DE2108343B2 - Drilleiter für Wicklungen von Transformatoren und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Drilleiter mit Papierisolation für Wicklungen von Transformatoren, Drosselspulen u. dgl. und ein Verfahren zu seiner Herstellung.

Bekanntlich werden Wicklungen von großen Transformatoren aus mehreren parallelen Drähten aufgebaut, die miteinander verdrillt sind. Die Herstellung eines solchen Drilleiters erfolgt in der Weise, daß die parallelen Leiter in einer Verdrillmaschine mittels eines Verseilkopfes miteinander verdrillt und nach dem Verlassen des Verseilkopfes mit Papier umwickelt werden. Nach dem Verdrillen federn die einzelnen Leiter wieder in geringem Maße gegeneinander auf, eine Erscheinung, die auch durch das Umwickeln mit Papier nicht verhindert werden kann.

Eine aus solchen Drilleitern aufgebaute Wicklung muß, damit sie in ausreichendem Maße kurzschlußfest wird, mit einem besonders hohen Druck gepreßt werden, da die Kröpfungsstellen benachbarter Windungen gegeneinander versetzt sind, so daß sich entlang dem Umfang der Wicklung völlig unterschiedliche Drücke ergeben. Eine einheitliche Pressung der Wicklung ist daher nicht möglich. Andererseits ist beim Trocknen einer aus solchen Drilleitern bestehenden Wicklung ein starkes Schrumpfen zu beobachten, so daß die fertig eingebaute Wicklung noch einmal nachgepreßt werden muß, wozu besondere Hilfseinrichtungen erforderlich sind.

Aufgabe ist es, bei solchen Drilleitern die Kurzschlußfestigkeit zu verbessern und die obengenannten Schwierigkeiten zu vermeiden. Dies läßt sich gemäß der Erfindung dadurch erreichen, daß die miteinander verdrillten Einzeldrähte mittels einem sie gemeinsam umgebenden Band aus schrumpffähigem Material verfestigt sind. Da die elektrische Festigkeit solcher Bänder allein nicht ausreicht, folgt über deni Band oder zwischen dem Drilleiter und dem Band noch eine Papierisolation. Im gleichen Maße, wie das aufgewickelte schrumpffähige Band zur elektrischen Festigkeit des Drilleiters beiträgt, kann selbstverständlich auf einen Teil der Papierisolation verzichtet werden. Ein solcher Drilleiter, der praktisch als Massivleiter aufgefaßt werden kann, gestattet den Aufbau einer Wicklung, die bereits von vornherein eine sehr große Festigkeit

ίο aufweist. Die einzelnen Windungen lassen sich sehr dicht aneinandei legen, so daß sich beim Pressen der Wicklung in axialer Richtung eine gleichmäßige Druckverteilung ergibt.

Zur möglichst spaltfreien Imprägnierung von Spulen oder Wicklungen elektrischer Maschinen ist zwar schon ein Verfahren bekannt (CH-PS 4 14 826), bei welchem abwechselnd eine Isolierbandbandage und eine mit einem Kunstharz getränkte Festigungsbandbandage auf die zu isolierenden Leiter aufgewickelt wird, das Kunstharz dann ausgehärtet wird, wobei es schrumpft und dabei die Spalt- und Hohlraumfreiheit der ersten Isolierschicht gewährleisten soll. Durch mehrmaliges Wiederholen dieser Schichten und des Aushärtens soll eine zuverlässige hohlraumfreie Isolierung gebildet werden. Das Festigungsband selbst, für das vorzugsweise Glasseidenband vorgeschlagen wird, das bekanntlich überhaupt nicht schrumpft, soll auch definitionsgemäß weniger als 3% oder überhaupt nicht schrumpfen. Um eine den in den Wicklungen von Großtransformatoren wirkenden Kurzschlußkräften adäquate Verfestigung des Leiterbündels eines Drilleiters zu erreichen, sind die allein durch den Schrumpfungsprozeß des Kunstharzes allein beim Aushärtevorgang auftretenden Spannungen viel zu gering. Die Erfindungsaufgabe kann damit keinesfalls auch nur annähernd gelöst werden.

Die Herstellung eines Drilleiters gemäß der Erfindung erfolgt in der Weise, daß der Drilleiter nach Verlassen des Verseilkopfes der Verdrillmaschine mit einem unter Einfluß von Wärme schrumpffähigen Band bandagiert, dieses anschließend durch Zufuhr von Wärme geschrumpft wird. Durch das Schrumpfen des aufgewickelten Bandes werden die Einzeldrähte des Drilleiters sehr dicht aneinandergepreßt, so daß die äußeren Abmessungen des Drilleiters kleiner werden.

Die Papierisolation kann sowohl vor dem Umwickeln des Drilleiters mit dem schrumpffähigen Band auf die blanken Einzelleiter als auch über dem schrumpffähigen Band aufgebracht werden.

Die zur Schrumpfung des Bandes erforderliche

w Erwärmung des Drilleiters kann beispielsweise mit Hilfe von Infrarotstrahlern oder aber mit Hochfrequenzheizern durchgeführt werden.

F i g. 1 zeigt den Aufbau des erfindungsgemäßen Drilleiters, während in F i g. 2 das Herstellungsverfahren erläutert ist. Auf den aus dem Verseilkopf 1 kommenden Drilleiter 2 wird zunächst die Schrumpffolie 3 aufgewickelt. Der so bandagierte Drilleiter durchläuft nun die Heizzone 4, wo die Schrumpfung des Bandes erfolgt. Anschließend wird die Papierisolation 5 aufgewickelt. Wie bereits beschrieben, ist auch die umgekehrte Reihenfolge von Schrumpfband und Papier möglich. In diesem Falle wäre die Heizzone 4 vor der Aufwickeltrommel 6 vorzusehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Drilleiter mit Papierisolation für Wicklungen von Transformatoren, Drosselspulen u.dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander verdrillten Einzelleiter mittels einem sie gemeinsam umgebenden Band aus schrumpffähigem Material verfestigt sind.

2. Verfahren zur Herstellung und Isolierung von Drilleitern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drilleiter nach Verlassen des Verseilkopfes der Verdrillmaschine mit einem unter Einfluß von Wärme schrumpffähigen Band bandagiert, dieses anschließend durch Zufuhr von Wärme geschrumpft und der so verfestigte Drilleiter mit Papier isoliert wird.

3. Verfahren zur Herstellung und Isolierung von Drilleitern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drilleiter nach Verlassen des Verseilkopfes der Verdrillmaschine mit Papier isoliert, anschließend mit einem unter Einfluß von Wärme schrumpffähigen Band umwickelt und dieses durch Wärmezufuhr geschrumpft wird.