DE2126480A1 - Vorrichtung zur Aufzeichnung und Wie dergabe von Informationen in Vierkanal Stereophonie (Quadrophonie) - Google Patents
Vorrichtung zur Aufzeichnung und Wie dergabe von Informationen in Vierkanal Stereophonie (Quadrophonie)Info
- Publication number
- DE2126480A1 DE2126480A1 DE19712126480 DE2126480A DE2126480A1 DE 2126480 A1 DE2126480 A1 DE 2126480A1 DE 19712126480 DE19712126480 DE 19712126480 DE 2126480 A DE2126480 A DE 2126480A DE 2126480 A1 DE2126480 A1 DE 2126480A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- signals
- signal
- channel
- amplifiers
- channels
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04S—STEREOPHONIC SYSTEMS
- H04S3/00—Systems employing more than two channels, e.g. quadraphonic
- H04S3/02—Systems employing more than two channels, e.g. quadraphonic of the matrix type, i.e. in which input signals are combined algebraically, e.g. after having been phase shifted with respect to each other
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Algebra (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Mathematical Analysis (AREA)
- Mathematical Optimization (AREA)
- Mathematical Physics (AREA)
- Pure & Applied Mathematics (AREA)
- Theoretical Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Stereophonic System (AREA)
Description
8477-71
CBS C-1037
U.S. Serial :io. 44 196 2126480
Filed June ΰ, 1970 · ,.--
Columbia Broadcasting System, Inc» Stamford, Connecticut, V. St« A.
Vorrichtung zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Informationen in Vierkanal-Stereophonie (Quadrophonie).
Ss ist eine bekannte Erscheinung, daß die Qualität einer Musikwiedergabe gesteigert wird, wenn man die Zahl der V/ie-ά
erga.be kanal e vergrössert.~ Ss besteht daher ein wachsendes
Interesse an einer mehrkanaligen Aufnahme und Wiedergabe, weil sich hiermit eine Vielzahl von Klang- und Musik-"
formen erreichen lässt. In den frühen Zeiten des Phonographen oder des Grammophons gab es nur einkanalige oder einohrige
Aufnahmen, und vor vierzig bis fünfzig 'Jahren erkannten die
Forscher den V/ert der Aufnahme und Übertragung zweier getrennter
Inforraationskanäle, was im modernen Sprachgebrauch mit zweiohrigem oder stereophonisch'em Klang bezeichnet wird.
Jedoch werden selbst zwei Uachrichtenkaiiäle nicht .für'ausreichend
gehalten, um eine vollständig wirklichkeitsgetreue •,ii ed ergäbe zu erreichen. Wenn beispielsweise ein Zuhörer vor
einem Synfonieorchester sitzt, hört er Töne aus vielen verschiedenen
Richtungen und von einer Vielzahl von Instrumenten ebenso wie Reflexionen von den Wänden und'"vW=d=errifie£ke, was
ihm die gewohnte Illusion einer RausiperspeKtive gibt» Wenn
jedoch die Wiedergabe unter"Verwendung nur zweier Kanäle geschieht,
ist es schwierig,, wenn, nicht unmöglich, in Hinsicht
auf die RaumPerspektive Wirklichkeitctreue zu. erreichen.
Frühere Versuche haben gezeigt, da'ä mindestens drei unabhängige
Kanäle benötigt werden, um eine zufriedenstellende
109885/1169
__ 2 —
Wirklichkeitstreue bei der Wiedergabe von Orchestermusik zu bieten.
Mit modernen stereophonischen Schallplattenaufnahmegeräten
lassen sich Modulationen in zwei getrennten Kanälen aufzeichnen, die geometrisch zueinander um 90° und zur Plattenoberfläche
um 45 geneigt sind. Es ist allgemein üblich, •einen dritten Kanal als einen Phantomkanal zu den anderen
beiden Kanälen durch "Matrizieren", oder Addieren hinzuzufügen, wodurch dieser Kanal als seitliche Modulation
parallel zur Plattenoberfläche aufgezeichnet wird. Um besondere Effekte zu erzielen, werden häufig manche Kanäle
in Gegenphase in den Spuren aufgezeichnet, wie es bei den Testplatten mit den Modellbezeichnungen STR 110, 111 und
120 der Fall ist, die von den GBS Laboratories, einer Abteilung
der.Anmelderin der vorliegenden Erfindung, erzeugt
und verteilt werden. Bei der Wiedergabe erscheint der dritte
(oder mittlere) Kanal in beiden Lautsprechern des Stereoplattenspielers
jund ein mitten zwischen den Lautsprechern befindlicher Zuhörer hat die Illusion, als läge der dritte
Kanal zwischen den anderen beiden. Der vierte oder vertikalmodulierte
Kanal erzeugt bei seiner Wiedergabe auf einem herkömmlichen Stereoplattenspieler mit zwei Lautsprechern
die Illusion eines "breitengestreutenir Tons. Man hat zwar
versucht, den dritten oder mittleren Kanal auf einem getrennten Lautsprecher wiederzugeben, jedoch waren die Ergebnisse
nicht voll befriedigend, und die meisten Stereoanlagen verwenden nur zwei Lautsprecher, obwohl viele Stereoplatten
einen "mittleren" Kanal aufweisen.
In einer im Namen der Anmelderin, der vorliegenden Erfindung
ebenfalls beim Deutschen Patentamt eingereiuh.te»~ Patentanmeldung
mit dem Titel "Vorrichtung zur Wiedergabe von vier auf einem zweispurigen Informationsträger aufgezeichneten
109885/1169
Nachrichtenkanälen1' (Aktenzeichen: P ,
Erfinder: William S. Bachinann) ist eine Anlage "beschrieben,
um einen dritten und vierten Wiedergäbekanal in einem
an sich zwei kanal igen System vorzusehen, indem ein. dritter
und vierter Lautsprecher mit dem Summensignal bzw. dem Differenzsignal des rechten und linken Kanals gespeist
wird. Die linken und rechten Lautsprecher können beispielsweise auf gegenüberliegenden Seiten eines Vorführraums angeordnet
sein, während die beiden Lautsprecher für die virtuellen Kanäle sich an gegenüberliegenden Enden des Vorführraums
befinden. Jeder Lautsprecher gibt die spezielle Information seines Kanals gleichzeitig mit den halben Werten der
Signale aus seinen benachbarten Kanälen wieder. Dieses System erzeugt einen scheinbaren Vierkanaleffekt, jedoch ist die
Illusion, daß jeder Kanal unabhängig auf seinem zugehörigen Lautsprecher erscheint, nicht vollständig.
Wenn eine Aufnahme der oben erwähnten Art auf einem monophonischen
Plattenspieler abgespielt wird, wird der vertikal aufgezeichnete Kanal nicht wiedergegeben. Es ist natürlich
erwünscht, daß solche "Vierkanal"-Schallplatten mit den älteren
monophonisehen oder stereophonischen Plattenspielern
kompatibel sind, weil eine große Zahl solcher Geräte im Gebrauch ist. Es wäre also angenehm, wenn beim Abspielen des
neuen Aufzeichnungsträgers auf einem monophonischen oder stereophonischen Plattenspielß r alle auf der mehrkanäligen
Platte aufgezeichneten Kanäle mit dem Lautsprechersystem des herkömmlichen Plattenspielers gehört werden könnten.
Eine wichtige Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
einer Möglichkeit, auf unabhängigen Lautsprechern vier Informationskanäle getrennt wiederzugeben, die in der oben
— 4 109886/1169
beschriebenen Weise auf einem an sich zweispurigen Aufzeichnungsträger
aufgezeichnet sind, wie beispielsweise auf einer Stereo-Schallplatte, mit einem zweispurigen
Bandgerät, welches fit jede Spur getrennte Aufnahme- und
Wiedergabeköpfe aufweist, oder mit einer Stereo-Multipiex-Rund
furikanlage, die zwei unabhängige Nachrichtenkanäle oder
"Spuren" sendet·., sodaß der Zuhörer die Illusion hat, er
höre eine entsprechende Anzahl getrennter Schallquellen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine wirklichkeitstreuere Wiedergabe vier getrennter Kanäle zu
ermöglichen, als es mit der Anlage nach der vorerwähnten Patentanmeldung, möglich ist.
Die Erfindung ist verwendbar bei allen der :·.ν or erwähnten zur Zeit gebräuchlichen Zweispursysteme für Aufzeichnung
und/oder Sendung, wobei zwei der vier getrennten Wachrichtenkanäle in der üblichen Weise eingegeben werden, während
die anderen beiden Kanäle zu jeweils gleichen Teilen, einmal phasengleich und einmal phasenverschoben den beiden
Spuren überlagert werden. Dies bedeutet für eine 45°-. 45 Stereoschallpiatte, daß zwei der Kanäle auf den beiden.getrennten,
durch die Rillenwände dargestellten Spuren aufgezeichnet werden, während ein dritter Kanal zu jeweils gleichen
Teilen'"phasengleich dem "linken" .und "rechten" Kanal
des Stereo-Cutters zugeführt wird, um eine seitliche •Rillenmodulation,
zu erzeugen, und daß der vierte Kanal zu jeweils gleichen Beträgen, jedoch phasenverschobenj dem "linken"
und "rechten" Eingang des Cutters zugeführt wird, um eine senkrechte Modulation der Schallplattenrille zu erzeugen.
Damit die Vertikalmodulation eine horizontale Komponente besitzt, welche von den älteren monophonischen und stereophoniechen Plattenspielern abgefühlt werden kann, wird das
109885/1189 . - 5 -
vierte Signal, anstatt es in zwei gleiche um 180 phasenverschobene
Signale aufzuteilen, durch eilt . -' Phasenverschiebungsnetzwerk
gesendet, welches zwei derart gegeneinander phasenverschobene Signale liefert, daß
der Schneidstichel eine elliptische Bewegung durchführt und sich nicht nur auf-und abbewegt, wie bei einem Pifferenzsignal.
Die auf den Träger geschriebene oder gesendete Information
wird über einen geeigneten Wandler wiedergegeben, um zwei Signalgemische zu erzeugen, d.h. ein "linkes" Signal, welches
zusätzlich zum Signal aus dem linken Kanal einen Anteil aus dem dritten Kanal und einen ähnlichen Anteil aus
dem vierten Kanal enthält, und ein "rechtes" Signal, welches das Signal aus dem rechten Kanal, einen Anteil aus
dem dritten Kanal und einen ähnlichen Anteil aus dem vierten Kanal enthält, letzteren jedoch mit negativem Vorzeichen.
Durch richtige Addition und Subtraktion seiner Komponenten
werden aus den Signalgemischen vier unabhängige
Signale gewonnen, in welchen jeweils einer der vier'ursprünglichen
Kanäle vorherrschend ist, wobei jedes Signal jedoch ausserdem geringere Anteile von zwei anderen Kanälen enthält. Ein wichtiges Merkmal der erfindungsgemässen
'//iedergabevorrichtung besteht darin, daß die Augenblicksamplituden der vier unabhängigen, von den entsprechenden
vier LautSprechern gelieferten Signale automatisch abhängig
von den Signalen gesteuert werden, die dann in den vier Kanälen vorhanden sind, sodaß dem Zuhörer vier getrennte
unabhängige Schallquellen im wesentlichen perfekt vorgespiegelt werden.
Zum Verständnis der Erfindung werden die vorstehenden und
weitere Einzelheiten der Erfindung nachstehend anhand der
109885/116 9 - 6 -
■ ■- 6 -
Zeichnungen ausführlich beschrieben.
Figur 1 zeigt schematisch eine Anordnung zum Aufzeichnen von vier Nachrichtenkanälen auf eine Stereo-,
Schallpiat te;
Figur 2 zeigt ein Vektordiagramm zur Erläuterung der Bewegung des Schneidstichels bei der Zuführung
des linken, des rechten, des mittleren und des Differenzsignalsj
Figur 3 zeigt stark /vergrossert im Querschnitt einen vier
Rillen enthaltenden Teil einer Schallplatte, um die Bewegung des Schneidstichels bei den verschiedenen
Signalen aufzuzeigenj
Figur 4 ist eine schematische Darstellung einer herkömmlichen stereophonischen Abspielanlage zur Vorspiegelung
eines dritten Kanals;
Figur 5 ist eine schematische Darstellung einer erfindungs-
gfmässen Vorrichtung zum Aufzeichnen von vier Ka- - nälen auf eine zweispurige Stereoschallplatte;
Figur 6 zeigt stark vergrossert eine Schallplattenrille,
wobei die Wirkung der Zuführung des "Differenz"-Signals
zu dem rechten und dem linken Kanal über
ein fhasenverschiebungsnetzwerk veranschaulicht ist;
Figur 7 zeigt schematisch eine Ausführungsform der erfindungsgemässen
Wiedergabevorrichtung;
Figur 7 A ist das Schaltbild eines in der Anordnung nachFigur
7 verwendeten Übertragungenetzwerks; 1098 85/1169
Figur 8 zeigt eine Kurve für die übertragungscharakteristik
der logischen Schaltung nach Figur 7;
Figur 9 ist ein Blockschaltbild einer bevorzugten Ausgestaltung
der erfindungsgemässen Wiedergabevorrichtung;
Figur 10 zeigt mit einer. Kurve die Übertragungscharakteristik
der logischen Schaltung nach Figur 9;
Figur 11 ist ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungeform der Erfindung.
Obwohl die Erfindung,wie oben erwähnt, bei vielen bekannten
zweispurigen Systemen anwendbar ist, wird sie nachstehend im Zusammenhang mit einer 45°-45° - Stereoschallplatte beschrieben.
Zunächst sei das gebräuchliche Verfahren zur Aufzeichnung stereophoniecher Signale mit einem dritten
öler mittleren Kanal und ein Verfahren zur Wiedergabe dieser
Signale mittels einer stereophonischen Zweilautsprecheranlage anhand der Figuren 1—4 beschrieben. Die gewöhnlich
vorgesehenen Signale für links (L), rechts (R) und Mitte (G) werden den beiden Eingängen eines stereophonischen Cutters
10 zugeführt, dessen Sehneidstichel 12 so ausgelegt ist, daß er eine Rille in den Schellack einer Plattenmatrize 14
schneidet, die sich auf einem (nicht gezeigten) Aufnahmeteller dreht. Die C-Signali werden durch eine Matrix oder
einen Signalteiler 16 bekannter Bauart gesendet, sodaß den Leitungen L und R in additiver Weise jeweils ein Teil dieses
Signals, der gleich 0,7o7 C ist, zugeführt wird. Wie es in der Plattenschneidetechnik bekannt ist, kann die Spitze
des Cutters Bewegungen innerhalb einer senkrecht zur Platte
109885/1169
gerichteten Ebene Bewegungen vollführen, in einer Welse,
wie es durch das Vektordiagramm der Figur 2 angezeigt ist. Wenn ein linkes Signal L zugeführt wird, bewegt sich der
Sohneidstichel längs des Pfeils L, der um 45 zur Horizontalen-geneigt
ist,und wenn ein R-Signal zugeführt wird, bewegt sich der Schneidstichel längs des PfeilsR, der gegenüber
der Horizontalen um - 45 geneigt ist. Eine Zu- . führung von 0,707 Teilen des C-Signals zu den Leitungen
L und R in additiver Weise erzeugt eine Auslenkung des Schneddstichels in Richtung des Pfeils C und im Betrag
0,707 (L +R), was dem Auslenkungsbetrag für L oder R entspricht, jedoch in horizontaler Richtung. Es sei erwähnt,
daß anstelle der direkten Zuführung der Signale L, R und. C zum Cutter, wie es -in Fi/jur 1 gezeigt ist, diese
Signale entsprechend der üblichen Praxis zunächst auf einem zweispurigen Band aufgenommen werden, können, worauf
der Ausgang des Bandwiedergabegeräts zur Ansteuerung des
Cutters herangezogen wird. Das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Differenzsignal D wird später noch behandelt.
Die Art der durch das eben beschriebene Verfahren gewonnenen Rillenmo'dulation ist in Figur 3 gezeigt. Wenn lediglich das linke Signal L anliegt, wird die Rille gemäss dem
Pfeil L moduliert, was sich im wesentlichen auf eine Wand
der.Rille beschränkt. In ähnlicher Weise erfolgt beim Anliegen des Signals R eine Modulation der gegenüberliegenden
Wand in Richtung des Pfeils R, der auf dem Pfeil L senkrecht steht. Beim Anlegen jeweils gleicher Beträge des
mittleren Signals C an die Leitungen L und R werden beide
Rillenwände, gleichzeitig .und auf gleiche Weise moduliert,
und zwar mit jeweils dem Betrag 0,707 C in Richtung des
- 9 10 $885/1:1 69
Pfeils L und in Richtung des Pfeils R, woraus eine horizontale
oder seitliche Bewegung resultiert, die durch den Pfeil C angezeigt wird,-
Eine Anlage zur Wiedergabe einer Stereoschallplatte,, welche
die in der yorbeschriebenen Weise aufgezeichneten Signale
L, Π und C enthält, ist schematisch in Figur-4 gezeigt.
Diese Anlage enthält einen Stereo-TonabnehnB.rkopf
mit einer Dose 18 und. einer Abspielnadel 20, die in der
Plattenrille läuft und durch die Rillenmodulation betätigt
wird, sodaß auf den Ausgängen L und R des Tonabnehmers
Ausgangsspannungen erscheinen. Wenn in der Rille nur eine
L-Signalmodulation vorhanden ist, erscheint nur am Ausgang L ein Ausgangssignal, welches nach Verstärkung in
einem geeigneten Leistungsverstärker 22 von einem Lautsprecher 24 wiedergegeben wird« Auf ähnliche Weise erscheint
beim alleinigen Vorhandensein einer R-Signalmodulation
der Rille nur am R-Ausg&ng des Tonabnehmers eine
Ausgangsspannung,die im Leistungsverstärker 26 verstärkt
wird und dem zugehörigen Lautspreeher 28 zugeführt wird.
Wenn die Rille wegen der Anwesenheit jeweils gleicher Beträge des linken und des rechten Signals eine seitliche
Modulation enthält, dann erscheinen im linken und im rechten Lautsprecher gleiche Signale, nämlich 0,707 C, sodaß
mitten zwie chen den Lautsprechern 24 und 28 eine scheinbare oder Phantomschallquelle C (in der Zeichnung durch
einen gestrichelten Kreis umgeben) zu liegen scheint.
Diese Illusion hat jedoch nur ein in der Mitte befindlicher Zuhörer 30. Wenn er sich nach einer der Seiten bewegt, hört
er das Signal aus dem nächsten Lautsprecher, wenn nicht besondere Maßnahmen getroffen werden» um die Hichtungscharakteristik
der Lautsprecher je nach der Position des Zuhörers einzustellen.
1098 8 5/1169 " 10 "
Es ist zu bemerken, daß die beschriebene dreikanalige Aufzeichnung
"kompatibel" ist, weil die Signale L, R und C alle eine horizontale Komponente besitzen und somit gehört
werden, wenn sie auf einem monophonisehen Abspielgerät
wiedergegeben werden, welches nur auf seitliche Modulation anspricht, obwohl die relativen Signal star las η nicht
so ausgewogen sind, wie es ursprünglich,vom Aufnahmeleiter
beabsichtigt war. In Wirklichkeit gibt das oben beschriebene System trotz der"Einführung eines dritten Kanals nur
zwei unabhängige Nachriehtenkanäle wieder. Der dritte Kanal
G ist sowohl in dem linken als auch in dem rechten Kanal
vorhanden, und der Zuhörer wird ihn daher gewöhnlich aus dem Lautsprecher hören, der ihm am nächsten ist. Dieser
"mittlere" Kanal kann mit einem getrennten Lautsprechersystem wiedergegeben werden, wie es mit gestrichelten Linien
in Figur 4 gezeigt ist, und für diesen Zweck sind Verstärker
im Handel erhältlich. Dies erlaubt dem Zuhörer, den "mittleren11 Nachrichtenkahal wahrzunehmen, ohne daß er sich
im gleichen Abstand vom linken und rechten Lautsprecher befinden
muß. '" :
Wie in den Figur.en 1 - 3 angedeutet ist, kann ein vierter
Kanal D in das zweikanalige stereophonysehe System eingeführt
werden, wenn dieser Kanal durch eine Matrix oder einen Signalteiler 32 in gleiche Teile aufgeteilt wird
und diese Teile dann gegenphasig dem rechten und dem linken
Kanal zugeführt werden. Wie in Figur 2 dargestellt, bewirkt
die Zuführung des D-Signals in dieser Weise eine Bewegung des Schneidstichels in vertikaler Richtung längs des
Pfeife D in einem Betrag, der sich bestimmt aus der Differenz
der O,707-fachen D-Signale, die jeweils im linken und rechten
Kanal vorhanden sind. Die senkrechte Bewegung des Schneid
109885/1169
sticheis hat somit den Betrag.0,707 (L-R). Wie in Figur
gezeigt, wird dies durch die zueinander gegenphasigen links- und Rechtsbewegungen, des Schneidstichels verursacht, wodurch
eine Auf- und Abbewegung entsteht. Wenn die Vertikalmodulation
mit einer Anlage gemäss Figur 4 wiedergegeben wird, dann werden die Lautsprechertrichter in entgegengesetzten Richtungen angetrieben, sodaß die Ohren des Zuhörers
gegenphasige Schalldrücke empfangen. Da solche Druckverhältnisse an den Ohr*en niemals der normalen Bedingung
beim Hören entsprechen, kann der Hörer den Ton nicht lokalisieren. Das Differenzsignal D erscheint an irgendwelchen
undefinierbaren Punkten imRaum, wie in der Zeichnung mit D im gestrichelten Kreis angedeutet, und der Hörer
ist unfähig, den Ursprung auszumachen. Auch haben sich einige
Zuhörer bei einem solchen phasenversetzten Klang über
ein eigenartiges Gefühl eines "Drucks in den Ohren" beklagt*
Dies wird zum Teil überwunden, durch den Gegenstand der vorerwähnten
Patentanmeldung, wobei das Differenzsignal und auch das "mittlere" Signal über getrennte Lautsprecher wiedergegeben
werden.
Um eine bessere Kompatibilität mit monophonisehen und herkömmlichen
stereophonischen Plattenspielern zu erreichen und gleichzeitig die Vorspiegelung von vier getrennten Kanälen
während der Wiedergabe zu vervollständigen, wird das Differenzsignal D vor zugsweise so zugeführt, wie es einer
der Erfinder des vorliegenden Anmeldungsgegenstandes, Benjamin B>Bauer in einem Aufsatz mit dem Titel "Some
Techniques Toward Better Stereophonic Perspective" vorgeschlagen hat. Dieser Aufsatz ist in "IEEE Transactions on
Audio11, Band AU - 11, Wr. 3, Hai/Juni 1963, erschienen.
- 12 -
109885/1169
Wie in Figur'5 gezeigt, wird hierbei das Differenzsignal
nich-t in gleicher und entgegengesetzter Phase dem linken · und rechten Kanal wie bei der Schaltung nach Figur 1 zugeführt.,
sondern das-D-Signal wird durch ein akustisches Phasenverschiebungsnetzwerk 32 gesendet, welches das einlaufende
Signal in zwei Signale D-. und D? gleicher Amplitude
aufspaltet, wobei jedes Signal alle Frequenzen des D-Signals enthält, jedoch beide Signale zueinander phasenverschoben
sind. Eine relative Phasenverschiebung zwischen 110° und 170° brachte einen Erfolg, ein Phasenwinkel von
135 war besonders günstig. Es kann leicht nachgewiesen
werden, daß bei einer solchen gegenseitigen Phasenverschiebung
zweier Signale die Spitze des Schneidstichels statt einer reinen Auf- und Abbewegung, die in Figur 3 gezeigt
ist, eine in der Figur 6 gezeigte elliptische Bewegung durchführt. Die Grenzen der Schneidstichelbewegung sind
durch gestrichelte Linien gezeigt, und die Richtung der elliptischen Bewegung hängt davon ab, ob das Signal D,
dem Signal Dp voreilt oder umgekehrt. Von Bedeutung ist,
daß die Rille eine horizontale Modulationskomponente bekommt, die durch die horizontale Breite der. Ellipse bestimmt
wird, sodaß sowohl monophonische als auch stereophonische
Plattenspieler alle vie r Signale wiedergeben. Dies bedeutet, daß eine Schallplatte mit vier getrennten
Kanälen vollständig kompatibel mit den älteren Abspielgeräten wird, obwohl das Signal D bei'monophonischen Anlagen
um etwa 8 db gedämpft wird.
Obwohl aie Beschreibung bis hierher hauptsächlich die
Aufnahme vier getrennter Nachrichtenkanäle auf einer zweispurigen Stereoschallplatte behandelt hat, vermag der Fachmann
zu erkennen, wie man auf ähnliche Weise entsprechende Signale beispielsweise bei einem zweispurigen Bandsystem
10 9 8 8 5/1169
aufzeichnen kann, oder wie man vergleichbare Signale über die bekannten Stereo-Multiplex-Rundfunkanlagen
senden kann. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche die Signale in einer solchen
Weise wiedergibt, daß die vier Kanäle getrennt und unabhängig auf vier verschiedenen Lautsprechern dargeboten
werden können. Mit Ausnahme des zur Abnahme der Signale vom Aufzeichnungsträger benötigten Wandlers kann die
erfindungsgemässe Wiedergabevorrichtung bei allen diesen bekannten zweispurigen Systemen verwendet werden.
Es sei nun anhand der Figur 7 ein Wiedergabegerät für eine in der oben beschriebenen Weise aufgezeichnete Schallplatte
betrachtet. Die aufgezeichneten Signale werden von einem stereophonisehen Tonabnehmer der in Figur 4 gezeigten Art
gewonnen und der Anordnung direkt oder über zwei geeignete
Verstärker 40 und 42 zugeführt. Aus dem vorhergesagten folgt, daß es sich bei dem linken Signal, welches mit L-, bezeichnet
ist,um ein Signalgemisch handelt, welches zusätzlich zu
dem L-Signal einen Anteil von 0,707 des C-Signals und einen
Anteil von 0,707 des D-Signals enthält. In ähnlicher Weise enthält das rechte Signal R „ das Signal R aus dem rechten
Kanal, einen Anteil von 0,707 des Signals C und einenAnteil
von 0,707 des Signals D, wobei letzteres in beiden Fällen phasenverschoben ist. Wenn die Ausgänge der Verstärker
40 und 42 mit zwei entsprechenden Lautsprechern verbunden
wären, würde die Wiedergabe derjenigen einer herkömmlichen zweikanaligen stereophoniechen Anlage gleichwertig sein.
Im vorliegenden Fall jedoch gelangen die Signale L~ und RT ausserdem zu zwei Signalteilerschaltungen 44 und 46
bekannter Bauart, wodurch bei geeigneter Addition und Subtraktion der Komponenten'des Signalgemischs vier Signale
l', C', ü'und R1 erzeugt werden, in denen jeweils einer der
109885/T169 - 14 -
Kanäle L, C, D und R vorherrscht und deren jedes ausserdem
geringere Anteile aus zwei anderen Kanälen enthält. Daher beäkehen die zu den Lautsprechern L, C* R und D
gelieferten Signale $ach ihrer jeweiligen Verstärkung
in einem geeigneten Leistungßverstärker 48, 50, 52 und nicht aus der reinen Information der entsprechenden Kanäle L, G, D und R, sondern sind jeweils überlagert von
Teilen der Information aus den benachbarten Kanälen.
Gemäss der. Erfindung, werden die Augenblickswerte der zu
den vier Läutsprechern gesendeten Signale durch eine innerhalb der gestrichelten Umrandung 56 dargestellte logische
Schaltung derart gesteuert, daß ein Zuhörer die im wesentlichen vollkommene Illusion hat, es wären vier getrennte
unabhängige Schallquellen vorhanden..Diesea Ziel lässt sich
wegen der Eigenart der normalerweise von einer Schallplatte wiedergegebenen Musik mit Hilfe eines Phänomens erreichen,
daa in der Akustik als Vorrangeffekt oder "Präzedenzeffekt"
bekannt ist. Bei den meistgewählten Musikwerken spielen die
einzelnen Musiker nicht stetig sondern erzeugen eher ein sich ständig änderndes Klangbild aus an- und abklingenden
Tönen, Schlaggeräuschen und so weiter, die nicht gleichzeitig auftreten, sondern sich überschneiden. Beispielsweise
kann als erstes das Geräusch einer Trommel auf dem Kanal L erscheinen, dann ein Becken auf dem Kanal R, gefolgt von der Stimme .eines Solisten, der verschiedene Silben
auf Kanal C singij usw.. Wenn man die Lautsprecheranlage
so umschalten kann, daß jedesmal wenn ein besonders plötzlicher oder schlagartiger Ton in einem Kanal beginnt,
der betreffende Lautsprecher eingeschaltet oder das.Signal
besonders verstärkt wird, während die übrigen Lautsprecher in entsprechender Weise ausgeschaltet oder ge-
1-09885/1189 - 15 -
dämpft werden, dann richtet der Hörer seine Aufmerksamkeit auf dan'speziellen aus diesem Lautsprecher kommenden
Ton, und selbst wenn der Ton auf einen anderen Lautsprecher übergeht hat er den Eindruck, als käme der Ton immer
noch von dem ersten Lautsprecher* Dies ist die Folge des bekannten "Präzedenzeffekts", der auf der Beobachtung beruht,
daß ein Ton,.der in einem gegebenen Lautsprecher beginnt und dann allmählich auf ^einen anderen Lautsprecher
umgeschaltet wird, vom Hörer weiterhin als aus de» gegebenen Lautsprecher kommend gehört wird, lange nachdem er
von dort verschwanden ist.
Dementsprechend hat die logische Steuerschaltung 56 des
Wiedergabegeräts die Funktion, herauszufinden, welcher Ka- -nal in jedem Augenblick das stärkste Signal führt und diesen
Kanal einzuschalten oder seine Verstärkung besonders zu erhöhen, während die übrigen Kanäle gedämpft oder ausgeschaltet
werden·. Wenn der Ton in dem zuerst herausgefundenen Kanal leiser wir d und ein anderer Ton auf einem anderen
Kanal erscheint, dann dämpft die logische Schaltung schnell die Verstärkung im ersten Kanal und erhöht die Verstärkung
in dem anderen Kanal.Es ist zweckmässig, sich die Wirkungsweise dieser logischen Schaltung anhand der nachstehenden
Wahrheitstabelle vorzustellen:
Falls in der Anlage Tonsignale vorhanden sind, dann gilt
folgende Logik:
Bei L-Signal =0 ist nur R-Signal vorhanden
Bei R-Signal =0 ist nur L-Si^nal vorhanden Bei C-Signal =0 ist nur D-Signal vorhanden
Bei D-Si„nal =0 ist nur G-Signal vorhanden.
Es sei bemerkt, daß dies eine Foi\n negativer Logik ist, d.h.
das Fehlen eines Tons im Kanal L beir.pielrswei se oder seine
109885/1169
Verminderung dient zum Einschalten oder zur Erhöhung der
Verstärkung des R-Kanals, usw. entsprechend der Wahrheitstabelle.
Es sei nun die logische Anordnung behandelt. Die Ausgänge
der Verstärker 40 und 42 (falls vorhanden) liegen an entsprechenden
Steuerverstärkern 58 und 60, deren Verstärkungsfaktoren, im Gleichklang gesteuert werden, wie es durch die
dazwischenliegende Verbindung 62 angedeutet ist..
Aus Gründen, die nach Betrachtung der logischen Schaltung besser verständlich sind, ist es wünschenswert, die Signale
1„ und R_ den Verstärkern 58 und 60 über jeweilige
signalverändernde Netzwerke 59 und 6Γ zuzuführen. Diese
beiden Netzwerke sind gleich und haben gleiche Durchlaßkennlinien,
die der Kurve gleicher Lautstärke des menschlichen Ohrs bei mittlerem Lautstärkepegel und im ,interessierenden
Hörfrequenzbereich ähnlich sind. Eine Schar von Kurven gleicher Lautstärke ist in einem Aufsatz des Er- .
finders Bauer und des Emil Torick mit dem Titel: "Researches in Loudness Measurement" dargestellt und beschrieben. Die-
äer Aufsatz ist in den "IEEE Transactions on Audio and Electroacoustics" Band AU-14, Nr.3, 1966, Seiten 141 bis
151,erschienen. Die 7o-Phon-Kurve gleicher Lautstärke,
die aufgrund der in dem erwähnten Aufsatz beschriebenen
Untersuchungen entwickelt worden ist, ist in den Blöcken 59 und 61 in umgekehrter Form oder wie eine Empfindlichkeitskurve
eingezeichnet. ' Die Durchlai3kennlinie hat bei
höheren Frequenzen (bei etwa 4 KHz) einen Scheitelwert, der etwa bei etwa 8 db liegt, während die Kennlinie im
wesentlichen von etwa 2 KHz bis, hinunter auf elwa 50 Hz konstant verläuft und eine Abnahme von annähernd 5 db
darstellt. Die Netzwerke 59 und öl dienen da.zu, die vom
- II -
109885/1169
Wandler den verstärkungsgesteuerten Verstärkern 58 und
zugeführten Signale so umzuformen* daß die logische Schaltung (deren Betrieb noch beschrieben wird) die jeweiligen
Signale i/, c', D; und R* aufgrund Ihrer relativen Lauthe.it
anstatt aufgrund ihres Energiegehalts den richtigen Kanälen zuführt. Beispielsweise verhindern es die Betfertungskurven
der Wetzwerke 59 und 61, daß die niederfrequenten jedoch energiereichen von einer Trommel erzeugten
Signale fälschlich die höher frequenten jedoch energiearmeren
Signale beispielsweise einer Pikkoloflöte umschalten.
Die Durchlaßkennlinien der Schaltkreise 59 und, 61 lassen
sich auf verschiedene Art und Weise erhalten. Eine in
Figur 7 A gezeigte bevorzugte Ausgestaltung enthält einen hochohmigen Widerstand Rl, dem eine Reihenschaltung aus
einem kleineren Widerstand R2, einem Kondensator Cl und
einer Induktivität Ll parallel geschaltet. istf und dem
ein mit Erde verbundener kleiner Widerstand R 5 und ein
mit dem Verstärker 58 (oder dem Verstärker 60) verbundener
Reihenwiderstand 1-4 8*chgeschaltet ist. Die Größen
der Schaltelemente in der Reihenschaltung sind so gewählt, daß die Schaltung in Zusammenwirkung mit dem parallelen
Widerstand R 1 ein Maximum ihrer Durchlaßkennlinie bei
etwa vier KHz aufweist. Typische Werte für die in der Schaltung
nach Figur 7 A verwendeben Bauelemente sind folgendet
R 1 = 5,1 K η
R 2 - 1,6 K Ώ
R 5 « 91 A. ■■
R 4 * 1,0 K O.
Gl * 0,0I7^F
Ll -300 mH
■■■■■■- la■■■- ■
1098 85/1169
Natürlich kann die genaue Form der Kennlinie durch Versuche
verändert werden, um mit irgendeinem Decodierer
dia besten Ergebnisse zu erzielen, oder es kann eine Einstellmöglichkeit
vorgesehen werden, um dem Benutzer eine Einstellung des Decodierers für jede besondere Musikart
oder für die jeweilige Umgebung beim Hören zu erlauben»
Im Decodierer selbst werden die Ausgänge der Verstärker
58 und 60 mit Hilfe der Sohaltungen64 und 66 in vier getrennte
Ausgangssignale L", C", D" und R" in der gleichen Weise aufgeteilt, wie die Signale i/, G, D und R von den
Schaltungen 44 und 46 erzeugt wurden. Diese beiden Gruppen
von jeweils vier Ausgangssignalen ähneln sich in ihrem
Musikinhalt, jedoch wird die erste Gruppe durch die Wirkung der v"erstärkungsgesteuerten Verstärker 58 und 60
trotz Schwankungen im Lautstärkeumfang der Aufzeichnung
(modifiziert durch die Schaltungen 59 und 61) auf gleichmassigem
Pegel gehalten. Um diesen konstanten Ausgangspegel zu erhalten, werden die Signale L", C", D" und R"
in entsprechenden Gleichrichtern 68, 70, 72 und 74 gleichgerichtet und durch die Trennwiderstände 76, 78, 80 und
summiert, um an einem gemeinsamen Widerstand 84 ein Summensignal
zu gewinnen. Die am Widerstand 84 ergeheinende
Spannung wird über die Leitung 86 der Verstärkungssteuerleitung
62 der Verstärker 58 und 60 zugeführt, die hierauf derart ansprechen, daß der Mittelwert der Spannung am Widerstand
84 im wesentlichen konstant gehalten wird. Die
Wirkung der Verstärkungssteuerung wir d vergrössert, wenn
den Widerständen 76, 78, 80 und 82 jeweils einer der Kondensatoren
88, 90,. 92 und 94 zugeschaltet wird, wodurch die gleichgerichtete Spannung die Büllkurve dee Signals
und nicht jeweils der Augenblickswert ist. Die automatische Verstärkungsregelung hält die Summe der Spannungen
109885/im "19 ~
an den Widerständen 76, 78, 80 und 82 konstant, weil die
Spannung am relativ kleineren Widerstand 84 die Summe 4er vier gleichgerichteten Spannungen ist.
Die Wirkung der Verstärkungsregelschaltung wird am besten
anhand einzelner Beispiele verständlich. Es sei angenommen, daß die Anlage eine Aufnahme abspielt, die nur ein
einziges Signal, sagen wir das Signal Ljenthält, dessen Amplitude willkürlich als Einheitswert festgesetzt sei.
Aus dem Vektordiagramm der Figur 2 folgt, daß die Spannungen e. , ec, ed, er, die jeweils an den Widerständen
76, 78, öO und 82 erscheinen, in diesem Fall die relativen
Werte 1; Q,707? 0,707 und 0 haben. Die Summe dieser Spannungen ist 2,414, und die Verstärküngsregler 58 und 60
sind so ausgelegt, daß die Spannung am Widerstand 84 ungeachtet des Klangpegels im Kanal L auf diesem Wert gehalten
wird. Dies stellt eine der Bedingungen für den Betrieb der Schaltung dar, was "später noch ausführlicher behandelt werden
wird. - .
Es sei nun angenommen, daß nur das G-Signal vorhanden ist,
wobei die Spannungen e-^, e , ed und e in dieser Reihenfolge
die Werte 0,707? 1; 0 und O,7o7 haben. Die- Summe dieser
Spannungen ist auch hier gleich 2,414. Wenn nun auf den Kanälen L und C gleichzeitig inkohärente Signale vorhanden
sind (z.B.Signale ähnlich dem weißen Rauschen, d.h. Signale aus zwei verschiedenen Quellen) dann ist die der
Summe dieser Kanäle entsprechende Spannung gleich der Quadratwurzel
der Summe der Quadrate beider Spannungen. Daher ergibt die ungeregelte Sunuie der Signale L und C die in der
nachstehenden Tabelle I angeführten Werte, nämlich e, = 1,223, e = 1,225, e. = 0,707 und e = 0,707. Die Summe dieser
- 20 -
109885/1169
vier Spannungen ergibt den Wert 3,860 und die Verstärkungsregler stellen die Einzelspaiinungen sofort so ein,
daß sich insgesamt der Wert 2,414 ergibt. Somit wird jede
dieser Einzelspannungen in proportionaler Weise vermindert
im Verhältnis 2,414/3,860, um die geregelten Werte O1 =0,760, ec = 0,760, ed - 0,440 und e = 0,440 zu
liefern.
Signal | L. | fl | fc | 0,707 | fr | |
TABELLE I | C | 1,000 | 0,707. | 0 | 0 | |
ungeregelt | 0,707 | 1,000 | 0,707 | 0,707 | ||
(L+C) | geregelt | 1,223 | 1,223 | 0,440 | 0,707 | |
(L+C) | R | 0,760 | 0,760 . | 0,707 | 0,440 | |
ungeregelt | 0 | 0,707 | 1,223 | 1,000 | ||
(L+C+R) | geregelt | 1,223 | 1,414 | 0,557 | 1,223 | |
(L+C+R) | D | 0,557 | 0,667 | 1,000 | 0,557 | |
ungeregelt | 0,707 | 0 | 1,414 | 0,707 | ||
(L+C+H+D) | geregelt | 1,414- | 1,414 | 0,600 | 1,414 | |
(L+C+R+D) | 0,600 | 0,600 | 0,600 | |||
Es sei nun das Vorhandensein eines Signals in einem dritten
Kanal, dem Kanal R, betrachtet. Die Spannungen beim alleinigen
Betrieb dieses Kanals haben die Werte e_ =0, e^ =0,707,
-L· O
e, = 0,707 und e = 1. Es Bei wieder angenommen, daß alle drei
Signale ähnlich dem weißen Rauschen inkohärente Signale oind.
Die resultierenden ungeregelten Werte füre , e , e und e
-1- O U. X
für die Bedingung (1+ C+ R ) ergeben «ich aus der Quadratwurzel
der Summe der Quadrate der einzelnen Suariiiungciu für die-
1 09885/1169;
BAD ORIGINAL
212640Ö
se drei Kanäle und sind in der Tabelle I mit 1,223»
1,414, 1,223 und 1,223 angeführt. Diese vier Spannungen
addieren sich zu dem Gesamtwert 5,083,; worauf die automatischen
Verstärkungsregler derart eingreifen, daß diese Einzelspannungen sofort um den faktor 2,414/5,083
vermindert werden, sodaß sich die in der Tabelle I angeführten
geregelten Spannungen ergeben.
nun eine vierte, dem Kanal B entsprechende Spannung
hinzugefügt wird, dann ergibt sich füir jede der vier zu
summierenden Spannungen ein Wert von 1,414» und nfch dem.
Eingreifen der automatischen Verstärkungaregier ist die Summe dieser vier Spannungen auf den Wert 2,414 ve'rmindert,
wobei jede Einzelsuannung den Wert 0,6 hat.
Es sei nun vorübergehend die rechte Seite der Figur 7 betrachtet,
wo die vier Signale Lf C»'I) und H jeweils den
entsprechenden Verstärkungsreglern 96, 98, 100 und 102 zu geführt werden. Von dort gelangen die Signale zu den vier
entsprechenden Lautsprechern L, C, D und H, nachdem/sie,
falls nötig, in den Verstärkern 48» 50, 52 und 54 verstärkt
worden sind. Die Verstärkungsregler sind die Schlüsfelele*
mente der vorliegende! Erfindung, indem sie die Verstärkung der zu den jeweiligen Laut Sprechern gesendeten Signale in
Übereinstimmung mit der oben beschriebenen Logik, steuern.;
Wenn die vorerwähnten Signale inkohärent sind und dennooft
eine gewisse Frequenzähnlichkeit aufweisen,, dann nähert '
sich der addierte Spitzenwert in;der logischen Schaltung
eher der Summe der Signale als dem quadratische«; Mittelwert.
Hierdurch ändert sich jedoch die ob en vorgenoknene
■-'..■■- ."■'■- .· ■ Auswertung
nicht, . ■;...- . : .
1098 85/1169
Die erforderliche Steuerung geschieht durch Anlegen der
Einzelspanriungen e-j^, ec, e^ und e.^ an die Verstärkungs-*
regler in der folgenden V/eise: e, wird zur Steuerung des'
Signals R*dem Verstärker 102 äügeführt; e„ wird zur Steu-
I r
erüng 4es Signals L dem Verstärker 96 zugeführt; e wird
y " r- ■""""■" ι "' C -
zur Steuerung des Signals D dem Verstärker 100 zugeführt;
und e^ wird zur Steuerung des Signals C'dem Verstärker 98
zugeführt* ITm die oben behandelte Wahrheitstabelle besser
zu erfüllen, sind die Gleichrichter 68, 70, 72 und 74 als
für negative Signale leitend geschaltett sodaß die Span»*
nungen e**, e , e* und e^. und ihre verschiedenen ift der
Tabelle I aufgeführten Kombinationen negative Spannungen sind. Ausserdem sind did Steuerachaltungen für die Ver—
Stärkungsregler 96, 98,- 100 und 102 jeweils durch Batterien 104, 106, 108 und 110 mit einer relativen Spannung von
0,6 VpIt positiv vorgespannt. ,
Die verstärkungsregelnden Verstärker haben Steuerkenn—
linien, wie in Figur 8 gezeigt, woraus hervorgeht, daß
beim Anlegen einer Spannung von -f 0,6 Volt an den Steuereingang
des Verstärkers dessen Verstärkungsfaktor maximal ist. Dieser Maximalwert sei als Einheitswert angesehen. Wenn die angelegte Spannung auf Null zurückgeht, wird
der Verstärkungsfaktor des Verstärkers a&f^ Q,7Q7 des Maxi-malwertf
vermindert, d.h. die Verstärkung ist 3 db niedriger. Die Kennlinie fällt dann rasch ab, sodaS bei eine?;
StetierspannuRg von - 0,67 Volt diei ,YerBtatkung zu 0 wird
und der Verstärker abgeschaltet ist. ,. -. :
Im folgenden sei der;:Bet-riei-:ae|r"logis"Dii<eij;;---§iihaltung 5&;^'
für die, fplgenden vier .Bedingungen behandelt* alleinige')|;.
Ii-Signaiy zwei Signale wie; L +.G, drei Signale wie die-;
Kombination & +C +R, und vier stätistiecne inkohärente
109885/116S
Signale L+C+R+D. Aus der Tabelle I ist zu entnehmen, daß
beim alleinigen Vorhandensein des SignalsL ,e = O, wobei
die + 0,6 Volt-Steuerspanrumg den Verstärker 96 (der das
L - Signal steuert) vollständig einschaltet, während die negativen Spannungen mit dem Wert 1,0; 0,707 und 0*707 an
den entsprechenden anderen Verstärkern liegen, wo sie die Signale R, D und C steuern. Somit werden die Verstärker
102, 100 und 98 im Sperrgebiet betrieben, sodaß ihr Verstärkungsfaktor 0 ist und das L-Signal, welches ansonsten
auch in den Lautsprechern C und D erscheinen,würde, nur
im Lautsprecher L erseheint»Aufgrund ähnlicher Überlegung
kann gezeigt werden, daß irgendein Signal auf irgendeinem einzelnen Kanal nur den diesem Kanal zugeordneten verstärkungsregelnden
Verstärker einschaltet.
Betrachtet man nun den Fall, daß Signale L und C beide vorhanden
sind, dann lässt sich aus der Tabelle I und aus den Eintragungen in Figur 8 entnehmen, daß die den Verstärkern
100 und 102 zugeführten - 0,76 Volt die +0,6 Volt-Vorspannung übersteigt und daher ein Ausschalten der Lautsprecher
D und R bewirkt. Die an den Verständern 96 und 98 liegende
Spannung von - 0,440 Volt jedoch schaltet diese Verstärker ein, wobei ihr Verstärkungsfaktor nur wenig unter
dem Einheitswert liegt, sodaß die Signale L und C in ihren zugeordneten Lautsprechern L und Q erscheinen.
Wenn L-, C- und R-Signale gleichzeitig vorhanden sind, dann
kann in ähnlicher Wejse aus der Tabelle I und aus den Eintragungen
in der Figur 8 entnommen werden, daß e genügend
negativ ist, um den Verstärker 100 (der das zum Lautsprecher D geführte Signal steuert) ausgeschaltet wird, während die
- 24 109885/116 9
■- 24 -
den anderen drei Verstärkern zugeführten 0,577 Volt diese Verstärker im eingeschalteten Zustand lassen, wobei
jedoch ihre Verstärkungsfaktoren um etwa 2,5 dt vermindert
werden, sodaß die Signale L1, c' und D1 in ihren zugeordneten
Lautspre'chern erscheinen.
Wenn schliesslich alle Signale L, C, R und D in gleichen Beträgen vorhanden sind, betragen die Verstärkungssteuerspannungen
e^, eQ, e^ und er alle 0,6 Volt wodurch alle
vier Verstärker 96, 98, 100 und 102 eingeschaltet werden und Signale an die ihnen jeweils zugeordneten Lautspreeher
abgeben. Anhand der Steuerkennlinie lässt sich jedoch sehen, daß der Verstärkungsfaktor der Verstärker um
annähernd drei db vermindert wird, wenn alle vier Signale vorhanden sind. Somit bleibt die gesamte von den Lautsprechern
ausgestrahlte Schalleictung im wesentlichen konstant
ohne Rücksicht auf die Anzahl der vorhandenen Signale.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß die logische
Schaltung solche Lautsprecher einschaltet, die den im
Augenblick in der Anlage vorherrschenden Tönen zugeordnet sind, sodaß eine wichtige Aufgabe der Erfindung erfüllt
wird. In Wirklichkeit erscheinen .alle Signale selten gleichzeitig, vielmehr besteht ein ständiges Wechselspiel
der verschiedenen Instrumente, wodurch die Lautsprecher in einer Weise ein- und ausgeschaltet werden, die eine
völlig naturgetreue Vorspiegelung vier getrennter Schallquellen ergibt, die über vier Lautsorecher wiedergegeben
werden.Es ist besonders günstig für einen sehr guten Betrieb,
wenn die Zeitkonstanten der Gleichrichterschaltungen
68 bis 74 eine sehr kurze Einschwinjzeit von etwa 0,1 Millisekunden
und eine relativ lange Ausschwingzeit von etwa 10 Millisekunden ergeben. In ähnlicher weise sollte die
109885/1169
Einschwingzeit der verstärkungsregelnden Verstärker 96
bis 102 extrem kurz in der Grössenordnung von 0,1 Millisekunden sein, während eine Ausschwingzeit von etwa 0,4
Sekunden als ausreichend befunden wurde. NaMrIich können
diese Ein-und Ausschwingzeiten jedoch in verhältnismässig
weiten Grenzen verändert werden, ohne daß die Qualität der Schaltung wesentlich verschlechtert wid.
Die Anordnung nach Figur 7 ist zwar im Prinzip brauchbar,
jedoch leidet sie an dem Nachteil, daß die Verstärkungsregler 58 und 60 die an den Widerständen 76 bis 82 abfallenden
Spannungen extrem genau regeln müssen, weil der Unterscheidungsbereich zwischen den Bedingungen für die
Einschaltung und die Ausschaltung sehr schmal ist, wie man an der Steuerkennlinie der Figur 8 erkennen kann. Aus diesem
Grund ist es vorteilhaft, einen Differentialdiskriminator zu verwenden, dessen Schaltung in Figur 9 dargestellt
ist. Der rechte Teil dieser Schaltung ist mit dem entsprechenden Teil der Figur 7 gleich, und gleiche Teile sind
jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.Der logik- · teil 56 unterscheidet sich darin, daß die Gleichrichter
68, 70, 72 und 74 umgekehrt gepolt sind, sodaß die Spannungen e-,, e , e, und e_ an den Widerständen, 76, 78, 80
_L C CL X
und 82 positiv sind.Ausserdem werden diese Spannungen den
verstärkungssteuernden Verstärkern nicht direkt zugeführt, sondern sie werden jeweils unterschiedlieh, in Addierern
112, 114, 116 und 118 addiert, die so ausgelegt sind, daß
sie die vorherrschende Spannung negativ mit dem Faktor 3 bewerten, während die übrigen drei Spannungen positiv,
mit dem Faktor 1 bewertet, addiert werden. Beispielsweise
wird dem Element 112 das überwiegende am Widerstand 82 ab-
- 26 -
109 885/1169
fallende Signal er zugeführt, welches negativ und mit
einem Faktor 3 den jeweils mit dem Faktor + 1 bewerteten
Spannungen e-,, e und e, hinzuaddiert wird. Die den
Addierern 114} 116, 118 zugeführten überwiegenden Signale
sind jeweils die Spannungen e,, e und e,. Die Addie-
QL C -L·
rer erzeugen auf diese Weise jeweils Ausgangsspannungen
e-, , e , e*3 und e , deren Werte für die verschiedenen an
früherer Stelle behandelten Signalkombinationen in der nachstehenden Tabelle II aufgeführt sind. Natürlich erhält
man diese Werte, wenn man den in der Tabelle I angeführten relativen Spannungswerten die oben genannten
Bewertungsfaktoren hinzufügt.
TABELLE. | e' | Il | 414 | -O. | ed | -1. | e' r |
|
Signal | .414 | 640 | -O. | 414 | -O. | 586 | ||
L | +2. | ,640 | -0, | 414 | -O. | 640 | 640 | |
-(LtC) . | +0. | 0 | tQ. | O | 414 | O | ||
(L+C+R) | 0 | +0. | O | O | ||||
(L+CtR+D) | ||||||||
Aus der Tabelle II kann leicht entnommen werden, daß der
Unterscheidungsbereich durch die verschiedenen Addierer stark vergrössert worden ist, wodurch es möglich wird,
die in der Figur 10 dargestellte Verstärkungssteuerkurve heranzuziehen. In diesem Fall haben die Verstärker eine
Verstärkung vom Einheitswert, wenn das Steuersignal einen Wert von + 2,4 Volt aufweist, und eine VerstärKung von
0,707 (3 db weniger),wenn das Steuersignal gleich 0 ist. Die Kennlinie fällt dann steil ab, sodaß die Verstärker
- 27 109885/1169
abgeschaltet werden, wenn das Steuersignal einen Wert von - 0,414 Volt hat. Die gleiche Annalyse wie bei der
Steuerkennl'inie geaiäss der Figur 8 zeigt, daß die richtigen Verstärker jeweils auf die zu beliebiger Zeit im
System erscheinenden vorherrschenden Töne hin eingeschaltet werden. Die Verstärkungssteuerkennlinie gemäß
Fißur 10 ist hinsichtlich der Sperrung beträchtlich weniger
kritisch als die Kennlinie gemäß Figur 8, und die in Fi^ur 9 wiedergegetene Anlage ist wesentlich stabiler.
Da ausserdem die Spannungen e-, , e , e, und e ausserdem
X C CL I*
Differentialspannungen sindj sind leichte Abweichungen
von den idealen Verstärkungssteuerkennlinien der Verstärker 5ö und 60 weniger kritisch für die Leistungsfähigkeit
der Anlage als es bei der Schaltung nach Figur 7 der Fall ist. ■ ■
Die von den Addierern 1-12 bis 118 erzeugten Signale werden jeweils durch eine' geeignete Wellenformerschaltung dem Verstärkungssteuereingang
eines entsprechenden der Verstärker 96 bis 102 zugeführt. Eine Schaltung mit der Verstärkungssteuerkennlinie
nach der Figur 10 kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Bei einer Ausgestaltung, die zufriedenstellend
funktioniert hat, besteht diese Schaltung jedoch aus einem Begrenzer 120 mit der dargestellten Kennlinie
und einer Begrenzerwirkung bei - 0,4 und +0,4 Volt, einer nachfolgenden Zeitkonstanten-Schaltung 122, und
einem nachgeschalteten Wellenformer 124» der die gezeigte Durchlaßkeniilinie aufweist. Diese Schaltungen erzeugen gemeinsam
eine Verstärkungssteuerkennlinie wie sie in Figur 10 gezeigt ist,um den Verstärkungsfaktor der Verstärker
96 bis 102 zu steuern. Die Schaltung ist so eingerichtet, daß sie eine kurze Einschwingzeit in-der Größenordnung von
- 28 -
109885/1169
0,1 Millisekunden und eine längere Ausschwingzeit
von etwa 0,4 Sekunden besitzt. Dies sind natürlich nur
typische Werte, die in einem Bereich schwanken können, ohne daß damit das Wesen der Erfindung verlassen wird.
Aus den vorstehenden'Ausführungen folgt, daß in den Schaltungen
gemäß den Figuren 7 und 9 alle, vier Kanäle unabhängig voneinander betrieben werden. Dies bedeutet, daß zu jedem
beliebigen Zeitpunkt nur ein .Lautsprecher voll eingeschaltet ist, während die restlichen Lautsprecher abgeschaltet
sind oder mit kleinerer Verstärkung betrieben werden. Bei einer verhältnismässig einfachen Ausführungsform, die in Figur 11 gezeigt ist, ist es möglich, zwei
der Kanäle gemeinsam zu schalten, wenn in einem von ihnen ein Signal vorherrscht. In ähnlicher Weise können die übrigen
beiden Kanäle im GIe ichklang geschal.tet werden, wenn
ebenfalls in einem von ihnen ein vorherrschendes Signal vorhanden ist. Beispielsweise können die Verstärker 96
und 102, die jeweils die Verstärkung der zu den Lautsprechern L und R gelangenden Signale steuern, dem gleichen
Steuersignal unterworfen werden, und die Verstärker 93 und 100 .zur Steuerung der Lautsprecher C und D können auf
ähnliche Weise mit dem gleichen Signal angesteuert werden. Die Lautsprecher L und K können ii einander diagonal gegenüberliegenden
Ecken eines Vorführraums angeordnet sein, und die Lautsprecher C und D können sich in den anderen
gegenüberliegenden Ecken des Raums befinden, wobei die Lautsprecher in gegenüberliegenden Ecken gemeinsam ein- und ausgeschaltet
werden. '' - -
Die Steuersignale werden in der gleichen Weise wie bei den
Schaltungen nach den Figuren 7 und 9 gewonnen, abgesehen davon, daß nur ein Addierer 130 und eine Phasenumkehrschal-
- 29 109885/1169
tung 132 "benötigt wird, um die Signale zur Ansteuerung
der verstärkungssteuernden Verstärker 96 "bis 100 zu entwickeln.
Die den Gleichrichtern entnommenen Spannungen e^ und e werden dein Addierer mit einem Bewertungsfaktor
von - 1 zugeführt, und die Spannungen e und e, erhalten
den Bewertungsfaktor + 1. Falls nur einer der. Kanäle R oder L allein ein Signal f#hrt, dann wird ein Steuersignal
erzeugt, welches in einer geeigneten Zeitkonstanten-Schaltung 134 modifiziert und den Verstärkern 96 und
102 zugeführt wird, um die beiden Lautsprecher L und R
einzuschalten. Da jedoch nur einer der betreffenden Kanäle
ein Signal führt, kommt nur aus dem entsprechenden Lautsprecher ein Ton. Falls beide Kanäle L und H gleichzeitig
Signale führen, dann werden in ähnlicher Weise heim Fehlen von Signalen in den Kanälen 0 und D wiederum die
Lautsprecher L und R eingeschaltet, wobei jeder sein zugehöriges Signal wiedergibt und somit zwei unabhängige
Kanäle simuliert werden.
In ähnlicher Weise erzeugt dfe Anwesenheit von Signalen
auf einem der'Kanäle C und D ein Steuersignalr welches
wegen seiner Bewertung mit + 1 umgekehrt werden muß, um
die richtige Polarität zum Einschalten der Verstärker
und 100 zu besitzen. Gleichzeitig wird das nicht-invertierte Signal den Verstärkern 96 und 102 zugeführt, wodurch
diese Verstärker ausgeschaltet oder ihr® Verstärkungen wesentlich vermindert werden. Hieraus folgt, daß
im Falle des Vorhandenseins von Signalen in beiden Kanälen
C" und D die beiden gleichen Lautsprecher, nämlich
C und D eingeschaltet werden und die anderen beiden abgeschaltet
werden.- Da jeder der Lautsprecher C und D nur sein zugeordnetes Signal wiedergibt, entsteht eine gute
Simulation zweier zusätzlicher Kanäle.
- 3o-109885/1169
« 30 -
Sollten Signale gleichzeitig in zwei beliebigen benachbarten
Kanälen vorhanden sein, dann geht das Steuersignal auf" 0 zurück, und weil die Phasenumkehr in diesem Falle
keine Wirkung hat, sind alle vier Verstärker eingeschaltet, jedoch mit kleinerer, d.h. 3 clb niedrigerer Verstärkung.
Aus der vorangegangenen Beschreibung mag hervorgehen, daß
mi't der Erfindung Einrichtungen geschaffen wurden, mit denen
sich Informationskanäle, die als zwei Signalgemische
in einem zweispurigen System aufgezeichnet sind, wiedergeben und auf vier unabhängigen Lautsprechern darbieten
lassen.- Die Fähigkeit der Wiedergabevorrichtung, eine im
wesentlichen perfekte Illusion der Herkunft der Töne aus vfe r verschiedenen Schallquellen zu vermitteln, beruht
hauptsächlich auf dem Prinzip, den Kanal, mit dem vorherrschenden Signal abzufühlen und auf diesen Kanal zu schalten,
während zur gleichen Zeit die Signale in den anderen Kanälen gedämpft werden, je-nach dem Einschwingen der musikalischen
Klänge, sodaß vier getrennte Informationskanäle
vorgespiegelt werden.
Ein wichtiges Ziel der Erfindung wurde mit den Ausgestaltungen nach den Figuren 7 und 9 erreicht, bei welchen jede
der Steuerschaltungen für die vier Lautsprecher abhängig
von dem Vorherrschen des betreffenden Signals und völlig unabhängig von den anderen drei. Steuerschaltungen
gesteuert wird«, Somit ist es möglich, jeweils nur eine Schaltung einzuschalten. Dies ist bei der Ausgestaltung nach der
Figur 11 nicht der Fall» diese Ausführungsform ermöalißht
keine so präzise Steuerung wie die anderen beiden Schaltungen, sie ist jedoch dafür sehr viel einfacher.
- 31 109885/1169
Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß zur Erläuterung
der Aufnahme- und Wiedergabetechnik als Beispiel für den Aufzeichnungsträger zwar eine Stereo-Schallplatte gewählt
wurde, selbstverständlich kann jedoch auch das Verfahren und die Vorrichtung für die Wiedergabe in gleicher
Weise auf ähnliche Signalgeaische ansprechen, ohne daß es dabei auf das Medium, von welchen sie entnommen werden,
ankommt.
10 9 8 8 5/1 169
Claims (8)
- Patentansprüche./1.JVorrichtung zur Wiedergabe vier getrennter Nachrich- ^-^ tenkanäle auf vier getrennten Lautsprechern, wobei zwei Signalgemische zur Verfügung stehen,·deren erstes Nachrichtensignale aus dem ersten Kanal und deren zweites Nachrichtensignale aus dem zweiten Kanal enthält, während in "beiden Signalgemischen Anteile von Nachrichtensignalen aus dem dritten Kanal phasengleich und Anteile von Nachrichtensignalen aus dem vierten Kanal zueinander phasenverschoben vorhanden sind, gekennzeichnet durch eine signalverarbeitende Schaltung mit zwei Eingängen (40, 42), deren jedem eines der Signalgemische (Lm, R-) zuführbar ist, ferner mit einer von den beiden Eingängen beaufs-chlagbaren Einrichtung (44, 46), die durch Addition und Subtraktion bestimmter Komponenten der Signalgemische eine erste Gruppe von vier Ausgangesignalen (L+ C, D1, R; erzeugt, deren jedes, vorwiegend Nachrichtensignale (L, C, D, R) aus jeweils einem der Kanäle gemeinsam mit Nachrichtensignalen aus den jeweils benachbarten Kanälen enthält, wobei jedes der vier Ausgangssignale jeweils dem Signaleingang eines zugeordneten von vier Verstärkern (96, 98, 100, 102) zuführbar ist, deren jeder, über, einen eigenen Steuereingang in seiner Verstärkung steuerbar ist, und schliesslich mit einer die beiden Signalgemische an zwei Eingängen empfangenden Steuerschaltung 56» deren vier Ausgänge (e,, e , e , e ) jeweils mit den Steuereingängen der vier steuerbaren Verstärker verbunden sind, und.die das in jedem Augenblick unter den Eingangsεignalen der steuerbaren Verstärker vorherrschende Signal (oder die dort vorherrschenden Signale) ermittelt und daraufhin die Verstärkung der betreffenden Verstärker vorübergehend erhöht.10988571169
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß die Steuerschaltung (56) eine Vergleichseinrichtung (68.bis 94),zum ständigen Amplitudenvergleich der vier den steuerbaren Verstärkern (96 bis 102) zuführbaren Nachrichtensignale enthält und. daß zwischen der ,Vergleichseinrichtung und den Steuereingängen der steuerbaren Verstärker eine logische Schaltung (e,f e » e,, e ».104 bis 110) vorgesehen ist, die vorübergehend ein verstärkungserhöhendea Steuersignal denjenigen der steuerbaren Verstärker zuführt, die im Augenblick ein vorherrschendes Nachrichtensignal empfangen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (56) zwei signalformende Netzwerke (59, 6l) enthält, deren jedes von einem der Eingangssignale (L„,, R-) vor seiner Zuführung zur Vergleichseinrichtung (6ö bis 94) durchlaufen wird und eine Durchlaßkennlinie aufweist, die einer Kurve gleicher Lautstärke des ; menschlichen Ohrs bei mit tierer Lautheit und im interessie- —·.' renden Hörfrequenzbereich angenähert ist. ■]
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (56) zwei in ihrer Verstärkung steuerbare Verstärker (58, 60) enthält, deren Signaleingänge jeweils eines der Signalgemische (LT, E^) empfangen und von deren Ausgangssignalen eine Einrichtung (64, 66) beaufschlagbar ist, die durch Addition und Subtraktion bestimmter Komponenten der modifizierten Signalgemische eine zweite Gruppe von vier Ausgangssignalen (L", D", D", R") , erzeugt, die im Inhalt den vier AusgangsSignalen der ' ersten Gruppe (L1, C, D,' R) entsprechen, und daß die Vergleichseinrichtung (68 bis 94) eine die Ausgangseignale der zweiten Gruppe getrennt gleichrichtende Schaltung (68 bis 74, 8d bis 94) sowie eine Rückkopplung (76 bis 86) , j109885/1169enthält, welche die Verstärkungsfaktoren der beiden steuerbaren Verstärker im Sinne einer Konstanthaltung der Summe der vier gleichgerichteten Ausgangssignale der zweiten Gruppe beeinflusst.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die logische Schaltung mindestens ein signalbewertendes Netzwerk (130) enthält, dem die gleichgericht&teh vier Ausgangssignale (eT, e r eAt e„) derIr C : Cl Γzweitβή Gruppe zuführbar sind*
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4# dadurch gekennzeichnet, r daß die logische Schaltung vier eignalbewertende Netzwerke (il2?bis 118) enthält» deren jedem alle vier gleichgerichteten Ausgangseignale (e*,«, e' , e^) der zweitens Gruppe derart zugeführt sind, daß in jedem Netzwerk eis*, anderes der Signale durch eines gegebenen Be-wertun^ffäktor (-3) modifiziert mit äejj Öferigea drei j Signalen kombiniert wird, die durch einen anderen Bewertungafaktor (+1) modifiziert sind.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die logische Schaltung vier wellenformende Netzwerke (124) enthält, deren jedes zwischen jeweils eines der signalbewertenden Netzwerke (112 bis 118) und den Steuereingang jeweils eines der vier gesteuerten, die erste Gruppe der vier Ausgangssignale empfangenden Verstärker (96 bis 102) geschaltet ist.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang eines jeden der vier steuerbaren Verstärker "(96 bis 102) zu einem anderen von vier Lautsprechern (L, C, D, R) führt.109885/1169
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US4419670A | 1970-06-08 | 1970-06-08 | |
US4419670 | 1970-06-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2126480A1 true DE2126480A1 (de) | 1972-01-27 |
DE2126480B2 DE2126480B2 (de) | 1976-09-30 |
DE2126480C3 DE2126480C3 (de) | 1977-05-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA961417A (en) | 1975-01-21 |
US3708631A (en) | 1973-01-02 |
BE768184A (fr) | 1971-12-07 |
FR2094122A1 (de) | 1972-02-04 |
FR2094122B1 (de) | 1976-12-03 |
DE2126480B2 (de) | 1976-09-30 |
NL7106252A (de) | 1971-12-10 |
JPS5017843B1 (de) | 1975-06-24 |
GB1347994A (en) | 1974-02-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3752025T2 (de) | Stereoeffektverbesserungssystem | |
DE3886229T2 (de) | Schallfeld Steuerungsanlage. | |
DE68928033T2 (de) | Stereosynthesizer und entsprechendes verfahren | |
DE2536682C3 (de) | Schaltungsanordnung fur die stereophone Tonwiedergabe | |
DE69633124T2 (de) | Stereoeffektverbesserungssystem | |
DE4328620C1 (de) | Verfahren zur Simulation eines Raum- und/oder Klangeindrucks | |
DE3630692C2 (de) | ||
DE2624568A1 (de) | Stereophonisches wiedergabegeraet | |
EP0040739A1 (de) | Vorrichtung für die Wiedergabe einer Tonaufnahme über Kopfhörer | |
DE2344259C3 (de) | Mehrkanalsystem zur Aufnahme und Wiedergabe stereofoner Darbietungen | |
DE19980688B3 (de) | Audio-Wiedergabevorrichtung | |
DE2441435A1 (de) | Aufzeichnungs- und wiedergabegeraet | |
DE2126480A1 (de) | Vorrichtung zur Aufzeichnung und Wie dergabe von Informationen in Vierkanal Stereophonie (Quadrophonie) | |
DE4141843A1 (de) | Verfahren zur steuerung der signalwiedergabe von gemischten musik- und sprachsignalen sowie schaltungsanordnungen zum durchfuehren des verfahrens | |
DE19628261A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum elektronischen Einbetten von Richtungseinsätzen bei Zweikanal-Ton | |
DE2252132C3 (de) | Decodierer für ein 4-2-4-Matrixsystem | |
DE2126480C3 (de) | Schaltungsanordnung zur vierkanaligen Wiedergabe zweier Signalgemische | |
DE2553604C3 (de) | System zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Mehrkanal-Tonsignalen | |
DE2126432C3 (de) | Anordnung zur Übermittlung von vier Signalen über zwei Kanäle eines Ubertragungsmediums | |
DE68921899T2 (de) | Räumliches Schallwiedergabesystem. | |
DE2311752A1 (de) | Verfahren zur aufnahme und wiedergabe von vierkanal-stereosignalen auf einer schallplatte od. dgl | |
DE2220280C2 (de) | Verfahren zur Übertragung von Quadrofonie-Signalen im Frequenzband eines Stereosignals bei UKW-Rundfunk | |
DE1297677B (de) | Verfahren zur Umwandlung monofon oder unzureichend stereofon aufgenommener, gespeicherter oder uebertragener Toninformationen in eine zwei- oder mehrkanalige Toninformation stereofonen und raeumlichen Charakters und Einrichtungen zur Durchfuehrung des Ver-fahrens sowie eine Anwendung des Verfahrens | |
CH704501B1 (de) | Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten und entsprechende Vorrichtung. | |
DE2131869B2 (de) | Raumhall-uebertragungs- und simulationsgeraet |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |