DE2131786B2 - Anordnung zum peilen einer akustischen quelle - Google Patents
Anordnung zum peilen einer akustischen quelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Peilen einer akustischen Quelle, d.h. zum Bestimmen der
Einfallsrichtung einer von dieser Quelle, beispielsweise einer Unterwasserschallquelle, ausgehenden und am
Peilort einfallenden akustischen Welle.
Hierzu ist die Verwendung von Richthydrophonen in Verbindung mit ungerichteten Hydrophonen bekannt,
die akustische Wellen aus bestimmten Richtungen in bezug auf eine Referenzachse in definierter Weise
bevorzugt empfangen. Durch Amplitudenvergleich der Empfangssignale eines Richthydrophons mit denjenigen
eines ungerichteten Hydrophons kann — unabhängig von der Intensität der Quelle — auf die Ablage der
Quelle in bezug auf die Referenzachse geschlossen werden. Ein bekanntes Beispiel für ein Richthydrophon
ist das Druckgradientenmikrophon, in dem die Ausgangssignale zweier räumlich versetzter, ungerichteter
Druckempfänger gegeneinander geschaltet werden. Es entsteht eine Dipolcharakteristik mit der Verbindungslinie
beider Druckempfänger als Symmetrie- und Referenzachse. Die Symmetrieachse muß definiert
ausgerichtet werden, damit bei Peilungen von mehreren Beobachtungsorten aus auf den Ort der Quelle
geschlossen werden kann.
In Unterwasseranwendungen dieser Hydrophone wird im allgemeinen eine vertikale Referenzachse
gewählt. Hierbei ist die Notwendigkeit, den Peilkopf auf mechanische Weise vertikal auszurichten, häufig nachteilig,
z.B. wenn die Beobachtungsstation auf dem Meeresboden liegt, wobei die Ausrichtung in bezug auf
die Vertikale nicht definiert ist, beispielsweise bei Anwendung in einer maritimen Grundmine.
Man kann zwar grundsätzlich eine vertikale Ausrichtung dadurch erreichen, daß die Peilanordnung in einen
schwenkbaren Schwimmer eingebaut wird (vgl. deutsche Patentanmeldung P 20 09 457.9). Nachteilig ist
hierbei die aufwendige und anfällige Konstruktion, Störungen der Vertikalausrichtung durch Grundströmungen
oder Schlammablagerungen und die leichte Entdeckungs- bzw. Bekämpfungsmöglichkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Anordnung zum Peilen einer akustischen Quelle die
Notwendigkeit deren vertikaler Ausrichtung und die Anbringung von Sensoren außerhalb der Hülle des
Beobachtungsgerätes zu vermeiden. Die Merkmale der Erfindung sind dem Patentanspruch 1 entnehmbar; die
Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Zweckmäßigerweise sind auf der Hülle des Beobachtungsgerätes mindestens vier Drucksensoren auf dem
Umfang so angebracht, daß ihre Verbindungslinien einen Körper mit einer der Anzahl der Sensoren
gleichen Anzahl von Eckpunkten, d. h. bei vier Sensoren ein Tetraeder, bilden. Durch lineare Kombination der
Sensoren-Ausgangssignale läßt sich hierbei eine dipolartige Richtcharakteristik erzeugen, die in vorgegebe-
ner Weise im Raum orientiert ist. Da eine beliebige räumliche Lage des Erfindungsgegenstandes zugelassen
sein soll, muß im Innern eine vertikale Referenz r. B. in Form eines kardanisch aufgehängten Pendeis vorgesehen sein, dessen Ruhelage in bezug auf die beliebig
orientierten Sensoren die Kombinationsmatrix der Sensor-Ausgangssignale eindeutig bestimmt. So kann
erreicht werden, daß unabhängig von der Lage des Beobachtungsgerätes und damit der Lage der einzelnen
Drucksensoren die Symmetrieachse der Richtcharakteristik stets mit der Richtung des Referenzpendels oder
einer anderen absolut im Raum meßbaren Richtung (z. B. Richtung des erdmagnetischen Feldes oder daraus
abgeleiteter Orientierungen, etwa horizontale Richtungen beliebig vorgebbaren Azimuts od. dgl.) übereinstimmt.
Das Ausgangssignal aus der Kombinationsmairix wird zweckmäßigerweise normiert, z. B. durch das
Summensignal aus allen vier Sensoren; hierdurch wird die Richtungsmessung unabhängig von der Quellenintensität
gemacht.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Symmetrieachse der Richtcharakteristik automatisch
dem Peilobjekt nachführbar. Hierzu wird durch zyklische Variation der Kombinationsmatrix ein Spinnen
der Symmetrieachse erzeugt. Das Ausgangssignal wird mit der Spinnfrequenz moduliert. Diese Modulation
verschwindet erst, wenn die mittlere Richtung der Richtsymmetrie in Peilobjektrichtung zeigt. Aus Größe
und Phasenlage der Modulation kann man ableiten, wie die Kombinationsmatrix verändert werden muß, damit
die Symmetrieachse auf das Peilobjekt zeigt. So kann ein automatisches Einschwenken auf das Peilobjekt
erreicht werden. Der gesuchte Peilwert ergibt sich dann aus den Signalen der Kombinationsmatrix im stationären
Zustand. Bei der Nachführungspeilung sind höhere Genauigkeiten erzielbar, insbesondere für die Geschwindigkeitsmessung.
Da sich Überwasserschiffe nur zweidimensional bewegen, genügt zur Bestimmung ihrer Entfernung
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung bei bekannter Wassertiefe derselben eine Peilung in
bezug auf die Vertikale (vgl. deutsche Patentanmeldung P 20 09 457.9). Die Methode versagt jedoch gegenüber
Unterseebooten, die drei Freiheitsgrade besitzen. Je ein Peilkopf an beiden Enden eines einige Meter langen
zylindrischen Körpers schafft hier Abhilfe. Die Genauigkeit der Entfernungsbestimmung ist zwar querab
erheblich größer als in Längsrichtung (dort wäre das Verfahren theoretisch nicht mehr anwendbar, weil die
Projektion der Basis auf die Zielrichtungssenkrechte verschwindet; tatsächlich kommt der Fall selten vor, da
U-Boote eine Mindesthöhe über Grund einhalten müssen), für kürzere — hier besonders interessierende
— Entfernungen bis zu 40... 50 m ist diese Methode in fast allen Sichtrichtungen jedoch ausreichend genau.
Eine ebene Welle der Amplitude 1 und der
Ausbreitungsrichtung K miit | K | = τ (wobei c =
Ausbreitungsgeschwindigkeil, λ = Wellenlänge) wird
nach Abspaltung des Zeitgliedes räumlich beschrieben durch
E = e'KV
mit ν = Koordinaten des Beobachtungspunktes.
Legt man einen Drucksensor in den Koordinatenursnruns.
einen zweiten an die Stelle r = >/, so lauten die Gleichungen der Empfangssignale
e° «
, ?).wenn |(Äf ■ ä)|«« I .
Es ergibt sich die erwähnte Pipolcharakteristik des
Druckgradientenempfängers.
ίο Befinden sich außer dem Bezugsempfänger im
Ursprung noch drei weitere Empfänger an den Stellen ρϊ, ρί, ρϊ und wird ein bewertetes Summensignal von
diesen gebildet entsprechend
E1 — λ, E1 4- t\2E2 4· Λ3Ε3, mit α, + Ck2 + Ol3 — \,
so ergibt sich für das Differenzsignal:
£2 - E0 = /(Κ,«,,,! + (K21J1 + Λ303).
Die durch die Linearkombination der Signale entstehende Dipolcharakteristik besitzt also die Symmetrieachse
und die neue Basislänge^'|. Der geometrische Ort aller
Endpunkte ρ' ist die Ebene, die durch die Endpunkte ρΐ,
ρζ, ρ3 bestimmt wird. Zunächst war oc\, α2, α3>0
angenommen worden. Durch Ersatz von ρι und -ρΐ
bzw. αι durch — ai kann man sich einen fiktiven
Empfänger an der Stelle — ρΐ schaffen. Durch - αϊ + Ä2+α3 = 1 wird dann ein weiterer Raumquadrant
erschlossen, so daß so fortfahrend jede räumliche Orientierung der Dipolcharakteristik erhalten werden
kann.
Die Bestimmung der Koeffizienten zu einer vorgegebenen Symmetrierichtung geschieht durch Bestimmung
der Parajlelprojektionen auf die Ursprungsrichtungen ρΐ, Q2, φ des Durchstoßpunktes der gewünschten
Symmetrieachse durch die Ebene, die durch die drei Empfangsorte gebildet wird.
Es ist nicht erforderlich, daß ρί, ρί, ρΐ ein
rechtwinkliges System bilden. Ebenso war ein Sensor als Bezugspunkt im Koordinatensprung nur zur Vereinfa-
4S chung der Betrachtung willkürlich bevorzugt worden.
Auch das zweite Signal kann durch Linearkombination der Signale von drei der vier erforderlichen Sensoren
gebildet werden, wodurch ein weiterer fiktiver Empfänger auf der entsprechenden Ebene des durch die
Hydrophone gebildeten Tetraeders entsteht.
Dies allgemeinere Verfahren hat den Vorteil, daß die
resultierende Basislänge geringeren Schwankungen in Abhängigkeit von der Symmetrierichtung unterworfen
ist.
Aus Symmetriegründen ist die Gestaltung des Sensorsystems als gleichseitiges Tetraeder anzustreben,
die Funktion hängt jedoch davon nicht ab. Bei einer zylindrischen Gehäuseform werden zweckmäßig drei
Sensoren auf dem Zylindermantel symmetrisch zur Zylinderachse angebracht und der vierte im Mittelpunkt
einer Stirnfläche.
Wenn das Gehäuse nicht den gleichen Wellenwiderstand besitzt wie das umgebende Medium, können
gewisse Peilfehler durch Beugung der Welle um das
ds Gefäß auftreten. Diese sind jedoch systematischer
Natur und können bis zu einem gewissen Grade durch kleine Korrekturen der Kombinationsmatrix ausgeglichen
werden.
Claims (11)
1. Anordnung zum Peilen einer akustischen
Quelle, dadurch gekennzeichnet, daß s mindestens vier akustische Sensoren jeweils mit
Kugelcharakteristik in einer vorgegebenen gegenseitigen räumlichen Beziehung vorgesehen sind und
daß eine Kombinationsmatrix die Empfangssignale aller Sensoren linear kombiniert und ein Ausgangs- |O
signal erzeugt, dessen Größe von der Peilrichtung in bezug auf eine räumlich in vorgegebener Richtung
orientierte Symmetrieachse einer Dipolcharakteristik abhängt
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Maßgabe der Wahl der
Koeffizienten der Kombinationsmatrix die räumliche Symmetrieachse der Dipolcharakteristik im
Raum schwenkbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangssignal mit Hilfe
eines Referenzsignals normiert ist, das aus dem Summensignal aller Sensoren gebildet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Referenzsystem
vorgesehen ist, das unabhängig von der räumlichen Lage der Anordnung eine raumfeste Orientierung
besitzt und daß das Referenzsystem die Koeffizienten der Kombinationsmatrix derart steuert, daß die
Symmetrieachse der Dipolcharakteristik ebenfalls eine raumfeste Orientierung einnimmt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenzrichtung
die Vertikale dient.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Sensoren
auf oder in der Wandung eines Peilgerätes einfacher geometrischer Form — z. B. Kreiszylinder —
angeordnet sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Symmetrieachse
der Richtcharakteristik elektronisch in die Richtung der akustischen Quelle drehbar ist und daß die
Werte der Koeffizienten der Kombinationsmatrix bei der Bestimmung der Peilung in bezug auf das
Referenzsystem verwendet werden.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachführung der Symmetrieachse
der Richtcharakteristik auf die akustische Quelle automatisch erfolgt
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch periodische Variation der
Koeffizienten der Kombinationsmatrix ein Spinnen der Symmetrieachse erzeugt wird und daß aus Phase
und Größe der daraus entstehenden Modulation des Ausgangssignals die Kontrollgrößen zum Einschwenken
der Symmetrieachse auf die Quellrichtung gewonnen werden.
10. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe zweier komplementä- no
rer Kombinationsmatrizen zwei Hilfssignale erzeugt werden, die zu zwei untereinander und zur
Hauptsymmetrie senkrechten Dipolcharakteristiken führen, daß diese Signale mit Hilfe des normierenden
Summensignals phasenrichtig demoduliert werden und daß die so entstehenden Spannungen zur
Steuerung der Hauptachse des Peilsystems in die Richtung der akustischen Quelle verwendet werden.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nachführregelung so ausgeführt wird, daß die Regelabweichung proportional
zur Nachführgeschwindigkeit des Peilstrahls und damit ein Maß der Tangentialkomponente der
Geschwindigkeit der akustischen Quelle wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19712131786 DE2131786C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Anordnung zum Peilen einer akustischen Quelle |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19712131786 DE2131786C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Anordnung zum Peilen einer akustischen Quelle |
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DE2131786A1 DE2131786A1 (de) | 1977-06-30 |
DE2131786B2 true DE2131786B2 (de) | 1977-07-28 |
DE2131786C3 DE2131786C3 (de) | 1982-01-07 |
Family
ID=5811857
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712131786 Expired DE2131786C3 (de) | 1971-06-26 | 1971-06-26 | Anordnung zum Peilen einer akustischen Quelle |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3233326A1 (de) * | 1982-09-08 | 1984-03-08 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Einrichtung zur entdeckung von eine bedrohung darstellenden objekten |
Families Citing this family (2)
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DE3220175C2 (de) * | 1982-05-28 | 1985-05-02 | Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, 8000 München | Verfahren und Einrichtung zur akustischen Korrelationspeilung |
EP2843401A1 (de) | 2013-08-30 | 2015-03-04 | Nederlandse Organisatie voor toegepast -natuurwetenschappelijk onderzoek TNO | System und Verfahren zur Fehlererkennung |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE554690C (de) * | 1930-04-04 | 1932-07-12 | Electroacustic Gmbh | Anordnung zur Raumpeilung von Wellenenergie |
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US3286224A (en) * | 1965-02-15 | 1966-11-15 | Gen Dynamics Corp | Acoustic direction finding system |
-
1971
- 1971-06-26 DE DE19712131786 patent/DE2131786C3/de not_active Expired
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DE3233326A1 (de) * | 1982-09-08 | 1984-03-08 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Einrichtung zur entdeckung von eine bedrohung darstellenden objekten |
Also Published As
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DE2131786C3 (de) | 1982-01-07 |
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