DE2120659B2 - Elektronenvervielfacherroehre - Google Patents
ElektronenvervielfacherroehreInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J1/00—Details of electrodes, of magnetic control means, of screens, or of the mounting or spacing thereof, common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
- H01J1/02—Main electrodes
- H01J1/32—Secondary-electron-emitting electrodes
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- Common Detailed Techniques For Electron Tubes Or Discharge Tubes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Elektronenvervielfacherröhre mit einer Elektrode, die einen Belag aus
sekundäremittierendem Material aufweist
Es sind Elektronenvervielfacherröhren bekannt, z. B.
aus der USA-Patentschrift 30 99 764, die eine Photokathode und mindestens eine zur Elektronenvervielfachung
dienende Dynode mit einer Sekundärelektronenemissionsfläche aufweist. Von der Photokathode lichtabhängig emittierte Elektronen werden von Elektroden
zur Sekundäremissionsfläche einer ersten Dynode fokussiert. Die Elektronen werden nach Auftreffen auf
die Fläche der ersten Dynode vervielfacht und können mittels zusätzlicher Dynoden weiter vervielfacht werden,
bis sie schließlich von einer Anode gesammelt werden und einen Signalstrom ergeben.
Elektronenvervielfacherröhren, die für Szintilationszähler verwendet werden, besitzen gewöhnlich eine
Photokathode mit einer Zusammensetzung aus Kalium, Cäsium und Antimon. Bei gegegebener Bauform einer
solchen Röhre hängt ihre Leistungsfähigkeit in starkem Maße vom Sekundäremissionsverstärkungsfaktor der
Dynoden ab. Besonders die Sekundäremission der ersten Dynode ist ein kritischer Faktor für ein gutes
Signal/Rauschverhältnis der Röhre. Typische für die Sekundäremissionsflächen von Dynoden verwendete
Materialien sind beispielsweise oxydiertes Silber-Magnesium, oxydierte Beryllium-Kupfer-Legierungen, Cäsium-Antimonid
bzw. CsaSb und cäsiiertes Galliumphosphid,
also GaP (Cs). Während das Sekundäremissionsvermögen der ersten drei Materialien etwa in der
gleichen Größenordnung liegt, ist dasjenige von GaP (Cs) wesentlich besser. Da GaP (Cs) aber beträchtlichen
Herstellungsaufwand erfordert, wird durch seine Verwendung eine Photovervielfacherröhre sehr teuer.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine in einer Vakuumröhre verwendbare Sekundäremis- (.0
sionselektrode anzugeben, die besser als bekannte Elektroden vergleichbaren Aufwands und weniger
aufwendig als bekannte Elektroden vergleichbarer Leistungsfähigkeit ist.
Eine Sekundäremissionselektrode mit einem auf einer <
>·. Unterlagefläche aufgebrachten Belag aus einem Sekundärelektronen
emittierenden Material ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Belag im
wesentlichen aus Antimon, Kalium und Cäsium besteht. In Verbindung mit der Zeichnung wird ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es
F i g, 1 einen Schnitt durch eine Photoröhre mit einer
ersten Dynode, die mit eine!1 sekundäremissionsfähigen Schicht gemäß der Erfindung versehen ist, und
Fig.2 Kurven der allgemeinen relativen Sekundäremissionseigenschaften
verschiedener Sekundärelektronen emittierender Materialien einschließlich des Materials gemäß der Erfindung.
Gemäß der Ausführungsform der Erfindung ist eine erste Dynode einer Photoröhre mit einer Sekundärelektronen
emittierenden Schicht versehen, bei der es sich im wesentlichen um eine Schicht aus mit Kalium und
Cäsium aktiviertem Antimon handelt. Die in F i g. 1 dargestellte Photoröhre 10 besitzt einen Kolben mit
einer Länge von ungefähr 13 cm und einem Außendurchmesser von etwa 5 cm, der eine zylindrische
Glaswand und eine gläserne Frontplatte 14 aufweist. Auf der Innenseite der Frontplatte 14 befindet sich eine
Photokathode, die im wesentlichen aus einer Schicht aus mit Kalium und Cäsium aktiviertem Antimon besteht. In
der Nähe der Photokathode 16 ist auf die Innenseite der Röhrenwand 12 eine Fokussierungselektrode 18 aus
Aluminium aufgedampft. Im Innenraum der Röhre 10 sind im Abstand von der Wand 12 noch zusätzliche
Fokussierungselektroden 19, 20 und 21 angeordnet. Unter Führung durch die von den Fokussierungselektroden
19, 20, 21 erzeugten elektrostatischen Felder stoßen die emittierten Elektronen auf eine Sekundärelektronen-Emissionsschicht
22 einer ersten Dynode 24. Die Dynode besteht aus dünnem Nickelmetall. Die Schicht 22 ist eine Kalium-Cäsium-Antimon-Zusammensetzung.
Im wesentlichen handelt es sich um eine Schicht aus mit Kalium und Cäsium aktiviertem
Antimon, und es ist anzunehmen, daß ihre Zusammensetzung ungefähr durch die chemische Formel K2CsSb
beschrieben wird. Diese Schicht 22 hat allgemein die gleiche Zusammensetzung wie die Photokathode 16.
Durch Sekundäremission von der Schicht 22 werden die Elektronen bei der ersten Dynode 24 vervielfacht. Die
vervielfachten Elektronen gelangen zur zweiten Dynode 26 und zu nachfolgenden Dynoden 28,30,32,34,36,
38, 40, 42, wo sie in entsprechender Weise erneut vervielfacht werden, bis sie schließlich durch eine Anode
44 gesammelt werden. Mittels Durchführungsstiften 46 im Röhrenfuß 48, durch den der Boden der Röhrenwand
12 geschlossen wird, werden geeignete Spannungen an die Dynoden angelegt und wird die Anode 44 mit einer
Signalleitung verbunden.
Eine Antimonperle 50 zum Aufdampfen von Antimon auf die erste Dynode 24 sowie zwei weitere Perlen 51,
die sich in einem ringförmigen Raum in der Elektrode 19 befinden und zum Aufdampfen von Antimon auf die
Innenseite der Frontplatte 14 dienen, sind mit Widerstandsheizdrähten 50a bzw. 51a verbunden.
Durch Widerstände beheizte Kanäle 52, 54 im Inneren der Röhre 10 liefern Cäsium- und Kaliumdämpfe. Der
Cäsiumkanal 52 enthält eine Mischung aus Cäsiumchromat, Zirkonium und Wolfram. Der Kaliumkanal 54
enthält eine Mischung aus Kaliumchromat, Aluminium und Wolfram.
Die Herstellung der Röhre 10 erfolgt allgemein wie folgt: Nach der Montage ihrer Einzelteile wird die
Röhre 10 durch einen (abgeschmolzen dargestellten) Pumpstutzen 56 im Röhrenfuß 48 bis auf etwa 10-8Torr
evakuiert. Die Antimonperlen 50,51 werden zur Bildung
einer dünnen Antimonschicht auf der inneren Oberfläche der Frontplatte 14 und der Oberfläche der ersten
Dynode 24 verdampft, bis die Lichttransmission durch die Frontplatte auf etwa 80% ihrer Anfangstransmission
herabgesetzt worden ist. Die Dicke der Antimonschicht auf der ersten Dynode 24 ist zwar nicht kritisch,
doch ist es zweckmäßig, daß die Dicke mindestens gleich derjenigen der Antimonschicht auf der Frontplatte
14 ist. Aus den Kanälen 52, 54 wird abwechselnd zuerst Kalium und dann Cäsium nach bekannten
Verfahren zum Aktivieren des Antimons bis zum Erreichen einer maximalen photoelektrischen Empfindlichkeit
der Röhre verdampft, um eine Photokathode zu bilden. Während der Aktivierung wird die Röhrentemperatur
auf 170°C gehalten. Verfahren zum Aktivieren von Antimon mit Alkalimetallen sind bekannt und im
einzelnen beispielsweise in der USA-Patentschrift 27 70 561 beschrieben. Das Ergebnis ist eine gleichzeitige
Bildung der Photokathode 16 und der Schicht 22 auf der ersten Dynode 24. Eine Oberflächenoxydation der
Schicht 22 erhöht weiter den Sekundäremissionsgrad dieser Schicht auf der ersten Dynode. Die Oberflächenoxydation
kann dadurch erreicht werden, daß man nach der Aktivierung des Antimons mit K und Cs Sauerstoff
in kleiner Menge bei Raumtemperatur in die Röhre 10 leitet, bis ein Maximum der Röhrenempfindlichkeit
erreicht ist. Die Röhre wird dann im Vakuum zugeschmolzen.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung sind alle Dynoden 24 bis 42 der Röhre 10 in F i g. 1
mit einer Schicht bedeckt, die im wesentlichen aus mit Kalium und Cäsium aktiviertem Antimon besteht. Eine
gesonderte Antimonquelle, beispielsweise ein mit Hochfrequenz beheiztes, mit Antimon beschichtetes
Metallband, kann in der Nähe jeder der Dynoden 24 bis 42 montiert sein und zum Aufdampfen einer Antimonschicht
auf die Dynoden dienen. Das Antimon wird dann wieder praktisch wie bei der ersten Ausführungsform
mit Kalium und Cäsium aktiviert.
Bei einer dritten Ausführungsform der Erfindung werden die Dynoden 24 bis 42 in der Röhre 10 in F i g. 1
mit einer Antimonschicht versehen, bevor die Röhre 10 zusammengebaut wird. Dann wird das Antimon wie bei
der ersten Ausführungsform mit Kalium und Cäsium in der Röhre 10 aktiviert. Dadurch, daß die Antimonschicht
vor der Röhrenmontage auf die Dynoden 24 bis 42 aufgebracht wird, entfällt die Notwendigkeit, in der
Röhre eine oder mehrere Antimonperlen zum Aufdampfen des Antimons auf die Dynoden zu montieren.
Gemäß einer vierten Ausführungsform werden Antimonschichten auf einer oder mehreren der
Dynoden 24 bis 42 der Röhre 10 in F i g. 1 mit Kalium und Cäsium praktisch wie bei der ersten Ausführungsform aktiviert und an der Oberfläche oxydiert.
Anschließend wird Antimon auf die Innenseite der Frontplatte 14 aufgedampft. Dann wird das Antimon auf
der Frontplattenfläche mit Kalium und Cäsium praktisch wie bei der ersten Ausführungsform aktiviert. Eine
Oberflächenoxydation der Photokathode 16 erfolgt nicht. Daß das bereits aktivierte Antimon der Dynoden
24 bis 42 zusätzlich Kalium und Cäsium ausgesetzt wird,
ist ohne Nachteil. Es ist auch unschädlich, daß die Innenseite der Frontplatte 14 während der Aktivierung
des Antimons der Dynoden 24 bis 42 Kalium und Cäsium ausgesetzt wird. Bei dieser Ausführungsform
wird die Sekundäremissionsschicht auf den Dynoden 24 bis 42 oberflächlich oxydierI, während keine Oberflächenoxydation
der Photokathode 16 erfolgt. Dies ist
s günstig, da eine Oberflächenoxydation von mit Kalium
und Cäsium aktiviertem Antimon zwar den Sekundäremissionsverstärkungsfaktor erhöht, wegen der erhöhten
Dunkelemission aber die photoelektrischen Eigenschaften verschlechtern kann.
ίο Allgemein sei noch folgendes bemerkt. Eine Sekundärelektronen
emittierende Schicht, die im wesentlichen aus mit Kalium und Cäsium aktiviertem Antimon
besteht, kann für jede Entladungsröhre verwendet werden, in der Elektronen in ein Vakuum emittiert
werden und für eine Vervielfachung auf die Sekundäremissionsschicht aufprallen. Bei solchen Röhren kann es
sich beispielsweise um Photoröhren, Fernsehkameraröhren und Speicherröhren handeln. Eine solche Schicht
eignet sich besonders gut für Röhren, die noch eine weitere Schicht, wie z. B. eine Photokathode enthalten,
die mit Kalium und Cäsium aktiviert wird, da in einem solchen Fall die gleiche Quelle für Kalium und Cäsium
sowohl zum Aktivieren der Photokathode als auch der Sekundäremissionsschicht benutzt werden kann. In
einigen Fällen, etwa wenn die Photokathode einer Photoröhre ebenfalls eine im wesentlichen aus mit
Kalium und Cäsium aktiviertem Antimon bestehende Schicht ist, können die Photokathode und die Sekundäremissionsschicht
beide in einem einzigen Aktivierungs-Vorgang gebildet werden, wie dies bei der ersten
Ausführungsform erläutert wurde. Wenn die Photoröhre eine Mehralkali-Photokathode mit Kalium, Cäsium,
Natrium und Antimon besitzt, können die Kalium- und Cäsiumquellen dazu dienen, eine Sekundäremissionsschicht
auf Dynoden zu bilden, bevor sie für die Bildung der Photokathode benutzt werden. Die Schicht auf den
Dynoden kann also gebildet werden, ohne daß in der Röhre zusätzliche Herstellungsmaterialien enthalten
sind. Die Wahl des Materials für das Substrat als Unterlage für die Schicht ist im allgemeinen nicht
kritisch.
In Fig.2 wird die Sekundäremissionsverstärkung einer im wesentlichen aus mit Kalium und Cäsium
aktiviertem Antimon bestehenden und einer Oberflächenoxydation unterzogenen Schicht gemäß der Erfindung
mit derjenigen von drei anderen, eingangs bereits erwähnten Sekundäremissionsmaterialien verglichen.
Die dargestellten Kurven 58, 60, 62 und 64 gelten für GaP (Cs), für Antimon, das mit Cäsium und Kalium
aktiviert und an der Oberfläche oxydiert ist, für Cs3Sb
bzw. für eine oxydierte Beryllium-Kupfer-Legierung. Die Verstärkungskurve von Antimon, das mit Kalium
und Cäsium aktiviert, aber nicht oxydiert ist, liegt ungefähr in der Mitte zwischen den Kurven 60 für das
oberflächenoxydierte Maierial und 62 für Cäsiumantimonid. Man sieht, daß für eine Primärelektronenenergie
von bis zu 30OeV, also in dem für Photovervielfacherröhren üblichen Energiebereich, die Sekundäremissionsverstärkung
des durch die Kurve 60 reprasentier-
6i) ten oxydierten Materials mit der Sekundäremissionsverstärkung
von GaP(Cs) gemäß Kurve 58 vergleichbar ist. Das mit Kalium und Cäsium aktivierte Antimon kann
aber jn einer Röhre viel einfacher aufgebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Elektronenvervielfacherröhre mit einer Elektrode, die einen Belag aus sekundäremittierendem
Material aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (22) aus Antimon, Kalium und
Caesium besteht.
2. Elektronenvervielfacherröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (22) an der
Oberfläche oxydiert ist. 11,
3. Verfahren zum Herstellen einer Elektronenvervielfacherröhre nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (22) der Sekundäremissionselektrode innerhalb der Röhre
vor der Bildung der Schicht (16) der Photoemissions- ι ?>
elektrode an der Oberfläche oxydiert wird, und daß die Schicht (16) aus einer Mischung von Antimon
und Kalium oder Caesium bzw. von Antimon und Kalium und Caesium auf einem Träger (14) in der
Röhre gebildet ist. 2«
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