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Die Strecke, längs der diese feinen Schlämme durch die Schnecke aus
der Flüssigkeitszone in die Trokkenzone gefördert werden können, hängt von der Viskosität
der Schlämme, von der Steigung der
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Schnecke und vom Kegelwinkel der Trommel ab. Bei den bekannten Schneckenzentrifugen
ist diese Strecke außerordentlich kurz und beträgt in vielen Fällen nur wenige Millimeter.
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Man muß nämlich dann durch entsprechende Wahl der Wehrscheibe bzw.
Einstellung des Schälorgans oder der Hohlschraube die Flüssigkeitshöhe in der Trommel
so hoch wählen, daß die Flüssigkeitszone bis an die Austragsöffnungen reicht. Das
bedeutet, daß die Trockenzone zu kurz wird, um in der Praxis ein Nachtrocknen der
Feststoffe zu erreichen.
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Die ausgetragenen Feststoffe sind deshalb mit verhältnismäßig viel
Flüssigkeit behaftet, was im Regelfall unerwünscht ist. Bei Versuchen, sehr feine
und schleimige Feststoffe zu trennen, kann man oft beobachten, daß periodisch eine
gewisse Zeitlang keine Feststoffe ausgetragen werden und danach kurzzeitig ein stoßweiser
Austrag einer gewissen Feststoffmenge erfolgt. Diese Beobachtung läßt unter anderem
den Schluß zu, daß die eine gewisse Zeit in der Flüssigkeitszone verbleibenden Feststoffe
auch in dieser Zone in gewissem Umfange eingedickt werden, bis ihre Viskosität so
hoch ist, daß sie sich fördern lassen. Das stoßweise Arbeiten der Zentrifuge wirkt
sich aber in jedem Fall ungünstig auf den Abscheidegrad aus, ein gleichmäßig sauberer
Ablauf wird nicht erreicht.
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Neben der Verkürzung der Trockenzone auf wenige Millimeter tritt
neben dem ungünstig hohen Feuchtigkeitsgehalt des Feststoffes noch ein weiterer
Nachteil auf: Die Sedimentationstiefe, also die Strecke, die ein Feststoffteilchen
zurücklegen muß, bis es den Trommelmantel erreicht, wird stark vergrößert. Nur zum
Teil wird dieser Nachteil dadurch aufgehoben, daß auch das Flüssigkeitsvolumen der
Trommel wächst und damit die Aufenthaltszeit der zu trennenden Suspension in der
Trommel ansteigt. Dementsprechend ist man bei kleinen Durchmessern der Wehrscheibe
bzw. entsprechender Einstellung des Schälorgans oder der Hohlschraube oft gezwungen,
den Durchsatz durch die Zentrifuge zu verringern, um einen sauberen Ablauf zu erzielen.
Der Durchsatz muß also verringert werden, weil es nicht gelingt, die abgeschiedenen
Feststoffe gleichmäßig auszutragen.
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Aus diesem Grunde kann man die Trommelneigung so flach festlegen,
wie es eine technisch sinnvolle Trommellänge erlaubt. Ebenso kann man die Steigung
der Schnecke möglichst flach halten, denn in den durch Trommelneigung und Schneckensteigung
gebildeten Winkel fließt der aus der Flüssigkeitszone geförderte Feinschlamm wieder
zurück. Durch eine möglichst flache Ausbildung der beiden Winkel läßt sich der Feststofftransport
verbessern. Eine geringe Trommelneigung bedingt aber - bei gleicher Trommellänge
- eine entsprechende Volumenverringerung der Trommel, damit wird die Aufenthaltszeit
einer gewissen Flüssigkeitsmenge in der Trommel reduziert, was wiederum eine Verringerung
des Durchsatzes nach sich zieht.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll demgegenüber eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge
der eingangs genannten Art zur Verfügung gestellt werden, mit der Feststoffe aus
Suspensionen abgetrennt werden können, deren Feststoffanteil aus sehr feinen oder
schleimartigen Teilen oder aus Teilen geringen Wichteunterschiedes gegenüber der
Trägerflüssigkeit besteht, ohne daß eine übermäßige Trommellänge er-
forderlich wird,
mit herabgesetztem Durchlauf gearbeitet werden muß oder ein unerwünscht feuchter
Feststoffaustrag auftritt.
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Angestrebt wird also eine relativ große Trockenzonenlänge auch für
feine Schlämme, es soll eine möglichst geringe Sedimentationstiefe bei möglichst
großem Trommelvolumen erreicht werden, die Förderverhältnisse sollen in einem kritischen
Bereich verbessert werden, das Durchmesser-Längenverhältnis der Zentrifuge soll
im Rahmen der bisher üblichen Werte liegen. Ein Teil dieser Forderungen ist insbesondere
für solche Schneckenzentrifugen erwünscht, bei denen die Eingabe der zu trennenden
Dispersion nicht in dem den Austragöffnungen abgewandten Endbereich des Trommelinnenraumes,
sondern etwa in dessen Mitte erfolgt.
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Ausgehend von einer Vollmantel-Schneckenzentrifuge der eingangs genannten
Art wird dies erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der konische Wandabschnitt der
Trommel durch einen weiteren zylindrischen Wand abschnitt unterbrochen ist.
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Man erreicht dadurch eine Eindickungs- bzw.
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Trockenzone, die sich über den engeren der beiden konischen Teile
und den sich daran anschließenden zylindrischen Wandungsabschnitt erstreckt. Vorzugsweise
weist dabei der konische Wandabschnitteil mit dem kleineren Durchmesser einen kleineren
Kegelwinkel auf als derjenige mit dem größeren Durchmesser. Dadurch wird eine sehr
flach ansteigende Trockenzone erreicht. Die Flüssigkeitshöhe in dem zwischen den
konusförmigen Wandabschnitteilen befindlichen zylindrischen Wandabschnitt ist klein
gehalten; sie kann bis auf Null abgesenkt werden, wodurch sich die Trockenzone über
den engeren konischen Wandungsteilabschnitt und den daran anschließenden zylindrischen
Wandabschnitt erstreckt.
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Dabei erfolgt die Eingabe der zu trennenden Suspension außerhalb dieses
Bereiches.
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Ordnet man die Einlauföffnungen für die zu trennende Suspension etwa
im axialen Mittelbereich des Trommelraumes an, so erhält man in jedem Fall eine
geringe Sedimentationstiefe an der Stelle des Einlaufes, sei es, daß sich dieser
im Bereich des zylindrischen Wandungsabschnitts mit dem kleineren Durchmesser befindet,
in welchem dann eine kleine Flüssigkeitshöhe eingestellt wird, sei es im Bereich
des konischen Wandabschnitteils mit dem größeren Durchmesserbereich, wobei dann
die Flüssigkeitshöhe auch in dem zylindrischen Wandabschnitt mit dem kleineren Durchmesser
bis auf Null abgesenkt sein kann. Dadurch wird erreicht, daß in der Einlaufzone
nicht nur die größeren Feststoffpartikeln, sondern auch der größte Teil der Feinstoffe
sich absetzen. Befindet sich die Einlauföffnung im zylindrischen Wandungsteil mit
dem kleineren Durchmesser der Trommel, so wird dort das Wegfließen der in der flachen
Sedimentationszone abgesetzten schlammigen Feinteile entgegen der Förderrichtung
der Schnecke behindert. Im übrigen trägt der zylindrische Wandabschnitt mit dem
kleineren Durchmesser zum erwünschten, möglichst großen Flüssigkeitsvolumen bei.
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In dem konischen Wandabschnitteil mit dem größeren Durchmesser und
dem zylindrischen Wandabschnitt mit dem größeren Durchmesser sedimentieren die restlichen
Feinstoffe und werden unter dem Flüssigkeitsspiegel hindurchtransportiert, wie das
bereits bei den bekannten Zentrifugenausbildungen der Fall
ist.
Vor dem Austritt dieser Feinstoffe aus dem Flüssigkeitsspiegel erfolgt ein Transport
am einlaufenden Gut vorbei durch eine flach mit Flüssigkeit gefüllte zylindrische
Strecke, die durch den zylindrischen Wandabschnitt mit dem kleineren Durchmesser
gegeben ist, in welcher die Eindickung weiter fortschreitet. Am Ende des zylin-drischen
Wandabschnittes mit dem kleineren Durchmesser erfolgt dann der übergang des eingedickten
Feststoffes in eine vorzugsweise schwach geneigte Nachtrockenzone, die durch den
konischen Wåndabschnitteil mit dem kleineren Durchmesser gebildet ist. Die günstige,
im zylindrischen Wandabschnitt mit dem kleineren Durchmesser erreichte Eindickung
ermöglicht nun den Durchbruch durch den Flüssigkeitsspiegel ohne Schwierigkeiten.
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Wie bereits erwähnt, kann bei bestimmten Stoffen äjich so verfahren
werden, daß der Durchbruch durch den Flüssigkeítsspiegel bereits am Übergang zwischen
dem konischen Wandabschnitteil mit dem größeren Dürchmesser und dem zylindrischen
Wandabschnitt mit dem kleineren Durchmesser erfolgt.
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Das Durchmesser-Längenverhältnis der erfindungsgemäßen Zentrifuge,
das für die Herstellung, den Platzbedarf und den Betrieb der Zentrifuge von Bedeutung
ist, bleibt -durch die erfindungsgemäße Ausbildung im Ralimen der bisher bei solchen
Schnèckenzentrifugen üblichen Verhältnisse.
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Bei Schneckenzèntrifugenausbildungen, deren Flüssigkeitseinlauf etwa
im axialen Mittelbereich des Tronimelraumes vorgesehen ist, weist in besonders bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung die Schnecke nahe der Einlauföffnung, in Förderrichtung
der Schnecke gesehen vor dieser Einlauföffnung, mindestens einen Abschnitt eines
weiteren Schnekkenganges auf. Dadurch wird erreicht, daß der bereits abgesetzte
Feinstoff so an der Einlauföffnung vorbeigeführt wird, daß an der Stelle, an der
-die zu trennende Suspension auf der Schleudertrommel auftrifft, kein Feinstoff
vorhanden ist. Ein Äufwühlen bereits abgesetzten Feinstoffes wird somit verhindert.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Àusführungsbeispieles nachstehend erläutert: Die erfindungsgemäß ausgebildete Trommel
besteht aus zwei Trommelteilen 1 und 2, die je einen zylindrischen Teil 1' bzw.
2' und je einen konischen Teil1" bzw.2" aufweisen. In der Trommel ist ein Hohlkörper
3 über Lagerzapfen 4 und 5 gelagert, der eine Schnecke 6 trägt. Im dargestellten
Fall weist der Hohlkörper 3 zwei Einlauföffnungen 7 auf, denen über ein zentral
angeordnetes Rohr das zu trennende Schleudergut zugeführt wird, wie dies durch Pfeile
9 angedeutet ist. Das zu trennende Schleudergut tritt in -den sogenannten Trennraum
10 ein. Feststoffe, die sofort sedimentieren, werden von der Schnecken erfaßt und
in Richtung auf den kleineren Durchmesser des Trommelteils i gefördert. Die Steigung
der Schnecke 6 ist im Bereich dieses Übergangs von der Flüssigkeitszone zur Trockenzone
bis hin zu den Austragsöffnungen 11 verhäftnismäßig gering.
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Auch die Neigung des konisch-zylindrischen Tromrneiteils 1 ist verhältnisynäßig
flach ausgebildet; Die
feine Feststoffe enthaltende Flüssigkeit 12 strömt in den
Schneckengängen in Richtung auf den größeren Durchmesser der Trommel. Noch während
des Strömungsvorganges sedimentiert ein Teil der feinen Feststoffe schon im zylindrischen
Teil 1' des Trominelteils 1. Die feinsten Feststoffe sedimentieren dagegen im Bereich
des großen Trommeldurchmessers des zylindrischen Wandabschnittes2' des TtommC teils
2. Haben diese feinen Feststoffe die Wandung dieses Trommelteils erreicht, so werden
sie von den Schneckenwendeln der Schnecke 6 erfaßt und in Richtung auf die Austragungsöffnungen
11 gefördert.
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Dabei werden sie weiterhin, wie schon im konischen Wandabschnitteil
2" des Trömmelteils 2, eingedickt.
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Ein Fördern des Konzentrats in diesem konischen Trommelteil bereitet
keine Schwierigkeiten, da hier nicht aus der Flüssigkeitszone in die Trockenzone
gefordert werden muß. Beim Transport durch den zylindrischen Teill' des Trommelteils
1 tritt eine Weitere Eindickung der Feinstoffe infolge des sehr niedrigen oder überhaupt
nicht vorhandenen Fliissigkeitspiegels ein.
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Sehr günstig ist es nun, wenn diese Stoffe an der Einlauföffnung
7 vorbeigeführt werden, z. B. dadurch, daß nahè der Einlauföffnung 7 in Förderrichtung
der Schnecke 6 gesehen vor dieser Einlauföffnung - mindestens ein Abschnitt 13 eines
weiteneu Schneckenganges beginnt. Dadurch wird der bereits abgesetzte Feinstoff
so an der Einlauföffnung 7 vorbeigeführt, daß an der Stelle, an der das aus der
Einlauföffnung 7 ausströmende Schleudergut auf den Trommelmantel auftrifft, kein
eingedickter Feinstoff vorhanden ist. Der durch diesen zusätzlichen Abschnitt 13
eines weiteren Schneckenganges oder durch einen weiteren Schneekengang an der Einlauföffnung
7 vorbeigeführte feine Feststoff kann sich im zylindrischen Wandübschnftt 1' des
Trommelteils 1 absetzen bzw; weiter eindicken und wird zusammen mit den gröberen
Bestandteilen des Trenngutes, die sich spontan beim Einlauf abgesetzt haben, ausgetragen.
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Haben die so geförderten Feinstoffe den konischen Teil 1" der Trommel
1 erreicht, so sind sie durch den verhäknisniäßig langen Weg durch eine seichte
oder überhaupt keine Flüssigkeitsschicht so weit voreingedickt, -daß sie sich nun
auf dem relativ flach geneigten Trommelmantel durch die vérhältnismäßig flach steigende
Schneckenwendel gut und gleichmäßig fördern und austragen lassen.
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Im Falle des dargestellten Ausführungsbeispieles ist eine Wehrscheibe
14 auswechselbar am Ende des zylindrischen Teils 2' des Trommelteils 2 vorgesehen.
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Diese Wehrscheibe bestimmt die Höhe der Flüssigkeit 12 so, daß im
zylindrischen Teil 1' des Ttom*ieiteils 1 noch eine gewisse oder überhaupt keine
Flüssigkeitshöhe vorhanden lsl, was das Fördern der feinen Feststoffe erleichtert.
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Je nach Art der ze trennenden Schlämme muß die Hòhe des Flüssigkeitsspiegels
innerhalb der beiden Trommelteile geändert werden, was durch Auswechseln oder Regulieren
der die Flüssigkeitshöhe in den Tronhítelteilen besn.ininenden Einrichtung zu erfolgen
hat.