DE2110725C2

DE2110725C2 - Hydraulische Hilfskraftlenkung für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2110725C2
Application number: DE19712110725
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz 7070 Schwäbisch Gmünd Liebert
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1971-03-06
Filing date: 1971-03-06
Publication date: 1984-04-26
Also published as: DE2110725A1

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Hilfskraftlenkeinrichtung für Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Derartige Lenkeinrichtungen haben den Zweck, eine zufriedenstellende Manövrierfähigkeit auch bei Ausfall des Förderstromes der Servopumpe zu ermöglichen.

Bei einer Hilfskraftlenkeinrichtung der genannten Art (FR-OS 20 06 191) ist parallel zum Steuerventil ein Servoschaltventil an die Servopumpe angeschlossen, das dem zweiten Servomotor einen Teil des von der Servopumpe geförderten Hochdruckölstromes über direkte Leitungen zuführt, sobald der Differenzdruck in den Druckräumen des ersten Servomotors eine bestimmte Größe überschreitet. Dadurch werden unterschiedliche Lenkgeschwindigkeiten erreicht. Eine Veränderung der Lenkübersetzung ist hierbei nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Aufwand eine selbsttätige Umschaltung auf eine höhere Lenkungsübersetzung beim Ausfall der Hilfskraft der Servopumpe bei hydrostatischen Lenkeinrichtungen zu erreichen, bei denen ein zweiter Lenkmotor über ein vom Arbeitsdruck im ersten Lenkmotor gesteuertes Servoschaltventil unmittelbar mit von der Servopumpe geliefertem Druckmittel beaufschlagt wird.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst Eine vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltung ist im Anspruch 2 angegeben.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Lenkeinrichtung bei Neutralstellung des Steuerventils und der Schaltventile,

Fig.2 die Lenkeinrichtung nach Fig. 1 bei Betätigung der Steuerpumpe und fördernder Servopumpe und F i g. 3 die Lenkeinrichtung nach F i g. 1 bei Betätigung der Steuerpumpe und Ausfall des Förderstroms der Servopumpe.

Die kraftbetätigte Lenkeinrichtung besteht im einzelnen aus einer Servopumpe 101, einer über ein Lenkhandrad 102 betätigbaren Steuereinrichtung mit einer Sieuerpumpe 104 und einem Steuerventil 105, einem ersten, zwei Schaltstellungen aufweisenden Schaltventil 106 und mindestens zwei den Einschlag der zu lenkenden Fahrzeugräder bewirkenden Stellmotoren 107 und »08.

Die Saugseite der Servopumpe 101 ist mit einem Ausgleichsbehälter 109, die Druckseite ist über eine Druckleitung 110 mit einem einer ersten Stirnfläche eines Schaltkolbens 112 des ersten Schaltventils 106 benachbarten Raum verbunden. Ein einer zweiten Stirnfläche des Schaltkolbens 112 benachbarter Raum, in dem eine auf den Schaltkolben 112 wirkende Rückstellfeder 116 angeordnet ist, ist über eine Rückleitung 117 mit dem Ausgleichsbehälter 109 verbunden.

Ein Gehäuse 118 des Schaltventils 106 weist folgende Verbindungs- und Steuernuten auf:

■to Eine Verbindungsnut 119 ist über eine Leitung 120 mit dem Steuerventil 105 und über eine Leitung 121 mit einem ersten Druckraum 122 des Stellmotors 107 verbunden. Eine weitere Verbindungsnut 123 ist über eine Leitung 124 mit dem Steuerventil 105 und über eine Leitung 125 mit einem zweiten Druckraum 126 des Stellmotors 108 verbunden. Eine Steuernut 127 ist über eine Leitung 128 mit einem zweiten Druckraum 129 des Stellmotors 107 und eine weitere Steuernut 130 ist über eine Leitung 131 mit einem ersten Druckraum 132 des Stellmotors 108 verbunden.

Neben dem zwei Schaltstellungen aufweisenden Schaltventil 106 ist ein Servoschaltventil 140 mit einem Schaltkolben 141 und zwei Zentrierfedern 142 und 143 angeordnet

In derjenigen Schaltstellung des Schaltventils 106, in der der Schaltkolben 112 durch den Förderstrom der Servopumpe 101 gegen die Kraft der Rückstellfeder 116 in seine eine Endlage verschoben ist, wird das von der Servopumpe 101 geförderte Druckmittel über die Druckleitung 110 und eine Steuernut 135 in dem Schaltventil 106 einem Druckkanal 144 in einem das Schaltventil 106 und das Servoschaltventil 140 enthaltenden Gehäuse 118 zugeführt.

Bei Drehung am Lenkhandrad 102 wird durch das von

s>5 der Steuerpumpe 104 dem Servoschaltventil 140 zugeführte Druckmittel der Schaltkolben 141 — wie in Fig. 2 und 3 dargestellt — gegen die Kraft der einen Zentrierfeder 143 in seine eine Endlage verschoben.

Dadurch wird Druckmittel von dem Druckkanal 144 außer über die Leitung 120, die Verbindungsnut 119 und die Leitung 12! dem ersten Druckraum 122 des Stellmotors 107 auch über einen Steuerkanal 145, die Steuernut 130 und die Leitung 131 dem ersten Druckraum 132 des Stellmotors 108 zugeführt Der zweite Druckraum 129 des Stellmotors 107 ist über die Leitung 128, die Steuernut 127, einen Steuerkanal 146, eine zentrale Steuernut 147 und die Rückleitung 117 mit dem Ausgleichsbehälter 109 verbunden.

In der eisten Schaltstellung des Schaltventils 106 bei Ausfall des Förderstroms der Servopumpe 101 wird die gesamte über eine Nachsaugleitung 137 und ein Nachsaugventil 138 angesaugte Druckmittelmenge durch die Steuerpumpe 104 über die Leitung 120, die Verbindungsnut 119 und die Leitung 121 dem ersten Druckraum 122 des Stellmotors 107 und über die Leitung 120, die Verbindungsnut 119, die Steuernut 130 und die Leitung 131 dem ersten Druckraum 132 des Stellmotors 108 zugeführt Das Servoschaltventil 140 ist bei dieser Schaltstellung des ersten Schaltventils 106 durch den Schaltkolben 112 von dem Lenksystem hydraulisch getrennt

Auf die Darstellung eines für die Druckleitung der Servopumpe 101 erforderlichen Druckbegrenzungsventils und eines Strombegrenzungsventils wurde verzichtet, da diese Ventile für die erfindungsgemäße

ι" Wirkungsweise der Lenkeinrichtung ohne Bedeutung sind.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß bei Ausfall der Hilfskraft der Servopumpe eine automatische Umschaltung der Lenkeinrichtung

auf eine höhere Lenkungübersetzung erfolgt und dadurch unter Ausschaltung möglicher Gefahrensituationen eine Lenkbarkeit des Fahrzeugs gewährleistet bleibt

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Hydraulische Hilfskraftlenkeinrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einer Servopumpe und einem Ausgleichsbehälter, mit einer als Dosiereinrichtung wirkenden Steuerpumpe und einem Steuerventil, die beide über ein Lenkhandrad betätigbar sind, mit mindestens zwei den Einschlag der zu lenkenden Fahrzeugräder bewirkenden Stellmotoren, von denen der eine Stellmotor unmittelbar an zwei von dem Steuerventil ausgehende Leitungen angeschlossen ist, und mit einem vom Druck in den Leitungen zwischen dem Steuerventil und dem einen Stellmotor betätigbaren Servoschaltventil, über das der zweite Stellmotor entsprechend der Lenkrichtung unmittelbar unter Umgehung der Steuerpumpe mit von da· Servopumpe geliefertem Druckmittel loeaufschlagbar bzw. mit einer Rücklaufleitung verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den von dem Steuerventil (105) zu dem einen Stellmotor führenden Leitungen (121, 125) und in den von dem Servoschaltventil (140) zu dem zweiten Stellmotor führenden Leitungen (128, 131) ein Schaltventil (106) angeordnet ist, in dessen erster, bei Ausfall der Servopumpe (101) durch die Kraft einer Rückstellfeder (116) einstellbarer Schaltstellung jede der zu dem zweiten Stellmotor führenden Leitungen (128,131) über in dem Schaltventil (106) angeordnete Steueröffnungen mit der zugehörigen, von dem Steuerventil (105) zu dem ersten Stellmotor führenden Leitungen (121,125) verbunden ist und in dessen zweiter, durch den gegen die Kraft der Rückstellfeder (116) auf den Schaltkolben (112) des Schaltventils (106) wirkenden Förderstrom der Servopumpe (101) einstellbarer Schaltstellung die zu dem zweiten Stellmotor führenden Leitungen (128, 131) in der durch das Servoschaltventil (140) bestimmten Weise beaufschlagbar sind.

2. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltventil (106), das Servoschaltventil (140), die Steuerpumpe (104) und das Steuerventil (105) in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.