DE2139249A1 - Hochelastische wellenkupplung - Google Patents
Hochelastische wellenkupplungInfo
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Description
1 BERLIN 33 (GRUNEWALD), den HERBERTSTRASSE 22 2. AUgUSt 1971
Lohmann & Stolterfoht AG, 581 Witten/Ruhr, Krumme Strasse 29 "Hochelastische Wellenkupplung"
Die Erfindung betrifft eine hochelastische Wellenkupplung, be-·
stehend aus einem Primärteil und einem Sekundärteil, wobei das
Sekundärteil einen starren Innenring (Primärring), einen den Innenring konzentrisch umgebenden starren Außenring (Sekundärring;
und eine, diese beiden Ringe verbindende elastische, Zwischenschicht aufweist.
Bei dieselmotorischen Anlagen sind hochelastische Kupplungen von Vorteil, um die niedrigen Schwingungsgrade nach unten zu verlagern
mit dem Ziel, die Gesamtanlage überkritisch zu fahren. Dies hat sich bisher bei allen Anlagen bewährt, da die erreichbare
Werkstoffdämpf ung des Gummis hierfür ausreichend war, weil die
hochelastische Kupplung nur zu einem geringen Teil für die Systemdämpfung herangezogen wurde.
Die Tendenz im Dieselmotorenbau zur Verringerung des Leistungsgewichtes bringt zwangsläufig höhere Erregungskräfte bei ungünstigeren
Massenverhältnissen. Dadurch werden die Wechselbeanspruchungen durch die höheren Schwingungsgrade in der Kurbelwelle
so groß, daß auch Motorenschwingungsdämpfer allein nicht mehr aus-
30980 8/0023
Bankkonto: W. Meissner, Berliner Bank AQ, Depka36
Berlln-Haleneee, Kurfürstendamm 130, Konto-Nr. 95 716
INSPECTlD
reichend sind und die hochelastische Kupplung einen Großteil
der Systemdämpfung mit übernehmen muß. Hierdurch wird es notwendig,
die Kupplungen allen Einsatzbedingungen anzupassen und
mit einer während des Betriebes regelbaren zusätzlichen Dämpfungseinrichtung zu versehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Spulenkörper fest mit dem Innenring verbunden ist, daß mit dem
Außenring ein den Spulenkörper konzentrisch unter Bildung eines Luftspaltes umgebender Ankerring verbunden ist, und daß eine
Stromzuführung für den Spulenkörper derart vorgesehen ist, daß
der Erregerstrom regelbar ist.
Hierdurch wird erreicht, daß die überlagerten Wechselmomente gedämpft
werden, ohne daß die zusätzliche Dämpfungseinrichtung selbst an der Kraftübertragung beteiligt ist. Es werden also hierbei
nur die bei einem bestimmten lastabhängigen Verdrehwinkel überlagerten Wechselmomente gedämpft, ohne daß dadurch die Federsteife des elastischen Teils verändert oder beeinflußt wird.
Als weiterer Vorteil ergibt sich aus der erfindungsgemässen Anordnung,
daß durch Änderung des zugeführten Erregerstromes während
des Betriebes die Dämpfungskräfte variiert werden können, so daß beispielsweise bei möglichen ungleichmäßigen Zünddrücken in
den Motoren und/oder bei zeitweiligem Aussetzen eines oder mehrerer Zylinder durch Erhöhung der Dämpfung die Anlage ungefährdet
in Betrieb gehalten werden kann.
Weiterhin kann die Regelung des Erregerstromes abhängig gemacht *■
werden von der Lage der verschiedenen Eigenkritischen der Gesamtanlage· Es kann, abhängig von der Drehzahl, der Erregerstrom
so abgestimmt werden, daß er bei Annäherung an bestimmte systembedingte Eigenkritische vergrößert wird und nach Durchfahren der
Eigenkritischen wieder verkleinert wird. Da bei überkritischem
Lauf eine Dämpfung nur schädlich ist und Energie verzehrt, kann mit dieser Lösung auch zu einer günstigeren Leistungsbilanz der
Gesamtanlage beigetragen werden·
- 3 309808/0023
Wird der Primärteil der Kupplung mit der Antriebswelle verbunden, so dient die Vorrichtung als hochelastische dämpfende
Kupplung·
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Sekundärteil
mit der Antriebswelle verbunden sein, während der Primärteil freibeweglich ist. Damit ist eine Anordnung zur
Motordämpfung geschaffen worden und zwar beispielsweise zur Dämpfung der Kurbelwellenschwingungen·
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Ankerring an seiner Außenseite Kühlrippen auf oder ist an seinem freien
Ende als Ventilator ausgebildet. Die bei der Dämpfungsleistung im elektro-magnetisehen Teil entstehende Wärme, kann durch
diese besondere Ausbildung des Ankerringes abgeführt werden·
Der Erregerstrom kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
durch eine Hohlbohrung in der Abtriebswelle dem Spulen-1
"rper zugeführt werden. Weiterhin kann der Erregerstrom aber
_ jh induktiv oder über direkt am Spulenkörper angeordnete
Schleifringe zuführbar sein· Als Erregerleistung wird vorzugsweise
eine niedrige Spannung von 12-24 Volt angewandt, um einmal mögliche Isolierungsschwierigkeiten zu vermeiden und z.a.
die Kupplung bordnetzunabhängig zu machen.
Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen teilweisen Schnitt durch eine schaltbare hochelastische
Wellenkupplung mit dem elektromagnetischen Dämpfungsteil und
Fig· 2 eine nicht schaltbare hochelastische Wellenkupplung mit
Dämpfungsteil·
Mit 1 und 4 ist der Primärteil der Kupplung bezeichnet, der mit der Antriebswelle verbunden ist. Der Sekundärteil, der mit der
Abtriebswelle verbunden ist, weist einen starren Innenring (Primärring) 2, einen den Innenring konzentrisch umgebenden starren
309808/Ö023 - z, -
Außenring (Sekundärring) 4 und eine diese beiden Ringe verbindende
z.B. gummi-ell astische Zwischenschicht 3 auf. Die schaltbare
Kupplung ist in der Fig. 1 in geschaltetem Zustand dargestellt.
Bei nichtgeschalteter Kupplung wird als Primärteil nur der Teil 1 bezeichnet, da dann der Außenring 4 zum Sekundärteil gerechnet
wird. Mit dem Innenring 2 ist ein Spulenring 6 verbunden. Dieser Spulenkörper 6 kann als Einpol- oder Einzelpolausführung
aufgebaut sein. Diesem Spulenkörper 6 kann durch die Hohlbohrung 10 in der Abtriebswelle ein Erregerstrom zugeführt werden. Die
Stromzuführung kann aber auch in jeder anderen Weise erfolgen, z.B. über direkt mit dem Spulenkörper verbundene Schleifringe
oder berührungslos induktiv. Der Spulenkörper 6 wird unter Bildung
eines Luftspaltes 8 von einem Ankerring 7 konzentrisch umgeben, der mit dem Außenring 4 verbunden ist.
Bei der hier dargestellten Ausführung weist der Ankerring einen Ventilator 5 sowie Kühlrippen 9 zur Abführung der Wärme auf. Die
Wärmeabführung kann aber auch lediglich über die Kühlrippen erfolgen. Die durch die elastische Zwischenschicht 3 aufgenommenen
Schwingungen führen zu einer Relativbewegung zwischen Spulenkörper
und Ankerring, Hierdurch wird in dem Ankerring 7 eine Spannung induziert, die abhängig ist von der Größe des Erregerstromes
sowie von der Frequenz und Amplitude der überlagerten relativen
Bewegung (Torsionsschwingung),
Durch die erfindungsgemässe Ausführung werden zwei, wesentliche
Aufgaben in einem dieselmotor!sch angetriebenen fjchwiiigun/rriiystem
auf einfache Art und Weise bewältigt« Uinraal bringt die im
weiteren Bereich variable Drehfedorstoiligkeit des hochelastischen
Teiles die gewünschte Schwingungsverladerung und z.a. wird durch
dem elektromagnetischen Teil eine beliebig einstellbare Dämpfung
des gesamten Systems erreicht.
Alle Vorteile, die sich aus der Anwendung einer elektrischen Kupplung, beispielsweise in Bezug auf die Aufnahme von Verlage-
* körper 309808/0023 _5_
rungen in beliebiger Richtung ergeben, bleiben voll erhalten.
Durch diii konstruktive Trennung zwisehem elastischem Teil und
Dämpfungsteil, ist es auch möglich, diesen Dämpfungsteil nachträglich
an bereits vorhandene elastische Teile anzubauen,
Die Ausführung gemäß Fig, 2 kann vorteilhaft auch als Motordämpfung
verwendet werden, wobei sie Je nach Wahl der Federsteif igke it schwingung»verlagernd und dämpfend oder nur dämpfend
wirkt. Auch hierbei wirkt sich die Regelbarkeit vorteilhaft aus.
Schließlich kann diese Ausführung auch als Systemdämpfimg Anwendung
finden, wenn nämlich der Dämpfungsteil an irgend einem freien Wellenende eines Systems z.B. der Zwischenwelle
eines Getriebes angeordnet wird.
Mit der aufgezeigten Lösung sind beide Voraussetzungen für eine
exakte Berechnung der Drehschwingungslage gegeben, da die Drehsteif igkeit linear und die elektro-magnetische Dämpfung geschwindigkeitsproportional
ist. Die Frequenzabhängigkeit des
elektromagnetischen Teils kann bei der Konstruktion ohne weite
res berücksichtigt werden, ohne daß dadurch zusätzliche Gleichungen für die Umformung in geschwindigkeitsproportionale Dämpfung
aufgestellt werden müssen.
- Patentansprüche - 6 -
309808/0023
Claims (8)
1. Hochelastische Wellenkupplung, bestehend aus einem Primärteil
und einem Sekundärteil, wobei das Sekundärteil einen starren Innenring (Primärring), einen den Innenring konzentrisch
umgebenden starren Außenring (Sekundärring) und eine, diese
beiden Ringe verbindende elastische Zwischenschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spulenkörper (6) fest mit dem
Innenring (2) verbunden ist, daß mit dem Außenring (4) ein den Spulenkörper (6) konzentrisch unter Bildung eines Luftspaltes
(8) umgebender Ankerring (7) verbunden ist, und daß eine Stromzuführung für den Spulenkörper (6) derart vorgesehen ist, daß
der Erregerstrom regelbar ist.
2. Hochelastische Wellenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Priiaärteil mit der Antriebswelle und der Sekundärteil mit der Abtriebswelle verbunden ist.
3. Hochelastische Wellenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sekundärteil mit der Antriebswelle verbunden und der Primärteil frei beweglich ist.
4. Hochelastische Wellenkupplung nach den Ansprüchen 1 - 3»
dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerring (7) in seiner Außenseite
Kühlrippen (9) aufweist.
5. Hochelastische Wellenkupplung nach den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Ankerringes (7) als Ventilator (5) ausgebildet ist.
6. Hochelastische Wellenkupplung nach den Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerstrom durch eine Hohlbohrung (10) in der Abtriebswelle dem Spulenkörper (6) zuführbar
ist.
- 7 309808/0023
7. Hochelastische Wellenkupplung nach den Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerstrom induktiv zuführbar ist.
8. Hochelastische Wellenkupplung nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerstrom über direkt am
Spulenkörper angeordnete Schleifringe zuführbar ist.
Dipl.-Ing. P. E. Meissner
Patentanwalt
309808/0023
Priority Applications (14)
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