CH704501B1 - Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten und entsprechende Vorrichtung. - Google Patents

Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten und entsprechende Vorrichtung. Download PDF

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CH704501B1 CH4602008A CH4602008A CH704501B1 CH 704501 B1 CH704501 B1 CH 704501B1 CH 4602008 A CH4602008 A CH 4602008A CH 4602008 A CH4602008 A CH 4602008A CH 704501 B1 CH704501 B1 CH 704501B1
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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04SSTEREOPHONIC SYSTEMS 
    • H04S1/00Two-channel systems
    • H04S1/002Non-adaptive circuits, e.g. manually adjustable or static, for enhancing the sound image or the spatial distribution
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten mittels Kopfhörern wobei diese gespeicherten Audiodaten nicht für die Wiedergabe mittels Kopfhörern aufgenommen und verarbeitet sind, in welchem Verfahren diese gespeicherten Audiodaten mittels mindestens eines Aufbereitungsmoduls (A, ..., G) verarbeitet werden. Ausserdem bezieht sich diese Erfindung auch auf eine entsprechende Vorrichtung. Erfindungsgemäss werden die Audiodaten vom Datenträger gelesen und als Eingangsaudiosignale (IN) einem Eingangsmodul (A) zugeführt, mittels des Eingangsmoduls (A) in mindestens zwei Kanäle (K1, K2, K3) geteilt, dann in den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) mittels Verarbeitungsmodulen (B, ..., F) verarbeitet und aus den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) einem Ausgangsmodul (G) zugeführt, wobei die verarbeiteten Audiosignale in ein Ausgangsaudiosignal (OUT) zusammengefügt werden und dann schliesslich den Kopfhörern zur Wiedergabe zugeführt werden.

Description

Sachgebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten mittels Kopfhörern, wobei die gespeicherten Audiodaten nicht für die Wiedergabe mittels Kopfhörern aufgenommen und verarbeitet sind, wobei diese gespeicherten Audiodaten mittels mindestens eines Aufbereitungsmoduls verarbeitet werden.
Stand der Technik
[0002] Heutzutage wird zur Herstellung der Audioaufnahme, der Mischung der Aufnahme und anschliessenden Speicherung von Audiodaten, welche dem breiten Publikum auf verschiedenen Datenträgern (z.B. auf CDs) zur Verfügung gestellt werden, grundsätzlich immer das Prinzip des so genannten Stereodreiecks verwendet.
[0003] Das Stereodreieck geht von der heute allgemein akzeptierten Lautsprecheraufstellung aus, bei welcher der Kopf des Zuhörers zusammen mit den beiden Lautsprechern ein gleichseitiges Dreieck bildet. Dieses Dreieck hat drei gleiche 60°-Winkel; also vom auf der Mittellinie befindlichen Zuhörer aus gesehen stehen die Lautsprecher in einem Schalleinfallswinkel von ±30°. Diese Aufstellung der Lautsprecher wird in Fig. 1A schematisch illustriert. In Fig. 1A wird der Zuhörer durch das Bezugszeichen Z dargestellt, während die beiden Lautsprecher durch L (für links) und R (für rechts) gekennzeichnet sind.
[0004] Wird eine gemäss diesem Prinzip aufgenommene Audioaufnahme nun über diese zwei Lautsprecher L, R wiedergegeben, die sich etwa in Ohrenhöhe vor dem Zuhörer Z befinden, so entsteht im Raum eine Schallfeldüberlagerung, welche auf der Mittellinie zwischen den Lautsprechern L, R einen Stereo-Höreindruck erzeugt. Dank dem inzwischen jahrzehntelangen Einsatz dieser Audioaufnahme- und -aufbereitungstechnik empfinden die Zuhörer heute solche Aufnahmen als den «natürlichen» Klang, obwohl dieser Klang nicht dem echten natürlichen Klang entspricht.
[0005] Allerdings hat die Miniaturisierung der Audiowiedergabegeräte einerseits sowie die Einführung neuer Audioaufnahmeformate (wie MP3 etc.) andererseits seit einigen Jahren dazu geführt, dass Audioaufnahmen heute sehr oft über Kopfhörer und kopfhörerähnliche Geräte wiedergegeben werden. Da aber die Aufnahmen eben für die Wiedergabe über zwei gemäss dem Stereodreieck aufgestellte Lautsprecher L, R abgefertigt werden, klingen diese Aufnahmen im Falle einer Kopfhörerwiedergabe ziemlich anders. Dies ist nicht erstaunlich, da bei der Verwendung von Kopfhörern vollständig andere Hörbedingungen vorliegen. Während die Lautsprecher L, R beide Ohren beschallen, kann der Klang von einer Kopfhörermuschel I, r, wie in Fig. 1B schematisch illustriert, je nur ein einziges Ohr des Zuhörers Z erreichen. Ausserdem sind bei der Widergabe mittels Kopfhörern die akustischen Wirkungen von Ohrmuscheln, des Kopfes und des Rumpfes vollkommen ausgeschaltet.
[0006] Daher sind bisher verschiedene Techniken entwickelt worden, welche sich eine Verbesserung der akustischen Wahrnehmung bei Wiedergabe von Audiodaten zum Ziel gesetzt haben. Eine dieser Techniken ist die Verwendung der so genannten HRTF-Funktionen (Head-related Transfer Functions) in der Audioaufnahme und -mischung. Diese HRTF-Funktionen beschreiben auf eine parametrisierte Weise den Einfluss der Anatomie des Kopfes, der Ohrmuschel und des Torsos auf die Reflexionen der Schallwellen, bevor sie von den Ohren aufgenommen werden können. Zudem kann mittels einer so genannten binauralen Aufnahme (mit zwei Mikrofonen, welche die Position der beiden Ohren simulieren), oft kombiniert mit einem künstlichen Kopf, eine relativ getreue Aufnahme zur Wiedergabe mit Kopfhörern realisiert werden. Allerdings basieren alle diese herkömmlichen Techniken auf komplizierten Konzepten (z.B. die Verwendung von so genannten HRTF-Funktionen benötigt eine sehr hohe Rechenleistung, während bei der binauralen Aufnahme eine komplizierte Aufnahmearchitektur notwendig ist). Damit eignen sich diese herkömmlichen Techniken entweder schlecht für den Einsatz in miniaturisierten Geräten (vor allem aus Energiespargründen) oder weil eine besondere Aufnahmeapparatur zum Einsatz kommen muss.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neues Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten sowie eine neue entsprechende Vorrichtung vorzuschlagen, welche nicht die oben genannten Nachteile des Standes der Technik aufweisen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten und eine entsprechende Vorrichtung bereitzustellen, welche ausgehend von nicht für die Wiedergabe mittels Kopfhörern optimierten Audiodaten eine sehr gute Simulation der natürlichen räumlichen Verteilung von Geräuschen auch bei der Aufnahmewiedergabe mit Kopfhörern gewährleistet. Dabei sollten die auf Datenträgern gespeicherten Audiodaten insbesondere so angepasst werden, dass bei deren Anhören mittels Kopfhörern eine Anordnung von Lautsprechern nach dem Stereodreieck-Prinzip und dadurch auch die natürliche Räumlichkeit der Klänge simuliert werden.
[0008] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele durch die Elemente der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
[0009] Die Ziele der vorliegenden Erfindung werden dadurch erreicht, dass in einem Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten mittels Kopfhörern, wobei die gespeicherten Audiodaten nicht für die Wiedergabe mittels Kopfhörern aufgenommen und verarbeitet sind, in welchem Verfahren die gespeicherten Audiodaten mittels mindestens eines Aufbereitungsmoduls verarbeitet werden, die Audiodaten vom Datenträger gelesen und als Eingangsaudiosignale einem Eingangsmodul zugeführt werden, dass die Eingangsaudiosignale mittels des Eingangsmoduls in mindestens zwei Kanäle geteilt werden, dass die Audiosignale in den einzelnen Kanälen mittels Verarbeitungsmodulen verarbeitet werden, dass die verarbeiteten Audiosignale aus den einzelnen Kanälen einem Ausgangsmodul zugeführt werden, wobei die verarbeiteten Audiosignale in Ausgangsaudiosignale zusammengefügt werden, und dass die Ausgangsaudiosignale den Kopfhörern zur Wiedergabe zugeführt werden.
[0010] Der Vorteil dieser Erfindung liegt insbesondere darin, dass mittels der Verarbeitungsmodule eine spezifische und gezielte Verarbeitung der auf dem Datenträger aufgenommenen Audiodaten stattfinden kann, so dass die verarbeiteten Audiodaten für eine Wiedergabe mit Kopfhörern optimiert sind. Somit können die ursprünglichen Aufnahmen (d.h. diejenigen, welche für die Wiedergabe mit zwei Lautsprechern gemäss dem Stereodreieck-Prinzip) aufgenommen und verarbeitet sind, auch für die Wiedergabe mit Kopfhörern verwendet werden, ohne dass die Klangnatürlichkeit verloren ginge. Ausserdem erlaubt das erfindungsgemässe Verfahren, im Gegensatz zu herkömmlichen Lösungen dieses Problems, eine Verwendung von gewöhnlichen Aufnahmen, welche sich beispielsweise auf handelsüblichen CDs befinden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Eingangsaudiosignale in genau drei Kanäle geteilt, während die Audiosignale in den einzelnen Kanälen in einer anderen vorteilhaften Ausführungsform durch Equalizer verarbeitet werden. Der Vorteil dieser Ausführungsformen liegt insbesondere darin, dass bei der Verwendung von genau drei Kanälen ein Direktkanal, ein Frontkanal und ein Crosstalk-Kanal realisiert werden können. Durch die Verwendung von Equalizern kann eine einfache Anpassung der Audiosignale nach jeweils gewünschten Eigenschaften realisiert werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform werden die Equalizer-Parameter dynamisch angepasst. Diese Ausführungsform hat unter anderem den Vorteil, dass die Anpassung der auf dem Datenträger gespeicherten Audiosignale für verschiedene Arten von Audioaufnahmen spezifisch und auch in Echtzeit vorgenommen werden kann (so hat z.B. eine Rock-Aufnahme völlig andere Eigenschaften als eine Aufnahme mit klassischer Musik oder mit einem Hörbuch).
[0013] Eine andere Ausführungsform stipuliert, dass die Eingangsaudiosignale über einen Kanal unverändert dem Ausgangsmodul zugefügt werden. So ist auch ein Referenzsignal vorhanden, welches mit anderen, angepassten und verarbeiteten Audiosignalen kombiniert werden kann.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden die Audiosignale in mindestens zwei Kanälen durch ein Delay verarbeitet. Auch werden in einer anderen Ausführungsform vorbestimmte Parametersets der Verarbeitungsmodule gespeichert und mittels eines Aktivierungsmoduls eingestellt. Diese Ausführungsformen haben die Vorteile, welche sich bei der Verwendung von Delay in einer einfachen Simulierung der Echo- und Hall-Effekte wiederspiegelt. In Kombination mit den anderen Signalverarbeitungstechniken kann dies eine gute Simulation des Stereodreiecks ergeben. Andererseits ist es bei der Verwendung der vorgespeicherten Parametersets beispielsweise möglich, dieselben Kopfhörer durch mehrere Personen benutzen zu lassen, wobei für jede Person eine optimale Anpassung vorgenommen werden kann.
[0015] An dieser Stelle soll festgehalten werden, dass sich die vorliegende Erfindung neben dem erfindungsgemässen Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten ebenfalls auf eine entsprechende Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten bezieht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Nachfolgend werden die Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung anhand von Beispielen beschrieben. Die Beispiele der Ausführungen werden durch folgende beigelegte Figuren illustriert:
[0017] <tb>Fig. 1A<sep>zeigt eine schematische Draufsicht einer herkömmlichen Anordnung mit zwei Lautsprechern und dem Kopf eines Zuhörers, welche gemäss dem Stereodreieck-Prinzip aufgestellt worden sind; <tb>Fig. 1B<sep>zeigt eine schematische Draufsicht einer herkömmlichen Anordnung mit dem Kopf eines Zuhörers, an welchem zwei Kopfhörerlautsprecher symbolisch dargestellt sind; <tb>Fig. 1C<sep>zeigt eine schematische Draufsicht einer Anordnung mit dem Kopf eines Zuhörers, an welchem die Wiedergabe der Audiodaten gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren durchgeführt wird; <tb>Fig. 2<sep>zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung; und <tb>Fig. 3<sep>zeigt schematisch eine Darstellung des Frequenzgangs in der Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0018] Wie bereits weiter oben erläutert worden ist, illustriert Fig. 1A eine herkömmliche Anordnung mit zwei Lautsprechern und dem Kopf des Zuhörers, welche gemäss dem Stereodreieck-Prinzip aufgestellt worden sind. In Fig. 1A beziehen sich die Bezugszeichen L und R jeweils auf den linken und den rechten Lautsprecher. Das Bezugszeichen Z steht für den Zuhörer, wessen Ohren mit den beiden Lautsprechern L und R das gleichwinklige (bzw. das gleichseitige) Dreieck bilden. In dieser Stereodreieck-Aufstellung ertönt eine wiedergegebene Audioaufnahme «natürlich», da die Audiodaten so aufgenommen und aufgearbeitet sind, dass beim Zuhörer Z der Eindruck entsteht, dass sich die Quellen der Audiodaten innerhalb des Raumbereichs befinden, welcher in Fig. 1A durch den Pfeil angedeutet wird.
[0019] Dieses Stereodreieck-Prinzip kann noch erweitert werden, indem in diese Anordnung noch weitere Lautsprecher eingefügt werden, so dass die so genannten Raumklang- oder Surround-Anordnungen entstehen. Die Wiedergabe von Audiodaten in einer Surround-Anordnung benötigt besonders aufbereitete Aufnahmen, wobei bei der Wiedergabe dieser Audiodaten mit einer klassischen Anordnung (nur zwei Lautsprecher) keine Verzerrung der Wahrnehmung in Bezug auf die räumliche Verteilung der Audioquellen entsteht.
[0020] In Fig. 1B wird schematisch eine herkömmliche Anordnung mit dem Kopf eines Zuhörers Z gezeigt, welcher Audiodaten über Kopfhörerlautsprecher I und r (I steht erneut für links und r für rechts) hört. In diesem Fall kommt es, im Falle einer Wiedergabe von nicht optimierten Audiodaten, zu einigen mehr oder weniger schlimmen akustischen Nachteilen:
[0021] 1. Das stereophonische Feld (dargestellt durch den Pfeil in Fig. 1B) wird zu einer 180°-Anordnung verzerrt, wobei sich der Kopf des Zuhörers Z genau in der Mitte dieses stereophonischen Felds befindet. Dieser Effekt entspräche im Wesentlichen einer Situation gemäss Fig. 1A, wenn sich der Zuhörer Z unmittelbar vor den Lautsprechern L, R befände. In einem solchen Fall spricht man auch von einer In-Kopf-Positionierung des Klangs.
[0022] 2. Die Stereo-Mitte ist zu leise und der gesamte Klang der Musik wird verfälscht.
[0023] 3. Die Musik wird als ohne «Tiefe» wahrgenommen. Alle Audioquellen erscheinen linear verteilt zwischen den beiden Ohren und daher ist es äusserst schwierig (auch für geübte Hörer), die genaue Position von Audioquellen innerhalb des stereophonischen Feldes zu bestimmen.
[0024] Alle diese Probleme führen dazu, dass sich bei Zuhörern Z nach einer gewissen Zeit eine so genannte Kopfhörermüdigkeit einstellt, welche zu einer noch weniger getreuen Wahrnehmung der aufgenommenen Audiodaten führt.
[0025] Diese Probleme werden dank dem erfindungsgemässen Verfahren und dem entsprechenden System gelöst, wobei in Fig. 1C schematisch eine Anordnung mit dem Kopf eines Zuhörers Z illustriert wird, an welchem die Wiedergabe der Audiodaten eben gemäss diesem erfindungsgemässen Verfahren durchgeführt wird.
[0026] In diesem Fall werden die bei der Wiedergabe der auf Datenträgern gespeicherten Audiodaten erzeugten Audiosignale so verarbeitet, dass die resultierenden Audiosignale bei einer Wiedergabe mit Kopfhörern den Eindruck einer natürlichen räumlichen Verteilung gemäss dem Stereodreieck-Prinzip ergeben, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 1Abeschrieben worden ist.
[0027] Eine mögliche Realisierung der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten ist in Fig. 2 dargestellt.
[0028] Die auf dem Datenträger (nicht dargestellt) gespeicherten Audiodaten werden vom Datenträger gelesen und als Eingangsaudiosignale IN einem Eingangsmodul A zugeführt werden. Es ist in diesem Zusammenhang einem Fachmann klar, dass es sich beim erwähnten Datenträger um verschiedene bekannte Vorrichtungen handeln kann. Beispielsweise eignen sich die so genannten CDs (Compact Discs) sehr gut für die Aufnahmen jeder Art von digitalen Daten, so dass sich darauf auch digitale Audiodaten sehr vorteilhaft unterbringen lassen. Ausserdem können die erwähnten Datenträger auch Festplatten von Computern oder tragbaren Musikspielern (zuweilen auch als MP3-Player bekannt) sein. Weitere geeignete Datenträger umfassen DVDs (Digital Versatile Disc), HD-DVD, Blueray, Digitalbänder und alle anderen bekannten Datenspeicher.
[0029] Nachdem die Eingangsaudiosignale IN dem Eingangsmodul A zugeführt worden sind, werden sie mittels des Eingangsmoduls A in die Kanäle K1, K2, K3 geteilt. Anschliessend werden die Audiosignale in jedem der drei Kanäle K1, K2, K3 mittels Verarbeitungsmodulen B, ..., F unterschiedlich verarbeitet.
[0030] Im ersten Kanal K1 wird das entsprechende Audiosignal direkt zum Ausgangsmodul G geleitet. Dieser Kanal K1 stellt somit einen Direktkanal dar, welcher einerseits als Referenzkanal verwendet werden kann, und welcher andererseits die Grundinformationen unverändert zum Ausgang und zur Wiedergabe leiten kann. Im Kanal K1 befindet sich ein Verarbeitungsmodul B, mittels welchem die Audiosignale in diesem Direktkanal nach Bedarf verarbeitet oder ausgebessert werden können. Zur Ausbesserung der Audiosignale eignen sich insbesondere Equalizer. Equalizer setzen sich üblicherweise aus mehreren Filtern zusammen (wobei diese Filter insbesondere auch als digitale Signalverarbeitungsfunktionen implementiert werden können), mittels welcher das Spektrum des Eingangssignals angepasst werden kann. Equalizer werden vorteilhaft auch in den anderen beiden Kanälen K2, K3 in den Verarbeitungsmodulen D, F eingesetzt.
[0031] Parameter, welche in den Equalizern der Verarbeitungsmodule B, D und F verwendet werden, können in den Modulen B, D und F entweder fix programmiert oder dynamisch angepasst werden. Der Vorteil einer fixen Programmierung liegt darin, dass eine sehr robuste Vorrichtung gebaut werden kann. Wenn Durchschnittswerte genommen werden, so kann ein eine Vorrichtung, welche für einen grossen Teil der potentiellen Benutzer optimale oder beinahe optimale Wiedergabequalität garantiert. Allerdings ist in diesem Fall eine Änderung der Parameter sehr schwierig oder gar nicht möglich. Die Vorteile einer dynamischen Anpassung liegen insbesondere in der grösseren Flexibilität, da die individuelle Anpassung des Verfahrens dadurch ermöglicht wird. So kann jeder Benutzer dank dem erfindungsgemässen Verfahren eine optimal an seine/ihre Bedürfnisse angepasste Verarbeitung der Audiosignale erhalten.
[0032] Der zweite Kanal K2 steht für den so genannten Crosstalk-Effekt ein. Bei der Aufnahme der Schallwellen durch Ohren des Zuhörers Z in der Anordnung gemäss dem Stereodreieck werden die vom linken Lautsprecher L ausgestrahlten Schallwellen nicht nur vom linken Ohr, sondern auch vom rechten Ohr des Zuhörers Z erfasst. Dasselbe passiert mit den vom rechten Lautsprecher R ausgestrahlten Schallwellen. Dieser Crosstalk-Effekt fehlt vollkommen bei der Wiedergabe von Audiodaten mit Kopfhörern, da Kopfhörer meistens in der Form von Muscheln gebaut werden, welche die jeweiligen Ohren vollständig umfassen. Im Crosstalk-Kanal K2 wird neben dem Equalizer-Modul D auch ein weiteres Verarbeitungsmodul C eingesetzt. Dieses Verarbeitungsmodul C im Crosstalk-Kanal K2 beherbergt ein Delay-Modul. Mittels eines Delays kann eine verzögerte Kopie des Eingangssignals ausgegeben werden. Dank einem Delay kann die Tatsache kompensiert werden, dass aufgrund von unterschiedlich langen Fortpflanzungswegen in der Luft die gleichen Schallsignale von den beiden Ohren mit einer zeitlichen Differenz aufgenommen werden.
[0033] Schliesslich wird im dritten Kanal K3 eine frontale Wahrnehmung der Audiosignale simuliert. Wie oben beschrieben, enthält auch dieser Kanal K3 ein Verarbeitungsmodul F mit einem entsprechenden Equalizer. Zudem umfasst der Kanal K3 ein weiteres Verarbeitungsmodul E, in welchem, ähnlich wie im zweiten Kanal K2, ein Delay eingebaut ist. Dank einer gut gewählten Kombination von Delay-Parametern können die gewünschten Effekte erreicht werden. Auch die Parameter der Delay-Verarbeitungsmodule C und E können entweder fix programmiert oder dynamisch angepasst werden.
[0034] Schliesslich werden die verarbeiteten Audiosignale aus den einzelnen Kanälen K1, K2 und K3 einem Ausgangsmodul G zugeführt. Aus den drei unterschiedlichen Audiosignalen werden mittels des Ausgangsmoduls G Ausgangsaudiosignale OUT zusammengefügt. Dabei entsprechen die Ausgangssignale OUT grundsätzlich den Eingangssignalen IN in Bezug auf die Anzahl von Linien und andere physikalischen Eigenschaften. Schliesslich werden die Ausgangsaudiosignale OUT den Kopfhörern I, r zur Wiedergabe zugeführt.
[0035] Fig. 3 illustriert schematisch eine Darstellung des Frequenzgangs in der Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung. In Fig. 3stellt die Y-Achse (vertikal) die Frequenzänderung (in Dezibel [dB]), während in der X-Achse (horizontal) die einzelnen Frequenzen (in Hertz [Hz]) aufgetragen sind. Selbstverständlich können durch geschickt gewählte Parameter der einzelnen Verarbeitungsmodule B, ..., F auch andere Frequenzgänge realisiert werden.

Claims (8)

1. Verfahren zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten mittels Kopfhörern (I, r), wobei die gespeicherten Audiodaten nicht für die Wiedergabe mittels Kopfhörern (I, r) aufgenommen und verarbeitet sind, in welchem Verfahren die gespeicherten Audiodaten mittels mindestens eines Aufbereitungsmoduls (A, ..., G) verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Audiodaten vom Datenträger gelesen und als Eingangsaudiosignale (IN) einem Eingangsmodul (A) zugeführt werden, dass die Eingangsaudiosignale (IN) mittels des Eingangsmoduls (A) in mindestens zwei Kanäle (K1, K2, K3) geteilt werden, dass die Audiosignale in den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) mittels Verarbeitungsmodulen (B, ..., F) verarbeitet werden, dass die verarbeiteten Audiosignale aus den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) einem Ausgangsmodul (G) zugeführt werden, wobei die verarbeiteten Audiosignale in Ausgangsaudiosignale (OUT) zusammengefügt werden, und dass die Ausgangsaudiosignale (OUT) den Kopfhörern (I, r) zur Wiedergabe zugeführt werden.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsaudiosignale (IN) in genau drei Kanäle (K1, K2, K3) geteilt werden.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Audiosignale in den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) durch Equalizer verarbeitet werden.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Equalizer-Parameter dynamisch angepasst werden.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsaudiosignale (IN) über einen Kanal (K1) unverändert dem Ausgangsmodul (G) zugefügt werden.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Audiosignale in mindestens zwei Kanälen (K2, K3) durch ein Delay verarbeitet werden.
7. Vorrichtung zur Wiedergabe von auf einem Datenträger gespeicherten Audiodaten mittels Kopfhörern (I, r) mit einem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, umfassend mindestens: ein Eingangsmodul (A) zur Teilung der Eingangsaudiosignale (IN) in mindestens zwei Kanäle (K1, K2, K3), Verarbeitungsmodule (B, ..., F) zur Verarbeitung der Audiosignale in den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3), und ein Ausgangsmodul (G) zur Zusammenfügung der verarbeiteten Audiosignale aus den einzelnen Kanälen (K1, K2, K3) in Ausgangsaudiosignale (OUT) und Weiterleitung der Ausgangsaudiosignale (OUT) an die Kopfhörer (I, r) zur Wiedergabe.
8. Vorrichtung gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsmodule (B, ..., F) Equalizer und/oder Delays umfassen.
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