DE2128432A1 - Verfahren zur Herstellung von Estern von o-Deoxy-S-oxytetracyclin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Estern von o-Deoxy-S-oxytetracyclinInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
dr. W. Schalk · dipl.-ing. P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
DR.V. SCHMIED-KOWARZIK ■ DR, P. WEINHOLD · DR. D. G U DEL
6 FRANKFURTAM MAIN
G 206
Societä Farmaceutici Italia
Mailand / Italien
Verfahren zur Herstellung van Estern yon 6-Deoxy-5-oxytBtracyclin
J
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Ester· von ß-Deoxy-5-oxytetracyclin,
die Additionssalze derselben mit nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren
Säuren und auf das Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf 6-0eoxy~5-oxytetracyclinester
mit der folgenden Struktur
N^N - OH
JL^ JJ - CONH2
in welcher R für einen Rest einer organischen Mono- oder Dicarbonsäure mit
1-10 Kohlenstoffatomen steht und X Viasserstoff, Chlor und Brom bedeutet;
die AdditicnssalzB derselben mit nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren
Säuren und auf das Verfahren zu ihrer Herstellung. Diese Ester· besitzen eine gute antibiotischc Wirksamkeit.
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Einige der Ester, sind bei oraler Verabreichung durch eine sehr gute Absorption
gekennzeichnet, und ergeben höhere Spiegel im Blut als solche, die dem in
5—Steilung nicht-acylierten 6-Deoxy—5-oxytetracyclin entsprechen. Andere sind
durch gute antibiotische Wirksamkeit auch gegen tetracyclin-resistente
Stämme gekennzeichnet.
Aus der Literatur ist es bekannt (vgl. J.Am.Chem.Soc. 84, 2645 (1962)), daß es
in der 6-Steilung des Tetracyclinskelettes zwei verschiedene sterische Konfigurationen
der Methylgruppe gibt, die als "epi" und "normal" Dder besser als
"C^" und "B" bezeichnet werden. Die Konfiguration dieser Tetracyline und ihrer
P . Ester in der 5-Stellung kann mittels NMR Spektroskopie leicht bestimmt werden.
Tatsächlich zeigen die 6 c^-Derivate in Dimethylsulfoxyd das Signal (Doublette)
aufgrund van CH- bei etwa 1,5 ([, während die 6ß-Derivate dasselbe Signal bei
etwa 1 Q zeigen.
In der italienischen Anmeldung 20699 A/69 vom 8.B. 1969 der Anmelderin /*
sind neue Tetracyclinderivate und insbesondere S-Demethyl-B-deoxy-S-methylen-5-acyloxy-tetracycline
der Struktur -'
S
SS
SS
,^N^Av-OH
-CONH2
I I H
I I H
I i Π
DH 0
DH 0
in welcher R für einen Rest einer organischen Säure mit 1-10 Kohlenstoffatomen
steht- und X Wasserstoff8 Chlor oder Brom bedeutet, beschrieben und beansprucht.
/* (deutsche Anmeldung P 20 3? 292„3 vom 28.7.1570}
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2128A32
- 3 ■ In der oben genannten Anmeldung sind auch neue 11a-Chlor~6-demethyl-6-deoxy-6-methylen-5-acyloxy-tetracycline
der folgenden Struktur beschrieben:
OR N(CH3)2 . "
- DH
- CQNH-
DH
in welcher R und X die obige Bedeutung haben. 4 "
Diese Verbindungen sind Zwischenprodukte, die nicht nur zur Herstellung der.
Derivate I der genannten Patentanmeldung, sondern auch der Derivate III der vorliegenden Anmeldung geeignet sind, wie im einzelnen nach ausgeführt wird.
Es wurde nun gefunden — und dies ist das Ziel der vorliegenden Erfindung —
daß die Reduktion einer Verbindung aus der Gruppe von 6-Demethyl-5-deoxy-5-methylen-S-acyloxytetracyclinen
(i) und 11 flZ-Chlor-S-demethyl-S-deoxy-S—
msthylen-5-acyloxy-tetracyclinen (il) mit Wasserstoff in Anwesenheit eines
geeigneten Katalysators der Platingruppe eine Mischung aus pZ-e-Deoxy-B-acyloxytetracyclinen
und B-o-Deaxy-iS-acyloxytetracyclinen (ill) liefert, die durch
bekannte chemisch-physikalische Verfahren, wie Gegenstromverteilung, Kolonnen-Chromatographie
oder fraktionierte Ausfällung, in die beiden Epimeran getrennt werden kann.
Die e>C~6-Deoxy-5-acyloxytetracycline und ß-S-Deoxy-S-acyloxytetracycline (ill)
können auch durch direkte Acylierung der entsprechenden Verbindung mit einer freien Hydroxygruppe in 5-Stellung (III; R = H) hergestellt werden.
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_ 4 —
Diese Acylierung erfolgt z.B. mit der gewünschten organischen Säure in Anwesenheit
einer starken Säure aus der Gruppe von Fluorwasserstoffsäure; Methansulf
onsäure und Äthansulfonsäure.
Erfindungsgemäß werden die ß-Dernethyl-S-deoxy-ö-methylen-S-acyloxytetracycline
der Formel I in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst oder suspendiert und
■ mit Wasserstoff bei geeigneter Temperatur und unter geeignetem Druck in Anwesenheit
katalytischer Mengen eines Metalles der Platingruppe umgesetzt.
Die absorbierte Wasserstoffmenge wird so reguliert, daß die Methylengruppe in
• 6-Stellung in eine Methylgruppe reduziert wird, und andere gegebenenfalls im
~ Molekül anwesende reduzierbare Gruppen, wie 11 ς^-Chlor- und 7-Halogengruppen,
ebenfalls reduziert werden.
Das Lösungs— oder Suspensionsmedium durch Durchführung der katalytischen
Reduktion wird so ausgewählt, daß es den Katalysator oder die Ausgangs- oder
Endtetracyclinverbindung nicht stört. Zu diesem Zweck eignen sich polare,
organische Lösungsmitteil, wie niedrige aliphatische Alkohole, z.B. Methanol,
Äthanol, mit Wasser mischbare Äther, wie Tetrahydrofuran und Dioxan, niedrige
aliphatische Säuren, wie wasserfreie oder wässrige Ameisen- und Essigsäure. Oft ist es zweckmäßig, die Reduktion in Anwesenheit geringer Mengen starker
Mintralsäure, wie Salzsäure, durchzuführen.'
Bezüglich der Temperaturbedingungen und des Hydrierungsdruckes wurden keine
kritischen Werte festgestellt. Das Verfahren erfolgt gewöhnlich bei 0-50 C.,
vorzugsweise bei Zimmertemperatur, und zwischen 1D0 Atm. und normalem Druck.
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- 5 Als Katalysator der Platingruppe wird Platin, Palladium, Rhodium,
- 4"
Ruthenium und Iridium sowie deren Oxyde und Chloride verwendet« Der Katalysator
kann per se dispergiert oder auf einem geeigneten Träger, wie Kohle, Kieselsäure
oder Bariumsulfat, abgeschieden sein. Nach beendeter Reduktion wird dar ,
Katalysator abiltriert und das Reaktionsprodukt in der auf dem Tetracyclingebiet
üblichen Weise isoliert ,und gereinigt.
Wie oben erwähnt, besteht das Reduktionsprodukt aus einer Mischung der zwsi
Epimeren, nämlich p(-6-Deoxy-5-acyloxytetracyclin und ß-ß-Deoxy-5-acyloxytetra-cyclin
in unterschiedlichen Verhältnissen,· die zur Darstellung der unterschiedlichen pharmakologischen Eigenschaften der Epimeren selbst vorzugsweise
getrennt wird. Diese Trennung erfolgt nach den auf dem Tetracyclingebiet bekannten Verfahren, wie z.B. fraktionierte Ausfällung, Gegenstromverteilung
und Kolonnenchromatographie.
Die verwendeten Diphasen-Lösungsmittelmischungen bestehen gewöhnlich aus
Pufferlösungen mit einem pH-Wert zwischen 2—6, wie z.B. Mc-Elvain-Puffer, und
mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel aus der Gruppe von n- und Isobutyl-
und —amylalkohnlen, gemischten Ketonen, wie Methylisobutylketon, und chlorierten Lösungsmittel. Aus der Gegenstromverteilungsvorrichtung kommen zuerst
die am wenigsten polaren Fraktionen und später allmählich diejenigen mit steigender
Polarität. Mit Vorteil kann man auch'die Kolonnenchromatographie
mit einem geeigneten Träger und einem geeigneten Eluierungssystem anwenden.
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Gute Ergebnisse erzielt man unter Verwendung von Cellulose und einer Lösungsmittelmischung
ähnlich der für den Gegenstrom angegebenen. Aufgrund ihrer amphoteren Natur können die erfindungsgemäßen Verbindungen in der Therapie
per se oder als ihre Salze mit nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren
Säuren verwendet werden. Man kann auch Komplexe mit Calcium herstellen.
Die cC—ö-Deoxy-S-acyloxytetracycline und ß-S-DeDxy-5-acyloxytetracycline
können auch' durch direkte Acylierung der entsprechenden 6-Deoxy-5-oxytetracycline
hergestellt werden. · ■
Diese Acylierung kann durch Behandlung von 6-Deoxy-5-oxytetracyclin mit einer
organischen Mono— oder Dicarbonsäure mit 1—10 Kohlenstoffatomen in Anwesenheit
einer starken Säure aus der Gruppe von Fluorwasserstoff—, Methansulfon- und
Äthansulfansäure erfolgen.
Auch in diesem Fall können zur Isolierung und Reinigung des in 5-Stellung
acylierten Produktes dieselben Verfahren angewendet werden, die zur Isolierung und Reinigung der durch katalytische Reduktion aus den entsprechenden
6-4iethylenderivaten hergestellten Verbindungen beschrieben wurden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind besonders zweckmäßig als antibakterielle
Produkte; einige besitzen bakterizide Wirksamkeit bei tetracyclin—
resistenten Stämmen, während andere eine sehr "gute orale Absorption zeigen und
Blutspiegel über den durch Doxycyclin oder ^-S-Depxy-S-oxytetracyclin,
• mit denen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine nahe Strukturanalogie
haben, gezeigten ergeben. Die Wirksamkeit bei tetracyclin-resistenten Stämmen
. wurde in vitro im Vergleich zu Doxycyclin ,getestet.
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_ 7 — Tabelle 1 gibt die Werte der Inhibierungsmindestkonzentration, ausgedrückt in
,ug/ccm, d.h. die Mindestmenge an Substanz, die in vitro die Entwicklung der
untersuchten Mikroorganismen vollständig inhibiert.
Tabelle 1 Wirksamkeit gegen tetracyclin-resistanten Staphylococcus aureus ATCC 12715
Verbindung Inhibierungsmindestkonzentration
,ug/ccm
{<-i>-DGOxy-5-oxytetracyclin (Doxycyclin) 20,Ci
C^-ß-Deoxy-5-acetyloxytetrauyclin 5,0
ß-ß-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin .20,0
<£-6-Deoxy-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin 0,3
B-ß-Deoxy-S-(2-eithylbutyryl) -oxy tetracyclin 0,6
O^-6-Deoxy—5—(p-methylbenzoyl)-oxytetracyclin 0,S
ft—ß-Deoxy-S-fß-chlorpropionylJ-Oxytetracyclin 5,0
In Tabelle 2 sind einige Ergebnisse von. in vivo Vergleichstests zwischen
Doxycyclin und dem ersten Mitglied der erfindungsgemäßen Verbindungen, nSmlich
C^-ö-Deoxy-S-formyloxytetracyclin, angegeben. Dieser Vergleichstests erfolgte
an Mäusen (12 Tiere pro Gruppe), die intraperitoneal mit Staphylococcus, aureus
PV^infiziert wurden; dann wurden die beiden Testantibiotika oral 4, 24,
und 72 Stunden nach der infizierung verabreicht. Dabei bedeutet PD50 die
Schutzdosis 50.
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-B-
Tabelle 2 | 50 | °ß> Sterblichkeit am 11. Tag |
PD50 | |
Verbindung | Dosis mg/kg |
25 | 100 | |
Kontrollgruppe | —— | 12,5 | 0 ' | |
Docyclin | 50 | 6.25 | 16 | 15 |
25 | 58 | |||
12,5 | 100 · | |||
6,25 | 0 ' ν' | |||
$(-6-Deoxy-5—formyl— oxytetracyclin |
D | |||
16 | 7,5 | |||
5B | ||||
Aus Tabelle 2 geht hervor, daß die erfindungsgemäße Verbindung einen PD^n
Wert zeigt, der die Hälfte des entsprechenden Wertes von Doxycyclin ist.
In Tabelle 3 sind die Ergebnisse weiterer Vergleichstests an Mäusen (12 Tiere
pro Gruppe) angegeben, die intraperitoenal mit Salmonella abortivo equina
(Gram-negativer Stamm) infiziert waren. Auch bei diesem Test wurden die beiden
Testantibiotika oral 4," 24, 46 und 72 Stunden nach der Infizierung verab-
.1'
reicht.
Verbindung Dosis °/ό Sterblichkeit PD5q
Kontrollgruppe — 100 Doxycyclin 50 25
25 - 75
^-ö-Deoxy-S-formyloxy-
tetracyclin __
25
25 - 50
In Tabelle 4 sind Vergleichsdaten der akuten TDxizität (LD_n in g/kg Körpergewicht)
bei Mäusen (Gruppen von 10 Tieren pro Dosis) zwischen Doxycyclin und θζ-6-Deoxy-5-formyloxytetracyclin bei oraler Verabreichung angegeben.
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- g _
Tabelle 4
Tabelle 4
Verbindung . ^50 Sicherheitsgrenzen
Doxycyclin 2,140 2,09-2,20
^-e-Deoxy-S-formylDxytetracyclin 4,68 3,92-5,5?
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie
zu. beschränken.
Beispiel ' 1
fr-Oeoxy-S-fnrrnyloxytetracyclin
1,5 g 6-DeDxy-6-demethyl-6-msthylen-5-formylDxytetracyclin wurden in 30 ecm
Ameisensäure gelöst und unter atmosphärischem Druck und bei Zimmertemperatur mit 500 mg PtO2 hydriert. Nach etwa 1 std und 20 min war die Reaktion beendet
(Verschwinden des Maximums beiA= 24o m/U im UV-Spektrum). Das Produkt
wurde filtriert, die Ameisensäure wurde unterhalb 35°C. unter Vakuum abgedampft;
dann wurde mit einer 1r1-Mischung aus Äthylacetat und Methanol aufgenommen
und mit Tierkohle entfärbt.
Nach Konzentrieren unter Vakuum wurde das Produkt mit Äthyläther ausgefällt.
Durch Zugabe von Petroläther zu den Mutterlaugen wurden weitere 900 mg Produkt
gewonnen. Die Gegenstromverteilung mit einer Lösungsmittelmischung aus
1100 ecm Mc-Elvain Puffer (pH-Wert = 4,6), 460 ecm Methylisobutylketon, 4GD ecm
Äthylacetat und 210 ecm Butanol ergab 0(-6-Deoxy-5-formyloxytetracyclin und
ß-6-Deoxy-5-formyloxytetracyclin mit einer Doublette bei O 1,02 im NMR
Spektrum (UMSO-d^-CDCl., 1:1). Im UV-Spektrum zeigt o(-6-Deoxy-5-formyloxytetracyclin
in einer Lösung aus 80 Teilen- 0,01N wässriger Salzsäure und 20 Teilen
Methylalkohol ein Maximum bei 268 m /U und ein weiteres Maximum bei 345 m,u.
Das IR-Spektrum (in KBr) zeigt Maxima bei 1730 cm und 1165 cm" .
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Das NMR-Spektrum in CDCl3 zeigte die folgenden charakteristisch-- - Signale:
/i,49 (d, 3H); «^2,60 (s, 6H)j (/"5,95 (m;. 1H); (/6,7-7,7 )m, 3H); </?,95
(s, 1H). Das Produkt zeigte die folgenden Inhibierungsmindestkonzentrationen
(der entsprechende Wert von Doxycyclin ist in Klammern angegeben): E coli B:
0,3 (0,62); Klebsiella pneumoniae 0,15 (0,62); Mycobacterium sp. ATCC 607
0,07 (0,15); vgl. weiterhin Tabelle 2 und 3. .
Beispiel 2
e-Deoxy-S-formyloxytetracyclin
a) Herstellung des 11 jJ(-Chlor-6-demethyl-6-deoxy-6-methyl-5~
formyloxytetracyclin—Zwischenproduktes
20 g 11o(-Chlor-5-hydroxytetracyc3.in-6<12-hemiketal wurden in 100 ecm 99-p/.iger
Ameiseinsäure in einem Polythenkolben suspendiert. Das Produkt wurde äußerlich
mit einer Kühlmischung von -15 C. gekühlt, dann wurden 100 ecm wasserfreie
Fluorwasserstoffsäure zugegeben. Die Temperatur wurde auf Zimmertemperatur ansteigen gelassen. Dann wurde die Heaktionsmasse bei dieser Temperatur
etwa 20 Stunden stehen gelassen.
Zur Entfernung der Fluorwasserstoffsäure wurde ein Stickstoffström eingeleitet,
die Mischung wurde unter Vakuum auf ein kMnes Volumen· eingedampft, der Rückstand
wurde in etwa 2 1 Äthyläther gegossen, 10 Minuten gerührt und dann filtriert.
Das erhaltene Produkte wurde auf dem Filter mit nthyläther gewaschen,
unter Vakuum getrocknet und aus Methanol/Äther urakristallisiert.
b) Herstellung von e-Oeoxy-S-formyloxytetracyclin v
Das oben erhaltene, umkristallisierte Produkte wurde in einen 3-"—l-Autoklaven
gegeben, dann wurden 500 ecm Methanol und 5 g eines aus 5 ήα Rhodium auf
Tierkohle bestehenden Katalysators zugefügt. Der Wasserstoffdruck wurde auf
3-5 Atm. eingestellt, und das Produkt wurde 12 Stunden bei Zimmertemperatur
gerührt. Es wurden weitere 5 g Katalysator zugefügt und das Ganze 12 Stunden
hydriert. Nach dem Filtrieren wurde der Filterkuchen mit Methanol gewaschen und und Filtiat und vereinigte Waschmaterialien wurden im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der feste Rückstand wurde mit wenig Äther aufgeschlämmt und fil—
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triert. Das so erhaltene Rohprodukt wurde in einer Pufferlösung bei einem pH-Wert
von 4,5 gelöst. Getrennt wurde eine chromatographische Kolonne (h =
150 cm; Durchmesser 3 cm) hergestellt, die mit Cellulose, die in der obigen Pufferlösung aufgeschlämmt war, gefüllt und mit einer 1:1-Mischung aus Äthylacetat
und Methylisobutylketon gesättigt war. Die Lösung'des Produktes wurde
.durch diese Kolonne chromatographiert, wobei mit einer 1:1-Mischung aus Äthylacetat/Methyliso
butylketon eluiert wurde, die mit einer Pufferlösung bei einem pH-Wert von 4,5 gesättigt war.·
In der ersten Fraktion wurde ci-6-DeDxy-S-f°rmyl°xytetracyclin gesammelt, in
der zweiten Fraktion ging eine geringe Menge 6-Demethyl-6-deoxy-5-methylen-5-formyloxytetracyclin
über; die dritte Fraktion enthielt ß-ö-Deoxy-5-fonnyloxytetracydin.
Beispiel 3
S-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin
3 g e-Deoxy-e-demethyl-e-mBthylBn-S-acetyloxytetracyclin wurden in 50 ecm
einer 1:1-töischung aus Wasser und Äthanol mit 3 ecm wässriger konz. Salzsäure
gelöst. Es wurde 1 g Adams-Katalysators (ptOg/C) zugefügt und das Produkt bei
Zimmertemperatur unter 5 Atm. hydriert, wobei der Reduktiorisverlauf durch
UV-Spektrum verfolgt wurde. Danach wurde filtriert und unter Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wurde mit Methanol aufgenommen und mit Tierkohle entfärbt. Nach
•Konzentration auf ein kleines Volumen wurde das Produkt durch Verdünnen mit
dem dreifachen Volumen an Äthyläther ausgefällt.
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Das kristalline Produkt bestand aus einer c^-S-DeQxy-5-acetyloxytetrycycl'inhydrochloridmischung,
die wie in Beispiel 1 einer Gegenstromteilung unterworfen
wurde. Die ersten Fraktionen bestanden aus dem ^-6-Epimeren, während die
letzteren aus dem ß-6-Epimeren bestanden.
Im UV-Spektrum zeigt (V-S-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin zwei Maxima bsi 272 und
345 ni/U (in einer Lösung aus verdünnter Salzsäure und Methanol). Das IR-
—1 — 1
Spektrum (in KBr) zeigt Maxima bei 1745 cm und' 1,240 cm . Das NMR-Spektrurn
in CDCI3 j f
/zeigt die folgenden charakteristischen Signale: Q 1,45 (d, 3H); Q 2,10
(s, 3H); 6 2,56 (s, 2H); </5,67 (m, !Η); (/^75-7,6 (m, 3H)'.
Beim NUR-Spektrum in CDCl3 zeigt ß-e-Deaxy-S-acetyloxytetracyclin die folgenden
charakteristischen Signale: /ΐ,ΟΙ (d, 3H); <f 2,19 (s, 3H); (^2,46
(s, 6H);. (^5,25 (zwei d, 1H); O 6,5-7,6 (m; 3H).
Neben den in Tabelle 1 genannten Inhibierungsmindestwerten (in ,ug/ccm) zeigt
B-e-Deoxy-o-acetyloxytetracyclin beim Stamm Mycobacterium sp. ATCC 607 einen
Inhibierungsmindestwert von 0,03 (Doxycyclin 0,15).
Beispiel 4
6-Deoxy-5-acetyloxytetracyclin
~ *
Analoge Ergebnisse erzielteman, wenn man anstelle von ß-Deoxy-6-demethyl-6-niethylen-5-acotoxytetracyclin
H^/v-Chlor-ö-deoxy-e-demethyl-e-methylen-S-acetyloxytetracyclin
einer katalytischen Reduktion unterwarf und anstelle des Adams-Katalysator5 (ptOp/c) Palladium-auf-Tierkohle verwendete.
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5-Deoxy-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin
1,0 g 6-Deoxy-S-demethyl-6-methylen-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin wurde
in 30 ecm einer 1r1-Mischung aus Wasser und Äthanol, die 1ccm konz. Salzsäure
enthielt, gelöst. Es wurden 300 mg Adams-Katalysator (ptO"2/C) zugefügt und
das erhaltene Produkt bei Zimmertemperatur und 5 Atm hydriert. Der Reaktionsverlauf wurde durch" UV-Spektrpskopie verfolgt (das Maximum verschwand bei /L =
239 m/u). Nach beendeter Reaktion wurde zur Entfernung der Katalysators
filtriert, unter Vakuum zur Trockne eingedampft und das Produkt wie in Beispiel 3 durch GegenstrGm gereinig,t.
Das UV-Spektrum von (^-6-Deoxy-5-(2-^äthylbutyryl)-oxytetracyclin zeigt zwei
Maxima bei 272 und 345 m/U; das JR-Spektrum zeigt Maxima bei 1735 und
1235 an"1. ' ■ ' ■
Das NMR-Spektrum in CDCl3 zeigt die folgenden charakteristischen Signale:
/o,91 (t, 6H); (/^1,3-1,8 (m, 7H); </2,57 (Sj 6H); ζ^ψα (m, 1H); (/6,75^-7,65
(m, 3H). .
Beispiel 6. ·
6-Deoxy-5-f2-äthyibutyryl)-oxytetracyclin.
Analoge Ergebnisse wurden erzielt, wenn man anstelle von 6-Deoxy—6—demethyl—
6-methylen-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin . 11(^-Chlor-6-deoxy-6-demethyl-6-methylen-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin
einer katalytischen Reduktion unterwarf.
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6-Deoxy-5-fp-methylbenzoyl)-oxytetracyclin
Wurde 6-Deoxy-6-demethyl-6-methyleri-5-(p--methylbenzoyl)-oxytetracycliri einer
katalytischen Reduktion gemäß Beispiel 5 unterworfen, so erhielt man 6-Deoxy—
S-(p-methylbenzayl)~oxytetracyclin, das wie in Beispiel 3 gereinigt und in
die beiden Oj-6- und B-6-Epimeren getrennt werden kann.
Das UV-Spektrum von Qf-ß~Deoxy-5--(p-methylbenzoyljf-oxytetracyclin zeigt drei
Maxima bei 245, 272 und 345 m,u.
Das NMR-Spektrum (in CDCl3/DMSO-dß in einem Verhältnis von 4: l) zeigt die
folgenden charakteristischen Signale: Q 1,47 (d, 3H); 0 2,41 (s, 3H); {fz,S3
(s, 5H); ^5,91 (m, 1H); ö 6,7-8,2 Cm, 7H).
Beispiel B . .
6-Deoxy-5-formyloxytetracyclin
1,0 g e^-S-Deoxy-S-oxytetracyclinhydrochlorid und 10 ecm Ameisensäure wurden
in 3d ecm wasserfreier Fluorwasserstoffsäure gelöst. Die Mischung wurde bei
Zimmertemperatur 115 Stunden stehen gelassen, dann wurde die .FLuorwasserstaffsäure
durch einen Stickstoffstrom entfernt. Der Rückstand wurde in 300 ecm
Äthyläther gegossen, in dem er als gelber Feststoff ausfiel. Dann wurde er
filtriert und der Feststoff in der unteren Phase einer Lösungsmittelmischung,
hergestellt mit 1100 ecm McElvain Puffer (pH-Wert = 4,6), 480 ecm Methylisobutylketon,
480 ecm Äthylacetat und 200 ecm Butylalkohol, gelöst.- Es wurde
die zum Lösen des Produktes ausreichende Mindestmenge an unterer Phase verwendet; gleichzeitig wurde das Produkt als Base freigesetzt und
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dann drei Mal mit der oberen Phase der obigen Lösungsmittelmischung extrahiert.
Die obere phase wurde 10 Mal mit der unteren Phase gewaschen und dann getrocknet.
Der Rückstand wurde in 50 ecm Äthylacetat gelöst, zweimal mit dest. Wasser
gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet,· mit Tierkohle entfärbt und aus Athylacetat/Petroläther umkristallisiert. So erhielt man c(-6-Deoxy~5-formyloxytetracyclin,
dessen Eigenschaften in Beispiel 1 angegeben.sind.
In analoger Weise erhielt man, ausgehend von ß-S-Deoxy-S-hydroxytetracyclin,
ß-6-Deoxy-5-for-myloxy tetracyclin. \
Im NMR-Spektrum (DMSD-dg/CDCl., = 1:1) zeigte sich die charakteristische
Doublette bei 1,02*
o-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin
1,0 g ^-e-Deoxy-S-oxytetracyclinhydrochlorid und 10 ecm Eisessig wurden in
30 ecm wasserfräer Fluorwasserstoffsäure gelöst und 115 Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Die Fluorwasserstoffsäure wurde mit einem Stickstoff
strom entfernt und der Rückstand in 300 ecm Äthyläther gegossen.
Das aus dem Äthyläther ausgefallene und abfiltrierte Hydrochlorid wurde in der '
unteren Phase der in Beispiel 8 beschriebenen Lösungsmittelmischung gelöst, um die Base freizusetzen, die 3 Mal mit der oberen Phase extrahiert wurde.
Letztere wurde zur Trockne eingedämpft, der Rückstand wurde mit 50 ecm Äthylacetat
aufgenommen und zweimal mit dest. Wasser gewaschen. Das erhaltene Produkt wurde über Natriumsulfat getrocknet, mit Tierkohle entfärbt und aus
Äthylacetat/und Petroläther umkristallisiert; so erhielt man <^-6-Deoxy-5-acetylaxytetracyclin,
dessen Eigenschaften in Beispiel 3 angegeben sind.
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Beispiel 10 · -
6-Deoxy-5-(ß-chlorpr.opionyl) -oxy tetracyclin
Wurde in Verfahren von Beispiel 8 anstelle von Essigsäure ß~Chlorpropion3äure
verwendet, so erhielt man c£-6-Deoxy-5-(ß-chlorpropionyl)-oxytetracyclin. ·
Das UV-Spektrum von j^-G-Deoxy-S-fß-chlorpropionylJ-oxytbtracyclin zeigt zwei
Maxima bei 272 und 345 m/U. Das IR-Spektrum (in KBr) zeigt Maxima bei 1740
und 1240 cm~ . Das NMR-Spektrum (in CDClo) zeigt die folgenden charakteristischen
Signale: </i,47 (d, 3H); </2,56 (s, GH); </2,82 (t, 2H); J3,19 (t,
2H); (/*5,78 (m, 1H); J° 6,7-7,6 (m, 3H)-.
^-S-Deoxy-S-succinyloxytetracyclin -
Wurde im Verfahren von Beispiel B anstelle von Essigsäure Bernsteinsäure verwendet,
so erhielt man den entsprechenden Ester.
109851/1969
Claims (1)
- Patentansprüchef 1.— Verfahren zur Herstellung der Ester von ö-Deoxy-S-oxytetracyclin und dessen Additionsalzen mit nicht-toxischen, pharmazeutisch annehmbaren Säuren mit der folgenden Formel:IIIi tioh o oh; οOHin welcher R für einen Rest einer organischen Mono- oder Dicarbonsäure mit 1-10 Kohlenstoffatomen steht und X Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man a j eine Verbindung der Formeln:- OH-CONH,oder— OH - CONH,OH OCl OHoder deren Additionssalze, in welchen R und X die obige Bedeutung haben, mit Wasserstoff in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators der Platingruppe bei einer Temperatur von 0-50 C. und einem Druck zwischen atmosphärischem10 9 8 51/19. - IB -Druck und 1DO Atm. bis zur Absorption von 1-3 Mol Wasserstoff pro Mol Tetracyclinverbindung umsetzt, die so gebildete Mischung der o(-ß und ß-6-£pimeren isoliert und alssolcha reinigt oder in üblicher Weise in ihre KompuntJten trennt; oder
b) eine Verbindung der Formel:X 3 i ! .-OH- CONH2in welcher X die obige Bedeutung hat, mit einer organischen Mono- oder Dicarbonsäure mit 1-10 Kohlenstoffatomen in Anwesenheit einer starken Säure aus der Gruppe von Fluorwasserstoffsäure, Methansulfansäure und Äthansulfonsäure umsetzt und das so gebildete Produkt in an sich bekannter Weise isoliert und reinigt.2,- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator aus PtOp, Rhodium oder Palladium verwendet wird. ' .,3.- Verfahren nach Anspruch 1f dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung in Anwesenheit von Fluorwasserstoffsäure erfolgt.4,- Ester von S-Deoxy-B-oxytetracyclin und von dessen Additionssalzen mit nicht-toxischen pharmazeutisch annehmbaren Säuren mit der Formel:-2oh o oh; ο .OH ■in welcher R für einen Rest einer organischen Mono— oder Dicarbonsäure109851/1969- 19 mit 1—10 Kohlenstoffatomen steht, und X Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeutet.5,— e-Deoxy-S-foraiyloxytetracyclin, 6.- 0(-6-Deoxy-5-fonnylaxytetracyclin.7.— ß-6-Deoxy—5-f orinyloxytetracyclin.8,- e-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin.9.- U -S-Deoxy-S-acetyloxytetracyclin. ' /10.- ß-6-Deoxy-5-acetyloxytetracyclin.11,- 6-Deoxy-5-(2-äthylbutyryl)-oxytetracyclin.12.- tt-S-Deoxy-5-( 2-äthylbu tyryl) -oxy tetracy el in.13.- ß-6-Deoxy-5-( 2-äthylbu tyryl)-oxy tetracyclin.14.- *x -5-0eoxy-5-( p-methylbenzQyl)-oxytetracyclin.15,— c\ -S-Deoxy-S-tB-clilorpropionylJ-oxytetracyclin.16.— Heilmittel, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen gemäß Anspruch 4 bis 15 in einem geeigneten Träger.Der Patentanwalt:109851/1969
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