DE2144087C3 - Verstellbare Abdichtungseinrichtung für eine Meß- und Überwachungsanlage eines Kernreaktors - Google Patents
Verstellbare Abdichtungseinrichtung für eine Meß- und Überwachungsanlage eines KernreaktorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine verstellbare Abdichtungseinrichtung für eine Meß- und Überwachungsanlage
eines Kernreaktors gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige verstellbare Abdichtungseinrichtung ist aus IEEE Transactions on Nuclear Science, Bd. NS-17
(1970), S. 555-563 bekannt.
Für die Überwachung des Betriebes von Kernreaktoren ist es üblich, ins Innere des Reaktorkerns
Detektoren für den Neutronenfluß einzuführen, die sich während des Reaktorbetriebes verschieben lassen. Die
Detektoren sind mit einem Meßgerät für den Neutronenfluß verbunden, das sich in einem Meßraum befindet,
der gegen den Reaktorkern weitgehend abgeschirmt ist. Die Detektoren werden im allgemeinen im Inneren
einer Mehrzahl von Führungsrohren verschoben, die sich in das Innere des Reaktorkerns erstrecken und an
einem Ende abgeschlossen sind (»Fingerhutrohr«). Da der obere Teil des Reaktordruckbehälters mit einer
Beschickungseinrichtung für die Brennstoffbeschickung des Kernreaktors versehen und außerdem durch einen
lösbaren Deckel verschlossen ist, werden die Führungsrohre am Boden des Reaktordruckbehälteis eingebracht,
wobei diese Führungsrohre selbst durch das innere Gefüge des Stützgerüstes für den Kernbrennstoff
geführt sind.
ίο Während der Handhabung der Brennstoffelemente
des Kernreaktors müssen die Führungsrohre aus dem Reaktorkern herausgezogen werden, und diese müssen
daher so weit gleiten können, daß sie mit ihrer gesamten im Inneren des Reaktordruckbehälters befindlichen
Länge in den Meßraum eingefahren werden können. Zu diesem Zwecke sind die Führungsrohre gleitend
innerhalb von Standrohren am Boden des Reaktordruckbehälters untergebracht, die in den Meßraum
münden und an ihrem Ende mit einer statischen Abdichtungseinrichtung zwischen dtr Innenwand des
Standrohrs und der Außenwand des Führungsrohres versehen sind, die dem innerhalb des Reaktordruckbehälters
durch das Kühlmittel des Kernreaktors ausgeübten Druck zu widerstehen vermag. Dami· bildet das an
einem Ende abgeschlossene Führungsrohr (»Fingerhutrohr«) eine dichte Hülle, die das unter hohem Druck
stehende Kühlmittel des Kernreaktors von der innerhalb des Führungsrohres und des Meßraumes herrschenden
Luftatmosphäre trennt, wobei sich der Detektor so innerhalb der atmosphärischen Luft
befindet Die bisher verwendeten Abdichtungseinrichtungen blockieren das Führungsrohr gegen ein Verschieben;
dieses läßt sich also nur während des Reaktorstillstands verschieben. Wenn der Reaktordruckbehälter
für die Handhabung der Brennstoffelemente geöffnet ist, steht das Kühlmittel nicht mehr unter
Druck, jedoch verbleibt ein bestimmter Restdruck, der auf die Standhöhe des Kühlmittels im Reaktordruckbehälter
zurückgeht und z. B. bei wassergekühlten Kernreaktoren der anstehenden Wassersäule. Da das
Kühlmittel im allgemeinen verseucht ist, muß die Abdichtung während der Verschiebung der Führungsrohrc
aufrechterhalten werden, und daher wird der Meßraum im allgemeinen auf ein Niveau gelegt, das
höher liegt als der Kühlmittelspiegel, damit die für die Zeit des Reaktorbetriebs vorgesehene statische Abdichtungseinrichtung
während des Stillstands des Kernreaktors ohne die Gefahr von Leckverlusten gelöst werden
kann (vergleiche IEEE Transactions on Nuclear Science,
Bd. NS-17 (1970), S.555-563).
Diese Anordnung verlangt jedoch zum einen sehr lange Meßleitungen, damit der Meßraum oberhalb des
Kühlmittelspiegels gelegt werden kann, und zwingt zum anderen dazu, bei der Reaktorkonstruktion den
MelJraum an eine Stelle zu legen, die bereits durch zahlreiche andere Hilfseinrichtungen beansprucht wird,
zumal insbesondere der Kühlkreislauf aus Sicherheitsgründen oberhalb des Reaktorkerns liegen muß. Durch
die Anordnung des Meßraums oberhalb des Reaktorkerns geht also Platz für zusätzliche Ausrüstungen des
Kernrekators, insbesondere für seine Bedienung und Beschickung verloren. Außerdem besteht wegen der
Länge der Rohre die Gefahr des Verklemmens der Führungsrolle in den Standrohren. Ferner ergeben sich
Schwieirgkeiten bei der Bewegung der Führungsrohre beim Ein- und Ausfahren, weil diese ein Knie
durchlaufen müssen. Schließlich ist die vertikale Lage der Führungsrohre in der ausgefahrenen Stellung im
vießraum nicht so günstig für ihre Zugänglichkeit und
hre Beschickung mit Detektoren.
Bei einer weiteren bekannten Anordnung (vergleiche lechn. Mitt. AEG-Telefunken Ö8 [1968], S. 377-379)
sind als Detektoren für die Anfahrkanäle in einem Kernreaktor Spaltkammern benutzt, die im Reaktordruckbehälter
verfahrbar angeordnet sind und bei Vollast aus dem Reaktorkern nach unten herausgefahren
werden können. Zu diesem Zweck sitzen sie in drei nach außen (unten) offenen Fingerhutrohren, die an den
Reaktordruckbehälter angeflanscht sind. Das Verfahren der Spaltkammern erfolgt jeweils mittels eines eigenen
Kabels. Wo sich der eigentliche Meßraum bei dieser Anordnung befindet, ist allerdings offengelassen.
Bei einer anderen bekannten Anordnung (vergleiche Zeitschrift »Atom und Strom« [1969], Heft 5/6,
S. 84 —89) werden zur Messung de1-, örtlichen Neutronenflusses
verfahrbare Ionisationskammern benutzt. In den Reaktorkern ragen nach außen offene Fingerhutrohre,
die ihrerseits von Schutzrohren umgeben sind. In die Fingerhutrohre läßt sich fernbedient eine Ionisationskammer
ein- und ausfahren, indem ihr Kabel auf einer Kabeltrommel in einem kleinen, im wesentlichen
lediglich die Kabeltrommel aufnehmenden Meßraum unterhalb des Bodens des Reaktordruckbehälters auf-
oder abgespult wird, wobei die jeweilige Meßposition über eine Weiche angesteuert wird. Bei dieser
bekannten Anordnung ist es also nicht möglich, die Führungs- bzw. Fingerhutrohre aus dem Reaktorkern
herauszufahren, insbesondere in den Meßraum, wie es an sich zur Handhabung der Brennstoffelemente,
insbesondere zum Wiederbeschicken des Kernreaktors, notwendig ist.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Abdichtungseinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die einerseits das Verfahren und das Beschicken (mit Detektoren) der Führungsrohre erleichtert
und damit auch betriebssicherer macht, ohne daß jedoch die Dichtwirkung gegenüber dem Kühlmittel
beeinträchtigt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil nach dem Patentanspruch 1
erreicht.
Die Erfindung gestattet also eine beträchtliche Verkürzung der Führungsrohre und des Wegs, auf dem
sie zum Meßraum verfahren werden. Auf diese Weise werden auch übermäßige Krümmungen der Führungsrohre bei ihrem Verfahren vermieden, was die Gefahr
ihres Verklemmens im zugehörigen Standrohr beträchtlich vermindert. Da nunmehr die Führungsrohre
horizontal in den Meßraum eingefahren werden können, sind der Zugang zu ihnen und ihre Beschickung
mit Detektoren erleichtert. Schließlich wird durch die Verlagerung des Meßraums von oberhalb nach weiter
unterhalb des Reaktorkerns Platz frei, um zusätzliche Ausrüstungen für die Bedienung und Beschickung des
Kernreaktors oberhalb des Reaktorkerns anzubringen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere durch die Ansprüche 2 und 3.
Das Volumen zwischen den beiden Dichtungen des Ringraums wird dabei als Detektorkammer ausgebildet,
deren Zustand durch die an sie angeschlossene Abführungsleitung ständig überwacht wird, um so die
Dichtheit der Abdichtungseinrichtung in bezug auf das Kühlmittel ständig zu überprüfen, denn Kühlmittel-Leckverluste
würden sofort durch die Abführungsleitung erfaßt werden. Auf diese Weise wird das
Reaktorbedienungspersonal rechtzeitig vor Undichtigkeiten während des Reaktorstillstands gewarnt, wenn
die Führungsrohre aus dem Reaktorkern herausgefahren sind.
Demgegenüber ist für sich lediglich noch ein Druckröhrenreaktor mit ständiger Überwachung der
Dichtigkeit jedes einzelnen, Brennelemente enthaltenden und von Kühlmittel durchströmten Druckrohrs
bekannt geworden (vergleiche DT-Gbm 1918 795), bei
dem die Dichtungsstellen bzw. Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Bauteilen jedes Druckrohrs mit
einer nachgeschalteten zusätzlichen Dichtungsstelle versehen sind und der zwischen den beiden Dichtungsstellen befindliche Raum (Absaugeraum) durch Rohrleitungen
(Absaugeleitung) an ein zentrales Überwachungsgerät angeschlossen ist, das eine Undichtigkeit
feststellt.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele veranschaulicht; dabei zeigen in der Zeichnung:
F i g. 1 einen schematisch gehaltenen Längsschnitt durch einen Kernreaktor mit Meß- und Überwachungsanlage,
die die verstellbare Abdichtungseinrichtung aufweist,
Fig.2 einen Schnitt durch die Abdichtungseinrichtung
in deren Blockierstellung;
F i g. 3 einen gleichen Schnitt durch die Abdichtungseinrichtung in ihrer ein Verschieben des Führungsrohr
zulassenden Stellung;
Fig.4 einen ähnlichen Schnitt durch eine Ausführungsvariante
für die Abdichtungseinrichtung; und
F i g. 5 eine perspektivische Detailansicht für einen in
den Abdichtungseinrichtungen von F i g. 2 bis 4 verwendeten konischen Dichtungsring.
Der Reaktorkern 1 des in F i g. 1 dargestellten Kernreaktors ist innerhalb eines durch einen lösbaren
Deckel 21 verschlossenen Druckbehälters 2 untergebracht und ruht auf einer inneren Tragstruktur 3. Der
Druckbehälter 2 liegt innerhalb eines Abschirmungsbehälters 4 aus Beton. Am unteren Teil des Druckbehälters
2 sind Standrohre 5 befestigt, die sich bis zu einem Meßraum 9 fortsetzen. Bei der in strichpunktierten
Linien veranschaulichten üblichen Ausführungsform münden die Enden der Standrohre 5 auf dem oberen
Niveau des Druckbehälters 2. Im Inneren der Standrohre 5 können Führungsrohre 7 gleiten, die an ihrem Ende
abgeschlossen sind und unter Durchgang durch die innere Tragstruktur 3 ins Innere des Reaktorkerns ί
eintreten. Bei bekannter Ausführung sind die Standrohre 5 mit einer gewissen Anzahl von Weichen versehen,
die eine Reduzierung der Anzahl der Standrohre 5 ermöglichen, und die Anlage besitzt dann Kanalwähler
91, welche die einzelnen Detektoren 8 zu den gewünschten Führungsrohren 7 gelangen lassen. Ein
solcher Detektor 8 sitzt im allgemeinen am Ende eines spiraligen Kabels, das auf einer Trommel aufgewickelt
werden kann und eine Steuerung der Verschiebung des Detektors 8 innerhalb des Führungsrohres 7 ermöglicht.
Bei im Betrieb befindlichem Kernreaktor steht das im Inneren des Druckbehälters 2 befindliche primäre
Kühlmittel unter Druck, und die Abdichtung zwischen jedem Standrohr 5 und seinem entsprechenden
Führungsrohr 7 wird durch eine statische Abdichtungseinrichtung 92 sichergestellt, die das entsprechende
Führungsrohr 7 blockiert. Wenn die Brennstoffelemente gehandhabt werden sollen wird das primäre Kühlmittel
auf atmosphärischen Druck gebracht, und anschließend wird der Deckel 21 vom Druckbehälter 2 abgehoben.
Bei den üblichen und bekannten Meß- und Überwa-
chungsanlagcn ist dann die statische Abdichtungseinrichtung 92 gelöst, und die entsprechenden Führungsrohre 7 können auf eine der Höhe des Reaktorkerns t
entsprechende Länge in den Meßraum 9 hineingezogen werden, damit eine Beschädigung der Führungsrohre 7
während der Handhabung der Kernbrennstoffelemente im Reaktorkern 1 vermieden bleibt. Sodann wird die
Abdichtung wieder hergestellt, damit man den offenen Kernreaktor unter eine Wassersäule der Höhe H setzen
kann, um die biologische Abschirmung zu gewährleisten. Diese Arbeitsgänge sind offensichtlich sehr
langwierig. Selbstverständlich kann man das Meßgerät auch oberhalb des Wasserspiegels anordnen, indem man
die Höhe des Meßraumes 9 entsprechend vergrößert.
Gemäß der Erfindung ist entsprechend den Vollinien in F i g. 1 der Meßraum 9 auf ein unterhalb des Bodens
des Druckbehälters 2 gelegenes Niveau gelegt. Unter diesen Bedingungen wird die Länge der Standrohre 5,
der Führungsrohre 7 und der spiraligen Kabel erheblich reduziert. Eine an der Mündung der Standrohre 5
angeordnete spezielle Abdichtungseinrichtung 6 sorgt für eine absolute Abdichtung gegen das primäre
Kühlmittel, das während des Reaktorbetriebs unter einem hohen Druck von beispielsweise 150 Bar stehen
kann, und gewährleistet nach einer einfachen Entlastung immer noch eine Abdichtung gegenüber einem Druck in
der Größenordnung von 3 Bar, wie er durch die Wassersäule für die biologische Abschirmung erzeugt
wird, wobei die Führungsrohre 7 ihre Gleitmöglichkeit behalten.
Durch diese Anordnung wird auf der Höhe des Druckbehälters 2 ein größerer Platz frei, in dem
zusätzliche Ausrüstungen für den Kernreaktor und seine Bedienung und Beschickung untergebracht werden
können. Außerdem ermöglicht die Reduzierung der Länge für die Führungsrohre 7 und die spiraligen Kabel
eine gesteigerte Genauigkeit bei der Positionierung der Detektoren 8. Außerdem wird die Gefahr eines
Verklemmens der Führungsrohre 7 in den Standrohren 5 vermindert, da deren Länge geringer ist und außerdem
ein Knie eingespart wird. Schließlich erleichtert auch die horizontale Lage der Führungsrohre 7 im Inneren des
Meßraumes 9 den Zugang zu den Führungsrohren 7 und ihre Beschickung mit Detektoren 8.
Die spezielle Abdichtungseinrichtung 6 ist in F i g. 2 bis 4 im einzelnen veranschaulicht.
Wie diese Figuren zeigen, ist jedes Standrohr 5 in einem festen Träger 10 befestigt und dicht durch den
Abschirmungsbehälter 4 durchgeführt. An einem Ende 51 des Standrohrs 5 ist eine nach außen offene
Ringkammer 52 vorgesehen, die das zugehörige Führungsrohr 7 umgibt. In der Kammer 52 ist eine
Dichtung 11 angeordnet, die aus zwei Paaren von konischen und einander übergreifenden Ringen 111 und
112 bzw. 113 und 114 besteht, deren konische Flüchen einander konjugiert sind und zwischen denen ein
elastischer Ring 115 mit U-förmigem Querschnitt und zur Achse des Standrohrs 5 parallelen Lippen und mit
einem dazwischen eingeschobenen Spreizring 116 angeordnet ist.
Auf dem Führungsrohr 7 kann ein Klemmring 12 gleiten, der nach Eintritt in die Ringkammer 52 ein
Zusammendrücken der Dichtung 11 bewirkt.
Die Festlegung des Klemmringes 12 wird durch eine Glcitmuffc 13 gewährleistet, die das Führungsrohr 7
umgibt und eine Ausnehmung 131, an deren Grunde sich
der Klemmring 12 abstützt, sowie ein Rohrstück 132 aufweist, das auf dem Ende 51 des Standrohrs 5 gleitet.
Auf ein Außengewinde auf dem Rohrstück 132 ist eine Mutter 14 aufgeschraubt, die an einem fest mit dem
Standrohr 5 verbundenen Flansch 53 zur Anlage kommt und auf diese Weise eine Verschiebung der Gleitmuffe
13 und ein Zusammenpressen der Dichtung 11 bewirkt. Eine Verdrehung der Gleitmuffe 13 wird durch
Verlängerungen 133 verhindert, die mit gefrästen KantenlFlächen auf entsprechenden Führungsflächen 54
am Standrohr 5 gleiten.
ίο Eine zusätzliche Abdichtung zwischen dem Rohrstück
133 und, dem Ende 51 des Standrohrs 5 wird durch zwei äußere Dichtungen gewährleistet, die in in das Ende 51
des Standrohrs 5 eingearbeiteten Nuten sitzen und jeweils aus einem Dichtungsring 143 aus elastischem
Material und einem dagegen anliegenden scherfesten Ring 135 bestehen, der sich an der Innenwand des
Rohrstücks 132 abstützt. Das Ende des Führungsrohres 7 ist milt einem Anschlußstück 15 verlötet, das an seinem
Ende einen Flansch 151 trägt, der einen Anschlag für das Ende der Gleitmuffe 13 bildet. Eine einfache statische
Sicherheitsdichtung während des Betriebes des Kernreaktors bei hohem Druck entsteht durch Zusammendrükken
einer Dichtung 152, die in einer Ausnehmung am Ende der Gleitmuffe 13 sitzt, mittels einer Mutter 16, die
auf ein Außengewinde am Ende der Gleitmuffe 13 aufgeschraubt ist und an der Anschlagfläche 151 über
eine selbstschmierende Scheibe 153 anliegt, die aus Stahl und Polytetrafluoräthylen zusammengesetzt ist
und eine Übertragung von Drehmomenten auf das Führungsrohr 7 und das Anschlußstück 15 verhindert, so
daß keine Gefahr einer Verdrehung des Führungsrohres 7 während des Anziehens der Mutter 16 besteht.
In das Mittelstück der Gleitmuffe 13 ist eine Detektorkammer 136 für die Ermittlung von Leckverlusten
eingefügt, die zwischen der Dichtung 11 und einer dazu analogen zweiten gleitenden Dichtung 17 liegt, die
ihrerseits aus zwei konischen Ringen 171 und 172 und einem Dichtring 173 zusammengesetzt ist, die durch
Anziehen einer Schraube 174 auf einem gleitenden Ring
175 leicht komprimiert wird, so daß eine Abdichtung gegen niedrigen Druck und ein Abstreifen des
Führungsrohres 7 während seiner Translationsbewegung gewährleistet ist. Die Abdichtung durch den
Dichtring 173 läßt sich jedoch durch stärkeres Anziehen der Schraube 174 auch gegenüber hohem Druck
undurchlässig machen.
Eine in der Detektorkammer 136 mündende Abführungsleitung 137 ermöglicht eine Ermittlung und
Absaugung eventueller Leckverluste sowie bei anormaler Größe dieser Leckverluste die Einspeisung eines
einen Gegendruck bewirkenden inaktiven Fluids wie beispielsweise entsalzten Wassers.
Über abnehmbare Leitungen 93, deren Enden mit den
Anschlußstücken 15 verbunden sind, sind die Führungs-
rohre 7 bis zu dem Kanalwähler 91 und dem Meßgerät in der Meßkammer 9 verlängert.
Während des Reaktorbetriebes liegt die Anschlagfläche ISt unter der Klemmwirkung der Mutter 16 an dem
Dichtungsring 152 an. Eine Mutter 14 wird je nach den Materialeigenschaften mit Hilfe eines Drehmoment-Schlüssels
mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen, um eine Abdichtung gegenüber hohem
Druck ohne die Gefahr einer Verformung des FUhningsrohres 7 sicherzustellen, und anschließend
durch eine Gegenmutter 142 festgelegt.
Sobald der Kernreaktor stillgesetzt wird, läßt der Druck im primären Kühlmittel nach, und man kann die
Dichtung 11 lösen. Zu diesem Zwecke wird die Mutter
14 zunächst losgeschraubt und sodann von neuem bis zum drucklosen Anschlag aufgeschraubt. Durch die
verbleibende Kompression der Ringe 111 bis 115 gewährleistet die Dichtung 11, die in dem durch den
Klemmring 12 begrenzten Volumen verbleibt, eine Abdichtung gegenüber niedrigem Druck durch die
Kombination aus den konischen Dichtungsringen 111 bis 114 und dem elastischen Ring 115, wobei dessen
untere Kante mit der Außenwand des Führungsrohrs 7 in Berührung bleibt. Dieser Druck ist jedoch nicht so
groß, daß er eine Translationsbewegung des Führungsrohrs 7 verhindern könnte. Außerdem werden die Ringe
171 bis 173 der Dichtung 17 in gleicher Weise ohne Klemmwirkung gehalten, so daß sie eine Abdichtung
gegenüber niedrigem Druck ergeben und dennoch ein Verschieben des Führungsrohres 7 zulassen. Wenn es
unter diesen Umständen Leckverluste gibt, können diese über die Leitung 137 abgesaugt werden.
Sodann werden die Leitungen 93 gelöst und von den Anschlußslücken 15 entfernt, die Muttern 16 losgeschraubt
und abgenommen und die Anschlußstücke 15 mit einem Translationsarm 18 verbunden, der einen
horizontalen Zug auf das Führungsrohr 7 ausübt.
Die Einbringung der Führungsrohre 7 vollzieht sich durch die gleichen Arbeitsgänge in umgekehrter
Reihenfolge.
Da die Handhabung der Kernbrennstoffelemente eines Kernreaktors nur in sehr weit auseinanderliegenden
Zeitabständen erfolgt, muß die Abdichtung während langer Betriebszeiten des Kernreaktors
gewährleistet bleiben. Zur Vergrößerung der Zuverlässigkeit der Abdichtung kann man eine vervollkommnete
Abdichtungseinrichtung verwenden, wie sie in F i g. 4 veranschaulicht ist.
Die Abdichtungseinrichtung von Fig.4 besitzt eine zweite Dichtung 19, die der Dichtung 11 analog ist, und
diese zweite Dichtung 19 wird durch eine Mutter 20 zusammengepreßt, die auf ein symmetrisch zum
Rohrstück 132 liegendes Rohrstück 138 aufgeschraubt ist. Im normalen Betrieb ist die Dichtung 11 blockiert
und gewährleistet die Abdichtung, während die Dichtung 19 entspannt bleibt. Wird ein Leckverlust in
der Detektorkammer 136 festgestellt, so kann man dann die Dichtung 19 mittels der Mutter 20 anziehen, wobei
die Leckverlusterkennung in der Detektorkammer 136 gewährleistet bleibt und die Dichtungen 134 und 135
ihre absolute Abdichtung gegen hohen Druck behalten.
Zur Erleichterung eines Austauschens der Dichtungen sind die Klemmringe 12 und 175 jeweils aus zwei
Sektoren zusammengesetzt, die das Führungsrohr 7 übergreifen, und die konischen Ringe 111 bis 114 sind an
der Seite längs eines schraubenlinienförmigen Schlitzes aufgeschnitten, wie dies in Fig.5 dargestellt ist. Auf
diese Weise lassen sich die Ringe von der Seite her auf das Führungsrohr 7 aufsetzen, und dennoch bleibt die
Abdichtung durch das Zusammendrücken der Dichtungen 111 bis 114 gewährleistet. Ein Austausch einer
Dichtung ist damit unter Abbau einer Minimalzahl von Bauelementen möglich.
Die Dichtung 19 kann auch im normalen Betrieb zum Einsatz kommen, wobei dann die Dichtung 11 nicht
angezogen zu werden braucht und die Abdichtung durch die Rohrstücke 132 und 138 gewährleistet bleibt.
Unter diesen Bedingungen kann man bei Feststellung eines Leckverlustes infolge einer Abnutzung der
Dichtung 19 die Dichtung U anziehen und sodann nach Blockieren des Führungsrohres 7 gegen eine Verschiebung
unter Druckeinwirkung die Mutter 20 lösen und damit die Gleitmuffe 13 zurückziehen, um die Dichtung
19 auszutauschen.
Wie die obige Beschreibung zeigt, liegt das Wesen der Erfindung darin, den Platzbedarf für den Kernreaktor
und die erforderliche Standrohrlänge dadurch zu verringern, daß der Meßraum 9 auf ein möglichst tiefes
Niveau gelegt wird, indem eine spezielle Dichtung 6 verwendet wird, die eine absolute Abdichtung gegen
hohen Druck in ihrer Blockierstellung gewährleistet und durch ein einfaches Lösen eine Abdichtung gegenüber
niedrigem Druck behält, ohne daß sie sich einer Translationsbewegung der Führungsrohre 7 widersetzt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Meßraum 9 horizontal auf Höhe des Bodens des
Druckbehälters 2. Sov/eit eine solche Anordnung durch besondere bauliche Bedingungen für den Kernreaktor
oder seinen äußeren Schutzbehälter nicht möglich oder zu aufwendig ist, kann das Niveau für den Meßraum 9
natürlich auch bis unterhalb der Kühlmitteloberfläche angehoben und dieser gegebenenfalls gegen die
horizontale geneigt werden, wobei man jedoch die Mündungen der Standrohre 5 stets so tief wie möglich
legt, um die Länge der Führungsrohre 7 soweit wie möglich zu verkürzen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 709 039/206
Claims (4)
1. Verstellbare Abdichtungseinrichtung für eine Meß- und Überwachungsanlage eines Kernreaktors
mit einem in einem Reaktordruckbehälter angeordneten Reaktorkern, in dessen Inneres sich unter
Betriebsbedingungen mehrere Führungsrohr für bewegliche Detektoren erstrecken, wobei jedes
Führungsrohr in je einem ortsfesten Standrohr, das an einem Ende am Boden des Reaktordruckbehälters
befestigt ist und sich zu einem Meßraum erstreckt, angeordnet und mit dem sich in den
Meßraum erstreckenden anderen Ende des Standrohres mit der Abdichtungseinrichtung druckdicht
und unverschiebbar verbunden ist, die jedoch nach ihrer Lösung während des Reaktorstijlstands eine
Verschiebung des Führungsrohrs aus dem Reaktorkern erlaubt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßraum (9) unterhalb der Oberfläche des flüssigen Kühlmittels im Reaktor bei Reaktorstillstand
angeordnet ist, und daß die Abdichtungseinrichtung eine zusätzliche Einstellmöglichkeit aufweist,
die sowohl eine Verschiebung des Führungsrohrs (7) erlaubt als auch dem Kühlmitteldruck bei
Reaktorstillstand standhält.
2. Abdichtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungseinrichtung
eine Dichtung (U) in einem um das Führungsrohr (7) gebildeten Ringraum (52, 136)
aufweist, wobei zwei ineinander einschiebbare konische Ringe (111,112; 113, 114) aus elastischem
Material sowie ein elastischer Ring (115) mit zwei in
radialer Richtung durch einen Spreizring (116) spreizbaren Lippen derart in dem Ringraum (52,
136) angeordnet sind, daß ein entlang der Rohrachse verstellbarer Klemmring (12) das Einschieben der
konischen Ringe (111, 152; 113, 114) und eine Spreizung der Lippen bewirkt.
3. Abdichtungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (52, 136)
eine weitere Dichtung (19) aufweist, und daß der Raum zwischen den beiden Dichtungen (U, 12) mit
einer Abführungsleitung (137) versehen ist.
4. Abdichtungseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die konischen Ringe
(Ul, 112; 113, 114) einen schraubenförmigen seitlichen Schlitz aufweisen (F i g. 5).
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (3)
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