittelt und nehmen demgemäß nach dieser Schrumpfung
zu.
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Die Zahl der Faserlagen im verstärkten Vlies muß natürlich wenigstens
zwei (eine Lage an jeder Seite des aus Kunststoff bestehenden Gitternetzes) betragen,
um die gewünschten oder erforderlichen Wirkungen zu erzielen. Drei, vier, fünf oder
mehr Lagen in jeder gewünschten Anordnung können verwendet werden, wobei das aus
Kunststoff bestehende Gitternetz in der Mitte oder, falls zur Erzielung besonderer
Effekte gewünscht, dichter an einer Seite angeordnet ist.
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Es ist möglich, daß ein bestimmtes verstärktes Faservlies mehrere
verstärkende Kunststoffnetze enthält. Beispielsweise kann das verstärkte Vlies aus
drei Faserlagen als die beiden äußeren Schichten und einer mittleren Lage bestehen,
wobei die beiden Kunststoffnetze sandwichartig abwechselnd zwischen den drei Faserlagen
angeordnet sind, Je nach Bedarf und den Erfordernissen für einen bestimmten Zweck
sind auch andere Anordnungen und andere Laminate, die aus mehreren Kunststoffnetzen
und mehreren Faserlagen bestehen, möglich.
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Wenn Kardenvliese oder Bahnen mit orientierten Fasern als Faserlagen
verwendet werden, ist es nicht wesentlich, daß die vorherrschende Richtung, in der
die Fasern orientiert sind, in allen Kardenvliesen gleich ist. Gegebenenfalls können
die Kardenvliese durch Kreuzlegung so zusammengelegt werden, daß die vorherrschenden
Richtungen der Faserorientierung einen rechten Winkel oder andere Winkel zueinander
bilden, wodurch verschiedene Festigkeitsbeziehungen einstellbar sind.
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Es ist natürlich möglich, eine Faserlage nur an einer Seite des Kunststoff
netzes anzubringen0 Hierbei wird ein Laminat mit verschiedenen Eigenschaften, Merkmalen
und verschiedenem Aussehen an jeder Seite erhalten. Ein solches Produkt kann für
Zwecke verwendet werden, bei denen diese Unterschiede in Kauf genommen werden können.
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Das zwischen den Faserlagen 12 und 18 angeordnete Gitternetz 14 besteht
aus einem thermoplastischen Kunststoff, z030 Polypropylen, Polyäthylen (niedrige
Dichte von 0,91 bis 0,94, mittlere Dichte von 0,94 und hohe Dichte von 0,95 bis
0,96 und darüber), Polyamiden, insbesondere Nylon 66 (Hexamethylendiamin-Adipinsäure),
Nylon 610 (Hexamethylendiamin-Sebacinsäure) und Nylon 6 (Polycaprolactam), Polyestern,
insbesondere Polyäthylenglykolterephthalat, Acrylpolymeren oder Modacrylpolymeren.
Diese und andere Materialien sind geeignet, wenn sie die notwendigen thermoplastischen
Eigenschaften und andere chemische und physikalische Eigenschaften im erforderlichen
Maße aufweisen und in der hier beschriebenen Weise thermisch oder in anderer Weise
aktiviert werden können.
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~ Polyäthylen von hoher Dichte, die im allgemeinen über ~ 0,94 g/cm3liegt,#'
sowie überwiegend isotaktisches Polypropylen sind für die Zwecke der Erfindung außergewöhnlich
gut geeignet.
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Wie in Fig.2 dargestellt, besteht das Gitternetz 14 aus Stäbchen
oder Monofilamenten 15, die nach einer Richtung verlaufen, und Stäbchen oder Monofilamenten
15a, die quer zu den Stäbchen oder Monofilamenten 15 verlaufen. Die sich kreuzenden
Stäbchen oder Monofilamente 15 und 15a bestehen an ihren Kreuzungspunkten 16 vorzugsweise
aus einem Stück und bilden ein gleichmäßiges Muster mit einer Vielzahl von rechteckigen
Öffnungen 17 zwischen den Stäbchen oder Fäden0 Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
solcher Gitter oder Netze werden ausführlich in den U.S.A.-Patentanmeldungen 736
356, 799 438 und 857 989 der Anmelderin bebeschrieben,
Die Öffnungen
17 sind vorzugsweise rechteckig oder quadratisch, wie in der Abbildung dargestellt,
jedoch sind natürlich auch andere geometrische Formen möglich. Geeignet sind beispielsweise
Rauten, Parallelogramme, Rhomboide, Vielecke usw. Diese Formen werden ausgebildet,
indem man die Stäbchen oder Monofilamente 15 und 15a sich im spitzen oder stumpfen
Winkel und nicht in dem dargestellten Winkel von 900 schneiden läßt.
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Die Länge der Seiten dieser geometrischen Figuren im Gitter oder Netz
kann in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfordernissen in verhältnismäßig weiten
Grenzen liegen. Seitenlängen von nur etwa 2,1 mm oder 3,2 mm sind geeignet, jedoch
haben die Seiten im allgemeinen eine Länge von etwa 5,1 bis 6,4 mm, Längere Seiten
bis etwa 12,7 mm oder etwa 19 mm sind brauchbar, und in besonderen Fällen kommen
noch größere Längen in Frage.
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Das Gitter oder Netz wird gewöhnlich durch Angabe seiner Maschengröße
beschrieben. Beispielsweise bedeutet ein Netz 3 x 5, das drei Monofilamente pro
Zoll in einer Richtung und fünf Monofilamente pro Zoll in der anderen Richtung verlaufen.
Zahlreiche andere Maschengrößen kommen in Frage, z03. 4 x 9, 4 x 4 und 7 x 9o Das
Netz 14 muß jedoch physikalisch und chemisch so beschaffen sein, daß es zu dem Zeitpunkt,
zu dem es zwischen die Lagen der Fasermaterialien eingelegt wird, einen genü#enden
Grad von latenter Thermoplastizität und latenter Schrumpfbarkeit aufweist.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal des Gitters oder Netzes 14 ist die
Tatsache, daß die Kreuzungspunkte der Fäden 15 und 15a in der gleichen Dicke wie
die Fäden zwischen den Kreuzungspunkten gehalten werden können, so daß keine erhabenen
oder vertieften Stellen vorhanden sind, wie es bei in ablicher Weise gewebter Gaze
oder in üblicher Weise gewebtem lockerem Baumwoilstoff der Fall ist, wo die Kreuzungspunkte
von Kette und Schuß erheblich dicker sind
als die einzelnen Kett-
und Schußfäden zwischen den Kreuzungspunkten. Diese flache Beschaffenheit ist natürlich
ein großer Vorteil für die Herstellung von Laparotomie-Büchern, da die Berührung
aller Teile des Net#es oder Gitters mit den anliegenden Faserstoffbahnen inniger
und vollständiger ist. Außerdem fehlen erhöhte Stellen oder ~Knoten" im Laparotomie-Tuch
; vollständig. Dies ist vorteilhaft während der anschließenden Verwendung bei Operationen.
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Das Gewicht des Kunststoffnetzes kann in Abhängigkeit von den jeweiligen
Erfordernissen in verhältnismäßig weiten Grenzen liegen. Geeignet ist ein Gewicht
von etwa 1,2 g bis etwa 12 gim2 oder mehr. Für die meisten Anwendungen der Erfindung
ist Jedoch ein Bereich von etwa 2,3 bis 6,2 g/m2 als#zweckmäßig anzusehen.
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Die physikalischen Eigenschaften und die chemische Zusammensetzung
des Netzes 14 sind jedoch derart, daß es zu dem Zeitpunkt, zu dem es zwischen die
lagen des Fasermaterials eingelegt wird, einen ausreichenden Grad von restlicher
latenter Schrumpfung hat. Geeignet im Rahmen der Erfindung ist ein latentes Sohrumpfvermögen
von nur etwa 3%, Jedoch wird ein größeres latentes Schrumpfvermögen im Bereich von
etwa 5 bis 10% oder 15 bevorzugt. Für spezielle Verwendungszwecke kann ein noch
größeres latentes Schrumpfvermögen bis 20% oder 25% oder darüber in Frage kommen.
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Der im Netz vorliegende Grad des restlichen oder latenten Schrumpfvermögens
ist in hohem Maße durch die Jeweiligen Verarbeitungs- und Herstellungsverfahren
bei der ursprünglichen Bildung und Vorbehandlung des Netzes selbst bestimmt. Dies
ist ein sehr wichtiger Faktor. Beispielsweise ist das Bestreben des Polymermaterials,
zu seiner ursprunglichen Länge zurückzukehren oder zu schrumpfen, um so größer,
Je stärker das Polymermaterial während seiner arsPrUnglichen Herstellung gedehnt,
gereckt und.gezogen wird, und Je größer der hierdurch erzielt. Gred der Molekülorientierung
ist.
Dieses Schrumpfungsbestreben oder das "elastische Gedächtnis" des orientierten und
gereckten Polymermaterials ist in der Fachwelt bekannt, und diese Erkenntnis führt
zum zweiten Faktor, der die Schrumpfeigenschaften des Polymermaterials beeinflußt.
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Der zweite Faktor liegt in dem Ausmaß und in der Dauer der Temperungs-
und Entspannungsbehandlung, die dazu dient, die Stabilisierung oder Heißfixierung
des Netzes nach seiner ursprünglichen Herstellung vorzunehmen. Die weiter gehenden
Temperungs- oder Heißfixierbehandlungen, wie sie bisher normalerweise bei Produkten
dieser Art angewendet wurden, pflegen im allgemeinen das Schrumpfungsbestreben des
gebildeten Netzes zu verringern, wodurch sein Schrumpfvermögen im wesentlichen verschwindet.
Andererseits wird bei einer weniger weitgehenden Temperung oder Wärmestabilisierungsbehandlung
oder bei vollständigem Verzicht auf diese Behandlung das Bestreben des Netzes, nach
der Bildung zu schrumpfen, aufrecht erhalten, so daß es für die Zwecke der Erfindung
geeignet wird.
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Ein dritter Faktor bei der Ausbildung der Schrumpfeigenschaften liegt
in der anschließenden Behandlung des laminierten Materials, das das Netz mit dem
restlichen oder latenten Schrumpfvermögen enthält. Wenn ein solches laminiertes
Gebilde verklebt und dann einer Wärmebehandlung, z03. einer Trocknung oder einer
Härtung des Harzes bei erhöhten Temperaturen unterworfen und das Netz im gespannten
Zustand gehalten wird, bleiben die Schrumpfeigenschaften gewöhnlich nicht erhalten,
so daß praktisch keine Schrumpfung stattfindet. Wenn jedoch die Wärmebehandlung
unter Bedingungen einer geregelten Spannung erfolgt, z.B.
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durch Führung des laminierten Gebildes über erhitzte Trockenzylinder,
die sich mit geregelten, vorbestimmten, allmählich abnehmenden Oberflächengeschwindigkeiten
drehen, können die Schrumpfeigenschaften erhalten bleiben, so daß das Netz schrumpft,
Diese
Schrumpfeigenschaften sind von großem Vorteil für die Einstellung der Dicke und
Fülligkeit des Endprodukts sowie für den Grad des Riffelns oder Bauschens, der ihm
verliehen werden kann. Dieses geregelte Riffeln, Zusammenziehen und Bauschen kann
zu Jedem gewünschten Zeitpunkt hervorgebraoht werden, findet jedoch vorzugsweise
während der Hitzesterilisation des saugfähigen Produkts vor dem Gebrauch statt.
Als Folge dieses Schrumpfens, Riffelns und Bauschens nimmt die Fülligkeit oder Dicke
zu, und die Weichheit und die Oberflächenbescbaffenheit werden verbessere Das Ausmaß
der Verbesserung der Fülligkeit oder Dicke, Weichheit und Oberflächenbeschaffenheit
usw. hängt natürlich weitgehend vom Unterschied in den Schrumpfeigenschaften zwischen
dem thermoplastischen Netz und den damit verklebten Faserlagen ab. Da die Ränder
des thermoplastischen Netzes und der Faserlagen fest miteinander verklebt sind und
das thermoplastische Netz viel stärker schrumpft als die damit verklebten Faserlagen,
sind das Bauschen und Riffeln und die Zunahme der Fülligkeit im mittleren Bereich,
der von den Rändern begrenzt ist, größer, wenn der Unterschied in den Schrumpfeigenschaften
und im Schrumpfvermögen größer ist.
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Fig.3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Verfahrens und einer
Vorrichtung, die sich zum Zusammenlegen einer äußeren Faserlage 22, eines verstärkenden
Kunststoffnetzes 24 und einer weiteren äußeren Faserlage 28 unter Bildung eines
verstärkten Vlieses 10' eignen. Rotierende Druckrollen 29,30 und 31,32 pressen die
verschiedenen Lagen zu einem Schichtgebilde 33 zusammen. Dieses Schichtgebilde 33
wird dann durch eine übliche, mit Gas strömen arbeitende Umordnungsvorrichtung 36
geführt, in der die einzelnen Fasern zu einem gebündelten textilen "KEYBAK"-Faservlies
werden neugeordnetß das ein vorbestimmtes Muster von Öffnungen und Faserbündeln
aufweist. Diese Vorrichtung wird ausführlich
in der U0S0A.-Patentschrift
2 862 251 beschrieben, auf deren Abbildungen 7 bis 10 besonders verwiesen wird,
Die Neuordnung der Fasern während eines solchen "KEYBAK"-Bündelungsverfahrens ist
besonders vorteilhaft, da die Einzelfasern der Faserlagen neu geordnet und in einem
solchen Maße umhergewirbelt werden, daß sie mechanisch mit sich selbst verwickelt
und verfilzt und um die einzelnen Stäbchen oder Fäden des Kunststoffnetzes gewickelt
werden, Diese mechanische Befestigung oder Verbindung der Faserlagen am Netz ist
besonders vorteilhaft im Falle von Polymeren, die schwieriger mit den Faserlagen
zu verkleben sind, Das neugeordnete Schichtgebilde 33 wird dann durch eine übliche
Klebstoffauftrag- oder Verklebungsvorrichtung 34 geführt, in der ein Klebstoff aufgebracht
wird, Die besondere Art der Verklebungsmethode und -orrichtung ist nicht entscheidend
wichtig, Geeignet ist grundsätzlich jede bekannte Form von rotierenden Druckwalzen,
die in geeigneter Weise graviert oder geprägt sind, um die richtige Klebstoffmenge
aus einem Massekasten oder Behälter aufzunehmen und den Klebstoff im gewünschten
Muster auf das Laminat aufzubringen.
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Andere Arten der Verklebung unter Anwendung anderer Auftrag- und Imprägnierverfahren
und -vorrichtungen sind ebenfalls möglich. In Frage kommen Spritzauftrag, Klotzen,
Tauchen und andere Methoden der Imprägnierung oder Gesamtverklebung.
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Zur Verklebung der verschiedenen Faserlagen und des Netzes können
die verschiedensten bekannten Bindemittel verwendet werden, Es muß jedoch ein Bindemittel
verwendet werden, das einwandfrei an den verschiedenen Fasern haftet und sie miteinander
verbindet oder wenigstens mechanisch miteinander verfilzt. Geeignet als Bindemittel
für diesen Zweck sind beispielsweise regenerierte Cellulose, Vinylharze, z0B0 weiches
oder hartes Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid und Polyvinylalkohol als Homopolymere
oder Copolymere,
Acrylharze, z0B0 Äthylacrylat, Methylmethacrylat,
Butylacrylat und Butylmethacrylat, Butadienharze, z030 Butadien-Acrylnitril-Copolymere
und Butadien-Styrol-Copolymere, andere Synthesekautschuke, Naturkautschuk, Harnstoffharze,
z0B. Harnstoff-Formaldehydharz, ,Harze von cyclischem Harnstoff und Formaldehyd,
Aldehydharze, z.B. Melamin-Formaldehydhars, Phenol-Formaldehydharz und Resoroin-Formaldehydharz,
Epoxyharze, Cellulosederivate, z.B. Carboxymethylcellulose und Hydroxyäthylcellulose,
Stärke, Pflanzenharze und Caseins Diese Bindemittel können nach Belieben in Form
von Emulsionen, Lösungen, Dispersionen, Plastbsolen und Pulvern zugesetzt werden.
Eine Selbstverklebung, vorzugsweise durch Wärme und/oder Druck und/oder Lösungsmittel,
ist ebenfalls möglich, wenn thermoplastische Fasern vorhanden sind, Die aufgebrachte
Menge dieser Bindemittel kann innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen liegen und
hängt weitgehend von dem jeweils verwendeten Bindemittel und von der Art, dem Gewicht
und der Dicke der Faserlagen ab. Bei gewissen Bindemitteln erwiesen sich bereits
Mengen von 1 Gew#-% bis etwa 12 Gew.-#, bezogen auf das Gewicht der zu verklebenden
trockenen Faserlagen, als geeignet, Bei anderen Bindemitteln erwiesen sich Mengen
von etwa 15 bis 50 Gew.-% als vorteilhaftet, Für die meisten Zwecke kommen im Rahmen
der Erfindung jedoch etwa 2 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der abzubindenden
trockenen Faserlagen, in Frage.
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Die aufgebrachten Bindemittelflächen haben die Größe, Form und Gestalt,
wie sie bisher verwendet wurden. Spezielle Beispiele von Bindemittelflächen, -formen,
-mustern und -größen sind in den U.S.A.-Patentschriften 2 705 687, 2 705 688 und
2 880 111 beschrieben.
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Das neugeordnete Laminat 3311 mit dem aufgetragenen Bindemittel wird
dann einer geeigneten Heizvorrichtung, z.B.
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einer Heizkammer 35 zugeführt, die bei erhöhter Temperatur gehalten
wird. Hier wird das aufgetragene Bindemittel
getrocknet und, falls
erforderlich, gehärtet. Die Temperatur, der Druck und die Dauer des Erhitzens, Trocknens
und Härtens sind natürlich gegenseitig abhängig. Mit höheren Temperaturen sind kürzere
Einwirkungszeiten möglich, und bei niedrigeren Temperaturen sind längere Einwirkungszeiten
erforderlich. Normalerweise wird etwa 20 Sekunden bis etwa 30 Minuten auf Temperaturen
im Bereich von etwa 1-00 bis 16300 erhitzt.
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Die Kombination der mechanischen Verbindung und der Klebstoffverbindung
zwischen den Faserlagen und dem Kunststoffnetz ist somit der Verbindung überlegen,
die durch mechanische Verbindung allein oder durch Klebstoffverbindung allein erzielt
wird.
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Das abgebundene Faservlies 10' wird dann geeigneten Aufwickelrollen
37 zugeführt, die als Lieferrollen für den nächsten Arbeitsgang dienen.
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Das Zusammenlegen mehrerer abgebundener Faservliese 10' zu einem Laminat
ist in Fig.4 dargestellt. Diese Abbildung zeigt mehrere Lieferrollen 37, von denen
vier Lagen der verstärkten Vliese 10' in den Spalt rotierender Druckrollen 38 und
40, die das Laminat 39 in die gewünschte Beziehung pressen, eingeführt werden.
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Das aus vier verstärkten Vliesen 10' bestehende Laminat 39 wird dann
in beliebiger Weise weitertransportiert und gelangt unter eine erhitzte Schneid-
und Heißsiegelplatte 42, die sich senkrecht hin- und herbewegt und dazu dient, das
Laminat 39 zu einem abgebundenen, selbsttragenden saugfähigen Produkt zu versiegeln.
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Die Temperatur, der Druck und die Dauer des Heißsiegelns sind natürlich
gegenseitig abhängig. Höhere Temperaturen ermöglichen kürzere Einwirkungszeiten
und niedrigere Drücke, während bei niedrigeren Temperaturen längere Einwirkungszeiten
und höhere Drücke erforderlich sind. Temperaturen im Bereich von etwa 107 bis 20400
oder 31600 und Zeiten
von einem Bruchteil einer Sekunde, z0B0 0,2
Sekunden, oder einigen Sekunden, z.B0 1 oder 2 bis zu 5 oder 10 Sekunden, sind möglich,
Der Druck liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 2,1 bis 7 Atmosphären, vorzugsweise
etwa 2,8 bis 5,6 Atmosphären.
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Wie nachstehend ausführlicher beschrieben werden wird, erfolgt das
Heißsiegeln längs des Umfanges des Laminats 39 und, falls erforderlich, zwischen
den Rändern. Der Druck wird durch die Heizplatte 42 ausgeübt, die das Laminat -39
gegen eine feststehende Grundplatte oder einen Amboss 44 preßt. Am rückwärtigen
Ende der Platte 42 und des Ambosses 44 ist eine (nicht dargestellte) übliche Schneidvorrichtung
angeordnet, mit der das endlose Laminat 39 in kürzere Stücke 46 geschnitten wird,
die mit einer Transportvorrichtung, z0B. einem laufenden Band 48, einer Fertigstellungsstation
50 zugeführt werden, wo Bänder oder Schlaufen 52 nach Bedarf angebracht werden.
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In der Abbildung sind vier verstärkte Faservliese dargestellt, um
die Erfindung zu veranschaulichen, jedoch sind auch andere Kombinationen und andere
Zahlen von verstärkten Faservliesen möglich.
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Fig05 zeigt eine Variation der in Fig.4 dargestellten Methode und
Vorrichtung. Von den Lieferrollen 57 werden vier verstärkte Faservliese durch den
Spalt von rotierenden Druckrollen 58, 60 geführt, wobei ein Laminat 59 gebildet
wird, Dieses Laminat wird dann durch den Spalt von beheizten rotierenden Heißsiegel-
und Scbneidwalzen 62 und 64 geführt, die das Laminat an seinen Rändern und, falls
erforderlich, zwischen den Rändern zusammenpressen und erhitze Eine übliche Scbneidvorrichtung
(nicht dargestellt) dient zum Zerschneiden des endlosen Laminats 59 zu kürzeren
Stücken 66, die mit einer Transportvorrichtung, z.B. einem laufenden Band 68, einer
Fertigstellungsstation 70 zuge führt werden, wo nach Bedarf Bänder oder Schlaufen
72 angebracht werden.
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In Fig.6 und 7 ist eine typische Art der Verklebung dargestellt. Hierbei
ist das Laminat 39 an seinen Rändern 51 und zwischen den Rändern verklebt. Fig.6
zeigt eine Möglichkeit der Anbringung von Bändern oder Schlaufen am Laparotomietuch.
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Fig.8 und 9 veranschaulichen eine weitere typische Möglichkeit der
Verklebung des Laminats 59 an seinen Rändern 71 und zwischen den Rändern. Fig08
zeigt eine weitere Möglichkeit der Befestigung der Bänder oder Schlaufen 72 am Laparotomietuch.
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Natürlich gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten der Verbindung der
verstärkten Faservliese an den Rändern und-im Innern. Beispielsweise sind an Stelle
der Diagonalen, die ein X bilden, wie in Fig.8 dargestellt, Linien parallel zu den
Rändern in Form eines "+" möglich, die das Tuch in vier im wesentlichen gleiche
Felder unterteilen. An Stelle von Rechtecken, wie in Fig.6 dargestellt, können andere
geometrische Figuren, z0B0 Quadrate, Ellipsen, Ovale, Kreise, Ringe, Vielecke und
Sechsecke, verwendet werden.
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Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen, die bevorzugute Ausführungsformen
beschreiben, weiter erläutert.
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Beispiel 1 Vier Laparotomietücher einer Größe von 35,6 x 35,6 cm
(nach Sterilisation) werden gemäß den folgenden Spezifikationen hergestellt: 1)
Vier Lagen eines abgebundenen 11KEY3AK"-Vlieses aus neugeordneten Reyonfasern, 1,5
den, Stapellänge 40 mm, jede Lage aus zwei Faserschichten von je 13,3 g/m2, Gesamtgewicht
(4 Lagen) 106,5 g/m Keine Verstärkung wird verwendete 2) Vier Lagen eines verstärkten,
aus abgebundenen neugeordneten Fasern bestehenden "KEYBAK"-Vlieses, Jede Lage bestehend
aus
einem Polypropylennetz 3 x 5, das ein Gewicht von 3,5 g/m2 hat und an jeder Seite
mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt
ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 /m2, Gewicht jeder 2 Lage 32g/m' Gesamtgewicht
der vier Faserlagen 128 g/m 3) Vier Lagen eines verstärkten KEYBAK-Vlieses mit abgebundenen,
neugeordneten Fasern, jede Lage enthaltend ein 6 x 4-Leno-Gewebe, das 5,5 g/m2 wiegt
und beiderseits mit einer Schicht von Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge
bedeckt ist, Gewicht jeder Schicht 14,4 gI m2, Gewicht pro Faserlage 34,1 g/m2,
Gesamtgewicht 136 g/m, 4) Vier Lagen aus verstärktem "KEYBAK-Vlies aus abgebundenen
neugeordneten Fasern» jede Lage enthaltend ein Reyon-Lenogewebe 6 x 6, Gewicht des
Lenogewebes 8,3 g/m , Jede Seite des Lenogewebes von einer Schicht aus Reyonfasern
von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt, Gewicht jeder Faser-2 Gewicht jederFaserlage
2 schicht 14,4 g/m , Gewicht Jeder Faserlage 36,8 g/m Gesamtgewicht 147,2 g/m2.
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Alle Faserschichten werden mit einem selbsthärtenden Äthylacrylatcopolymeren
als Bindemittel ("HA-8't, Hersteller Rohm & Haas) abgebunden, Das Bindemittel
wird in einem Muster aufgedruckt, das aus vier Wellenlinien einer Breite von 0,61
mm pro Zoll besteht. Während des Neuordnungsprozesses der Fasern werden 26 Öffnungen/cm2
gebildet. Das in Fig.3 dargestellte allgemeine Verfahren wird angewandt, wenn es
sich für die herzustellende Art der Probe eignet.
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Die vier Proben werden nach dem in Fig.4 veranschaulichten Verfahren
zu Laparotomietüchern verarbeitet. Sie werden sterilisiert, wobei sie unter der
Einwirkung der Wärme unter Ausbildung einer unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit,
Weichheit, Fülligkeit und Riffelung schrumpfen.
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Die Probe 2, die das thermoplastische Netz enthält, läßt sich an ihren
Rändern und innen allein durch Wärmeeinwirkung auf die in Fig.6 und 7 dargestellte
Weise abbinden.
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Das thermoplastische Netz wird weich und ermöglicht die Verklebung.
Die Proben 1, 3 und 4, die kein thermoplastisches Netz enthalten, lassen sich nicht
durch Wärmeeinwirkung verkleben und werden an den Rändern und im Innern durch Heften
und Nähen miteinander verbunden.
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Je 3 Proben der vier verschiedenen Produkte werden hergestellt. Alle
Proben werden geprüft. Die Ergebnisse sind nachstehend als Durchschnittswerte angegeben.
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Vlies Vlies Vlies mit Vlies mit Ver- mit Lenoge- Lenogegleichs- Netz
webe webe Probe 6 x 4 6 x 4 Gewicht pro Lage,g/m2 26,6 32 34,1 36,8 Gesamtgewich
der 4 Lagen, g/m 55,3 128 136 147,2 Trockenfestigkeit in Längsrichtung, kg* 8,44
9,7 13,3 13 Naßfestigkeit in Längsrichtung, kg* 5,35 7,5 7 7,5 Trockenfestigkeit
in Querrichtung, kg* 0,41 3,6 2,7 4,6 Naßfestigkeit in Querrichtung, kg* 0,36 3,4
1,8 2,9 Fülligkeit (1 Lage),g 5,44 6,35 6,35 7,71 Fülligkeit (4 Lagen),g 17,2 24
22,2 25,9 Weichheit 4 x 4 10,2 16,2 34,5 31,5 *Vierlagige Streifen, Breite 25,4
mm.
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1) Die Probe 1 (4 Lagen aus abgebundenem Vlies ohne Verstärkung) ist
unbefriedigend. Die Festigkeiten in Querrichtung sind zu gering. Die Fülligkeit
im nassen und trockenen Zustand und die Elastizität und Weichheit sind zu schlecht.
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2) Die Probe 2 (vier Lagen aus abgebundenem Vlies mit Netzverstärkung)
ist gut. Die Zugfestigkeiten sind ausgezeichnet. Fülligkeit und Elastizität im nassen
und trockenen Zustand sind gut. Die Weichheit ist ausgezeichnet. Durch den Falt-,
Schrwapf- und Bauscheffekt ergeben sich gute Weichheit, Fülligkeit und Oberflächenbeschaffenheit.
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3) Die Probe 3 (vier Lagen des abgebundenen Vlieses mit Verstärkung
durch das Lenogewebe 6 x 4) ist unbefriedigend. Die Weichheit ist zu gering. Die
Elastizität im nassen und trockenen Zustand ist zu schlecht. Das Produkt ist zu
rauh und hat einen unbefriedigenden Griff.
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4) Die Probe 4 (vier Lagen aus abgebundenem Vlies mit Lenogewebe 6
x 6 als Verstärkung)'ist unbefriedigend.
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Die Weichheit ist zu gering. Die Elastizität im nassen und trockenen
Zustand ist zu schlecht. Das Produkt ist zu rauh und hat einen unbefriedigenden
Griff.
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Beispiel 2 Der in Beispiel i#beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß an Stelle des als 3indemittel verwendeten Äthylacrylatpolymeren
HA-8" eine aus regenerierter Cellulose hergestellte Viskose als Bindemittel verwen#et
wird. Alle übrigen Bedingungen sind unverändert. Die Prüfergebnisse sind mit den
Ergebnissen für die in Beispiel 1 beschriebenen Proben vergleichbar. Nur die zweite
Probe (vier Lagen aus abgebundenem 'Vlies mit Netzverstärkung) ist völlig befriedigend.
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Beispiel 3 Der in Beispiel t beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß als Bindemittel nicht das Äthylacrylatpolymere "HA-8",
sondern ein selbstvernetzendes icryicopolymeres "Goodrich 2600X120" verwendet wird.
Alle anderen.
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Bedingungen sind unverändert.
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Die Prüfergebnisse sind mit den Ergebnissen für die in Beispiel 1
beschriebenen Produkte vergleichbar. Nur die zweite Probe (vier Lagen aus abgebundenem
Vlies mit Netzverstärkung) ist völlig befriedigend.
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Beispiel 4 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß während des Neuordnungsprozesses der Fasern a) 15 Öffnungen,
b) 35 Öffnungen und c) 22,3 Öffnungen pro cm3 an Stelle von 26 Öffnungen/cm2 gebildet
werden. Die Muster mit 22,3 und 35 Öffnungen/cm2 sind quadratisch, d.h. die Öffnungen
sind in Reihen in zwei Richtungen schachbrettartig ausgerichtet. Bei den Mustern
mit 15 und 25,6 Öffnungen/cm2 sind die Öffnungen in den benachbarten Reihen versetzt
oder verschachtelt angeordnet, Die Prüfergebnisse sind mit den Ergebnissen für die
in Beispiel 1 beschriebenen Produkte vergleichbar. Nur die zweite Probe (4 Lagen
aus abgebundenem Vlies mit Netzverstärkung) ist völlig befriedigend.
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Beispiel 5 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß bei der Probe 2 das Verstärkungsnetz 3 x 5 aus Propylen
die folgenden Gewichte hat: a) 3,02 g/m2, b) -4,64 g/m2 und c) 4,26 g/m2 an Stelle
von 3,5 /m24 Die Yrüfer: etnisse sind im allgemeinen mit den Ergebnissen für die
itote 2 in Beispiel 1 vergleichbar, wobei jedoch zusätzlich die Verbindung allein
durch Wärmeeinwirkung leichter und bei größeren Mengen des thermoplastischen Poiypropylennetzes
wirksamer ist.
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Beispiel 6 Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß in der Probe 2 das Verstärkungsnetz a) aus überwiegend
isotaktischem Polypropylen und
b) Polyäthylen einer Dichte zwischen
0,95 und 0,96 g/cm3 besteht. Die Prüfergebnisse sind im wesentlichen mit den Ergebnissen
für die Probe 2 in Beispiel 1 vergleichbar.
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Beide Produkte eignen sich gut als Laparotomietücher.
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Beispiel 7 Sechs Laparotomie-Tücher -werden gemäß den folgenden Spezifikationen
hergestellt: 1) Vier Lagen eines abgebundenen "KEYBAK-Vlieses aus neugeordneten
Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge, jede Lage bestehend aus zwei Faserschichten
von je 13,3 g/m2, Gesamtgewicht (4 Lagen) 106,5 2) Vier Lagen eines verstärkten,
aus abgebundenen und neugeordneten Fasern bestehenden 11XEYBAK"-Vlieses, jede Lage
bestehend aus einem verstärkenden Polyproyplennetz 5 x 5, das ein Gewicht von 3,5
g/m2 hat und an Jeder Seite mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und
40 mm Stapellänge bedeckt ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2, Gewicht jeder
Lage 32 g/m2, Gesamtgewicht (4 Lagen) 128 g/jn2.
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3) Vier Lagen aus verstärktem, abgebundenem 11KEY3AK"-Vlies mit neugeordneten
Fasern; jede Lage mit einem Lenogewebe 6 x 4 aus Reyonfasern, das 5,5 g/m2 wiegt
und beiderseits mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge
bedeckt ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2; Gewicht jeder Lage 34,1 g/m2;
Gesamtgewicht 136 g/m2.
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4) Vier Lagen aus verstärktem "KEYBAK"-Vlies mit neugeordneten Fasern,
jede Lage mit einem Leno-Gewebe 6 x 6, das aus Reyonfasern besteht, ein Gewicht
von 8,3 g/m2 hat und beiderseits mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5
den und 40 mm Stapellänge bedeckt iat; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2; Gewicht
jeder Lage 36,8 g/m; Gesamtgewicht 147,2 g
5) Vier Lagen eines
nicht abgebundenen, nicht verstärkten "MASSLINK"-Vlieses aus nicht neugeordneten
Fasern werden aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge hergestellt. Jede
Lage besteht aus zwei Faserschichten, die Je 13,3 gim2 wiegen, so daß das Gesamtgewicht
(4 Lagen) 106,4 g/m2 beträgt.
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6) Vier Lagen Baumwollmull 28 x 24 gemäß U.S.P.
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Alle Faserschichten werden mit einem selbstvernetzenden Bindemittel
auf Basis eines Äthylacrylatcopolymeren HHA-8" (Hersteller Rohm & Haas) abgebunden.
Dies geschieht durch Aufdrucken eines Wellenlinienmusters, das aus vier Wellenlinien
einer Breite von 0,61 mm pro Zoll besteht. während des Neuordnungsprozesses der
Fasern werden 26 Öffnungen/cm gebildet. Das in Fig.3 dargestellte allgemeine Verfahren
wird angewendet, wenn es sich für die herzustellende Art der Probe eignet.
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Die sechs Proben werden nach dem in Fig.4 veranschaulichten Verfahren
zu Laparotomie-Tüchern verarbeitet. Sie werden durch Erhitzen sterilisiert. Nur
die Probe 2 schrumpft und bauscht sich unter Bildung einer erwünschten Oberflächenbeschaffenheit
mit gutem Aussehen. Sie hat ausgezeichnete Fülligkeit und zeigt einen gut aussehenden
Kräuseleffekt, als Folge der Sterilisation und der unterschiedlichen Schrumpfung
der verschiedenen Schichten.
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Die Probe 2, die das thermoplastische Netz enthält, läßt sich allein
durch Wärmeeinwirkung an ihren Rändern und innerhalb des Umfanges abbinden, wie
in Fig.6 und 7 dargestellt. Die Proben 1 und 3 bis 6, die kein thermoplastisches
Netz enthalten, lassen sich nicht durch Wärme ein wirkung vereinigen und werden
zusammengeheftet und -genäht.
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Quadrate von 91,4 1 91,4 cm werden von jeder Probe geschnitten und
30 Minuten im Autoklaven bei 121 0C gehalten.
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Jede Probe wird dann 30 Sekunden in destilliertem Wasser gehalten,
wobei sie 150 ml Wasser aufsaugt. Höhere aufgesaugte
Wassermengen
werden durch Abquetschen entfernt, Jede Probe wird dann regellos zusammengeballt
in einen 1000 ml-Pyrexbecher (Innendurchmesser 10,2 cm) gegeben, Ein Kunststoffbecher
(Außendurchmesser 8,9 cm) wird auf die regellos zusammengeballte Probe ##stellt.
In den Becher werden verschiedene Gewichte gelegt, wobei die Probe zusammengepresst
wird. Der Grad des Zusammendrückens wird beobachtet. Alle Gewichte werden dann entfernt,
wobei der Grad der Rückfederung o#er Elastizität beobachtet wird, Hierbei werden
folgende Ergebnisse erhalten: 631,5 1282,5 1941,5 Rückfedeg E g rungsgrad "KEYBAK"-Vlies
730 800 820 30 Vlies mit Netz 390 600 670 170 (3 Proben) 450 630 700 100 450 650
700 100 Vlies mit Lenogewebe 6x4 650 740 800 40 Vlies mit Benogewebe 6 x 6 600 750
770 60 MA#LINN-Vlies 670 760 820 50 Baumwollgaze 28 x 24 750 800 820 40 Je höher
die Zahl, um so stärker ist die Zusammendrückung.
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Werte von 800 und 820 bedeuten praktisch keinen Widerstand gegen die
Ausübung der Zusammendrückkrafto Diese Werte sind sehr unbefriedigend. Niedrigere
Zahlen lassen größeren Widerstand gegen die Druckbelastung erkennen. Diese Werte
sind erwünscht.
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Die Probe 2, die das thermoplastische Verstärkungsnetz enthält, besteht
den Zusammendrückungstest im Wasser und wird als gut angesehen. Der Grad der Rückfederung
ist ausreichend, und die Probe wird als elastisch genug angesehen.
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Alle übrigen Proben bestehen den Zusammendrückungstest im Wasser nicht
und Gelten als unbefriedigend. Der Grad der kückfederung und die Elastizität sind
ungenügend.
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Beispiel 8 Der in Beispiel 7 beschriebene Versuch wird wiederholt
mit dem Unterschied, daß eine O,9çX0ige Kochsalzlösung an Stelle von destilliertem
Wasser verwendet wird. Die Ergebnisse sind mit den in Beispiel 7 erhaltenen Ergebnissen
vergleichbar. Die Probe 2, die das thermoplastische Netz enthält, besteht den Zusarnmendrückungstest
in der Lösung und den Elastizitätstest. Alle anderen Proben verhalten sich bei diesen
Tests unbefriedigend.
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Beispiel 9 Sechs Laparotomie-Tücher werden gemäß den folgenden Spezifikationen
hergestellt: 1) Vier Lagen eines "KEYBAK"-Vlieses, das aus neugeordneten Reyonfasern
von 1,5 den und 40 mm Stapellänge besteht; jede Lage bestehend aus zwei Faserschichten,
die etwa 13,3 g/m2 wiegen; Gesamtgewicht (vier Lagen) 106,4 g/m2.
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2) Vier Lagen eines verstärkten abgebundenen "KEYBAK"-Vlieses aus
neugeordneten Fasern; verstärkendes Polypropylennetz 3 x 5, das 3,5 g/m2 wiegt und
beiderseits mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge
bedeckt ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2; Gewicht jeder Lage 32 g/m2; Gesamtgewicht
(4 Lagen) 128 g/m2.
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3) Vier Laien eines verstärkten abgebundenen "KEYBAK-Vlieses aus neugeordneten
Fasern; Verstärkungsnetz 4 x 9 aus Polypropylen, das 4,3 g/m2 wiegt und beiderseits
mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt
ist; Gewicht jederFaserschicht 14,4 g; Gewicht jeder Lage 32,9 g/m2; Gesamtgewicht
(4 Lagen) 131,8 g/m2.
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4) Vier Lagen aus verstärktem Vlies; Leno-Gewebe 6 x 4 aus Reyonfasern,
das 5,5 g/m2 wiegt und beiderseits mit
einer Faserschicht aus Reyonfasern
von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2;
Gewicht jeder Lage 34 g/m2; Gesamtgewicht 136 g/m2.
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5) Vier Lagen eines verstärkten, abgebundenen "KEYBAK"-Vlieses aus
neugeordneten Fasern; Leno-Gewebe 6 x 6 aus Reyonfasern, das 8,3 g/m2 wiegt und
beiderseits mit einer Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge
bedeckt ist; Gewicht jeder Faserschicht 14,4 g/m2; Gewicht jeder Lage 36,8 g/m2;
Gesamt-2 gewicht 147,2 g/m 6) Vier Lagen Baumwoligaze 28 x 24 gemäß U.S.P.
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Die Fusseleigenschäften dieser Proben. werden wie folgt ermittelt:
10 Proben jedes Tuchs werden 30 Minuten mit Wasserdampf bei 121°C sterilisiert und
dann wenigstens 4 Stunden bei 210C und 65% relativer Feuchtigkeit gehalten, Die
Proben werden dann gewogen. Sie werden in ein 1500 ml-Becherglas, das 1000 ml Kochsalzlösung
enthält, gelegt und fünfmal untergetaucht. Die Proben werden einmal ausgedrückt,
um das gesamte frei ablaufende Wasser zu entfernen, das in das Becherglas zurückgegeben
wird. Die nassen Proben werden dann auf schwarzes Filterpapier auf einen Büchnertrichter
gelegt, Der Rest der aufgenommenen 1000 ml Kochsalzlösung wird durch die Probe auf
dem schwarzen Filterpapier abfiltriert. Die Proben werden dann mit destilliertem
Wasser gewaschen. Die Fusseln werden gesammelt und gewogen, Die Durchschnittswerte
für die 10 Proben werden berechnet, Die Ergebnisse sind nachstehend angegeben.
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Fusselbildung .
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1) "KEYBAK"-Vlies 0,016 2) Vlies mit Verstärkungsnetz 3 x 5 (3 Proben)
0,005 0,005 0,005 3) Vlies mit Verstärkungsnetz 4 x 9 0,005
Fusselbildung,
4) Vlies mit Leno-Gewebe 6 x 4 0,011 5) Vlies mit Leno-Gewebe 6 x 6 0,010 6) Baumwollgaze
28 x 24 0,011 Die Proben 2 und 3, die das thermoplastische Verstärkungsnetz enthalten,
bestehen den Fusselbildungstest und gelten als gut. Die Proben 1 und 4 bis 6 bestehen
den vorstehend beschriebenen Fusselbildungstest nicht und gelten als relativ unbefriedigend.
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Beispiel 10 Ein verstärktes, abgebundenes "KEYBAK"-Vlies aus neugeordneten
Fasern wird hergestellt, indem eine Faserschicht, die aus Reyonfasern von 1,5 den
und 40 mm Stapellänge besteht und 58,1 g/m2 wiegt, auf beiden Seiten eines Verstärkungsnetzes
4 x 9 aus Polypropylen, das 7,75 g/m2 wiegt, angebracht wird. Durch die Neuordnung
werden Öffnungen im Vlies und Faserbündel gebildet, wodurch zahlreiche Einzelfasern
miteinander verschlungen oder verfilzt und um das Netz gewickelt werden. Das Faservlies
wird mit einem Bindemittel auf Basis eines selbstvernetzenden Äthylacrylatcopolymeren
"HA-8 abgebunden. Die Heißversiegelung an den Rändern und innerhalb der Ränder ist
durch das höhere Gewicht der Faserschichten schwieriger.
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Das größere Gewicht des Polypropylennetzes erleichtert jedoch das
Heißsiegeln. Das erhaltene Produkt ist jedoch verhältnismäßig steif und hat eine
geringe Geschmeidigkeit und einen schlechten Griff. Es ist nicht weich. Bei der
Sterilisation schrumpft das verstärkte Faservlies wie alle Vliese dieser Art, jedoch
wird es steif und brettartig.
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Es eignet sich nicht als chirurgisches Tuch oder Tupfer.
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Beispiel 11 Vier Proben, die in Beispiel 1 beschrieben sind, werden
hergestellt. Ihre Fülligkeit oder Dicke wird vor und nach der Sterilisation gemessen,
die 30 Minuten in Wasserdampf bei 12100 vorgenommen wird. Die folgenden Ergebnisse
werden erhalten: D i c k e . mm Änderung in vorher nachher 1) "KEYBAK-Faservlies
0,229 0,229 0,0 2) ~KEYBAK11-Faservlies mit 0,457 0,508 +11,1 Verstärkungsnetz 0,508
0,584 +15,0 (3 Proben) 0,356 0,457 +28,6 3) ~KEYBAK"-Faservlies mit Leno-Gewebe
6 x 4 0,33 0,356 +0,77 4) ~KE#BAK11-Faservlies mit Leno-Gewebe 6 x 6 0,432 0,406
-0,59 Die Probe 2 schrumpft in der beschriebenen Weise unter Ausbildung eines sehr
erwünschten Bausch- und Falteffekts, wodurch die Oberflächenbeschaffenheit des Produkts
verbesser und seine Weichheit und Fülligkeit gesteigert werden. Diese Produkte sind
als geeignet für die Verwendung als Laparotomie-Tücher anzusehen.
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Die Praben 1, 3 und 4 schrumpfen nicht wesentlich und bleiben relativ
flach, ohne daß die Oberflächenbeschaffenheit, Weichheit oder Fülligkeit verbessert
werden. Diese Proben sind für die Verwendung als Laparotomie-Tücher als ungeeignet
anzusehen.
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Beispiel 12 Ein Laparotomie-Tuoh wird aus sechs Lagen eines verstärkten,
abgebundenen "KEYBAK"-Faservlieses aus neugeordneten Fasern hergestellt. Jede Lage
enthält eine mittlere Schicht aus einem aus Polyäthylen bestehenden Verstärkungsnetzes
3 x 5, das 3,1 g/m wiegt und beiderseits mit einer Faserschicht aus Reyonfasern
von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt ist. Jede Faserschicht wiegt 10,85 g.
Das
Gesamtgewicht des Produkts (6 Lagen) beträgt 148,8 g/m2. Das
Laparotomie-Tuch erweist sich im Gebrauch als einwandfrei., Beispiel 13 Ein Laparotomie-Tuch
wird aus 3 Lagen eines verstärkten, abgebundenen "KEYBAK"-Faservlieses aus neugeordneten
Fasern hergestellt. Jede Lage enthält eine mittlere Schicht aus einem aus Polypropylen
bestehenden Verstärkungsnetzes 3 x 5, das 4,26 g/m2 wiegt und beiderseits mit einer
Faserschicht aus Reyonfasern von 1,5 den und 40 mm Stapellänge bedeckt ist. Jede
Faserschicht wiegt 17,05 g/m2. Das Gesamtgewicht des Produkts (3 Lagen) beträgt
115,1 g/m2.
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Das Laparotomie-Tuch erweist sich im Gebrauch als gut geeignet.