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Kabelgarnitur mit längsgeteiltem Gehäuse aus Kunststoff Bei der Montage
elektrischer Kabel, insbesondere von Nachrichtenkabeln, werden in neuerer Zeit Garnituren
mit einem längsgeteilten Gehäuse aus Kunststoff verwendet, dessen Halbschalen lösbar
miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt, sind. Die beiden Halbschalen
weisen hierzu an den Längsseiten und auch im Bereich der Kabeleinführungsstutzen
an den Stirnseiten Flansche auf, die mit Bohrungen zur Aufnahme der Schraubverbindungen
versehen sind.
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Bei diesen Garnituren werden die Kabeleinführungen und die beiden
Halbschalen mit Hilfe einer plastischen, gegebenenfalls auch zähklebrigen Dichtungsmasse
abgedichtet. Die Abdichtung der Kabel einführungen erfolgt dabei mit Hilfe eines
innerhalb des Gehäuses liegenden Ringraumes, der in Achsrichtung der Kabeleinführung
durch Scheiben aus beispielsweise Polyäthylen begrenzt ist (DT-GM 7 009 798). Um
die gewünschte Dichtwirkung zu erhalten, sind beim Schließen des Garniturengehäuses
erhebliche Kräfte erforderlich, die von dem Kunststoffgehäuse übertragen werden
müssen. Man hat daher vorgesehen, das Gehäuse aus einem mechanisch verstärkten Kunststoff,
beispielsweise aus einem durch Glasfasereinlagen verstärkten Polyester, herzustellen.
Außerdem wurde auf der Innenwandung der Halbschalen des längsgeteilten Gehäuses
eine dünne Metall- oder Kunststoffolie angeordnet, um einen ausreichenden Schutz
gegen Wasserdampfpermeation zu erzielen (DT-GM 7 008 785).
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Weiterhin ist es bekannt, anstelle der durch besondere Einlagen gegen
Wasserdampfpermeation geschützten Halbschalen aus
glasfaserverstärktem
Kunststoff ein längsgeteiltes Gehäuse aus einem im wesentlichen feuchtigkeitsundurchlässigen
thermoplastischen Kunststoff wie Niederdruckpolyäthylen zu verwenden und die Gehäuseteile
im Bereich der Kabeleinführungsstutzen und der Flansche mit Verstärkungen zu versehen,
die eine ausreichende Steifigkeit des Gehäuses gewährleisten.
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Diese Verstärkungen werden entweder durch besondere Formgebungen der
Gehäuseteile erreicht oder durch von außen auf die Flansche und gegebenenfalls die
Einführungsstutzen aufgelegte StUtzrahmen gebildet (DT-GM? 111 934).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Kabelgarnituren mit
einem längsgeteilten Gehäuse aus Kunststoff die beim Schließen des Gehäuses auftretenden
und zur Erzielung einer ausreichenden Dichtwirkung erforderlichen Beanspruchungen
zu verringern.
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Die Erfindung geht zur Lösung dieser Aufgabe von einer Kabelgarnitur
aus, deren Gehäuse aus zwei lösbar miteinander verbundenen Halbschalen besteht und
bei der die Kabeleinführungen mit einem plastischen Dichtungsmaterial abgedichtet
sind, das sich jeweils in einem in Achsrichtung der Kabel einführung durch Scheiben
begrenzten, innerhalb des Gehäuses liegenden Ringraum befindet. Gemäß der Erfindung
ist jeder Ringraum in radialer Richtung nach außen durch eine auf den Scheiben aufliegende
Schelle begrenzt; für die Erfindung ist weiterhin wesentlich, daß die äußere Begrenzung
des Ringraumes gegenüber den Einführungsstutzen der Halbschalen gesondert abgedichtet
ist.
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Bei einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Kabelgarnitur erfolgt
also die eigentliche Abdichtung der Kabeleinführungen bereits vor dem Schließen
des Muffengehäuses, so daß beim Schließen des Muffengehallses die ur eigentlichen
Abdichtung der Kabel einführung ez derlichçn e nicht mehr aufgebracht
werden
müssen. Diese Kräfte sind besonders groß, da zum Abdichten der Kabeleinführungen
ein verhältnismäßig großes Volumen an Dichtungsmasse und damit verbunden hohe Schließkräfte
benötigt werden.
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Die gemäß der Erfindung abgedichteten Kabeleinführungen werden gegenüber
dem Muffengehäuse in gleicher Weise wie die beiden Halbschalen des Gehäuses abgedichtet.
Hierfür sind jedoch nur ein verhältnismäßig dünnes Dichtungsband und damit verhältnismäßig
geringe Schließkräfte erforderlich.
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Aufgrund des neuen Dichtungssystems für die Kabeleinführungen ist
es möglich, die Halbschalen des Muffengehäuses aus einem thermoplastischen Kunststoff
herzustellen, ohne im Bereich der Flansche und der Kabel einführungen besondere
Verstärkungen vorzusehen. Die Halbschalen bestehen hierzu vorzugsweise aus einem
Kunststoff auf der Basis eines hochisotaktischen Polybuten-1, da dieser Kunststoff
außer einer geringen Wasserdampfdurchlässigkeit eine hohe Spannungsrißbeständigkeit
und eine sehr gute Beständigkeit gegenüber chemischen Einflüssen aufweist.
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Bei Kabelgarnituren, wie sie im Rahmen der Erfindung verwendet werden,
liegen häufig zwei oder mehr Kabeleinführungen an einer Stirnseite des Muffengehäuses
nebeneinander. In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die zum Abdichten
der Kabel einführungen vorgesehenen Ringräume der nebeneinander liegenden Kabel
einführungen durch eine gemeinsame Schelle zu begrenzen. Weiterhin ist es zweckmäßig,
die an beiden Stirnseiten der Garnitur vorgesehenen Schellen zur Abdichtung der
Kabel einführungen über Schienen miteinander zu verbinden. Dadurch können die Schellen
gleichzeitig zur Aufnahme von Druck-, Zug- und Torsionsbeanspruchungen, wie sie
über die in die Kabelgarnitur eingeführten Kabel auf das Gehäuse ausgeübt werden,
verwendet werden. Hierzu werden die Schellen zusätzlich als Kabelabfangungen ausgebildet.
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Die Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
von gemäß der Erfindung abgedichteten Kabeleinführungen näher erläutert.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen im Querschnitt und in Draufsicht die Abdichtung
1 des Kabelendes eines Nachrichtenkabels 2.
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Hierzu sind auf das Kabelende die beiden Ringscheiben 3 und 4 aufgeschoben,
die in Achsrichtung des Nachrichtenkabels einen gewissen Abstand voneinander haben
und auf diese Weise einen Ringraum bilden. Dieser Ringraum wird mit der plastischen
Dichtungsmasse 5 ausgefüllt, beispielsweise indem ein Dichtungsband von der Breite
des Ringraumes zwischen den beiden Scheiben 3 und 4 auf den Mantel des Nachrichtenkabels
2 aufgewickelt wird. Dabei wird so viel Dichtungsmasse vorgesehen, daß diese in
radialer Richtung über die äußeren Mantelflächen der Scheiben 3 und 4 hinausragt.
Anschließend wird auf die Dichtungsmasse und die beiden Scheiben 3 und 4 die zweiteilige
Schelle 6 aufgepreßt und damit der zum Abdichten des Kabelmantels erforderliche
Dichtungsdruck aufgebracht.
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Die zweiteilige Schelle 6 ist in Richtung auf das Kabelende lamellenförmig
ausgebildet. Hierdurch wird die gleichzeitige Verwendung der Schelle 6 als Kabelabfangung
ermöglicht. Zu diesem Zweck werden die Lamellen der Schelle mit Hilfe des Spannringes
9 auf den aufgeweiteten Kabelmantel 10 und den Stützring 8 gepreßt. Derartige Kabelabfangungen
sind an sich bekannt.
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Fig. 3 zeigt die Einbettung von gemäß Fig. 1 ausgebildeten Kabeleinführungen
in die Einführungsstutzen des längsgeteilten, aus zwei lösbar miteinander verbundenen
Halbschalen bestehenden Gehäuses einer Verbindungsmuffe. Zur Vereinfachung der zeichnerischen
Darstellung ist hierbei lediglich die untere Halbschale 11 des Muffengehäuses dargestellt.
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Die beiden Nachrichtenkabel 1 sind zunächst mit Hilfe der für beide
Kabel gemeinsamen Schelle 12 abgedichtet. Die weitere Abdichtung der Kabel einführungen
gegenüber dem Muffengehäuse erfolgt mit Hilfe des Dichtungsbandes 14, das im Bereich
der Kabeleinführungen auf die für die Abdichtung der Kabel vorgesehenen Scheiben
3 aufgelegt ist und im übrigen Bereich in eine zum Abdichten der beiden Halbschalen
des Muffengehäuses gegeneinander vorgesehene Nut eingelegt ist.
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Beim Verschrauben der beiden Halbschalen des Muffengehäuses sind lediglich
Kräfte erforderlich, die die Abdichtung der beiden Halbschalen gegeneinander und
der Halbschalen gegenüber den Scheiben 3 der Kabeleinführungen bewirken.
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Die zum Abdichten der Kabel einführungen vorgesehene Schelle 12 ist
über Schienen 13 mit der am anderen Ende des Muffengehäuses vorgesehenen, nicht
dargestellten Schelle verbunden.
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Hierdurch wird eine formschlüssige Lagerung der Schellen innerhalb
des Muffengehäuses und damit die gleichzeitige Verwendung der Schelle 12 als Kabelabfangung
15 sichergestellt.
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3 Figuren 4 Ansprüche