DE2036253C3 - Vorrichtung zum Behandeln eines endlosen Faserstranges - Google Patents
Vorrichtung zum Behandeln eines endlosen FaserstrangesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Behandeln e;nes endlosen Faserstranges mittels
einer in ihrem Inneren vorhandenen Drallströmung, durch die der Faserstrang im Abstand von deren
Rotationsachse durch die Vorrichtung hindurchführbar ist.
Aus der OE-PS 2 28 685 ist eine Vorrichtung der vorstehend erläuterten Art bekannt, die zum Zwirnen
von Fadenmaterial dient. Diese bekannte Vorrichtung weist einen axialen Garnkanal auf, in welchen
ein Strömungskanal exzentrisch mündet. Wenn durch den Strömungskanal ein Gas unter einem solchen
Druck geführt wird, daß es beim Eintritt in den Garnkanal mindestens die halbe Schallgeschwindigkeit
erreicht, wird dem Garn eine kurbclartige Drehbewegung hoher Geschwindigkeit erteilt. Bei dieser
bekannten Vorrichtung liegt das zu zwirnende Garnbündel an der Umfangswandung des einen sehr kleinen
Durchmesser aufweisenden Garnkanales an. Nur hierdurch entsteht die Zwirnung. Die Garnkanäle
müssen sehr kleine Durchmesser haben, beispielsweise weniger als 1,5 mm oder jedenfalls so klein,
daß sich das Garn an der Innenwandung des Garnkanales unter dem Einfluß der Luftströmung mit
hoher Drehgeschwindigkeit abwälzt. Auf diese Weise ergibt sich eine starke Zwirnung des durch den Garnkanal
geführten Garnbündels. Diese bekannte Vorrichtung ist infolge ihres Aufbaus und ihrer Funktion
ausschließlich zum Zwirnen von Garn geeignet und läßt andersartige Behandlungen von Fasersträngen,
bei denen diesen keine Verzwirnung aufgezwungen werden darf, nicht zu.
In der DT-PS 6 55 392 ist eine Vorrichtung zum Kräuseln künstlicher Fäden zwecks Herstellung wollähnlicher
Fäden beschrieben. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der zu kräuselnde Faden durch
einen ejektorartigen Einlaufstutzen hindurch koaxial in ein den Einlaufstutzen umgebendes Rohr einge-
führt. In diesem Rohr wird eine Drallströmung mit einer koaxial zum Rohr verlaufenden Drallachse
erzeugt, beispielsweise durch Einblasen von Luft in das Rohr in einer tangential zum Rohrumfang und
leicht zur Rohrachse geneigten Richtung. Bei dieser Kräuselvorrichtung wird der Faden in die Achse der
in dem Rohr vorliegenden Drallströmung eingeführt, denn er wird genau zentrisch in diese Drallströmung
eingeleitet. Mittels der koaxial zum Faden verlaufenden Drallströmung im Rohr wird eine sehr starke,
außerordentlich viele Windungen aufweisende Kräuselung des Fadens durch Zwirnen erzeugt. Auch mit
dieser bekannten Vorrichtung ist ein Behandeln von Fasersträngen, bei dem kein Kräuseln der Zwirne
auftritt, nicht möglich.
Es sind schon verschiedene Verfahren bekannt·
ge'-voiden, bei welchen eine Behandlung von endlosen
Fasersträngen, beispielsweise Kunstfasergarnen, mittels eines Gases erfolgt. Bei einem bekannten
Verfahren dieser Art wird ein Garn nach der Texturierung durch Luft gekühlt, während es sich noch in
hochgedrehtem und erhitztem Zustand befindet. Die Kühlluft, welche die Fixierung der eingebrachten
Drehung bewirkt, strömt dabei quer oder längs des durchlaufenden Garnes. Infolge der sich ständig erhöhenden
Anforderungen an die Liefergeschwindigkeit von Textilveredclungsmaschinen und der sich
dabei verkürzenden Behandlungszeit reicht eine derartige Kühlung des Garnes in vielen Fällen nicht
mehr aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verbesserung des Behandeins eines
endlosen Faserstranges mittels einer Drallströmung vorzuschlagen, bei der ein Kräuseln oder Zwirnen
des Faserstranges jedoch nicht eintritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Konditionieren bzw. zum Aufbringen
von Avivagen der Faserstrang im Abstand von der die Drallströmung begrenzenden Umfangswandung
des Gehäuses der Vorrichtung durch die Drallströ-
5" mung hindurchführbar ist.
Dip. erfindungsgemäße Vorrichtung hat gegenüber dem Stande der Technik wesentliche Vorteile. In der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der zu behandelnde Faserstrang sowohl im Abstand seitlich zur
Achse der Drallströmung als auch im Abstand von der Innenumfangswand des Behandlungsraumes in
Richtung des Achsenverlaufs der Drallstrümung
durch diese hindurchgeführt. Der Faserstrang wird von der Drallströmung infolge seines Verlaufes im
Abstand von Drallachse und Bchandhmgsrauminncnwand selbst geführt, obwohl diese Drallströmung
die Oberfläche des Faserstranges unter einem Winkel zur Bahnachse oder Sirangachse trifft. Eine dabei
allenfalls auftretende Auslenkung des Faserstranges aus der vorbestimmten Bahnachsc ist desh'1"-1 nh^e
Bedeutung für den Behandlungsvorgang und führt zu keiner Kräuselung od;r Zwirnung. Von besonderer
Bedeutung hingegen ist, daß in dem Drallsirom Strö-
mungsgeschwindigkeiten auftreten, die ein Mehrfaches
der Geschwindigkeit am Ein- oder Austritt der Strömung in die Behandlungsvorrichtung ausmachen.
Die hohe Strömungsgeschwindigkeit führt zu einer erheblichen Verbesserung und Intensivierung des Behandelns
von endlosen Fasersträngen. Dies wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch ermöglicht,
daß der Strömung selbst ein Verhalten oder ein Verlauf aufgezwungen wird, bei dem bei praktisch
unverändertem oder nur geringfügig erhöhtem Energieaufwand der Wärmeaustausch mit bedeutend besserem
Wirkungsgrad stattfindet. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit kann jedoch auch für andere als für
wärmeaustauschende Vorgänge ausgenutzt werden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch
die hohe Strömungsgeschwindigkeit das Konditionieren von Fasersträngen, d. h. das Kühlen und/oder
Erwärmen und/oder Beeinflussen des Feuchtigkeitsgehaltes, erheblich verbessert und intensiviert. Mittels
der hohen ausnutzbaren Strömungsgeschwindigkeit in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gegenüber bekannten
Verfahren aber auch ein erheblich verbessertes Aufbringen von mit der Strömung mitgeführten
Avivagcn möglich. Die Drallströmung kann somit in der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit hoher Hffektivität
sowohl als Wärme- oder Kälteträger als auch als Feuchtigkeitsträger oder Avivageträger zur
Behandlung von Fasersträngen genutzt werden. Insbesondere wird durch die erfindungsgemäise Vorrichtung
der Wirkungsgrad der Behandlung des Faserstrances bei gegenüber bekannten Behandlungsverfahren
unverändertem oder nur geringfügig erhöhtem Energieaufwand bedeutend verbessert, wobei trotz
der hohen Anströmgeschwindigkeit die Bahn des Faserstranges
nicht nachteilig beeinflußt wird.
Mit Vorteil ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß der Faserstrang durch die
DraHstrünuing im Bereich ihrer größten Rotationsgeschwindigkeit
hindurchführbar ist. Die Rotationsgeschwindigkeit ist in der Achse der Drallströmung
und an der Umfangswandung des Behandlungsraumes jeweils Null. Sie nimmt deshalb von der Achse der
Drallströmung aus zunächst nach außen zu (Kcrnzcinc)
und von dem Bereich ihres Höchstwertes aus bis zur umfangswandung wieder ab. Bei der Führung
des Faserstranges im Bereich der größten Rotationsgeschwindigkeit der Drallströmung wird eine
besonders weitgehende Ausnutzung der Strömungsgeschwindigkeit der Drallströmung für die Behandlung
des Faseistranges erreicht,
Eine günstige Ausgestaltung der crfindungsgcmäßcn
Vorrichtung i^t auch dadurch gegeben, daß die
Umfangswandung des Gehäuses einen spiralförmigen Querschnitt aufweist, wobei die Einlaßöffnung für das
Gas sich angenähert über die Länge der Hülse erstreckt. Zur Erzeugung der Drallströmung kann die
Luft entweder tangential in die Spirale eingcblasen oder durch den Spalt in die Spirale eingesaugt werden.
Im letzteren Fall verändert sich der Querschnitt der spiralförmigen Hülse in einer vorteilhaften Weilerbildung
der Vorrichtung über die Länge der Hülse, beispielsweise im Sinne einer Erweiterung gegen die
Absaugöffnung der Spirale hin.
Eine vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemüßen Vorrichtung wird auch dadurch erreicht, daß
stromaufwärts vor der AustrittsölTnung in der Hülse eine Blende quer zur Rotationsachse der Drallströmung
angeordnet ist, deren Durchströmquerschnitt dem Kemquerschnitt der Drallströmung entspricht.
Durch die Blende wird die Drallströmung so geführt, daß sich der durch den Durchströmquerschnitt der
Blende verlaufende Faserstrang dicht außerhalb der Kernzone der Drallströmung im Bereich größter Rotationsgeschwindigkeit
der Strömung befindet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei dem eine Kühlung
des Faserstranges stattfindet, in Verbindung mit der Zeichnung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung mit spiraiförmigem Gehäuse zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in teilgeschnittener Darstellung und
F i g. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II
in Fig. 1.
Mit 10 ist generell eine Vorrichtung zur Gasbehandlung eines endlosen Faserstranges 16 bezeichnet,
welche ein Gehäuse 12 mit spiralförmigem Querschnitt aufweist. Das Gehäuse ist mit einer sich an
der Außenseite über die ganze Länge erstreckenden spaltartigen Öffnung 14 versehen. Darüber hinaus
weist das Gehäuse noch eine zweite Öffnung IS auf. Das Gehäuse ist stirnseilig bis auf Durchlaßöffnungen
für den Faserstrang 16 abgeschlossen. Selbstverständlich muß der Faserstrang 16 durch geeignete, nicht
dargestellte Mittel durch das Gehäuse 12 geführt werden.
Der Querschnitt des Gehäuses kann aus mehreren Kreisbögen zusammengesetzt sein und übei die Länge
des Gehäuses konstant bleiben. 1st der Spalt 14 jedoch die Eintrittsöffnung für das Gas, so nimmt in
einer bevorzugten Ausführungsform der Querschnitt des Gehäuses 12 in Richtung auf die Öffnung 15 zu.
Falls sich die Öffnung 15 nicht an einem Ende des Gehäuses 12 befindet, so kann das spiralförmige Gehäuse
12 auch doppelt konisch ausgebildet sein.
In der dargestellten vorteilhaften Ausführungsform des Gehäuses 12 ist die Öffnung 15 im Bereich eines
stirnseitigen Endes an die Stirnseite angrenzend angeordnet und geht in einen Stutzen 18 über, der an
eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. In diesem Falle wird die Drallströmung durch Einsaugen von
Luft durch den Spalt 14 erzeugt.
Eine andere Möglichkeit die Drallströmung zu erzeugen, besteht darin, das Gas tangential in das Gehäuse
12 einzublasen, entweder durch den Spalt 14 oder durch den Stutzen 18, wobei die Achse des Stutzens
18 im Bereich der Öffnung 15 spitzwinklig zu der Tangentialebene an das Gehäuse 12 in der Mitte
der Öffnung 15 verläuft.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist in Richtung des strömenden Gases vor der Öffnung
15 eine sich über den Querschnitt der Spirale erstreckende Blende 20 mit zentraler Öffnung und
einem spiralig zum Spalt 14 führenden Schlitz für das Einfädeln des zu behandelnden Faserstranges angebracht.
Der Querschnitt der zentralen Öffnung der Blende 20 entspricht angenähert dem Kernquerschnitt
des sich in dem Gehäuse 10 bildenden Wirbels.
Vorzugsweise ist das Gehäuse 12 so gestaltet, daß sich in dessen Innerem eine Drallströmung in Form
eines Potcntialwirbels ausbildet, in welchem die Rotationsgeschwindigkeit
nach innen zunimmt. Der Potentialwirbel weist eine Kernzone auf, in welcher die Strömung einen geringen Drall und eine überwiegend
in axialer Richtung ausgerichtete Geschwindigkeit besitzt. Der zu behandelnde Faserstrang läuft vor-
zugsweise dort durch das spiralförmige Gehäuse, wo die Rotationsgeschwindigkeit im Potentialwirbel am
größten und die Axialgeschwindigkeit noch relativ klein ist, was am Ende der vorgenannten Kernzone
der Fall ist.
Es hat sich gezeigt, daß in einer Spirale, welche sich über 360 erstreckt, etwa in einem Winkel von
90" vom Spalt an gemessen und etwa in einem Drittel des Abstandes vom Zentrum der Spirale die besten
Verhältnisse für einen raschen Wärmeaustausch zwischen Gas und Faserstrang herrschen.
Durch die Verwendung einer Spirale als Behandlungsvorrichtung und insbesondere durch deren konische
Ausgestaltung ergibt sich ein sehr gleichmäßiges Ansaugen von Luft über die ganze Länge des
Spaltes 14, da sich der Querschnitt der Spirale entsprechend der gegen die Absaugöffnung ansteigenden
Luftmenge erweitert. Dadurch kann der Faserstrang innerhalb der Spirale, z. B. bei Verwendung der Vorrichtung
an einer Texturiermaschine, in hochgedrehtem Zustand selbst durch die die Maschine umgebende
Luft sehr rasch und gleichmäßig auf der ganzen Länge der Spirale gekühlt werden.
Eine noch wirksamere Kühlung kann dadurch erreicht werden, daß das verwendete Gas nicht nur aul
Grund seiner Temperatur wirkt, sondern auch al; Trügcrmedium für z. IB. feinstvcrteiltc Wassertropfen,
welche den Wärmeaustausch günstig beeinflussen. Es können auch die chemischen oder physika-
ίο lischen Eigenschaften des Gases zur Erhöhung de;
Wärmeaustausches herangezogen werden, so z. B. die beim Entspannen von CO2-GaS unter bestimmter
Voraussetzungen auftretende Kälte.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrich tung können nicht nur zum Kühlen sondern aucl
zum Erwärmen oder zum Beeinflussen der Feuch tigkeit eines Faserstranges verwendet werden. Fer
ner ist es denkbar, diese Erfindung zum Aufbringer von Avivage oder anderen Mitteln auf ein Garn ode
einen Faden anzuwenden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Behandeln eines endlosen Faserstranges mittels einer in ihrem Inneren vorhandenen
Drallströmung, durch die der Faserstrang im Abstand von deren Rotationsachse
durch die Vorrichtung hindurchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Konditionieren
bzw. zum Aufbringen von Avivagen der Faserstrang im Abstand von der die Drallströmung
begrenzenden Umfangswandung des Gehäuses (12) der Vorrichtung durch die Drallströmung
hindurchführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstrang durch die
Drallströmung im Bereich ihrer größten Rotationsgeschwindigkeit hindurchführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswandung
des Gehäuses (12) einen spiralförmigen Querschnitt aufweist und daß die Einlaßöffnung (14)
für das Gas sich angenähert über die ganze Länge des Gehäuses erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der spiralförmigen
Hülse (10) sich über deren Länge verändert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß stromaufwärts vor der
Austrittsöffnung (15) in der Hülse (10) eine Blende (20) quer zur Rotationsachse der Drallströmung
angeordnet ist, deren Durchströmquerschnitt dem Kernquerschnitt der Drallströmung
entspricht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1158369A CH510771A (de) | 1969-07-30 | 1969-07-30 | Verfahren zur Behandlung eines endlosen Faserstranges |
CH1158369 | 1969-07-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2036253A1 DE2036253A1 (de) | 1971-02-11 |
DE2036253B2 DE2036253B2 (de) | 1976-04-22 |
DE2036253C3 true DE2036253C3 (de) | 1976-12-09 |
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