DE2050827C3 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem MaterialInfo
- Publication number
- DE2050827C3 DE2050827C3 DE19702050827 DE2050827A DE2050827C3 DE 2050827 C3 DE2050827 C3 DE 2050827C3 DE 19702050827 DE19702050827 DE 19702050827 DE 2050827 A DE2050827 A DE 2050827A DE 2050827 C3 DE2050827 C3 DE 2050827C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- measuring section
- deformation
- measuring
- elongated
- structural condition
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 239000000463 material Substances 0.000 title claims description 47
- 238000005259 measurement Methods 0.000 title claims description 10
- 230000001066 destructive Effects 0.000 title claims description 4
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 claims description 3
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 2
- 230000000704 physical effect Effects 0.000 claims description 2
- 230000005415 magnetization Effects 0.000 description 6
- 238000001514 detection method Methods 0.000 description 1
- 239000007779 soft material Substances 0.000 description 1
Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezu-•tandes
von langgestrecktem, magnetisierbarem Material, vorzugsweise nach einer Wärmebehandlung, bei
dem das Material eine Meßstrecke durchläuft, an deren Anfang es magnetisiert und an deren Ende seine
scheinbare Remanenz als Maß für die physikalische Eigenschaft des Materials gemessen wird.
Der Gefügezustand eines Werkstoffes ist ein Kriterium
für seine Verarbeitbarkeit. Da der Gefügezustand eines magnetisierbaren Werkstoffes die Koerzitivkraft
beeinflußt, läßt sich über die Messung der Koerzitivkraft Aufschluß über den Gefügezustand des Werkstoffes
gewinnen. An Stelle der Koerzitivkraft kann insbesondere bei magnetisch weichem Material auch die
scheinbare Remanenz gemessen werden.
Es ist bekannt, zur Ermittlung des Gefügezustandes das Material stichprobenartig zu magnetisieren und die
Koerzitivkraft an den magnetisierten Stellen zu messen.
Diese stichprobenartige Messung des Gefügezustandes befriedigt aber häufig nicht. Man ist bestrebt,
kontinuierlich im Durchlauf den Gefügezustand zu messen.
Bei einem bekannten Verfahren der eingangs genannten Art, das eine kontinuierliche Messung des magnetisierbaren
Materials ermöglicht, durchläuft das Material eine gerade Meßstrecke. Die am Ende der
Meßstrecke ermittelte Remanenz dient dazu, die am Anfang der Meßstrecke erzeugte Magnetisierung
durch eine Gegenmagnetisierung zu Null zu machen. Wird am Ende der Meßstrecke ein Meßwert ungleich
Null festgestellt, dann wird eine entsprechend stärkere oder schwächere Gegenmagnetisierung im mittleren
Bereich der Meßstrecke erzeugt. Die für die Gegenmagnetisierung benötigte Energie dient als Maß des gesuchten
physikalischen Wertes des Materials, z. B. der Härte.
Bei diesem bekannten Verfahren bleibt unberücksichtigt, daß sich die Magnetisierung beim Durchlaufen
der geraden Meßstrecke wegen der kaum zu vermeidenden Verformung des Materials innerhalb der Meßstrecke
ändert, so daß man zwangläufig zu fehlerhaften Ergebnissen kommt. Darüber hinaus ist die für dieses
Verfahren benötigte Einrichtung recht aufwendig, denn sie benötigt eino komplette Regelanlage (BE-PS
6 77 084).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes und genaueres Verfahren zur Ermittlung des
Gefügezustandes von magnetisierbarem Material sowie eine dafür geeignete Vorrichtung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Material beim Durchlauf durch die Meßstrecke verformungsänderungsfrei und ohne äußere
Beeinflussung der am Anfang der Meßsirecke im Material eizeugten scheinbaren Remanenz als Maß für den
Gefügezustand gehalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die kontinuierliche, zerstörungsfreie Messung des Gefügezustandes
über die Restmagnetisierung des Materials, indem keine absoluten, sondern vergleichbare Werte
gemessen werden, denn es geht bei der Erfindung vor allem um die Feststellung irgendwelcher Fehler, die
z. B. aus der Vorbehandlung des Materials, insbesondere der Wärmebehandlung stammen. Da das Material
die Meßstrecke verformungsänderungsfrei durchläuft, ist gewährleistet, daß das gesamte Material unter gleichen
Bedingungen gemessen wird und Fehler aus einer die scheinbare Remanenz beeinflussenden Verformung
nicht auftreten.
Die Forderung, das Material beim Durchlauf durch die Meßstrecke verformungsänderungsfrei zu halten,
läßt sich bei geradem Durchlauf nur schwer erfüllen. Es wird deshalb vorgeschlagen, den Verformungsgrad ungleich
Null zu stellen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist mit einer am Anfang der Meßstrecke angeordneten
Magneteinrichtung und einer am Ende der Meßstrecke angeordneten Meßeinrichtung zum Messen der scheinbaren
Remanenz des Materials ausgestattet, wobei erfindungsgemäß im Bereich der Meßstrecke Führungsmittel
für das langgestreckte Material vorgesehen sind, die es während seines Durchlaufs durch die Meßstrecke
verformungsänderungsfrei halten.
Als Führungsmitte! eignet sich insbesondere eine Walze, an der das langgestreckte Material über einen
großen Teil ihres Umfangs unter Spannung anliegt. Dabei kann der Bereich, in dem das Material verformungsänderungsfrei
um die Walze umgelenkt wird, größer sein als die Meßstrecke. Mit solchen Führungsmitteln kann auf einfachste Weise die Forderung nach
verformungsänderungsfreiem Halten des Materials während des Durchlaufs erfüllt werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung zum Messen des Gefügezustandes eines gerade geführten Bandes in perspektivischer
Darstellung,
F i g. 2 eine Vorrichtung zum Messen des Gefügezustandes eines um eine Walze geführten Bandes in Seitenansicht.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Magneteinrichtung 1, einer in
Durchlaufrichtung eines zu prüfenden Materials 2 hinter der Magneteinrichtung 1 angeordneten Meßeinrichtung
3 und Führungsmittel 4, die das langgestreckte Material 2 während seines Durchlaufs durch die Meßstrecke
M verformungsanderungsfrei halten. Die Führungsmittel können so gestaltet sein, daß sie das langgestreckte
Material 2, wie in F i g. 1 dargestellt, gerade halten, sie können aber auch, wie in F i g. 2 dargestellt,
eine Walze 4 sein, um die das langgestreckte Material 2 unter Spannung umgelenkt wird. Mit dem als Walze
ausgebildeten Führungsmittel 4 gemäß F i g. 2 läßt sich das langgestreckte Material besonders einfach verformunpsänderungsfrei
während des Durchlaufs durch die Meßstrecke M führen. Die Meßstrecke A/ liegt in der
Regel innerhalb einer größeren Strecke 5. in der das langgestreckte Material 2 verformungsanderungsfrei
geführt wird.
Die Magneteinrichtung 1 und die Meßeinrichtung 3 sind verschwenkbar um je eine senkrecht zur Durchlaufrichtung
des Materials 2 angeordnete Achse 5, 6 in einen Halter 7 gelagert. Die Lagerung ist in dem Halter
7 derart, daß die Magneteinrichtung 1 und die Meßeinrichtung 3 entweder durch ihr Eigengewicht oder durch
Federkräfte od. dgl. gegen das Material 2 gedrückt werden. Die Magneteinrichtung 1 als auch die Meßeinrichtung
3 sind mit der Lagerung in dem Halter 7 über je eine Stange 8,9 verbunden, die in sich verdrehbar ist
und so eine gewisse Verschwenkbarkeit der Magneteinrichtung 1 bzw. der Meßeinrichtung 3 ermöglicht.
Die Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise:
Das durchlaufende, langgestreckte Material 2 wird durch Führungsmittel 4 während des Durchlaufs durch die Meßstrecke M verformungsanderungsfrei gehalten. Dies geschieht mittels einer großkalibrigen Walze 4, um die das langgestreckte Material 2 unter Spannung umgelenkt wird. Die Meßstrecke M liegt dabei innerhalb einer größeren Strecke S, in der das langgestreckte Material 2 verformungsanderungsfrei gehalten wird. Die verformungsänderungsfreie Führung ist deswegen wichtig, um unverfälschte Meßergebnisse zu erhalten. Würde sich der Verformungsgrad während des Durchlaufs durch die Meßstrecke ändern, dann würde damit eine Beeinflussung der Remanenz verbunden sein. Die Meßwerte würden dann zu fehlerhaften Aussagen über den Gefügezustand des Materials führen.
Die Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise:
Das durchlaufende, langgestreckte Material 2 wird durch Führungsmittel 4 während des Durchlaufs durch die Meßstrecke M verformungsanderungsfrei gehalten. Dies geschieht mittels einer großkalibrigen Walze 4, um die das langgestreckte Material 2 unter Spannung umgelenkt wird. Die Meßstrecke M liegt dabei innerhalb einer größeren Strecke S, in der das langgestreckte Material 2 verformungsanderungsfrei gehalten wird. Die verformungsänderungsfreie Führung ist deswegen wichtig, um unverfälschte Meßergebnisse zu erhalten. Würde sich der Verformungsgrad während des Durchlaufs durch die Meßstrecke ändern, dann würde damit eine Beeinflussung der Remanenz verbunden sein. Die Meßwerte würden dann zu fehlerhaften Aussagen über den Gefügezustand des Materials führen.
Die Vorrichtung erlaubt die kontinuierliche Messung der scheinbaren Remanenz, die eine fehlerfreie relative
Aussage über den Gefügezustand des Materials zuläßt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem,
magnetisierbarer« Material, vorzugsweise nach einer Wärmebehandlung, bei dem das
Material eine Meßstrecke durchläuft, an deren Anfang es magnetisiert und an deren Ende seine
scheinbare Remanenz als Maß für die physikalische Eigenschaft des Materials gemessen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß da". Material beim Durchlauf durch die Meßstrecke verformungsänderungsfrei
und ohne äußere Beeinflussung der am Anfang der Meßstrecke im Material erzeugten
scheinbaren Remanenz als Maß für den Gefügezustand gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verformungsgrad des Materials
während des Durchlaufs durch die Meßsirecke ungleich Null ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I mit einer am Anfang der Meßstrecke
angeordneten Magneteinrichtung und einer am Ende der Meßstrecke angeordneten Meßeinrichtung
zum Messen der scheinbaren Remanenz des Materials, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Meßstrecke (M) Führungsmittel (4) für das langgestreckte Material (2) vorgesehen sind, die es
während seines Durchlaufs durch die Meßstrecke (M) verformungsänderungsfrei halten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 zur Duichführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Führungsmittel (4) eine Walze vorgesehen ist, an der das langgestreckte Material
(2) über einen großen Teil ihres Umfanges unter Spannung anliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702050827 DE2050827C3 (de) | 1970-10-16 | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702050827 DE2050827C3 (de) | 1970-10-16 | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem Material |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2050827A1 DE2050827A1 (de) | 1972-04-20 |
DE2050827B2 DE2050827B2 (de) | 1976-04-15 |
DE2050827C3 true DE2050827C3 (de) | 1976-12-16 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202021003263U1 (de) | 2021-10-20 | 2023-02-02 | IfU - Diagnostic Systems GmbH | Schweiß- und/oder Lötnahtüberprüfungssystem |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202021003263U1 (de) | 2021-10-20 | 2023-02-02 | IfU - Diagnostic Systems GmbH | Schweiß- und/oder Lötnahtüberprüfungssystem |
DE202021003263U8 (de) | 2021-10-20 | 2023-05-17 | IfU - Diagnostic Systems GmbH | Schweiß- und/oder Lötnahtüberprüfungssystem |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3325125C1 (de) | Anordnung zur Markierung von Fehlstellen an schnell laufenden Materialbahnen | |
DE102009039588A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Wertdokumenten | |
DE2539873A1 (de) | Sicherheitseinrichtung an einem foerderband | |
DE3535117C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Vermessen von in nichtmagnetischen Materialien verlegten ferromagnetischen Gegenstaenden | |
DE6900449U (de) | Vorrichtung zum pruefen von filmbahnen | |
DE2050827C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem Material | |
EP2350636B1 (de) | Verfahren zur automatisierten messung der magnetischen restfeldstärke von aufmagnetisierten ferromagnetischen werkstücken | |
DE2421623C3 (de) | Vorrichtung zum Transport von langgestreckten zylindrischen Prüflingen durch ein Gerät zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung | |
BE1029386B1 (de) | Verfahren und Inspektionsvorrichtung zur Untersuchung des Kathodenschutzes einer insbesondere ferromagnetischen Rohrleitung | |
DE2050827B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstoerungsfreien messen des gefuegezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem material | |
DE2815488A1 (de) | Vorrichtung zur ermittlung des steigungswinkels gedrehter faeden waehrend der falschdralltexturierung | |
DE3036164A1 (de) | Laengenmesseinrichtung | |
DE2065826C3 (de) | Vorrichtung zum kontinuierlichen und zerstörungsfreien Messen des Gefügezustandes von langgestrecktem, magnetisierbarem Material | |
DE1648451B2 (de) | Vorrichtung zum elektroinduktiven Prüfen von geschweißten Rohren mit schraubenlinienförmig ansteigender Schweißnaht | |
DE2141751B2 (de) | Verfahren fuer die messung der korneigenschaften von ferromagnetischen materialien | |
DE2130102B2 (de) | Vorrichtung zur Untersuchung der magnetischen Eigenschaften eines Metallbandes | |
DE3506638A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur zerstoerungsfreien pruefung von grossflaechigen pruefobjekten | |
DE1152276B (de) | Verfahren und Einrichtung zur Kennzeichnung von Fehlerstellen bei der magnetostriktiven Pruefung von Draehten und Baendern | |
DE957982C (de) | Vorrichtung zum Aufzeichnen der Emdrmgtiefe an Prüflingen bei der Härteprüfung | |
DE2704838C3 (de) | Einrichtung zur magnetischen Fehlerprüfung eines metallischen Prüfgutes | |
DE738390C (de) | Vorrichtung zum Bestimmen der Zerreissfestigkeit von Faeden o. dgl. | |
AT390571B (de) | Verfahren und vorrichtung zur kennzeichnung und ausscheidung von makulatur von wertpapieren | |
DE102017007200A1 (de) | Schwebekörper-Durchflussmesser mit verbesserter Linearität | |
DE809716C (de) | Schichtdickenmesser | |
DE2142400A1 (de) | Vorrichtung zum Messen der Oberflächen-Durchbiegungen und Profile von Rohrbohrungen |