DE2043690C - Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Granates mit korrigierter Temperaturabhängigkeit des Faraday-Effektes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Granates mit korrigierter Temperaturabhängigkeit des Faraday-EffektesInfo
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Description
der Gadoliniumgehalt .v derart gewählt wird, daß .v
für steigende Betriebstemperaturen T etwa proportional
zu diesen ansteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigung der Kurve für die Abhängigkeit χ von T Tür wachsende Wellenlänge/.
der zu beeinflussenden elektromagnetischen Strahlung
abnimmt und die Werte χ für Temperaturen unterhalb etwa 320 K oberhalb der für kürzere
Wellenlängen zu wählenden Werte χ liefen.
3. Verfahren nach Anspruch I. dadurch ^kennzeichnet,
daß der Gadoliniumgehalt ν für eine Wellenlänge /. = 1,15 (im der zu beeinflussenden
elektromagnetischen Strahlung Tür Betriebstemperaturen von 240 K; 273, 298. 308. 318, 320
bzw. 322" K für Temperaturbereiche von jeweils etwa t 15' K jeweils χ = C 0.65. 0,85. 0.90. 1,10,
1,25 bzw. 1,50 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruc' 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gadoliniumgehalt γ für eine Wellenlänge/ = 6 μπι der zu beeinflussenden Strahlung
für Betriebstemperaturen von 200, 260. 350 bzw. 410" K für Temperaturbereiche von jeweil
etwa ±40" K jeweils χ = 0,5, LO. 1.5 bzw. 3.1
beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn .•dehnet, daß der Gadoliniumgehalt χ für eins
bestimmte Betriebstemperatur Γ unter Berück sichtigunc de;, mit steigendem χ etwa linear ab
nehmenden Maximalwertes der Faraday-Rotatior gewählt wird.
6. Gadoliniumsubstiiuierter Yttrium-Eisen-Granat, hergestellt nach einem Verfahren gemäfc
Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 5
7. Verwendung eines gadoliniumsubstituiertcn
Yttrium-Eisen-Granates nach Anspruch 6 zur Beeinflussung einer elektromagnetischen Strahluni;
im Wellenlängenbereich / = 1 wr\ bis
>. - Ί im.
8. Verwendung eines gadoliniumsubstituiertcn Yttrium-Eisen-Granates nach Anspruch 7 fur die
Herstellung temperaturkompensierter optischer
nicht reziproker Elemente, wie Rotatoren. Isolatoren. Zirkulatoren. Modulatoren u. dgl.
9. Verwendung eines gadoliniumsubstituierten Yttrium-Lisen-Granates nach Anspruch 7 zusammen
mit einem He-Ne-Laser, wobei der Granat im Magnetfeld eines zu messenden Leiiungsstromes
angeordnet ist, 'Me L'chtstrahlung linear polarisiert ist und uen Grana'en durchtritt und
die durch den Faraday-Effekt des Granaten bewirkte Drehung der Polarisationsebene der Lichtstrahlung
gemessen wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Granates mit korrigierter
Temperaturabhängigkeit des Faraday-Eff^ktes, den mit diesem Verfahren hergestellten Granat sowie die
Verwendung desselben.
Ferrimagnetische Granate haben große Bedeutung für die Herstellung von Mikrowellen-Bauteilen (vgl.
z. B. Meinke/Gundlach, »Taschenbuch der
Hochfrequenz-Technik«, 2. Auflage, S. 393), beispielsweise nicht reziproken Bauelementen. Zur Beeinflussung
der elektromagnetischen Wellen wird dabei bevorzugt der den genannten Materialien eigene
Faraday-Effekt verwendet, auf Grund dessen die Neigung der Polarisationsebene einer den Grana'
durchlaufenden linear polarisierten elektromagnetischen ^WeIIe proportional zur Projektion Hes Vektors
M der Magnetisierung des Granates auf die Strahlrichtungr* und. zur Wellenlänge/ der Welle
in dem Granat gedreht wird. Der Drehwinkel bzw. die Rotation ist für bis zur Sättigung magnetisierte
Ferrimagnetika gegeben durch die Formel:
60
°-—j\
wobei up eine von der Temperatur T des Granates
und der Wellenlänge /. der elektromagnetischen Welle abhängige Materialkonstante ist. In einem weniger
stark magnetisiertem Material ist der Drehwinkci kleiner, und die Zusammenhänge können durch
Domänenbildung kompliziert werden.
Materialien der genannten Art haben neuerdings auch für den wichtigen Ultrarot-W^llenlängenbereich
/= 1 bis 7 μ (HivNc-Lassr) Beachtung gefunden.
Sie weisen jedoch eine starke Temperaturabhangigkeit nicht nur der Magnetisierung A/, sondern auch
der Konstanten n, auf. Während es gelungen ist.
Granate mit einem für eine bestimmte Arbeitstemperatur verschwindendem Temperaturkoeffizienten der
Magnetisierung herzustellen (J. of the Am. Ceramic Society, 48 [1965]. S. 369 ff. und S. 516 ff), sind Granate,
die für geeignete Arbeits- bzw. Betriebstemperaturen und Wellenlängen von 1 bis 7 μ die Bedingung
diif.cir = 0 erfüllen, bis jetzt noch nicht bekanntgeworden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, durch welches ferrimagnetische Granate
hergestellt werden können, die in der Umgebung einer in weiten Grenzen wählbaren Arbeitstemperatur
keine Temperaturabhängigkeil der Größe «,. aufweisen,
d. h. bei denen die Bedingung di/r/d T = O erfüllt
ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Gadoliniumsubslituiertcn Ytlrium-Eisen-Granat
der Zusammensetzung
Y3_tGd,Fc,OI2
der Gadoliniumgchalt χ derart gewählt wird, daß χ
der Gadoliniumgchalt χ derart gewählt wird, daß χ
für steigende Betriebstemperaturen 7" etwa proportional
zu diesen ansteigt.
Ein derart hergestellter Granat ist durchlässig Tür Wellenlängen A von etwa 1 bis 7 μ. Für wachsende
Wellenlängen A soll nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung die Steigung der Kurve für
die Abhängigkeit χ von T, nach welcher unter Vorgabe der Arbeitstemperatur der Gadoliniumgehalt χ zu
wählen ist, abnehmen, wobei die Werte χ Tür Temperaturen unterhalb etwa 320 K. oberhalb der Tür ic
kürzere Wellenlängen zu wählenden Werte χ liegen. Es ist zwar bekannt (Compi. Rd.. 252 [1961],
S. 540 und 541) (J. appi. Phys. Lett, 8 [12], S. 338 und 339 [1966). daß Yttrium-Granate und seltene Erdmetail-Granate
im Ultrarot transparent sind und den Faiad.iy-Fffekt zeigen, und es ist auch bekannt
(J appi Phys. Lett., 8 [12], S. 338 und 339 [1966]). da'i (iadolinium-Eisen-Cjranate und Yttrium-Eisen-Yu
r lum-C iallium-( iranate eine Abhängigkeit der Farad,,\
Halation \on der Temperatur b/w. vom Galliumgel·.üi
/eigen, jedoch gibt dies alles keinen Hinweis da!auf. daß durch die Wahl des Gadoliniumgehaltes
gciruß der erfindungsgemäßen Lehre bei einem gadolimunisubstituierten
Yttrium-Eisen-Granat ein ferrini.i'jiietisches
Granat hergestellt werden kann, dessen Faraday-Rotation >n der Umgebung einer in weiten
CiN-ii/en wählbaren Arucitstemperatur keine Tempcraturabhangigkeil
aufweist. Solche Granate sind .>ch. wie eingangs ausgeführt, für die Praxis von
grauer Bedeutung, weil bei der technischen Verwendung
der Granate als Faraday-Rotatoren die Einhaltung konstanter Betriebstemperaturen selbstverständlich
immer einen großen Aufwand erfordert, wenn nicht sogar ganz unmöglich ist.
Weiiere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nachstehend an Hand von Figuren erläuterten
Beispielen. Hierbei zeigt *
F i g. 1 die Abhängigkeit des für une Temperaturkompensation optimalen Gadoliniumgehaltes χ von
der für den Granat vorgesehenen Arbeits- bzw. Betriebstemperatur T für die Wellenlängen A = 1,15
und /. = 6 μ,
F i g. 2 die Abhängigkeit der Größe ar von der Arbeitstemperatur
T mit dem Gadoliniumgehalt χ als Parameter für die Wellenlänge/. = 1,15 μ des He-Ne-Lasers.
F i ji. 3 die Abhängigkeit der Größe
<tF von der Arbeiistemperatur
T mit dem Gadoliniumgehalt χ als Parameter für die Wellenlänge /. = 6 u und
F i g. 4 die Abhängigkeit des Wertes
η,.,,,,,, iüvdnF dT = 0
vom Gadoliniumgehalt x.
Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, wie groß der Gadoliniumgehalt χ eines Mischsystems
Y3^Gd1Fe5O12
für eine vorgewählte Betriebstemperatur T des Gra- do
nates bei einer gegebenen Wellenlänge A bei der Flerstcllung des Granates zu wählen ist, damit optimale
Temperaturkompensation (du,./d T = 0) erreicht
wird. Als Herstellungsverfahren kann dabei eine Methode wie z. B. in »Growth of Large Yttrium and
Reare-Earth Aluminium and Iron Garnets« von Grodkiewicz, Dearborn and van Ui te rt in
Crvstal Growth«, Proceedings of an International Conference on Crystal Growth, Boston, USA., edited
by H. S. Peiser, erschienen in Pergamon Press 1967, angegeben, zur Anwendung kommen.
Wie ersichtlich, ist bei tiefen Temperaturen um 240r K (% - 30 C) Tür die He-Ne-Laser-Wellenlänge
A = 1,15 μ ein Yttrium-Eisen-Granat ohne Gadoiiniumgehalt
vorteilhaft.
Für Zimmertemperatur (T « 295° K) ergibt der
Gadoliniumgehalt χ = 0,85 einen besonders temperaturstabilen Granat. Zum langwelligen Ende des nutzbaren
Spektralbereiches hin liegen die optimalen Werte x, unterhalb einer Betriebstemperatur von etwa
320° K, etwas oberhalb der Werte χ für kürzerwellige Strahlung. Im Bereich von 320° K (^ 50 C) sind die
optimalen Werte χ für das ganze nutzbare Spektrum
gleich.
In F i g. 2 ist die Tempi-uturabhängigkeit von nr
für das Mischsystem
Y, ,Gd.Fe.O,,
fir mehrere Werte von χ für die nahe dem kurzwelligen
Ende des nutzbaren Spektralbereichs, anwendungsmäßig besonders wichtige wellenlänge
A = 1.15 μηι des He-Ne-Lasers dargestellt. Die Kurven
wurden durch Messungen gewonnen.
Für χ = 0, also einen gadoliniumfreien Fisen-Granat.
durchläuft «f bei 240 K ein flaches Maximum
("fm,,, = 265 cm).
In der Umgebung dieses Maximums ändert sich at
über einen Temperaturbereich von etwa 100 um weniger als 1%. Mit steigendem Gadoliniumgehalt
wird α,, und damit die Faraday-Rotation (->
zwar kleiner, aber das Maximum verschiebt sich zu höheren Temperaturen. Bei reinem Gd3Fe5O12 (x = 3) liegt
es oberhalb von 370 K.
Bei der ferrimagnetischen Kompensationstemperatur TK (Material ist antiferromagnetisch, Λ/ = 0) tritt
ein Sprung der Faraday-Rotation auf. Für χ = 3 liegi Tk zwar nahe der Zimmertemperatur. Jedoch
sinkt Tk mit abnehmendem χ sehr schnell und stört
in den praktisch interessierenden Fällen nicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kompensation des Temperaturkoeffizienten von <ih ist im gesamten
nutzbaren Spektralbereich anwendbar, wobei sich, wie erwähnt, die optimalen x-Werte mit der
Wellenlänge geringfügig ändern. Ein Verlauf «f(T) Tür A = 6 μ ist in F i g. 3 dargestellt. Er wurde durch
Rechnung aus der für Wellenlängen A^ 5 μ gültigen
Formel
</f = 0,211 · π · M5 Gauß Grad cm '
bestimmt (G. S. Krinchik and M. V. Chetkin. Soviet. Phys. J. L. T. P. 14, 485 [1962]) mit η = Brechungsindex,
/VZ5 = Sättigungsmagnetisierung.
In F i g. 4 ist die Abhängigkeit des Maximalwertes «,-,„„(furdii,. d f = 0) vom Gadoliniumgehalt χ
für die Wellenlängen /. = 1,15 μ und /. = 6 μ dargestellt.
Auf der Ordinate sind links Werte für /. = 1,15 α und rechts für /. = 6 μ aufgetragen.
Wie ersichtlich und auch bereits aus F i g. 2 und 3 entnehmbar, nimmt der Wert von uFl;iax mit wachsendem
χ ab. Da, wie oben dargestellt, die Änderung von uFmax im Bereich des Maximums über einen
großen Temperaturbereich (z.B. ±50°C) gering ist, kann es oftmals zweckmäßig sein, für eine gegebene
Betriebstemperatur den Gadoliniumgehalt χ so' zu wählen, daß sich zwar ein endliches, geringes daF/dT
ergibt, dafür aber der die Größe der Faraday-Rotation Θ bestimmende Wert aF ausreichend groß ist.
Der erfindungsgemäß temperaturstabilisierte Granat kann mit Vorteil in Analogie zu den in der
Mikrowellentechnik gebräuchlichen Bauelementen, die auf dem Faraday-Effekt beruhen, für Laser-Wellenlängen
verwendet werden, ist also insoweit von großer Bedeutung für die Nachrichtenübermittlung bei optischen
Frequenzen. Er kann also zum Aufbau von Rotatoren, Isolatoren, Zirkulatoren, Modulatoren
u. dgl. dienen. Diese beruhen zum Teil auf der Nichtreziprozität des Faraday-Effektes, zum Teil
auf der Möglichkeit, die Rotation durch Verändern der Produktion der Magnetisierung auf die Strahlrichtung
zu verändern. Anwendungen der beschriebenen Art sind z. B. im J. Appl. Phys., 39 (1968),
S. 922, oder in Optics and Spectroscopy, 26 (1969). S. 272, angegeben.
Eine bevorzugte Anwendung des erfindungsgemüßen
temperaturstabilisierten Granates ergibt sich auch bei Anordnungen zur potentialfreien Messung
des Stromes von Hochspannungs- bzw. Höchstspannungsleitungen, wie solche z. B. aus der französischen
Patentschrift 1 439 260 oder IEEE J. of Quantum Electronics QE-2, 8 (1966), S. 255., bekannt sind. Bei
ίο der aus der letztgenannten Literaturstellc bekannten
Anordnung wird ein He-Ne-Laseir und Flintglas als Faraday-Rotator verwendet. Da die Faraday-Rotation
bei dem beschriebenen Granat um ein Vielfaches größer ist als bei Flintglas, ist ein Ersatz des Flintglascs
durch den Granat also offensichtlich von erheblichem Vorteil.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Granates mit korrigierter Temperaturabhängigkeit
des Faraday-Effc ktes, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem gadoliniumsubstituierten
Yttrium-Eisen-Granat der Zusammensetzung
Y3^GdxFe5O12 ,o
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH986770A CH521600A (de) | 1970-06-30 | 1970-06-30 | Verwendung eines Yttrium-Eisen-Granates zur Beeinflussung elektromagnetischer Strahlung durch den Faraday-Effekt |
CH986770 | 1970-06-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2043690A1 DE2043690A1 (de) | 1972-01-27 |
DE2043690B2 DE2043690B2 (de) | 1972-08-17 |
DE2043690C true DE2043690C (de) | 1973-03-15 |
Family
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