DE2045798B2 - Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus AbgasenInfo
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Description
Aus der US-PS 34 73 297 ist ein Verfahren /ur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus Abgasen mn
Hilfe von Sorptionsmittelbetten bekannt. Be: diesem Verfahren werden mehrere Sorptionsmittelbetten, in
der Reihenfolge abwechselnd, einer Adsorptionsstufe,
einer Regenerierungsstufe und einer Trocknungsstufe unterworfen. Die Fließraten des zu behandelnden
Gasgemisches und der zugeführten Regenerierungsflüssigkeit werden jeweils mi! Hilfe besonderer Regelvorrichtungen
eingestellt. Bevor ein Sorptionsmittelbett der Regenerierungsstufe unterworfen wird, wird die
Gaszufuhrung abgestellt.
In diesem Fall wird also das Abgas nur den Sorptionsmittelbetten zugeführt, die sich in der
Adsorptionsstufe und der Troeknungsstufe befinden, jedoch nicht dem Bett, das sich in der Regenerationsstufe
befindet.
Es ist ferner bekannt, in einer Sorptionsanlage mit mehreren Sorptionsmittelbetten den Sorptions-Regenerierungs-Zyklus
dadurch zu steuern, daß in dem Gasstrom, der durch die Sorptionsmittelbettei geleitet
wird, die Menge und Konzentration der abzutrennenden Gase gemessen wird (deutsche Patentanmeldung B
22 25I/I2e, bekanntgemacht am 29.7. 1954). Auch bei diesem bekannten Verfahren wird jedoch vor der
Regenerierung eines Sorptionsmittelbetts mit Hilfe
einer Regenerierflussigkcit die Gaszuführung unterbrochen
und sowohl für den zugeführten Gasstrom als auch für die Regenenerflüssigkeit sind gesonderte Regelven- ^0
IiIe vorgesehen.
Um die bei diesen Verfahren notwendigen Regelventile zu vermeiden und die Umschaltung der einzelnen
Sorptionsmittelbetten aus der Sorptionsstufe zur Regenerierstufe und Trockungsstufe einfacher zu ^5
gestalten, wird beim Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus Abgasen mit Hilfe
mehrerer Sorptionsmittelbetten, die, in der Reihenfolge abwechselnd, jeweils einer Sorptionsstufe, einer Regenerierungsstufe
und einer Trocknungsstufe unterwor- <*> fen werden, und bei dem die Fließraten des zu
behandelnden Gasgemisches und der zugeführten Regenerierflüssigkeit eingestellt werden, erfindungsgemäß
in das in der Regenerierungsstufe befindliche Sorptionsmittelbett gleichzeitig von oben Regene- fi5
rierflüssigkeit und von unten Abgas eingeführt und die Fließrate der Regenerierflüssigkeit und die Fließrate
des Abgases lediglich durch Regelung der Fließrate der
Regenerierflüssigkeit eingestellt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der Steuerungsaufwand bei der Abtrennung gasförmiger
Bestandteile aus Abgasen wesentlich vereinfacht, da die Absperrorgane in den Leitungen für die Gaszufuhr
wegfallen. Außerdem erfordert die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen geringeren Wariungsauiwand.
Die Fig.l bis 3 dienen zur Erläuterung der Erfindung. In diesen Zeichnungen zeigt
F1 g. 1 die Abtrennung von Chlorwasserstoff aus
dem Abgas einer Müllverbrennungsanlage.
Fig. 2 ein Diagramm, welches den Zusammenhang
zwischen der Fließgeschwindigkeit des Verbrennungsgases beim Passieren des mit Calciumcarbonat (Kalkstein)
gefüllten Bettes und der Fließgeschwindigkeit der zum Regenerieren dienenden Waschflüssigkeit (Wasser),
die nach unten durch das mit Füllkörpern versehene Bett fließt, in der Regenerierstufe des
Sorptionsbetts der in Fig.l dargestellten Ausführungsform zeigt:
F i g. 3 die Entfernung von .Schwefeloxiden aus
Verbrennungsabgasen.
In Fig.l wird ein Abgas aus einem Mullverbrennungsofen
l.das einen geringen Anteil Chlorwasserstoff enthält, durch eine Leitung 2 in einen Kompressor 4
geleitet und dort komprimiert. Das komprimierte Gas wird durch einen Gasdurchlaß 5 und entsprechende
Gaseintrittskanäle 5a. 5b und 5t· in eine Einrichtung 7
eingeführt, in welcher der Chlorwasserstoff abgetrennt wird, und danach durch entsprechende Gasaustrittskanäle
12a. \2b und 12c und einen Gasdurchlaß 12 über den Kamin 16 in die Atmosphäre abgeführt.
Die Einheit 7 zum Entfernen des Chlorwasserstoffs besteht aus drei Sorptionskammern 7 a, Tb und 7 c mit
den Sorptionsbetten Sa, Bb b/w. 8c· aus Kalkstein. Die
Sorptionskammern 7a, 7b und 7c stehen in Verbindung mit den Gaseintrittskanälen 5a. 5b und 5c und den
Gasaustrittskanälen 12a. 12i>und 12c. wobei in keinem
dieser Kanäle eine öffnungs- und Schließvorrichtung angeordnet ist.
|ede der Sorptionskammern ist mit Ventilen 9a, 9b oder 9czum Regulieren der Fließrate der zum Waschen
des Sorptionsmittels verwendeten Flüssigkeit mit Verteilungsvorrichtungen 17a. 17b bzw. 17c für die
Waschflüssigkeit und mit Abflußventilen 10a. iOb bzw.
lOcfü·- die benutzte Waschflüssigkeit ausgestattet.
In der in Fig.l gezeigten Verfahrensstufe befindet
sich der gefüllte Turm 7a in der Regenerierstufe, der gefüllte Turm 7b in der Trockenstufe und der gefüllte
Turm 7c in der Sorptionsstufe.
In Fig.l wird das Abgas in im wesentlichen gleicher
Rate durch die Sorptionskammer 7c. die sich in der Sorptionsstufe befindet und die Sorptionskammer 7b.
die sich in der Trocknungsstufe befindet, geleitet, während die Waschflüssigkeit der Sorptionskammer 7a
über das Ventil 9a und den Verteiler 17a von oben her zugeführt wird. Im allgemeinen wird als Regeneritrflüssigkeit
Wasser verwendet.
Die Waschflüssigkeit wird durch Abflußventile 10a und einen Abflußkanal 10 aus der Vorrichtung
abgezogen.
Das Abgas wird in die Sorptionskammer 7a von unten her eingeführt; da gleichzeitig die Waschflüssigkeit
herabfließt, ist die Fließrate des Abgases außerordentlich niedrig, im Vergleich mit der Fließrate des Abgases,
welches die Sorptionskammer 7cin der Adsorptionsstufe
und die Sorptionskammer 7/' in der Trockenstufe
durchströmt.
Dies soll unter Bezugnahme auf F i g. 2 erläutert
werden. In der graphischen Darstellung der Fig.2 ist
auf der Abszisse die Fließgeschwindigkeit der Re generierflüssigkeit
(Wasser) und auf der Ordinate die Fließgeschwindigkeil des Gases aufgetragen. Die Kurve
zeigt den Zusammenhang zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten, wenn die Dicke der Kalkschiehl
1000 mm und die durchschnittK,he Korngröße des Kalksteins 4 bis 6 mm beträgt.
Wie aus Fig.2 ersichtlich ist. fällt die Fließrate des
strömenden Abgases scharf ab, wenn die Zufühiung der
Waschflüssigkeit (Wasser) beginnt, selbst wenn die FließraK der Waschflüssigkeit (Wasser) nur geringfügig
erhöht wird. Wenn beispielsweise die Fließrate der Waschflüssigkeit (Wasser) 0.1 · 10 2 m/sec beträgt, so
hat das Abgas dne Fließrate von 0.1 m/sec, d. h„ etwa1/-,
der Fließrate, die gegeben ist, wenn keine Waschflüssigkeit (Wasser) zugeführt wird. Wenn die Fließrate der
Waschflüssigkeit (Wasser) 0,2 ■ 10~2 m/sec oder mehr beträgt, so ist die Fließrate des Abgases nur Vio oder
weniger der Fließrate ohne Zuführung von Waschflüssigkeit.
Somit wird in der Regenerierstufe die Fließrate des Abgases durch die der Füeßrate der Waschflüssigkeit
geregelt. Es ist aus diesem Grund nicht erforderlich, in dem Gaseintritts- und Gasaustrittskanal der Sorptionskammern Öffnungs- und Schließvorrichtungen vorzusehen,
um die Fließrate des Abgases zu regulieren.
Bei dem in Fig. I dargestellten Verfahren wird die Fließrate der Waschflüssigkeit auf einen Wert von etwa
0,1 ■ 10 2 m/sec eingestellt, so daß die Fließrate des
Abgases bei einem Wert von nicht mehr als 0.1 m/sec gehalten wird.
Aus diesem Grund enthält das Abgas, das die Sorptionskammer in der Regenerierstufe verlaßt, kaum
Chlorwasserstoff.
Das aus dem Kamin abströmende Abgas besteht aus den vereinigten Strömen, welche die einzelnen Sorptionskammen
verlassen, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Daher ist der Temperaturabfall des Abgases gering.
Sollte es erforderlich sein, die Fließraie der
Waschflüssigkeit zu erniedrigen, so würde dadurch die Fließrate des Abgases erhöht und es bestünde die
Gefahr, daß die Waschflüssigkeit von dein Gas in den Kamin mitgerissen wird. Dies kann durch der·
Nebelabscheider 18 verhindert werden.
F i g. 3 zeigt eine Vorrichtung zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Abgas nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, die mit Aktivkohle gefüllte Sorpiionskammern enthält.
Gemäß F i g. 3 wild das Schwefeloxid enthaltende Abgas mit einer Temperatur von etwa 130 bis 140° C,
das aus einem Dampfkessel oder Industrieofen 1 austritt, durch eine Leitung 2 in einen Staubabscheider 3
eingeführt und nach Entfernen des Staubs mit Hilfe eines Kompressors 4 komprimiert und durch Gasdurchlaßkanäle
5a, 5b bzw. 5c in die Sorptionskammern Ta, Tb
und Tc eingeleitet. Die Sorptionskammern Ta, Tb und Tc
enthalten Aktivkohle 8a, Sb bzw. 8c als Sorptionsmittel. In der in F i g. 3 gezeigten Verfahrensstufe befindet sich
die Sorptionskammer Ta in der Regenerierstufe. die Sorptionskammer Tb in der Trockenstufe und die
Sorptionskammer Tc in der Adsorptionsstufe.
In der in Fig. 3 dargestellten Verfahrensstufe wird
das Abgas in im wesentlichen gleicher Fließrate in die Sorptionskammern Tc und Tb eingeleitet. In der
Sorptionskammer Ta wird über die Leitung 9, das Ventil
9a und die Verteilungseinrichtung 1 Ta auf die Aktivkohleschicht 8a Wasser aufgesprüht, um die in der
Aktivkohleschicht haftende Schwefelsäure auszuwaschen und diese Schicht dadurch zu regenerieren. Das
zum Regenerieren benutzte Wasser wird durch ein Abflußventil 10a und eine Abflußieitung 10 in eine
Entwässerungsfalle 13 abgeführt.
Die Abgasströme, welche die entsprechenden Sorptionskammern verlassen, werden in der aus Fig. 3
ersichtlichen Weise miteinander vereinigt. Das Abgas wird durch den Kamin 16 bei einer Temperatur von
mindestens 100° C ausgeführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aas Abgasen mit Hilfe mehrerer Sorptionsmittelbetten. die. in der Reihenfolge abwechselnd, jeweils einer Sorptionsstufe, einer Regenerierungsstufe und einer Trocknungsstufe unterworfen werden, und bei dem die Fließraten des zu behandelnden Gasgemisches und der zugeführten Regenerierfiüssigkeit eingestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in das in der Regenerierungsstufe befindliche .Sorptionsmittelbett gleichzeitig von oben Regeneriernüssigkeit und von unten Abgas eingeführt wird und die Einstellung der FlieUraie der '5 Regenenerflüssigkeit und der Fl.ebrate des Abgases lediglich durch Regelung der Fließrate der Regenerierflüssigkeit erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702045798 DE2045798C3 (de) | 1970-09-16 | Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus Abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702045798 DE2045798C3 (de) | 1970-09-16 | Verfahren zur Abtrennung gasförmiger Bestandteile aus Abgasen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2045798A1 DE2045798A1 (en) | 1972-03-23 |
DE2045798B2 true DE2045798B2 (de) | 1975-08-14 |
DE2045798C3 DE2045798C3 (de) | 1976-04-01 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2045798A1 (en) | 1972-03-23 |
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