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Die Erfindung betrifft eine tragbare medizinische Ultraschall-Abtasteinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung ist in der medizinischen diagnostischen Sonografie-Gerätetechnik und insbesondere in Leicht-Ultraschallabtastvorrichtungen mit Organ- und Gewebesichtbarmachung (Visualisierung) ohne invasiven Eingriff anwendbar.
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Die bildgebenden Sonografie-Verfahren finden in der modernen Medizin eine breite Anwendung, insbesondere zur uninvasiven Überwachung von durchgeführten minimal-invasiven Manipulationen unter OP-Bedingungen. Zu solchen minimal-invasiven Eingriffen zählen eine Gefäßkatheteruntersuchung, eine therapeutisch-diagnostische Punktion, eine Biopsie, eine Drainage und andere Eingriffe. Sogar bei einem erfolgreich durchgeführten Eingriff ist es sehr wichtig, das Ergebnis je nach der Art des jeweiligen Eingriffs zu überprüfen, z. B. die richtige Katheteranlage festzustellen, nachzukontrollieren, dass kein Stich der zweiten Gefäßwand vorliegt, usw.
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Somit ist die Ultraschall-Untersuchung ein optimales Verfahren zur Kontrolle von minimal-invasiven Eingriffen. Sie vermindert das Risiko der Entwicklung von Komplikationen, auch wenn Fehlbildungen im Körper des Patienten vorliegen. Sie verkürzt auch die Dauer des Prüfverfahrens.
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In dieser Anwendungshinsicht muss ein Ultraschallgerät einige wichtige Leistungsmerkmale haben. Ein tragbares Ultraschallgerät ist bei der Anwendung unter OP-Bedingungen besonders bequem, insbesondere wenn es an einem medizinischen Ständer befestigt werden kann.
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Die medizinische Ultraschallgerätetechnik bietet anwendungsspezifische Geräte, um speziell die Ultraschallkontrolle von minimal-invasiven Eingriffen, wie z. B. Regionalanästhesie, Punktion und Katheteruntersuchung von Zentral- und peripheren Gefäßen, Biopsie sowie Routinediagnostik der kritischen Zustände, unmittelbar am Ort des Diagnoseverfahrens durchzuführen.
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Aus dem Stand der Technik ist ein tragbares diagnostisches Ultraschallgerät mit einer abnehmbaren Sonde und einer HMD-Anzeigeeinheit mit einem Steuerungsrechner bekannt (
US 2005228281 ). Der Steuerungsrechner ist mit einem Fern-PC drahtlos oder über eine USB-Schnittstelle verbunden. Das tragbare diagnostische Ultraschallgerät hat einen Doppelkernprozessor und ist mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm versehen. Dieser Bildschirm hat eine vorher unerreichbare Integrationsstufe zwischen einem Handheld-PC und einer diagnostischen Ultraschalleinrichtung. Das Gerät hat eine Anzeige und ein Tastenpult. Jedoch ist die Aseptik und die Sterilität unter OP-Bedingungen sehr wichtig, und das setzt voraus, dass die Bedienungsgeräte möglichst wenig Bedientasten haben, um die Ansammlung von Keimen zu vermeiden und eine problemlose Keimfreimachung der sich im Sterilbereich befindlichen Bedienelemente zu ermöglichen. Ein Ultraschallkopf steht im direkten Kontakt mit dem Körper des Patienten und befindet sich somit in der Regel im Sterilbereich. Um den aseptischen Anforderungen gerecht zu werden, kann der Ultraschallkopf mit einem speziellen Film beschichtet oder in einen sterilen Schlauch eingesetzt werden. Die Keimfreihaltung des Ultraschall-Geräts ist eine komplizierte Aufgabe. Um sie zu lösen, müssen sterile Einwegfolien verwendet werden. Allerdings muss dabei vermieden werden, dass die Lüftungslöcher des Ultraschall-Geräts zugedeckt sind, um den benötigten Luftwechsel nicht zu stören.
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Die Anmeldung US 2014031694 offenbart eine Ultraschall-Abtasteinrichtung, die in Form eines tragbaren Rechners ausgebildet ist. Somit wird die Aufgabe der Bewegungsfreiheit gelöst. Allerdings bleibt das Problem der überflüssigen Funktionalitäten und Bedienelemente auf der Konsole der Ultraschall-Abtasteinrichtung erhalten, die für die Durchführung einer allgemeinen diagnostischen Untersuchung und nicht für die speziellen Verfahren vorgesehen sind. Auch bleibt das Problem der Positionierung der Einrichtung im Arbeitsbereich der Ärzte – Anästhesisten, Notfallmediziner bzw. Gefäßchirurgen – ungelöst, denn solche Einrichtungen setzen voraus, dass sie unbedingt direkt auf dem Tisch bzw. auf einem speziellen Wagen betrieben werden müssen. Sie können nicht bequem neben dem OP-Tisch angebracht werden.
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Durch die
RU 83179 ist eine tragbare Ultraschall-Diagnose- und Monitoringseinrichtung bekannt. Diese Einrichtung wird in präoperativer, operativer und postoperativer Stufe benutzt, um Informationen über den Zustand der Hirndurchblutung zu bekommen. Die Einrichtung besteht aus einigen austauschbaren verschiedenartigen Ultraschall-Empfangs- und Strahlsonden, die über einen Anschluss für eine Ultraschall-Sonde und eine Empfangs- und Sendeeinheit an einen Zentralrechner angeschlossen werden, der mit einem LCD-Bildschirm versehen ist. Als Bedienmittel werden in dieser Einrichtung ein Sensorbildschirm und eine zusätzliche Steuerbaugruppe in Form eines Achsen-Kugel-Steuerorgans (trackball) verwendet, wobei jeder davon nur die ihm zugeordnete Funktionen erfüllt. Die Einrichtung hat auch einen Festkörperspeicher und einige Steckanschlüsse, um externe Übertragungsgeräte und Ein- und Ausgabeeinrichtungen an den Rechner anzuschließen. Die Einrichtung gehört zu den fachspezifischen Geräten und bietet keine Möglichkeit, an den für die OP-Räume und Abteilungen für Anästhesiologie und Intensivmedizin üblichen Mehrzweckhalterungssystemen befestigt zu werden, z. B. an stehenden bzw. liegenden Stangen in Deckenkonsolen für Anästhesisten oder Chirurgen neben dem OP-Tisch bzw. an ortsbeweglichen Infusionsständern und -stativen. Die Bedieneroberfläche der Einrichtung wird benutzt, um die Betriebsstellgrößen zu steuern. Dabei wird nur die berührungsempfindliche Bildschirmtechnik benutzt.
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Alle Einstellungen und Regelungen sind nur jeweiligen Schaltflächen und virtuellen Schiebereglern und Scrollboxen zugeordnet.
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Die Praxiserfahrungen der Ärzte beim Betrieb solcher Anlagen ergaben, dass das größte Problem bzw. eine Unhandigkeit darin bestand, dass man unbedingt darauf visuell achten musste, dass der Finger des Bedieners die gerade benötigten Bedienelemente der Benutzeroberfläche traf bzw. berührte und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass manche Befehle bzw. Funktionen aus Versehen fehlerhaft gewählt werden. Eine der ungewöhnlichsten Empfindungen des Arztes, der mit rein berührungsempfindlichen Bildschirmen arbeitet, ist es, dass es keine Rückmeldung bei der Regelung einzelner Einstellgrößen gibt. Die menschliche Wahrnehmung bleibt nach wie vor analog und nicht digital. Daher wäre es physiologisch gerechter und auch verständlicher, wenn bestimmte Parameter geändert werden, indem man einen Regler dreht und nicht eine Schaltfläche für die Inkrementalvergrößerung/-verminderung der Parameter berührt bzw. einen virtuellen Schieberegler auf dem Sensorbildschirm betätigt. Die unnötige Konzentration auf die richtige Schaltflächenbetätigung und nicht auf die Arbeit mit dem Patienten kann die Qualität der minimal-invasiven Verfahren oder der Anästhesie beeinträchtigen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine erhöhte Ergonomie der Ultraschall-Abtasteinrichtung zu erzielen, um die Wahrscheinlichkeit eines ärztlichen Fehlers zu vermindern und den Bedienkomfort zu steigern, indem die Abtasteinrichtung tragbar und mobil ausgeführt wird. Darüber hinaus soll eine Befestigung der Einrichtung an beliebigen handelsüblichen Haltevorrichtungen ermöglicht sein, die Bedienungsoberfläche vereinfacht und die Desinfektion und Sterilisation der mit den Bedienerhänden kontaktierenden Oberflächen mittels ihrer Bearbeitung mit speziellen Präparaten erleichtert sein.
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Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der technische Effekt der Erfindung wird wie folgt erreicht:
Die tragbare medizinische Ultraschall-Abtasteinrichtung (US-Scanner) weist wenigstens einen Empfangs- und Sende-Ultraschallkopf (Empfangs- und Strahlungs-Sonde) auf. Der Empfangs- und Sende-Ultraschallkopf ist über einen Anschluss für den Ultraschallkopf und eine Empfangs- und Sendeeinheit an einen Zentralrechner angeschlossen. Der Zentralrechner weist eine Busleitung auf. Die Busleitung ist an Bedienelemente in Form einer berührungsempfindlichen Flüssigkristallanzeige (LCD-Anzeige) und einer Bedieneinheit an Anschlüsse für externe Ein- und Ausgabegeräte und an einen Festkörper-Datenspeicher angeschlossen. Der Anschluss des Ultraschallkopfes, die Empfangs- und Sendeeinheit, der Zentralrechner, die berührungsempfindliche LCD-Anzeige, die Bedieneinheit, die Anschlüsse und der Festkörper-Datenspeicher sind in ein gemeinsames Gehäuse eingebaut. An seiner hinteren Wand sind ein Abstellgriff und eine Halterung angeordnet. Die Ausbildung des Abstellgriffs ermöglicht es, die Abtasteinrichtung an dem Griff zu tragen und auf einem Tisch abzustellen. Die Halterung dient zur Befestigung an einem senkrechten Ständer. An der Frontwand des Gehäuses ist die berührungsempfindliche LCD-Anzeige senkrecht angeordnet, und die Bedieneinheit ist auf einem geneigten freitragenden Vorsprung angebracht. Die Bedieneinheit ist in Form eines Multifunktionseingabegeräts ausgebildet. Das Multifunktionseingabegerät umfasst einen Encoder mit einem Einstellring. Der Encoder ist mit einer runden Sensorfläche deckungsgleich (überlappend) ausgelegt. Dabei ist der Zentralrechner so ausgebildet, dass die Bediensignale auf der berührungsempfindlichen LCD-Anzeige und der Bedieneinheit parallel laufen (sich überschneiden).
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Ultraschall-Abtasteinrichtung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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An der Seitenwand des Gehäuses können ein Halter für den Ultraschallkopf, Anschlüsse für externe Ein- und Ausgabegeräte sowie eine Einschalttaste mit einer Netzanzeige angeordnet sein.
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Die Stromversorgung ist vorzugsweise als eine netzbetriebene Stromversorgung für ein Wechselstromnetz mit einer Netzspannung von 110–240 V bzw. als eine an ein Bordnetz eines Rettungswagens zuschaltbare Stromversorgung mit 12 V ausgebildet. Das Multifunktionseingabegerät kann mit einer Funktionalität eines «einfrierbaren» Bildes (Standbildes) auf der berührungsempfindlichen LCD-Anzeige ausgeführt sein.
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Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen an Ausführungsbeispielen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1a und 1b die Gesamtansicht der Abtasteinrichtung und
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2 ein Blockschaltbild der Abtasteinrichtung.
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Die tragbare medizinische Ultraschall-Abtasteinrichtung (1a, 1b) enthält einen Empfangs- und Sende-Ultraschallkopf (nicht abgebildet), der mittels eines Kabels an einen speziellen Anschluss 6 des Ultraschallkopfs angeschlossen ist. Die Abtasteinrichtung kann mit verschiedenen Tastköpfen bestückt sein: Konvexsonden, Linearsonden, intrakavitären Sonden, Mikrokonvexsonden. Für den Gefäßzugang ist eine Linearsonde mit einer hohen Piezozellendichte entwickelt. Je nach dem Typ des jeweiligen chirurgischen Eingriffs, z. B. beim Gefäßzugang, ist die Anwendung einer Linearsonde mit einer kurzen (max. 25 mm) Apertur und einer Frequenz von min. 7–10 MHz optimal. Die kurze Apertur ermöglicht es, sogar in einem sehr begrenzten Arbeitsfeld, z. B. bei Kindern, zu arbeiten. Das Vorhandensein von verschiedenen Tastkopfarten erweitert die Anwendbarkeit der sonografischen Abtasteinrichtung als ein Hilfswerkzeug.
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Der Anschluss 6 befindet sich an der Seitenwand des festen Kunststoffgehäuses 1 (1a). Hier befinden sich auch eine Einschalttaste 2 und eine Netzanzeige 3. Der angeschlossene Tastkopf wird im Anschluss mittels einer Arretierung 7 befestigt. An der Frontwand des Gehäuses befindet sich eine berührungsempfindliche LCD-Anzeige 4 (Sensorfläche) sowie ein Multifunktionseingabegerät 5, welches einen Encoder mit einem Einstellring einschließt. Der Encoder ist mit einer runden berührungsempfindlichen Sensorfläche deckungsgleich (überlappend) angelegt, so dass diese beiden als ein einziges Bedienelement betätigt werden können. Das Multifunktionseingabegerät 5 ist auf einem geneigten freitragenden Vorsprung der Frontwand des Gehäuses angebracht.
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Die 9,7-Zoll große Sensorfläche 4 ist senkrecht ausgerichtet. Eine solche Anordnung ermöglicht es, über 80% der Anzeigefläche unmittelbar für die sonografische Darstellung zu nutzen. Die Bildabmessungen sind mit denen auf einem 19-Zoll-Bildschirm bei horizontaler Ausrichtung identisch. Der Sensorbildschirm wird benötigt, um bestimmte Funktionen umzusetzen wie z. B. eine Abstandsmessung unmittelbar auf dem Bild, eine Brennpunktbereichseinstellung, indem ein Interessengebiet berührt wird, und eine TGC-Regelung (schnittbildweise [bzw. schichtweise] Einstellung des Verstärkungsfaktors je nach Tiefe).
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Das Multifunktionseingabegerät 5 ist die Bedieneinheit. Alle Bedienfunktionen werden anhand einer einzigen Einrichtung ActivTwist ausgeführt (Multi-Touch Ring Encoder Software Development Kit User s Guide, v2.0. Bulletin #1198, 2012). Diese Einrichtung vereinigt einen üblichen Encoder – den Einstellring –, welcher eine Stellgröße mittels Drehung verändern kann, mit einer runden Sensorfläche, die in diesen drehbaren Einstellring integriert ist. Alle Hauptparameter und Funktionen sind durch Berührung der Sensorfläche mit Fingern aktiviert. Der untere Teil des Multifunktionseingabegeräts 5 hat mehrere Schaltflächen bzw. Elemente der grafischen Benutzeroberfläche. Dabei handelt es sich um eine Werkzeugleiste mit Hauptabtastparametern. Die Drehung des Einstellrings verändert die jeweilige laufende Stellgröße (z. B. die Verstärkung oder die Frequenz). Alle übrigen Parameter sind auf Nachbarschaltflächen angezeigt. Um auf die Einstellung einer anderen Stellgröße zu wechseln, braucht man nur über den Einstellring mit dem Finger zu streichen. Dabei wird die laufende Stellgröße gewechselt. Die Sensorfläche 4 und ein Tragarm mit dem Multifunktionseingabegerät 5 ermöglichen, die Desinfektion und die Sterilisation der mit den Bedienerhänden kontaktierenden Oberflächen bei ihrer Bearbeitung mit speziellen Präparaten auszuführen.
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Die linke Seitenwand des Gehäuses 1 der Abtasteinrichtung hat einen Halter 10 für den Ultraschallkopf sowie Anschlüsse (Ports) für externe Ein- und Ausgabegeräte: 11 – Audioausgang, Anschluss für die Zuschaltung einer externen Lautsprecherbox, 12 – LAN-Anschluss (10/100Base-TX Ethernet), 13 – Doppelanschluss USB 2.0, 14 – HDMI-Anschluss, 15 – SVGA-Ausgang.
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Die hintere Wand des Gehäuses 1 ist mit einem universellen Abstellgriff 8 versehen. Der Abstellgriff 8 ist so ausgebildet, dass die Abtasteinrichtung am Abstellgriff 8 tragbar und auf einem Tisch aufstellbar ist. Um die Abtasteinrichtung an einem senkrechten Ständer zu befestigen, gibt es eine Halterung 9, die ebenfalls an der hinteren Wand montiert ist.
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Das Gehäuse 1 nimmt eine Empfangs- und Sendeeinheit 16 des US-Signals auf (2). Das Signal wird vom Anschluss 6 des Ultraschallkopfs an den Zentralrechner 21 übertragen. Die Busleitung (nicht abgebildet) des Zentralrechners 21 ist an die berührungsempfindliche Flüssigkristallanzeige 4 und an die Bedieneinheit 5 sowie an die Anschlüsse 6 für die externen Ein- und Ausgabegeräte (11–15), einen Lautsprecher 17 und einen Festkörper-Datenspeicher 18 angeschlossen. Der Festkörper-Datenspeicher 18 dient zur Ablage des Betriebssystems, der Verwaltungssoftware für die Abtasteinrichtung sowie zur Abspeicherung der von der Abtasteinrichtung unmittelbar empfangenen Daten. Bei diesen Daten handelt es sich um verschiedene Bilder, Cine-Loops, Berichte und Messdaten- und Patientenuntersuchungsprotokolle.
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Die Abtasteinrichtung wird durch eine Stromversorgung 20 entweder von einem Wechselstromnetz mit Netzspannung von 110–240 V gespeist, oder sie kann an ein Bordnetz der Rettungswagen mit der Bordspannung von 12 V angeschlossen werden. Die Möglichkeit des Batteriebetriebs mit Batterien 19 ist auch vorgesehen.
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Der Zentralrechner 21 sorgt für die Zusammenwirkung der Bedienelemente der Abtasteinrichtung. Seine Ausbildung ermöglicht einen Parallelbetrieb (die Überschneidung) der Bediensignale auf der berührungsempfindlichen LCD-Anzeige 4 und der zusätzlichen Bedieneinheit 5. Die Abtasteinrichtung unterstützt alle für die Sonografie benötigten Betriebsarten und Verfahren, einschließlich der Grauwertdarstellung, der Farbdoppler-Ultraschalluntersuchung, des Power-Dopplers sowie des Pulsed-Wave-Dopplers. Die Verwaltungsstruktur des Rechners ermöglicht es, typische Untersuchungsverfahren, z. B. Katheteruntersuchung oder Punktion, durchzuführen, wobei die Hauptparameter etwas geändert bzw. variiert werden.
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Funktionsweise der Einrichtung:
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Der Ultraschallkopf wird an den Anschluss 6 für den Ultraschall-Tastkopf mit Hilfe eines speziellen Steckers angeschlossen. Um die Verbindung mit dem Zentralrechner 21 sicherzustellen, wird eine Empfangs- und Sendeeinheit 16 für das Ultraschall-Signal eingesetzt. Die Empfangs- und Sendeeinheit 16 erzeugt ein elektrisches Signal, welches in Form eines akustischen Ultraschallsignals mittels Piezozellen im Geräuschekopf (akustischen Kopf) des Tastkopfes gestrahlt wird. Nach der Patientengewebereflexion wird das Ultraschallsignal durch Piezozellen empfangen. Sie setzen es in einen elektrischen Impuls um. Dieser Impuls wird durch die Empfangs- und Sendeeinheit 16 des Ultraschall-Signals wahrgenommen, softwaregestützt ausgewertet und an den Zentralrechner 21 übertragen. Nach der Auswertung/Verarbeitung einer Signalfolge erstellt der Zentralrechner 21 eine Darstellung (Visualisierung) auf der LCD-Anzeige der Sensorfläche 4.
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Die Bedienung der Einrichtung erfolgt mit Hilfe von zwei Bedienelementen – einer LCD-Sensorfläche 4 und einem Multifunktionseingabegerät 5. Die Sensorfläche 4 ermöglicht es, bestimmte Funktionen aufzurufen, indem jeweilige Schaltflächen und Menüpunkte unmittelbar auf dem Bildschirm betätigt werden. Das Multifunktionsgerät 5 dient zur einfachen intuitiven Bedienung der Einrichtung. Dabei werden jeweilige Stellgrößen mittels Gesten auf einer runden Sensorfläche gewählt und mittels Drehung des Einstellrings des Encoders verändert. Darüber hinaus ergibt die Betätigung des Multifunktionsgeräts 5 das sogenannte „Einfrieren” des Bildes (Standbild-Modus) oder den Abbruch dieses Modus.
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Die LCD-Sensorfläche 4 dient sowohl zur Sichtbarmachung des Ultraschallbildes als auch zur Bedienung der Einrichtung. Die eigentliche Ultraschall-Darstellung nimmt den größten Teil der Anzeige ein. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich eine Reihe von fünf Piktogramm-Schaltflächen, deren Funktion und Aussehen je nach der Betriebsart der Abtasteinrichtung variieren. Die aktive Schaltfläche, deren Parameterwert mittels Drehung des Einstellrings eingestellt werden kann, ist immer mittig auf dem Bildschirm angeordnet. Am oberen Rand des Bildschirms befinden sich die Schaltflächen, mit denen ein Drop-Down-Menü aufgerufen werden kann, um die Voreinstellungen (Presets) festzulegen, indem ein jeweiliger gewählter Wert unmittelbar mit der Schaltfläche definiert wird. Der obere Anzeigebereich enthält auch ein Eingabefeld für die Patientendaten. Hier wird z. B. der Patientenname angezeigt (falls er eingegeben ist).
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Die Abtasteinrichtung wird mit einer einmaligen Betätigung der Einschalttaste 2 eingeschaltet. Nach dem Ladevorgang des Betriebssystems und der Verwaltungssoftware der Abtasteinrichtung werden auf dem Bildschirm eine Ultraschalldarstellung und die grafische Bedieneroberfläche (Werkzeugleiste) angezeigt.
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Der Parameter der aktiven Schaltfläche kann mittels Drehung des Stellrings bzw. mittels Berührung des oberen und des unteren Rands der Schaltfläche auf dem Sensorbildschirm gewechselt werden. Um vom laufenden auf einen anderen aktiven Parameter zu wechseln, muss die horizontale Streichgeste auf dem Stellring benutzt werden. Bei dem einmaligen Streichen handelt es sich um eine ununterbrochene Bewegung, indem ein Finger niedergelassen, schnell zur Seite geführt und von der Oberfläche weggenommen wird. Das einmalige horizontale Streichen bewirkt die Umschaltung von einer laufenden aktiven Stellgröße auf eine andere benachbarte Stellgröße rechts oder links je nach der Streichrichtung. Die Werkzeugleiste wird um eine Position weitergescrollt, und die nun aktive Stellgröße rückt in die Mitte.
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Die gewünschte Stellgröße kann somit durch mehrere Streichungen gewählt werden. Danach kann die aktive Stellgröße mit dem Einstellring eingestellt werden.
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Um das Links- oder Rechts-Blättern der Stellgrößen auf der Werkzeugleiste zu beschleunigen, kann ein entsprechender Pfeil unmittelbar auf dem Bildschirm gedrückt werden. Der gewünschte Parameter kann auch aktiviert werden, indem er direkt auf dem Bildschirm berührt wird.
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Um die Betriebsart der Abtasteinrichtung zu ändern, muss die vertikale Streichungsgeste auf- oder abwärts benutzt werden. Dabei schaltet die Werkzeugleiste in die Ansicht zur Auswahl der Betriebsarten um.
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Die vorgeschlagene erfindungsgemäße Einrichtung ist tragbar und kann sowohl in den OP-Raum als auch zu einem anderen Behandlungsort transportiert sowie in einem Rettungswagen benutzt werden.
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Die Abtasteinrichtung kann entweder auf einem Tisch aufgestellt oder an handelsüblichen universellen Haltevorrichtungen montiert oder an beliebigen mobilen Ständern, darunter auch an Infusionsständern, befestigt werden.
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Die Bedienungsoberfläche der Abtasteinrichtung ist maximal vereinfacht und intuitiv gestaltet. Sie ist mit keinen unnötigen Funktionen überlastet, denn sie ist nicht für das Sonografie-Personal sondern für Anästhesisten, Notfallmediziner, Chirurgen sowie Allgemeinmediziner vorgesehen.
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Die Bedienungsoberfläche beruht auf analoger rückgekoppelter Parameteränderung und bietet die Möglichkeit, einstellbare Parameterwerte mit Hilfe von intuitiven Gesten und Berührungen des berührungsempfindlichen Multifunktionsbedienorgans 5 zu verändern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005228281 [0007]
- RU 83179 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Multi-Touch Ring Encoder Software Development Kit User s Guide, v2.0. Bulletin #1198, 2012 [0024]