DE2048151B2 - Waermebehandelbarer anlassbestaendiger chromhaltiger karbid werkzeugstahl und dessen verwendung - Google Patents
Waermebehandelbarer anlassbestaendiger chromhaltiger karbid werkzeugstahl und dessen verwendungInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/22—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with molybdenum or tungsten
Description
8 bis 12% Chrom,
0,6 bis 1,2% Kohlenstoff, 0,5 bis 5% Molybdän,
0,6 bis 1,2% Kohlenstoff, 0,5 bis 5% Molybdän,
0 bis 5% Wolfram,
wobei die Summe von Wolfram- und Molybdängehalt 5% nicht überschreitet,
0 bis 2% Vanadium,
0 bis 3% Nickel,
0 bis 5% Kobalt,
0 bis 1,5% Silizium,
0 bis 2% Mangan,
0 bis 3% Nickel,
0 bis 5% Kobalt,
0 bis 1,5% Silizium,
0 bis 2% Mangan,
Rest Eisen und erschmelzungsbedingtc Verunreinigungen besteht, wobei das Gewichtsverhältnis
von Chrom zu Kohlenstoff in der Matrix 7:1 bis 25:1 beträgt und die Matrix ein aus Austenit
umgewandeltes Gefüge aufweist.
2. Karbidwerkzeugstalil nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß in der Matrix der Kohlenstoffgehalt
0,7 bis 1 un4 das Cr zu C-Verhältnis 9 : 1
bis 18: I bet.dgl.
3. Karbidwerkzeug-tahl π ;h Anspruch 1 oder 2
mit der Maßgabe, daß das aus Austenit umgewandelte Gefüge der Mairix ! .-rlit ist.
4 Karbidwerkzeugstahl nach Anspruch I oder 2,
mit ler Maßgabe, daß das aus Auslernt umgewandelte Gefüge der Matrix Martensit ist.
5. Karbidwerkzeugstahl nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit der Maßgabe, daß er
30 bis 65 Volumprozent Titankarbid enthält.
6. Verwendung eines Karbidwerkzeugstahls nu-h
einem der Ansprüche I bis 5 zur Herstellung von Slabmaterial.
7 Verwendungeines Karbidwerk/eugstahlsnach
einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung von Matrizenclernentcn, welche während ihres Gebrauchs
durch den Kontakt mit /u bearbeitendem Material erhitzt werden und anlaßbeständig sind
8 Verwendungeines Karbidwerkzeugstahls nach
Anspruch 7 zur Herstellung von Angußeinsät/en Von Spritz- bzw. Sprit/gußformen
9 Verwendung eines Karbidwcrk/cugstahlsnach
Anspruch 7 zur Herstellung von Abstreifmatn/en.
M). Verwendung eine1. Karbidwerk/eugstahls
Bach einem der Ansprüche I bis 5 für verschleißfest
r Elemente
Die Erfindung bezieht sich auf einen warmcbehandelbaren,
anlaßbeständigen, chromhiultigen Karbidwerk/eugstahl
und dessen Verwendung.
f-s ist bereits ein wärmcbchandelbarcr, chromhaltiger
Karbidwerkzeiigsiahl mil aiislenilischem Matrixgefüge
bekannt (britische Patentschrift I 104 259), bei dem 30 bis 60 Volumprozent primäre Karbidkörncr
auf Titankarhidbasis in einer Matrix aus 0,3 bis 0,8% Kohlenstoff, I bis 6% Chrom, 0.3 bis 6% Molybdän
und dem Rest Risen enthalten sind, Außer TitankarbiJ können auch andere Karbide, beispielsweise
Wolfram-, Molybdän-, Chrom-, Zirkon-, Vanadium-, Niob-, Tantal- u.dgl. -karbide vorhanden sein. Die
s Herstellung des Werkzeugstahl erfolgt vor allem nach Verfahren der Pulvermetallurgie, d. h. dadurch,
daß pulverförmige primäre Karbidkörner, vor allem Titankarbid, mit pulverförmigen Stahl-, d. h. die
Matrix bildenden Bestandteilen, vermi; (:ht, zu einem
ίο Preßling gepreßt und in flüssiger Phase unter nicht
oxydierenden Bedingungen, z. B. im Vakuum, gesintert weiden. Das Sintern erfolgt beispielsweise
'/τ Stunde lang bei einer Temperatur von 1450"C
und einem Vakuum von 0,02 mm Hg und weniger.
^5 Nach dem Kühlen der Sinterprodukte werden diese
etwa 2 Stunden auf900" C angelassen und anschließend
mit einer Geschwindigkeit von etwa 15grd/h auf
l00nC und anschließend im Ofen auf Zimmertemperatur
abgekühlt, so daß ein geglühtes Mikrogefüge entsteht, das kugeligen Perlit (Spheroidal enthält. Die
Glühhärte eines solchen Produkts beträgt etwa 45 Rockwell »C«. Die gewünschie Werkzeugform
wird anschließend durch spanabhebende Bearbeitung erzielt. Dnran schließt sich eine etwa viertelstündige
Härtebehandlung auf der Austenitisierungstempcratur vor 955"C und1 anschließendes Abschrecken in öl
oder Wasser an, um die verhältnismäßig große Härte von etwa 70 Rockwell »C« zu erzielen
Der Nachteil dieses an sich vorzüglichen Werkzeug-Stahls besteht jedoch darin, daß er zum Ubertempern
neigt, d. h. bei höheren Temperaturen, die insbesondere bei dessen Verwendung als Werkzeug auftreten, erweicht.
Die Lebensdauer von aus diesem Werkzeugstahl hergestellten Werkzeugen ist daher stark abhängig
von den im Betrieb auftretenden Temperaturen Bei solchen üblichen Erwärmungen .m Betrieb
wird die Härte auf beispielsweise 62 bis 65 Rockwell »C« vermindert, bei der das Werkzeug dann rascher
verschleiß!
Darüber hinaus ist ein wärmebehandelbarer Karhidwcrkzeugstahi
ähnluher Art bekannt (USA-Patentschrift 3 053 706), dessen in der Stahlmatrix verteilten
primären Karbidkörner aus einer gesättigten festen Lösung von Wolfram- und Titan-Karbid bestehen
Wird -in solcher Karbidwerkzeugstahl bei erhöhten Temperaturen von beispielsweise 540 bis 650''C nach
Art einer Sekundärhärtung gehärtet, dann wird /w,ir
der Gefahr des Erweichtns bei im Betrieb auftretenden,
etwas niedrigeren Temperature vorgebeugt, dann neigt der Karbidwerkzeugstahl allerdings zum Poröswerden,
insbesondere, wenn es sich um größere Werk
zcuglcilc handelt, die beispielsweise lur Matrizen vcr
wendet werden Solche Teile weisen beispielsweise einen quadratischen (Juerschriitl von 3.8 cm Kanlcnlänge
und nvhr auf
Sil'licßhch ist es auch bekannt, auf pulvcrmetallurgistht:m
Wege unter Sinterung mit flüssiger Phase
hergestellte, durch Austenitzerfall härtbare und durch Anlassen in ihrer Härte einstellbare Karbidwerkzeugfw
stähle, in deren Stahlmatrix Wolfram, Molybdän, Vanadium, Chrom und Kobalt einzeln oder zu mehreren
einlegiert ist, für zum spanabhebenden und spanlosem Formgeben dienende Werkzeuge, beispielsweise
Schneidwerkzeuge, Slauchmatrizen, Reibahlen u.dgl. zu verwenden und den Karbidwerkzeugstahl in Stangenform
herzustellen (deutsche Patentschrift I 216 550). Auch hierbei treten jedoch die eingangs erwähnten
Nachteile auf.
Per Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Karbidwerk/eugsiabl der eingangs genannten Arl
du hingehend zu verbessern, daß das Erweichen bei höheren Temperaturen, die z.B. beim Vorerhitzen
durch den zu bearbeitenden Werkstoff oder beim Bearbeiten selbst auftreten, und das Poröswerden
größerer Stücke vermieden werden. Durch die Lösung dieser Aufgabe ist es möglich, die Lebensdauer von
aus diesem Karbidwerkzeugstahl hergestellten Werkaeeugen insbesondere dann zu verlängern, wenn im Beirieb
solche erhöhte Temperaturen auftreten.
überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Aufgabe dann lösbar ist, wenn die Stüihlmatrix einen
verhältnismäßig hohen Chromgehalt aufweist und das Verhältnis zwischen Chrom und Kohlenstoff in der
Matrix in besonderer Weise gewählt isit.
Die Erfindung besteht darin, daß der Karbidwerk-Kugstahl
25 bis 75 Volumprozent eines im wesentlichen aus Titankarbid bestehenden primären Karbids
enthält, die in einer Matrix verteilt sind, die aus
8 bis 12% Chrom,
0,6 bis 1,2% Kohlenstoff,
0,5 bis 5% Molybdän,
0 bis 5% Wolfram,
wobei die Summe von Wolfram- und Molybdängehalt 5% nicht überschreitet,
0 bis 2% Vanadium,
0 bis 3% Nickel.
0 bis 5% Kobalt
0 bis 1.5% Silicium,
0 bis 2% Mangan,
0 bis 3% Nickel.
0 bis 5% Kobalt
0 bis 1.5% Silicium,
0 bis 2% Mangan,
Rest Eisen und erschmelzungsbedingile Verunreinigungen
aufweist, und bei der das Gewichtsverhältnis von Chrom zu Kohlenstoff in der Matrix 7:1 bis
25:1 beträgt und die Matrix ein aus Austenit umgewandeltes
Gefiige aufweist.
Ein derartiger Karbidwerkzeugstahl weist einen Sekundärhärtungseffekt auf und widersteht dem bei
üblichen Arbeitstemperaturen von beispielsweise Matrizen auftretenden Tempern. Er ist als anlaßbeständig
tu bezeichnen.
Das Karbid ist zweckmäßigerweise in Form von Körnern fein in der Stahlmatrix verteilt, und der Gelamtkohienstoffgehalt
des Karbidwerkzeugstahls beträgt /weckmäßigerweise mindestens 6%. Dieser Gelamtkohlensti
(Tgehalt in der Stahlmatrix hängt von der Menge des Titankarbids als auch von der Kohlen-Itoffmenge
it> der Stahtmatrix ab. Es empfiehlt sich tor allem, den Kohlenstoffgehalt in der Matrix zwischen
0.6 und 1,2, insbesondere zwischen 0,7 und 1% tu wählen und das Chrom-Kohlenstoff-Verhällnis
«wischen 9:1 und 18:1 auszuwählen. Ein Anteil der primären Karbidkörner am Karbidwerlkzeugstahl zwi-•chen
M) und 65 Volumprozent werden besonders befor/ugt
Der Molybdängehalt der Matrix beträgt Iwcckmäßigcrweise 2 bis 5%.
Das aus dem Austenit umgewandelte Gefiige der Matrix sollte ein MikrogefUge, insbesondere Perlit,
Bainit oder Martcnsit sein. Der erfindungsgemäße Karbidwerkzeugstahl dient vor allem zur Herstellung
von Stabmaterial und von Matrizenelementen, die während ihres Gebrauchs durch den Kontakt mit zu
bearbeitendem Material erhitzt werden und anlaßbeständig sind Solche Matrizenelcmenle sind vor
allem Angußeinsätze von Spritz- bzw. SprilzguB-formen und Abstreifmatrizen, die insbesondere bei
der Herstellung von KraΠfahrzcuykitιn.isiri ieri verwendet
werden. Die heim Einspritzen von beispielsweise Kunststoff oder dem Verformen des zu bearbeitenden
Metalls auftretende Erwärmung führt selbst
dann noch nicht zu einer Beeinträchtigung der Harte und damit Verminderung der Verschleißfestigkeit,
wenn diese Temperaturen bis zu 538C betragen.
Allgemein ist der erfindungsgemäße Karbidwerkzeugstahl
für anlaßbestiiiulige verschleißfeste Werkzeuge
verwendbar.
Herslellungsbeispiele
Es werden Karbid werkzeugstähle mit einer Stahlmatrix
hergestellt, die wechselnde Chrom-, Molyb-
dan- und Kohlenstoffgehalt aufweisen. Je 50 Volumprozent
sind Titankarbid und Matrixstahl vorhanden.
Hierzu werden 1000 g Tilankarbid von 5 bis 7 «m
durchschnittlicher Korngröße in einer Slahlkugel-
mühle (mit Kugeln aus rostfreiem Stahl) mit 1500 g der stahlmatrixbildenden Bestandteile vermischt, die
aus Carbonyleisenpulver von 20 μΐη durchschnittlicher
Korngröße und bemäß Tabelle 1 wechselnden
Mengen von Chrom, Molybdän und Kohlenstoff, mit
oder ohne Zusatz von Vanadin, bestanden Bei der Zugabe des Kohlenstoffes zur Matrix wird die im
Titankarbid-Rohmaterial vorhandene Mengean freiem Kohlenstoff berücksichtigt. Das Gemisch wird mit
1 g Paraffinwachs auf je 100 g Gemisch versetzt. Das
Vermählen wird 40 Stunden lang fortgesetzt, wobei die Mühle mit Stahlkugeln von 12,7 mm Durchmesser
(one-half inch) zur Hälfte gefüllt war und Hexan als Anfeuchtungsmittel diente.
Nach dem Vermählen wird das Gemisch im Vakuum
getrocknet. Ein Teil des gemischten Produktes w>rd in einer Freßform unter einem Druck von 2,1 t/ci \2
zur gewünschten Gestalt verformt. Der Preßling wird in flüssiger Phase gesintert, d. h., er wird oberhalb des
Schmelzpunktes der Matrix bei einer Temperatur von
1435 C '/2 Stunde im Vakuum gesintert, beispielsweise
in einem Vakuum von 0,02 mm Quecksilbersäule oder einem noch besseren Vakuum. Nach Beendigung
des Sinterns wird das Formstück gekühlt und dann geglüht durch 2stündiges Erhitzen auf 900°C
und anschließendes Abkühlen mit einer Geschwindig keit von 15grd/h bis auf 100cC, um ein geglühtes
Mikrogefüge zu erzeugen, das kugeligen Perlit (Sphäroidit) aufweist; die Gliihhärte d<r Ma'trix befindet
sich in der Größenordnung von etwa 40 bis 50 Rockwell >>C«.
Stdhl
Nf
2
3
4
5
6
3
4
5
6
Cr
% |
Mo
% |
ν
% |
C
% |
IO | 3 | 1 | 1.0 |
10 | 3 | 1 | 0,8 |
10 | 3 | ι | 0,6 |
10 | 3 | _ | 0,8 |
8 | 3 | _ | 0,8 |
6 | 3 | .... | 0,8 |
Cr /u
C-Verhältnis
10:!
12.5:1
16,7:1
12,5:1
10:1
7,5:1
12.5:1
16,7:1
12,5:1
10:1
7,5:1
Die Werkzeugstahl Nr. 2 und 4, die sich allein in
ihrem Vanadingehalt unterscheiden, der aber nicht von wesentlicher Bedeutung ist, sind gemäß Tabelle 2
besonders vorteilhaft*. Die Anwesenheit von Vanadin
bewirkt eine zusätzliche Warmhiirte bei Temperaturen
von wenig über 538 C. Die Vanadinmenge soll jedoch vorzugsweise einen Wert von 2% nicht überschreiten,
da Vandin dazu neigt, die Festigkeit und Zähigkeit herabzusetzen und weil überdies vanadinhaltigc
Legierungen schwerer zu sintern sind.
Stuhl
Nr
Nr
Härte
KW4 C1. .K) Min
Abschrecken in Ol
Abschrecken in Ol
(RcI
71
70
538 C. I Ski
Abschrecken
in I Iifl (/ucirmill
IRcI
to
Hicpebriich
festigkeit
(ItV kg mm'l
158 ; 210 175 : 245
Wie /u ersehen ist, hat der Werkzeugstahl Nr. 4 ohne Vanadin eine bessere Bruchfestigkeit, d. h., er ist
zäher als der Stahl Nr. 2, der Vanadin enthält.
In F i g. 1 ist die Härte von Werkzeugstählen in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt. Der
Stahl Nr. 4 ist mit Stählen bekannter Art verglichen. Der Stahl der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erreicht den Scheitelwert »A« einer verhältnismäßig hohen Härte von 69 bis 70 Rockwell »C«. wenn er
einer lstündigen Sekundärhärtung bei 538 C unterworfen wurde, während die Raumtemperatur-Härte
vor dem Anlassen 67 bis 68 Rockwell »C« beträgt. y>
Nachdem der erfindungsgemäße Stahl einmal der Sekundärhärtung unterworfen worden ist, ist er gegen
ein Weichwerden bei Arbeitstemperaturen unter 538 C beständig.
Der Titankarbid-Werkzeugstahl »X« mit einer Matrix. die 3% Chrom. 3% Molybdän, 0,6% Kohlenstoff
und als Rest im wesentlichen Eisen enthält, zeigte überhaupt keinen Sekundärhärtungs-Effekt, sondern
weist im Gegenteil eine beträchtliche Abnahme der Härte bei Anlaß-Temperaturen über 312rC auf. Der
Karbidwerkzeugstahl »Y« enthält 50 Volumprozent einer gesättigten festen Lösung von primären Karbidkörnern
von WC -TiC (35% WC -15% TiC) in einer den Rest ausmachenden Matrix verteilt, die aus einem
Schnellarbeitsstahl besteht, der 18% Wolfram, 5%
Chrom, 0,8% Kohlenstoff und als Rest im wesentlichen Eisen enthält. Dieser Stahl hat zwar auch einen
Sekundärhhärlungs-Effekt, weist allerdings den Nachteil auf, daß er sehr schwer in großen Abschnitten her- ■
zustellen ist, weil das erzeugte Produkt dazu neigt, porös zu sein, wodurch seine Zähigkeit nachteilig
beeinflußt wird.
Der erfindungsgemäße Karbidwerkzeugstahl ähnelt dagegen in bezug auf die Leichtigkeit seiner Herstellung
dem Stahl »X«, obwohl er überraschenderweise der Sekundärhärtung gut zugänglich ist und wie der
Stahl »X« in großen Formaten hergestellt werden kann, ohne porös zu werden. Er ist daher besonders geeignet
zur Fabrikation von Matrizen für das Stanzen. Formen und Abgraten von Metallen, vor allem in den
Fällen, in denen die Matrizen-Temperatur auf Grund der während der Arbeitsgänge auftretenden Reibung
zu einem ins Gewicht fallenden Faktor wird; er eignet sich ferner als Matrizeneinsatz Für die Angußkcgel
in Sprilzformen bzw. Spritzgußformen wo die Hitze des zu formenden Kunststoffes nachteilig auf
das Metall einwirkt, das an dem angußbildenden Abschnitl der Form verwendet wird. Der Karbidwerkzeugstahl
ist auch besonders geeignet für Anwendungszwecke, bei denen er mit Metallen während der Metallbearbeitung,
z. B. bei der Metallverformung, beim Tiefziehen. Stanzen usw. z. B. als Material für Abstreif-Matrizen.
bei denen eine beträchtliche Wärme durch die Reibung an der Matrize entwickelt wird,
oder beim Abgraten von Metallen in Berührung kommt.
In F i g. 2 und 3 ist ein solches Beispiel dargestellt. Das Matrizcnelement 10 ist aus einem Karbidwerk-/cugs'flhl
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung mil 41 Volumprozent Titankarbid und 55 Volumpnvciil
der chromhaltigen Matrix hergestellt, die 10% Chrom. 3% Molybdän. 0.8 bis 1% Kohlenstoff
und als Rest im wesentlichen Eisen enthält. Das Matri7cnelemenl 10 dient zum Abbiegen des Endstückes
einer rostfreien Winkelstahleinfassung 11 für Automobilkarosscrien.
Die Einfassung 11 wird auf einen Amboß 12 mit dreieck form igem Querschnitt aufgelegt
und ragt über die Endfläche 14 des Werkzeughalters hinaus. Das geriffelte zum Abstreifen dienende Matri/endemenl
10 wird auf den überhängenden Teil niedergedrückt, so daß ihr geriffelter Teil 10 4. der
in seiner Kontur dem Querschniltsprofil der Einfassung 11 entspricht, den überhängenden Teil derselben
verformt, um eine flache Endfläche auf der Einfassung 11 zu erzeugen. Die Einfassung 11 wird an
den Werkzeughalter vermittels einer nicht eingezeichneten, durch den Pfeil 15 angedeuteten Druckkraft
angepreßt. Das Matrizenelement 10 wird vermittels einer gleichfalls nicht eingezeichneten, druckübertragenden
Welle bewegt, wobei die Krafteinwirkung durch den Pfeil 16 angedeutet ist. Dabei erfolgt ein
starkes Zusammenpressen des Metalls an der Endfläche der Einfassung 11, wodurch Reibungswärme
entwickelt wird, die unter normalen Verhältnissen andere Matrizcnstähle zum Glühen bringen und zu
einer Metallaufnahmc durch die Matrize führen würde Es ist zu beachten, daß das Matrizenelement 10 sich
in einem kurzen Abstand von der Endfläche 14 des Werkzeughalters befindet und genügend Platz für
die Metallverformung zur Verfügung steht, wenn sich die Matrize abwärts bewegt, um ein vollständiges
Niederbiegen und demzufolge Verformen des überhängenden Teilabschnittes zu bewirken und das
Ende der Einfassung 11 abzuschließen, überschüssiges
Metall, das bei der Verformung anfallt, wird nachträglich
di'rch Abgraten entfernt.
Eine erfindungsgemäße Matrize dieser Ar» mit einer Härte von 68 Rockwell »C« verformte 1276 Einfassungen
Jl, d.h. Stücke kaltgewalzten Winkelstahls ohne jedes Zeichen einer Metaflaufnahme auf der Matrizenfläche.
Im Vergleich hierzu zeigte ein bekannter Matrizenstahl stabiler, aber nicht erfindungsgemäßer
Art bereits nach einer Bearbeitung von nur 55 Werkstücken eine Metallaufnahme; ein weiterer bekannter
Matrizenstahl zeigte bereits nach der Bearbeitung von 25 Werkstücken eine Metallaufnahme, und ein dritter
bekannter Matrizenstahl zeigte eine Metallaufnahme nach einer Bearbeitung von 208 Werkstücken.
In F i g. 4 ist ein Teilstück einer Spritzgußvorrichtung 17 dargestellt, wobei der wesentliche Teil der
Form aus den Einsatzstücken 18 besteht, die in Form von herausnehmbaren, hohlraumumgrenzenden Teilen
bestehen. Der Kunststoff wird in den Hohlraum 19 über den Angußkanal 20 eingespritzt und fließt dann
durch die Eingußtrichter, die als herausnehmbare Angußblöcke
21 ausgebildet sind. Da der Kunststoff irr
153
allgemeinen bei erhöhten Temperaturen eingespritzt wird, ist es wichtig, die Angußblockeinsätze 21 aus
einem Lnlaßbeständigen Material, das gegen Erosion beständig ist, herzustellen. Beispielsweise kann ein mit
Asbest vermischter Kunststoff, der bei einer Temperatur von etwa 260 bis 3150C injiziert wird, das Angußeinsatzmaterial
erodieren, sofern dieses nicht imstande ist, seine Härte unter den vorerwähnten Temperaturen
beizubehalten. Für solche Zwecke finden daler die Karbidwerkzeugstählc der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung technische Anwendung.
Der Karbidwerkzeugstahl nach der Erfindung weist ftoch weitere Vorteile auf. So kann z. B. dar. Fertig-•chleifen
des Werkstoffstahls »X«, sofern es nicht sorgfältig durchgefijhrt wird, ein Ubertempern der Arbeitsfläche
des zu schleifenden Matrizenwerkzeuges verursachen. Dies kann zu einem vorzeitigen Bruch
des Werkzeuges führen. Tests haben nun ergeben, daß ein Karbidwerkzeugstahl der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
im wesentlichen unempfindlich bzw. weit weniger empfindlich gegen Beschädigungen durch
das Fertigschleifen ist, vor allem, wenn das Schleifen ais Tauchschleifen durchgeführt wird. Darüber hinaus
ist eine Vakuum-Hitzebehandlung von mäßig schweren Abschnitten mit einem Querschnitt von ζ. Β
50,8 x 50,8 mm möglich, vorausgesetzt, daß die üblichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, urr
eine Entkohlung zu unterbinden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 5
2153
Claims (1)
- 2 04ß 151Patentansprüche:I. Wärmebehandelbarer, anlaßbeständiger, t-liromhalliyer Karbidwerkzeugstahl, dadurch fckcnnzeichncl, daß er 25 bis 75 Volumprozent eines im wesentlichen aus Titankarbid bestehenden primären Karbids enthüll, die in einer Matrix verteilt sind, welche aus
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DE19702048151 Withdrawn DE2048151B2 (de) | 1969-12-18 | 1970-09-30 | Waermebehandelbarer anlassbestaendiger chromhaltiger karbid werkzeugstahl und dessen verwendung |
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