DE2106831C3 - Vorrichtung zur Entnahme biologic sehen Gewebes - Google Patents
Vorrichtung zur Entnahme biologic sehen GewebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme
biologischen Gewebes mit einer Kryosonde, bei der ein 4:5 Teil des Gewebes in einen hohlen Gewebeentnahmeschaft
einführbar und in gefrorenem Zustand durch eine Trenneinrichtung abtrennbar ist.
Mit einer derartigen Vorrichtung können Gewebeteile tiefgekühlt in einer Kryobiopsie entnommen werden.
Es ist seit langem bekannt, daß mit CO2-Schnce
gefrorene Hautschäden bei der Behandlung für die meisten Patienten nicht allzu unangenehm sind. In der
Biopsie ist der Kryobiopsie im Vergleich zur örtlichen Betäubung mittels Spritzen der Vorzug zu geben. Mit
dieser Technik ist es möglich, biologische Gewebeproben auch an empfindlichen Stellen, z. B. Lippen, zu
entnehmen. Sie wird auch von Kindern toleriert. Die Kryosonde wird an die Hautschädigung angelegt und
gekühlt. Das dann gefrorene Gewebe wird, /.. B. mit einer Pinzette, entnommen. Das so entnommene
Gewebe ist unter (dem Mikroskop nicht von dem auf anderen Wegen entnommenen Gewebe zu unterscheiden.
Die bisher zur Entnahme angewandten Techniken und Geräte können eine Sterilität des Gewebes nicht
gewährleisten und eine Traumatisierung infolge eines Eineriffes nicht ausreichend einschränken.
Es ist ein Gerät bekannt, das durch Anwendung von Sog z. B. menschliches Zellgewebe (etwa Mandelgewebe),
ansaugt und durch Anwendung von Kälte kühlt bzw. gefriert. Dazu wird eine im wesentlichen konkav
gestaltete Materialfläche, z.B. aus Metall, auf das Sauggut, in diesem Fall die menschliche Mandel,
aufgesetzt und diese dann durch Erzeugung eines Unterdruckes in den Zwischenraum zwischen der
konkaven Fläche und dem Gewebe angesogen. Durch die Einwirkung von Kältemitteln findet eine Kälteeinwirkung
auf das Gewebe statt, das damit auf diese Art dann z, B. kryochirurgisch behandelt werden kann. Eine
Vorrichtung zur Entnahme des gefrorenen Gewebes ist nicht vorhanden (DT-OS 19 16 343).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Einnahme biologischen Gewebes zu
entwickeln, mit der Gewebeteile in einer Kryobiopsie entnommen werden können, bei deren Anwendung eine
Traumatisierung auf ein Minimum beschränkt ist und bei der im Falle einer Kälteapplikation diese ausschließlich
auf den zu entnehmenden Gewebeteil erfolgt.
Die.se Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der
GewebeentnahmeEchaft an dem dem Gewebe zugekehrten Ende eine Saugkammer aufweist sowie eine
Trenneinrichtung in Form einer Drahtschlinge enthält, die die äußere vordere Wandung des Gewebeentnahmeschaftes
abstreifbar umschlingt.
Mit dieser Lösung wird erreicht, daß ein Gewebeteil bestimmten Volumens in die Saugkammer gesaugt und
dort vom übrigen Gewebe gesondert, mit Kälte behandelt werden kann, wobei das nicht für eine
Gewebeentnahme bestimmte Gewebe vor Kälteschäden geschützt ist. Durch die Ansaugung wird außerdem
ein Gewebeteil halbautomatisch in eine für die Abtrennung geeignete Position gebracht.
Durch die Anordnung und Verwendung der Trenneinrichtung ist es möglich, die im Verlaufe einer
Gewebeentnahme erfolgende Traumatisierung auf ein Minimum zu beschränken und in vertretbaren Grenzen
zu halten. Die Trenneinrichtung ist derart ausgebildet, daß der Draht mit einer Zugfeder in Verbindung steht
und vor einer Gewebeentnahme über die äußere Fläche des vorzugsweise kreiszylindrisch geformten Gewebeentnahmeschaftes
bei entspannter Zugfeder übergestreift wird und daß dann, nach dem Gefrieren des
Gewebeteiles innerhalb des Gewebeentnahmeschaftes, der durch die Zugfeder gespannte Draht durch einen
Auslösemechanismus über den vorderen Rand des Gewebeentnahmeschaftes abgestreift wird und dann
durch die Federspannung in seine Ausgangsposition zurückschnellt, und dabei das Gewebe entlang der
Stirnfläche des Gewebeentnahmeschaftes durchschneidet und daß das in den Gewebeentnahmeschaft
eingeführte und dort gefrorene Gewebeteil vom übrigen Gewebe abgetrennt ist.
Der Boden der offenen Saugkammer kann von einem Stempel oder von einer Kältemittelsprühdüse gebildet
sein, wobei vorzugsweise sowohl der Stempel als auch die Sprühdüse axial in Richtung des Gewebes bewegt
werden können, damit die Tiefe der Saugkammer und somit die Dicke des abzutrennenden Gewebeteiles
eingestellt werden kann.
Durch die Verwendung einer Sprühdüse ist es möglich, einen Gewebeteil durch direktes Aufsprühen
von Flüssiggas zu vereisen und zu konservieren. Der Sprühdüse oder einem hohlen Stempel kann Flüssiggas
dosiert eingeführt werden, wobei die Kältemittelzu- und -abfuhr in Wirkverbindungen mit einer Temperatur-
meßeinrichtung auf eine bestimmte Temperatur im Bereich des zu unterkühlenden Gewebes eingeregelt
werden kann, um Gefriertemperaturen und Gefriergeschwindigkeiten
steuern zu können.
Um Kältemittelverluste durch Verdampfen weitgehend zu verhindern, ist um den im Hohlzylinder
angeordneten Flüssiggas-Vorratsbehälter und um den Gewebeentnahmeschaft bis in Nähe der Gewebeauflagefläche
eine Vakuumisolierung angeordnet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand
der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispicle näher beschrieben. Mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnete Teile sind gleiche Teile. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entnahme biologischen Gewebes,
F i g. 2 eine andere Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zur Entnahme biologischen Gewebes mit einem Hohlzylinder
2, einem hohlen Gewebeentnahmeschaft 3, einem Flüssiggastank 4, einer Vakuumisolierung 5, einem
Stempel 6, dessen vorderer Teil 7 auswechselbar ist, einem Draht 8 mit Zugfeder9 und einem Auslösemechanismus
10, mit dessen Hilfe der um den Gewebeeninahmeschaft 3 geschlungene Draht 8 von diesem abstreifbar
ist. An seinem, dem Gewebe zugekehrten Ende, weist der Gewebeenmahmeschaft 3 eine Saugkammer
11 auf, deren Boden von dem Slempel 6 gebildet ist. Der Gewebeeninahmeschaft 3 weist im hinteren Bereich der
Saugkammer 11 Saugöffnungen 15 auf, welche mit einer
zu einem Sauggebläse führenden Saugleitiing 17 in
offener Verbindung stehen. Hei Betätigung des nicht dargestellten Sauggebläses wird in der Saugkammer 11
ein Unterdrück erzeugt, der einen in der Nähe der Saugkaminer Il befindlichen Gewebeteil in diese
hineinzieht. Der Stempel 6 mit Spitze 7 kann an einer Schraube 18 mit Feingewinde befestigt sein und mittels
dieser aus der Saugkammer ti heraus oder in diese hinein bewegt werden.
Wie in F i g. 2 gezeigt, kann der Gewebeentnahmeschaft
3 so lang ausgebildet sein, wie erforderlich, um auch tief gelegene Gewebeteile erreichen zu können.
Bei einem derartig ausgebildeten Gewebeentnahmeschaft 3 verläuft die Führung 19 des Drahtes 8 möglichst
nahe am Gewebeentnahmeschaft 3, um diesen auch in kleine öffnungen einführen zu können. Anstelle des
Stempels 6 ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Kältemittel-Sprühdüse 12 angeordnet, die an eine
Kältmittelzufuhrleitung 14 angeschlossen ist. Dabei
bildet die Sprühdüse Ϊ2 den Boden der offenen Saugkammer II, und in einem bestimmten Abstand zu
dieser ist ein Gitter 13 angeordnet, welches gemeinsam mit der Sprühdüse 12 einen Raum 20 bildet, in welchem
das aufgesprühte Flüssiggas verdampfer, kann und aus welchem gebildetes Gas durch eine ringförmige
Saugöffnung 16 abgesogen wird. Die übrigen Teile, welche in der F i g. 2 nicht gezeigt sind, entsprechen bis
auf die Teile in welchen Kältemittel gelagert und geführt wird, den Teilen, welche in dem in. Fig. I
veranschaulichten Alisführungsbeispiel schematisch gezeigt sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Entnahme biologischen Gewebes mit einer Kryosonde, bei der ein Teil des
Gewebes in einen hohlen Gewebeentnahmeschaft einführbar und in gefrorenem Zustand durch eine
Trenneinrichtung abtrennbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeentnahmeschaft
(3) an dem dem Gewebe zugekehrten Ende eine Saugkammer (11) aufweist sowie eine Trenneinrichtung
in Form einer Drahtschlinge enthält, die die äußere vordere Wandung des Gewebeentnahmeschaftes
(3) abstreifbar umschlingt.
2. Vorrichtung nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Saugkammer (11) durch
einen axial bewegbaren Stempel (6) einstellbar ist, welcher den Boden der offenen Saugkammer (It)
bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (6) durch einen für
die Aufnahme von Flüssiggas, z. B. flüssigem Stickstoff, bestimmten Raum (4) verläuft und,
vorzugsweise mit Hilfe einer Schraube (18), axial verstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der offenen Saugkammer
(11) von einer mit einer Kältemittelzufuhrleitung (14) in offener Verbindung stehenden Sprühdüse (12)
gebildet wird, welche vorzugsweise axial bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeentnahmeschaft (3)
kreiszylindrisch geformt ist und in diesem Saugöffnungen (15), vorzugsweise eine ringförmige Saugöffnung
(16), angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese von einer Vakuumisolierung
(5) umgeben ist.
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Priority Applications (1)
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DE2106831B2 DE2106831B2 (de) | 1976-12-16 |
DE2106831C3 true DE2106831C3 (de) | 1977-08-18 |
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