DE2102416A1 - Kapillarviskosimeter - Google Patents
KapillarviskosimeterInfo
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Description
PATENTANWÄLTE • MÜNOHEN 8O, MAUERKIROHERaTfI. 4· *
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CIBA - GEIGY AG, BASEL (SCHWEIZ)
a Lu.
a» Etc
Case TEL-71/K )
KAPILLARVISKOSIMETER
Die Erfindung betrifft ein Kapillarviskosimeter mit
einem U-förmig gebogenen Messrohr, dessen Messstrecke von i
Elektroden begrenzt ist, welche derart im Stromkreis einer Steuervorrichtung liegen, dass beim Berühren der Elektroden
durch die Messflüssigkeit elektrische Impulse ausgelöst werden, die einen Zeitmesser ein- und ausschalten.
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Bei einem bekannten Viskosimeter dieser Art, bei welchem die Messelektroden durch je ein Elektrodenpaar gebildet
sind, wird beim Vorbeifliessen der leitenden Flüssigkeit an dem oberen Elektrodenpaar beim Durchgang des bezüglich
der Pliessrichtung hinteren Plussigkeitsmeniskus durch die Unterbrechung der Leitung der Zeitmesser ein- und beim
Vorbeifliessen am unteren Elektrodenpaar ausgeschaltet. Bei dieser Anordnung ist der Zeitpunkt des Durchgangs der Flussig-"
keit durch die Messmarken nicht exakt bestimmbar, da infolge der Impulsauslösung durch den hinteren Flüssigkeitsmeniskus
durch abreissende Tropfen eine längere Durchflusszeit vorgetäuscht werden kann. Ein weiterer Nachteil, welchen im übrigen
alle bekannten Typen von Kapillarviskosimetern aufweisen,
besteht darin, dass die Eichkurven mehrerer verschiedener Viskosimeter stets voneinander abweichen. In der Praxis ist
gerade dieser Nachteil sehr schwerwiegend, da dadurch Messungen mit verschiedenen Viskosimetern nur bedingt vergleichbar sind.
Durch die Verwendung genormter Messkapillaren werden zwar die Durchflusswiderstände annähernd gleich; es treten aber dennoch
das Messergebnis stark beeinflussende Kalibrierungs- bzw. Volumenfehler auf, da praktisch eine genaue Kalibrierung
des Viskosimeterteiles zwischen Messkapillare und oberer Messelektrode
nicht möglich ist. Da bei den bekannten Viskosimetern
die Elektroden senkrecht zur Rohrwand eingeführt und in diese ~
eingeschmolzen sind, können solche Kalibrierungs- bzw. Volumenfehler
zumindest nachträglich nicht mehr durch Verstellen
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des gegenseitigen Abstandes der Messelektroden kompensiert werden. Eine genaue Justierung der Elektroden ist schon
beim Pabrikationsprozess sehr schwierig, nach diesem aber unmöglich. Infolgedessen war es bisher nicht möglich,
Kapillarviskosimeter mit identischen Eichkurven herzustellen.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Messstrecke durch zwei im
ersten Schenkel des Messrohres koaxial angeordnete Messelektroden bestimmt wird, dass im zweiten Schenkel eine
Steuerelektrode angeordnet ist, dass den Messelektroden {
und der Steuerelektrode eine gemeinsame Bezugselektrode zugeordnet
ist, welche sich zwischen der Steuerelektrode und der unteren Messelektrode befindet, dass die beiden Enden
des Messrohres zur Aufnahme und Zentrierung je einer Armatur ausgebildet sind, in welchen Armaturen die obere Messelektrode
bzw. die Steuerelektrode koaxial zum betreffenden Schenkel und höhenverstellbar geführt sind, dass in den ersten
Schenkel im Niveau zwischen der Armatur und der Spitze der oberen Messelektrode ein Einfüllstutzen mündet und dass in (
den zweiten Schenkel im Niveau zwischen der Armatur und der Spitze der Steuerelektrode über einen Stutzen eine Sammelleitung
mündet.
Durch die Ausgestaltung des Viskosimeters mit zumindest
einer verstellbaren Messelektrode 1st es möglich, die erwähnten Kalibrierungs- bzw. Volumenfehler stets voll-
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ständig zu kompensieren. Die Steuerelektrode gestattet eine weitgehende Automatisierung des Messvorganges. Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Ausbildung besteht
darin, dass infolge der Geometrie der Anordnung die elektrischen Impulse an den Messelektroden durch den bezüglich
der Pliessrichtung der Flüssigkeit während des Messtaktes vorderen Flüssigkeitsmeniskus ausgelöst werden, wodurch
die Durchflusszeit exakt definiert und jederzeit reproduzierbar
ist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Kapillarviskosimeters,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des pneumatischen Systems mit dem angeschlossenen
Kapillarviskosimeter,
Fig. 5 ein Blockschaltbild des elektronischen
Steuerungs- und Regelungssystem mit dem angeschlossenen Kapillarviskosimeter.
Gemäss Fig. 1 wird das aus zwei Schenkeln 1 und und aus einem Einfüllstutzen Z>
bestehende Kapillarviskosimeter von einer Halterung 4 getragen. Im ersten Schenkel 2
befinden sich koaxial die beiden Messelektroden 5 und 6, wobei die Elektrode 5 eingeschmolzen und die in der Armatur
40 geführte Elektrode 6 durch ein Feingewinde 7 niveauver-
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stellbar ist. Am oberen Ende des zweiten Schenkels 1 befindet sich eine in der Armatur 39 durch ein Peingewinde 8
niveauverstellbare Steuerelektrode 9. Im U-förmigen Verbindungsteil
der beiden Schenkel 1 und 2 ist eine den Messelektroden und der Steuerelektrode gemeinsame Bezugselektrode
-10 eingeschmolzen. Im Schenkel 1 ist eine Messkapillare
11 ausgeformt, an deren oberem und unterem Ende je ein Konus
12 bzw. 15 angeschliffen ist, durch welche Konen einerseits
die Länge der Messkapillare 11 und anderseits die Uebergänge der Messkapillare in den Schenkel 1 exakt definiert sind.
Dadurch sind auch an diesen Uebergangssteilen dieStrömungsverhältnisse
und insbesondere die Durchflusswiderstände stets · gleich. In den oberen Teil des Schenkels 1 mündet im Niveau |
zwischen der Armatur 29 und der Spitze der Steuerelektrode 9
ein Anschlussstutzen 25·
Das Anschleifen der Konen 12 und 13 an die Messkapillare
11 ist deswegen von besonderer Wichtigkeit, weil bei sogenannten nicht-Newton1sehen Flüssigkeiten, d.h. solchen Flüssigkeiten,
bei denen die scheinbare Viskosität von der Seherrate abhängig ist, das Messergebnis durch die Formgebung der Messkapillare
beeinflusst wird, wobei nicht nur Weite und Länge der Messkapillare, sondern auch die Form der Uebergangsteile
zwischen dieser und dem Viskosimeterrohr von Einfluss sind. '■
Bei der üblichen Fertigung von Glas-Viskosimetern werden diese
Uebergangsteile durch einfaches Anschmelzen der Kapillare an " je ein weiteres Glasrohr an beiden Enden erzeugt, wodurch eine
genaue und definierte Formgebung der Uebergangsteile nicht
möglich ist.
Gemäss Fig. 2 befindet sich das Viskosimeter in einem
thermostatisierten Bad B. An den Anschlussstutzen 25 ist eine
Sammelleitung 33 angeschlossen. Ueber diese Sammelleitung
sind an das Viskosimeter wahlweise über Dreiweghähne 16, 17 und 18 und über Magnetventile 14 und I5 eine Spülleitung 34,
zwei Unterdruckleitungen 35 und 37, eine Ueberdruckleitung und eine BeIUftungsleitung 38 anschliessbar. An die Spülleitung
34 ist eine Wasserstrahlpumpe 19 angeschlossen. Der Unterdruckgeber
der Leitung 35 besteht aus einer Saugpumpe 20, einer Wassersäule 21 und einem Manometer 33>
welches den einstellbaren Unter-
druck . *
anzeigt. Die Grosse dieses Unterdruckes ist durch die Höhe
der Wassersäule 21 bestimmt. Der Ueberdruckgeber der Leitung 36 besteht aus zwei Gefässen 22 und 23 und einem den einstellbaren
Ueberdruck anzeigenden Manometer 3^· Die Grosse
des Ueberdrucks ist durch den Niveauunterschied der Flüssigkeiten in den beiden Gefässen 22 und 25 bestimmt. Die zweite
Unterdruckleitung ist gleichfalls an die Saugpumpe 20 angeschlossen. Bei geschlossenem Ventil 26 kann die volle Saugleistung
der Pumpe 20 in den Schenkel 1 des Viskosimeters eingesetzt werden.
Gemäss Pig. 3 sind die beiden Ventile 14 und I5 mit
einem Relais 27 verbunden, welches wahlweise eines der beiden Ventile öffnet oder schliesst. Das Relais 27 wird durch eine
Startvorrichtung 28 betätigt, bzw. bei periodischer Repetition der Messung durch einen Timer 29. Die beiden Messelektroden
5 und 6 und die Bezugselektrode 10 sind über Leitungen
50, 60 und 100 mit einem Relais 30 verbunden, welches seinerseits einen elektrischen Zeltmesser 32 ein- und ausschaltet.
Die Steuerelektrode 9 ist gemeinsam mit der Bezugselektrode 10 über Leitungen 90 und 100 an ein Relais 31 gelegt, welches
einerseits nach jedem Messtakt die Messuhr 32 auf Null
stellt und andererseits das Relais 27 steuert.
Die Funktionsweise der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Anordnung ist die folgende: In den Einfüllstutzen 3 wird bei
geöffnetem Ventil 14 und geschlossenem Ventil 15 mittele
einer Pipette eine bestimmte Menge, z.B. 20 ml, der zu
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messenden Flüssigkeit eingefüllt. Durch Betätigen der Startvorrichtung 28 wird das Ventil lh geschlossen und
das Ventil 15 geöffnet. Die Pumpe 20 saugt die Flüssigkeit so lange im Schenkel 1 hoch, bis der obere Meniskus der
Flüssigkeit die Steuerelektrode 9 erreicht. Der dadurch im Stromkreis 9 - 90 - 51 - 100 - 10 entstehende elektrische
Impuls schliesst über die Relais Jl und 27 das Ventil 15 und öffnet das Ventil 14. Gleichzeitig stellt derselbe
Impuls über das Relais 51 die Messuhr 52 auf'Null. Die
Steuerelektrode 9 wird vor der Messung durch das Feingewinde 8 so eingestellt, dass ihre Spitze vom oberen Flüssigkeitsmeniskus
berührt wird, bevor der untere Meniskus der Flüssigkeit die Bezugselektrode 10 erreicht hat. Mit dem
Oeffnen des Ventils 14 beginnt der Messtakt: Die Flüssigkeit steigt im Schenkel 2 hoch. Beim Erreichen der Elektrode
5 entsteht im Stromkreis 5 - 50 - 50 - 100 - 10 ein Impuls, welcher die' Messuhr 52 startet. Beim Erreichen der
Elektrode 6 stellt der im Stromkreis 6 - βθ - 50 - 100 entstehende
Impuls die Uhr 52 wieder ab. Durch erneutes Betätigen der Startvorrichtung 28 kann die Messung beliebig
oft wiederholt werden. Zur periodischen Repetition der Messung, welche bei Untersuchungen des Viskositätsverlaufes
über einen längeren Zeitraum erforderlich ist, wird der Timer 29 verwendet. Bei derartigen Untersuchungen wird das
Viskosimeter zumeist an einen Schreiber angeschlossen. Der, zum Ansaugen der Flüssigkeit verwendete Unterdruck wird
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konstant gehalten und durch das Manometer 33 kontrolliert. Dies ist deswegen notwendig, weil einerseits bei thixotröpen
Flüssigkeiten das Messergebnis von der Scherbeanspruchung im Ansaugtakt merklich beeinflusst wird und weil anderseits
der durch an den Wänden anhaftende und an diesen zurückfliessende Flüssigkeit im Messraum zwischen den Messelektroden
5 und 6 verursachte Volumfehler nur durch gleichbleibende Ansaugzeiten konstant gehalten werden kann.
Bei Thixotropiemessungen ist es erforderlich, die Flüssigkeit nach dem Ansaugtakt über bestimmte Zeitabschnitte
im oberen Teil des Schenkels festzuhalten, bevor der Messtakt gestartet wird. Zu diesem Zweck dient der über den Hahn
an den Schenkel 1 anlegbare, einstellbare Unterdruck.
Durch den über den Hahn 16 an den Schenkel 1 anlegbaren, -einstellbaren Ueberdruck ist es möglich, Messungen
mit veränderlicher Scherrate durchzuführen, d.h. ähnlich wie mit einem Rotationsviskosimeter Rheogramme aufzunehmen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Kapillarviskosimeters
werden im Flüssigkeitsbad B mehrere, vorzugsweise drei Kapillarviskosimeter angeordnet, welche über Umschalter
wahlweise an das pneumatische System (Fig. 2) bzw. an das elektronische Steuersystem (Fig. 3) anschliessbar sind.
Dies hat den grossen Vorteil, dass mit einem Kapillarrohr gemessen und gleichzeitig z.B. das zweite gespült und das
dritte mit Messflüssigkeit beschickt werden kann.
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Claims (4)
- Ansprüche( l.J Kapillarviskosimeter mit einem U-förmig gebogenen Messrohr, dessen Messstrecke von Elektroden begrenzt ist, welche derart im Stromkreis einer Steuervorrichtung liegen, dass beim Berühren der Elektroden durch die Messflüssigkeit. elektrische Impulse ausgelöst werden, die einen Zeitmesser ein- und ausschalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess-strecke durch zwei im ersten Schenkel (2) des Messrohres " koaxial angeordnete Messelektroden (5, 6) bestimmt wird, dass im zweiten Schenkel (1) eine Steuerelektrode (9) angeordnet ist, dass den Messelektroden und der Steuerelektrode eine gemeinsame Bezugselektrode (10) zugeordnet ist, welche sich zwischen der Steuerelektrode und der unteren Messelektrode befindet, dass die beiden Enden des Messrohres zur Aufnahme und Zentrierung je einer Armatur (39* ^O) ausgebildet sind, in welchen Armaturen die obere MesseJ.ek-< trode bzw« die Steuerelektrode koaxial,zum betreffenden Schenkel und höhenverstellbar geführt sind, dass in den ersten Schenkel im Niveau zwischen der Armatur und der Spitze der oberen Messelektrode ein Einfüllstutzen (3) mündet und dass in den zweiten Schenkel im Niveau zwischen der Armatur und der Spitze der Steuerelektrode über einen Stutzen (25) eine Sammelleitung (33) mündet.109831/1512
- 2. Kapillarviskosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messkapillare (11) im Messrohr an ihrem oberen und unteren Ende einen Uebergang zum übrigen Messrohr in Form je eines geschliffenen Konuses (12, 15) mit einem Oeffnungswinkel zwischen 15 und 60° aufweist.
- 5. Kapillarviskosimeter nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Mittel zum wahlweisen Anschluss der Sammelleitung (55) an eine Spülleitung (52O* zwei Unterdruckleitungen (55* 57)* eine Ueberdruckleitung (56) und eine Belüftungsleitung (58).
- 4. Kapillarviskosimeter nach Anspruch 5, gekennzeichnet durchuein.von der Steuerelektrode beeinflusstes Steueraggregat (27) zur Betätigung eines zumindest in eine der beiden Unterdruckleitungen (55, 57) und/oder die Belüftungsleitung (58) eingeschalteten Magnetventiles (14, 15) zur beliebig oftmaligen Repetition einer Messung und zum Einstellen beliebig langer Pausen zwischen den Messungen.109831/1812
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