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Sitz für offene Fahrzeuge, wie Schlepper, Motorräder od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz für offene Fahrzeuge, wie
Schlepper, Motorräder od.dgl., mit einem Sitzpolsterkörper, der mit einem Uberzug
versehen ist, Bekanntlich sind die Sitze bei offenen Fahrzeugen einem erheblichen
Witterungseinfluß ausgesetzt. Bei Niederschlägen, beispielsweise bei Regen, wird
die Sitzfläche eines solchen Sitzes naB, so daß die Benutzung eines solchen nassen
Sitzes nicht nur unangenehm ist, sondern darüber hinaus auch gesundheitsschädigend
sein kann. Die Nässe dringt nämlich vom Sitz her durch die Bekleidung des Sitzbenutzers
hindurch und gelangt damit zum Körper. Umgekehrt verhalten sich die Dinge auch bei
heißer Witterung, weil die auftretende Körpertranspiration
ebenfalls
im Sitzbereich nicht entweichen kann.
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Bisher ist es üblich, z . B. Sitze auf Ackerschleppern mit einer
Polsterkissenauflage zu versehen oder den ganzen Sitz in üblicher Weise über Federkern
und Polsterauflage aüfzubauen. Hierbei werden robuste Kunstleder- und Kunststoff-Bolien
verwendet, die absolut wasser- und schweißundurchlässig sind und keine Durch- oder
Entlüftung zulassen.
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Außerdem ist die Ableitung vor Nässe im Sitzbereich - beispielsweise
nach unten - ausgeschlossen, weil eine Benässung des Sitzpolsters nicht zu einer
Ableitung, sondern zu einer Speicherung des Wassers führt. Eine Verrottung ist demzufolge
unvermeidlich. Die Folge von allem ist, daß der Schlepperfahrer in nasser Kleidung
sitzt, wenn er seine Arbeit, wie üblich, auch bei schlechter und heißer Witterung
ausüben will.
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In Erkenntnis all dieser Mängel vorbekannter Sitze besteht nun die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Fahrzeugsitz so ZU gestalten, daß
diese gesundheitsschädigenden Nachteile vermieden werden.
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Erreicht wird das Ziel-der Erfindung zunächst in vorteilhafter Weise
im wesentlichen dadurch, daß innerhalb der selbst wasserdicht gestalteten und/oder
mit einem wasserdichten tiberzug versehenen Sitzoberfläche gegenüber dieser vertieft,
d.h. höhenebenenversetzt hierzu parallel zur Sitzoberfläche verlaufend eine von
der wasserdichten Oberfläche des Sitzkörpers und/oder von dem, den ßitzkörper uafassenden
Verzug gebildete Lüftungs-bzw. Peuchtigkeitsablauf-Rinnenstrkktur mit zu den Sitzrändern
strebendem Richtungsverlauf vorgesehen ist, und daß dabei gegebenenfalls diese Oberflächen-Rinnenßtruktur
zusätzlich mit einer, sus einem stark geöffneten Material bestehenden abdeckung
mit im wesentlichen gitterförmigein Charakter, z.B. mit einem Polstereigenschaften
einerseits und einem haftreibungsfördernden Effekt anderseits besitzendes synthetisches
Gittergewebe ergänzt ist.
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Der entscheidende Vorteil des Erfindungegegenstandes ist darin zu
sehen, daß der Benutzer eines mit den Merkmalen der Erfindung ausgerüsteten Fahrzeugsitzes
praktisch schwebend auf dem eigentlichen Sitzpolsterkörper sitzt. Durch die neuartige
Oberflächenstruktur der Oberfläche des Sitzpolsterkörpers oder einer diesen Sitze
polsterkörper kapselnden Überzugsabdeckung wird eine Art Dachrinnenwirkung erzielt
mit dem außerordentlichen Vorteil, daß Nässe von außen vom Sitz ablaufen kann, und
daß außerdem eine Entlüftung und Austrocknung einer durch Körperschweiß bewirkten
FeuchtigKeit von innen ermöglicht wird. Die Sitzoberfläche unterliegt durch die
neuartige Rlnnenatruktur einer standigen Be- und Entlüftung, so daß ein Benutzer
eines solchen Sitzes erstmalig nicht mehr in'nasser Kleidung mit der damit drohenden
gesundheitsschädigenden Gefahr auf des Sitz tu sitzen braucht.
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Erhöht wird diese Be- und Entlüftungswirkung auf der einen Seite
sowie die Nöglichkeit des Wasserablaufes anderseits-durch eine Abdeckung, welche
sich in einer Ebene oberhalb dieser Rinnenstruktur befindet und aus
einem
stark geöffneten Material, z.Be aus einem mit Polstereigenschaften und einem haftreibungsfördernden
Effekt ausgerüsteten synthetischen Gittergewebe besteht.
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Dieses Gittergewebe dient praktisch als Sitzunterlage für den Benutzer
eines solchen Sitzes die bewirkt, daß auch bei Belastung des Sitzes durch den Benutzer
die sitzpolsterseitige Rinnenstruktur erhalten und damit der neuartige Be- und Entlüftungseffekt
gewahrt bleibt.
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Eine praktische Verwirklichung des Brfindungsgegenstandes wird dadurch
erzielt, wenn der Sitz mit einer zweilagigen Überzugsabdeckung versehen ist, wobei
der am Sitzkörper anliegende folienhafte ueberzug wasserdicht ausgeführt ist, eine
profilierte Lüftungs- bzw.
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Feuchtigkeitsablauf-Rinnenstruktur aufweist und aus kunstlederartigen
Werkstoffen gebildet ist, während die Abdeckung als auf den erhabenen Scheiteln
der überzugsseitigen Rinnenstruktur aufliegendes, mit dem Uberzug unter Beibehaltung
durchlaufender Kanäle im Überzug organisch verbundenes Gittergewebe ausgebildet
ist.
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Diese zweilagige Ubersugsabdeckung kann nun bei
allen
herkömmliche Sitzen mit normalerweise glatter, rinnenfreier Oberfläche wendung finden,
so daß auch dadurch ein bisher keine Möglichkeit des Be- und Entlüftens aufweisender
Fahrzeugsitz in einen solchen umgewandelt werden kann. Such bei der Erstausstattung
solcher Sitze kann der Sitzpolsterkörper mit einer solchen zweilagigen Überzugsabdeckung
ausgerüstet werden, wobei der am Sitzpolsterkörper anliegende Überzug die profilierte
Rinnenstruktur beliebigen Richtungsverlaufes aufweist, während das darauf liegende,
und mit dem ttberzug organisch verbundene Gitter eine Auflage bildet, die es gestattet,
bei Belastung des Sitzes durch den Benutzer die Rinnen struktur beizubehalten.
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Eine solche Gitterauflage kann nun in der Praxis in bekannten Verfahren
hergestellt sein und die bekannten Sigenschaften-eines Sitzkomforts aufweisen indem
eine solche Gitterauflagebeispielsweise mit Kunststoff oder mit Kunststoffschaum
ummantelt ist.
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Des weiteren kann jedoch die Erfindung ihren Niederschlag auch darin
finden, daß bei einem als Formschaunstoffkörper
ausgebildeten,
innerhalb der Oberfläche eine in der Form hergestellte Rinnanstruktur aufweisenden
Sitzpolsterkörper die gesamte Oberfläche mit einer, eine Wasserdichtigkeit bewirkenden
elastischen Uberzugsversiegelung versehen ist, und daß dabei diese eine Rinnenstruktur
in linearer oder verzweigter Ausführung aufweisende Formkörperoberfläche durch eine
Gitterabdeckung abgedeckt ist.
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Bei dieser Möglichkeit kann nun die Oberflächenrinnenstruktur bereits
bei der ii Aufschäumverfahren hergestellten Fertigung des Sitzpolsterkörpers miteingearbeitet
sein, wobei dann zusätzlich über diese rinnenstrukturierte Oberfläche wiederum eine
Gitterabdeckung gesogen wird, die damit dem benutzer den neuartigen erhabenen Sitteffokt
über der Rinnenstruktur ermöglicht und damit eine Beibehaltung der durchlaufenden
Rinnen garantiert wird.
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Bei solchen forageschäulten Sitzpolsterkörpern ist es dann vorteilhaft,
zur Herabsetzung der Wasservernetzung die mikroporige 0berflächenstr4tur- der Haut
des
Formkörpers mit einem elastischen verzug zu versiegeln, damit eine Art Abflußbeschleunigung
für die Feuchtigkeit gebildet wird und das Eindringen von Feuchtigkeit damit absolut
ausgeschaltet ist.
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Schließlich können in diesem Zusammenhang die geformten Sitzpolsterkörper
auch mehrlagig aus Polstermaterialien unterschiedlicher Härte und Rückprallelastizität
bei Bildung eines Polstergefälles erstellt werden, um unterschiedliche Stoßbelastungen
abfangen zu können.
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Und schließlich könnte die Uberzugsabdeckung auch noch mit Befestigungselementen
ausgerüstet sein, die eine organisch feste Verbindung zwischen dieser tberzugsabdeckung
und dem Sitzpolsterkörper ermöglichen.
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Es ist zusammenfassend der Erfindung gelungen, die Eigenschaften
von Sitzen für offene Fahrzeuge entscheidend zu verbessern und die gesundheitsschädigenden
Gefahren für den Benutzer eines solchen Sitzes auszuschalten. Der Erfindungsgegenstand
stellt in seiner
praktischen Verwirklichung in der Gestaltung einer,
eine b.- und Entlüftung der Sitzoberfläche ermöglichenden Rinnenstruktur in Verbindung
mit einer gitterförmigen Abdeckung eine für die Praxis höchst brauchbare Lösung
dar.
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Im übrigen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes auf
den beiliegenden Zeichnungen wiedergegeben; dabei zeigen: Fig. 1 eine schaubildliche
Gesamtdarstellung eines Sitzes für offene Fahrzeuge, Fig. 2 eine ebenfalls schaubildliche
Wiedergabe einer zweilagigen Vberzugsabdeckung für einen Fahrzeugsitz, Fig. 3 eine
gegenüber der Fig. 2 abgewandelte Ausführung einer solchen tberzugßábieckung, Fig.
4 eine Schnittdarstellung eines angeformte
Rinnen aufweisenden
Formschaum-Sitzpolsterkörpers, und Fig. 5 eine weitere lusführungsform eines schaumgeformten,
jedoch mehrschichtigen Sitspolsterkörpers.
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Dabei ist mit 10 ein Fahrzeugsitz bezeichnet, der aus einer Sitzschale
und einem Rückenteil bestehen kann. Um die Erfindungswirkung zu erzielen, kann ein
solcher Sitz gemäß dem Beispiel nach Fig. 2 und 3 mit einer zweilagigen Ubersugsabieckung
11,12 ausgerüstet sein. Diese Uberzugsabdeckung kapselt den eigentlichen Sitzpolsterkörper.
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Dabei ist zunächst auf dem Sitzpolsterkörper aufliegend~ein folienhafter
ueberzug 11 vorgesehen, welcher derart profiliert sein kann, daß sich zwischen erhabenen
Stegen 13 Rinnen 14 bilden. Dabei ist die Rinnenstruktur so gewählt, daß sie entweder
in linearer oder verzweigter Ausführung vorgesehen sind. Sie weisen im wesentlichen
zu den Sitzrändern hin, damit ein Ablauf der Feuchtigkeit möglich-ist. Dieser Uberzug
ist absolut wasserdicht ausgebildet und kann aus Kunstleder od.dgl. bestehen.
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Auf diesem Uberzug 11 ist eine gitterförmige Abdeckung 12 vorgesehen,
die zweckmäßig als stark geöffnetes synthetisches, zweckmäßig kunststoffschaumummanteltes
Gittergewebe ausgebildet ist, das mit dem Ueberzug 11 eine feste Verbindung eingeht.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 handelt es sich um einen geschäumten
Formkörper 15, bei welchem Rinnen 16 in der Herstellungsform in die Oberfläche eingearbeitet
sind. Auch diese Rinnen 16 werden durch eine Gitterabdeckung 12 abgedeckt. Zusätzlich
kann die gesamte Oberfläche mit einem Versiegelungsüberzug 17 oder gegebenenfalls
mit einem wasserdichten Folienüberzug versehen sein.
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Ahnlich ist auch die Sitzausführung gemäß Fig. 5 gestaltet, bei der
es sich um ein mehrschichtiges Polster 15,18 handelt. Auch hierbei sind in die Oberfläche
Rinnen 16 eingearbeitet und ein zusätzliches Gittergewebe 12 übergespannt. Die gesamte
Oberfläche kann auch hier mit einer elastischen Versiegelung 17 versehen sein.
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Die Gitterabdeckung 12 kann in bekannten herkömmlichen Verfahren der
Oberflächenkontur des Sitzes angepaßtaufgebracht werden.
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Es versteht sichsnicht zuletzt von selbst, daß die dargestellten
und beschriebenen Ausführungsformen nur als mögliche Ausführungsbeispiele für die
praktische Verwirklichung der Erfindung anzusehen sind, die jedoch keinesfalls allein
hierauf beschränkt sein sollen. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung noch mancherlei
andere Ausführungen insbesondere auf die Gestaltung und Bildung der Oberflächenrinnenstruktur
eines Sitzes möglich, die jedoch, sofern sie in Verbindung mit einer Gitterabdeckung
ein praktisch schwebendes Sitzen des Benutzers oberhalb einer Oberflächenbelüftung
ermöglichen, als mit zur Erfindung gehörig angesehen werden.