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Die Erfindung bezieht sich auf eine Adressendruckmaschine mit einer
Druckrolle, deren Träger quer zur Rollenachse längs einer der Abstützung einer Druckplatte
dienenden Druckunterlage bewegbar ist, sowie einer Seiltrommel, deren Durchmesser
geringer als der der Druckrolle ist und um die ein mit seinen Enden festgelegtes
Seil herumgelegt ist und die mit der Druckrolle derart mit einer Umfangsgeschwindigkeit
antreibt, die der Translationsgeschwindigkeit der Druckrolle entspricht.
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Bei derartigen Maschinen ist das Problem der Verhinderung eines Verschiebens
des Druckgutes relativ zur Druckunterlage im Augenblick des Auftreffens der Druckrolle
bereits gelöst. Unmittelbar mit dem Beginn des Verschiebens des Druckrollenträgers
versetzt nämlich eine Seiltrommel die mit ihr formschlüssig verbundene Druckrolle
in eine Drehbewegung. Um sicherzustellen, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Druckrolle
deren Translationsgeschwindigkeit entspricht, kann eine Seiltrommel eingesetzt werden,
deren Durchmesser dem der Druckrolle entspricht. Bei koaxialer Anordnung der Seiltrommel
in bezug auf die Druckrolle besteht jedoch die Gefahr, daß die Seiltrommel mit dem
Druckgut in Berührung gelangt und ungewünschte Nebenabdrucke erzeugt.
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Um dies zu verhindern, ist eine verwickelte exzentrische Seiltrommellagerung
erforderlich.
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Eine andere praktisch ausgeführte Lösung des Problems, Nebenabdrucke
auszuschalten, sieht den Einsatz einer Seiltrommel mit im Vergleich zur Druckrolle
kleinerem Durchmesser vor und die Einschaltung eines Übersetzungsgetriebes zwischen
Druckrolle und Seiltrommel (britische Patentschrift 1 163 908). Auch diese Ausführung
ist verhältnismäßig verwickelt und aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Adressendruckmaschine
zu schaffen, bei der zur Translationsbewegung der Druckrolle der synchrone Druckrollenantrieb
auf sehr einfache Weise sichergestellt ist.
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Die Maschine nach der Erfindung zeichnet sich im wesentlichen dadurch
aus, daß die Seiltrommel, mit der das Seil formschlüssig verbunden ist, koaxial
zur Druckrolle angeordnet ist, und daß die Ganglänge der an sich bekannten wendelförmigen
Rillen zur Führung des Seiles dem Umfang der Druckrolle entspricht.
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Durch den Einsatz einer Seiltrommel, die einen kleineren Durchmesser
als die Druckrolle besitzt, ist auch bei koaxialer Lagerung der Seiltrommel in bezug
auf die Druckrolle die Gefahr der Erzeugung von Nebenabdrücken vermieden. An Stelle
eines verwickelten Übersetzungsgetriebes bedarf es hierbei lediglich der wendelförmigen
Rillen bestimmter Ganghöhe.
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Die vorgesehene formschlüssige Verbindung des Seils mit der Seiltrommel
verhindert auch über längere Zeit einen Schlupf, d. h. eine Relativverlagerung des
Seils in bezug auf die Seiltrommel. Auf diese insgesamt besonders einfache Weise
läßt sich ein so exakter Zwanglauf erzielen, daß bestimmte Stellen der Druckrolle
stets mit derselben Stelle der Druckunterlage in Berührung gelangen. Falls nur ein
Teilabdruck von Druckschablonen vorgenommen werden soll, können also nicht nur Zeilen,
sondern auch Spalten vom Druck ausgenommen werden, indem einfach ein bestimmter
Teil des Umfangs der Druckrolle ausgeschnitten wird.
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Als besonders zweckmäßig, insbesondere bei Ma-
schinen mit relativ
langer Druckrollen-Weglänge, hat es sich herausgestellt, wenn die Druckrolle mit
einer Welle verbunden ist, auf der die Seiltrommel drehfest, jedoch axial verschiebbar
gelagert ist. In diesem Fall hat die Seiltrommel - je nach Ort der Druckrolle -die
Möglichkeit, sich jeweils zu einer Stelle auf einer geraden Verbindungslinie zwischen
den beiden ortsfesten Seilenden zu verschieben.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Adressendruckmaschine,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht der Seiltrommel-Druckrollen-Einheit der Adressendruckmaschine
nach F i g. 1 und F i g. 3 einen Ausschnitt aus F i g. 2 in stark vergrößertem Maßstab.
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In F i g. 1 ist eine an sich bekannte Adressendruckmaschine, in der
der Erfindungsgegenstand zur Anwendung kommt, dargestellt. Die Adressendruckmaschine
besteht aus einer rechteckigen Grundplatte 1 mit einer Führungsbahn 2 für die Druckplatten
3. Es ist zu erkennen, daß die Druckplatte3 spaltenweise angeordnete Typenzeichen
4 und 5 trägt, von denen z. B. jeweils nur eine Spalte 4 bzw. 5 zum Abdruck gelangen
soll. Die im Druckarm 6 gelagerte Druckrolle 7 besitzt einen äußeren Mantel 8 aus
Gummi oder geeignetem Kunststoff, der entsprechend dem gewünschten bzw. nicht gewünschten
Abdruck der Spalte 4 bzw. 5 zum Abdruck gelangen soll. Die im Druckarm 6 gelagerte
Druckrolle 7 besitzt einen äußeren Mantel 8 aus Gummi oder geeignetem Kunststoff,
der entsprechend dem gewünschten bzw. nicht gewünschten Abdruck der Spalte 4 bzw.
5 mit einem Ausschnitt 9 versehen ist, wie in F i g. 2 dargestellt.
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Die Druckrolle 7 ist auf einer Welle 10 gelagert und formschlüssig
mit dieser verbunden, so daß bei Drehung der Welle 10 die Druckrolle 7 mitgenommen
wird.
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Die Welle 10 ist in einem am äußeren Ende mit einem Handgriff 11 und
einer Einstellvorrichtung 12. für die Druckrollenhöhe (Abstand von der Unterlage)
bei unterschiedlicher Druckgutstärke versehenen Druckarm 6 gelagert. Auf derselben
Welle 10 befindet sich auch eine Seiltrommel 13, die ebenfalls formschlüssig mit
der Welle. 10 verbunden ist, aber auch direkt mit der koaxial zu ihr liegenden Druckrolle
7 gekoppelt werden kann. Eine Drehung der Seiltrommel 13 bewirkt eine Drehung der
Druckrolle 7. Die Seiltrommel 13 besitzt an ihrem Umfang wendelförmig angeordnete
Rillen 14, in denen ein Seil 15 geführt wird.
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Das Seil 15 besteht aus zwei Hälften 15' und 15", deren eines Ende
jeweils durch einen Ausschnitt 16 der Seiltrommel 13 geführt und darin befestigt
ist und deren anderes Ende - eventuell über Spannfedern 22 - jeweils fest mit dem
Maschinengestell 17 verbunden ist. In den Seitenwänden 17' und 17" des Maschinengehäuses
17 ist auch eine Gleitstange 18 gelagert, auf der der Druckarm 6 in dessen Achsrichtung
verschiebbar und um dessen Achse er schwenkbar gelagert ist.
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Die Funktionsweise der Einrichtung ist am besten aus Fig.2 und 3
zu entnehmen. Auf der Plattenbahn 2 befindet sich eine Druckplatte 3, von der nur
ein spaltenweiser Abdruck auf das über einem Farbband 19 befindliche Druckgut 20,
beispielsweise ein Formular, gewünscht wird. Der Ausschnitt 9 am Mantel 8 der Druckrolle
7 ist daher dem Teil der Druckplatte 3 zugeordnet, der nicht zum Abdruck gelangen
soll.
Die genaue Zuordnung des Ausschnittes 9 zu einem bestimmten Teil der Druckplattenoberfläche
während des Druckvorganges wird durch die Steuerung der formschlüssig mit der Welle
10 verbundenen Druckrolle 7 durch die ebenfalls formschlüssig mit dieser Welle 10
verbundene Seiltrommel 13 erreicht.
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Durch die Befestigung der einen Enden der Seilstücke 15', 15" an den
Seitenwänden 17', 17" des Maschinengehäuses 17 und die formschlüssige Verbindung
der anderen Enden der Seilstücke 15', 15" auf der Seiltrommel 13 selbst wird bei
Verschiebung des Druckarmes 6 die Seiltrommel 13 sofort in Rotation versetzt und
treibt somit auch die Druckrolle 7 an, und zwar schon vor dem Auftreffen der Druckrolle
7 auf dem Druckgut 20, wodurch ein Verschieben des Druckgutes verhindert wird.
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Damit die Seiltrommel nicht auf dem Druckgut 20 mit abrollt, hat
sie einen kleineren Durchmesser D1 als die Druckrolle 7, deren Durchmesser D2 durch
den Druckrollenkern 21 und den Mantel 8 bestimmt ist. Der Durchmesserunterschied
wird durch eine Verlängerung des Weges des Seiles 15', 15" auf dem Umfang der Seiltrommel
13 ausgeglichen. Diese Wegverlängerung wird durch eine Führung des Seiles 15, 15'
in den am Umfang der Seiltrommel 13 angeordneten wendelförmigen Rillen 14 erreicht.
Diese Rillen sind gemäß der Erfindung unter einem Steigungswinkel x angeordnet,
der von der Größe der Differenz der Durchmesser D1 und D2 abhängig ist. Hierfür
gilt das Verhältnis D, ~ = cos x .
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D2 Die Anzahl der auf der Seiitrommel 13 wendelförmig angeordneten
Rillen 14 und damit die Breite der Seiltrommel 13 ist durch die Weglänge der Druckrolle
7 über der Plattenbahn bestimmt.
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Insbesondere bei einem längeren Druckrollenweg in der Maschine ist
es von Vorteil, daß sich die Seil-
trommel 13 stets in eine Lage verschieben kann,
in der sie sich auf einer geraden Verbindungslinie zwischen den beiden Seilenden
an den Gehäusewänden 17', 17" befindet. Um ein derartiges axiales Verschieben der
Seiltrommel 13 in bezug zur Druckrolle 7 zu ermöglichen, ist die Seiltrommel 13
verschiebbar auf der Welle 10 gelagert und mit dieser über eine an sich bekannte
Keil-Nut-Verbindung drehfest verbunden.
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Die beschriebene Ausbildung ist insbesondere für Handadressendruckmaschinen
geeignet; sie kann aber auch für maschinell betätigte, beispielsweise automatische
Adressendruckmaschinen Verwendung finden.