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Aus Beton-Fertigbauteilen zusammensetzbares Brückentragwerk bzw.
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Verfahren zur Herstellung eines Bruckenoberbaus Die Erfindung betrifft
ein aus Beton-Fertigbauteilen zusammensetzbares Brückentragwerk und ein Verfahren
zur Herstellung eines Brückenoberbaus mit einem solchen Brückentragwerk aus Beton-Fertigbauteilen.
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Es sind aus Beton-Fertigbauteilen zusammensetzbare Brückentragwerke
mit mehreren Stahlbeton-I-Längsträgern bekannt, welche parallel zueinander über
Stützpfeiler hinweg aufgelegt sind und Uber weichen eine in Querrichtung mittels
Spanngliedern vorgespannte Ortbeton-Fahrbahnplatte auibringbar ist. (Deutsche Patentschritt
1 264 480), Bei dem bekannten Brückentragwerk haben die 1-Längs träger in Querrichtung
beträchtlichen Abstand voneinander, so daß zwischen den oberen Flanschen die Ortbeton-Fahrbahnpiatte
einen größeren
Zwisohenraum überbrücken muß, weloher bei der Herstellung
der Ortbeton-Fahrbahnplatte verschalt werden muß. Eine zusätzliche Abstützung der
Ortbeton-Fahrbahnplatte in diesem Bereich wird bei dem bekannten-Brückentragwerk
mittels Querträgern erzielt, welche über die gesamte Steghöhe mit den Längsträgern
verbunden sind.
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Duroh die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, bei der Gerstellung
eines Brückenoberbaus mit mehreren parallel zueinander über Stützpfeiler hinweg
aufgelegten Stahlbeton-I-Längsträgern eine Schalung zwischen den oberen Flanschen
der Längsträger zum Aufbringen der Ortbeton-Fahrbahnplatte zu vermeiden und die
Tragfähigkeit der Fahrbahnplatte bei bestimmter gegebener Stärke zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest die
oberen Flanschen der I-Längsträger so bemessen sind, daß sie in Querrichtung im
wesentlichen unmittelbar aneinander anstoßen und daß diese oberen Flanschen beidseitig
jeweils mindestens einen längs der oberen Kante verlaufenden Absatz aufweisen, derart,
daß beim Aufbringen der Ortbeton-Fahrbahnplatte die den Absätzen benachbarter Flanschen
der I-Längsträger entsprechenden Räume sich mit einer im wesentlichen vertikale
Seitenilächen besitzenden Betonleiste ausfüllen.
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Im Gegensatz zu der vorbekannten Ausiührung eines Brückentragwerkes
bilden also die oberen Längsträgertlarlschen bei dem erfindungsgemäßen Brückentragwerk
eine abgesohlossene Fläche, auf welche der Ortbeton für die Fahrbahnplatte im wesentlichen
ohne die Verwendung von Schalung aufgegossen werden kann. Lediglich die seitlichen
Randbereiche, welche etwa als Gehbahn-Tragkonstruktion ausgebildet sind, bedürfen
einer Sohalung von unten.
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Dadurch, daß die oberen Längsträgerflansohen nit lgngslauYenden Absätzen
versehen sind, die im wesentlichen vertikale Seitenfläohren besitzen, ist es möglich,
mittels der guerverlaufenden Spann
glieder der Ortbeton-FahrJahnplatte
zugleich auch die oberen Längsträgerf lanschen so vorzuspannen, daß sie über ihre
ganze I3reite hin an der Unterstiitzung der Fahrbahnplatte teilnehmen, wodurch vermieden
wird, daß die Fahrbahnplatte lediglich im Stegbereich abgestützt wurde, während
die nicht vorgespannten oberen Längsträgerflanschen eine Abbiegung nach unten erfahren.
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Durch Vorspannen nicht nur der Ortbeton-Fharbahnplatte , sondern auch
der oberen Längsträgerflanschen ist es möglich, letztere verhaltnismäßig schwach
auszuführen. Auch können Querstege oder Querträger entfallen und sind bei einer
Ausführungsform der Erfindung nur nahe den Auflagern auf den Stützpfeilern und an
einer dazwischen liegenden Stelle vorgesehen, um die Längsträger mittels durch die
Querstege geführter Spannglieder in Querrich-' tung zusammenspannen zu können.
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I)ie Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zur herstellung eines l3rückenoberbaus
mit einem Brückentragwerk der zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen Art, wobei
die Stahlbeton-I-Längsträger nebeneinander über die mit Auflagern versehenen Stützpfeiler
so aufgelegt werden, daß mindestens die oberen Flanschen im wesentlichen dicht aneinanderstoßen
und jeweils längs der Oberkanten der Flanschen benachbarter I-Längsträger verlaufende
Absätze über der Längsfuge zwischen diesen I-Längsträgern eine kanalartige Vertiefung
bilden, daß hierauf Spannglieder über Durchbrüche der I-Längsträger geführt und
diese damit in Querrichtung zusammengespannt werden, daß dann eine Ortbeton-Fahrbahnplatte
mit in Querrichtung verlaufenden Spanngliedern aufgebracht wird, die einstückig
auch die genannten, kanalartigen Vertiefungen ausfüllt und daß nach dem Erhärten
des Ortbetons dieser und über den in die kanalartigen Vertiefungen eingefüllten
Beton auch die oberen Längsträgerflanschen mittels der Spannglieder der Ortbeton-Fahrballnplatle
vorgespannt werden.
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Zwcckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung bilden im übrigen Gegenstand
der anliegenden Ansprüche.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es stellen dar: Figur i eine perspektivische Teilansicht einer aus
Stahlbeton-Fertigteilen hergestellten Brücke mit einem Brückenoberbau nach der Erfindung,
Figur 2 einen Horizontalschnitt durch einen Stahlbeton-I-Längsträger für ein Brückentragwerk
nach der Erfindung Figur 3 einen Vertikal schnitt durch einen Brückenoberbau mit
den Merkmalen der Erfindung im Ausschnitt und entsprechend einer Schnittebene durch
die Fuge zwischen zwei benachbarten I-Längsträgern, Figur 3a eine gegenüber Figur
3 abgewandelte Ausführungsform einer Konstruktionseinzelheit, Figur 4 einen Teil-Querschnitt
durch einen Brückenoberbau mit einem erfindungsgemäßen Brückentragwerk entsprechend
der Ausführungsform nach Figur 1, Figur 5 eine ähnliche Abbildung wie Figur 4, jedochvon
einer anderen Ausführungsform der Erfindung und Figur 6 einen Querschnitt durch
eine andere Form eines I-Längsträgers für ein erfindungsgemäßes Brükkentragwerk.
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Ein Brückentragwerk nach der Erfindung wird über Stützpfeiler 1 hinweg
aufgelegt, welche mit vorzugsweise aus elastischem Kunststoff bestehenden Auflagern
2 versehen sind. Auf den Auflagern 2 stützen sich jeweils I-Längsträger 3 aus Stahlbeton
mit schlaffer oder vorgespannter Längsbewehrung ab. Die Gestalt der Lägstrger 3
entsprechend dem hier betrachteten Ausführungsbeispiei ist anhand von Figur 2 und
Figur 4 deutlich zu erkennell.
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Von dem den unteren Flansch 4 mit dem oberen Flansch 5 verbindenden
Steg 6 erstrecken sich am Anfang, in der Mitte und am Ende des Längsträgers Querstegansätze
7 nach der Seite, welche mit ihren Stirnflächen zu den Seitenflächen der Flanschen
4 und 5 normalerweise bündig sind, so daß die Querstegansätze 7 unmittelbar nebeneinander
parallel auf die Stützpfeiler 1 aufgelegter kangsträger 3 einander gegenüberstehen.
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In Querrichtung die Querstegansätze 7 durchdringende Durchbrüche setzen
sich fluchtend durch die gesamte Anordnung zueinander parallel liegender Längsträger
3 in solcher Weise fort, daß nach dem Auflegen der Längs träger. Spannglieder 8
durch diese Durchbrüche geführt werden können, um damit die Längs träger zusammenzuspannen.
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Gemäß einer von Figur i abweichenden und in Figur 3 angedeuteten Ausführungsform
der Erfindung können auch die unteren, jeweils unmittelbar aneinanderstoßenden Flanschen
4 der Längs träger mit Durchbrüchen zum Durchführen von Spanngliedern 9 versehen
sein und in bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, lediglich die Querverspannung
mittels der Spannglieder 9 vorzunehmen, während die Spannglieder 8 und auch die
Querstegansätze 7 entfallen0 Ein gleichmäßiges Verspannen der Längsträger 3 in Querrichtung
wird dadurch ermöglicht, daß die Ausmündungsstellen der Durch brüche für die Spannglieder
8 und/oder 9 in den Längsträgern 3 mit einem elastischen Diohtungsband 10 umgeben
werden, das sich beim Anziehen der Spannglieder wegen des Zusammenrückens der Längsträger
zusammenpreßt und dann einen Spaltraum 11 abdichtet, der bei der Ausführungsform
nach Figur 3 in Verbindung mit zwei Durchbrüchen des Längs trägers 3 oder bei der
Ausführungsform nach Figur 3a in Verbindung mit einem solchen Durchbruch steht und
sich in dem Spalt zwischen einander gegenüberstehenden Seitenflächen der Längsträger
3 befindet0 Bffd nun Mörtel in die Hüllrohre der Spannglieder ff und/oder 9 injiziert,
so dringt der
Mörtel über die Hüllröhre in die Räume 11 ein und
bietet den Längsträgern 3 nach dem Erhärten auch dann eine sichere seitLiche Abstützung,
wenn die Elastizität oder Festigkeit der elastischen Dichtungsbänder 10 im Laufe
der Zeit nachläßt.
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Nach dem Auf legen und Verspannen der Längs träger 3 wird eine Ortbeton-Fahrbahnplatte
12 aufgebracht, welche eie Vielzahl parallel zueinander in Querrichtung verlaufender
Spannglieder 13 enthält. Zur Schaffung einer Gehbahn kann die Ortbeton-Fahrbahnplatte
12 seitlich über den von den Längsträgern 3 abgestützten Bereich hinausstehen, wie
bei 14 gezeigt ist. Hierfür ist selbstverständlich eine die Unterseite der Gehbahn-Tragkonstruktion
14 abdeckende Schalung erforderlich, wobei diese Schalung bereits beim Verlegen
des äußersten seitlichen Längs trägers mit angebracht und durch vorgefertigte Verankerungsstellen
des Langstrsigers an diesem befestigt sein kann Gemäß einem wesentlichen Merkmal
der Erfindung besitzen nun die oberen Flanschen 5 der Längsträger 3 längs der Oberkanten
verlaufende Absätze 15, derart, daß über der Längsfuge zwischen benaciibarten Längsträgern
eine kanalartige Vertiefung verläuft, die sich beim Aufgießen des Betons für die
Fahrbalinplatte 12 ebelifalls mit Beton ausfüllt und dadurch eine Betonleiste 16
bildet, die zum Einleiten der Kräfte von der Ortbeton-Fahrbahnplatte iii die oberen
Längsträgerflanschen 5 dient.
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Werden die Spannglieder 17 nach Aushärten der Fahrbahnplatte 12 angezogen,
so wird nicht nur die Fahrbahnplatte, sondern allen die Anordnung nebeneinander
liegender Längsträgerflanschen jiber die vertikalen seitlichen Flächen der Betonleisten
16 mit verspannt. Die Fahrbahnplatte 12 und die oberen Längsträgerflanschen 5 bilden
auf diese Weise einen im wesentlichen einheitlichen Konstruktionsverband, wodurch
bei gegebener Abmessung der Fahrbahnplattenstärke die Tragfähigkeit erhöht oder
bei vorgegebener Tragfähigkeit die Abmessungen der Fahrbahnplatte verringert werden
konneil.
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Außerdem sei hier auf den beträchtlichen Vorteil der erfindungsgemäßen
Konstruktion hingewiesen, daß die im wesentlichen vollständige untere Verschalung
der Fahrbahnplatte 12 und deren gleichmäßige Unterstützung mit einem einfachen und
einfach herzuste llenuen, offenen Längsträgerprofil erreicht werden kann, wodurch
die herstellungskosten gesenkt werden.
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Während bei der Ausführungsform nach Figur 4 der äußerst seit-1 ich
gelegene Längs träger 3 im wesentlichen genauso ausgebildet ist wie die übrigen
Längsträger und lediglich äußere Querstegansitze 7a besitzt, die zur Abstützung
der Getibahn-Tragkonstruktio 14 etwas vorgezogen sind, wie aus Figur 4 zu ersehen
ist, hat der äußerst seitlich gelegene Längsträger der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform
abweichend von den übrigen Längs trägern im wesentlichen C-förmige Gestalt, wobei
aber auch der obere Flansch 5' dieses Trägers Absätze 15 zum Einleiten der Kräfte
von der Ortbeton-Fahrbahnplatte 12 her aufweist.
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Anhand von Figur 6 sei gezeigt, daß die Absätze der oberen Längsträgerflanschen
auch mehrfach abgetreppt sein können, wie in Figur 6 bei i6' angedeutet ist. Wichtig
ist jedenfalls, daß die kanalartigen, über die Längsfuge zwischen den Längsträgern
verlauten(3en Vertiefungen im wesentlichen vertikale Seitenflächen besitzen, um
eine Betonleiste mit entsprechenden Seitenflächen zu erzeugen, die ein einleiten
der Vorspannungskräfte von der Fahrbahnplatte 12 in die oberen Längsträgerflanschen
gestattet.
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Figur 6 zeigt außerdem, daß die unteren Längsträgerflanschen 4 nicht
notwendig in Querrichtung aneinanderstoßen müssen, sondern auch geringere Breite
besitzen können. I)er untere Rand 17 der Querstegansätze 7b verläuft in diesem Falle
schräg nach aufwärts, wodurch das Ausschalen bei der Herstellung erleichtert wird.
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Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die Merkmale der beschriebenen
Ausführungsbeispiele im Rahmen der Erfindung auch einzeln oder zu mehreren austauschbar
sind, so daß beispielsweise auch bei der Konstruktion nach Figur l eine geringere-
Breite der unteren F I Flansetlen vorgesehen sein kann.