DE2113054A1

DE2113054A1 - Strangpresse zum Herstellen von Schlaeuchen und anderen Hohlprofilstraengen aus Gummi oder aehnlichen plastisch verformbaren Kunststoffen

Info

Publication number: DE2113054A1
Application number: DE19712113054
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl-Ing Schwarze
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1971-03-18
Filing date: 1971-03-18
Publication date: 1972-09-21

Description

Strangpresse zum Herstellen von Schläuchen und anderen Hohiprofilsträngen aus Gummi oder ähnlichen plastisch verformbaren Kunststoffen Die Erfindung bezieht sich auf Strangpressen zum Herstellen von Schläuchen und anderen Hohlprofilsträngen aus Gummi oder ähnlichen plastisch verformbaren Kunststoffen, mit einem relativ zu dem Spritzd;,rn radial verstellbaren Mundstück.
Die genaue Einstellung und Einhaltung des Abstandes zwischen Spritzdorn und Mundstück ist für die Herstellung maßgerechter Erzeugnisse unerläßiicn, denn Abweichungen von der vorgesehenen Einstellung wirken sich in Schwankungen der Wandstärke aus und führen in der Regel zu Ausschuß. Die Herstellung von Schläuchen für die verschiedensten technischen Einsatzzwecke stellt an die genaue konzentrische Ausrichtung der formgebenden Werkzeugteile besonders hohe Anforderungen, weil scc, geringe Ungleichmäßigkeiten der Schlauchwandstärke die Platzdruckfestigkeit der fertigen Schläuche wesentlich herabsetzen können, zumindest aber ihren Gebrauchswert erheblich beeinträchtigen. Auf eine radiale Verstellbarkeit des Spritzdornes und Mundstückes zueinander kann aus diesen Gründen daher nicht verzichtet werden. Es ist üblich, zu diesem Zweck eines der beiden Teile - in den allermeisten Fällen das Mundstück - mit Spielraum in einer Ebene quer zur Austrittsrichtung des Preßgutes im Spritzkopf der Strangpresse anzuordnen und durch vier jeweils um Vierteikreise gegeneinander versetzte Stellschrauben zu versanen. Zum Einregulieren sind die Stellschrauben nacheinander wechselweise je nach Bedarf s(> oft zu lösen und wieder anzuziehen, bis die llachprüfung an dem geformten Profilstrang gleichmäßige Wandstärkenbesctsaffenhrit ergibt und damit die gewünschte Konzentrizität bestätigt.
lnfolfre der Vielzahl von Stellschrauben, die wiederum jede für sich mit eigenen Kontermuttern gesichert werden miissen, gestaltet sich jedes erstrtalige Einrichten der Strangpresse langwierig und zeitraubend. Es kommt hinzu, da die während der ganzen Zeit ip zum endgültigen Erreichen der zentrischen Einstellung ausgepreßte Materialmenge als Ausschuß zu betrachten ist, so daß auch schon mit Rücksicht hierauf eine Abkürzung der Einrichtezeiten wünschenswert ist. Die Nachteile der bekannten Verstellvorrichtungen treten um so deutlicher hervor, als die Maßhaltigkeit ständig überwacht und nachgeprüft und von Zeit zu Zeit Korrekturen der ursprünglichen Einstellung vorgenommen werden müssen. Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, die damit zusammenhängenden Arbeiten zu vereinfachen und abzukürzen und eine schnelle, feinstufige Verstellung der formgebenden Teile des Spritzwerkzeuges zu ermöglichen.
Nach der Erfindung kennzeichnen sich Strangpressen der eingangs geschilderten Gattung dadurch, daß sie mit mindestens zwei zum Hervorrufen der Relativbewegung mit dem Mundstück oder dem Spritzdorn in Wirkverbindung stehenden Stellmotoren in um 900 gegeneinander versetzter fester Anordnung am Spritzkopf versehen sind. Zweckmäßig sind die Stellmotoren jeweils paarweise diametral einander entgegengerichtet angeordnet. Wenn sie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als Druckmittelzylinder ausgebildet sind, können die paarweise einander entgegengerichteten Stellzylinder jeweils über ein die Druckbeaufschlagung wechselweise regelndes Steuerventil untereinander verbunden werden, derart, daß die Beeinflussung eines Stellzylinders eine entgegengerichtete Beeinflussung des gegenüberstehenden Stellzylinders einschließt.
Die Erfindung schafft eine einfach zu beherrschende Vorrichtung, die anstelle langwieriger tastender Versuche die gezielte Ansteuerung der günstigsten Einstellung ermöglicht. Das bewegliche Werkzeugteil, wahlweise das Mundstück oder der Spritzdorn, ist infolge der Koppelung der gegeneinander wirkenden Stellmotoren in jeder Stellung gegen unbeabsichtigte Verschiebungen festgelegt, während es andererseits aber den aufgebrachten Steuerimpulsen ohne weiteres Zutun durch Lageänderungen nachgibt. Das Lösen und Wiederanziehen von paarweise vorgesehenen Arretierschrauben entfällt. Da die Korrekturbewegungen in beiden Koordinaten der Verstellebene gleichzeitig in gegenseitiger Überlagerung durchgeführt werden können, ist die genaue Einstellung schon mit einer einfachen Impulsauslösung zu erreichen, so daß die bis zur nächsten Kontrollmessung ausgepreßte Materlalmenge nur vergleichsweise gering ist und die zum völligen Neueinrichten der Strangpresse erforderliche Gesamtzeit überraschend niedriggehalten werden kann. In gleicher Weise sind auch Nachregullerungen während des eigentlichen Fertigungsbetriebes jederzeit kurzfristig möglich.
Für die konstruktive Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wäre die Verwendung beispielsweise von Elektromotoren mit Schnecken- oder Zahnstangengetrieben denkbar, wobei die notwendige hohe Übersetzung der nachgeschalteten Getriebemittel im Verein mit der Selbsthemmung der Schnecken oder dergleichen die Arretierung des angetriebenen Formwerkzeuges schon in einfacher Anordnung begünstigen würde. Größere Vorteile hinsichtlich baulicher Einfachheit und Übersichtlichkeit und auch Ansprechempfindlichkeit bieten jedoch Druckmittelstellzylinder mit geradeiniger Kolbenbewegung, die entweder direkt oder beispielsweise über Stellschrauben mit Zahnstangenantrieb auf das bewegliche Mundstück bzw.
den Spritzdorn einwirken können. Die gewünschte Einstellung ergibt sich als Folge von Änderungen in der Druckbeaufschlagung der in diesem Falle vorteilhaft paarig vorgesehenen Stellzylinder, wozu wegabhängig regelnde Steuerventile oder wahlweise auch magnetelektrische Impulsventile Verwendung finden können.
Die Erfindung ist an einem in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel verdeutlicht. Inder Zeichnung ist: Fig. 1 ein Querschnitt durch den Spritzkopf einer erfindungsgemäßen Strangpresse und Fig. 2 eine Draufsicht auf das Mundstück der Strangpresse nach Fig. 1 mit dem Anordnungsschema der zugehörigen Steuereinrichtung.
Der Spritzkopf 3 der teilstiickweise gezeichneten Strangpresse bildet den vorderen, ausgangsseitigen Abschluß des Strangpressengehäuses 4 mit der drehbar angetriebenen Schnecke 5. Er trägt an stegartigen Rippen 6.in konzentrischer Halterung den üblichen Spritzdorn 7, dem im Austrittsbereich das formschlüssig eingespannte ringförmige Mundstück 8 zugeordnet ist. In dem Ringspalt zwischen Spritzdorn 7 und Mundstück 8 wird die von der Schnecke 5 plastifizierte und vorgeschobene Werkstoffmischung zu einem gleich gestalteten Schlauch geformt und kontinuierlich ausgepreßt.
Das Mundstück 8 ist relativ zu dem feststehenden Spritzdorn mit radialem Spiel in dem Spritzkopf verschiebbar und steht unter der Wirkung von vier jeweils um 90° gegeneinander versetzten, am Umfang des Spritzkopfes fest angebrachten Stellzylindern 9, 10, 11 und 12. Die Stellzylinder sind als hydraulisch oder pneu#matisch beaufschlagbare Einkammer-Arbeitszylinder ausgebildet und stehen mit den freien Enden ihrer geradlInig ein- und ausfahrbaren Kolbenstangen in kraftschlüssiger Wirkverbindung mit dem Mundstückaußenmantel. Die Drucköl- bzw. Druckluftbeaufschlagung wird durch Steuerventile 13, 14 geregelt, die über Rohr- oder Schlauchleitungen an eine Druckmittelquelle (Pfeile 15) einerseits und an die Stellzylinder andererseits angeschlossen sind. Es sind dabei die einander gegenüberstehenden Zylinder 9, 10 und 11, 12 paarweise mit jeweils einem zugeordneten Steuerventil so verbunden, daß mit einer Druckerhöhung in dem einen Zylinder eine proportionale DruckermäI3igung in dem anderen Zylinder des gleichen Paares hervorgerufen wird. Beide Steuerventile 13, 14 sind in enger Nebeneinanderanordnung zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt und können durch einen gemeinsamen Handhebel 16 betätigt werden, wobei durch die in Fig. 2 der Zeichnung angedeutete räumliche Verschwendbarkeit des Handhebels Überlagerungen der Verstellbewegungen des Mundstücks 8 in allen denkbaren Kombinationen möglich sind.

Claims

Patentansprüche:

Strangpresse zum Herstellen von Schläuchen und anderen Hohlprofilsträngen aus Gummi oder ähnlichen plastisch verformbaren Kunststoffen, mit einem relativ zu dem Spritzdorn radial verstellbaren Mundstück, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei zum Hervorrufen der Relativbewegung mit dem Mundstück (8) oder dem Spritzdorn (7) in Wirkverbindung stehende Stellmotoren in um 900 gegeneinander versetzter Anordnung am Spritzkopf vorgesehen sind.
2. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmotoren jeweils paarweise diametral einander entgegengerichtet angeordnet sind.
3. Strangpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmotoren als Druckmittelzylinder (9, 10, 11, 12) ausgebildet sind.
4. Strangpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß paarweise einander entgegengerichtete Stellzylinder jeweils über ein die Druckbeaufschlagung wechselweise regelndes Steuerventil (13, 14) untereinander verbunden sind.

L e e r s e i t e