DE2145399A1 - Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus KunststoffenInfo
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Description
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IDR. R. POSCHENRIEDER
1 DR. E. BOETTNER .
1 DR. E. BOETTNER .
DIPL-ING. H.-J. MÜLLER
\ Patentanwälte
8 MÜNCHEN 80
Lucile -Grahn-Straße38
Telefon 475155
Lucile -Grahn-Straße38
Telefon 475155
MANUFACTURE DE MACHINES DU HAUT-RHIIi 10 rue de Soultz
F 68 - MULHOUSE-BOURTZWILLER / Frankreich
"Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus Kunststoffen"
"Kurzfasern", das heißt Fasern von etwa 3 "bis 20 Millimeter
Länge, wie sie z.B. für die Herstellung kunststoffhaltiger Papiere, Kartone, Pappen usw. verwendet werden, werden aus
thermoplastischen Kunststoffen derart hergestellt, daß man in der für Textilfaser!! üblichen Arbeitsweise mit Hilfe von
Spinndüsen zunächst Stränge "endloser" Fäden herstellt und diese Fadenstränge sodann in einem weiteren Arbeitsgang auf
die gewünschte Faserlänge zerschneidet. Dieses Verfahren ist sehr kostspielig, denn die Leistung der Spinndüsen bezogen
auf das verarbeitete Kunstharzgewicht ist im Vergleich zu den üblichen Maschinen, auf denen diese Kunststoffe verarbeitet
werden, wie z.B. einem Extruder, gering und außerdem tritt beim Zerschneiden der Fadenstränge auf die gewünschte Faserlänge
infolge einer Erwärmung der Schnittstellen beim schnellen Arbeiten ein'Verkleben der Fasern an den Schnittstellen
ein. Das Verfahren erfordert kostspielige Spezialapparaturen. Die Überführung eines thermoplastischen Kunststoffs in Kurzfasern
ist dementsprechend nach diesem zur Zeit üblichen Verfahren ein im Vergleich zu den sonst in der Verarbeitung der
Kunststoffe angewendeten Verfahren ein relativ kostspieliger Prozeß und die Verteuerung des Kunststoffs bei seiner Überführung
in Kurzfasern hat dazu geführt, daß Fasern aus thermoplastischen Kunststoffen bisher nur für die Fertigung weniger
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Typen teuerer Spezialpapiere in der Technik Verwendung finden konnten.
Fibrilierte endlose Garne können erhalten werden, wenn man thermoplastische Kunstharze, die in der Wärme gasabspaltende
Produkte oder niedrig siedende Flüssigkeiten als Treibmittel enthalten, in Form von schmalen, sehr dünnen Bändern, z.B. von
40 χ o,5 mm Querschnitt extrudiert und diese Bänder anschließend
im Verhältnis 2:1 bis 18:1 reckt. Anstelle der erwähnten Treibmittel wurde auch bereits vorgeschlagen, inerte Gase
in der Strangpresse in die geschmolzenen Kunstharze einzuarbeiten. Auch diese Verfahren liefern endlose,
allerdings fibrilierte Fäden, die, damit sie als "Kurzfasern" in der Papierindustrie verarbeitet werden können, einem
Schneideprozeß oder einer analogen, mechanischen Aufbereitung unterworfen werden müssen.
7m auf direktem Wege thermoplastische Kunstharze in Kurzfasern
überzuführen, die in der Papier-, Karton- und Pappenindustrie verwendet werden können, hat man vorgeschlagen, die
Kunstharze unter Druck in Lösungsmitteln zu lösen bei einer Temperatur, die höher liegt, als die Siedetemperatur der verwendeten
Lösungsmittel und diese Lösungen über eine Düse bei einer so hohen Temperatur zu entspannen, daß die Lösungsmittel
augenblicklich explosionsartig verdampfen. Man erhält auf diesem Weg "watteähnliche" Gebilde, die mit den in der Papier-,
Karton- und Pappenindustrie üblichen technischen Einj»^Lchtungen
zu Kurzfasern aufgeschlossen werden, die diese Industrien ähnlich wie Zellulosefasern verarbeiten können. Dieses Verfahren
erfordert den Einsatz erheblicher Mengen Lösungsmittel, die nach dem Austritt der Kunstharzlösung aus der Düse wieder rückgewonnen
werden müssen, das heißt es erfordert aufwendige, technische Einrichtungen und ist infolge der zu handhabenden
Lösungsmittelmengen kostspielig.
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Im folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung von für die
Papier-, Karton- und Pappenindustrie geeigneten "Kurzfasern11
beschrieben, das auf jeder Strangpresse ausgeführt werden kann, die mit einer Düse für die Herstellung von Folien und
Schläuchen ausgerüstet ist, ohne daß hierzu spezielle Zusatzeinrichtungen erforderlich sind. Mit Rücksicht auf die hohe
Leistung der Strangpressen in dieser einfachen Ausführung im Vergleich zu den bisher verwendeten Spinn- und Schneideverfahren
ist dieses Verfahren viel billiger, als die bisher verwendeten Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus thermo-
plastischen Kunststoffen, und "eröffnet diesen durch ihren niedrigen
Preis völlig neue Einsatzmöglichkeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern
aus thermoplastischen Kunststoffen auf der Strangpresse ist dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Kunststoff granulat,
das in Kurzfasern übergeführt werden soll, zunächst ein leichtflüchtiges Lösungsmittel für das Kunstharz nach bekannten
Verfahren auflöst und dieses lösungsmittelhaltige Kunstharzgranulat
bei einer so hohen Temperatur extrudiert, daß ein mit Blasen durchsetztes Band aus der Düse der Strangpresse
austritt (siehe FIG.1). Dies von Blasen durchsetzte Band wird anschließend unter gleichzeitiger Abkühlung so stark
ausgezogen, daß aus den Blasen dünne "Schläuche11 mit überaus
dünnen Wänden entstehen (siehe PIG.2). Werden diese aus mikroskopischen
"Schläuchen" aufgebauten Bänder oder Folien (PIG.2) in kaltem Zustand mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt
so zerbrechen überraschenderweise die Wandungen dieser "Schläuche11 in feinste Pasern, deren maximale
Länge jeweils durch die Länge des "Elementarschlauchs11 bestimmt wird, aus dem die Paser entsteht (x = bevorzugte Bruchstellen).
Die Abzuggeschwindigkeit des mit Blasen durchsetzen Kunstharzbandes (PIG. 1) soll etwa 50 bis 150 mal größer sein,
als seine Austrittsgeschwindigkeit aus der Düse der Strangpresse.
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Das Auflösen des extrudierten Bandes in Pasern kann sowohl
auf trockenem Weg erfolgen, zum Beispiel auf der "Krempel" oder auch auf "nassem Weg" zum Beispiel im "Holländer",
eventuell gleichzeitig mit dem "Mahlen" der Zellulosefasern. Man kann die in 50 cm bis 1 m Länge geschnittenen extrudierten
und ausgezogenen Bänder (FIG.2) auch in den Pulper eintragen und den im Pulper erhaltenen Faserbrei über einen "Entstipper"
und/oder mehrere "Kegelrefiner" führen. Man erhält auf diese Weise eine für die Verarbeitung auf Papier-, Karton- oder
■Pappemaschinen geeignete wäßrige Faseraufschlämmung des thermoplastischen
Kunststoffs.
Wird das Band (FIG.2) auf trockenem Wege in Fasern aufgeschlagen,
so imprägniert man es zunächst mit Produkten, die die elektrostatische Aufladung des Kunststoffs verhindern; der
beim Faseraufschluß entstehende Staub wird zweckmäßig durch Windsichtung von den Fasern abgetrennt.
Beim Faseraufschluß auf nassem Weg setzt man dem Wasser zweckmäßig geringe Mengen eines Netzmittels zu, das eine
Affinität zu dem verwendeten Kunststoff hat, um ein Zusammenballen
der Fasern beim Aufschluß zu verhindern.
In dem Kunstharzgranulat löst man vor der Extrusion des
Bandes etwa 3 bis 15 $ "Lösungsmittel" berechnet auf den
Kunstharz auf; der Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels soll mindestens etwa 50-6O0C tiefer liegen als die angewendete
Extrusionstemperatur, zweckmäßig etwa 80-1000C. Besonders
geeignet sind solche Lösungsmittel, für die das Kunstharz bei Raumtemperatur nur ein geringes Lösungsvermögen hat, die jedoch
bei den angewandten Extrusionstempera türen in den eingesetzten
Mengen im Kunstharz löslich sind. Bei den meisten thermoplastischen Kunstharzen kann man niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe
verwenden.
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Bei Polystyrol, das beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 140 und 1600C extrudiert werden soll, verwendet man
als Blähmittel vorteilhafterweise ein Gemisch aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen,deren Siedepunkte bei Atmosphärendruck
etwa zwischen 25 bis 700C liegen, wie zum Beispiel ein Gemisch aus Pentanen oder aus Pentanen und Hexanen. Dem
Polystyrol werden etwa 3 bis 10 Gewichtsprozent von diesen aliphatischen Kohlenwasserstoffen beigegeben.
Neben solchen, in thermoplastischen Kunstharzen schwer löslichen Lösungsmitteln kann man als weiteres Blähmittel ein
niedrigsiedendes, im Kunstharz lösliches Lösungsmittel beigeben, welches je nach der beigefügten Menge gestattet, die
Größe der Blasen und damit die Länge der extrudierten Pasern zu beeinflussen.
Als Lösungsmittel kann man - je nach dem verwendeten Kunstharz - Ester mit niedrigem Molekulargewicht (wie z.B.
Methylformiat, Methylazetat oder Äthylazetet), Äther
(Dirnethyläther, Diäthyläther oder Tetrahydrofuran), Ketone
(Azeton oder Methyl-Äthyl-Keton), und Chlorkohlenwasserstoffe
mit niedrigem Molekulargewicht (wie z.B. Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Trichloräthylen) vorsehen.
Die hiervon in jedem Einzelfall anzuwendende Menge hängt nicht nur von der Art des Kunstharzes ab, sondern auch
von der jeweiligen Extrusionstemperatur und von der Größe der Blasen, die man erhalten will. Im allgemeinen verwendet man
umso größere Mengen eines Lösemittels je größere Blasen man erhalten will, und mit je niedrigeren Extrusionstemperatüren
man arbeitet.
In der Lö3ung des tiefsiedenden Lösungsmittels im Kunstharz kann bei der Ektrusionstempera tür ein Siedeverzug auftreten,
waa eine unzureichende und unregelmäßige Blasenbildung in der extrufJ Lerten Folie zur Folge hat. Um diesen störenden "Siedeverzug"
aufzuheben, setzt man zweckmäßig dem lösungsmifctelhaItigen
Kuns tharzgranulat einen feinpulvrigeii
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"Siedebeschleuniger", das heißt ein feinpulvriges Material,
zu, das bei der Extrusionstemperatur geringe Mengen G-as oder Wasserdampf abgibt, wie z.B. Kaolin (siehe das franz. Patent
1.404.270 bzw. DBP 1.270.279).
Über die Wahl des Lösungsmittels, über seinen Mengenanteil, über die Extrusionstemperatur, über die Abzuggeschwindigkeit
des extrudierten Bandes und auch eventuell über den Zusatz eines "Siedebeschleunigers" kann man die Dimensionen der
Fasern beeinflussen und fasern nach diesem Verfahren von wenigen Mikron Dicke aufwärts und bis zu einer Länge von etwa 25
Millimeter herstellen.
Das nach diesem Extrusionsverfahren hergestellte ausgezogene
Band (PIG.2) hat große Ähnlichkeit mit dem in der Natur vorkommenden
ASBEST, der in analoger Weise wie das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Kunststoffband (PIG.2) auf
mechanischem Weg in Pasern,insbesondere in Kurzfasern übergeführt
wird.
Das Verfahren wird durch das folgende Beispiel für Polystyrol erläutert, es ist jedoch auch auf andere thermoplastische
Kunstharze, wie zum Beispiel auf Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, polymerisiertes Vinylchlorid und Vinylchlorid
und Vinylazetat und auf lineare Polyester, in analoger Porm anwendbar.
Eine Mischung von Polystyrol als Granulat (mit einem K-Wert von 63-65 nach Pikentscher), das entsprechend dem
im französischen Patent Nr. 1 234 625 bzw. im DBP Nr. 1 203 460 beschriebenen Verfahren etwa 5 Gewichtsprozent
eines Treibmittels, bestehend aus etwa 75 $> Isopentan,
23 $> n-Pentan und 2 fo Methylenchlorid, enthält, und von
15 Gewichtsprozent feingemahlenem Kaolin wird auf einer
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Doppelschneckenpresse mit Banddüse extrudiert. Die Düse
hat an der Mündung eine Öffnung von 4 x 108 mm. Die Schneckenpresse wird auf die folgenden Temperaturen eingestellt:
Eingangszone : 1100C
Mischzone : HO0C1
Düsenkopf : 1250C
Düsenmund j 1250C1
Auf diese Weise erhält man ein verschäumtes Band. Das Band wird mit Hilfe eines mit Anpreßrollen versehenen Rollganges
abgezogen, wobei die Anpreßrollen die Haftung des abgezogenen Bandes auf dem Transportband gewährleisten.
Während die Beheizung der Strangpresse konstant gehalten wird, verringert man deren Beschickung und erhöht gleichzeitig
die Abzuggeschwindigkeit des Bandes derart, daß diese etwa 70 mal größer ist als die Bandgeschwindigkeit am
Austritt aus der Düse. Dies entspricht einer linearen Abzuggeschwindigkeit von etwa 50 m pro Stunde. Hierbei
stellt man die folgenden Temperaturverhältnisse ein:
Eingangszone | : 11O0C |
Mischzone | : 15O0C |
Düsenkopf | : 1450C |
Düs enmund | : 1450C |
Das aus der Strangpresse austretende Band ist mit Blasen von einigen mm Durchmesser durchsetzt. Infolge des Abzugs
des Bandes aus der Düse verlängern sich diese Blasen und das Band hebt sich von den Wandungen der Düse ab. Die Blasen
werden in fortschreitendem Maße zu kleinen Röhrchen (Mikroröhrchen) ausgezogen und die Makromoleküle des
Polystyrols orientieren sich nach der Längsrichtung des Bundes. Dieser Deformationsvorgang findet bei Raumtemperatur
in der umgebenden Luft statt, so daß sich das Band zunehmend
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abkühlt und in kaltem Zustand in die Abzugsvorrichtung
gelangt, wo die Mikrorb'hrchen duroh die Anpreßrollen zerquetscht
und auf diese Weise in teilweise (an den Enden der Mikrοröhrchen) zusammengeschweißte Fasern verwandelt werden.
Das so erhaltene faservlies erreicht eine Breite von 100 mm und wiegt 5 g pro lfd. meter. Unter dem Mikroskop betrachtet,
zeigt das Vlies, daß es aus einzelnen Fasern, aus Faserbündeln, die auf kurzer Länge zusammengeschweißt sind, und
aus kleinen Knötchen, die von den Enden der ausgezogenen Zellen herstammen, besteht. Die Stärke der Fasern beträgt
nur wenige Mikron, wobei die feinsten etwa 1 Mikron stark sind. Die Länge dieser Fasern beträgt 5 bis 8 mm.
Gleichartige Fasern erhält man auch, wenn man auf der Strangpresse mit den folgendermaßen geänderten Temperaturen
arbeitet:
nach Verringerung der a-nfä-ntri i nb Beschickung und Erhöhung
aniangixcn der Abzugsgeschwindigkeit
Eingangszone | 1150C | 1170C |
Mischzone | 1450C | 1570C |
Düsenkopf | 1300C | 150° C |
Düse | 1300C | 15O0C |
Das extrudierte und ausgezogene Band (FIG.2) wurde in ca. 1m
lange Stücke geschnitten. In einem Pulper wird Wasser vorgelegt und diesem etwa 0,5 9^ eines Kondensationsprodukts aus
Ricinolsäure + Äthylenoxyd zugesetzt. Bei laufendem Pulper wurden die Bandabschnitte eingetragen bis eine Kunstharzkonzentration
von ca. 1,o - 1,5 $> im Pulper erreicht war. Die
Faseraufschlämmung wurde während etwa 10 Minuten im Pulper
aufgeschlossen; anschließend wurde sie über ein Rüttelsieb abgepumpt. Auf diesem wurden die nicht genügend aufgeschlossenen
Bandteile abgetrennt und in den Pulper laufend zurückgeführt. Vom Rüttelsieb ging die Faseraufschlämmung über einen
"Entstipper" auf einen "Eindicker". Auf diesem wurde die
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Hauptmenge des netzmittelhaltigen Wassers von den Fasern abgetrennt
und in den Pulper zurückgeführt.
Das vom "Eindicker" abgenommene Faservlies kann nach neuerlicher Aufschlämmung in Wasser ohne Schwierigkeiten im Gemisch
mit Zellulosefasern auf Papier-, Karton- und Pappemaschinen
verarbeitet werden, oder aber auch zu "Stapelfasern" getrocknet werden. Die trockenen Fasern haben keine Tendenz zum
Zusammenballen oder zum Verkleben.
Bei diesem Verfahren liegen die Kosten für die Überführung des Kunstharzes in für die Verarbeitung auf Papier-, Karton- oder
Pappemaschinen geeignete Kurzfasern im Bereich der für das betreffende Kunstharz üblichen Extrusionskosten, das heißt,
man erhält nach diesem Verfahren Kurzfasern der thermoplastischen Kunststoffe zu einem Preis, der in der Größenordnung
der in diesen Industrien üblicherweise verwendeten Rohstoffe liegt. Das Verfahren ermöglicht als überaus billiges und einfaches
Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus thermoplastischen Kunststoffen erstmalig deren Einsatz in diesen
Industrien auf breitester Basis auf den bereits vorhandenen Anlagen sowohl als infolge seiner Faserform leicht anzuwendender
thermoplastischer Kleber für Papiere, Kartone, Pappen usw. auf der Grundlage von Zellulosefasern und/oder Glasfasern
und/oder Asbestfasern als auch die Herstellung billiger Papiere, Kartone, Pappen usw. auf der Grundlage von Kunststoff-Fasern
und es ermöglicht diesen Industrien den Zugang zur Kunststoffverarbeitung ohne zusätzliche Investitionen auf den
vorhandenen Anlagen auf einer wirtschaftlich optimalen Rohstoffgrundlage.
-10-
Claims (3)
1.] Verfahren zur Herstellung von Kurzfasern aus thermoplastischen
Kunstharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein thermoplastisches Kunstharz, das 3-15 i» eines
Stoffes enthält, dessen Siedepunkt mindestens 50-6O0C,
vorzugsweise 80-1000C tiefer liegt, als die für dieses
Kunstharz üblicherweise verwendete Extrusionstemperatur,
zu einer Folie oder zu einem Band extrudiert, das erhaltene, mit Blasen durchsetzte Band während des Auskühlens
stark streckt, indem man die Abaugsgeschwindigkeit des mit Blasen durchsetzten Kunstharzbandes etwa 50 bis 150 mal
größer wählt als seine Austrittsgeschwindigkeit aus der Düse der Strangpresse, so daß diese Blasen zu feinsten
Schläuchen ausgezogen werden und daß man das ausgekühlte, gestreckte Band schließlich einem für Faserstoffe üblichen
Mahl- oder Faseraufschlußverfahren unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein tiefsiedendes Lösungsmittel für das Kunstharz
verwendet, das bei Raumtemperatur nur eine geringe Löslichkeit im Kunstharz hat, jedoch bei der Extrusionstemperatur
in den angewandten Mengen im Kunstharz leicht löslich ist.
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3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man dem das tiefsiedende Lösungsmittel enthaltenden
Kunstharz vor oder bei der Extrusion ein feinpulvriges Material als "Siedebeschleuniger" zusetzt.
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Leerseite
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