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Vorrichtung zur MassenSebtigung von Hohlkörpern (Zusatz zu P 21 17
?92.4) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit mindestens einem auf
einem Gestell drehbar gelagerten Karussell, dem ein Extruder mit einem Extruderkopf
zugeordnet ist und auf dem eine Anzahl von Formen angeordnet ist, die bei Drehung
des Karussells nacheinander an dem Extruderkopf vorbeiführbar sind, wobei die Formen
längs des Karussellumlaufweges so gesteuert sind, daß jede Form auf dera Weg zum
xtruderkopf hin geöffnet wird, sich am Extruderkopf nach Aufnahme extrudierten Materials
schließt und geschlossen bis zur Beendigung des Blasvorgangs in der Form weiterbewegt
wird, zur Durchführung eines Verfahrens zur Massenfertigung von Hohlkörpern, insbesondere
Flaschen, aus extrudiertem plastischem
Werkstoff,bei welchem eine
Anzahl von Formen auf einem in sich geschlossenen Weg nacheinander geöffnet zu einem
Extruderkopf hinbewegt werden, dort jeweils mindestens ein eftrudiertes Stück Werkstoff
aufnehmen, sich dann schließen, wobei auf ihrem weiteren Weg der Werkstoff zu dem
gewünschten Hohlkörper in der Form aufgeblasen wird und jede Form am Ende des Wegs
dann wieder geöffnet wird und den Hohlkörper freigibt.
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In der Eauptanmeldung P 21 17 792.4 wurde ein Verfahren der vorstehend
genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gek9nnzeichnet ist, daß jeder in einer
Form hergestellte Hohlkörper spätestens nach dem Öffnen der jeweiligen Form erfaßt,
aus der Form herausbewegt und mindestens längs eines Teils des Weges der Formen
nochmals weiterbewegt wird, bevor er abgegeben wird.
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/eingangs erläuterten Art Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der / zur Durchführung des in der Hauptanmeldung beschriebenen
Verfahrens zu schaffen,- welche besonders wirtschaftlich ist, eine hohe Produktionskapazität
bei geringem Raumbedarf und geringen Investitionskosten gewährleistet, im Betrieb
anpassungsfähig ist, einen geringen Energiebedarf hat und die Herstellung von Hohlkörpern
hoher Qualität ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Karussel
kontinuierlich umläuft, daß jeder Form an dem Karussell je eine mit dem garus s
ell wnl auf ende Ho;hlkörperentnahme vorrichtung zugeordnet ist, die mindestens
ein Entnahmegliel aufweist, das synchron mit dem Umlauf und der Öffnungs- und Schließbewegung
der Form zur Entnahme eines fertiggeblasenen Hohlkörpers beim Öffnen der Form zu
dieser hinbewegbar und nach dem Aufnehmen des Hohlkörpers von dieser wegbewegbar
ist,
und die nach dem Aufnehmen eines Hohlkörpers längs eines bestimmten
Abschnittes des Umlaufw£ges des Karussells in einer Haltestellllngs in der sie den
aufgenommenen Hohlkörper trägt, mit dem Karussell umläuft.
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Bei dieser Ausbildung einer Vorrichtung zur Durchführung des genannten
Verfahrens sind die Formen zum Herstellen der.
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Hohlkörper an mindestens einem Karussell angeordnet und laufen mit
diesem an seiner kreisförmigen Bahn um. Diese Drehung des Karussells erfolgt kontinuierlich.
Die Vorrichtung kann so ausgebildet sein, daß die UmlaufgeschwindigTeit entsprechend
den jeweiligen Gegebenheiten eingestellt werden kann. Durch den kontinuierlichen
Umlauf des Karussells ist es nicht erforderlich, das Karussell jeweils abzubremsen,
wenn eine Form in den Bereich des Extruderkopfes kommt, und anschließend wieder
zu beschleunigen, sondern bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Formen
mit dem Karussell mit gleichbleibender Geschwindigkeit an dem Extruderkopf vorbeibewegt
und nehmen während des Vorbeibewegens ein extrudiertes Stück Werkstoff auf.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung.
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Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht einer erfinrlungßgemäßen
Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel entsprechend der Schnittlinie
A~A in Fig. 2 in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine schematisierte Horizontalschnittansicht
der Vorrichtung nach Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie ,Bt in. Fig. 1, Fig. 3
eine schematisierte Schnittansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 entsprechend
der Schnittlinie C-C in Fig. 2, Fig. 4 eine schematisierte Teilansicht eines Karussells
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit -einer einen aus einem Extruderkopf austretenden
Rohling in geöffnet er Stellung umgebenden Form zusammen mit einer Einspann- und
Abtrenneinrichtung, Fig. 5 eine schematisierte Teilansicht des gleichen Bereich8
wie intFig. 4 bei geschlossener Form mit darin eingespanntem stranggepreßtem Rohling
während des Vorblasens, Fig. 6 eine schematisierte Teilansicht der gleichen Bereiche
wie in Fig. 4 und 5 nach dem Fertigblasen der Flasche und Abtrennen des Nahtabfalls
Fig. 7 eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechend
einem zweiten Ausführungsbei spiel entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig.
8 in schematischer Darstellung, Fig. 8 eine Horizontalschnittansicht der Vorrichtung
nach Fig. 7 entsprechend der Schnittlinie Vill-Vill in Fig. 7 in schematischer Darstellung,
Fig. 9 eine Schnittansicht der Vorrichtung nach den Fig. 7 und 8 in schematischer
Darstellung entsprechend der Schnittlinie IX-IX in Fig. 8,
Fig.
10 eine Teilansicht durch -eine Abfuhreinrichtung der Vorrichtung nach Fig. 9, teilweise
im Schnitt, in schematischer Darstellung, Fig. 11 eine Horizontalschnittansicht
durch die Abfuhreinrichtung gemäß Fig. 10 entsprechend der Schnittlinie XI-XI in
Fig. 10.
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In den Fig. 1 bis 6 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer-Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Aus Fig. 1 bis 3
ist ersichtlich, daß diese Vorrichtung zwei kontinuierlich arbeitende Warmblasvorrichtungen
in Form von Karussellen vereint, welche auf einem gemeinsamen Gestell 1 symmentrisch
zu beiden Seiten eines gemeinsamen Abtransportförderers in Form einer Abfuhrrutsche
angeordnet und gegenläufig drehbar sind. DieSe Anordnung ergibt eine beträchtliche
Verringerung des Bedarfs an Standfläche und gleichzeitig eine Erleichterung der
tberwachung der eine Zwillingseinheit darstellenden Maschine durch das Personal.
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In dieser Kombination weisen die beiden Karusselle jeweils eine senkrechte
Säule 2 auf, um welche herum ein oberer Tisch 3 und ein unterer Tisch 4 mit gleicher,
auf das kontinuierliche Extrudieren aufeinanderfolgender Rohlinge aus einem plastischen
Material, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, abstimmbarer Geschwindigkeit
in Umlauf sind. Die Tische 3 und 4 laufen kontinuierlich mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit
um.
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Der unten isch trägt eine zweckentsprechende Anzahl zweiteiliger Formen
5 auf der zugehörigen Fuhrungseinrichtungt 6. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind acht solcher Bormen 5 vorgesehen, in welche der Extruderkopf 7 eines herkömmlichen
Extruders nacheinander jeweils einen Rohling von bestimmter Länge aus einem plastischen
Material, insbesondere thermoplastischem Hunststoff, abgibt.
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Der untere Tisch 4 ist durch einen Getriebemotor 8 mit Geschwindigkeitsregler
synchron mit dem oberen Tisch 3 angetrieben. Der obere Tisch trägt eine entsprechende
Anzahl drehbarer Blasköpfe 9 in einer Anordnung, die der Anordnung der Formen 5
entspricht. Jeder Blaskopf 9 stellt gleichzeitig eine Entnabmevorrichtung zum Entnehmen
der hergestellten Hohlkörper aus der zugehörigen Form dar. Jeder Blaskopf @ägt wenigstens
zwei teleskopartig bewegliche Blasmundstücke 10,11, im Falle von zwei Mundstücken
in dianetraler Anordnung, welche mit dem betreffenden Blaskopf 9 zusammen drehbar
sind. Beim Umlauf des unteren Tisches 4 erfolgt das Schließen und Öffnen der einzelnen
Formen in Funktion ihror Winkelstellung, ausgehend von dem jeweiligen Extruderkopf
7 durch die Führung von Rollensätzen 12 in zwei gekrümmt verlaufenden, Steuerführungen
bildenden Schienen 13,14, deren Verlauf den Formen eine genau definierte Umlaufbahn
erteilt.
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Dabei entfernt sich jede einzelne Form nach dem Aufnehmen eines beim
Durchgang unter dem E:ctruderkopf 7 des Extruders eingeführten Rohlings schnell
von dem Extruderkopf auf einer radial einwärts verlaufenden Bahn, um den Platz zum
ungestörte Extrudieren eines weiteren Rohlings aus dem Extruderkopf und die Aufnahme
dieses Rohlings in der nachfolgenden Form freizugeben. Dieser sich laufend wiederholende
Vorgang ist vorzugsweise gefolgt von einem Vorblasen des in der Form befindlichen
Rohlings bei schwachem oder mittlerem Druck, um die tote Zeit bis zum eigentlichen
Fertigblasen zu überbrücken und eine bessere Vorverteilung des extrudierten Materials
in der Form sicherzustellen.
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Um das schnelle Schließen der Form im Augenblick, in dem sie sich
unter dem Extruderkopf 7 des Extruders befindet, zu gewährleisten und die folgende
pletzliche Änderung der Bewegungsbahn zu erleichtern, ist.rorzugswelse eine Hilfsvorrichtung
vorgesehen, die in Fig 3 gestrichet dargestallt
ist und beispielsweise
aus einem Druckluftzylinder 15 gebildet ist.
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Nach der plötzlichen Xnderung der Bewegungsb.Shn der Formen, welche
weniger als ein Viertel der Bahn nach dem vorbeschriebenen Einspannen des Rohlings
von einer weiteren plötzlichen Bewegungsqnderung gefolgt ist, die auf die nirmale
kreisförmige Umlaufbahn zurückführt, senkt sich das über der Öffnung der Form liegende
Blasmundstück bis zum Auftreffen darauf ab, um das Fertigblasen in der Formvorzunehmen.
Dabei gestattet eine zusätzlich am Mundstück angeordnete Öffnung die laufende Erneuerung
des eingeblasenen Gases, beispielsweise Luft, um die Kühlung und Entgasung zu erleichtern.
Daneben ist das Mundstück in ausreichendem Maße in den Hals der Flasche eingedrungen,
so daß diese beim nach einem weiteren halben Umlauf erfolgenden Öffnen der Form
daran verbleibt. Dadurch ist es möglich, die Flasche mit dem Blasmundstück anzuheben
und sie um eine halbe Umdrehung mit dem betreffenden Blaskopf 9 zu schwenkenswenn
dieser die in Fig. 2 mit 16 bezeichnete Stellung erreicht.
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Jedes Blasmundstück 40 bzw. 11 stellt somit gleichzeitig ein Entnahmeglied
zum Entnehmen eines fertigen Hohlkörpers aus der zugehörigen Form dar. Das Anheben
und gleichzeitige Auswärtsschwenken der am Blasmundstück befindlichen geblasenen
Flasche ermöglicht es, sie auf einer Bahn größeren Durchmessers ein zweites Mal
mit dem Karussell umlaufen zu lassen, um dabei das Abkühlen und Entgasen der hergestellten
Flasche voranzutreiben, ohne damit den llerstellungsrhythmus zu verzögern, und es
gestattet die Durchführung weiterer Herstellungsschritte und Prüfungen an der Flasche,
bis diese schließlich am Punlc,t 17 in Fig. 2 in Richtung auf eine vorbestimmte
Stelle der Abfulirrutsche 18 abgelöst bzw. ausgeworfen wird.
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Aus der vorstehenden Darstellung wird ersichtlich, daß man das Abkühlen
noch um einen weiteren Umlauf verlängern kann, indem man Blasköpfe mit drei anstatt
zwei Blasmundstücken verwendet.
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Während des Einspannens des Rohlings in die Form ergreifen twl Backen
19,20 einer am unteren Tisch 4 gegenüber dem Boden der Form 5 angebrachten Spanneinrichtung
21 den Uber-Stand am Boden der Flasche. Während des darauffolgenden bewegen bewegen
sich die Backen abwärts und trennen dabei den überstand oder Naht abfall vom Boden
der Flasche und werfen ihn an einem vorbestimmten Punkt aus. (Fig. 6). Dadurch läßt
sich die durch die Form aufgenommene Wärmemenge verringern und dadurch der Produktionsrhythmus
beschleunigen.
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Vorstehende Beschreibung gibt eine Erläuterung des Ablaufs der Herstellung
von Flaschen bei dem Durchlaufen ßr verachiedenen Verfahrensschritte in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Es bleibt hinzuzusetzen, daß die die Formen 5 tragenden Führungsvorrichtungen
6 unabhängig voneinander sind und in verschiedenen Abständen befestigt sein können.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit, den Ausstoß der Maschine optimal zu gestalten,
indem man die Anzahl der Führungevorrichtungen und Formen in Abhängigkeit von der
Größe der Flaschen wählt. Diese können dabei beliebig groß oder sogar in verschiedenen
Größen auf einem Drehtisch angeordnet sein, wobei dann die verschieden großen Formen
mit entsprechender Größe der Flaschen in verschiedenen Winkelabständen entsprechend
den Unterschieden in dels~Plaschengrößc auf den Drehtisch angeordnet sein müssen.
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Es sei noch erwähnt, daß man noch weitere Arbeitsgänge bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung einschalten oder hinzufügen kann, wie zum Beispiel einen lesinfektionsarbeitsgang.
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Außerdem kann das Auswerfen von Flaschen unterschiedlicher
Größe
oder Ausgestaltur, falls unterschiedliche Flaschen gleichzeitig in der Vorrichtung
hergestellt werden, nach den verschiedenen Arten getrennt an verschiedenen Punkten
erfolgen.
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In den Fig. 7 bis 11 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zur D;lrchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Soweit die Vorrichtung
gemäß den Fig. 7 bis 11 Teile aufweist, die mit Teilen übereinstimmen, die bei der
Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 1 bis 6 bereits beschrieben
wurden, so sind diese Teile in den Fig. 7 bis 11 mit den gleichen Bezugszeiclieh
bezeichnet. Von einer nochmaligen detaillierten Beschreibung dieser Teile wird abgesehen,
diesbezüglich wird höflich auf die Beschreibung des ersten Ausführungsb ei spiels
verwiesen.
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Aus den Fig. 7 bis 9 ist ersichtlich, daß auch das zweite Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zwei gegenläufig
bewegbare Karusselle aufweist, die auf einem gemeinsamen Gestell 1 gelagert sind.
Am oberen Tisch 3 jedes Karussells ist eine Anzahl allgemein mit 22 bezeichneter
Entnahmevorrichtungen angeordnet. Jede dieser Entnahmevorrichtungen weist einen
Tragarm 23 auf, der in radialer Richtung längsverschieblich am Tisch 3 in einer
Führung 24 gelagert ist. Jeder Tragarm 23 trägt an seinem inneren Ende eine Rolle
25, die an einer die Säule 2 des Karussells umgebenden Steuerkurve 26 abrollt.
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Am äußeren Ende jedes Tragarms 23 ist eine diuckluftbetriebene Zylinderkolbeneinheit
27 angebracht, deren Kolbenstange nach unten herausragt und als Entnahmeglied iii
Form einer Lanze 28 ausgebildet ist. Neben der Zylinderkolbeneinheit 27 ist am äußeren
Ende jedes Trogarms 23 eine druckluftbetriebene Zylinderkolbeneinheit 29 befestigt,
deren Kolbenstange
ebenfalls nacll unten herausragt und an ihrcni
unteren Ende einen Abstreifer 30 trägt, der die Lanze 28 gleitend ulnschließt. Sowohl
die Lanze 28 ist vertikal auf- und abbcwegbar als «uch unabhängig davon der Abstreifer
30. Die Bewegungen dieser Teile werden mittels der Zylinderkolboneinheizen 27 bzw.
29 gesteuert, deren Druckluftzufuhr ihrerseits über aus tltersichtlichkoitsgründen
nicht dargestellte Ventile gesteuert wird, die ihrerseits wieder über aus trersichtlicE-eitsgriinden
nicht dargestellte Steuerkurven gesteuert werden, die sich um die Säule 2 des Karussells
herumerstrecken. Das radial äußere Ende jedes Traganqs 23 ist über eine Rückholfeder
31 mit dem oberen Tisch 3 verbunden.
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Bei der Vorrichtung gemäß den Fig. 7 bis 11 erfolgt die Steuerung
der Öffnungs- und Schließbewegung der Formen 5 und die Umlaufbewegung dieser Formen
in der gleichen Weise wie bei der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 6. Auf die dortigen
Ausführungen wird daher höflich verwiesen. Bei der Vorrichtung gemäß den Fig. 7
bis 11 erfolgt jedoch das Aufblasen eines in eine Form eingeschlossenen Kunststoffrohlings
nicht mittels einer von oben an die Form anzusetzenden Blasdüse, sondern mittels
einer in der jeweiligen Form eingebauten Blasdüse. Derartige Blasformen sind bekannt,
so daß von einer detaillierten Beschreibung einer solchen Blasforrn hier abgesehen
werden kann.
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Wie insbesondere aus Fig. 8 ersichtlich ist, weist die Vorrichtung
gemäß dem zeiten Ausführungsbeispiel für jedes Karussell je eine eigene Fördereinrichtung
32 bzw. 33 zum Abtransport der hergestellten Hohlkörper auf. Der Aufbau dieser Fördereinrichtungen
wird nachstehend anhand der Fig. 9 bis 11 noch im einzelnen beschrieben werden.
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Bei der Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausfiihrungsbeispiel ist Jeder
Extruder 34 mit dem zugghörigen Extnide.rkopf 35 als schwonkbar t;ela£erte Baueinheit
ausgebildet. Jede dieser Baueinheiten ist in eine in Fig. 8 mit ausgezogenen Linien
dargestellte Arbeitsstellung, in der sich der Extruderkopf 35 in mit den Formen
5 des Karussells zusammenwirkender Abgabe stellung befindet, und in eine in Fig.
8 mit gestrichelten Linien dargestellte Außenstellung, in der sich der Extruderkopf
35 außerhalb des Bereichs der Formen befindet, schwenkbar.
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Die Schwenkung erfolgt um eine parallel zur Karusselldrehachse verlaufende
Achse 36 (Fig. 9). Die Vorrichtung kann so ausgebildet sein, daß die Schwenkung
von Hand durchzuführen ist.
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Die Schwenkung kann jedoch auch beispielsweise mittels einer druckluftbetriebenen
Zylinderkolbeneinheit durchgefiibrt werden.
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In Fig. 8 ist in der linken Bilfte das Schließen und Öffnen der Form
und der Bewegungsablauf während eines Karussellumlaufes ersichtlich. Aus dem rechten
Teil der Fig. 8 ist der Weg jedes Hohlkörpers, sobald er mittels der Entn<a)evorrichtung
22 aus der jeweiligen Form entnommen wurde, erkennbar. Kurz bevor eine Form 5 mit
dem darin geblasenen Hohlkörper beim Umlauf des Karussells die Position. 36 erreicht,
wird die Lanze 28 der zugehorigen Entnahmevorrichtung 22 nach unten gestoßen und
spießt sich in den obersten Teil der in der Form befindlichen Flasche ein. Die Lanze
28 befindet sich dabei genau über der Trennebene der beiden Hälften der Form 5.
Beim weiteren Umlauf des Karussells wird die Form vollständig geöffnet und bewegt
sich in geöffneter Stellung unter den Ectruderkopf 35.
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Während dieser Bewegunsphase wird die Lanze 28 der Entnahme-Vorrichtung
22 mit der daran befindlichen fertigen Flasche nach oben gezogen und gleichzeitig
die Entnahmevorrichtung mittels der Steuerkurve 26 radial nach außen verschoben,
so
daß die an der Lanze 28 hängende Flasche den weiteren Weg auf
einer Bahn mit einem größeren D,frchmesser als dem Durchmesser der Umlaufbahn der
Formen 5 durchläuft. Dieser außen liegende Weg ist in der rechten hälfte der Fig.
8 strichpunktiert dargestellt und beginnt etwa in Position 37 der Umlaufbahn der
zugehörigen Form 5. Während des weiteren UmiauSs verbleibt die Entnahmevorrichtung
22 mit der daran befindlichen Flasche in ihrer Haltestellung, in der die Lanze 28
nach oben hochgezogen ist und der Tragarm 23 radial nach außen geschoben ist, bis
die Position 38 im Bereich des Beginns des Abfuhrförderers 33 erreicht ist. Diese
Bosition 38 ist in Fig. 9 in der linken Hälfte dargestellt. Bei Erreichen der Position
38 wird der Abstreifer 30 durch die zugehörige druckluftbetriebene Zylinderkolbeneinheit
29 nach unten verschoben und schiebt dabei die Flasche von der Lanze 28 weg nach
unten auf eine allgemein mit 39'bezeichnete Abfuhreinrichtung hin. Diese Abfuhreinrichtung
wird anhand der Fig. 10 und 11 nachstehend noch im einzelnen erläutert werden. Beim
weiteren Umlauf des Karussells wird der Abstreifer 30 dann rasch wieder angehoben,
der Tragarm 23 der Entnatmovorrichtung 22, wird mittels der Steuerkurve 26 und der
Rückholfeder 31 wieder so weit zurückgezogen, daß die Lanze 28 zurück auf eine Umlaufbahn
geführt wird, die mit der Umlaufbahn der Formen 5 übereinstimmt. Diese innere Umlaufbahn
wird in der Position 39 wieder erreicht. In dem Bereich des Umlaufweges zwischen
den Positionen 39 und 36 wird dann die Bewegung der Entnahmelanze mittels der Zylinderkolbeneinheit
27 so gesteuert, daß die Lanze 28 auf die darunter befindliche geschlossene Form,
in der sich eine fertig geblasene Flasche befindet, zubewegt und in die Flasche
zur Erzeugung eines Entgasungslochcs eingestochen wird, daß die Lanze clann wieder
zurückgezogen wird, während die Form izmmer noch geschlossen ist, und daS die Lanze
dann
vor Erreichen der Position 36 nochmals nach unten bewegt und
in die Flasche eingestochen wird Im Bereich der Position 36 öffnet sich dann die
Form und die Lanze wird dann mit der daran befindlichen Flasche von der geöffneten
Form wieder nach oben bewegt. D-it beginnt der vorstehend beschriebene Zyklus von
neuem. Während die Entnahmevorrichtung eine daran befindliche Flasche weiterbewegt,
wird in die geöffnete Form vot dem Extruderkopf 35 ein neuer Kunststoffrohling eingebracht
und auf dem weiteren Weg der Form zu einer neuen Flasche geblasen. Die Form bewegt
sich dabei auf den in Fig; 8, rechte Elfte strichpunktiert dargestellten inneren
Umlaufweg. Das Blasen der Flaschen erfolgt bei geschlossener Form auf dem Bereich
des inneren Umlaufwegs zwischen dem Extruderkopf 35 und der Position 39. Die Steuerung
der in den Formen 5 befindlichen Blasdüsen erfolgt mittels Druckluftsteuerventilen,
die aus Ubersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt sind und die ihrerseits über
Steuerkurven steuerbar sind, die sich rings um die Säule 2 des Karussells erstrecken
und aus t%ersichtlic1ileitsgründen ebenfalls nicht dargestellt sind.
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Jede der Formen 5 der Vorrichtung gemäß den Fig. 7 bis 11 weist eine
eigene Vorrichtung zum Abtrennen des Naht abfalls der in der Form heruestellten
Flaschen auf. Jede dieser Abtrennvorrichtungen ist als in der Form schwenkbar gelagertes
Messer ausgebildet, das beispielsweise ebenfalls mittels eines Druckluftantriebs
betätigbar sein kann oder mittels eines mechanischen Anschlags schweSçbar sein kann
und in Tätigkeit gesetzt wird, sobald die geschlossene Form nach Aufnahme eines
neuen Rohlings einen kurzen Teil ihres Umlaufwegs zurück>elegt hat. Derartige
Abtrennvorrichtungen in Blasfornen sind bereits bekannt, so daß von einer detaillierten
Beschreibung abgesehen werden kann.
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In Fig. 9 ist eine Abfuhreinrichtung zum Abtransport der von den Entnahmevorrichtungen
22 abgegebenen fertigen Flaschen in schematischer Darstellung angegeben. In Fig.
10 ist diese Abfuhreinrichtung in gröDerem MaB;stab dargestellt. Jede Abfuhreinrichtung
weist ein-rotierend angetriebene Platte 40 auf, welche über einer arunter liegenden
Platte 41 rotiert.
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Die Platte 41 ist mittels aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten
Verbindungstücken mit dem Gestell 1 der Vorrichtung verbunden. Die Platte 40 wird
mittels eines Elektromotors 42, der an einem nit t der Platte 41 verbundenen Gestell
43 befestigt ist, in Drehung versetzt. Zu diesem Zweck ist die Antriebswelle 44
des Motors 42 mit einer Rutschkupplung 45 gekoppelt, deren einer Teil mit der Platte
40 fest verbunden ist. Die Platte 40 weist in unmittelbarer Nähe ihres Außenumfangs
eine Anzahl von rings um die Platte verteilten Löchern auf, von denen jedes einen
Durchmesser hat, der größer ist als der Durchmesser der in der Vorrichtung hergestellten
Flaschen.
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Von den Rändern jedes dieser Löcher erstrecken sich Platten 46 und
47 nach oben. Jeweils ein Plattenpaar 46, 47 bildet einen trichterförmigen Einlauf
oberhalb jedes Loches der Platte 40.
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Beim Drehen der Platte 40 werden die trichterförmigen Einläufe nacheinander
unter der Stelle des Umlaufweg der Entnahmevorrichtungen 22 hindurchbewegt, die
in Fig. 8 mit Position 38 bezeichnet ist. Sobald eine Entnahmevorrichtung 22 in
der Position 38 eine Sertige Flasche nach unten abstößt, fällt diese Flasche in
einen von zwei Platten 46,47 gebildeten Auffangtrichter und fällt mit ihrem untersten
Teil durch das zugehörige Loch in der Platte 40 nach unten. Die Flasche wird jedoch
durch die unter der Platte 40 befindliche Platte 41 am llindurohfallen durch das
jeweilige Loch gehindert. Die Platte 41 weist nur an einer Stelle eine Ausnehmung
48 auf.
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Diese Ausnehmung 48 befindet sich unterhalb der von den Löchern der
Platte 40 beschriebenen Umlaufbahn. Sobald ein Loch der Platte 40 über die Ausnehmung
48 zu liegen Kommt,
kann die in dem jeweiligen Loch der Platte
40 stehende Flasche nach unten durch die Ausnehmung 48 hinrlurchfallen, An die Ausnehmung
48 in der Platte 41 ist ein i?utschkanal 49 angeschlossen. Dieser kanal kann beispielsweise
an der Platte 41 befestigt, insbesondere angeschweißt oder an¢,eschraubt sein.
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Der Rutschkanal 49 leitet die nach unten rutschen den Flaschen zu
einem Transferkarussell 50. Dieses Transferkarussell ist auf einer mit dem Gestell
1 der Vorrichtung fest verbundenen Platte 51 drehbar gelagert. Dns Transferkarussell
50 ist als rotierende Kreisplatte mit am Umfang verteilten Ausnehmungen 52 ausgebildet
und wird über einen Motor 53 in Drehung versetzt. Eines des Unfangs der Kreisplatte
50 sind zwischen den einzelnen Ausnehmungen 52 Mitnehmer 54 angeordnet. Die durch
den Rutschkanal 49 nach unten rutschenden Flaschen werden zu einer Stelle im Bereich
des Umfangswegs der Platte 50 geleitet und fallen dort nacheinander, von den Mitnehmern
54 geführt, in Je eine Ausnehmung 52, sobald wieder eine Ausnehmung 52 sich unter
dem Rutschkansl 49 befindet. Die einzelnen Flaschen ruhen dabei mit ihrem Boden
auf der unter dem Transferkarussell 50 befindlichen Platte 51 auf und gleiten bei
der weiteren Drehung des Transferkarussells 50 auf der Platte 51. Um ein radiales
lIinausschleudern der Flaschen am Umfang des Transferkarussells 50 zu verhindern,
ist längs eines Bereichs des Drehwegs des Tranr>ferkarussells 50 eine Führungsschiene
55 auf der Platte 51 befestigt. Die mittels des Rutschkanals 49 in das Transferkarussell
50 eingeführten Flaschen werden auf diesem so lange weiterbewegt, bis sie auf ein
Förderband 32 oder-33-gelangen, welches sich längs eines tangential zum Transfurkarussell
verlaufenden Randes befindet. Das Föracrband 32 oder 33 bewegt die am Umfang des
Transferkarusselle 50 angeordneten Flanchen aus dem Transferkarussell heraus und
fördert sie zu weiteren nicht dargestellten behandlungsstationen, beispielsweise
zu einer Vorrichtung
zum Abschmeiden der cleli Flaschenhals nach
oben noch ver.chließender Kappe. Nach dem Abschneiden dieser Kappe sind die Fla-hen
endgültig fcrtiggestellt. Das Abschneiden der obersten Kappe kann beispielsweise
mittels zweier rotierender Messerscheiben erfolgen, zwischen denen die Flaschen
hindurchgeführt werden und die in einer solchen Höhe angebracht sind, daß die Kappe
oberhalb des Halses der Flasche, abgeschnitten wird.
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Jedem der beiden Kaasselle -der Vorrichtung gemäß Fig. 8 kann je eine
Abfuhreinrichtung gemäß den Fig. 10 und 11 zugeordnet werden. Von diesen Abführeinrichtungen
werden dann die Förderbänder 33 bzw. 32 bedient. Mittels dieser Abfuhreinrichtungen
ist ein sehr rascher Abtransport der hergestellten Flaschen gewährleistet, wobei
außerdem sichergestellt ist, daß die einzelnen Flaschen in genauer Ausrichtung und
aufrechter Position weiteren Bearbeitungsstationen zugeführt werden.
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Die Erfindung-ist nicht auf die ausgeführten Beispiele beschränkt.
Beispielslreise ist es möglich, an jedem Karussell Fntnahmevorrichtungen mit mehr
als zwei Entnahmegliedern zu verwenden. Es ist auch möglich, einen Ext-ruderkopi
mit einer Anzahl von Düsen zu verwenden, so daß mehrere Kunststoffstränge bzw. Kunststo
gleichzeitig aus dem Extruderkopf extrudiert werden. Die Extruderdüson sind dabei
so in einer Reihe anzuordnen, daß die Reihe tangential zu dem kreisförmigen Teil
der Umlaufbahn der Formen verläuft.
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In diesem Falle muß jede Form eine der Anzahl der aus dem Extruderkopf
gleichzeitig extrudierten Schläuche entsprechende Anzahl von Hohlräumen aufweisen.
Die Trennebene zwischen den Formhälften soll dabei/eboufalls tangential zu dem kreismit
Vorteil
förmigen Teil der Umlaufbahn der Formen verlaufen. Bei
einer derartigen Ausgestaltung kann in einer Form eine Mehrzahl von Hohlkörpern
gleichzeitig mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellt werden. Die Ausgestaltung
der Formen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann im einzelnen den Jeweiligen Bedürfnissen
entsprechend gewählt werden. Es ist beispielsweise auch möglich, eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit nur einet Karussell auszustatten.
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Sämtliche aus der Beschreibung und der Zeichnung, einschließlich der
konstruktiven Einzelheiton, hervorgehenden Merkmale können auch in beliebigen Kombinationen
erfindungswesentlich sein.