DE2106566A1 - :Gelenkverbindung - Google Patents
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Description
Oberhausen, den 5. Februar 1971
Gelenkverbindung
Gegenstand der Erfindung ist eine Gelenkverbindung, insbesondere für schwenkbare Schließstücke in Spritzgußmaschinen, wobei
die beiden gegeneinander verdrehbaren Teile während ihrer Relativbewegung mit einer geringen Kraft, im Stillstand jedoch
mit einer großen Kraft belastet werden.
In Spritzgußmaschinen muß jeweils zwischen zwei Spritzvorgängen die bewegliche Schließplatte von der festen Schließplatte
abgezogen und nach Entfernen des Spritzlinges wieder auf diese zu bewegt werden. Weiterhin muß während des Spritzvorganges
die bewegliche Schließplatte mit hoher Kraft gegen die feste Schließplatte gedrückt werden. Es sind unter anderem Maschinen
bekannt, in denen der hohe Schließdruck hydraulisch erzeugt und vom Druckzylinder über ein Gestänge auf die bewegliche
Schließplatte übertragen werden. Im besonderen kann es sich bei diesem Gestänge um einen Kniehebelmechanismus oder
um ausschwenkbare Schließstücke handeln. J
Die dabei nötigen Gelenkverbindungen dürfen nioht zu hohen
Flächenpressungen ausgesetzt werden, da sonst unzulässige Verformungen oder auch Zerstörungen auftreten können. Andererseits
sollen sie wenig Raum beanspruchen, geringe Reibung aufweisen und einfach herzustellen sein.
Zur Erzielung dieser Anforderungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß ein erstes Paar von Berührungsflächen, das
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für die Führung der Teile während der Drehbewegung dient, und
ein zweites Paar γοη Berührungsflächen vorgesehen sind, das
für die Übertragung der großen Kraft während des Stillstandes dient, wobei zwischen den beiden Gelenkteilen eine beschränkte
Bewegungsmöglichkeit radial zur Drehachse des Gelenkes best'eht.
Anstelle eines einzigen Bolzens und des dazugehörigen Lagers werden demnach zwei Paare τοη Berührungsflächen Torgesehen,
von denen eines die Drehung bei geringer Reibung sicherstellt, und die nur geringen Kräften ausgesetzt ist und daher entsprechend
klein geführt werden kann, während das andere Paar ausschließlich zur Übertragung der großen Kraft dient, dies
aber ohne daß die Flächen aufeinander gleiten, so daß diese großflächig ausgeführt werden können, wobei gleichzeitig an
die Oberflächengüte keine besonderen Anforderungen gestellt zu werden brauchen. Die radiale Bewegt ösmöglichkeit ist deshalb
nötig, damit beim Ausüben des hohen Druckes die der Führung dienenden Flächen mit Sicherheit keinen hohen Druck erhalten.
Grundsätzlich könnte die Bewegungsmöglichkeit durch ein entsprechend
großes Lagerspiel erzielt werden, doch wird zur Vermeidung von Stößen und zur genaueren Schwenkung in weiterer
Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß mindestens eine der Berührungsflächen des ersten Paares an einem mit dem zugehörigen
Teil der Gelenkverbindung elastisch federnd verbundenen Element vorgesehen ist. Die Federung dieses Elementes
wird dabei so gewählt, daß es im Hinblick auf die bei der
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Schwenkung auftretenden Kräfte relativ steif ist, also ähnlich wie ein festes Lager wirkt, daß es jedoch unter der hohen Kraft
genügend nachgibt, um die zur Übertragung der hohen Kräfte dienenden Berührungsflächen ohne wesentliche Behinderung satt zum
Anliegen kommen zu lassen.
Die Erfindung wird nun anhand der Figuren in einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Der Schutz soll sich jedoch nicht auf
diese mögliche Verwirklichung des Erfindungsgedankens beschränken, auch haben die Bezugsziffern nur erläuternden Charakter.
Die Fig. 1 und 2 stellen schematisch eine Kniehebel-Schließvorrichtung
im halb geöffneten, bzw. im geschlossenen Zustand dar. Die Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine Schließvorrichtung
mit schwenkbarem Schließstück. In den Fig. 4 und 5 ist die in der Ausführung nach Fig. 3 verwendete Gelenkverbindung in
größerem Maßstab in der Ansicht und im Schnitt dargestellt.
In den Fig. 1 bis 3 ist die feststehende Schließplatte 1 durch Längsholme 2 mit dem, nicht dargestellten hydraulischen Andrückzylinder
verbunden. An dem in diesem gelagerten Kolben ist ein Querhaupt 3 befestigt. Dieses und die bewegliche Schließplatte |
4 sind an den Holmen 2 verschieblich gelagert. An den beiden Schließplatten 1 und 4 werden die nicht dargestellten Formhälften
aufgespannt. Die Zufuhr des Spritzmaterials erfolgt durch den Spritzkopf 5.
In der Ausführung nach Fig. 1 und 2 sind das Querhaupt 3 und die bewegliche Schließplatte 4 durch ein aus zwei Hebeln 6
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und 7 gebildetes Kniehebelgelenk verbunden, das insgesamt drei Gelenkverbindungen 8 aufweist. Zum Schließen der Form wird das
Kniehebelgelenk durch einen nicht dargestellten Mechanismus gestreckt, wobei sich die Gelenkverbindungen drehen. Bei mindestens
nahezu geschlossener Form liegen die Hebel 6 und 7 in einer Linie, und es wird das Querhaupt 3 hydraulisch mit großer
Kraft in Eichtung auf den Spritzkopf 5 hin gedrückt. Diese Kraft muß über die Gelenkverbindungen 8 auf die bewegliche Schließplatte
übertragen werden, wobei die Gelenkverbindungen 8 jedoch keine Drehbewegung ausführen.
Ih der Ausführung nach Fig. 3 ist anstelle des Kniehebelgelenkes
ein Schließstück 9 vorgesehen, welches, ausgehend von einer etwa senkrechten Stellung, beim Schließen der Form um die Gelenkverbindung
8 nach oben geschwenkt und durch die mit einer Rolle 10 versehene Stange 11 in die Maschinenachse angehoben
wird, so daß das Schließstück 9 mit seinem freien Ende gegen das Querhaupt 3 zu liegen kommt. Auch hier muß der hohe
Schließdruck über die Gelenkverbindung 8 auf die Schließplatte 4 übertragen werden.
Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, ist diese Gelenkverbindung nicht eine einfache Bolzenverbindung, da der Bolzen wegen der hohen
Biegespannung sehr stark ausgeführt werden müßte. Wie üblich ist der eine Teil 12 des Gelenkes gegabelt ausgeführt, und
seine Bohrungen enthalten eingepreßte Lagerbuchsen 13. Der zugehörige Bolzen 14 ist nicht fest, sondern über ein gummielastisches
Element in der Bohrung des zweiten Teiles 22 befestigt. Dieser Teil 22 ist mittels einer Schraube 21 in die"
bewegliche Schließplatte 4 eingesetzt.
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Das gummielastische Element selbst besteht aus einem hohlzylindrischen
Körper 15 aus Gummi, welcher zwischen zwei konzentrische Verstärkungsringe 16 einvulkanisiert ist.
Die Oberfläche des Bolzens 14 und die innere Oberfläche 18 der Lagerbuchsen 13 bilden ein erstes Paar von Berührungsflächen,
das geeignet ist, den Teil 12 während seiner Drehbewegung zu führen, wobei die Reibung wegen des verhältnismäßig geringen
Durchmessers des Bolzens 14 gering ist; eine Übertragung der großen Kraft wäre jedoch über das gummielastische Element 15
nicht möglich. " # ,
Für die Übertragung dieser Kraft dient ein zweites Paar von Berührungsflächen, von denen die eine durch den kreisbogenförmigen,
zur Achse des Bolzens 14 konzentrischen Abschluß der beiden Gabelstücke des Teiles 12 gebildet wird. Die dazugehörige
Berührungsfläche 20 wird durch eine kreisbogenförmige Ausnehmung im Teil 22 gebildet. Die Berührungsflächen
19,20 sind wesentlich größer als die Berührungsflächen 17, 18 und daher für die Aufnahme erheblich größerer Kräfte
geeignet. Das gummielastische Element 15 sorgt durch seine Nachgiebigkeit dafür, daß mit Sicherheit die Flächen 19, 20 j
voll zum Tragen kommen, ohne daß die Flächen 17, 18 überlastet werden.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Varianten möglich. So könnte beispielsweise die Lagerung des Bolzens 14 ia Teil 12
über Wälzlager erfolgen. Auch ist in der Ausbildung der Berührungsflächen
für den hohen Druck ein weiter Spielraum gegeben: Sie brauchen nicht zylindrisch sein, sondern können auch kuge-
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lig oder kegelig ausgeführt werden, wodurch sich unter anderem eine seitliche Zentrierung ergibt. Auch müssen sie nicht unbedingt
konzentrisch zur Drehachse des Gelenkes verlaufen: Sie
können seitlich etwas verschoben oder bei ausschließlicher Anordnung auf nur einer Seite von der Mittellinie, auch eben ausgeführt werden; in beiden Fällen vergrößert sich beim Ausschwenken von der Andrücklage ihr gegenseitiger Abstand.
können seitlich etwas verschoben oder bei ausschließlicher Anordnung auf nur einer Seite von der Mittellinie, auch eben ausgeführt werden; in beiden Fällen vergrößert sich beim Ausschwenken von der Andrücklage ihr gegenseitiger Abstand.
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Claims (7)
1. Gelenkverbindung, insbesondere für schwenkbare Schließstücke in Spritzgußmaschinen, wobei die beiden gegeneinander verdrehbaren
Teile während ihrer Relativbewegung mit einer geringen Kraft, im Stillstand jedoch mit einer großen Kraft
belastet werden, dadurch gekennzeichnet , daß ein erstes Paar von Berührungsflächen (17,18), das für die
Führung der Teile (12,22) während der Drehbewegung dient, und ein zweites Paar von Berührungsflächen (19,20) vorgesehen
sind, das für die Übertragung der großen Kraft während des Stillstandes dient, wobei zwischen den beiden Gelenkteilen
(12,22) eine beschränkte Bewegungsmöglichkeit radial zur Drehachse des Gelenkes besteht.
2. Gelenkverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das erste Paar von Berührungsflächen
aus einem Bolzen (14) und einer diesen umfassenden Lagerung, vorzugsweise einem Gleitlager (13), gebildet ist.
3. Gelenkverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das zweite Paar von Berührungsflächen
(19,20) durch zur Drehachse des Gelenkes konzentrische Flächen, vorzugsweise Zylinderflächen gebildet
ist.
4. Gelenkverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens eine der Be-
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rührungsflächen (1?) des ersten Paares an einem mit dem
zugehörigen Teil (22) der Gelenkverbindung elastisch federnd verbundenen Element (14) vorgesehen ist.
5. Gelenkverbindung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Bolzen (14) über ein vorzugsweise
zylindrisches, gummielastisches Element (15) in einer Bohrung des einen Gelenkteiles (12) gelagert ist.
6. Gelenkverbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet t daß im ungespannten Zustand des gummielastischen
Elementes (15) zwischen den Berührungsflächen (19,20) des zweiten Paares von Berührungsflächen ein geringes
Spiel vorhanden ist, so daß sich diese während der Drehbewegung des Gelenkes nicht berühren.
7. Gelenkverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß in an sich bekannter Weise
der eine Gelenkteil (12) gabelförmig ausgebildet ist, und daß die Berührungsflächen (19,20) für die Übertragung
der großen Kraft an den Stirnseiten der Gabel vorgesehen sind.
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Legal Events
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