DE2130851B2 - Anordnung zur Nachrichten-Übertragung zwischen unterseeischen Betriebsstationen - Google Patents
Anordnung zur Nachrichten-Übertragung zwischen unterseeischen BetriebsstationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Nachrichten-Übertragung zwischen unterseeischen Betriebsstationen,
insbesondere Schachtköpfen von Erdöl- oder Erdgasquellen, und einer zentralen Schaltstation zur
Fernmessung und Fernsteuerung, bestehend aus elektrischen Sende- und/oder Empfangsgeräten an den
Schachtköpfen und der Schaltstation, die über die elektrisch-leitenden metallischen Förderrohre elektrisch
miteinander verbunden sind, die von jedem Schachtkopf zu der die Schaltstation enthaltenden
zentralen Sammelstelle führen.
Aus der DT-AS 12 38812 ist eine Einrichtung zum
Messen einer Eigenschaft von Meerwasser, z. B. Temperatur. Salzgehalt, Druck od. dgl, bekannt, bei der
ein Kabel von einer auf einem Schiff oder einer Boje befindlichen Meßstation ins Meer herabgelassen wird.
Damit die Messungen nicht immer nur an vorbestimmten Abschnitten des Kabels vorgenommen zu werden
brauchen, an die man durch die Kabelisolierung hindurchgeführte Anschlußstecker vorsieht bzw. um
nicht auf einem für Untersuchungen wichtigen Strek-
Ir·1
t/
des Kabels ohne Steckacschluß die isolierung aufschneiden zu müssen, wird bei der
bekannten Übertragungseinrichtung eine induktive Ankopplung des Meßkopfes oder dessen Wandlers an
das Kabel vorgeschlagen, wobei nach dem Prinzip der Wehrfachausnutzung eine größere Anzahl von Meßköpfen mit anterschiedlichen Übertragungsfrequenzen
verwendet werden kann. Bei dieser bekannten Methode ist es nicht mehr möglich, mehradrige Kabel mit Hin-
^d Rückleitung zu verwenden; vielmehr muß die Rückführung getrennt von der induktiven Ankopplung
erfolgen, wozu man ein Rückleitungskabel in Form einer Schleife oder das Meerwasser selbst verwendet
Bei einem unterseeischen Feld von Erdölbohrungen mit elektrischen Übertragungsleitungen zwischen den
einzelnen Schachtköpfeo ist der bekannte Vorschlag ungeeignet weil dabei Entfernungen bis zu 30 und selbst
50 km zu überbrücken sind und die Kabelverlegung hohe Kosten verursacht
Des weiteren ist aus der DT-PS 2 62 040 ein Verfahren zur elektrischen Zeichenübermittlung in
Bergwerken bekannt das im wesentlichen darin besteht daß dem in der Grube vorhandenen, einerseits mit der
Erdoberfläche verbundenen Netz metallischer Leiter (Rohrleitungen. Gleise usw.) an der Geberstelle in einem
den zu gebenden Zeichen entsprechenden Rhythmus statische Ladungen zugeführt werden, deren Ausgleich
nach der Erdoberfläche an der Empfangsstelle kenntlich gemacht wird. Die dem Netz der metallischen Leitungen
zugeführten statischen Ladungen werden an den Neuenden dadurch abgeleitet daß man am oberen
Grubenschacht im Bereich der leitenden Erdoberfläche eine Erdung vorsieht, während in der Grube die Erdung
über die Gleise erfolgt
Bei der Ausbeutung unterseeischer Erdölvorkommen ist eine dauernde Überwachung verschiedener Einflußgrößen, vor allem des Druckes des Erdgases oder
Rohöls der Temperatur usw., wobei außerdem an jedem Bohrkopf verschiedene Sicherheits- und Regeleinrichtungen zu überwachen und zu steuern sind. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Nachrichten-Übertragung zwischen unterseeischen
Betriebsstationen der eingangs bezeichneten Art anzugeben, die es ermöglicht, bei unterseeischen
Erdölfeldern auf wirtschaftliche Weise zu überbrücken, da auf die kostspielige Anwendung von elektrischen
Kai ein und auf die in der Reichweite begenzte und
unsichere Übertragung mittels Ultraschall verzichtet werden kann. Gleichzeitig sollen bei der Anordnung zur
Nachrichtenübertragung die laufenden Betriebs- und Wartungskosten auf ein Minimum reduziert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die Außenflächen der Förderrohre zur Isolierung gegenüber dem die elektrische Rürkleitung
bildenden, die Förderrohre umgebenden Wasser mit einem isolierenden Mantel versehen sind, daß zum
Korrosionsschutz der metallischen Förderrohre Opferelektroden an die Förderrohre angeschlossen sind und
daß durch den Strom der anodischen Oxydation der Opferelektroden an die Förderrohre angekoppelte
Signalverstärker gespeist sind.
Auf Grund dieses Vorschlages kann man auf die bisher bekannten, in der Verlegung äußerst teuren
Kabel verzichten, indem man die ohnehin vorhandenen metallischen Pipelinestränge zur Nachrichtenübertragung ausnutzt, die von den einzelnen Schachtköpfen zur
zentralen Sammelstelle führen. Die zentrale Schaltstation, an der sämtliche Meßwerte ankommen und von
der sämtliche Steueranweisungen für den Betriebsablauf auf dem Erdölfeld abgehen, trifft nunmehr auf
natürliche Weise mit der Sammelstelle der Erdölproduktion zusammea Abgesehen von dem in den meisten
Fällen ohnehin vorhandenen isolierenden Mantel ist im Aufbau der Förderrohre keine Änderung erforderlich.
Allenfalls notwendige Arbeiten zur Gewährleistung der elektrischen Kontinuität der Förderrohrabschnitte
bestehen darin, daß an einigen Stellen über elektrische Leitungen die Enden zweier aufeinanderfolgender
Abschnitte verbunden werden, sofern die Rohrleitungen mittels isolierender Dichtungen aneinander angeschlossen sind. Um auf den großen Entfernungen zwischen
den zum Teil auf dem ölfeld weit verzweigten Schachtköpfen und der Zentralstation zur Übermittlung
von Meßdaten und Steueranweisungen mit einer möglichst geringen Leistung auszukommen und verhältnismäßig einfache Geräte vera enden zu können, trägt
außerdem der Vorschlag bei, daß man zum Schutz der als elektrische Leiter dienenden Förderrohre gegenüber
Korrosion Opferelektroden anbringt und mit den zwischen den Elektroden und dem Förderrohr fließenden Strömen Signalverstärker speist Auf Grund dieser
zusätzlichen Stromversorgung kann man mit einer relativ schwachen Energiequelle die zu erteilenden
Anweisungen über größere Entfernungen übertragen oder bei gleicher Entfernung das ausnutzbare Frequenzband verbreitern.
Die Erfindung ist dadurch weitergebildet, daß zur
Trennung des Gleichstroms für die Opferelektroden und der Nachrichten-Übertraining eine Drosselspule
vorgesehen ist Die Impedanz dieser Spule ist bezüglich der über die Förderrohre übertragenen Informationssignale hoch und gegenüber dem Gleichstrom der
anodischen Oxydation vernachlässigbar. Somit läßt sich eine relativ schwache Energiequelle zur Nachrichten-Übertragung verwenden, ohne daß die Informationen
über die an verschiedenen Stellen der Förderrohre angeordneten Opferelektroden verzerrt oder kurzgeschlossen werden.
Die elektrische Verbindung zwischen dem Signalverstärker und dem metallischen Förderrohr kann zwei in
Reihe liegende Transformatorwicklungen umfassen, die auf zwei das Förderrohr umgebende Kerne aufgewikkelt sind, wobei das Förderrohr mit seinen Masseanschlüssen für beide Transformatoren die Primärwicklung bildet und daß die äußeren Klemmen der beiden
Wicklungen an den Signalverstärker angeschlossen sind, der zwischen der Opferelektrode und einem an
einer Stelle zwischen den beiden Wicklungen mit dem Förderrohr verbundenen Leiter liegt. Auf diese Weise
induziert ein über das Förderrohr laufendes Signal an den Klemmen der beiden Wicklungen elektromotorische Kräfte gleicher Richtung, die sich zu e(nem
Steuersignal vereinigen, während ein zwischen den beiden Wicklungen auf das Förderrohr aufgegebenes
Signal sich in die entgegengesetzten Richtungen aufteilt, so daß die ;an den Klemmen der Wicklungen induzierten
Kräfte sich aufheben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Nachrichten-Übertragung nach der Erfindung
über ein unterseeisches Förderrohr
Fig.2 ein Beispiel einer elektrischen Kopplung
zwischen den Sende- und Empfangsgeräten einer unterseeischen Betriebsstation und dem Förderrohr,
Fig.3 eifs Blockschaltbild eines Sende- und Empfangsgeräts einer Betriebsstation mit Wechselbetrieb,
Fig.4 ein Blockschaltbild eines Sende- und Empfangsgeräts einer Betriebsstation für gleichzeitiges
Senden und Empfangen,
Fig.5 ein Beispiel für Anschlüsse zwischen einer
zentralen Schaltstation und mehreren Betriebsstationen,
F i g. 6 ein anderes Beispiel für Anschlüsse zwischen
zentraler Schaltstation und den Betriebsstationen,
F i g. 7 ein Blockschaltbild eines Sende- und Empfangsgerätes in einer Betriebsstation der Anordnung
nach F i g. 6,
F i g. 8 ein Blockschaltbild des Sende- und Empfangsgerätes einer zentralen Schaltstation der Anordnung
nach Fig.6,
F i g. 9 eine Anschlußmöglichkeit für eine Opferelektrode an ein Förderrohr und
Fig. 10 ein Blockschaltbild eines Signal Verstärkers
in Kombination mit einer an das Förderrohr angeschlossenen Opferelektrode.
Entsprechend F i g. 1 ist ein metallisches Förderrohr
1 einer unterseeischen Förderanlage elektrisch an Sende- und Empfangsgeräte 3,4 angeschlossen, die zum
Schachtkopf P einer Bohrung bzw. zu einer zentralen Schaltstation C gehören. Diese Geräte sind elektrisch
über Anschlüsse 5 und 6 mit dem Meerwasser verbunden. Die aneinanderstoßenden Enden von
Förderrohrabschnitten werden zusätzlich elektrisch verbunden, falls isolierende Dichtungen vorgesehen sein
sollten. Das aus Stahl bestehende Förderrohr 1 ist gegen Korrosion und gegenüber Bewuchs von Algen u.dgl.
durch beliebige Mittel geschützt, z. B. durch polymerisierende Anstriche, Teerbandagen, Kunststoff oder
kathodischen Schutz (wobei das Förderrohr von einem am Ende der Rohrleitung angeordneten Generator mit
Gleichstrom beaufschlagt ist oder durch unter Abständen entlang der Rohrleitung angeordnete Opferanoden). Das Förderrohr 1 besitzt somit einen elektrisch
isolierenden Mantel 2, den man an jeder geeigneten Stelle bzw. zu jedem geeigneten Zeitpunkt aufbringt.
Zwischen den Stationen P und C verlaufen nunmehr zwei gegeneinander isolierte Leiter, nämlich das
Förderrohr 1 einerseits und das Meerwasser andererseits.
Die Klemmen der Sende-Empfangsgeräte 3 und 4 sind einerseits mit dem Förderrohr 1 und andererseits
mit den Wasseranschlüssen 5 und 6 verbunden. Die Wasseranschlüsse bestehen aus nicht isolierten metallischen Massen, so daß eine gute elektrische Verbindung
über den Stromweg 7 entsteht Die Anordnung überträgt von P nach C die am Schachtkopf vom
Meßfühler 8 gelieferten Messungen und von C nach P die Steueranweisungen für die Regelorgane 9. In der
Schaltstation C befinden sich Vorrichtungen 10 für die Anzeige bzw. Aufnahme der Informationen über die
Femmessung und Vorrichtungen 11 für die Ausarbeitung von Fernsteuerungsanweisungen.
Die Verbindung zwischen den Sende-Empfangsgeräten 3 und 4 und dem Förderrohr 1 erfolgt z. B. über
galvanische Anschlußleitungen 12 und 13 entsprechend F i g. 1 oder über magnetische Kopplung nach F i g. 2.
Hier ist das Sende-Empfangsgerät 3 an die Klemmen einer Wicklung 14 angeschlossen, die eine große Anzahl
von auf einen ringförmigen Magnetkern 15 konzentrisch aufgewickelten Windungen besitzt Auf diese
Weise entsteht ein Transformator, dessen eine Wicklung durch die Leitung selbst gebildet ist. Die
Massenklemme 5 ist direkt an das Förderrohr 1 angeschlossen, während das Sende-Empfangsgeräl 3
über einen Anschluß 16 mit der Masse in Verbindung steht.
Obwohl auf dem über das Förderrohr und das Meerwasser gegebenen Übertragungsweg Verluste
entstehen, haben die Versuche gezeigt, daß es möglich ist, mit einer Ausgangsleistung von einigen Watt
auszukommen, wenn man die Frequenz der Signale auf einige 10 bis 100 Hz bei einer Reichweite von einigen
Zehnereinheiten von Kilometern beschränkt. Da die Entfernungen auf ölfeldem innerhalb dieser Größenordnungen verbleiben, steht eine ausreichende Übertragungskapazität für Informationen in binärer Verschlüsselung zur Verfugung. Die Informationen der
Fernmessung und Fernsteuerung werden in Digitalform übertragen, vorzugsweise im Binärcode. Die sich in
Analogform darstellenden Größen werden in einem Analog-Digital-Wandler umgeformt
Die elektrische Übertragung im Binärcode kann auf verschiedene Art erfolgen. Die beiden Zustände des
Binärcodes können gekennzeichnet sein durch die Abgabe von Gleichstrom verschiedener Stärke, so daß
die über eine Leitung gesendeten Signale eine nichtperiodische Rechteckform besitzen. Zur Codierung
des Gleichstroms kann man den Belastungswiderstand des Förderrohrs verändern, so daß die beiden Zustände
beispielsweise am offenen Ende des Förderrohres gekennzeichnet sind durch einen unendlichen Widerstand und am kurzgeschlossenen Ende durch einen
Widerstand mit dem Wert NuIL Es braucht nur eine einzige Stromquelle vorgesehen zu werden, die sich an
dem einen Ende des Förderrohres befindet Eine zweite Stromquelle am anderen Ende dient allein zum
Betreiben der Codierschaltungen. Man kann andererseits amplitudenmodulierte oder frequenzmodulierte
Trägersignale verwenden, während bei einer Phasenmodulation die beiden Zustände den entgegengesetzten
Phasenlagen entsprechen.
Fig.3 zeigt in einem Blockschaltbild ein Sende-Empfangsgerät 3 für eine Betriebsstation P nach
Fig. 1. Die für die Übertragung vom Sender 17 gelieferten Signale werden mit den von den Meßgebern
8 gelieferten Signalen mit Hilfe eines Coders 18 und eines Modulators 19 moduliert Ein Empfänger 20 und
ein Dekoder 21 führen den Regelorganen 9 Fernsteuersignale zu. Zu jedem Zeitpunkt ist nur einer der beiden
Kanäle 22 oder 23 über den Schalter 24 an die Übertragungsleitung 25 angeschlossen. Auf diese Weise
erfolgt die Übertragung abwechselnd in der einen oder anderen Richtung. Soll zur gleichen Zeit in beiden
Richtungen übertragen werden, so verwendet man zwei verschiedene Trägerfrequenzen und ein Sende-Empfangsgerät entsprechend Fig.4. Hierbei liefert der
Sender 17 an die zentrale Schaltstation C Signale mit der Frequenz F, während der Empfänger 20 von dort
Signale mit der Frequenz F" erhält Zur Trennung der Sende- und Empfangskanäle dienen die Filter 26,27. Das
Sende-Empfangsgerät 4 in der zentralen Schaltstation C besitzt den gleichen Aufbau wie die für die Betriebsstationen P vorgesehenen Geräte 3. Die Meßgeber 8 and
Regelorgane 9 sind in diesem Fall durch Anzeige- und Steuergeräte 10 bzw. 11 ( F i g. 1) zu ersetzen.
Die Einrichtung eines Erdölfeldes umfaßt entsprechend F i g. 5 eine bestimmte Anzahl von Schachtköpfen Pi, ft... Pn, die über die Förderrohre in Stemform
an die Zentrale C angeschlossen sind. Dabei ist jede Leitung Pi C ... Po-C körperlich unabhängig von den
anderen Leitungen und kann betrieben werden, als ob sie nur alleine vorhanden wäre. In dem Netz
entsprechend F i g. 6, wo ein mit der Zentralstation C verbundener Strang an mehrere Bohrungen geführt ist,
erfolgt die Übertragung mittels eines Frequenzmultiplex- oder Zeitmultiplex-Systems, um die jeweils zu
steuernde Ölbohrung identifizieren zu können.
Das Frequenzmultiplex ist dadurch bestimmt, daß man jeder Bohrung eine unterschiedliche Frequenz
zuordnet. Sämtliche Übertragungen für eine bestimmte Ölbohrung erfolgen auf dieser Frequenz. Ein am
Eingang des Empfängers angeordnetes Filter stellt sicher, daß nur die Übertragungen empfangen werden,
welche die bestimmte Ölbohrung betreffen. Zu einem gegebenen Zeitpunkt steht dann die Zentralstation C
mit sämtlichen Ölbohrungen gleichzeitig in Verbindung. Da dieses System ein ziemlich großes Frequenzband
erfordert, das umso größer sein muß, je größer die Anzahl der Ölbohrungen ist, verwendet man es nur bei
guten Leitungs- und Isolationseigenschaften.
Vorzugsweise findet das Zeitmultiplex Anwendung, bei dem die Zentralstation zu jedem Zeitpunkt nur mit
einem einzigen Schachtkopf in Verbindung steht, der durch eine kodierte Adresse identifiziert ist. Da jeder
Schachtkopf mit der Zentralstation nur eine geringe Anzahl von Nachrichten austauscht, und zwar nur
während einer kurzen Dauer innerhalb eines Tages, reicht dies System selbst bei einer ziemlich großen
Anzahl von Ölbohrungen aus.
F i g. 7 zeigt ein schematisches Ausfübrungsbeispiel
einer am Kopf einer Ölbohrung installierten Schaltungsanordnung im Zeitmultiplexsystem, in dem die
verschiedenen Ölbohrungen nacheinander von der Zentralt C abgefragt werden. Um die Verbindung mit
einer bestimmten Ölbohrung herzustellen, sendet die Zentrale C ein allgemeines Anrufsignal beispielsweise
auf einer festen Frequenz während einer bestimmten Zeit, dem die kodierte Adresse der angerufenen
Ölbohrung sowie die eigentliche Nachricht folgen. Im Ruhezustand liefert die Stromversorgung 29 nur dem
Empfänger 28 und einigen Meßgebern, z. B. a\ elektrische Energie, während die Schalter 30 und 31
offen sind. Auf Grund des Empfangs des Anrufsignals über den Schalter 45 und den Empfänger 28 erfolgt über
das Filter 32 für die Anruffrequenz und über die Schwellwertstufe 33 das Schließen des Schalters 30 und
die Erregung des Adressendecoders 34. Wenn die empfangene Adresse derjenigen der in Frage stehenden
Ölbohrung entspricht, schließt der Schalter 31 und schaltet dadurch die übrige Anlage ein. Während der
Dauer der Mitteilung, die von dem Decoder 35 verarbeitet wird, verteilt die Programmierstufe 33 die
Funktionsanweisungen an die Meßgeber 37 (a\, ai ...) sowie an die Regelorgane 38 (b\, ta ...) und fragt
nacheinander über den Schalter 39 die Ausgänge der Meßfühler bzw. Meßgeber ab, von wo aus die
Übertragung über den Coder 40, Oszillator 41, Modulator 42 und Sender 43 erfolgt Einige Meßgeber,
z. B. ai, für besonders kritische Parameter arbeiten
dauernd und können aber eine logische Alarmschaltung 44 zu jedem Zeitpunkt die gesamte Anlage einschalten
und über die Programmierstufe 36 ein Alarmsignal abgeben.
Der vorbeschriebenen Schaltung ist eine Anlage in der zentralen Schaltstation gemäß F i g. 8 zugeordnet.
Die Wahl der anzurufenden Ölbohrung und die Zusammensetzung der zu übertragenden Anweisungen
erfolgt über einen Kommandostand 46. Eine Program-
mierstufe 47 lenkt die von dem Anrufgenerator 48, Adressengenerator 49 und Anweisungscoder 50 gelieferten
Signale in die Sendestufe, bestehend aus Oszillator 51, Modulator 52 und Sender 53. Die über die
Schaltstufe 57 und Empfänger 54 von den Ölbohrungen ankommenden Signale werden im Decoder 55 behandelt,
von wo aus die brauchbaren Informationen einem Anzeigesystem 56 übertragen werden.
Um den kalhodischen Schutz der metallischen Förderrohre sicherzustellen, sind in Abständen längs
der Rohrleitung, beispielsweise an jedem Kilometer, jeweils Opferelektroden angeordnet, die aus einer
Metallmasse mit einem stark negativen Elektrodenpotential, z. B. Zink, bestehen. Für die veränderlichen
Ströme, die als Informationsträger dienen und durch die Rohrleitung fließen, wirkt eine solche Anode als
Kurzschluß. Erfindungsgemäß werden Signalübertragungsverluste vermieden durch eine gemäß Fig.9
mittels einer Drosselspule L hergestellten Verbindung zwischen dem Förderrohr 1 und der Anode 58. Die
Spule L besitzt eine ausreichend hohe Impedanz, um den Abfluß von Informationssignalen usw. abzuriegeln.
Die Spule L kann selbstverständlich durch eine elektronische Einrichtung mit der gleichen Funktion
ersetzt werden.
Nach Fig. 10 wird der von den Opferelektroden
gelieferte Gleichstrom ausgenutzt, um die Signalverstärker 60 mit Strom zu versorgen. Der von der Anode
59 aus in das Förderrohr 1 an der Stelle M fließende Strom wird durch im Verstärker 60 derart gesteuert, daß
die Form der auf der Leitung übertragenen Signale getreu erhalten wird. Das dem Verstärker 60 an der
Stelle £ anliegende Steuersignal stammt aus einer magnetischen Kopplung, bestehend aus einem Transformator,
dessen Primärwicklung die Rohrleitung selbst ist und dessen Sekundärwicklung eine große Anzahl von
Spulenwindungen aufweist, die auf einem konzentrisch zur Rohrleitung angeordneten ringförmigen Magnetkern
vorgesehen sind. Die Kopplung umfaßt zwei gleiche Transformatoren 61 und 62, die beiderseits der
Anschlußstelle M angeordnet sind und deren Wicklungen über eine Verbindungsleitung 63 in Reihe liegen. Ein
über das Förderrohr 1 übertragenes Signal induziert an den Klemmen A, A' und B. B' der beiden Wicklungen
elektromotorische Kräfte gleicher Richtung, die zusammenwirken und das Steuersignal bilden. Ein an der
Stelle M ankommendes Signal verteilt sich gleichmäßig auf die Richtungen M-P und M-C, so daß die an den
Klemmen A, A' und B. B' der beiden Wicklungen induzierten elektromotorischen Kräfte entgegengesetzte
Richtungen haben und somit kein Steuersignal bewirken, das bei fankommt.
Der Verstärker 60 moduliert ein schwaches Steuersignal mit einem von einer elektrischen Energiequelle
kommenden Strom, so daß an seinem Ausgang ein dem Eingangssignal ähnliches, jedoch verstärktes Signal
entsteht Wenn es sich um Rechtecksignale handelt, die ein Ansprechen oder Nicht ansprechen verursachen,
kann ein einfacher Transistorschalter verwendet werden.
Der Gesamtgewinn des Signalverstärkers ist durdi
die Maximalleistung beschränkt welche die Anode liefern kann, sowie durch den Minimalwert de:
Steuersignals, auf den der Verstärker noch anspricht Diese Ansprechgrenze kann durch seine Empfindlich
keit beschränkt sein; sie berücksichtigt jedoch in jtden
Fall den Geräuschgrundpegel, der über das Förderrchi
innerhalb des verwendeten Frequenzbandes übertrag«
509529/39.
1533
Diese Begrenzung der Ansprechempfindlichkeit sidet außerdem das Entstehen von Mehrfachechos
en mit mehreren Signalverstärkern versehenen igen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
1533
Claims (10)
1. Anordnung zur Nachrichten-Übertragung zwischen unterseeischen Betriebsstationen, insbesondere
Schachtköpfen von Erdöl- oder Erdgasquellen, S und einer zentralen Schaltstation zur Fernmessung
und Fernsteuerung, bestehend aus elektrischen Sende- und/oder Empfangsgeräten an den Schachtköpfen
und der Schaltstation, die über die elektrischleitenden metallischen Förderrohre elektrisch mit- to
einander verbunden sind, die von jedem Schachtkopf zu der die Schaltstation enthaltenden zentralen
Sammelstelle führen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenflächen der Förderrohre (1) zur Isolierung gegenüber dem die elektrische Rückleitung
bildenden, die Förderrohre umgebenden Wasser (7) mit einem isolierenden Mantel versehen
sind, daß zum Korrosionsschutz der metallischen Förderrohre (I) Opferelektrodcn (58, 59) an die
Fördeivohre (1) angeschlossen sind, und daß durch den Strom der anodischen Oxydation der Opferelektroden
(58,59) an die Förderrohre (I) angekoppelte Signalverstärker (60) gespeist sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Trennung des Gleichstroms für die Opferelektroden (58,59) und der Nachrichten- Übertragung
eine Drosselspule (ZJ vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Verbindung zwischen
dem Signalverstärker (60) und dem Förderrohr (1) zwei in Reihe liegende Transformatorwicklungen
(61, 62) umfaßt, die auf zwei das Förderrohr umgebenden Kernen gewickelt sind, wobei das
Förderrohr mit seinen Masseanschlüssen für beide Transformatoren die Primärwicklung bildet, und daß
die äußeren Klemmen (A. B') der beiden Transformatorwicklungen (61, 62) an den Signalverstärker
(60) angeschlossen sind, der zwischen der Opferelektrode (59) und einem an einer Stelle (M) zwischen
den beiden Transformatorwicklungen mit dem Förderrohr (1) verbundenen Leiter liegt.
4. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen
Empfangsgeräte (3, 4) jeweils eine Schaltung zur Aufrechterhaltung des betriebsbereiten Ruhezu-Standes
enthalten, die durch den Strom einer Opferelektrode (58,59) gespeist ist.
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen
Förderrohre der unterseeischen Betriebsstationen (Pt. P2 ...) sternförmig mit der zentralen
Schaltstation (C) verbunden sind, wobei jeder Zweig des Sternes von den anderen Zweigen elektrisch
unabhängig ist und in der an seinem Ende befindlichen Station einen Schalter (24) aufweist, der
einerseits an das Förderrohr zum Empfangen und Senden von Informationen und andererseits sowohl
an eine Empfangsschaltung (20. 23) mit mindestens einem mit den zu steuernden Organen der
unterseeischen Station verbundenen Dekoder (21) als auch an eine Sendeschaltung (17, 22) mit
mindestens einem Coder (18) für von den Meßgebern (8) der Station gelieferte Fernmeßsignale
angeschlossen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (24) zur Trennung der verschiedenen Überitagungsfrequenzen durch zwei
Filter (26, 27) gebildet ist, von denen das eine zwischen dem metallischen Förderrohr (1) und der
Empfangsschaltung (20) und das andere zwischen dem Förderrohr und der Sendeschaltung (17)
angeschlossen ist
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die mit der zentralen
Schaltstation (C) verbundenen metallischen Förderrohre verzweigt an mehrere unterseeische Betriebsstationen (Pt, ft;geführt sind, von denen jede ein auf
eine bestimmte Anruffrequenz abgestimmtes Filter (32). einen Dekoder (35), eine Programmierstufe (36)
für die in der Betriebsstation auszulösenden Steuervorgänge sowie eine Sendestufe (43) enthält.
8. Anordnung nach Anspruch 1. bei der zwischen den elektrischen Sende- und Empfangsgeräten und
den metallischen Förderrohren eine magnetische Kopplung besteht, dadurch gekennzeichnet daß die
mit der zentralen Schaltstation (C) verbundenen metallischen Förderrohre verzweigt an mehrere
unterseeische Betriebsstationen (Pt. Pi ...) geführt sind, von denen jede einen Adressendekoder (34).
einen Befehlsdekoder (35) eine Programmierstufe (36) für die in der Betriebsstation auszulösenden
Steuervorgänge sowie eine Sendestufe (43) enthält.
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Betriebsstation angeordneten Meßfühler (at, si ...) mit einer logischen
Alarmschaltung (44) verbunden sind, die über die Programmierstufe ein Alarmsignal abgibt.
10. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Schaltstation (C)
einen Steuerstand (46) zur Überwachung der auszusendenden Nachricht, einen Anrufcode-Generator
(48), einen Adressengenerator (49) für die einzelnen Betriebsstationen sowie einen Befehlscoder
(50) sowie eine Programmierstufe (47) aufweist, welche die Übertragung der Signale entsprechend
den Informationen auslöst, die von den Generatoren (48,49) und dem Befehlscoder (50) geliefert werden,
wobei diese Signale dem metallischen Förderrohr (1) über einen Umschalter (57) zugeführt werden, der
neben dem Anschluß an das Förderrohr (1) noch einen Anschluß an eine Empfangsschaltung (54)
aufweist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7023365 | 1970-06-24 | ||
FR7023365A FR2097265A5 (de) | 1970-06-24 | 1970-06-24 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2943979A1 (de) * | 1979-10-31 | 1981-05-07 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Anordnung zur energie- und messwertuebertragung von einer zentralstation auf mehrere messstellen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2097265A5 (de) | 1972-03-03 |
BE768707A (fr) | 1971-11-03 |
GB1341426A (en) | 1973-12-19 |
DE2130851A1 (de) | 1971-12-30 |
CA969480A (en) | 1975-06-17 |
NL7108618A (de) | 1971-12-28 |
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