DE211250C

DE211250C -

Info

Publication number: DE211250C
Application number: DENDAT211250D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 211250 KLASSE ASa. GRUPPE

in CÖLN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1907 ab.

Gemäß der Erfindung soll das bekannte elektrolytischc Verfahren der Herstellung von Mctallholilkörpem durch Niederschlagen mehrerer. Metalle übereinander auf einen Dorn und nacliheriges Abziehen zur Herstellung von Verpackungshülsen mit innerer Schutzschicht aus einem gegen den Inhalt indifferenten Metall — wie Nickel — verwendbar gemacht werden. Die Hülsen schlägt man auf einen

ίο Dorn, der die Gestalt der fertigen Ware besitzt, nur gerade in der zur Gewährung des Schutzes erforderlichen, also in äußerst geringer Stärke ablösbar nieder. Da man eine Hülse von so geringer Wandstärke nicht ohne Beschädigung abziehen kann und eine größere Stärke des Schutzmetallcs die Hülsen unverhältnismäßig teuer machen würde, so wird zur Erzielung genügender Widerstandsfähigkeit tier Hülsenwandung ein billigeres Metall — wie Zink — von solcher Stärke auf das Schutzmctall niedergeschlagen, daß die aus beiden Metallen bestehende Hülse leichter von dem Dorn abgezogen werden kann und genügende Widerstandsfähigkeit für den Transport usw. erhält. Solche Verpackungshülsen eignen sich zum Aufbewahren und Transport von dem Verderben ausgesetzten Materialien, z. B. von Eßwaren, Chemikalien usw., und es können Hülsen der feinsten Wandstärke gleich in der fertigen Form des einzupackenden Gegenstandes selbst zu einem noch geringeren Preis hergestellt werden als die bisherigen Stanniolpackungen.

Zur Ausführung des Verfahrens kann man jedes geeignete galvanische Verfahren verwenden. Beispielsweise können die Metallschichten auf Dorne aus Stahl oder Messing niedergeschlagen werden, welche man vorher versilbert und mit Jod behandelt, so daß sich ein Überzug aus Jodsilber bildet. Durch Umhängen des die Dorne tragenden Rahmens von einem Bad in das andere werden die Metalle schichtweise übereinander niedergeschlagen. Um ein leichteres Ablösen der Niederschläge von den Dornen zu ermöglichen, werden letztere zweckmäßig mit einer entsprechend geformten Walze bearbeitet, so daß sich die Niederschläge auf den Dornen etwas lockern. Hierdurch wird gleichzeitig die Oberfläche' des Niederschlages geglättet.

Auch können die Dorne zum leichteren Abziehen der fertigen Behälter vorher durch Umkehrung des elektrischen Stromes anodisch polarisiert werden, in welchem Falle das feste Anhaften der Schutzschicht verhindert wird.

Selbstverständlich können nicht nur zwei, sondern auch drei Schichten gemäß dem vorliegenden Verfahren übereinander niedergeschlagen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Herstellung von Metallhohlkörpern durch Niederschlagen mehrerer Metalle übereinander aiii einen Dorn und nachheriges Ablösen von diesem, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von Verpackungshülsen mit innerer Schutzschicht aus geeignetem Metall, z. B. Nickel, zuerst diese Schutzschicht mögliehst dünn, jedoch in für die Schutzwirkung genügender Dicke, und dann auf diese Schutzschicht irgendein billigeres Metall niederschlägt in so dicker Schicht, daß die Hülse unverletzt von dem Dorn abgezogen und transportiert werden kann.