DE2038544B2 - Verfahren zur Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften durch enzymatische Vollverflüssigung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften durch enzymatische Vollverflüssigung

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Description

Frucht- und Gemüsesäfte werden üblicherweise aus den reifen Früchten auf mechanische Weise durch Auspressen gewonnen. Nach dem Waschen, Verlesen und groben Vorzerkleinern wird der Saft diskontinuierlich in Korbpressen oder Packpressen oder kontinuierlich in Schnecken- oder Walzenbandpressen abgepreßt. Je nach Rohstoff, Presse, Pressdruck etc. können die Ausbeuten an Saft erheblich schwanken. Da das Zellgewebe in dieser Prozeßstufe nur rein mechanisch zerstört wird, gelangen wasserunlösliche, jedoch oftmals qualitätsbestimmende Zeilinhaltsstoffe, wie z. B. Carotin, nur unvollständig in den Preßsaft, wobei diese Stoffe zum Teil durch die hohe Filtrationswirkung des Preßkuchens noch verstärkt zurückgehalten werden.
Es ist bereits bekannt, einen verbesserten Aufschluß der Zellsubstanz und dadurch eine Erhöhung der Saftausbeute sowie einen erhöhten Übergang von Farbstoffen und anderen Inhaltsstoffen in den Saft dadurch zu erreichen, daß man die Maische durch Angären oder durch Behandlung mit Filtrationsenzymen aufbereitet. Für diese als Maischefermentation bezeichnete Behandlung sind geeignete Enzyme, insbesondere Gemische aus Pektinesterasen und PoIygalacturonasen, wie sie beispielsweise im Handel unter der Bezeichnung Pectinol, Pectincx etc. erhältlich sind, bekannt. Diese Enzyme bauen vorwiegend die in den Früchten und in dem Gemüse vorliegenden löslichen bzw. quellbaren Pektinsubstanzen ab. Es ist ferner bekannt, den Pülperückstand von Citrusfrüchten einer partiellen Hydrolyse durch Pektin oder gegebenenfalls auch Cellulose abbauende Enzyme zu unterwerfen (DT-AS 12 76 989). Allen diesen Verfahren gemeinsam ist die Verbesserung der mechanischen Trennbarkeit von Saft und Rückstand, wobei in der Regel klare Säfte erhalten werden.
Bei der Herstellung trüber und fruchtlleischhaltiger Säfte (Ganzfruchtsäftc) ist es üblich, statt des Presse ns auch andere mechanische Verfahren anzuwenden, wie beispielsweise ein Homogenisieren, Durchpassieren, Vermählen etc. Dabei soll ein Teil des Fruchtfleisches in den Saft übergehen. Auch in diesem Falle kann eine Zerlegung des Fruchtgewebes durch eine cn/.ymatische Vorbehandlung erleichtert werden. Die ein
-r> gesetzten Enzyme bzw. Enzymgemische entsprechen in ihrer Zusammensetzung weitgehend den eingangs bei der Maischefermentation aufgeführten Enzymen, doch sind ausgesprochen saftklärend wirkende Enzyme zu vermeiden.
Ein weiteres bekanntes Beispiel für die Anwendung von Enzymen bei der Be- und Verarbeitung von Früchten und Gemüsen ist die enzymatische Herstellung von Püreeprodukten. Da es bei diesen Verfahren auf eine Zerlegung des Zellgewebes in einzelne Zellen ankommt, werden hier im Gegensatz zur Maischefermentation vorzugsweise solche pektolytischen Enzyme eingesetzt, die bevorzugt das Protopektin der Mittellamelle spalten und somit die Zellseparation begünstigen. Ein für diesen Anwendungszweck handelsübliches Enzym ist eine von der Firma Röhm in den Handel gebrachte Protopektinase (Pektinglykosida.se) aus Aspergillus (nachstehend kurz »Pektinase III«). Die auf diese Weise erhaltenen Produkle sind hochviskos und besitzen die typische Konsistenz eines Frucht- oder Gemüsepürees.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine vollkommene, d. h. im Gegensatz zur bekannten Maischefermentation. rückstandsfreie Verflüssigung (Vollverflüssigung) von Früchten und Gemüsen zu Säften unter weitgehendem Aufschluß der Zellwände und Freilegung der Inhaltsstoffe in möglichst feiner Verteilung sowie unter Vermeidung einer hohen Viskosität, wie sie bei Anwendung mazerierender Enzyme typisch ist.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst.
Handelsübliche Enzympräparate, die den Anforderungen des Anspruchs 1 genügen, sind beispielsweise die von der Firma Amane unter der Bezeichnung »Cellulase AP« bzw. »Cellulase AP3« (nachfolgend kurz »Cellulase X« genannt) erhältlichen Cellulasen aus Aspergillus mit hohen Aktivitäten an CMC-ase (15000 bzw. 30000 E/g) sowie an Crase und ./JGIucosidase (je 1500 bzw. 3000 E/g).
Die Einwirkung der Cellulasen bzw. cellulytischen Enzympräparate auf das Frucht- oder Gemüsematerial erfolgt nach einer entsprechenden Feinverkleinerung, gegebenenfalls nach einem Verdünnen mit Wasser, bei einem pH-Wert von 3,5 bis 5,5. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 3 Stunden. Inkubationstemperaturen von 50 bis 60 C und pH-Werte zwischen 3,5 und 4,5 schließen mikrobiologische Veränderungen des Rohstoffes, beispielsweise durch Gärung, vollständig aus.
Zum technischen Fortschritt wird geltend gemacht:
Durch die sehr kurzen Behandlungszeiten und niedrigen Behandlungstemperaturen können insbesondere organoleptisch nachteilige Veränderungen der Säfte, die beispielsweise während der Langzeitlagerung solcher Produkte zu geschmacklichen und somit qualitätsmindernden Veränderungen führen, vollständig vermieden werden. Bei Früchten und Gemüsen mit relativ hohem Säuregehalt (pH unter etwa 4,6) gelingt die Verflüssigung ohne jeden Säurezusatz. Bei säurearmen Früchten und Gemüsearten ist es zweckmäßig, das pH-Optimum beispielsweise mit Fruchtsäuren, wie Citronensäure oder Milchsäure, einzustellen.
Nach der Enzymeinwirkung, die unter, mäßigem Rühren erfolgen kann, wird der Erfolg der Vollverllüssigung im Labor in /weckmäßiger Weise anhand desauf dem Sieb zurückbleibenden Rückstandes sowie der Viskosität des Saftes geprüft. Bei einer industriellen Fertigung kann das Produkt nach dem Passieren des Siebes oder direkt nach dem Homogenisieren in
Flaschen abgefüllt werden.
Durch Erwärmen auf Temperaturen über 60 C, gegebenenfalls auch durch Pasteurisieren nach dem Abfüllen in luftdicht verschlossene Behälter, lassen sich die Enzyme in dem verflüssigten Frucht- bzw. Gemüsematerial inaktivieren. Das vollverflüssigte Material kann gegebenenfalls durch Sprühtrocknung, Gefriertrocknung oder in anderer Weise in ein Trockenprodukt überführt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich fruchtfleischhaltige Frucht- und Gemüsesaftzubereitungen herstellen, die allen an Säfte gestellten Qualitätsanforderungen genügen und insbesondere gegenüber den mit pektolytischen Enzymen hergestellten Erzeugnissen eine erheblich niedrigere Viskosität aufweisen. Die Bestimmung der Viskosität der Säfte erfolgte mit einem Rotoviskogerät.
In »Elelmiszertudomany« 1969, 3 (2), 71 bis 82 (H u ng) wird erwähnt, daß schon bestimmte im Handel befindliche Cellulasen auf zerkleinerte Früchte zur Einwirkung gebracht worden sind. Bei den beschriebenen Versuchen wurden jedoch keine CeIIulasepräparate verwendet, die überwiegend eine cellulytische Aktivität aufweisen. Die als besonders wirksam bezeichneten Cellulasen Sigma und Serva weisen den pektolytischen Enzympräparaten vergleichbare pektolytische Aktivitäten auf. In diesem bekannten Falle handelt es sich ebenfalls um eine Maischefermentation, wobei im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich klare Säfte erhalten werden. Wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht, ist mit keiner der in dieser Arbeit beschriebenen Cellulasen eine ausreichende Verflüssigung zu erreichen. Dies geht eindeutig aus den extrem hohen Fließgrenzen der erhaltenen Produkte hervor, die diese Produkte als püreeartig charakterisieren. Im Falle der gemäß dieser Arbeit eingesetzten Meizellase war auch die Viskosität extrem hoch.
Rheologische Eigenschaften enzymatisch verflüssigter Karotten
Enzympräparat Zugesetzte Konsistenz der Produkte Rheologische Messung Ή3) ''2O Ή Organo-
Bezeichnung Menge Temperatur der Enzymbehandlung ''2O2) 78 39 97 leptische
Protein 45 C 55"C 33 229 45 207 Prüfung
Gew.-%') 55 227 62 231
60 278 337 289
0,0264) 275 (364) (217) (343) saftartig
Cellulase X 0,026 (166)5) 4) 0,3 Gew.-% Cellulase X entsprechende püreeartig
Cellulase, Type I (Sigma) 0,026 (3 kg Karotten). 5) Anderes Meßsystem (MS-C). püreeartig
Celluiase (Serva) 0,026 C. püreeartig
Meicelase (Meiji)
') Bezogen auf eingesetzte RohstofTmengen Proteinmenge.
2) Quasi-Newtonsche Viskosität in cP bei 20
3) FließErenze in dvn cm"2 t
jei 20'C.
Beispiel 1
Vollverflüssigung von Karotten
400 g Karotten wurden fein zerkleinert und in Ansätzen zu je 200g mit 125ml Wasser verrührt. Die Maische wurde mit 1,15 g Citronensäure auf pH 4,2 gebracht und auf 58DC erhitzt. Nach Zugabe von 0,35% der für biochemische Zwecke partiell gereinigten Cellulase A bzw. Cellulase B wurden die
Tabelle 1
Maischen unter mäßigem Rühren 2 Stunden bei 58'C inkubiert. Die Cellulasen A und B enthielten keine bzw. nur eine sehr geringe und im Hinblick auf die Verflüssigung zu vernachlässigende pektolytische Aktivität.
Die so erhaltenen Produkte sind rückstandsfrei durch ein 200^-Sieb passierbar und besitzen, wie Tabelle 1 zeigt, eine niedrige Viskosität, die sie als Säfte charakterisieren.
Versuch Enzympräparat
Bezeichnung
Gew.-%*)
Sonstige Zusätze Rück Viskosität
stand des Saftes
Wasser Citronen
säure
ml
Gew.-% CP
Cellulase »A« 0,35 125 1,15 0 6
(aus Aspergillus niger, partiell gereinigt,
für biochem. Zwecke)
Ilauptaktivität: Cx-ase (CMC-ase)
Cellulase»»« 0,35 125 1,15 0 14
(aus Trichodcrma viride, partiell gereinigt,
für biochem. Zwecke)
ilauptaktivität: Crase (Filtcrpapicrasc)
*) Bezogen auf eingesetzte RohslolTmengcn (2()()g Karotten).
Beispiel 2 Vollverflüssigung von Karotten
In 5 Ansätzen wurden je 400 g Karotten fein zerkleinert. Durch Zusatz von jeweils 2,3 g Citronensäure wurde der pH-Wert der Masse auf 4,2 eingestellt. Mit einer Ausnahme wurden alle Ansätze mit ?50ml Wasser versetzt. Nach Zusatz von jeweils 0,2 bis 0,5% de? handelsüblichen Cellulasepräparates CeIIulase X, das nur geringe pektolylische Aktivität besitzt, wurde die Masse 2 Stunden lang bei 57 C inkubierl. Anschließend wurden die verflüssigten Proben durch ein 200-jj.-Sieb passiert. Der auf dem Sieb verbleibende Rückstand wurde gut abgepreßt und gewogen.
Nach dem Messen der Saftmeng; in ml wurde in einem aliquoten Teil die Viskosität und der Gehalt an Gesamtcarotin durch Extraktion mit einem PeImI-äther-Äther-Alkohol-Gemisch nach der Methode von H. Rother, Riechstoffe und Aromen 12, S. 93-94 (1962) bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengestellt worden.
Wie aus den Daten der Tabelle 2 i;ervorgeht, wurde hinsichtlich der Saftausbeute und des Rückstandes das beste Ergebnis mit 0,4 und 0,5% CelMase X erhalten, ohne daß die Viskosität des verflüssigten Produktes dadurch wesentlich zunahm (Versuche d und ej. Auch wurde bei Verwendung dieser Enzymmenge praktisch das gesamte Carolin in den Saft übergeführt.
Tabelle 2 Sonstige
Wasser
Zusätze
Citronensäure
Saftausbeute Rückstand C'arolingehall
de:; ges. Saftes
Im Rückstand
verbliebenes
Carotin
1,4 Viskosität
des Sülles
Vers.
Cellulast
ml g ml Gew.-%*) mg % 0 el'
Gew.-"/,,*) ohne ohne 230 32 16,8 66 0 4,8
a ohne 250 2,3 557 4,7 - - 16,0
b 0,2 250 2,3 578 2,7 50,3 11,0
c 0,3 250 2,3 600 0 51,0 -
d 0,4 250 2,3 600 0 51,0 9,8
e 0,5
*) Bezogen auf eingesetzte Rohsloffincngc (400g Karotten).
Beispiel 3
Verflüssigung von Karotten mit verschiedenen Enzympräparaten
Je 3 kg Karotten wurden fein zerkleinert und mit je 2,4 kg Wasser vermischt. Nach Einstellen des pH-Wertes auf 4,2 bis 4,3 mit Citronensäure wurde bei 45°C bzw. 55"C 60 Min. mit den in Tabelle 3 genannten Enzymen inkubiert, bei 85"C pasteurisiert und homogenisiert. Die erhaltenen Produkte wurden unmittelbar darauf in Flaschen abgefüllt.
Zur besseren Vergleichbarkeit der angewendeten Enzymkonzentrationen wurden die 0,3 Gew.-% CeIIulase X äquivalenten Proteinmengen der einzelnen Enzyme eingesetzt.
Die Konsistenz der so erhaltenen Produkte wurde an Hand von Messungen der Viskosität (cP) und der für ein Püree typischen Fließgrenze (dyn/cm2) bestimmte und mit der organoleptischen Konsistenz verglichen.
Wie Tabelle 3 zeigt, kann nur durch Behandlung der Karottenmaische mit Cellulase X ein Produkt erhalten werden, dessen Theologische und organoleptische Eigenschaften eindeutig denen eines Saftes entsprechen.
Mit anderen in Tabelle 3 genannten handelsüblichen Cellulasen wurden Produkte erhalten, die - wie neben der organoleptischen Beurteilung besonders aus der hohen Fließgrenze hervorgeht - als püreeartige Erzeugnisse anzusehen sind. Diese Cellulasepräparate erfüllen - offenbar aufgrund ihrer Enzymzusammensetzung - nicht die Voraussetzung zur Vollverflüssigung, wie sie für die partiell gereinigten Cellulasen A und B für biochemische Zwecke (vgl. Beispiel 1) und das technische Handelspräparat Cellulase X gegeben sind.
Pektolytische handelsübliche Enzympräparate eignen sich ebenfalls nicht zur Vollverflüssigung. Zwar führen Klär- und Maischeenzyme, wie die Pektinase zur Maischebehandlung, die im Handel von der Firma Röhm, Darmstadt, unter der Bezeichnung »Pektinol B 20«, nachstehend kurz »Pektinase I«, erhältlich ist, oder das handelsübliche proteolytische
•50 Enzympräparat aus Aspergillus niger, das von der Firma Grindstedt, Dänemark, unter der Bezeichnung »Pektolase DE 200«, nachstehend kurz »Pektinase 11«, vertrieben wird, aufgrund ihrer pektindepolymerisierenden, für die Saftklärung genützten Eigenschaft ebenfalls zu niedrigen Quasi-Newtonschen Viskositäten, offensichtlich gelingt aber eine Herabsetzung der hohen Fließgrenzen nicht, wodurch die püreeartigen Eigenschaften erhalten bleiben.
Das mazerierende Enzympräparat Pektinase III führt
bo wegen des spezifischen Protopektinabbaus ebenfalls nicht zu vollverflüssiglen Säften, sondern es entstehen püreeartige Erzeugnisse mit hoher Fließgrenze und darüber hinaus auch sehr hoher Quasi-Newtonscher Viskosität.
b5 Cellulase X ergibt somit von allen untersuchten Enzymen die saftähnlichsten Produkte. Dieses Enzym hat darüber hinaus den geringsten Einfluß auf Geschmack, Aroma und Farbe der erhaltenen Produkte.
Tabelle 3
Enzympräparat
Bezeichnung
Zugesetzte Menge Protein
Gew.-%')
Konsistenz der Produkte
Temperatur der Enzymbehandlung
45 C 55 C
Rheologische Messung
/ä"1) 'no
Organoleptische Prüfung
Cellulase X
Cellulase I*)
Cellulase II**)
Pectinase T
Pectinase II
Pectinase III
0,0264)
0,026
0,026
0,026
0,026
0,026
98
294
307
213
310
265
87
206
saftartig
püreeartig
piireeartig
püreeartig
püreeartig
püreeartig
*) Cellulase I ist ein aus Mikroorganismen gewonnenes, von der Firma Röhm & Haas unter der Bezeichnung »Cellulase 36« vertriebenes und in der Informationsschrift SP-14 12/64 dieser Firma beschriebenes, handelsübliches Enzympräparat, das auüei Cellulaseaktivität auch eine Reihe weilerer hydrolytischer Enzymwirkungen aufweist und u. a. insbesondere Pektinasc- und Proteaseaktivität besitzt.
**) Cellulase Il ist ein aus Aspergillus gewonnenes, von der Firma Röhm, Darmstadt, erhältliches, handelsübliches Enzympräparat, (ca. 900 CE/g), das außer Cellulaseaktivität noch eine erhebliche Pektingglykosidaseaktivität besitzt. ) Bezogen auf eingesetzte Rohstoffmenge (3 kg Karotten).
) Quasi-newtonsche Viskosität in cP bei 20 C.
3) Fließgrenze in dyn · citT2 bei 20 C.
) 0,3 Gew.-% Cellulase X entsprechende Proteinmenge.
Beispiel 4
Verflüssigung von Karotten mit Gemischen verschiedener Enzympräparale
Je 400 g fein zermahlene Karotten wurden gemäß
Beispiel 2 unter Zusatz mit den in Tabelle 4 angegebenen Mengen an Cellulase X, Pektinase III und/
oder Pektinase I behandelt.
Wie die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen, bewirken
Gemische pektolytischer Enzyme (auch solche, wie
die Kombination eines mazerierenden und eines saftklärenden Enzyma) keine ausreichende Verflüssigung.
In Kombination mit Cellulase X führen sie zu keiner zusätzlichen Verbesserung des Verflüssigungsverfahrens. Insbesondere ist eine Herabsetzung der zur Vollverflüssigung notwendigen Cellulasemenge zum Herstellen eines Produktes mit saftartiger Konsistenz bei gleichzeitiger Einwirkung von Pektinasen nicht gegeben.
Tabelle + H + 4 Rück
stand
Gew.-%
Vis
kosität
cP
Ver
suchs
reihe
+ + Enzympräparat ( O 8,9
I Cellulase X O 18,8
Pektinase III
Pektinase I
O 7,8
Cellulase X
Pektinase III
Pektinase I
O 19,1
Cellulase X ( O 33,5
Cellulase X (
Pektinase I (
3ew.-%*)
U
*) Bezogen auf eingeselztc RohstolTmcngcn (400 g Karotten).
Beispiel 5
Vollverflüssigung von Kohlrabi
In 2 Ansätzen wurden je 400g geschälte Kohlrabi μ von handelsüblichem Ccllulasepräparat mit nur ge-
fein zerkleinert. Die Einstellung des pH-Wertes und ringer pektolytischer Aktivität (Cellulase X) betrug
die weitere Behandlung erfolge gemäß Beispiel 2. Ein in beiden Fällen 0,3%. In einem weiteren Ansatz
Ansatz wurde mil 250 ml Wasser verdünnt. Der Zusatz wurde unter sonst gleichen Bedingungen keine CcIIu-
läse zugesetzt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengestellt worden.
Wie aus Tabelle 5 zu ersehen ist, wurde sowohl bei dem unverdünnten Ansatz (b) als auch bei dem Ansatz, der in verdünntem Zustand mit der Cellulase behandelt wurde (c), eine vollständige Verflüssigung des Kohlrabi erreicht. Beide Produkte wurden als saftartig gekennzeichnet.
10
Vergleichsweise mit einem Handelspräparat eines pektolytischen Enzyms (Pektinase III) durchgeführte Versuche (bei 45"C ohne Zusatz von Wasser, abei unter sonst gleichen Bedingungen wie die Ansätze mit Cellulase X) ergaben verflüssigte Produkte, die mit 42 bis 45 cP eine deutliche höhere Viskositäl und püreeartigen Charakter aufwiesen.
Tabelle 5
Vers. Cellulase Sonstige
Wasser
Zusätze
Citronensäure
Saftausbeute Rückstand Viskosität
des Saftes
Gew.-%*) ml g ml %*) cP
a ohne ohne ohne 285 26,9 3,9
b 0,3 ohne 2,0 330 0 20,8
C 0,3 250 2,0 580 0 6,0
*) Bezogen auf eingesetzte RohstofTmenge (400 g Kohlrabi).
Beispiel 6
Verflüssigung von Äpfeln
In 2 Ansätzen wurde je 400 g ungeschälte Äpfel fein zerkleinert. Die zerkleinerte Masse besaß bereits einen pH-Wert von 4,1 so daß eine Korrektur nicht erforderlich war. Die weitere Behandlung erfolgte gemäß Beispiel 2. Der Zusatz von handelsüblichem Cellulasepraparat (Cellulase X) mit nur geringer pektolytischer Aktivität betrug in beiden Fällen 0,3%. Bei einem weiteren Ansatz wurde unter sonst gleichen Bedingungen keine Cellulase zugesetzt. Die Ergebnisse werden in der Tabelle 6 mitgeteilt.
Wie aus der Tabelle 6 hervorgeht, wurde sowohl bei dem unverdünnten Ansatz (b) als auch bei dem mit Wasser verdünnten Ansatz (c) eine praktisch vollständige Verflüssigung der Äpfel erreicht, ohne
jo daß damit eine wesentliche Viskositätszunahme eintrat. Die Produkte besaßen saftartige Konsistenz.
Vergleichsweise mit Handelspräparaten von pektolytischen Enzymen ( Pektinase III bzw. Pektinase I] durchgeführte Versuche ohne Zusatz von Wasser (bei
j> 45 bzw. 50'1C unter sonst gleichen Bedingungen] ergaben verflüssigte Produkte, die mit 40 bzw. 39 cF eine doppelt so hohe Viskosität aufwiesen wie die mit Cellulase erhaltenen Erzeugnisse und als püreeartig gekennzeichnet wurden.
Tabelle 6 Cellulase Sonstige
Wasser
Zusätze
Citronensäure
Saftausbeute Rückstand Viskosität
des Saftes
Vers. Gew.-%*) ml g ml Gew.-%*) cP
ohne ohne ohne 275 21,2 5,8
a 0,3 ohne ohne 320 1,8 20,7
b 0,3 250 ohne 570 2,7 8,0
C
*) Bezogen auf eingesetzte RohstolTmenge (400 g Äpfel).

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Frucht- und Gemüsesäften durch enzymatische Vollverflüssi- -, gung, dadurch gekennzeichnet, daß man das Frucht- und Gemüsemalerial fein zerkleinert und gegebenenfalls nach Verdünnen mit Wasser bei Temperaturen von 50 bis 60'C und bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,5 mit 0,2 bis 0,6 Gew.-% i< > Cellulasen, die aus Trichoderma- oder Aspergillusarten isoliert worden sind und keine oder nur eine sehr geringe pektolytische Aktivität aufweisen und praktisch ausschließlich Cellulaseaktivität besitzen, bezogen auf die eingesetzte Rohstoffmenge, be- π handelt und anschließend homogenisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inkubationszeit 1 bis 3 Stunden beträgt.
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