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Verfahren und Vorrichtungen um von einem Lkw aus in einem Arbeitsgang
Bindemittel zu verspritzen und bituminöses Mischgut zu verteilen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zugehörigen Hilfsmittel
zum Einbau von bituminösem Mischgut in Schadstellen an bituminösen Flächen, insbesondere
an Straßen.
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Die bituminösen Decken der Straßen sind einem ständigen Verschleiß
usgesetzt. Durch den Verkehr, die Witterung oder sonstige Beanruchungen entstehen
in den bituminösen Fahrbahndecken Abriebstellen5 Risse, Löcher und Verdrückungen.
Bei Löchern und Verdrükzungen besteht eine Art der Ausbesserung darin, diese mit
bituminösem Mischgut aufzufüllen. Vor dem Einbau des bituminösen Mischgutes müssen
die Einbaustellen mit einem bituminösen B ndemiXtel angespritzt werden.
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Es ist bekannt, daß für das Einbauen von Mischgut in Schlaglöcher,
größere und kleinere Verdrückungen, Spurrinnen, Randabdrückungen und Frostaufbrüche
folgende 2 Einbaumethoden angewandt werden' 1.) Das Mischgut wird nach rückwärts
vom Lkw auf die Straße gekippt. Von da in ein- oder zweirädrige Schubkarren geschaufelt,
an die bereits mit Bindemittel angespritzte Einbaustelle gefahren, dort wieder ausgekippt
und mit Rechen und Schaufeln verteilt.
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2.) Das Mischgut wird durch einen oder zwei Mann, welche auf wärmeisolierenden
Holzunterlagen stehen, direkt von der Lkw-Brücke auf die Schadstellen geschaufelt
und dort mit Rechen verteilt.
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In beiden Fällen wird vor dem Mischguteinbau die Schadstelle mit Bitumenemulsion,
Heißbitumen oder Heißteer angespritzt.
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Die beschriebenen Verfahren sind sehr lohnaufwendig. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, den Bedarf an Arbeitskräften und den Bedarf an Geräten,
wie Karren und-selbständiger Bindemittelspritzmaschine zu verringern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß a) ein anderes
Bindemittel, nämlich Haftkleber verwendet, b) das Verbringen des bituminösen Mischgutes
vom Lkw auf die Einbaustelle rationalisiert und c) das Ausspritzen des Bindemittels
vereinfacht wird.
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Zu a) Haftkleber als Mindemittel Das Aufbringen des Mischgutes mit
Schubkarren war weitgehend dadurch bedingt, daß der lkw durch die vorgespritzten
Schadstellen nicht fahren konnte. Heißteer, Heißbitumen, Bitumenemulsion und ggf.
darunter liegende Kaltmischgutflicken wären an den Rädern des Lkw"s festgeklebt
und hätten die Reifen so stark überzogen, daß sie vor dem Weiterfahren nach Entladendes
Mischgutes hätten jedesmal gründlich gereinigt werden müssen. Eine Arbeit, die durch
den damit verbundenen Stillstand des lkw's nicht in Erwägung zu ziehen war. Wird
Haftkleber vorgespritzt, so kann der Lkw sofort nach dem Ausspritzen des Haftklebers
durch die vorgespritzten Schadstellen fahren ohne seine Reifen in verkehrsgefährdender
Weise zu verschmutzen. Åusführungsversuche haben eindeutig erwiesen, daß das Mischgut
bei Verwendung von Haftkleber an der alten Decke genauso gut festklebt wie bei den
anderen genannten Bindemitteln.
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Zu b) Einbau des Mischgutes Nachdem der mit Mischgut beladene Lkw
ohne weiteres durch die vorgespritzten Schadstellen fahren kann, bereitet es keine
Schwierigkeiten mehr, das Mischgut direkt vom Lkw auf die Schadstellen zu bringen.
Die rückwärtige Bordwand des Lkw's erhält dazu mehrere Öffnungen, welche sich leicht
öffnen und schließen lassen. Als Öffnungen eignen sich besonders Schieber, welche
zur leichteren Handhabung über Hebel bedient werden.
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Die Schieber gleiten in einer Nut. Beim Arbeitsvorgang besteht die
Gefahr, daß Splittkörner in die Nut gelangen und ein Schließen der Schieber verhindern.
Die Bute, in welche die Schieber gleiten, werden deshalb an ihrem unteren Ende entweder
außen oder innen verkürzt bzw. ausgeschnitten, so daß eingeklemste Splittkörner
beim Schließen der Schieber vom Schieber selbst aus der Nut gedrückt werden können.
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Der Lkw wird von einem Mann, der hinter dem Lkw geht und die Bordwandöffnungen
zu öffnen und zu schließen hat, so eingewiesen, daß er mit der rückwärtigen Bordwand
immer möglichst genau über den Schadstellen stehen bleibt oder bei langgesogenen
Schadstellen langsam darüber hinwegfährt. Dabei wird vom Bedienungsmann hinter dem
Lkw die passende Bordwandöffnung
so weit aufgemacht, daß die gerade
erforderliche Menge an Mischgut direkt auf die Einbaustelle fällt. Die Verteilung
des Mischgutes erfolgt dann, wie auch bei den Einbaumethoden 1) und 2), mit Schaufeln
und Rechen. Die Arbeit des Verteilens ist umso geringer, je geschickter der Bedienungsmann
an der rückwärtigen Bordwand die Offnungen bedient und je besser das Einvernehmen
zwischen diesem Bedienlangsmann und dem Kraftfahrer ist. Die Verbesserung der Arbeitsweise
erbringt bei dieser Arbeit eine Ersparnis von mindestens zwei Mann. Die Schubkarren
sind überflüssig.
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S A ci Ausspritzen des Haftklebers Haftkleber wird nur in sehr geringer
Menge benötigt.
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Haftkleber ist außerdem sehr dünnflüssig. Er kann mit einem Druck
von 0,6 atü verspritzt werden.
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Die Dünnflüssigkeit des Haftklebers und die geringe erforderliche
Menge führten zu folgender Ärbeitsweise: Das Haftkleberfaß wird durch eine sehr
einfache Anhängevorrichtung an die Schneepfluganbauplatte des mischguttransportierenden
Ikw's angehängt. Die Vorderseite des Traggestelles, welche ein Herabfallen des Fasses
verhindert, wird durch Klappen gebildet, welche auch als Rampen dienen über welche
das Bindemittelfaß von der Straße auf das Traggestell und umgekehrt gerollt werden
kann. Das Spundloch muß oben sein. Der Spunddeckel wird geöffnet und durch einen
anderen Spunddeckel ersetzt, in den aa) ein Rohr, das bis kanpp an den Faßboden
reicht und bb) ein Luftventil eingeschweißt sind.
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An das Rohr wird der Spritzschlauch angeschlossen und an das luftventil
eine Luftleitung von der Schneepflug-Heb- und Senkvorrichtung. Der Druck im Faß
wird durch ein vorgeschaltetes Luftdruck-Reduzierventil aufO,6 atü eingestellt.
Während das Mischgut vom Lkw aus durch die hintere Bordwand eingebaut wird, kann
gleichzeitig vor dem lkw Bindemittel in die auszuflickenden Schadstellen gespritzt
werden. Der Lkw fährt vorwärts. Der bei einer üblichen Spritzmaschine erforderliche
Fahrer für die Spritzmaschine wird hier nicht benötigt. Die Arbeitsweise erspart
einen Mann.
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Die unter a), b) und c) beschriebenen meßnahmen arbringen bei gleicher
Arbeitsleistung eine Ersparnis von mindestens 3 Mann. Sie ersparen außerdem das
Mitnehmen und Verhalten einer selbständigen Bindemittelspritzmaschine und von Transportkarren.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnang dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht eine Übersicht über das Arbeitsverfahren
in folgenden entscheidenden Abschnitten: Vor dem Lkw verspritzt ein Mann 1 Raftkleber
aus einem Faß 2, welches durch die noch zu beschreibende und in Fig.
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4 und 5 dargestellte Vorrichtung am'lkw angebaut ist; hinter dem
Lkw läßt ein Mann 3 durch die ebenfalls noch su beschreibende und in Fig. 2 dargestellte
ord -and Mischgut 4 von der hochgekippten Lkw-Brücke in kleinerer oder größerer
Menge in runden oder langgezogenen Haufen auf die Straße fallen; dahinter Wird das
Mischgut von nicht3 mehr dargestellten Arbeiterm mit Rechen u.ä. verteilt und mit
einer Walze verdichtet; Fig. 2 die zum Entladen des Lkw's erforderliche rückwärtige
Bordwand mit verschiedenen einzelnen Schiebern und die an den Öffnungsschiebern"
5 befestigten Hebel 6 zum leichten Öffnen und Schließen der Öffnungen, Fig. 3 die
Nute 7, in welchen die Schieber gleiten und die Ausschnitte 8, welche gewährleisten,
daß eingeklemmte Splittkörner nicht das Schließen der Schieber verhindern Fig. 4
und 5 die Befestigung und den Anschluß des Haftkleberfasses am Lkw, wobei an die
Anbauplatte 9 des Lkw's ein winkeliges traggestell 10 eingehängt wird, dessen vordere
Seite durch Klappen 11 gebildet wird; in dem--Traggestell liegt ein Fass 2, dessen
Spundlochdeckel entfernt und durch einen vorbereiteten Spundlochdeckel 12 ersetzt
ist in den ein bis zum Faßboden reichendes Rohr eingeschweißt ist, an welches der
Spritzschlauch 13 angeschlossen ist und in den ein Luftanschluß 14 eingeschweißt
ist, in den über ein Luftdruckreduzierventil 15 Luft vom Lkw in das Faß geleitet
wir-d, und
Fig. 6 das Anghängegestell 10 ohne Faß, mit herabgeschwenkten
Klappen 11, welche auf der Fahrbahn 16 aufliegen und in dieser Stellung als Rampen
zum Rollen der Fässer von der Straße in das Anhängegestell oder umgekehrt dienen.