DE2118649B2 - Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisation-Dispersion beschichtetes Papier - Google Patents
Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisation-Dispersion beschichtetes PapierInfo
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- D21H19/10—Coatings without pigments
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- D21H19/24—Coatings without pigments applied in a form other than the aqueous solution defined in group D21H19/12 comprising macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Es ist bekannt, daß einseitig mit Vinylindenchloridcopolymerisat
beschichtete Papiere je nach Art des Trägermaterials und der Beschichtungsstärke eine mehr
oder weniger starke Rollneigung aufweisen. Diese Rollneigung führt zu erheblichen Schwierigkeiten beim
Pedrucken und Verarbeiten der beschichteten Materialien. Zur Beseitigung der Rollneigung ist es bekannt, die
Papierrückseite zu befeuchten oder auch zusätzlich die Papierseite mit hygroskopischen Stoffen oder mit stark
verdünnten Kunststoffdispersionen zu beschichten. Diese Verfahren sind jedoch dann nicht mehr
anwendbar, wenn die Papierrückseite einen Pigmentstrich trägt oder wenn die Rückseite mit einem
hochwertigen Druck versehen werden soll, da die Oberfläche des Papiers durch die genannten Behandlungen
derart stark verändert wird, daß die beobachteten Mängel bei der weiteren Verarbeitung auftreten.
Andererseits führt die Rollneigung unbehandelter Papiere zu erheblichen Schwierigkeiten beim Bedrukken
und Verarbeiten dieser Papiere.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Rollneigung derartiger Papiere zu beseitigen.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß man der zur Beschichtung verwendeten Vinylidenchloridcopolymerisat
(VDCC)-Dispersion 5 bis 30% eines Polyäthylengjykols
mit einem mittleren Molekulargewicht von 100 bis 1500 einverleibt. 5·;
Aus der US-PS 29 61 419 sind beschichtete Papiere
bekannt, zu deren Herstellung Dispersionen von Styrolpolymerisaten Verwendung finden, die als nichtionogenes
Netzmittel 2 bis 10% eines Äthylenoxidkondensats einer hydrophoben organischen Verbindung, mi
z. B. Polyoxyäthylenglykolmonosiearinsäurecstcr (Beispiel
IV), enthalten. Der Gehalt an diesem Polyäthylenglykolfettsäureester
ist nicht zwingend; die Zugabe erfolgt nur für den F-'all, daß die Bcschichtungsmassen
bei der Beschichtung hohen mechanischen Scherkräften >>'.
ausgesetzt werden (Spalte 5, Zeile 24 bis 35). Die US-PS
29 61419 unterscheidet sich also bereits in der Aufgabenstellung vom Anmeldungsgegenstand.
Bei dem Verfahren der DE-OS 19 44159 wird das
Papier selbst mit einem Gemisch aus einem Polyoxyalkylenglykolfeuchtigkeitsstabilisator
und einem Polyoxyäthylen-Oxypropy lenglykol- Blockpolymerisat behandelt
Wie jedoch vorstehend dargelegt, läßt sich bei einseitig gestrichenem Papier die übliche Rückseitenbehandlung
der unbeschichteten Papierseite mit diesen sogenannten Flachlagemitteln wegen der dadurch
bedingten Bedruckungsschwierigkeiten nicht vornehmen.
Der Austausch der Styrolpolymerisate der US-PS 29 61419 gegen die erfindungsgemäß verwendeten
Vinylidenchloridcopolymerisate führt also nicht zum
Anmeldungsgegenstand, da in der US-PS 29 61 419 nicht Poiyäthylenglykol sondern Polyäthylenglykolderivate{Ester)
Anwendung finden. Bei der DE-OS handelt es sich nicht um eine Kunststoffbeschichtungsmasse,
sondern um die Imprägnierung des CeIh i'osematerials selbst mit dem genannten. Polyalkylenglykol enthaltenden
Gemisch.
Wie die Beispiele zeigen, wird erfindungsgemäß ein erheblicher technischer Fortschritt erreicht. Während
bei einem in üblicher Weise mit Vinylidenchloridcopolymerisat-Dispersion
beschichtet™ Papier die Längenabnahme (als Maß für die Rollneigung) 93% beträgt
(vgl. Vergleichsbeispiel 1), sind es erfindungsgemäß nur 0 bis 0,7% (Beispiele 2 bis 4).
In ähnlicher Weise beträgt bei einem in herkömmlicher Weise beschichteten Papier bei einer Rundscheibe
von 113 mm Durchmesser und einer Luftfeuchtigkeit von 0 Prozent die Einrollung 113 —60 = 53 mm
(Vergleichsbeispiel 1), während erfindungsgemäß die Einrollung nur 113 — 108 = 5 mm, 113—110 = 3 mm
bzw. 113 — 100 = 13 mm beträgt (Beispiele 2 bis 4). Bei
einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent sind die erfindungsgemäß erzielten Ergebnisse sogar noch erheblich
besser im Vergleich zum Stand der Technik.
Vorzugsweise wird das Poiyäthylenglykol der VDCC-Dispersion in Form einer 50-prozentigen wäßrigen
Lösung vor dem Aufbringen auf das Papier zugesetzt.
Überraschenderweise hat sich auch herausgestellt, daß die Dichtigkeitseigenschaften, insbesondere die
Wasserdampfdichtigkeit, durch den verhältnismäßig hohen Zusatz des Polyäthylenglykols nicht wesentlich
beeinflußt werden.
Erfindungsgemäß wird die Rollneigung, gemessen nach der Mil-B-Prüfvorschrift, wesentlich verbessert
gegenüber einem mit VDCC-Dispersion beschichteten Papier ohne Zusatz des Polyäthylenglykols.
Darüber hinaus wurde durch ausgedehnte Versuche festgestellt, daß der Zusatz anderer Weichmacher,
welche an sich bekannt sind, wie Glycerin, Triglykol, Casein oder Sorbit, erheblich schlechtere Werte für die
Rollneigung ergibt. Zum Teil liegen diese Werte sogar noch über den Werten des mit VDCC-Dispersion
beschichteten Papieres ohne irgendwelchen Zusatz. Somit kann der Zusatz üblicher Papierweichmacher
sogar eine erhebliche Verschlechterung der Rollneigung und eine nachteilige Beeinträchtigung der Dichtigkeitseigenschaften ergeben.
Da im allgemeinen der erfindungsgsmäße Zusatz des
Polyäthylenglykols die Siegeltemperatur erhöht, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, bei Bedarf, d. h. wenn das
beschichtete Material heißsiegelfähig sein soll, den Zusatz des Polyiiihylenglykols auf dt;n Grundstrich zu
beschränken und darüber einen Strich ohne Poiyäthylenglykol aufzubringen. Dadurch erhält das so beschichtete
Papier die erforderliche Hcißsicgelfähigkeit,
während durch den Zusatz zum Grundstrich der Effekt der Flachlage bzw. der verminderten Rollneigung
beibehalten wird.
Das Aufbringen der mit Polyäthylenglykol vermischten
VDCC-Dispersion kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, wobei es sich als sehr zweckmäßig
erwiesen hat, eine Dispersion zu verwenden, der kurz vor dem Aufbringen auf das Papier das
Polyäthylenglykol in Form einer 50-prozentigen wäßrigen Lösung gesetzt wird.
Auch ist es möglich, mehrere Schichten in verschiedener Anordnung auf das Papier aufzubringen, wobei z. B.
bei drei Strichen der äußerste Strich aus reinem VDCC besteht, wohingegen eine der darunter liegenden
Schichten bis zu 30% Polyäthylenglykol enthalten kann. Auch in dieser Anordnung erweist sich der Zusatz des
Polyäthylenglykols als wesentliches Merkmal zur Verhinderung der RoUneigung, während die Dichtigkeitseigenschaften
in keiner Weise beeinträchtigt werden.
Die Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutern die Erfindung.
Vergleichsbeispiel 1
Ein satiniertes Papier ZN 60 wird auf einer Beschichtungsmaschine
mittels Walzenauftrag mit einer im Handel befindlichen VDC-Copclymerisat-Dispersion
von hoher Flexibilität mit einem mittleren Vinylidengehalt von 50 bis 83 Prozent mit einem Auftrag von
17 g/m2 wie üblich beschichtet (Grundstrich). Anschließend wird mit einer im Handel befindlichen VDC-Copolymerisat-Dispen'.on
geringer Flexibilität mit einem hohen Vinylidengehalt von 83- 95% wie üblich der
Deckstrich von 10 g/m2 aufgebracht.
Das beschichtete Papier besitzt ine Wasserdampfdichte von 0,4 g/m2 · 24 h. Die Porendichte zeigt I
Punkt auf der Flächeneinheit, und die Knickfestigkeit ist sehr gut. Die minimale Siegeltemperatur beträgt 14O0C.
Die RoUneigung wird nach einer Mil-B-Prüfvorschrift
durchgeführt, wonach Streifen von 10 χ 30 cm bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent und 200C
aufgehängt und nach 24 Stunden die Längenabnahme infolge Einrollens der Streifen gemessen wird.
Die gemessene Längenabnahme beträgt 9,3 Prozent.
Nach einer internen Prüfvorschrift werden Rundschreiben von 113 mm Durchmesser bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 0 und 85 Prozent 24 Stunden bei 200C gelagert. Anschließend wird die Einrollung in mm
gemessen.
Im vorliegenden Fall rollt sich die Scheibe von 113 mm auf 60 mm bei 0 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit,
und von 113 mm auf 25 mm bei 85 Prozent relativer
Luftfeuchtigkeit ein.
Ein Papier nach Vergleichsbeispiel 1 wird mit zwei Strichen versehen, wobei der Grundstrich aus einer im
Handel befindlichen VDC-Copolymerisat-Dispersion von hoher Flexibilität mit einem mittleren Vinylidengehalt,
gemischt mit 10 Prozent Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 besteht,
wohingegen der Deckstrich aus einer im Handel befindlichen VDC-Copolymerisat-Dispersion geringer
Flexibilität mit einem hohen Vinylidengehalt besteht Der Grundstrich wird wie bei Vergleichsbeispiel 1 mit
17 g/m2 und der Deckstrich mit 10 g/m2 ausgeführt.
Die Wasserdampfdichte beträgt 0,4 g/m2 · 24 h, während die Porendichtigkeit 1 Punkt pro Flächeneinheit und die Knickfestigkeit ebenfalls 1 Punkt beträgt Die Siegeltemperatur beträgt unverändert 1400C, gemessen bei einem Siegelbackendruck von 1 kg und einer
Die Wasserdampfdichte beträgt 0,4 g/m2 · 24 h, während die Porendichtigkeit 1 Punkt pro Flächeneinheit und die Knickfestigkeit ebenfalls 1 Punkt beträgt Die Siegeltemperatur beträgt unverändert 1400C, gemessen bei einem Siegelbackendruck von 1 kg und einer
ίο Siegelzeit von 0,3 see
Die Prüfung der RoUneigung gemäß Mil-B-Prüfvorschrift ergibt eine Längenabnahme von 0,7 Prozent und
gemäß der internen Prüfvorschrift bei 0 Prozent relativer Feuchte eine Abnahme des Durchmessers der
Scheibe von 113 auf 108 mm.
Ein Papier nach Vergleichsbeispiel 1 wird mit zwei Strichen versehen, und zwar besteht der Grundstrich
aus einer VDC-Copolymerisat-Dispersion von hoher Flexibilität mit einem mittleren Vinylidengehalt mit
einem Zusatz von 20 Prozent eines Poiyäihyiengiykois
mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000. Das Auftragsgewicht beträgt 15 g/m2. Der Deckstrich
besteht wiederum aus einer VDC-Copolymerisat-Dispersion geringer Flexibilität mit einem hohen Vinylidengehalt
mit einem Auftragsgewicht von 20 g/m2.
Die Wasserdampfdichte wird mit 0,7 g/m2 · 24 h gemessen, während die Porendichie 2 Punkte und die
Knickfestigkeit 1 Punkt ergibt. Die Siegeltemperatur (unter den in Beispiel 2 angegebenen Bedingungen) ist
bei 1400C geblieben.
Die Prüfung der Rollneigung gemäß der Mil-B-Prüfvorschrift ergibt eine Längenabnahme von 0 Prozent,
und gemäß der internen Prüfvorschrift geht der Durchmesser bei 0 Prozent relativer Feuchte von 113
auf 110 mm zurück, während bei 85 Prozent relativer Feuchte der Durchmesser überhaupt nicht abnimrr.t.
Ein Papier nach Vergleichsbeispiel 1 wird mit zwei Strichen versehen, wobei der Grundstrich mit einem
Auftragsgewicht von 11 g/m2 mit einer VDC-Copolymerisat-Dispersion
von hoher Flexibilität mil einem mittleren Vinylidengehalt mit einem Zusatz von 10%
eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 aufgetragen wird. Der Deckstrich
wird mit einem Auftragsgewicht von 17 g/m2 mit einer
VDC-Copolymerisat-Dispersion geringer Flexibilität mit einem hohen Vinylidengehalt mit einem Zusatz von
10% eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht von 600 durchgeführt.
Die Wasserdampfdichte beträgt 0,6 g/m2 ■ 24 h, die
Porendichte 1 Punkt und die Knickfestigkeit 2 Punkte.
Die Siegeltemperatur ist auf 1800C angestiegen,
gemessen nach Beispiel 2.
Die Prüfung der RoUneigung gemäß der Mil-B-Prüfvorschrift ergibt eine Längenabnahme von 0%, und
gemäß der internen Prüfvorschrift geht der Durchmes-
!■■■: ser bei 0% relativer Feuchte von 113 auf 100 mm und
bei 85% relativer Feuchte von 113 auf 110 mm zurück.
Claims (4)
1. Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisat-Dispersion
beschichtetes Papier, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Beschichtung
verwendete Dispersion 5 bis 30 Prozent eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht
von 100 bis 1500 enthält
2. Beschichtetes Papier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyäthylenglykol der
Dispersion in Form einer 50-prozentigen wäßrigen Lösung zugesetzt worden ist.
3. Beschichtetes Papier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Grundstrich
mit einem Gehalt an Poiyäthylenglykol mindestens ein weiterer Strich aus Polyäthylenglykol-freiem
Vinylidenchloridcopolymerisat aufgebracht ist
4. Beschichtetes Papier nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mit mehreren
Schichten versehenen Papier die äußerste Schicht aus Polyäthylenglykol-freiem Vinylidenchloridcopolymerisat
besteht, wohingegen eine der darunter liegenden Schichten bis zu 30 Prozent
Poiyäthylenglykol enthält.
25
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712118649 DE2118649C3 (de) | 1971-04-17 | 1971-04-17 | Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisat-Dispersion beschichtetes Papier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712118649 DE2118649C3 (de) | 1971-04-17 | 1971-04-17 | Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisat-Dispersion beschichtetes Papier |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2118649A1 DE2118649A1 (en) | 1972-11-02 |
DE2118649B2 true DE2118649B2 (de) | 1979-01-11 |
DE2118649C3 DE2118649C3 (de) | 1979-09-06 |
Family
ID=5804960
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712118649 Expired DE2118649C3 (de) | 1971-04-17 | 1971-04-17 | Einseitig mit Vinylidenchloridcopolymerisat-Dispersion beschichtetes Papier |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2118649C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3631835A1 (de) * | 1986-09-19 | 1988-03-24 | Kaemmerer Gmbh | Verfahren zur herstellung vergilbungsresistenter papiere, insbesondere gegenueber hitzeeinwirkung |
-
1971
- 1971-04-17 DE DE19712118649 patent/DE2118649C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2118649A1 (en) | 1972-11-02 |
DE2118649C3 (de) | 1979-09-06 |
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