DE2135885B2 - Verwendung eines Stahles zur Herstellung gutbearbeitbarer Teile, die aufgekohlt und dann abgeschreckt werden - Google Patents
Verwendung eines Stahles zur Herstellung gutbearbeitbarer Teile, die aufgekohlt und dann abgeschreckt werdenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Stahles zur Herstellung von Teilen, die sich durch eine
Kombination wertvoller Eigenschaften auszeichnen, nämlich gute Härtung des aufgekohlten Randes, sehr
hohe Oberflächenhärte, ausreichende Kernfestigkeit, sehr gute Kernzähigkeit, besonders gute Bearbeitbarkeit
und Zerspanbarkeit, gute Kaltverformbarkeit. Feinkörnigkeit, die sich zur direkten Abschreckung in
Wasser eignet, und geringe Maßänderungen bei der Einsatzhärtung. Eine solche Kombination von Eigenschaften
erfüllt die Voraussetzungen, die an einen idealen F.insatzstahl gestellt werden:
1) Gute Härtbarkeit des aufgekohlten Randes isl
notwendig, um an der Oberfläche des Werkstücks beim Abschrecken nach der Einsatzhärtung eine
ausreichend harte Schicht von kohlenstoffrcichem Martensit zu erhalten. Da die Verschleißfestigkeit
der martensitischcn Mikrosti ktur direkt proportional
der Härte des Martensits ist, ist eine größtmögliche Oberflächenhärte günstig. Im allgemeinen
solite die Oberflächenhärte dem Mindesterfordernis von 700 HV (60 HRC) genügen.
2) Ausreichende Kernfestigkeit ist notwendig, um die spröde Oberflächenschicht zu tragen und dem Werkstück genügende statische Festigkeit zu verleihen. Angesichts der günstigen Druckfestigkeit in der aufgekohlten Schicht beträgt die ideale ίο innere Härte etwa 360 HV(U77 N/mm2).
2) Ausreichende Kernfestigkeit ist notwendig, um die spröde Oberflächenschicht zu tragen und dem Werkstück genügende statische Festigkeit zu verleihen. Angesichts der günstigen Druckfestigkeit in der aufgekohlten Schicht beträgt die ideale ίο innere Härte etwa 360 HV(U77 N/mm2).
3) Gute Kernzähigkeit ist in besonderen Fällen notwendig, um ausreichende Sicherheit gegen
Sprödbruch zu erzielea Eine typische spezielle
Anwendung ist die Einsatzhärtung von Schneeketten. Teure Nickeistähle werden bisher für die
meisten Zwecke, bei denen hohe Beanspruchungen auftreten, auf Grund der Fähigkeit von Nickel
verwendet, die Zähigkeit zu verbessern.
4) Gute Bearbeitbarkeit und Zerspanbarkeit ist sehr wichtig für die wirtschaftliche Verwendung des
Einsatzsiähis, da der überwiegende Teil der im
Einsatz zu härtenden Werkstücke heute spanabhebend bearbeitet wird.
5) In ständig steigendem Umfange werden einsatzge-2ri
härtete Werkstücke durch Kaltverformung hergestellt, die viel wirtschaftlicher ist a's die spanabhebende
Bearbeitung. Ein idealer Einsatzstahl sollte sich somit auch für die Kaltverformung eignen.
6) Maßänderungen finden bei der Einsatzhärtung aus jo verschiedenen Gründen immer statt. Da ein
einsatzgehärtetes Werkstück nur durch Schleifen bearbeitet werden kann, sind minimale Maßänderungen
von einem guten Stahl bei der Einsatzhärtung zu verlangen.
j) 7) Das wirtschaftlichste Einsatzhärtungsverfahren ist
das sogenannte direkte Härten, wobei das Werkstück unmittelbar aus der Aufkohlungstemptratur
abgeschreckt wird. Um den Stahl bei längerem Glühen während der AufkoUung feinkörnig zu
in halten, muß ein sogenannter feinkörniger Stahl verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Stahles, der
4' nicht mehr als 0,08% Kohlenstoff,
0,5 bis 2,0% Mangan,
nicht mehr als t ,0% Silicium,
2,0 bis 5,0% Chrom,
0,025 bis 0,1% Schwefel,
nicht mehr als 0,1% Niob,
nicht mehr als 0,05% gelöstes Aluminium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen
0,5 bis 2,0% Mangan,
nicht mehr als t ,0% Silicium,
2,0 bis 5,0% Chrom,
0,025 bis 0,1% Schwefel,
nicht mehr als 0,1% Niob,
nicht mehr als 0,05% gelöstes Aluminium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen
γ-, enthält, zur Herstellung von Teilen, die gut bearbeitbar
sind, aufgekohlt und unmittelbar nach der Aufkohlung abgeschreckt werden.
Legierungen, die bis zu 1% Kohlenstoff, bis zu 1,5%
Mangan, 1 bis 5% Chrom, 1 bis 4% Silicium und bis zu
ho 0,04% Schwefel neben Eisen und herstellungsbedingten
Verunreinigungen enthalten, sind an sich aus der DE-OS 40 033 bekannt, ohne daß dort jedoch ein Hinweis
gegeben wird, diese Legierungen zur Herstellung von Teilen zu verwenden, die gut bearbeitbar sind,
h'i aufgekohlt und unmittelbar nach der Aufkohlung
abgeschreckt werden.
Frfindungsgemäß wurde jetzt festgestellt, daß die
Verwendung dieser Legierungen als Einsatzslähle
große Vorteile bringt gegenüber den bisher verwendeten, von denen die besten die Nickelstähle mit einem
Nickelgehalt im Bereich von 1,5 bis 4,5% sind. Gute
Zähigkeitseigenschaften werden zwar bei Nickelstählen erzielt, jedoch haben sie viele Nachteile. Beispielsweise
ist ihr Preis hoch, ihre Bearbeitbarkeit und Zerspanbarkeit schlecht, ihre Oberflächenhärte gering (empfindlich
gegenüber zu starker Aufkohlung), und sie sind für das direkte Abschrecken ungeeignet Für das direkte
Abschrecken besonders gut geeignet ist ein Stahl mit ι ο 0,5% Mo und 0,5% Cr. Molybdänlegierte Stähle
erwiesen sich als gut Ihre einzigen Nachteile sind der hohe Preis und die schlechte Härtung des Kerns.
In den erfindungsgemäß zu verwendenden Stählen sind die obengenannten vorteilhaften Eigenschaften
erfolgreich vereinigt, wobei gleichzeitig die Nachteile der nickellegierten Stähle, die heute als die besten
Einsatzstähle gelten, vermieden werden können. Die ausreichende Härtung der Oberfläche und des Kerns
wird durch Elemente erzielt, die die Härtung stark steiger«, beispielsweise durch Mangan und Chrom,
wobei sich Gehalte von 1,0 bis 2,0% für Man^n und 2,0
bis 5,0% für Chrom als vorteilhaft erwiesen haben, während Gehalte von 0,5 bis 1,0% für Mangan und 2,0
bis 3,0% für Chrom bevorzugt werden. 2 >
Zur Aufrechterhaltung einer guten Zähigkeit des Kerns, auch wenn dieser vollständig martensitisch ist,
muß der Kohlenstoffgeha!* bei dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl sehr niedrig unter 0,08% gehalten
werden, während er bei gewöhnlichen Einsatzstählen im in Bereich von 0,10 bis 0,25% liegt. Auf Grund seines
niedrigen Kohlenstoffgehaltes und der weiteren Legierungszusätze ist der erfindungsgemäß zu verwendende
Stahl durch geringe Festigkeit gekennzeichnet, die durch langsame Kühlung erzielt wird, wie die Versuchs- i~>
ergebnisse zeigen. Beispielsweise ist Stahl im warmgewalzten Zustand auf Grund seiner geringen Festigkeit
und guten Zähigkeit besonders gut für die Kaltverformung geeignet. Auf Grund der Kaltverformbarkeit ist
ein vorteilhaftes Merkmal außerdem die geringere w Neigung des Stahls zur Kaltverfestigung während der
Kaltverformung. Auf Grund des geringen KOhlenstoffgehalts und des damit verbundenen niedrigen Carbidgehalts ist auch seine Bearbeitbarkeit ausgezeichnet. Seine
bessere Bearbeitbarkeit besonders durch Walzen beruht ·»">
auf der Einstellung des Schweftlgehalts auf eine geeignete Konzentration von vorzugsweise 0,025 bis
0,05%.
Angesichts der Maßänderungen ist es wichtig, daß die Zersetzungsreaktionen (J js Austenits in der kohlenstoff- ~>"
reichen Randschicht und im Kern des Werkstücks zu verschiedenen Zeiten stattfinden. Der erfindungsgemäß
zu verwendende Stahl hat auf Grund des niedrigen Kohlenstoffgehalts und der weiteren Legierungszusätze
eine besonders hohe Ms-Temperatur, die durchschnitt- v>
Hch 5000C beträgt oder um etwa 30° bis 400C höher ist
als bei üblichen Einsat/stählen, Oie Ms-Tsrnperatur der
kohlenstoffreichen Oberfläche ist dagegen bei allen Einsatzstählen fast die gleiche, wenn der Kohlenstoffgehalt des Randes gleich ist Der erfindungsgemäß zu
verwendende Stahl hat somit ein größeres für die Austenitzersetzung im Kern auszunutzendes Intervall
als die üblichen Einsatzstähle unter gleichen Kühlbedingungen, bevor die Bildung von Martensit im Rand
beginnt Diese Tatsache hat geringere Maßveränderungen zur Folge. Der niedrige Kohlenstoffgehalt des
Kerns als solcher ist ebenfalls bezüglich der Maßänderungen vorteilhaft Der Unterschied zwischen dem
spezifischen Volumen des polygonalen Ferrits im Ausgangszustand und des beim Abschrecken gebildeten
Martensits ist nämlich um so geringer, je niedriger der Kohlenstoffgehalt des Stahls ist
Die chemischen Verbindungen der beiden Legierungselemente Niob und Aluminium, nämlich Niobcarbid (NbC) und Aluminiumnitrid (AJN), sind bei den
Temperaturen der Einsatzhärtung besonders beständig. Die Carbid- und Nitridabscheidungen in der Mikrostruktur verhindern wirksam das Kornwachstum während der Aufkohlung. Der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl ist somit ein sogenannter feinkörniger Stahl
und damit auch zum direkten Abschrecken geeignet
Nachstehend werden die Ergebnisse von Versuchen genannt, die mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl durchgeführt wurden. Diese Ergebnisse
zeigen, daß mit diesem als Einsatzstahl eine Kombination von günstigen Eigenschaften erzielbar ist, wie sie
mit allen heute allgemein verwendeten Einsatzstählen nicht erreichbar ist.
Die in der nachstehenden Tabelle 1 genannten Gehalte an Mo, Cu und Nb sind den Verunreinigungen
zuzuordnen.
Tabelle 1 | der bei den Versuchen ve:wen- | 517984 (M) |
Zusammensetzung | 0,07 | |
deten Stähle | GuIi Nr. | 0,41 |
510407 (K) | 1.86 | |
0,05 | 0,032 | |
C | 0,29 | 0,070 |
Si | 0,92 | 2,32 |
Mn | 0,021 | 0,11 |
P | 0,025 | 0,06 |
S | 2,80 | 0,23 |
Cr | 0,06 | 0,006 |
Ni | 0,03 | 0.042 |
Mo | 0,06 | |
Cu | 0,0Ot | |
Ai, Metall | 0,090 | |
Nb | ||
(JuU Nr.
GröUc
(mm)
"S
(N/mm']
"B
(N/mnr) IlV 5
Wiirmebehiiiul-
30 x 30
CS 25
282,5
701.4
557.2
902.5
(■:..)
75.2
75.2
900 (7LuIt
900 ('/Wasser
900 ('/Wasser
warmpcwal/.t
1H)O ( /Wasser
Um die Härtung zu prüfen, wurden Jominy-Proben
oder Stirnabschreckversuche durchgeführt, deren Ergebnisse in Fig. 1 dargestellt sind. Das gleiche
Diagramm zeigt zum Vergleich den Härteverlauf von genormtem nickellegiertem Stahl (aus dem Einsatz- -,
stahl-Katalog der Imatra Steel Works).
Mit dem genormten Einsatzstahl 15CrNi6 (DiN 17 210) wurden beim sogenannten Abschreckversuch,
der mit einem Prüfstab von 30 mm Durchmesser durchgeführt wurde, die folgenden Festigkeitswerte in >n
der Mitte des Stabes erhalten: o/j min = 588.6 N/mm2.
as = 882,9 bis 1422,5 N/mm2, d, = 11%, Härte = 270
bis 430 HB. Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, daß der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl die gleichen
Festigkeits- und Zähigkeitswerte ergibt, wenn er in ι ι
Wasser abgeschreckt wird.
Die in den Figuren nicht dargestellten Jominy-Kurven (mit Ausnahme von einer Kurve) von verschiedenen
Testgüssen, die in Tabelle 1 genannt sind, liegen auch im Bereich der Jominy-Bande (Härteverlauf) des Stahls :n
15CrNi6 10 mm vor der Jominy-Entfernung. Die Härtung des erfindungsgemäß zu verwendenden Ein
satzstahls entspricht somit der Härtbarkeit eines hochwertigen nickellegierten Stahls.
Einsatzhärteversuche wurden durchgeführt, um die j~>
Eignung des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls für die Einsatzhärtung zu ermitteln. Die Aufkohlung
wurde als Pulverzementierung unter Verwendung von Durferrit 6 als Aufkohlungspulver bei einer Aufkohlungstemperatur
von 900°C durchgeführt. An den in
einsatzgehärteten Werkstücken wurden der Härteverlauf in der einsatzgehärteten Schicht und die Maßänderungen
des Prüfkörpers gemessen. Die für die Ermittlung der Maßänderungen verwendete Probe
hatte einen Durchmesser von 40 mm und eine Länge r> von 100 mm. Die Änderung der Dicke an drei Stellen
und die Änderung der Länge wurden gemessen. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 3 genannt.
Tabelle 3 ,,,
Minderungen bei der Einsatzha'riung
Guß Nr. | |
5!"984 | |
Änderung der Dicke*) | |
; der Länge | |
mm | -0.004 -0.10 |
- der Länge | |
mm
V |
-0.003 - 0,075 |
"Λ der Länge | |
mm | + 0.000 + 0.000 |
Anderung der Länge | |
mm | + 0.036 0.36 |
-iemerkungen: | warmgewalzt |
In der Spalte «Bemerkungen« wird die Art der Wärmebehandlung
der Probe bei der Bearbeitung angegeben.
*> Meßstelien in der Mitte und in einer Entfernung von \
von den Enden.
Die Maßänderungen sind sämtlich positiv. Insbeson
dere ist die Änderung der Dicke sehr gering im Vergleich zu den Ergebnissen, die mit üblichen
Einsatzstählen erhalten werden.
Der Härteverlauf der gehärteten Einsatzschicht ist in F i g. 2 graphisch dargestellt. Die Prüfergebnisse /eigen,
daß mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl eine Härte des Randes von 62 bis 67 HRC bei der
Einsatzhärtung erhalten wird. Die Änderung der Härte von der Oberfläche zum Kern verläuft mit einer
geringen Neigung, und die Härte der Einsatzschicht (HRC 50 als Kriterium) an Proben von 40 mm
Durchmesser reicht bis 0,85 mm vom Rand. Alle diese Eigenschaften sind ebenso gut oder besser als die
Eigenschaften, die mit den besten bekannten Einsatzstählen erzielt werden.
Die Ergebnisse von Härtbarkeitsmessungen der einsatzgehärteten Oberflächenschicht sind in Fig. 3
graphisch dargestellt. Bei diesem Test wird ein aufgekohlter Jominy-Prüfstab verwendet, der direkt aus
der Aufkohlungstemperatur abgeschreckt wird. An der Oberfläche der Proben für den Stirnabschreckversuch
werden dann Ebenen bis zu Tiefen geschliffen, die den verschiedenen Kohlenstoffgehalten entsprechen. Aus
diesen Ebenen wird die Härte ermittelt. Das Ergebnis der Prüfungen zeigt, daß mit dem erfindungsgemäß zu
verwendenden Stahl eine Oberflächenhärtbarkeit erreicht wird, die mit hochwertigen nickellegierten
Stählen vergleichbar ist.
Mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl wurden ferner Versuche durchgeführt, um die Kaltverformbarkeit
des Stahls zu ermitteln. Die Versuchsergebnisse zeigten, daß der Stahl aus den folgenden Gründen
für die Kaltverformung besonders gut geeignet ist:
1) Niedriges Streckspannungsverhältnis von 0.5 bis 0,f (im warmgewalzten Zustand).
2) Niedriger Kalthärtungsexponent von 0,075 bis 0,1 C nach dem Warmwalzen.
3) Beim Kaltstauchtest widersteht der Stahl nach derr Warmwalzen einer Verminderung der Größe urr
mehr als 70%. ohne zu brechen.
4) Auf Grund des niedrigen Carbidgehaltes ist dei Verschleiß von Werkzeugen gering. Ferner zeiger
hohe Schrumpfungswerte beim Zugversuch und dit niedrigen Umwandlungstemperaturen beirr
Schlagzähigkeitstest, daß der erfindungsgemäß zi verwendende Stahl besonders gute Zähigkeitsei
genschaften hat, die vorteilhaft für die Kaltverfor mungsind.
Die besonders guten Zähigkeitseigenschaften des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls besonders im
einsatzgehärteten Zustand sind deutlich aus der Ergebnissen der Versuche mit einsatzgehärteten Prüfstäben
zu erkennen. Bei diesem Versuch wurde eine Probe von 10 mm Durchmesser verwendet, die durch
direktes Abschrecken in Wasser einsatzgehärtet worden war. Der aufgekohlte Rand hatte eine Härte vor
63 RC. Die Tiefe der Einsatzschicht betrug 0,6 mm und die Härte im Innern 350 HV 5. Der Biegeversuch wurde
als Dreipunktbelastung durchgeführt Der Abstand zwischen den Auflagepunkten betrug 90 mm und der
Durchmesser des Doms 25 mm. Die folgenden Ergebnisse wurden beim Biegeversuch erhalten: Die bleibende
Durchbiegung der gebrochenen Probe betrug etwa 24°, das Bruchmoment etwa 13,7 χ 103NZCm und die
entsprechende Randspannung im Bruchmoment etwa
1177 N mm fliese Wen«? der liiegefesiigkeii. die von
üblichen Emsatzstählen nicht erreicht werden, «.mti
<■ orieilhaft bei tier speziellen Verwendung vom einsat/-gehärtetem
St.:hl beispielsweise fu'· Schneeketten von
l'ahi zeugen.
/ui" Erumilung der Bearbc :bnrkeit oder Zerspanbar
k-.'it. die fur die wirtschaftliche Verwendung ties
l-.i'V. itzsi.ihis wichiig ist. wurden Zerspanbarkeitsversuche
d.i der .Schnelldrehbank durchgeführt. Die Zerspanbarkeitsversuche
wurden nach einer Methode durchgeführt, die vim der »Svemka-I Ivgmotrir« entwickelt
winde, wol .ι tier Verschleiß ties Schneidwerkzeugs das
Kriterium tlei Zerspanbarkeit darstellt. Als Versuehser
gebnis wird das sogenannte Zerspanbarkeitsverhältnis
t ■ nittelt. tl.is fur die besten Aiiiomatenstählc 100
betragt. Der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl licit to luich ί -■ rii Warmwalzen ein /erspanbarkeitsverhiiltnis
von ~>H. Härte und .Schwefelgehalt betrugen
',I)OHH iiihl S = 0070% Dir·.!·*. Frp.'hnis laßi dip
Bedeutung ties richtigen Schwefclgeh.ilter, erkennen.
Das Zerspanbarkeitsverhältnis ist für den erfindungsgemaß
zu verwendenden Stahl im Vergleich beispielswei-
·._■ zu den Werten von 25 bis 35 bei üblichen gehärteten
und angelassenen Stählen bei gleicher Härte als l.esonders gut anzusehen.
Die VersuchsergebnisEe lassen erkennen, daß mit dem
erfindungsgemaß zu verwendenden Einsatzstahl Kombinationen vt)n Eigenschaften erzielt werden, die mit
bekannten Einsat/.stählen nicht erreicht werden. Die erfindungsgemaß zu verwendenden Stähle können
hoi 'wenige nickellegierte Stähle in der Praxis ersetzen.
Dies ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Auf Grund der Versuchsergebnisse können die Vorteile der
erfindiingsgoiiinii /u vjiwendondon Einsai/stähle wie
folgt /usammengefal.lt werden:
1) Dir er/ielbarcn [ rsngkeitscigenschafteri und die
Härtbarkeit ueniigen für tue allgemeinen Verwendungszwecke
von einsatzgehärteten Stählen.
2) Der Stahl ist ein tlirekt abschreckbarer Stahl, der
unmittelbar nach dem Aufkohlen auch in Wasser
gehärtet oiler abgeschreckt werden kann.
3) Hie Här'c der aulgekohlten Randschicht ist
besonders hoch und überschreitet die Werte, die mit ' ochv. -Ttigen im k-'llegierten Stählen erreicht
wci\.en. l)'.r I larteveiiauf vom Rantl zum Innern ist
ebenfalls \orteilh.ift. Die Korngröße der Oberfläche
entspricht ferner den Anforderungen, die an feinkornig'.·"" Stahl trestellt werden.
4) Die Miißüridemngen bei der Einsatzhärtung sind
sehr gering und liegen indeutig unter den Werten, die für übliche Einsatzstahle typisch sind.
5) Die Bearbeitbarkeit und Zerspanbarkeit im warmgewalzten Zustand ist besonders gut j'id besser als
bei üblichen Stählen
b) Die Zähigkeit eines einsatzgehärtjten Werkstücks,
gemessen als Winkel der Biegung beim Bruch, ist viel höher als bei üblichen Einsatzstählen.
Die Kombination von vorteilhaften Eigenschaften, die erfindungsgemaü möglich ist. ist bei allen üblichen,
heute verwendeten Einsät/stählen nicht erreichbar. Die Möglichkeit des Ersatzes der teuren nickel- und
molybdänlegierten Stähle verleiht der Erfindung eine große wirtschaftliche Bedeutung. Die Eignung des
Stahls für den Strangguß betont diese Bedeutung noch
mehr.
Hierzu 3 Blut! Zeichnuimen
Claims (9)
1. Verwendung eines Stahles, der
nicht mehr als 0,08% Kohlenstoff,
0,5 bis 2,0% Mangan,
nicht mehr als 1,0% Silicium,
2,0 bis 5,0% Chrom,
0,025 bis 0,1% Schwefel,
nicht mehr als 0,1 % Niob,
nicht mehr als 0,05% gelöstes Aluminium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen
0,5 bis 2,0% Mangan,
nicht mehr als 1,0% Silicium,
2,0 bis 5,0% Chrom,
0,025 bis 0,1% Schwefel,
nicht mehr als 0,1 % Niob,
nicht mehr als 0,05% gelöstes Aluminium,
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen
enthält, zur Herstellung von Teilen, die gut bearbeitbar sind, aufgekohlt und unmittelbar nach
der Aufkohlung abgeschreckt werden.
2. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1, bei dem jedoch der Schwefelgehalt 0,025 bis 0,05%
beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1 oder 2, bei dem jedoch der Mangangehalt 1,0 bis
2,0% und der Chromgehalt 2,0 bis 5,0% betragen, für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1 oder 2, bei dem jedoch der Mangangehalt 0,5 bis
1,0% und der Chromgehalt 2,0 bis 3,0% betragen, für den Zweck nach Anspruch 1.
5. Verwendung eines Stahles nach einem der Ansprüche 1 bis 4, der zusätzlich 0,003% Bor enthält,
für den Zwec.'·· nach Anspruch 1.
6. Verwendung eines Stahles nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit der Maßgabe, daß dieser im
Strangguß hergestellt wunie, ffr den Zweck nach
Anspruch 1.
7. Verwendung eines Stahles nach einem der Ansprüche I bis 5 für den Zweck nach Anspruch 1,
wobei durch die Aufkohlung der Kohlenstoffgehalt der Randzone auf 0,7% erhöht wird.
8. Verwendung eines Stahles nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für den Zweck nach Anspruch 1,
wobei die Teile in der Kernzone kaltzäh sein müssen.
9. Verwendung eines Stahles nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung von Schneeketten
mit aufgekohlter Randzone und zähem Kern.
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---|---|---|---|
FI203970A FI47909C (fi) | 1970-07-21 | 1970-07-21 | Suorakarkaisuun soveltuva hiiletysteräs |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2135885A1 DE2135885A1 (de) | 1972-01-27 |
DE2135885B2 true DE2135885B2 (de) | 1980-09-18 |
DE2135885C3 DE2135885C3 (de) | 1981-05-07 |
Family
ID=8506578
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712135885 Expired DE2135885C3 (de) | 1970-07-21 | 1971-07-17 | Verwendung eines Stahles zur Herstellung gutbearbeitbarer Teile, die aufgekohlt und dann abgeschreckt werden |
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CA (1) | CA960065A (de) |
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FI (1) | FI47909C (de) |
GB (1) | GB1353762A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB1260424A (en) * | 1968-08-08 | 1972-01-19 | Olin Corp | Oxidation resistant iron base alloy containing chromium and aluminum and/or silicon |
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1970
- 1970-07-21 FI FI203970A patent/FI47909C/fi active
-
1971
- 1971-07-17 DE DE19712135885 patent/DE2135885C3/de not_active Expired
- 1971-07-20 CA CA118,626A patent/CA960065A/en not_active Expired
- 1971-07-20 JP JP5360871A patent/JPS515811B1/ja active Pending
- 1971-07-21 SU SU711682846A patent/SU743585A3/ru active
- 1971-07-21 SE SE932571A patent/SE386460B/xx unknown
- 1971-07-21 GB GB3420371A patent/GB1353762A/en not_active Expired
- 1971-07-22 BE BE770305A patent/BE770305A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
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---|---|
FI47909C (fi) | 1974-04-10 |
DE2135885A1 (de) | 1972-01-27 |
SE386460B (sv) | 1976-08-09 |
FI47909B (de) | 1974-01-02 |
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BE770305A (fr) | 1971-12-01 |
SU743585A3 (ru) | 1980-06-25 |
DE2135885C3 (de) | 1981-05-07 |
GB1353762A (en) | 1974-05-22 |
JPS515811B1 (de) | 1976-02-23 |
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