DE2104869B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungskonzentrationen definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter Anfangskonzentration - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungskonzentrationen definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter AnfangskonzentrationInfo
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Description
Die Krfindiing bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung von Mischtingskonzentrationen
definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter Anfangskonzentration
bei tieren Vermischen Wärme frei wird.
Bei Mischungen flüssiger Komponenten — auch wenn dabei Warme frei wird — ist es bisher üblich, das
bekannte Titrierverfahren anzuwenden, um festzustellen,
in welchem Stadium sich die Mischflüssigkeit befindet. Da/u ist notwendig, einzelne Proben zu entnehmen,
so daß eine kontinuierliche Kontrolle ties Mischungsergebnisses nicht erhalten wird.
Ferner ist es bekannt, mittels Eeitfähigkeiismessungen
den Mischungsgrad einer Mischflüssigkeit laufend /u überwachen. Leitfähigkeitsmeßapparaturcn sind jedoch
kostspielig und werden beispielsweise bei Verwendung von verdünnten oder konzentrierten Säuren
und Laugen angegriffen und in relativ kurzer Zeit unbrauchbar. Daneben sind Lcitfähi'ikeitsmessungen in
hohem Maße von der Temperatur der zu messenden Flüssigkeit abhängig, wodurch die Meßgenauigkeit beeinträchtigt
wird.
Der Erfindung lieg! daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur kontinuierlichen Überwachung und Regelung des Mischungsablaufs bereitzustellen, das einfach
und wirtschaftlich durchführbar ist. Daneben wird eine weitgehend wartungsarme Vorrichtung zur großtechnischen
Durchführung des Verfahrens angestrebt, die mit geringem Kostenaufwand herstellbar ist und bei
der dennoch verschleißunempfindliche, im Mischungssystem angeondnete Geräte verwendbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst. daß die frei werdende Wärmcmcngc gemessen und das
Meßcrgcbiiis zur Regelung der Menge einer der flüssigen
Komponenten benutzt wird.
fio
<>s Bei solchen exothermen Mischungsabläulen ist die
Größe der jeweils frei werdenden charakteristischen Wärmemenge genau berechenbar bzw. experimentell
bestimmbar und diese Wärmemenge ist proportional dem Konzentrationsgefälle der flüssigen Komponenten
vor dem Mischungsablauf und der Konzentration der erhaltenen Mischflüssigkeit. Eine einfache chemischphysikalische Gesetzmäßigkeit wird damit zur Überwachung
und Regelung eines Mischungsablaufs vorteilhaft nutzbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung /ur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein mit
einer Temperaturmeßeinrichtung und einem Auslauf versehenes Mischgefäß, in das eine mit einer Temperalurmeßeinrichiung
und einem Mengenregelventil versehene erste Zulaufleitung und eine mit einer Temperalurmeßeinrichtung,
einem Druckmesser, einem Durchflußnicsser sowie einem MengenregcK entii versehene
/v. eite Zulaufleiiiing einmünden.
Mit der vorstehend genannten Vorrichtung kann die Mischung der beireffenden flüssigen Komponenten auf
einfache Weise hinreichend genau durchgeführt werden, auch wenn große Mengen von Mischllüssigkeü benötigt
werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind die Zulaiifleitungen vor Einmündung
in das Mischgefäß in einem Wärmetauscher zusammengeführt und durch eine vom Temperaturanstieg
im Mischgefäß gesteuerte Kontroll- und Regeleinrichtung isi zumindest ein Mengenregelventil in einer
der Einfülleitiingen gesteuert. Dadurch ist ein halbautomatischer Ablauf des Mischungsvorgangs gewährleistet.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Mischvorrichtung für flüssige Komponenten,
wobei die Mengenregiilierung von Hand einstellbar
ist.
F i g. 2 eine halbautomatische Mischvorrichtung für flüssige Komponenten.
Eine Ausführung der erfindungsgemäßen Mischungsvorrichtung besteht, wie Fig. I zeigt, im wesentlichen
aus einem Mischgefäß 1 mit darin einmündenden Zulauflcitungen
2 und 3 und einer Auslaiifleiüing 4. In den
Einfülleitiingen 2 und 3 sind Thermometer 5 und 6 sowie in der Zulaufleitung 3 außerdem ein Druckmesser 7
und ein Durchflußmesser 8 in den Flüssigkeitsstrom eingeschaltet. Mittels ebenfalls im Zuge der Zulaufleitungen
2 und 3 angeordneten handbetätigten Ventilen 9 und 10 ist die benötigte Menge jeder der flüssigen
Komponenten einstellbar. Die im Mischgefäß 1 auftretende Temperaturerhöhung wird mittels eines Gerätes
11 gemessen, angezeigt und registriert.
F i g. 2 zeigt eine gegenüber F i g. 1 verbesserte halbautomatisch
arbeitende Mischvorrichtung. Die gleichen Einzelteile wie in F" i g. I sind mit denselben Be/ugszahlcn
versehen. Im Unterschied zur Vorrichtung der F i g. I sind die Einfülleitiingen 2 und 3 vor dem Mischgefäß
1 in einem Wärmetauscher 12 geführt. Dadurch wird der Temperaturausgleich zwischen den flüssigen
Komponenten gewährleistet, so daß außer einem hinter dem Wärmetauscher -.mgeordneten Temperaturfühler
13 weitere Temperaiurmcßgcräte in den Einfiilleitungcn
2 und 3 entbehrlich werden. Ein zweiter Temperaturfühler 14 dient zur Messung der Wärmecrhöhung
iin Mischgefäß I. Ein Gerät 15, das Meß-, Kontroll- und
Rcgclungsaufgabcn hai, steht außer mit den Tempera-
iiirfühlern M urul 14 mil einem in der Ziilaufleitung *
hcfirullichcn Membranventil lh in Wirkverbindung. LInmilielbar
vor dem Mischgefäß I sind in den Zulaufleiiungen
2 und 3 Ventile 17 und 18 ungeordnet, die den Durchlauf der Komponenten in dem Muße gestatten, s
(.laß der Temperaturausgleich /wischen den Komponenten
sichergesiellt ist. D;is Mischgefäß I besteht aus
einem der üblichen korrosionsfesten, beispielsweise im
Innern mit Polyester verkleideten Glasbehälter.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird im folgenilen
beschrieben. Zur [£inregulierung eines vorgegebenen Mengenbedurfi, der in die Zulaufleitungen 2 und 3
einzufüllenden flüssigen Komponenten A und B werden das für die gewünschte Endkonzentration notwendige
Mischungsverhältnis und die Temperaturerhöhung berechnet bzw. experimentell bestimmt. Vorteilhaft für
eine einfache Berechnung sind gleiche Temperaturen der Komponenlen A und B, die von den Thermometern
5 und 6 angezeigt werden. Bei der Vorrichtung gemäß F i g. I wird das Ventil 10 von Hand geöffnet und mittels
des DurchfluBmessers 8 die durch die Zuliiufleitung
hindurchtrelende Menge der Komponente A ^messen
und angezeigt. Der Druckmesser 7 dient zur Kontrolle des Flüssigkeitsdrucks, dessen Konstanz zur genauen
Λη/eige am Durchflußmesser 8 benötigt wird. Nach- :^
dem die berechnete Menge der Komponente A über Ventil 10 das Mischgefäß 1 durchlauft, wird das Ventil 4
zum Zufluß der Komponente B geöffnet. Wenn die berechnete bzw. experimentell bestimmte Temperaturerhöhung
erreicht ist, was am Thermometer 11 abzulesen ist. wird das Ventil 9 so einreguliert, daß der Zufluß der
Komponente B und damit auch die Temperaturerhöhung konstant bleiben. Die Mischflüssigkeit der Komponenten
A und B ist ansch'ießend aus der Auslaufleitung 4 entnehmbar. In der Vorrichtung nach F i g. 2
dient, wie schon erwähnt, der Wärmetauscher 12 zum
automatischen Wärmeausgleich der in die Zulaufleitungen 2 und 3 eingegebenen Komponenten A und B. In
diesem Beispiel wird die Komponente A durch Öffnung des Ventils 10 von Hand in die Zulaufleitung 3 und in 4η
den Wärmetauscher 12 eingefüllt. Die zugeführte Menge ist beliebig groß; sie ist letztlich von der Größe des
Mischgefäßes I und dem Mengenbedarf an Mischflüssigkeit abhängig. Danach wird das Ventil 9 ebenfalls
von (land geöffnet und Komponente Ii — entsprechend
der anzusteuernden Temperaturerhöhung — grob einregulien. .Am Gerät 15 ist der jeweilige von
der gewünschten Endkonzentration der aus den Komponenten A und B bestehenden Menge an Mischflüssigkeit
abhängige Wert der Soll-Differenziemperaiur einstellbar.
Das Gerät 15 steuert die Öffnung des Membranventil!. 16 für den Einfüllvorgang der Komponente
A. Wenn die Ist-Differenztemperatiir gemessen mittels
der Temperaturfühler 13 und 14 mit der Soll-Diffi-renztemperatur
übereinstimmt, regelt das Gerät 15 das Ventil 16, so daß der Zufluß der Komponente A konstant
bleibt. Die Mischflüssigkeil tritt aus dem Auslauf 4 des Mischgefäßes 1 zum Verbraucher.
Es ist zweckmäßig, die Mischungsvorrichtung beispielsweise durch Titration zu eichen, so daß die Mischung
mit der gelorderten Genauigkeit erfolgt. Die einmal für verschiedene Komponer. -npaure und Konzentrationen
berechneten Werte sowie · ventuelle Korrekturlaktoren können zur Bedienungsvereinfachung in
Tabellen erfaßt werden.
Die beschriebenen Vorrichtungen erlauben es. auf einfache Weise die Mischung zweier flüssiger Komponenten
auf eine vorgegebene lindkonzentration im Hinblick auf charakteristische, durch Wärmeuiriung gekennzeichnete
Eigenschaften der Mischflüssigkeit durchzuführen. Die Komponente A und R der Beschreibung
sind beispielsweise konzentrierte Schwefelsäure und Wasser, jedoch ist die Vorrichtung gleich
vorteilhaft für die Verdünnung von Laugen \erwendbar. Die Temperaturerhöhung bei der Flüssigkeitsmischling
beruht auf dem Freiwerden der Verdünniingsenthalpic.
Diese Temperaturerhöhung muß. um einen wirtschaftlichen und genauen Mischlingsablauf /.u gewährleisten,
gerade noch ohne besonderen Ar'wand
meßbar sein.
Die Vorrichtung wurde großtechnisch erprobt und gewährleistet geringe Kon/cntrationstolcranzen in der
Endkonzentration der Mischflüssigkeit bei geringem Bau- und Bedienungsaiifwand.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Mischungskon-/entrationen
definierter Endwerie aus zwei ilüssi- .s
gen Komponenten von bekannter Anfangskon/en trillion, bei deren Vermischen Wärme frei wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die frei werdende
Wärmemenge gemessen und das Meßergebnis zur Regelung der Menge einer der flüssigen
Komponenten benutzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch ein mit
einer Temperaturmeßeinrichtung (II) und einem Auslauf (4) versehenen Mischgefäß (I), in das eine
mit einer Temperaturmeßcinrichtung (5) und einem Mengenregelventil (9) versehene erste ZulauHei·
lung (2) und eine mit einer Temperaiunneßeinrichlung
(β), einem Di .ickmesser (7). einem Durchfluß
messer (8) sowie einem MengenregeKcniil (10) \er- ;o
sehene zweite Zulaiil'leitung (3) einmünden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ziilaufleitiingen (2.3) vor Einmündung in das Mischgefäß
(1) in einem Wärmetauscher '12) /usammen- 2s
geführt sind und durch eine muh Temperaturanstieg
im Mischgefäß (1) gesteuerte Koiitroll- und Regeleinrichtung
(15) zumindest ein Mengenregelventil (16) in einer der ZrJaufk'itungen (3) gesteuert ist.
3°
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712104869 DE2104869C3 (de) | 1971-02-03 | 1971-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungskonzentrationen definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter Anfangskonzentration |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712104869 DE2104869C3 (de) | 1971-02-03 | 1971-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungskonzentrationen definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter Anfangskonzentration |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2104869A1 DE2104869A1 (de) | 1972-08-17 |
DE2104869B2 true DE2104869B2 (de) | 1975-03-20 |
DE2104869C3 DE2104869C3 (de) | 1975-10-30 |
Family
ID=5797627
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19712104869 Expired DE2104869C3 (de) | 1971-02-03 | 1971-02-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Mischungskonzentrationen definierter Endwerte aus zwei flüssigen Komponenten von bekannter Anfangskonzentration |
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DE (1) | DE2104869C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2659273C2 (de) * | 1976-12-29 | 1985-08-29 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Verfahren zur kontinuierlichen Verarbeitung von Zweikomponentenlacken |
AT513651B1 (de) * | 2012-11-21 | 2015-06-15 | Waizenauer Dietmar Bsc | Mischanlage für viskose Medien |
-
1971
- 1971-02-03 DE DE19712104869 patent/DE2104869C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2104869A1 (de) | 1972-08-17 |
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