DE2058466A1 - Glasfaserschmelzspinnvorrichtung mit einer Spinnkopfwanne aus einer Edelmetallegierung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung - Google Patents
Glasfaserschmelzspinnvorrichtung mit einer Spinnkopfwanne aus einer Edelmetallegierung und Verfahren zur Herstellung einer solchen VorrichtungInfo
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Description
Glasfaserschmelzspinnvorrichtung mit einer Spinnkopfwanne
aus einer Edelmetalllegierung und. Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Glasfaserschmelzfjpinn
vorrichtung mit einer Spinnkopf wanne aus einer Edelrnety!legierung, aus deren Boden zahlreiche röhrenförmige
Spinndüsen nach unten vorspringen, aus denen, wenn die Vorrichtung in Betrieb ist, jeweils ein schmelzflünfjißer
Crlasstrom austritt, der zu einem Glasfaden ausgezogen
wird, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer .«solchen Glanfaserschraelzspiiinvorrichburig Tdzv/. von deren
v/enontlichobos Bauelement bildenden ßpinnkopfwannen. Die
bei der Hnve.teilung von Glasfasern anp;ewandten bzw.
horrochoncion Betriobnbedingungen v/inä unterschiedlich,
jedoch in Ίο/· Kegel Kcharf. Do dio »Spinnkopfwanne»η sowohl
dnü niark korrodiorendem GLißschmoIson als auch hohem
109825/1311
lanktonf.ru H. Authhvitr, MSm*<n>, (73 53» · DwftdM lank, Hindun, U/2 SV» ·
Mündnn
BAD ÖWÖtNAL
ρ _
Tempera buren (982 bie 1816° C) in einer oxydierenden
Atmosphäre aur;p;osetal; sind, scheiden als Spinnkopfwonnenmatorial
.fast sämtliche Legierungssysteuie aus.
Zu den wenigen Legierungen^ die brauchbare Eigenschaften
für Anwendungszwecke besitzen, bei denen eine hohe Hochtemperaturfestigkeit gefordert wird, gehören
Edelmetalle (Platin, Iridium, .Rhodium und dergl.) enthaltende
Legierungen. Selbst diese Edelmetallegierungen
besitzen jedoch eine meßbare Oxydationsgeschwindigkeit, die zu wirtschaftlichen Verlusten und einer Beeinträchtigung
der Einsatzfähigkeit führt. Edelmetalloxyde verflüchtigen sich, sobald sie sich gebildet haben, was dazu
führt, daß bei der Herstellung von Glasfasern mit Hilfe ^einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art ständig
beträchtliche Mengen an Edelmetallen verloren gehen. Es gibt zwar Verfahren, um einen Teil der oxydierten Edelmetalle
wieder zu gewinnen, jedoch erfordern diese Verfahren einen verhältnismäßig hohen Zeitaufwand, wodurch
zeitweilig Verzögerungen auftreten können, bis das eingesetzte Edelmetall wieder zur Verfügung steht. Weiterhin
gibt es nicht wiedergewinnbare Edelmetallverluste, die für die Glasfaserhersteller ein wirtschaftliches Problem
darstellen.
Ein weiteres Problem stellen die Beschränkungen der Betriebstemperaturen dar, denen derartige Glasfaserschmelz
spinnvorrichtung^ unbedenklich ausgesetzt werden
können, d.h. die Betriebstemperaturgrenzwerte, bei deren Überschreitung die Oxydationsverluste pro Zeiteinheit so
hoch werden, daß sie d.azu führen, daß die Vorrichtung rasch bzw. frühzeitig unbrauchbar wird und außerdem eine
unbefriedigende bzw. unwirt;schaftliche und nicht gleichmäßige
Arbeitsweise der Vorrichtung zur Folge hat.
1 09825/ 13 1 1 *ßAD ORIGINAL
Ein weiteres Problem, mit dem die Hersteller und Anwender von Vorrichtungen aur Handhabung von Glasschmelzen
seit vielen Jahren konfrontiert werden, ist die Pe-ctigkeit
bei hohen Betriebstemperaturen. Die Vorrichtungen bzw. Spinnkopfwannen neigen nämlich dazu, sich während
des Betriebs bei hohen Temperaturen plastisch zu verformen (durchzuhängen oder auszubeulen und dergL),wodurch
die Brauchbarkeit der Vorrichtung durch Veränderung der gegenseitigen Ausrichtung und räumlichen Anordnung
verschiedener zusammenwirkender Vorrichtungsteile beeinträchtigt wird.
Vorrichtungen der hier in Rede stehenden Art weisen normalerweise Schirm- bzw. Blendenelemente auf, die
unabhängig von der Spinnkopfwanne aufgehängt bzw. gehaltert
sind und mit den in gleichmäßigem Abstand angeordneten Düsenöffnungen bzw. -fortsätzen fluchtend so ausgerichtet sind, daß sie als Hitzeblenden bzw. -barrieren wirken,
die zur Regelung der thermischen Umgebungsbedingungen für die aus den Spinndüsen austretenden Glasfaden dienen. Bei
fehlerhafter Ausrichtung der gegenseitigen Lage der Spinndüsenfortsätze
und der Schirmelemente wird die Wirksamkeit der Vorrichtung stark herabgesetzt und die Glasfaden wer~
den bezüglich des Durchmessers leicht ungleichmäßig. Eine solche Anordnungsstörung oder Fehljustierung tritt typischerweise
dann auf, wenn der Boden einer Spinnkopfwanne durchzuhängen bzw. abzusacken beginnt. Das Durchsacken
der Spinnkopfwannenböden kann zeitweilig, bzw. eine gewisse
Zeit lang dadurch ausgeglichen werden, daß man die Schirmelemente entsprechend einstellt, jedoch bildet sich
dann ein schlechtes iemperaturprofil aus, wodurch die Qualität der hergestellten Glasfasern ungünstig beeinflußt
wird. Kurz nach dem Durch- bzw. Absacken des Spinn»
109825/1311 ^D °nlGlHAL
kopf wanrienbod one wird ein Punkt erreicht, von dom ab
durch Einstellen der Schirmelomente der Durchhang bzw.
das Abpacken den Spinnkopfwannenbodens nicht mehr ausgeglichen
werden kann. Die außen liegenden Spinndüsen werden dann zu heiß, was dazu führt, daß die daraus gesponnenen
Glasfaden, bevor die Glasfaden bzv/. -fasern zusammengefaßt werden, "abbrennen" bzv;. abschmelzen,d.h.,
daß ihr Gewicht ihre Zugfestigkeit bei der herrschenden Temperatur übersteigt. Die zentralen Spinndüsen der
Spinnkopfv/anne werden andererseits zu kalt, wodurch, das
Glas perlig wird, so daß die Spinnkopfwanne aufgrund der außerordentlich schlechten Glasfaserqualität und der geringen
Wirksamkeit heruntergefahren bzw. außer Betrieb gesetzt werden muß.
Ein weiteres Problem bei der Verwendung von Edelmetalle enthaltenden Gegenständen bzw. Spinnkopfwannen bei
hohen Temperaturen ist die Wiedergewinnung der Edelmetalle aus verwerfbaren Keramikmaterialien, mit denen die
Spinnkopfwannen zur Stützung und Wärmeregulierung ummantelt
sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine wirksamere, betriebssicherere und wirtschaftlicher
arbeitende Glasfaserschmelzspjnnvorrichtung der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen bzw. zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgomäß durch eine
Glasfaserschmelzspirmvorrichtung der vorstehend bezeichneten
Art gelöst, die dadurch gekennzeichnet int, daß zumindest die Außenseiten der Seitenwande und dop Bodens
der Spinnkopfwanne n.it; einer fest, ,jedoch Ιϋίΐκι:1 darauf
10 9 8 2 5/1311 BAD ORiGtNAL
ι"'!"1'·'1 "'!!ΙψϋΗ'ίΙΙ!!!^"^«^""!:MlM■!![ll!j|ιnlHlΊ!!|l!!|JI|lΠIIH^^l"l!ϊ!|MMIl|!ίlΠSlΠ!lll|Hj!!ll:ι!nίi■l!^!i:■!j:l!|S!.■:|■.1"
— 5 ~
haftenden Keramikschiclit versehen sind, die dicht genug
ist, UDi sich bei hohen Betriebstemperaturen aus der Edelmetallegierung
verflüchtigende Ketalloxyde nicht durchzulassen
und gleichzeitig die Legierung stützt bzw. .verstärkt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird für diesen Zweck ein Keramikmaterial verwendet,
dessen Ausdehnungskoeffizient erheblich kleiner ist, als derjenige der Edelmetallegierung, aus der die
Spinnkopfwanne besteht, so daß sich deren Wände beim Ansteigen
der '.temperatur nach innen wölben.
Die Seitemrände und der Boden der Spinnkopfwanne
sind zweckmäßigerweise hinreichend aufgerauht, um dem Keramikmaterial während des Einsatzes der Spinnkopfwanne
bei hohen Temperaturen durch physikalische Haft- bzv;. Bindekräfte Halt zu geben, jedoch nur so stark, daß das Keramikmaterial
nach .der Außerbetriebnahme der Spinnkopfwanne
noch abgelöst werden kann, so daß man die Edelmetallegierung wieder verwenden und die im Keramikmaterial
festgehaltenen bzw. aufgefangenen Metalle wiedergewinnen kann.
Besonders bevorzugt verwendet man erfindungsgemäß
eine etwa 0,05 bis 0,?6 mm starke Keramikmaterialschicht
aus Magnesiumzirkonat.
Die Glasfaserschmelzspinnvorrichtungen der Erfindung weinen außerdem zwockmäßigerweise eine hochtemperaturbeständig«,
federnde bzw. dämpfende l^sermateriallage auf, die auf die Keramikmafcerialschicht folgt, jedoch
nur die Seitenvrinde der Spinnkopfwanrie umgibt, wobei
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das Fasermaterial als Isolier- und Pufferschicht wirkt,
sowie eine diese Fasermaterialschicht umgebende, abnehmbare und verwerfbare Keramikmateriallage, die zur Isolierung
und Stützung der Spinnkopfvmrmenseitenwände während des Einsatzes der Glasfaserschiaelzspinnvorrichtung
bei hohen Betriebstemperaturen beiträgt.
Wie bereits erwähnt, dient die erfindungsgemäße Spinnkopfwannen kennzeichnende Keramikmaterialschicht dazu,
während des Einsatzes bei hohen Betriebstemperaturen das Emigrieren von Edelmetalloxyden zu verhindern und die
Tragfestigkeit der Spinnkopiwanne zu erhöhen. Das die erfindungsgemäßen
Spinnkopfwannen in der Hegel weiterhin umgebende verwerfbare Keramikmaterial kann daher einfach weggeworfen
werden, worauf man die erfindungsgereäße Spinnkopfwannen kennzeichnende Keramikmaterialschicht einfach
mit Hilfe einer Säure von der eigentlichen Spinnkopfwanne ablöst und dann in dieser 8εure auflöst. Hierauf werden
dann die HetalIe durch Schwerkraftscheidung, Ionenaustausch
und Filtrieren in relativ kurzer Zeit abgetrennt. V/ahlweise kann man die Keramikmaterialschicht von der eigentlichen
Spinnkopfwanne auch durch Strahlen mit Glasperlen ablösen und dann zur weiteren Aufarbeitung und Trennung in
einer Säure lösen.
In der Tat kann man die während des Einsatzes der Spinnkopfwanne in die Keramikmaterialschicht migrierton
Edelmetalle vollständig wiedergewinnen, wobei die Wiedergewinnung wesentlich weniger Zeit erfordert und verfahrenstechnisch
erheblich einfacher ist, als nach dem Stand der Technik.
Bei den bekannten Glasf aserrchmelzspiimvorricii tauigen
der eingangs geschilderten Art wanderte bzw. drang das
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2058468
gesamte aus der eigentlichen Spinnkopfwanne
in den verwerfbaren Keramikmantel, der als Stütze für die Spinnkopfwanne und zur Verringerung
der Wärmeverluste vorgesehen war, durch Oxydation und Verflüchtigen der Oxyde gelangende Edelmetall,
z.B. Platin, tief ein, wodurch eine langwierige und kostspielige
Aufarbeitung erforderlich wurde. Zu diesem Zweck mußte das verwerfbare Keraiaikmaterial zu kleinen·Teilchen
vermählen bzw. gebrochen, in einer Kugelmühle noch feiner gemahlen,einem Mneralsiebsetzarbeitsgang unterworfen und
dann mit zwei Vibrationstischscheidern (Trennung über Dichteunterschiede) aufgetrennt werden. Bevor man ein
zum Ausschmelzen der Edelmetalle geeignetes Material als Rückstand erhielt, mußte der vorstehende Aufarbeitungsprozeß
zweimal durchlaufen werden. An diese Arbeitsgänge schloß sich eine weitere Abtrennung des Platins vom Keramikmaterial
und eine anschließende Raffination des gewonnenen Platins an. Zwischen dem Abnehmen des Keramikmaterialmantels
von der Spinnkopfwanne bis zu dem Augen-*
blick, in dem der größte Teile des darin enthaltenen Platins wiedergewonnen war, vergingen etwa 6 Monate. Mit Hilfe
des vorstehend geschilderten Wiedergewinnungsverfahrens nach dem Stand der Technik kann man also zwar grundsätzlich
das im Keramikmaterialmantel enthaltene Platin wiedergewinnen
und zur Herstellung neuer Spinnkopfwannen aus Edelmetallegierungen verwenden, jedoch ist infolge
der Langwierigkeit des Wiedergewinnungsverfahrens ein höherer Platinlagerbestand erforderlich, als wenn man
nach der Lehre der Erfindung Spinnkopfwannen verwendet
bzw. herstellt, die mit einer dünnen Keramikmaterialschicht versehen sind, so daß man den abnehmbaren, verwerfbaren
lieramikmaterialmantel, wenn er bzw. die zugehörige
Spinnkopfwanne ausgedient hat, einfach wegwerfen
109825/131 1 ^
BAD
kann, ohne ihn vorher au Wiedergewinnung darin enthaltener
Edelmetalle aufarbeiten zu müssen.
Die vorliegende Erfindung verhindert nicht nur Edelmetallverluste, sondern bietet darüber hinaus u.a.
folgende weitere Vorteile:
Die mechanische Festigkeit der Spinnkopfwannen bei hohen Temperaturen wird verbessert;
die erfindungsgemäß vorgesehene Keramikschicht bildet eine schwer durchlässige Hemmschicht, die das Ausmigrie-
BP ren von flüchtigen durch Oxydation von Edelmetallen entstandenen
Oxyden verhindert und dadurch die nach dem Stand der Technik erforderliche umständliche Aufarbeitung
des verwerfbaren Keramikmantels zur Wiedergewinnung von
darin enthaltenem Edelmetall überflüssig macht; die erfindungsgemäß angewandte Keramikmaterialschicht
besitzt eine gute Bindungsfestigkeit, läßt sich jedoch, nachdem die Spinnkopfwannen ausgedient haben, leicht wieder
entfernen, so daß man die eigentliche Edelmetallspinnkopfwanne leicht wiedergewinnen und aufarbeiten kann, wodurch
die Herstellungskosten gesenkt werden; man erhält eine verbesserte Keramikstruktur, indem man
fe in der ganzen Struktur bzw. dem ganzen Gebilde eine
gleichmäßige Temperatur aufrecht erhält; es können höhere Betriebstemperaturen (etwa 1650 C) angewendet
werden, wodurch man zur Herstellung von Glasfasern billigere Glassorten verwenden kann;
schließlich kann die Stärke der Seitenwände bei erfindungsgemäßen Spinnkopfwannen verringert werden, da die die
Spinnkopfwannen der Erfindung kennzeichnenden Iveramikmaterialschichten
die mechanische Festigkeit erhöhen und das Durchsacken bzw. Ausbeulen der Spinnkopfwannen verhindern.
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BAD
Weitere, weniger bedeutsame, jedoch ebenfalls nicht zu übersehende Vorteile, die sich aus der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Verwendung von fest, jedoch . ■ lösbar auf-Spinnkopfwannen"aus Edelmetallegierungen haftenden
Keramikschichten ergeben, sind u.a. eine wirksa- : me Verringerung des erforderlichen Edelmetallbestandes,
bzw. bei einem gegebenen Edelmetallbestand eine Vermehrung
der Zahl der verfügbaren Spinnkopfwannen und erhebliche wirtschaftIiehe Einsparungen ohne Beeinträchtigung,
ja im Gegenteil sogar bei gleichzeitiger Verbessert rung der technischen Eigenschaften der Spinnkopfwannen.
Weiterhin wurde festgestellt, daß man bei Verwendung der erfindungsgemäßen Spinnkopfwannen über "einen
j größeren Zeitraum hinweg gleichmäßigere Glasfasern er-Ihält,
da diese Spinnkopfwannen gegen Durchhängen bzw. j Durchsacken beständiger als bekannte Spinnkopfwannen
'. sind und deshalb die räumliche Ausrichtung und Anordnung
\ der Spinnoffnungen bzw. röhrenförmigen Spinndüsen der
Spinnkopfwanne in bezug auf die Wärmeschirmelemente
keine störenden Veränderungen erfährt. Dies ist außery ordentlich kritisch. Eine Fehljustierung führt nämlich
>~, zu einer ungleichmäßigen Abkühlung der Glasschmelzen—
ströme, wodurch der Durchmesser der beim Ausziehen gebildeten Glasfäden unterschiedlich beeinflußt wird.
Ein Verfahren zur Herstellung erfigxptungsgemäßer
Spinnkopfwannen besteht darin, daß man die Oberflächen
der Spinndüsen abdeckt, auf die nicht abgedeckten Oberflächen der Spinnwannenwand eine Schicht aus einem Keramikmaterial
aufträgt und dann die Abdeckung der Spinndüsenoberflächen wieder entfernt.
Die Oberflächen der Spinndüsen können dreh 'I'auchen
der Spinndüsen in ein organisches Material, das
k\ --üo/a 10 9825/1311
nachher mit Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels entfernt
werden kann, abgedeckt werden. Die Oberflächen von in einer Seihe angeordneten Spinndüsen kann auch mit
einem harten Metallegierungsmantel abgedeckt werden.
Vor dem Aufbringen der Keramikmaterialschicht empfiehlt es sich, die zu beschichtenden Spinnkopfwannenflächen
auf- ~bzvr. anzurauhen. Dieses Anrauhen kann z.B. durch Sandstrahlen mit einem hochreinen Aluminiumoxydpulver
erfolgen, wobei man so lang sandstrahlt, bis die helle, glänzende Metallfläche matt und grau wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, die Keramikmaterialschicht auf die Spinnkopfwannenwand
aufzubringen, indem man das Keramikmaterial in feinpulvriger Form bei einer Temperatur und mit einer Geschwindigkeit
aufspritzt, die dazu ausreichen, um zu einer plastischen Verformung des Keramikmaterialpulvers beim Auftreffen
auf die angerauhte Spinnkopfwannenwand zu fuhrai , so
daß eine rauhe geschlossene Keramikmaterialschicht entsteht.
Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
in Verbindung mit der Zeichnung.
In der Zeichnung ist:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Glasfaserschmelzspinnvorrichtung
mit einer Spinnkopfwanne und einer damit ausgerichteten bzw. fluchtenden
Schirmrippenanordnung;
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Fig. 2 eine solche Spinnkopfwanne mit fehlerhafter
Ausrichtung in bezug auf eine Schirmrippenanordnung;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Spinnkopfwanne mit einem abnehm- und verwerfbaren Keramikmaterialmantel von vorn-oben gesehen;
Fig. 4 eine typische Querschnittansicht der in
Fig. 3 dargestellten Anordnung, längs der (
Schnittlinie A-A;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer teilweise
zum Aufbringen eines Keramikmaterials vorbereiteten Spinnkopfwanne und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Spinnkopfwanne
mit einer Keramikschicht auf den Seitenwänden und der Boden- bzw. Spinndüsenplatte.
Fig. 1 zeigt eine Spinnkopfwanne 2 in ihrer ur- i
sprünglichen Form und Stellung, in der aus dem Boden 18 der Spinnkopfwanne 2 nach unten hervorspringende röhrenförmige
Spinndüsen 4 so mit Schirmrippen, die in gleichmäßigen
Abständen an einem Sammel- bzw. Verteilerrohr 10 befestigt sind, durch das ein Kühlmittel strömt, so ausgerichtet
sind, daß aus den Spinndüsen M- austretende Fäden
aus geschmolzenem Glas in beidseits gleichem Abstand zwischen den Schirmrippen 8 hindurchgeführt werden. Die
Glasendlosfäden v*erden mit einem Schutzmaterial beschichtet,
mittels einer Fang- bzw. Führungseinrichtung, z.B.
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einer Hillenrolle, zu einem Strang bzw. Kabel 12 zusammengefaßt
und anschließend zu einem V/i ekel 16 aufgewunden.
Aufgrund der zur Bildung von Glasendlosfäden erforderlichen hohen Temperaturen und der riesigen Zugspannung,
die bei der Herstellung von Glasfasern auf den Boden 18 der Spinnkopfwanne 2 einwirkt, beult sich
der Boden 18 in der in Fig. 2 gestrichelt durch die Linie
18a angegebenen Weise aus, was zu einer Fehlausrichtung
der Spinndüsen 4 in bezug auf die Schirmrippen 8 führt, die ihrerseits Ausreißer bei der Bildung der Glasfaden
6 zur Folge hat und unter Umständen sogar das Abstellen bzw. Herunterfahren der Spinnkopfwanne 2 erforderlich
macht. Bevor jedoch die Glasfaserschmelzspinnvorrichtung heruntergefahren bzw. abgestellt wird, tritt
eine Periode auf, in der Glasendlosfäden mit ungleichmäßigem Durchmesser erzeugt v/erden, was zu Problemen
bei der Qualitätskontrolle führt. Wenn die Spinnkopf~
wanne dagegen erfindungsgemäß behandelt bzw. eine erfindungsgemäße Spinnkopfwanne der in den Fig. J und 4
dargestellten Art verwendet wird, so werden dadurch die vorstehend erörterten Probleme im wesentlichen vollständig
beseitigt.
Die in Fig. 3 dargestellte Spinnkopfwanne 2 weist
auf der Außenseite ihrer Wände und ihres Bodens eine Keramikschicht 22 auf. Die Keramikschicht 22 wird von einer
damit in Berührung stehenden Fasermaterialschicht 24 umgeben, die aus hochtemperaturbeständigen Fasern besteht
und als Isolationsschicht dient, die gleichzeitig dazu vorgesehen ist, eine Ausdehnung der Spinnkopfwanne
während,des Einsatzes zu ermöglichen und das Abnehmen
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eines entfernbaren, verwerfbaren Keramikmaterialmantels 26 erleichtert, wenn die Spinnkopfwannenanordming abmontiert
und auseinandergenommen wird, nachdem sie ausgedient hat.
Die gesamte Spinnkopfwannenanordnung 1 weist gogenüber
entsprechenden Konstruktionen nach dem Stand der Technik außer den bereits vorstehend erörterten vorteilhaften
Eigenschaften auch eine merklich höhere Beständigkeit gegen Durchsacken bzw. »hängen des Spinnkopfwannen-·
bodens auf. Im Keramikmaterialmantel 26 ist eine Ausnehmung 30 vorgesehen, die weit genug ist, um einen mit der
Spinnkopfwanne 2 verbundenen Anschluß 32 an eine Stromquelle anschließen zu können, durch den der Spinhkopfwanne
2 Wärmeenergie zugeführt werden kann, um die darin ι herrschende Temperatur aufrecht zu erhalten und das darin
befindliche Glas zu schmelzen.
j Aus/ Pig. 4 ist zu ersehen, daß die Spinnkopfwanne
■ 2 eine nach Beendigung des Einsatzes bei hohen Temperaturen
leicht entfernbare Keramikschicht trägt, die eine hohe Dichte besitzt. Die dichte Keramikschicht 22 kann
von einer Isolationsmaterialschicht 24 umgeben sein, die
ί auch als Pufferschicht für die Ausdehnung der Spinnkopf-V
wanne 2 während des Betriebs bei hohen Temperaturen dient und außerdem das Abnehmen des Keramikmaterialmantels 26
erleichtert, der dazu dient, die Spinnkopfwanne 2 zu stützen bzw. tragen und ihre Temperatur zu regeln. Die
/ Spinnkopfwanne 2 enthält schmelzflüssiges Glas 48, das
■ durch die Spinndüsen 4 mittels nicht dargestellter EIe-'
Diente mechanisch zu Glasfaden 6 ausgezogen wird.
/ Die röhrenförmigen Spinndüsen 4 der in Pig. 5
dargec bellten Spinnkopf wanne 2 sind in Dofjpelreihen 64
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angeordnet, von denen einige mit abnehmbar befestip;ten
Deckeln 66 aus korrosionsbeständigem Stahl abgedeckt sind, die mittels langer Stifte 68 gesichert sind, die
sich durch die Deckel 66 und die Seelen der röhrenförmigen Spinndüsen 4 erstrecken. Die Deckel 66 sind so
ausgebildet, daß sie die maschinell bearbeiteten Ränder 70 und Seitenwände 72 der Spinndüsen 4 schützen bzw.
abdecken, jedoch deren schräge Übergangs- bzw. Fußteile 74-, die in den Boden 18 der Spimikopfwanne 2 eingeschweißt
sind, frei lassen. Die gesamte Bodeiifläche der Spinnkopfwanne 2 ist frei und für den Auftrag einer Keramikschicht
vorbereitet. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die durch die Deckel 66 maskierte
bzw. abgedeckte Fläche des Bodens 18 vernachl'ässigbar ist, so daß die Bodenfläche beim nachfolgenden Aufbringen"
einer Keramikschicht 22 im wesentlichen vollständig beschichtet wird.
In. Fig. 6 ist eine Spinnkopfwanne 2 mit einer Keramikschicht
22 dargestellt, die die Seitenwand 84 der Spinnkopfwanne 2 vollständig und im wesentlichen auch
den gesamten Boden 18 der SpinnkopfWanne 2 bedeckt. Die
Keramikschicht 22 bedeckt auch einen Teil der Fußteile 74 der Spinndüsen 4. Die Ränder 70 und die Seitenwände
72 der Spinndüsen 4 sind, wie aus der Fig. 6 ersichtlich ist, nicht mit der Keramikschicht 22 bedeckt und weisen
eine bearbeitete Oberfläche auf.
Die Innenseite der Spinnkopfwanne 2 kann ebenfalls
mit einem gegen den Angriff von Glas beständigen Keramikmaterial beschichtet sein, um die mechanische Festigkeit
zu erhöhen und Oxydationsverluste an Edelmetallen aus der Spinnkopfwanne 2 an die Glasschmelze 48 zu
10982ΒΠ311
15 -
verhindern, wodurch die Lebensdauer der Spinnkopfwanne
erhöht wird. ·
Der Ausdruck "Lebensdauer der Spinnkopfwanne"
bezeichnet die Dauer der Verwendbarkeit der Spinnkopfwanne 2 bei hohen- Temperaturen übliche Fertigungsungenauigkeiten,
wie Querschnittsunregelmäßigkeiten in einem Edelmetallblech, führen aufgrund der hohen Stromdichten
an den Stellen mit geringerem Querschnitt zu örtlichen Hitzestauungen. Die Spinnkopfwanne 2 selbst
ist an ein elektrisches Heizelement angeschlossen bzw. dient selbst als elektrisches Heizelement. Oxydation
und Verflüchtigungsverluste treten besonders leicht an den vorstehend erwähnten Stellen mit erhöhter Stromdichte
auf. Dadurch nimmt der Querschnitt gerade an di'esen ohnehin schon schwächeren Stellen durch Verdampfungsverluste
noch weiter ab, wodurch wiederum die Stromdichte ansteigt und so weiter, so daß die Materialstärke an
diesen Stellen mit.zunehmender Geschwindigkeit abnimmt,
während umgekehrt die Temperatur an diesen Stellen immer stärker steigt, bis schließlich die Spinnkopfwanne 2
an diesen Stellen durchbrennt bzw. das Metall an diesen Stellen schmilzt, wodurch die ganze Spinnkopfwanne 2
unbrauchbar wird. Diese Vorgänge sind besonders an den
Schweißstellen kritisch, an denen zwei oder mehr Metallbleche bei der Herstellung der Spinnkopfwanne 2 miteinander
verbunden werden, da das Metall durch das Schweißen dünner wird. Die die Spinnkopfwannen der Erfindung kennzeichnenden
Keramikschichten verzögern einen weiteren Abbau der Spinnkopfwannenwände durch Verdampfungsverlust
und verlängern somit die Lebensdauer der Spinnkopfwannen,
ohne andere wünschenswerte Eigenschaften zu beeinträchtigen.
109825/1311
Die Auswahl einer Keramikschicht 22 mit einem kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als die
eigentliche Spirmkopfwanne 2 ist von erheblicher Bedeutung für die durch die Keramikschicht 22 erzielte Verstärkung
der Spirmkopfwanne 2. Es wird angenommen, daß durch das Aufbringen einer derartigen Keramikschicht auf
eine Spinnkopfwanne aus einer Edelmetallegierung, z.B. auf deren Boden und/oder die Seitenwände, eine leichte
Einwärtswölbung der beschichteten Wände erreicht wird, durch die die Festigkeit der Gesamtstruktur erhöht wird.
Diese Biegung bzw. Wölbung wirkt, gleichgültig, wie schwach sie auch sein mag, wie jeder andere Bogen, d.h.,
daß dadurch Druck- bzw. Spannungskräfte im Boden 18 hervorgerufen werden, die ein Durchsacken bzw. Ausbuchten
des· Bodens während des Betriebs der Spinnkopfwanne verhindern. Fallweise kann man aufgrund der auf diese V/eise
erzielten höheren Festigkeit bei erfindungsgemäßen Spinnkopfwannen'
die Wandstärken der eigentlichen aus einer Edelmetallegierung 'bestehenden Spinnkopfwanne 2 verringern.
Der Unterschied zwisehen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Keramikschichten 22 und der Spinnkopfwannen 2 wird zweckmäßig in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur
(982 bis 1816° C), bei der gearbeitet werden soll, ausgewählt. Auch die Stärke der Keramikschichten
ist eine Funktion der jeweils in Betracht kommenden Einsat ζ temperatur und der sonstigen Bedingungen, unter denen
die betreffende beschichtete Spinnkopfwanne 2 eingesetzt werden soll.
Es wurde festgestellt, daß sich die Innendurchmesser
der Spinndüsen 4 ändern, wenn man eine Edelmetall-
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spinnkopfwanne 2, beispielsweise durch Sandstrahlen, aufrauht, um sie für das Auftragen einer Keramikschicht 22
vorzubereiten. TJm diese Spinndüsendurchm'esseränderungen zu vermeiden, muß man die Ränder-70, die Seitenwände 72
und gegebenenfalls sogar die Fußteile 74·, die den Übergang
zum Boden 18 der Spinnkopfwanne 2 bilden, während
des Sandstrahlvorgangs schützen bzw. abdecken.
Eine wirksame Schutzmethode besteht darin, die
Spinndüsen ·'}-, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt, mit |
mehreren, abnehmbar darauf befestigten Deckeln 66 aus
einer harten Metallegierung abzudecken, die jeweils nach dem Aufbringen der Keramikschicht 22 abgenommen und immer
wieder verwendet werden können. Als harte Metallegierung für die Deckel.66 eignet sich korrosionsbeständiger Stahl.
Die Innenseite der Deckel 66 sollte aus folgenden Gründen mit einer hochtemp®raturbeständigen, 1,2 bis 6,35 mm star- ·
ken Fasermasse oder -matte ausgekleidet sein:
*■
1) Eine Verunreinigung des Edelmetalls durch die Stahldeckel,
wodurch der Berührungs- bzw. Netzwinkel zwischen dem Spinndüsenmaterial und der aus den Spinndüsen
4- austretenden Glasschmelze verändert wird, wird "
vermieden.
2) Die Auskleidung wirkt während des Sandstrahlens und des Aufbringens der Keramikschicht als Puffer- bzw.
Dämpfungsglied.
3) Die Auskleidung verhindert,daß Schleifpulver und andere
Fremdstoffe in die Spinndüsen eindringen und/oder die Spinndüsenöffnungen verstopfen.
Wenn man die Spinndüsen M- auf diese Weise schützt \
bzw* abdeckt, so wird der Boden 18 der Spinnkopfwanne 2
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im wesentlichen vollständig mit einer Keramikschicht 22
beschichtet.
Es wird angenommen, daß ein synergintischer Effekt
auftritt, wenn man auf einer duktilen Edelmetallegierung eine spröde Keraciikschicht aufträgt und verhaftet, wobei
ein Schichtkörper mit Eigenschafben entsteht, die weder
das Eeramikmaterial noch die Edelmetallegierung allein besitzt, und deshalb die Bodenplatte 18 erfindungsgemäßer
^ Spinnkopfwannen nicht vollständig-; mit der sie kennzeichnenden Keramikschicht überzogen sein muß, um eine höhere
Festigkeit zu erzielen.
Weiterhin wird angenommen, daß eine Druckkraft auftritt, die die Tragfestigkeit der Legierung bzw. der Legierungsschicht
erhöht, wenn der Boden 18 vollständig beschichtet und der Ausdehnungskoeffizient der Keramikschicht
kleiner als derjenige der Edelmetallegierung ist.
Erfindungsgemäß wird jedoch vorzugsweise so gearbeitet, daß man die exponierte Oberfläche einer zu beschichtenden
Spinnkopfwanne möglichst vollständig mit einer Keramik-" schicht überzieht, und zwar nicht nur deswegen, um Verdampfungsverluste
von Edelmetalloxyden, sondern auch eine möglichst hohe Druckkraft zu erzielen, durch die die Festigkeit
der Spinnkopfwanne erhöht wird.
Beim thermischen Spritzen eines durch Sandstrahlen aufgerauhten Gegenstandes, z.B. einer Edelmetallspinnkopfwanne,
werden die aus der Spritzpistole austi'etenden Keramikteilchen
während ihres Fluges erhitzt und fliegen mit sehr hohen Geschwindigkeiten, so daß sie sich beim Auftreffen
auf den zu beschichtenden Gegenstand an der aufgerauh-
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ten Oberfläche plastisch verformen. Es findet eine Reibungsbindung
oder mechanische Verschweißung statt, bei der die
aufgespritzten Keramikteilclien sich länglich und uneinheitlich
verformen, was dazu führt, daß die Keramikschicht rauher als die aufgerauhte Oberfläche des gespritzten Gegenstandes
ist. Aufgrund der Hitze und der Aufprallgeschwindigkeit
der Keramikteilchen besitzt eine auf diese Weise aufgebrachte Keramikschicht eine hohe Dichte, wo hingegen
eine in Form einer Aufschlemmung oder durch Aufpinseln
aufgebrachte Keramikschicht weit weniger dicht und nicht an die aufgerauhte Legierungsoberfläche gebunden bzw. mit
dieser verschweißt ist. Das Thermospritζen wird nach herkömmlichen
Plasmaspritz- oder Flammspritztechniken. durchgeführt.
Nach der Beschreibung der technischen Grundkonzepte der Erfindung und der Erläuterung der vermutlich maßgeblich
theoretischen Überlegungen und Erklärungen soll die Erfindung nachstehend noch anhand eines praktischen Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
Auf den in mehreren Reihen 64- auf dem Boden 18 einer
Spinnkopfwanne 2 angeordneten Spinndüsen 4 werden Dekkel 66 aus rostfreiem Stahl abnehmbar so befestigt, daß die
Ränder 70 und Seitenwände 72 während einer nachfolgenden Aufrauhung der Spinnkopfwannenwände durch Sandstrahlen mit
reinem Aluminiumoxyd (50-100 Schleifpulver) bei einem Strahl-
druck von etwa 2,1 bis 2,8 kp/cm , wobei man so lange sandstrahlt,
bis die hellglänzende Legierung mattgrau wird, zu schützen. Das Sandstrahlen wird vorgenommen, um die Oberflächen
rauh genug zu machen, daß sie eine Keramikschicht 22 annehmen und halten können. Die aufgerauhten Oberflächen
der Spinnkopfwanne 2 werden dann unter Verwendung einer
Thermospritzpistole (MEi1GO) mit einer dünnen Magnesiumzir-
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konatschicht beschichtet;. Hierzu wird ein Maf-m-f-iu/ir. ζίΐ'ϊvonatpizlver
verwendet, das sich unter der Einwirkung von Hitze und Aufprallenergie plastisch verfoint und einen Film mit
hoher Dichte bildet, wenn es auf die-1 aufgerauhte Spinnkopf»
wannenwandoberflache mil; hoher Geschwindigkeit sufprallt,
auf der es durch die dabei ausgebildeten mechanischen oder Reibungsschweiß- bzw, Haftkräfte festgehalten wird. D:i e auf.
diese V/eise beschichtete Spinnkopfwanne 2 wird dann in eine
Glasfaserschmelzr.pinnvorrichtung eingesetzt und mit einem
abnehmbaren, verwerfbaren Keraraikmaterialmantel 26 umgeben,
worauf man sie πit einer Glasschmelze beschickt und zur Herstellung
von Glasfasern bei einer Betriebstemperatur von etwa 1621 C verwendet. Die Glasfaserschmelzspirmvorrich-tung
kann mit der erfindungsgemäßen Spinnkopfwanne 2 mit einer Keramikschicht 22 um rund 50 % länger betrieben vierden,
als mit einer zum Vergleich verwendeten, herkömmlichen Spinnkopfwanne 2 ohne Keramikschicht 22. Wenn die Spinnkopf
wannenanordnung mit der erfindungsgemäß beschichteten Spinnkopfwanne 2 ausgedient hat, wird der Keramikmaterialmantel
26 entfernt und ohne Aufarbeitung verworfen, während man " die Keramikschicht 22 von der Spinnkopfwanne 2 ablöst
und in etwa 70%iger Flußsäurelösung in 40 bis 48 h auflöst.
Hierauf werden die Gewichtsverluste der erfindungsgemäßen
Spinnkopfwanne und der zum Vergleich geprüften herkömmlichen
Spinnkopfwanne gemessen und verglichen, um die jeweiligen
Oxydationsverluste der Edelmetallspinnkopfwannen festzustellen. Der Gewichtsverlust der erfindungsgemäßen, beschichteten
Spinnkopfwanne während der Eincatzzeit ist
um mehr als 50 % geringer, als derjenige der herkömmlichen.
Die Keramikschicht zeigt gute Hafteigenschaften,eine hervorragende
Beständigkeit unter Hochternporatureinsatsbedirigungen
und eine gute thermische Stabilität. Die Jveramikschicht
22 läßt sich nach dem Ablösen von der Spinnkopfwanne
2 leicht mahlen, bevor man nie nut Säure behan-
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BAD ORIGINAL
doll- und ΐύί·η kann das gesamte Platin, das als flüchtiges
Oxyd in die Ileraridhschicht einwandert, abtrennen und wiedergewinnen.
Die Legierungsverluste beim Sand- bzw. Schleif pulvere
tr/v-frlen können bei etwa 0,01 % des Gesamtgewichts
gehalten worden und lassen sich direkt; wiedergewinnen. Diece
Verluste sind 10 Hai kleiner als die täglichen Betriebsverluste
bei der zum Vergleich geprüften herkömmlichen Spinnkopfwanne 2 ohne Keramikschicht.
Aufgrund der höheren Lebensdauer der erfindungsgeinäßen
Spinnkopfwanne 2 können, da diese Spinnkopfwanne eine
bessere Formbeständigkeit besitzt, und dadurch während der
Glasfaserherstellung weniger Einstellungen erfordert, längere Zeit als mit einer herkömmlichen Spinnkopfwanne 2 Glasfasern
mit einheitlicher Qualität gezogen bzw. hergestellt werden.
Es wurde gefunden, daß sich zum Schützen bzw. Maskieren der Spinndüsen 4 während des Sand- bzw. Schleifpulverstrahlens
der Spinnkopfwanne 2 und dem Beschichten
des Spinnkopfwanrienbodens und Spinnkopfwannenkörpers durch Thermo- bzw. !flammspritzen mit Erfolg auf hochtemperaturbeständige
organische Harze, wie Polyamide, Polyurethane und Harze auf Silikonbasis mit darin dispergiertem
Aluminiumoxyd oder anderen Keramikmaterialien, mit Erfolg
eingesetzt werden können. Als organische Beschichtung verwendet man vorzugsweise Silikonharze mit darin zur Erhöhung
der Abriebfestigkeit des Harzes während des Sandstrahlen/} und i'lammspritzens dispergiertem Aluminiumoxyd.
Ein wirkungsvolles und zweckmäßiges Verfahren zum Auftragen, Anwenden und Entfernen derartiger Silikonharzschutzschicht
on umfaßt folgende Schritte:
10982S/1311
Vorheizen der Edelrcotallr.pinnkopfwanne auf ungefähr
260 C; Tauchen der Spinndüsen in die organische Beschichtungsraasse,
wobei'man so arbeitet, daß sichergestellt ist, daß eine ausreichende Schutzschicht aufgebracht
wird, um die Spinndüscnränder 70 und Seitenwände
72 zu bedecken und die Öffnungen der Spinndüsen auszufüllen,
um zu verhindern, daß Fremdstoffteilchen in
die Spinndüsen eindringen; etwa einstündiges Härten des Schutzüberzuges bei Raumtemperatur und anschließendes
^ etwa einstündiges Erhitzen auf etwa 104,4 bis 126,7° 0;
und schließlich etwa 15 minütiges Erhitzen der Schutzschicht auf 260 bis 288° C; Abkühlen der Schutzschicht;
Sand- bzw. Schleifpulverstrahlen der Spinnkopfwannensei
tenwände und der Bodenfläche mit reinem Aluminiumoxyd (50-100 Schleifpulver) unter Anwendung eines Luft-
' 2
drucks von 4,2 bis 4,9 kp/cm 5 bis die zu beschichtenden
Oberflächen ausreichend aufgerauht sind, um die Keramikschicht anzunehmen und festzuhalten; Auftragen einer Keramik
s chi ch't, z.B. einer Magnesiumzirkonatschicht, durch
Thermospritzen bzw. Flammspritzen auf die Spinnkopfwannenseitenwände
und den Spinnkopfwannenboden; Aufweichen der organischen Schutzschicht auf den Spinndüsen durch
P etwa 2 bis 4 stündiges Eintauchen in ein Lösungsmittel (50/50-Aceton-Toluol-Gemisch, 50/50-Aceton-Methyläthylketon-Gemisch
und so weiter) in einem Ultraschallreiniger, um dadurch die organische Schutzschicht im wesentlichen
vollständig zu entfernen; Erhitzen der Spinnkopfwanne in einem Ofen auf etwa 649 bis 871° C während etwa 15 bis
30 Min, um dadurch sicherzustellen, daß die organische Schutzschicht von den Düsen restlos entfernt ist; und
schließlich Abbürsten der Spinndüsen in einem Ultraschallreiniger, um evtl. noch daran haftendes Aluminiumoxyd
restlos zu entfernen.
- Patentansprüche -
109825/1311 BADORiG1NAL
Claims (16)
- Patentansprüche/1.j'Glasfaserschmelzspinnvorrichtung mit einer Spinnkopfwanne aus einer Edelmetalllegierung, aus deren Boden zahlreiche, röhrenförmige Spinndüsen nach unten vorspringen, dadurch gekennzeichnet , daß zumindest die Außenseiten der Seitenwände (84) und des Bodens (18) der Spinnkopfwanne (2) mit einer fest, jedoch lösbar darauf haftenden Keramikschicht (22) versehen sind, die dicht genug ist, um sich bei hohen Be--LiieLstemperaturen aus der Edelmetallegierung verflüchtigende Metalloxyde nicht durchzulassen, und gleichzeitig die Legierung stützt. t
- 2. Glasfaserschmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Keramikschicht (22) einen wesentlichen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als die Legierung besitzt, aus der die Spinnkopfwanne besteht, um der Spinnkopfwanne (2) eine Einwärtsbiegung zu erteilen.
- 3. Glasfaserschmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Seitenwinde (84) und der Boden (18) der Spinnkopfwanne (2) eine Oberfläche besitzen, die so stark aufgerauht ist, daß die Keramikschicht (22) während des Einsatzes der Spinnkopfwanne bei hohen Temperaturen durch physikalische bzw. mechanische Haltekräfte darauf fest haftet, jedoch nicht so stark, daß sie nicht mehr abgelöst werden kann, wenn die Spinnkopfwanne ausgedient hat, so daß man die Legierung und die in der Keramikschicht (22) aufgefangenen Metalle wiedergewinnen kann.10982S/131 1
- 4. Glasfaserschmelzspinnvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikschicht (22) etwa 0,0.5 bis 0,76mm stark ist.
- 5. Glasfaserschroelzspirmvorrichtung nacli mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Keramikschicht (22) aus Magnesiuiuzirkonat besteht.
- 6. Glasfaserschmelzspinnvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5> dadurch gekennzei c h n et, daß sie eine an die Keramikschicht (22) angrenzende, die Seitenwände der Spinnkopfwanne (2) umhüllende Isolier- und Pufferschicht (24) aus hochtemperaturbeständigem Fasermaterial und einen diese im Betriebszustand umgebenden, abnehmbaren, verwerfbaren Keramikmaterialmantel (26) auf v/eist, der, wenn die Glasfaserschmelzspinnvorrichtung bei hohen Temperaturen in Betrieb ist, die Seitenwände (84) stützt und isoliert.
- 7- Verfahren zur Herstellung einer Spinnkopfwanne nach An- W spruch 1, die geeignet ist, eine Vielzahl von Strömen aus geschmolzenem Glas zu halten und regelbar aus röhrenförmigen Fortsätzen, die in Keinen auf einer Wand der Spinnkopfwanne angeordnet sind, abzugeben, um sie zu Glasfasern auszuziehen, wobei die Verflüchtigung von Edelmetalloxyden aus der Spinnkopfwanne verhindert und deren Festigkeit erhöht werden soll, wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt ist, dadurch gekennze ichn e t , daß man die Oberflächen der Spinndüsen (4) abdeckt, auf die nicht abgedeckten Oberflächen der Spinnkopfwanne (2) mit einem Keramikmaterial beschichtet und schließlich die Abdeckung der Spinndüsen wieder entfernt.1 0 9 8 2 K / 1 3 1 1
- 8. Verfahren nach Anspruch 7? dadurch gekennzeichnet, daß die Spinndüsen (4-) durch Tauchen in ein organisches Material abgedeckt werden.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das organische Material auf den Spinndüsen (4) ausgehärtet wird, indem man es etwa 1 h "bei Raumtemperatur härten läßt, dann etwa 1 h auf etwa 104/1- bis 126,7° C und schließlich zusätzlich etwa 15 Min auf etwa 260 bis 288° C erhitzt.109825/1311
- 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Material von den Spinndüsen (4) wieder entfernt wird, indem man die beschichteten Spinndüsen in einem Ultraschallreiniger etwa 2 bis 4 h in ein Lösungsmittel taucht, die Beschichtung in einem Ofen etwa 15 his 30 Min auf etwa 649 bis 871° C erhitzt und dann evtl. noch vorhandene Reste der Schicht von den Spinndüsen restlos abbürstet.
- 11. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen von in einer Reihe angeordneten Spinndüsen mit einem Mantel bzw. Deckel (66) aus einer harten Metallegierung abgedeckt werden.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Doppelreihen (64) von Spinndüsen (4) mit jeweils einem Deckel (66) so abgedeckt werden, daß dazwischen nicht abgedeckte Flächen des Bodens (18) der Spinnkopfwanne (2) frei bleiben.
- 13· Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch g e kennz eichnet, daß Deckel (66) verwendet werden, die mit einer das Eindringen von Fremdteilchen in die Öffnungen der Düsen (4) verhindernden hochtemperaturbeständigen Faserschicht ausgekleidet sind.
- 14. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch g e k e η η zeichne t, daß die mit einer Keramikschicht (22) zu überziehenden Flächen der Spinnkopfwannen (2)109825/1311ϊ|vor dem Aufbringen der Keramikschichten (22) aufgerauht werden.
- 15· Verfahren nach Anspruch 14-, dadurch gekennzeichnet , daß die zu beschichtenden Oberflächen der Spinnkopfwannen (2) durch Sandstrahlen mit - hochreinem Aluminiumoxydschleifpulver so lange aufgerauht werden, bis das zunächst helle und glänzende Metall stumpf und grau aussieht.
- 16. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch g e k e η η zeichne t, daß die Keramikschicht (22) auf- ' getragen wird, indem man ein pulverförmiges Keramikmaterial auf die zu beschichtenden Spinnkopfwannenwände bei einer Temperatur und mit einer Geschwindigkeit aufspritzt, die ausreicht, um eine plastische Verformung des Keramikmaterialpulvers beim Aufpressen auf d:.e aufgerauhten Spinnkopfwannenwandflachen zu erzielen, bo daß eine rauhe, kontinuierliche Keramikschicht (22) erzeugt wird.10 9 8 2 5/1311
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