DE2117832B2 - Kraftfahrzeug mit auf die lenkbaren Vorderräder arbeitender blockiergeschützter Bremsanlage - Google Patents
Kraftfahrzeug mit auf die lenkbaren Vorderräder arbeitender blockiergeschützter BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit zwei mittels eines an ihnen angelenkten Lenkgestänges über
ein Lenkgetriebe lenkbaren Vorderrädern, die durch eine Radgeschwindigkeitsgeber aufweisende blockiergeschützte
Bremsanlage abbremsbar sind.
Üblicherweise arbeiten die Antiblockierregler derartiger Kraftfahrzeuge derart, daß sie aus dem von den
Radgeschwindigkeitsgebern abgegebenen Signal den momentanen Radschlupf ermitteln, diesen mit einem
maximal zulässigen Radschlupf vergleichen und eine Entlastung des Bremsdruckes herbeiführen, wenn der
zulässige Radschlupf überschritten wird. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Radschlupf in Fahrtrichtung,
d. h. senkrecht zur Drehachse des Rades erfolgt. Ein durch Seitenführungskräfte der lenkbaren Räder
verursachter Radschlupf parallel zur Drehachse des Rades wird dabei nicht berücksichtigt Die Antiblockierregler
der genannten blockiergeschützten Bremsanlagen arbeiten also zum einen bei eingeschlagenen
Rädern nicht mehr einwandfrei.
Räder die Seitenführung durch diese Räder völlig weg und es wird von dem in solchen Situationen zumeist
überforderten Fahrer des Kraftfahrzeugs das Lenkrad oft unüberlegt stark gedreht Wird nun bei einem
Kraftfahrzeug mit blockiergeschützter Bremsanlage für die lenkbaren Räder der Bremsdruck durch den
Antiblockierregler herabgesetzt, so fangen sich die Räder und übertragen meist schlagartig wieder
Seitenführungskräfte. Ein dann vorhandener zu starker Lenkradeinschlag führt zu einer sofortigen Richtungsänderung,
auf die der Fahrer nicht vorbereitet ist
Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 so weitergebildet werden, daß bei Ansprechen des Blockierschutzes die lenkbaren Räder nicht so stark
eingeschlagen sind, daß hierdurch Gefahren für die Fahrsicherheit entstehen.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe
erfindungsgemäß gelost mit den im Kennzeichen des Anspruchs I angegebenen Merkmalen.
Die US-PS 26 90 916 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer Tandemhinterachse. Die Räder der hinteren
Achse dieser Tandemachse können sich in ihrer Laufrichtung dem momentanen Fahrzustand des Kraftfahrzeuges
anpassen, da diese Achse als Schleppachse ausgebildet ist. Es ist eine Rückstelleinrichtung für diese
geschleppten Räder vorgesehen, welche bei zu starkem Einschlag derselben betätigt wird. Hierzu sind Endschaltern
vergleichbare Schaltventile vorgesehen, die mechanisch durch ein Lenkgestänge der geschleppten Räder
oder von Hand durch den Fahrer betätigt werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist im Hinblick auf einen kompakten Aufbau der
Rückstelleinrichtung von Vorteil, da die axialen Abmessungen des Lenkgetriebes nur unwesentlich
vergrößert werden und die transversalen Abmessungen des Lenkgetriebes nur auf einer Seite vergrößert
werden, wobei in dem zusätzlich beanspruchten Raum sowohl die Stellmotoren als auch die Anschläge liegen.
Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 sind auch bei eingeschalteter Rückstelleinrichtung
noch Lenkradeinschläge von einer Größe möglich, die noch nicht zu einer Gefährdung führt. Damit sind
kleinere Lenkkorrekturen beim Sichwiederfangen der Räder möglich, wie sie z. B. durch unterschiedlich
starkes Blockieren der lenkbaren Räder notwendig werden können.
Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 wirken die Stellmotoren zugleich als
Gasfedern. Sie erlauben also einen absichtlich herbeigeführten stärkeren Einschlag der Räder unter Überwindung
einer verhältnismäßig hohen Gegenkraft; ein nicht beabsichtigter, durch Schreckreaktion hervorgerufener
Lenkradeinschlag ist jedoch weiterhin behindert.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der blockiergeschützten Bremsanlage und der Lenkung eines Fahrzeuges
mit einer Rückstelleinrichtung für die lenkbaren Räder und
F i g. 2 eine Aufsicht auf das Lenkgetriebe und die Rückstelleinrichtung für die lenkbaren Räder, teilweise
im Schnitt
Die in F i g. 1 gezeigte blockiergeschützte Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug weist einen Hauptbremszylinder
10 und Radbremszylinder 14, IS und 16, 17 für Fahrzeugvorderräder 18, 19 bzw. Fahrzeughinterräder
20, 21 auf. Die Radbremszylinder für die Vorderräder sind über eine Leitung 22 und die Radbremszylinder für
die Hinterräder über eine Leitung 24 mit dem Hauptbremszylinder 10 verbunden. Der Hauptbremszylinder
10 ist durch ein Bremspedal 12 betätigbar. Ein Antiblockierregler 26 ist in der Leitung 22 angeordnet
und moduliert den den Radbremszylindern 14 und 15 der Vorderräder 18 und 19 zugeführten Bremsdruck in
Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit der Vorderräder. Diese wird durch elektromagnetische Fühler
28 und 29 gemessen. Ein Bremsdruck-Begrenzungsventil, das beispielsweise lastbetätigt sein kann, liegt in der
Leitung 24 und begrenzt den den Radbremszylindern 16 und 17 der Hinterräder 20 und 21 des Fahrzeugs
zugeführten Bremsmitteldruck auf einen vorgegebenen Wert
Ein Zahnstangen-Lenkgetriebe 32 ist über eine Lenkspindel 34 betätigbar und enthält eine Zahnstange
36, an deren Enden Anschläge 62 bzw. 63 befestigt sowie Spurstangen 38, 39 angelenkt sind, die ihrerseits an
Lenkhebeln 40 bzw. 41 angreifen. Eine Rückstelleinrichtung 42 ist am Gehäuse des Lenkgetriebes befestigt und
über eine verminderten Druck führende Leitung 44 an den Auslaß eines Elektroventils 46 angeschlossen, das
mit einer Saugpumpe, beispielsweise der nicht gezeigten Saugleitung des Fahrzeugmotors über einen Kanal 48 in
Verbindung steht Das Elektroventil 46 wird über eine elektrische Verbindung 49 durch die Antiblockiereinrichtung
26 betätigt
Die Rückstelleinrichtung 42 weist ein Gehäuse 50 auf,
das an dem feststehenden Gehäuse des Lenkgetriebes 32 befestigt ist Kolben 52 und 53 sind in einer
Gehäusebohrung 54 gleitend angeordnet und begrenzen eine mittlere Kammer 55, die über einen Kanal 56
mit der Atmosphäre verbunden ist. Den Anschlägen 62 bzw. 63 zugekehrte Arbeitsräume 58 und 59 stehen mit
der Leitung 44 in Verbindung. Jeder Kolben 52,53 trägt ein das Gehäuse 50 durchdringendes Steilglied 60 bzw.
61, das jeweils mit einem der Anschläge 62 bzw. 63 zusammenwirkt. Zwischen der Zahnstange 36 und dem
Gehäuse des Lenkgetriebes 32 ist eine flexible Schutzmanschette 64 angeordnet.
Die Betriebsweise der Hemmvorrichtung ist wie folgt: Beim Lüften der Bremsen oder bei einer
schwachen Bremsbetätigung befindet sich das Elektroventil 46 in seiner Ruhelage und der Kanal 44 ist mit der
Atmosphäre verbunden, so daß die Stellglieder 60 und 61 ohne besondere Kraft zu erfordern, eingeschoben
werden können, In diesem Fall kann die Zahnstange 36 ungehindert verschoben werden und die maximale
Winkelverstellung der Lenkräder des Fahrzeugs erfolgt unter emer normalen Drehmonientenbeaufschlagun?
der Lenkspindel 34.
Bei einer Bremsbetätigung, bei der die Antiblockiereinrichtung anspricht, wird das Ventil 46 durch die
Antiblockiereinrichtung betätigt und verbindet die Kanäle 44 und 48. Der sich daraus ergebende
Luftdruckabfall in den Kammern 58 und 59 führt zu einer Verschiebung der Kolben 52 und 53 voneinander
fort, bis sie an der jeweiligen Stirnwand der Bohrung 54 anschlagen.
Die freien Enden der Stellglieder 60 und 61 bilden in dieser Stellung Anschläge, die mit den Anschlägen 62
und 63 zusammenwirken können und dadurch die Verschiebung des Lenkgestänges 36 um eine Nullage
auf einen geringen Wert begrenzen, so daß die Möglichkeit unterbunden wird, daß durch den Fahrzeugführer
bei einer starken Bremsbetätigung ohne weiteres große Lenkausschläge bewirkt werden können.
Die Begrenzung der Lenkausschläge erfolgt jedoch elastisch und ist auf einen vorgegebenen Wert begrenzt
Hierdurch behält der Fahrzeugführer die Möglichkeit eine stärkere Winkelauslenkung zu bewirken, indem er
die Lenksäule mit einem beträchtlich höheren als dem normalen Drehmoment beaufschlagt falls dies durch
besondere Umstände erforderlich ist
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Stellmotoren der Rückstelleinrichtung 42 pneumatisch
betätigt Es könnten jedoch auch Hydraulikmotoren Verwendung finden. Falls dazu ein in der Mittellage
geschlossenes Elektroventil verwendet wird, sind beide Kolben 52 und 53 hydraulisch verriegelt Es ist dann
erforderlich, ein vorgespanntes, zusammenschiebbares Federglied zwischen den Stellgliedern 60, 61 und der
Zahnstange 36 vorzusehen, damit die Möglichkeit einer Winkelauslenkung für den Notfall bestehen bleibt.
Gemäß Fig.2 enthält die Rückstelleinrichtung für jede Lenkrichtung lediglich einen Stellmotor mit einen)
Kolben. Es ist jedoch auch möglich, mehrere Stellmotoren anzuordnen, die beispielsweise teleskopartig parallel
zueinander geschaltet sind, wobei jeder dieser Stellmotoren durch jeweils ein Ventil, beispielsweise ein
Elektroventil 46, gesteuert wird und das Ventil in Abhängigkeit von dem während des Bremsens vorhandenen
Haftreibungskoeffizienten betätigt wird, so daß mehrere unterschiedliche Maximalwerte für die Verstellbarkeit
des Lenkgestänges gebildet werden, je nachdem, ob der Koeffizient groß, normal oder klein ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Kraftfahrzeug mit zwei mittels eines an ihnen angelenkten Lenkgestänges über ein Lenkgetriebe
lenkbaren Vorderrädern, die durch eine Radgeschwindigkeitsgeber aufweisende blockiergeschützte
Bremsanlage abbremsbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß an einem ortsfesten Teil des
Kraftfahrzeugs eine Rückstelleinrichtung (42) angeordnet ist, die in eingeschaltetem Zustand mit
elastischen Kräften auf das Lenkgestänge (36,38,39)
im Sinne von dessen Rückstellung aus verhältnismäßig großen Einschlagstellungen in die Geradeausfahrt-Stellung
einwirkt, wobei die Rückstelleinrichtung (42) über eine Steuerleitung (49) mit dem
Antiblockierregler (26) der blockiergeschützten Bremsanlage verbunden ist und durch diesen in den
eingeschalteten Zustand versetzt wird, wenn er die wirksame Bremskraft vermindert
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung zwei
fest mit dem Lenkgestänge (36, 38, 39) verbundene Anschläge (62,63) und zwischen diesen zwei auf dem
Gehäuse einer Zahnstangenlenkung angeordnete Stellmotoren (52, 58; 53, 59) aufweist, deren
Stellglieder (60; 61) bei eingeschalteter Rückstelleinrichtung an den gegeneinandergekehrten Flächen
der beiden Anschläge anliegen.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stellglieder (60; Cd)
der Stellmotoren (52,58; 53,59) bei eingeschalteter Rückstelleinrichtung jeweils einen vorgegebenen
Abstand von den mit dem Lenkgestänge (36,38,39) verbundenen Anschlägen (62,63) in dessen Geradeausfahrt-Stellung
aufweisen.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei erregter Rückstelleinrichtung
die den Anschlägen zugekehrten Arbeitsräurne der Stellmotoren (52, 58; 53, 59) mit einer
verminderten Druck führenden Leitung und die zueinandergekehrten Arbeitsräume mit der Atmosphäre
verbunden sind.
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